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Verfahren zur Herstellung von Faserzementkörpern.
Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens nach dem Patente Nr. 121643, nach dem Asbestzementrohre dadurch hergestellt werden, dass Asbestzementbrei auf einen in einer hohlen Druckvorriehtung beweglichen und aus ihr herausragenden Siebzylinder aufgebracht wird.
Durch die Erfindung wird es ermöglicht, nicht nur rohrförmige, sondern beliebig geformte Körper, beispielsweise ebene, gewellte oder sonstwie profilierte Platten herzustellen. Ferner ist es möglich, den rohrförmigen Körpern beliebige Querschnitte, beispielsweise ovale, quadratische usw. zu geben. Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass Faserzementbrei, insbesondere Asbestzementbrei durch eine Druckvorrichtung auf eine dem Profil des herzustellenden Körpers entsprechend geformte, in oder neben der Druckvorriehtung bewegliche Siebfläche aufgebracht wird. Hiebei wird der Faserzement durch das Sieb entwässert und die Siebfläche durch die neu eingebrachte Masse gegenüber der Druckvorrichtung verschoben, wobei sich der Belag des Siebes allmählich vergrössert.
Der auf den Brei auszuübende Druck kann gemäss der Erfindung durch einen Druckstempel erzeugt werden, der eine hin und her gehende Bewegung ausführt, so dass die Öffnung zum Zuführen des Breies in die Form abwechselnd geschlossen bzw. zum Nachschub des Breies wieder freigegeben wird. Durch das Vorschieben des Siebes mit dem auf ihm gestauten Material wird, wie beim Stammpatent, erreicht, dass die Entwässerung und Pressung sich nur über eine verhältnismässig schmale Zone der Siebfläche erstreckt. Es versteht sich von selbst, dass von einer Bewegung des Siebes Abstand genommen werden kann, wenn die Ausmasse des herzustellenden Körpers in der Druckrichtung genügend klein sind. Es ist ferner möglich, das Sieb ortsfest und den mit ihm zusammenwirkenden Formteil beweglich anzuordnen, da es bloss auf die relative Bewegung beider Formteile ankommt.
Der auf den Brei auszuübende Druck kann auch bereits in der Zufuhrleitung für denselben, beispielsweise durch eine Pumpe oder mittels auf den Brei wirkender Druckluft erzeugt werden, in welchem Falle der Brei bereits unter Druck in die Form eintritt, so dass die Anordnung eines Druckstempels oder anderer Druckvorrichtungen innerhalb der Form entbehrlich wird.
In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen von zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens dienenden Vorrichtungen im Längsschnitt dargestellt.
Die zur Herstellung beliebig geformter Körper dienende Vorrichtung nach Fig. 1 weist eine auf der Unterlage 1 verschiebbare Sieb (Loch) platte 2 auf, die an ihrem vorderen Ende eine Stirnplatte 3 trägt. Oberhalb des Siebes 2 ist ein Druckstempel 4 angeordnet, der mittels einer an ihm angelenkten und durch das Exzenter 5 angetriebenen Exzenterstange 6 in hin und her gehende Bewegung versetzt wird. Damit der Gewebebelag der Siebplatte 2 durch das Hin-und Hergleiten des Druckstempels 4 nicht beschädigt wird, ist zwischen Siebplatte und Druckstempel ein Schutzblech 7 geschaltet.
In der voll ausgezogen gezeichneten (hinteren) Stellung des Druckstempels fliesst das Material aus dem Trichter 8 auf die Siebplatte 2. Beim Vorgehen in die gestrichelt gezeichnete Stellung wird die Einfüllöffnung bzw. die Mündungsstelle des Trichters 8 verschlossen und das Material im Druckraum 9, der nach vorne von der Stirnplatte 3, nach unten von der Siebplatte 2, nach hinten vom Druckstempel 4 und nach oben von dem ortsfesten, Formteil begrenzt ist, verdichtet.
Bei der weiteren Bewegung des Druckstempels 4 tritt aus der jeweils freigegebenen Einfüllöffnung Material in den Druckraum 9 ein, wird hier fortgesetzt verdichtet und hiedurch durch das Sieb hindurch entwässert. Übersteigt nun der
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nach vorne gegen den Stirnteü 3 gerichtete Druck den gegen die Bewegung der Siebplatte 2 gerichteten beliebig gewählten Widerstand, welcher z. B. durch Reibung bewirkt wird, so setzt sich die Siebplatte 2 nach vorne in Bewegung, wobei sich fortgesetzt neues Material unter Verdichtung anlagert. Die Länge des erzeugten Körpers hängt offensichtlich von der Länge der Siebplatte 2 ab. Das Profil der Siebplatte 2 sowie des Druckstempels. 4 und der Form 10 kann entsprechend der gewünschten Form des herzustellenden Körpers eben, wellig oder sonstwie gestaltet sein.
Gemäss Fig. 2 ist die Siebplatte 2'in sieh geschlossen und von einem rohrförmigen Stempel 4' umgeben. Mit dieser Vorrichtung können rohrförmige Körper mit beliebigem, beispielsweise ovalem oder quadratischem Querschnitt erzeugt werden. Durch das in die Stirnplatte 3'des Siebes mündende Rohr 11 kann das Presswasser abgeführt und gegebenenfalls auch das Innere des Siebes, wie im Stammpatent beschrieben, evakuiert werden.
Wenn der Brei bereits im Zuführungstrichter 8 bzw. 8'unter Druck gesetzt wird, so kann der Druckstempel entfallen. In diesem Falle reicht die rechte Seite des Trichters bis zur Siebplatte 2, 2' herab und bildet so die Begrenzung des Druckraumes nach rechts. Auch hier findet infolge des Druckes eine Entwässerung durch das Sieb und eine fortgesetzte Anlagerung neuer Masse statt.
Um die Breite der Entwässerungszone im Druckraum 8 regulieren zu können, kann bei beiden Ausführungsbeispielen das Schutzblech 7 bzw. 7'verschiebbar sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Faserzementkörpern nach dem Patente Nr. 121643, dadurch gekennzeichnet, dass Faserzementbrei, insbesondere Asbestzementbrei mit Hilfe einer Druckvorrichtung auf eine beliebig profilierte, in oder neben der Druckvorrichtung bewegliche Siebfläche aufgebracht, dort entwässert und gepresst wird.