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Verfahren zur Vermeidung des Anfressens von Lagern, insbesondere Segmentdruck- lagern, und Einrichtung hiezu.
Bei Drucklagern wird bei längeren Betriebspausen das zwischen dem Laufring und den am Umlauf nicht beteiligten Segmenttragflächen befindliche Öl durch die auf dem Lager ruhende Belastung allmählich vollständig herausgequetscht. Es besteht dann beim Wieder- anfahren, infolge vollständiger Trockenheit der Laufflächen die Gefahr des Anfressens, besonders wenn diese Lager unter nahezu voller Belastung anlaufen müssen, d. h. bevor sich also der zur Aufnahme des Druckes erforderliche Ölkeil bilden kann, was bei exzentrisch unterstützten
Segmenten während des normalen Betriebes selbsttätig der Fall ist.
Es sind auch bereits Ausführungen und Vorschläge bekannt, die für das Anfahren solcher
Drucklager (und eventuell auch für den Auslauf derselben) Hilfseinrichtungen verwenden, wo- durch der Rotor durch Pressöl etwas angehoben wird und dann so lange auf einem Hilfslager läuft, bis eine genügende Drehzahl erreicht ist (DRP. 341146). In ähnlicher Weise hat man die früher für den Normalbetrieb allgemein verwendete Anordnung, wobei das Gewicht durch
Pressölzuführung unter einen Spurzapfen aufgenommen wird, auch auf Segmentlager übertragen und hiebei beim Anfahren Drucköl zwischen jedes Segment und dem darüberliegenden Druckkamm gepresst. Ferner hat man vorgeschlagen, den normal feststehenden Teil drehbar einzurichten und denselben beim Anfahren so langsam zu drehen, bis der rotierende Teil selbst seine Bewegung aufnimmt.
Vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Vermeidung des Anfressens von Lagern, insbesondere Segmentdrucklagern bzw. zur Verbesserung des Anfahrens (und gegebenenfalls auch des Auslaufens beim Abstellen) dar, insofern, als vor dem Anfahren zwischen dem Laufring und den an dem Umlauf nicht teilnehmenden Segmenten in der Nähe ihrer Einlaufkante Drucköl derart eingepresst wird, dass hiedurch die Schrägstellung der Segmente und damit die Bildung des für die Druckaufnahme erforderlichen Öl keiles bereits im Ruhezustand eingeleitet wird.
Versuche haben gezeigt, dass der Beginn dieser Schrägeinstellung der einzelnen Segmente infolge der exzentrischen Lage der Einführungsstelle des Drucköls bereits bei verhältnismässig geringem Druck eintritt, so dass das bei den oben beschriebenen, bisher bekannten Einrichtungen erforderliche Anlüften des Rotorgewichtes überhaupt nicht mehr erforderlich ist. Die für das Anfahren erforderliche Hilfseinrichtung nach vorliegender Erfindung kann daher äusserst einfach gehalten werden.
Die Fig. 1-5 der Zeichnung zeigen schematisch Ausführungsbeispiele und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung. Fig. 1 zeigt ein Drucklager mit Unterstützung der einzelnen Segmente durch eine exzentrisch unter jedem Segment gelagerte Kugel. Fig. 2 zeigt eine Abwicklung von einem Teil dieser Segmente. Fig. 3 stellt den Aufriss und Fig. 4 den Grundriss bzw. Schnitt in der Ebene a-b von einem Drucklager dar, wobei die einzelnen Segmente durch zwei Reihen konzentrisch angeordneter Kugeln unterstützt sind. Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch ein Segment in der Ebene der Dmcköleinführung.
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In den Figuren bezeichnet 1 die Welle, 2 den Laufring, 3 die Segmente, welche auf den Kugeln 4, die den selbsttätigen Ausgleich in der Umfangsrichtung bewerkstelligen. ruhen.
5 ist ein Unterstützungsring, der bei der doppelten Abstützung den radialen Ausgleich sichert.
6 bezeichnet das Gehäuse.'/eine HandGipumpe (die auch als Motorölpumpe ausgeführt sein kann) zum Einpressen des Drucköls für die Hilfseinrichtung zum Anfahren, 8, 9 und 10 be- zeichnen die Zuleitung und Verteilungsleitungen zu den einzelnen Segmenten. 11 ist die Verbindung der Druckölzuführung mit den Segmenten. 12 der Zuleitungskanal uud 13 eine Nut in den
Segmenten. 14 ist ein Rückschlagventil in der Leitung 9 und 15 ein Manometer.
Die Ausführung und Einzelheiten des Drucklager sowie der Hilfskonstruktion können selbstverständlich auch in beliebiger anderer Konstruktion, als wie in den Fig. 1- 5 angegeben. erfolgen.
Da die Zuführung von Drucköl mittels der Hilfsvorrichtung nur für das Anfahren (eventuell auch für das Auslaufen) erforderlich ist, kann die Betätigung der zugehörigen Ölpumpe nach Erreichung einer gewissen Drehzahl eingestellt werden. Diese Einstellung kann zwangsweise von der Drehzahl der Maschine abgeleitet werden.
Um eine Gewähr dafür zu haben, dass diese Hilfsvorrichtung auch wirklich betätigt und nicht vergessen wird, kann die Inbetriebsetzung derselben zwangsweise durch eine Verblockung mit den für die Inbetriebsetzung (und gegebenenfalls für die Ausserbetriebsetzung) der zugehörigen Maschinen zu bedienenden Apparaten erfolgen. Auch kann die Ein-und Ausschaltung dieser Hilfseinrichtung gleichzeitig mit einer für die Schmierung des Drucklager vorhandenen Hilfsölpumpe erfolgen.
Damit infolge des sich beim Normalbetrieb an der Stelle der Drucköleinführungsnut 13 entstehenden Öldruckes kein Öl rückwärts durch die Leitungen 8, 9, 10 abströmt, ist bei 14 ein Rückschlagventil eingeschaltet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Vermeidung des Anfressens von Lagern, insbesondere Segmentdrucklagern, beim Anfahren von Maschinen, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Anfahren zwischen den an dem Umlauf nicht teilnehmenden Segmenten und dem Laufring in der Nähe der Einlaufkante Drucköl derart eingepresst wird, dass hiedurch die Schrägstellung der Segmente und damit die Bildung des für die Druckaufnahme erforderlichen Ölkeiles bereits im Ruhezustand eingeleitet wird.