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Verseilmaschine zur Herstellung von Drahtseilen aus Foritilitzeii.
Bei Formseilen aus unrunden Litzen (beispielsweise von dreieckigem oder ovalem Querschnitt) müssen die Litzen oder Drähte stets dieselbe Kante oder Fläche dem Herzdrahte des Seiles zukehren. Man hat bisher lediglich die einzelnen Litzen bzw. Drähte erst mittels geeigneter Vorrichtungen um ihre Achsen verdreht und darauf die verwundenen Litzen in üblicher Weise zum Seile verseilt. Allein durch diese Verdrehung der Litze um ihre Achse wird ihr noch nicht die mit Rücksicht auf die Stärke des Herzseiles und auf die Schlaglänge erforderliche Schraubenform gegeben, die der Lage im fertigen Seile entspricht. Durch das auf diese Weise beim Verseilen vorgenommene Umwinden von verdrehten Litzen bzw.
Drähten um das Herzseil lässt sich eine nochmalige Verdrehung der Litzen nicht vermeiden, und die so gebildeten Formseile haben kein dichtes Lagengefüge, besitzen innere Spannung und haben das Bestreben, sich aufzudrehen. Beim Aufschneiden derartiger Litzenseile ohne vorheriges Abbinden der Schnittstelle springen infolgedessen die Drähte aus dem Seile aus.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, um auch Formseile aus Litzen von nicht kreisförmigem Querschnitt spannungsfrei und drallarm herzustellen. Zu diesem Zwecke werden die Einzelformlitzen bzw. Formdrähte die bereits wie bisher entsprechend dem gewünschten Twist um ihre Achse verdreht worden sind, nach dem Ablauf von den Haspeln durch Vorrichtungen geleitet, bestehend aus Rollenträgern, Haltestangen und profilierten Rollen, zwischen denen die Litzen entsprechend der Schlaglänge und Seilstärke in diejenige Schraubenlinienform vorgebogen werden, die der Lage der Formlitzen im fertigen Seile entspricht.
Das Wesentliche der erfindungsgemässen Vorrichtung liegt darin, dass beim Vorgang des Vorbiegens der Formlitzen bzw. Formdrähte in die schraubenfederartige Gestalt eine weitere Verdrehung der einzelnen Formlitzen bzw. Formdrähte vermieden wird. Hiebei ist Voraussetzung, dass die Haspeln, von denen beim Verseilen die verwundenen Formlitzen bzw. Formdrähte abgezogen werden, mit Rückdrehung ausgestattet sind, also ihre senkrechte Anfangsstellung in jeder Lage der Verseiltrommel beibehalten.
Jede der verwundenen Formlitzen bzw. Formdrähte wird durch die Rollenvonirhtung. durch die sie hindurchgeführt wird, beim Umlauf der Verseilmasehine in die gewünschte Form einer Schraubenfeder gebogen. Die Rollenvorrichtungen rotieren mit der Verseiltrommel und drehen sieh daher, beispielsweise bei einem Trommelumgang, einmal um ihre Achse bzw. um die von den Haspeln ablaufenden Formlitzen bzw. Formdrähte, welch letztere hiebei infolge der Rückdrehung der Haspeln nicht gedreht werden.
Die entsprechend der Litzenform bzw. Drahtform profilierten Rollensätze schrauben sich also beim Umlauf der Verseihnasehine um die vorverwundenen Formlitzen bzw. Formdrähte (die selbst hiebei keine Drehung ihrer Achse erleiden), wie die Schraubenmutter einer flachgängigen Schraube um einen feststehenden Schraubenbolzen. Die Schraubenfedergestalt, die die Litze hiedurch erhält, kann durch die Einstellung der Rolleneutfernung stets in gewünschter Weise so geregelt werden, dass der zwischen den Rollen liegende und um 3600 verdrehte Teil der Formlitze entsprechend der Grösse des Herzseildurchmessers vorgebogen wird. Die auf diese Weise schraubenfederartig vorgebogenen Formlitzen legen sich spannungslos an der Verseilstelle zum Formseil zusammen.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 die erfindungsgemässe Vorrichtung an Verseilmaschinen. Es bedeuten a die Verseiltrommel, in der die Haspeln drehbar gelagert sind. Auf diesen Haspeln befinden sich die um ihre Achse verwundenen Formlitzen, deren Gestaltung aus der Einzeldarstellung in Fig. 2 deutlich
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dass um ein Litzenherz (das beispielsweise bei Dreikantformlitzen aus dreieckigen Profildrähten bestehen kann) Runddrähte in einer oder mehreren Lagen verseilt werden, und dass gleichzeitig die Litzen während ihrer Herstellung entsprechend dem gewünschten Twist verdreht werden. Die in dem Verseilkorbe" der Verseilmaschine gelagerten Haspeln b, auf denen die verwundenen Litzen aufgewickelt sind, sind mit Rückdrehung ausgestattet.
