<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine durch Rückwirkung beeinflusste Steuervorrichtung für
Servomotoren im allgemeinen und im besonderen für Hilfsmotoren zur Betätigung der Bremsen von Automobilen.
Bei ihrer Anwendung für die Bremsung von Fahrzeugen steuert die Vorrichtung in bekannter Weise einen Hilfsmotor, z. B. einen Kolbenzylinder, dessen beweglicher Teil mit dem Glied gekuppelt ist, das von dem Fahrer in der gebräuchlichen Weise zur Betätigung der Bremsen betätigt wird. Dieses
Glied selbst ist, wie bekannt, mit dem Verteiler verbunden, der das in dem Hilfsmotor zur Erzeugung der Bremskraft wirkende Druckmittel steuert, u. zw. erfolgt die Verbindung derart, dass die Bremskraft, die von dem Hilfsmotor ausgeübt wird, teilweise auf das Betätigungsglied für den Fahrer übertragen wird, damit dieser die Grösse der Bremskraft beurteilen kann.
Nach der Erfindung wird eine besondere Betätigungseinrichtung für die Regelung des Druckmittelverteilers vorgesehen, welche bezweckt, die Anordnung eines Servomotors in allen Verwendungsfällen, besonders für die Bremsung von Automobilen, wesentlich zu erleichtern.
Hiebei wird nach der Erfindung das Regelglied des durch den Fahrer betätigten Verteilers auf besondere Weise mit Spiel mit dem Bremsgestänge gekuppelt und der Verteiler wird auf eigentümliche Art mit Hilfe der Teile dieser Kupplung betätigt.
Gegenüber den bekannten Einrichtungen gestattet die Erfindung die Verwendung eines Reaktionsservomotors mit einem zwei Ventile aufweisenden Verteiler, der unmittelbar an der Unterseite des Hilfsmotors angeordnet ist und bei welchem sich das Steuerorgan auf den Oberteil des normalen Bremspedals abstützt.
Diese Anordnung ermöglicht ausserdem die Unterbringung des Servomotors im Innern der Motorhaube unmittelbar vor dem Bremspedal und geschützt gegen Schmutz und Staub. Eine Abänderung des Bremsgestänges wird überflüssig gemacht.
Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes in schematischer Darstellung bei einem in einem Automobil angeordneten Vakuum-Servomotor, u. zw. zeigt Fig. 1 ein Schaubild, teilweise geschnitten, der Anordnung, Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Verteiler, der die Verbindungsleitungen des Bremszylinders mit der Saugseite des Fahrzeugmotors und mit der Atmosphäre steuert, Fig. 3 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt der auf dem üblichen Bremspedal angeordneten Betätigungseinrichtung für den Verteiler, und Fig. 4 zeigt eine ähnliche Ansicht der auf dem Bremspedal sitzenden, mit dem Kolben des Bremszylinders verbundenen Einrichtung.
Die dargestellte Einrichtung besteht aus drei wesentlichen Teilen :
1. dem Zylinder 1, in dem sich der Kolben 2 bewegt ;
2. dem am Boden des Zylinders 1 angeordneten Verteiler, der aus einem hohlen Gehäuse 3, einem Einströmventil4 für das Mittel zur Betätigung des Kolbens 2, welches Ventil in dem Gehäuse 3 geführt ist und den einen Kolben bildenden Bund 4a besitzt, einem Lufteintrittsventil J, das axial in dem Ventil 4 geführt ist und schliesslich aus einer Schraubenfeder 21 zwischen diesen beiden Ventilen besteht. Im Boden des Zylinders sind auf beiden Seiten des Kolbens 4a die Öffnungen 1 a und Jb vorgesehen.
Das
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
lich ist, ist mit einer Dichtungsscheibe 5b aus Leder oder Kautschuk versehen, die mit dem oberen Rand 3f des Gehäuses 3 in Berührung kommen kann. Ist das Ventil 5 von dem Sitz 3t abgehoben. so steht der Zylinder 1 mit der Atmosphäre durch die Öffnung Ib und den Ringraum 1b in Verbindung ;
EMI2.2
aus. Hiezu ist die Fussplatte 6 des Pedals 19 mit einem Auge 7 versehen, das ein Ende des Mantels S des Bowdenkabels aufnimmt. Die Platte 6 trägt eine Achse 9, auf der das Zusatzpedal JC drehbar ist, das an seinem oberen Ende zwei Augen 11 und 12 trägt, von denen an dem Auge 11 das Zugseil 13 und an dem Auge 12 ein Zugseil 14 befestigt ist, das mit dem Kolben 2 verbunden ist.
Das andere Ende des Mantels ist unmittelbar auf dem Lufteintrittsventil 5 befestigt, während das Zugseil, das frei beweglich durch den Ventilkörper 5 hindurchgeht, an dem Ventil- befestigt ist. das die Verbindung des Zylinders mit der Saugseite des Motors oder der sonstigen Saugquelle steuert.
In dem Mantel 8 ist zur Regelung der Betätigung der Ventile eine Verstelleinrichtung 17 angeordnet.
Zur Betätigung der Bremsen dient die Zugstange 18, die auf dem um die Welle 20 drehbaren Pedal 19 befestigt ist (Fig. 1).
Die Wirkungsweise ist folgende :
Drückt man auf die Platte 16, so verdreht sich das Zusatzpedal M um die Achse 9 und da < Auge H bewegt sich nach rechts und übt dabei einen Zug auf das Zugseil 13 unter Zusammendrückung von dessen Mantel aus, wodurch zuerst das Lufteintrittsventil 5 geschlossen wird.
