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Verfahren zur Meldungskontrolle in Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernschreibanlagen.
Bei Fernmeldeanlagen, vor allem solchen, die zur Übertragung wichtiger Meldungen dienen, wie z. B. Feuermelde-, Polizeirufanlagen u. dgl., wird es häufig als erheblicher Nachteil empfunden, dass man bei der Kontrolle der eingelaufenen Meldungen nicht einwandfrei feststellen kann, ob die Meldungen tatsächlich in der vorliegenden Form von der als Sender angegebenen Stelle abgegeben worden sind oder nicht. Insbesondere wenn es sich um eine vollständig oder teilweise selbsttätige Übertragung von Meldungen handelt, ist es auch bei einer nachträglichen Kontrolle oft nicht feststellbar, ob die Meldung nicht durch Hinzufügung oder Abänderung von Angaben irgendwelcher Art gefälscht worden ist.
Diese Möglichkeit einer Falschmeldung kommt z. B. für Fernschreibanlagen mit Vermittlungsbetrieb in Frage. Es ist für solche Anlagen bekannt, in der Vermittlungsstelle oder bei den Teilnehmern selbsttätige Rückmeldeeinriehtungen anzuordnen, die nach dem Anrufen eines gewünschten Teilnehmers ein diesem zugeordnetes Kennzeichnen an den anrufenden Teilnehmer übermitteln, um diesen von der richtigen Verbindungsherstellung Kenntnis zu geben. Diese Rückmeldung kann noch mit einer Zeitangabe verbunden erden, aus der der Zeitpunkt und gegebenenfalls auch die Dauer des Fernschreibverkehrs zu entnehmen ist. Hiebei ist es nun aber denkbar, dass z.
B. an einer Teilnehmerstelle in betrügerischer Absicht durch Betätigung des eigenen Gebers eine scheinbare Rückmeldung, gegebenenfalls verbunden mit einer sonstigen Meldung, auf dem eigenen Empfänger niedergeschrieben wird, um durch sie einen Verkehr vorzutäuschen, der tatsächlich nicht stattgefunden hat. Auch eine teilweise Fälschung, z. B. durch mutwillige Abänderung der Zeitangabe, liegt im Bereich der Möglichkeit.
Ein ähnlicher Fall liegt bei Feuermelde-und Polizeirufanlagen vor, bei denen die ausser der Meldung übertragene Zeitangabe meist von besonderer Wichtigkeit ist, vielleicht aber nur von einem einzigen Empfänger aufgeschrieben wird. Es könnte hiebei eine später nicht erkennbare Fälschung dadurch vorgenommen werden, dass der Empfang der ferngesendeten Zeitangabe verhindert und dafür vom eigenen Sender aus eine willkürliche Zeitangabe an den eigenen Empfänger übermittelt wird.
Eine andere Fälschungsmöglichkeit wäre die, dass der Sender einer mitangeschlossenen Station, der normalerweise entweder gar nicht oder nur empfangend am Verkehr teilzunehmen hat, unbefugt in die Leitung eintritt und absichtlich eine unrichtige Meldung abgibt.
Diese Möglichkeiten einer Falschmeldung werden gemäss der Erfindung durch ein Verfahren ausgeschaltet, welches eine einwandfreie Beurkundung der Meldungen zum Gegenstand hat. Das Verfahren besteht darin, dass von der eine Meldung abgebenden Stelle aus eine den Sender kennzeichnende Angabe, die von der empfangenden Stelle bzw. den übrigen mitangeschlossenen Stellen ausschliesslich empfangen, nicht aber abgegeben werden kann, in beliebiger Häufigkeit vor, während oder nach der Meldung mitgesendet wird. Die Aussendung der zur Beurkundung dienenden Angabe kann insbesondere selbsttätig erfolgen, um ihre Fortlassung durch Vergesslichkeit der Bedienungsperson oder auch ihre absichtlich Unterdrückung auszuschliessen. In Fernmeldeanlagen mit selbsttätig zur Wirkung kommenden Gebeeinrichtungen, wie z. B.
Fernschreibanlagen mit Rückmeldeeinrichtungen, Zeitgebern u. dgl., kann die zur Beurkundung dienende Angabe in festem Zusammenhang mit der selbsttätig abzugebenden Meldung ebenfalls selbsttätig ausgesendet werden, so dass an der Empfangsstelle jede scheinbare Rückmeldung, die ohne die Beurkundungsangabe empfangen wird, sofort einwandfrei als Falschmeldung zu erkennen ist.