Die Ruckdrehungsvorrichtung kann derart sein. dass die Haspeln ihre senkrechte Anfangsstellung in jeder Lage der Verseiltrommel stets beibehalten oder dass die Verdrehung der Haspeln entgegen der Trommelbewegung durch Veränderung des Übersetzungsverhältnisses eines' Zahnradantriebs d beliebig geregelt wird. Nach dem Ablauf von diesen Haspeln werden die Litzen durch Vorformvorrichtungen geführt, deren Zahl derjenigen der Haspeln entspricht und die an einer auf der Verseilmasehinenachse oder an der Verseiltrommel befestigten Scheibe angebracht sind. Jede einzelne Vorrichtung besteht im wesentlichen aus profilierten Rollen e, Rollenträgern f und einer Haltestange g.
Diese Haltestange g ist mittels Bolzen h und Schraubenmutter i an der mit dem Verseilkorbe festverbundenen Scheibe k befestigt. Vorteilhaft wird dieser Haltestange eine Richtung gegeben, die der Neigung der Litze bis zum Verseilpunkte entspricht. Auf den Haltestangen sind die Rollenträger verschiebbar angebracht und tragen an der der Verseihnaschinenachse zugekehrten Seite je eine Rolle.
Die Fig. 1 zeigt eine Ausführung mit beispielsweise drei Rollen, deren Stellung zueinander verändert werden kann. Während sämtliche Träger in Richtung der Haltestange auf derselben verschiebbar sind, ist der mittlere ausserdem noch durch Anbringung einer besonderen Führung ! in Richtung senkrecht
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weitgehende Regelung der entsprechend dem jeweilig zu fertigenden Formseil gewünschten Schraubenform. Die Rollen sind an ihrem Umfang dem Litzenprofil entsprechend gestaltet. In Fig. 3 ist das Profil der Rollen für den Fall gezeichnet, dass es sich um die Herstellung von Dreikantlitzenseilen handelt. Für Formseile mit ovalem Litzenquerschnitt kommen Rollen mit. abgerundeter Lauffläche zur Anwendung.
Zur besseren Führung und zur Verhütung des Kantens der Litze kann mit Vorteil unter der ersten Rolle noch eine Gegenrolle mit etwas ausgehöhlter Lauffläche angebracht werden.
An Stelle der in der Zeichnung beispielsweise abgebildeten profilierten Rollen können auch andere Formmittel, wie z. B. Führungsbacken oder-seheiben mit entsprechend der Litzenform profilierten Öffnungen, benützt werden. Infolge der grösseren Reibung der Drähte beim Durchgang durch diese Vorrichtungen sind sie jedoch gegenüber Rollenvorriehtungen weniger vorteilhaft.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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in bereits vorverwundenem Zustande auf mit Rüekdrehung ausgestatteten Haspeln befinden, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Verseilstelle eine mit dem Verseilkorbe rotierende Vorrichtung vorgesehen ist, die aus Haltestangen, Rollenträgern und dem Querschnitt der Formlitzen bzw. Formdrähte entsprechend profilierten Rollen besteht, zwischen denen die bereits axial verwundenen Formlitzen bzw.
Formdrähte ohne axiale Verdrehung schraubenfederartig entsprechend ihrer Form im fertigen Seile vorgebogen werden.