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Einrichtung zur Priifung von Zündkerzen von Brennkraftmaschinen.
Die übliche Prüfung der Zündkerzen bei Explosionsmotoren erfolgt durch einpoliges Anlegen von Edelgasröhrchen an die Zuleitungselektroden einer jeden Zündkerze. Diese Methode setzt sowohl beim Automobil als auch beim Flugzeug ein Stehenbleiben bzw. Landen voraus und ist nur anwendbar, nachdem die Motorhaube überdies geöffnet wurde. Das Edelgasprüfröhrchen wird hiebei von Hand aus der Reihe nach an jede Kerze angelegt und aus dem Aufleuchten des Röhrchens auf die Zündfähigkeit der Kerze geschlossen. Man ist hiebei-wie die Praxis lehrt - Trugschlüssen ausgesetzt, weil ein Aufleuchten unter Umständen auch bei Versagen der Kerze erfolgt.
Ferner ist es bekannt, um gleichzeitigen Vergleich aller Zündkerzen zum Zwecke der Feststellung der Gleichmässigkeit ihres Arbeitens zu ermöglichen. eine Gruppe von Leuchtröhren am Armaturenbrett vorzusehen. von denen jede an eine bestimmte Zünd- kerze anschaltbar ist.
Es hat sich nun durch Versuche des Erfinders gezeigt, dass Edelgasröhrchen sowohl Stromstösse in elektrischen Stromkreisen als auch stossweise auftretende, elektrostatische Ladungen durch Aufleuchten anzeigen, u. zw. unter wesentlich verschiedenen, durch die jeweils herrschenden Spannungen gegebenen Voraussetzungen. Die technische Auswertung dieser Erkenntnis ist Gegenstand der Erfindung.
Bringt man nämlich ein Edelgasröhrchen mit einem Stromkreis, z. B. dem von der Stromquelle zur Zündkerze und zurück, in einpoligen Kontakt, so erfolgt bei jedem an der Zündkerze überspringenden Funken ein kräftiges Aufleuchten im Röhrehen. Entfernt man das Priifröhrchen auch nur um ein geringes, so dass es mit dem Stromkreis nicht mehr in Kontakt steht, so erfolgt-zum Zeitpunkt des Cberspringens von Funken an der Zündkerze-im Röhrchen ein durch Induktion hervorgerufenes, aber weitaus schwächeres Aufleuchten. Hat man es aber mit einer elektrostatischen Ladung zu tun. so kehren sich die Verhältnisse-wie die Versuche des Anmelders zeigen-um ; praktisch tritt dieser Fall z.
B. bei einem Kabel ein, dessen Anschluss an die Zündkerze sich gelöst hat und welches somit einerseits an die Hochspannungsquelle angeschlossen ist und anderseits blind endigt, ohne einen Rückschluss zur Stromquelle zu besitzen. Eine verölte Zündkerze bewirkt wegen der Isolierung durch das Öl die gleichen Verhältnisse. Die im Zuleitungskabel infolge der Bauart des Induktionsapparates stossweise auftretenden elektrostatischen Ladungen werden von einem im Kontakt angehaltenen Prüfröhrchen nur durch äusserst schwaches Leuchten angezeigt, während bei geringer Entfernung des Prüfröhrehens und daher bei induktiver Beeinflussung ein ausserordentlich kräftiges Aufleuchten erfolgt.
Durch erfindungsgemässe Kombination von durch Kontakt und durch Induktion beeinflussten Edelgasröhrchen ist jedes Versagen von Zündkerzen einwandfrei feststellbar, weil entweder nur das eine oder nur das andere oder beide oder schliesslich gar kein Röhrchen aufleuchten werden, in welch letzterem Falle eine verrusste und daher kurzgeschlossene Zündkerze angezeigt wäre.
In den Fig. 1 und 2 ist der Erfindungsgegenstand im Wesen erläutert, u. zw. zeigt Fig. 1 schema- tiseh eine mögliche Schaltanordnung und Fig. 2 eine beispielsweise Anordnung der Leuchtröhrellen am Armaturenbrett.