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Die zur Beurkundung dienende Angabe kann aus einem oder mehreren Zeichen bestehen, die für den normalen Verkehr nicht benutzt werden oder doch leicht entbehrlich sind. Bei Fernschreibmaschinen, die nach dem Geh-Steh-Prinzip mit Impulskombinationen arbeiten, wäre es beispielsweise möglich, die für das wenig benutzte Sternzeichen vorgesehene Impulskombination für die Beurkundung zu verwerten, indem die zur Abgabe der entsprechenden Impulskombination vorgesehenen Sendeorgane nur bei dem zur Abgabe der Beurkundungsangabe befugten Sender freigegeben oder vorgesehen, bei allen übrigen Sendern aber gesperrt oder überhaupt fortgelassen sind.
Die Beurkundungsangabe kann in beliebiger Weise und in beliebiger Häufigkeit mit der eigentlichen Meldung kombiniert werden. Im einfachsten Falle wäre sie vor oder nach oder vor und nach jeder Meldung abzugeben, jedoch wird es meist zweckmässiger sein, sie während der Meldung-z. B. in regelmässigen Zeitabständen-häufiger zu wiederholen, um jede Fehlermöglichkeit auszuschliessen.
Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens in schematischer Darstellung die Tastatur einer Fernschreibmaschine, die in der zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung erforderlichen Weise abgeändert ist. Fig. 1 zeigt die normale Tastatur mit der Buchstabenbelegung, während Fig. 2 die erste Tastenreihe in schräger Vorderansicht darstellt.
In der in Fig. 1 wiedergegebenen Tastatur sind sämtliche nach dem Fünferalphabet vorgesehenen Zeichen enthalten. Von diesen wird nun ein für den Verkehr entbehrliches Zeichen, z. B. das durch die Taste 1 abzugebende Sternzeichen, zur Beurkundung benutzt. Damit dieses Zeichen von den unbefugten Sendern nicht absichtlich gegeben werden kann, wird in diesen Sendern die Taste 1 gemäss Fig. 2 durch eine Sperrschiene 2 gesperrt. Die Sperrschiene besitzt einen Ansatz 3, der so weit nach oben ragt, dass er das Niederdrücken der Taste 1 durch Sperrung des Tastenhebels 4 verhindert, während die Betätigung der übrigen Tasten unverändert möglich ist. Die Sperrschiene 2 kann mit dem Gehäuse oder dem Gestell der Maschine plombiert sein, so dass eine bleibende Änderung an der Maschine selbst nicht erforderlich ist.
Bei Fernschreibmaschinen, deren Tastatur nicht mit sämtlichen nach dem Fünferalphabet zu erzielenden Zeichen belegt ist, kann die dargestellte Sperreinrichtung erspart werden, indem die Empfangseinrichtung mit einem das zusätzliche Zeichen tragenden Typenhebel versehen wird, welcher nur bei Empfang der zugeordneten Impulskombination betätigt, durch die Tastatur des eigenen Senders aber
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Bei ausschliesslicher Verwendung der sogenannten Streifenschreiber, bei denen der Text fortlaufend auf einem Papierstreifen niedergeschrieben wird, können für die Beurkundungsangabe beispielsweise die für den Wagenruclda. uf und den Zeilenvorschub vorgesehenen Impulskombinationen einzeln oder gemeinsam benutz werden, die sonst für die sogenannten Blattschreiber, bei denen der Text nach Art der gewöhnlichen Schreibmaschine in Zeilen niedergeschrieben wird, benötigt werden. In diesem Falle können die für die genannten Funktionen vorgesehenen Tasten in der Tastatur als Blindtasten ausgeführt oder gänzlich fortgelassen sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Meldungskontrolle in Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernschreibanlagen, dadurch gekennzeichnet, dass von der eine Meldung abgebenden Stelle aus zwecks Beurkundung der Meldung eine den Sender kennzeichnende Angabe, die von der empfangenden Stelle (bzw. den übrigen mitangeschlossenen Stellen) nur empfangen, nicht aber abgegeben werden kann, in beliebiger Häufigkeit vor, während oder nach der Meldung mitgesendet wird.