Der Mantel 8 drückt hiebei das Lufteintrittsventil 5 auf seinen Sitz. Bei der Weiterbewegung des Zugseiles 13 nach rechts wird das Ventil 4 geöffnet, das damit den Zylinder 1 in Verbindung mit der Saugseite des Motors bringt. Infolgedessen bewegt sich der Kolben 2 nach links und übt durch das Seil 14 auf das Auge 12 des Zusatzpedals 10 eine Kraft aus. Will man im Zylinder 1 einen bestimmten Unterdruck und damit eine bestimmte Bremskraft aufrechterhalten, so hält man die Platte 16 unbeweglich.
Da die Einströmöffnung ständig geöffnet ist, bewegt sieh das Zusatzpedal weiter nach links, indem es sich um die Achse 15 dreht, die unbeweglich ist, so lange, bis durch den Bowdenzug 13 das Ventil 4 wieder geschlossen wird. Dann ist der Zylinder 1 sowohl von der Saugseite des Motors wie von der Atmosphäre abgeschlossen. Der in dem Bremszylinder herrschende Unterdruck wird dann in seiner Grösse so lange aufrechterhalten, bis neuerlich ein Druck auf die Platte 16 ausgeübt wird. Wird der Unterdruck im
EMI2.3
so bewegt sich der Kolben 2 und damit das Auge 11, an dem das Bowdenzugseil j befestigt ist. nach rechts.
Dadurch wird auf das Einströmventil 4 ein Zug ausgeübt, das von neuem den Zylinder 1 mit der Saug- seite des Motors verbindet. Der im Zylinder 1 herrschende Unterdruck nimmt hierauf wieder seinen früheren Wert an und das Einströmventil 4 schliesst sich von neuem, während die Bremsen in einer der
Stellung der Platte 16 entsprechenden Lage gehalten werden.
Will man den Bremsdruck steigern, so verstärkt man den Druck auf die Platte 16. Das Einströmventil 4 öffnet sich dann neuerlich, und de mit steigt der Unterdruck im Zylinder 1 und die Grösse der Bremskraft. Will man den Bremsdruck in einer bestimmten andern Grösse halten, so muss man die Platte 16 in der entsprechenden Stellung unbeweglich halten, wobei die oben geschilderten Vorgänge eintreten.
Um die Bremskraft etwas zu verringern, lässt man die Platte 16 sich nach rechts bewegen. Das Auge 11 bewegt sich dann nach links und unter der Einwirkung des Zugseiles 1. 3 und der Feder 21 wird das Lufteintrittsventil 5 geöffnet. Der Unterdruck im Zylinder 1 wird hierauf in einem der Stellung der Platte 16 entsprechenden Masse verringert und damit wird auch die Bremskraft entsprechend herabgesetzt.
Soll eine vollständige Entbremsung herbeigeführt werden, so wird die Platte 16 freigegeben.
Jeder bestimmten Lage der Fussplatte 16 entspricht somit eine bestimmte Stellung des Brems-
EMI2.4
der Bremskraft möglich.
Die Anordnung ist ausserdem so getroffen, dass die Betätigung des Verteilers eine mit der Bremskraft, die durch den Servomotor erzeugt wird, steigende Kraft erfordert.
Es ist nämlich das Zusatzpedal. M, das den Verteiler betätigt, in jeder bestimmten Lage unter der Einwirkung der folgenden Kräfte im Gleichgewicht : 1. der am Punkt 15 nach links angreifenden. nach links wirkenden Kraft des Fahrers, 2. des am Punkt 12 nach links wirkenden Zuges des Kolbens 2, 3. der am Punkt 9 angreifenden Rückwirkung der Bremsen.
Steigt somit der Unterdruck Im Zylinder 1, so steigt auch entsprechend der auf den Punkt 12 wirkende Zug des Kolbens 2 und somit auch die auf den Punkt 15 auszuübende Kraft, die stets der auf den Punkt 12 wirkenden Kraft entsprechen muss.
Infolge dieser dem Druck des Fahrers entgegenwirkenden Reaktionskraft ist der Fahrer stets genau von der effektiven Bremskraft unterrichtet.
<Desc/Clms Page number 3>
Anderseits weist die besonders einfache Konstruktion des Verteilers den grossen Vorteil auf, den Verteiler ausheben und prüfen zu können, ohne besonderer Werkzeuge zu bedürfen. Wenn der Motor stillsteht, werden die beiden Ventile nicht mehr auf den Sitz des Einströmventils des Mittels am Boden der Kammer 3 gedrückt, wie dies durch den während des Ganges des Motors auftretenden Unterdruck erfolgt.
Es ist daher leicht, durch einen geringen Zug am biegsamen Mantel die beiden Ventile abzuheben und ihre Prüfung bzw. Reinigung vorzunehmen.
Der Verteiler nützt ausserdem unmittelbar die Doppelwirkung eines Bowdenzuges aus, d. h. sowohl den Druck des biegsamen Mantels als auch den Zug des Kabels.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Durch Rückwirkung beeinflusste Steuerung für Hilfsmotoren, vorzugsweise zur Betätigung der Bremsen von Kraftfahrzeugen, mit einem die Einwirkung des Antriebsmittels regelnden Verteiler, dadurch gekennzeichnet, dass am Ende des gewöhnlichen, unmittelbar mit dem Bremsgestänge verbundenen Fuss-
EMI3.1
5), das die Verbindung des Hilfsmotors mit der Saugleitung des Fahrzeugmotors regelt, mittels eines in einer biegsamen und praktisch nicht zusammendrückbaren Hülle (8) geführten Kabels (13) verbunden ist und anderseits mit dem Kolben (2) oder einem ähnlichen Organ des Hilfsmotors in Verbindung steht.