In Fig. 1 bedeutet 1 den Primärstromkreis des Induktionsapparates, der z. B. durch die Batterie 2 gespeist wird und in üblicher Weise mit dem Unterbrecher 3 und dem Kondensator 4- ausgestattet ist.
In bekannter Art ist die Induktionsspule 5 sowohl mit den Primärwicklungen 6 des Stromkreises 1 wie mit den Sekundärwicklungen 7 des Stromkreises 8 versehen. Der letztere enthält die Zündkerze 9 in üblicher Anordnung. Erfindungsgemäss sind nun die Leuchtröhrchen 10 und 11 mit Hilfe der Leitung 12 in der Weise den Beeinflussungen durch den Stromkreis 8 ausgesetzt, dass das Röhrchen 10 an die Leitung 12
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im Kontakt angeschlossen ist. wogegen das Röhrchen 11 vollständig isoliert ist und sich mit seinem Pol in einem geringen Abstand von der Leitung 12 oder einem von dieser ausgehenden Zweig befindet.
Durch Ausschalten des Schalters 14 wird die Prüfeinriehtung ausser Betrieb gesetzt (Normalstellung), wogegen durch Einschalten dieses Schalters, also durch einen einzigen Handgriff, die Einrichtung in Tätigkeit versetzt wird und sofort ein erschöpfendes Bild über das Arbeiten der Ziindkerze vermittelt.
Wie in Fig. 2 angedeutet ist, ergibt sich, wenn für jede Zündkerze eine derartige Einrichtung neben der andern angeordnet wird und die gleichzeitige Einschaltung aller Prüfröhrehen durch den Schalter 14 vorgesehen ist, am Armaturenbrett 15 ein vollständiger Einblick in die Arbeitsfälligkeit der einzelnen Zylinder, u. zw. für alle Zylinder in ein-und demselben Augenblick. Durch die Gleichmässigkeit oder Ver-
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schirmt und gegen das Aussenlicht abgeblendet sind, lässt sich auch während der Fahrt jederzeit ein richtiger Eindruck, betreffend das Arbeiten des Motors, gewinnen und dies um so mehr. als die ebenfalls durch
Isolierplatten 16 voneinander abgeschirmten Röhrchen 11 bei einzelnem oder gruppenweise stärkerem Aufleuchten auf Unregelmässigkeiten sofort aufmerksam machen.
Es ist für das Wesen der Erfindung gleichgültig, ob die beiden Gruppen von Prüfröhrehen in der angedeuteten Weise mit dem Stromkreis 8 in Verbindung stehen und gleichzeitig zum Ansprechen gebracht werden oder ob die Schaltung so angeordnet wird, dass die Röhrehengruppen und 11 nacheinander zur Wirkung kommen und daher in eine Gruppe vereinigt werden können.
Die Erfindung gestattet insbesondere bei Vielzylindermotoren eine ganz ausserordentliche Vereinfachung der Zündkerzenpriifung und dadurch jederzeit eine einwandfreie Beurteilung der Leistung des Motors, welche bekanntlich von der Zündung in hohem Grade abhängig ist. Die Möglichkeit, diese Prüfung während der Bewegung des Automobils bzw. Flugzeuges in einem Augenblick durchführen zu können, erhöht die Betriebssicherheit dieser Verkehrsmittel ganz wesentlich.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Prüfung von Zündkerzen von Brennkraftmaschinen mittels Edelgasprüfröhrchen, gekennzeichnet durch zwei gleichzeitig oder nacheinander in Wirkung tretende Gruppen von solchen Prüfröhrehen, von denen im Augenblicke der Prüfung je ein Röhrchen (10) der einen Gruppe an einen eine Zündkerze enthaltenden Stromkreis (8) einpolig angeschlossen ist, während je ein Röhrchen (11) der zweiten Gruppe von demselben Stromkreis (8) in einem geringen Abstand (13) angeordnet ist und von diesem induktiv beeinflusst wird.