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Künstliches Gerinne zum Schwemmen von Holz u. dgl.
Der Transport von Langholz und ähnlichen Lasten in Schwemmkanälen, Wasserriesen und andern künstlichen Gerinnen, obwohl seiner Billigkeit wegen andern Transportmitteln überlegen, leidet unter dem Umstande, dass das Schwimmgut, insbesondere Langholz, in den Kurven leicht stecken bleibt und dass infolge der verschiedenen Schwimmgeschwindigkeiten bei gemischtem Holzsortiment sich die einzelnen Stücke zusammenstauen und dass schweres Holz (Hartholz und vollgesogene Stücke) auf dem Boden des Kanals schleift und schlecht vorwärtskommt.
Es ist bekannt, dass die Geschwindigkeit des im Sehwemmkanal schwimmenden Holzes grösser ist als die Wassergeschwindigkeit ; daher übereilt das Holz gewissermassen seine Wasserunterlage und es bildet sich vor dem schwimmenden Stück eine Aufstauung des Wassers (Fig. 1), indem das Holz H an seiner Stirnseite das langsamer gehende Wasser 0 zusammenschiebt. Während leichtes Holz schwimmt (Fig. 2), setzt sieh schweres Holz auf den Grund (Fig. 3) und bleibt stecken : der Vortrieb des Wassers im Gerinne genügte daher bei der bisher üblichen Ausführung der Rinne nicht.
Die Erfindung betrifft Einrichtungen, die diesen Ubelständen, nämlich dem Verlegen der Rinne
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Boden des Kanals, abhelfen.
Die Wassergeschwindigkeit ist u. a. auch von der Reibung an der Gerinnewand abhängig ; bei dem gewöhnlich geringen Querschnitt solcher Schwemmkanäle wirkt sich dieser Faktor praktisch bt- deutsam aus. Der Gerinnequersehnitt wird nun hier nicht halbkreisförmig oder rechteckig, sondern. wie Fig. 2,3 und 4 zeigen, so angeordnet, dass auf einer annähernd halbkreisförmigen Gerinnesohle Tl eine
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glattem Material (Verstrich, behobeltes Holz u. dgl.) ausgeführt, so dass die Wassergeschwindigkeit im unteren Gerinneteil U grösser sein wird als im oberen Gerinneteil B.
Das bewirkt zunächst ein Einsinken des mittleren Wasserspiegels (Fig. 4) um einen praktisch ins Gewicht fallenden Abstand a, da die von der rauhen Gerinnewand am entferntesten liegenden Wasserschwaden der Gerinnemitte am meisten von den rascher fliessenden Schwaden des glatt verputzten Gerinneunterteils P mitgenommen werden. Dadurch wird das Sehwimmgut in der Mitte gehalten.
Im Gerinne freischwimmendes, leichtes Holz (Fig. 2) wird bei dieser Anordnung keinen Widerstand durch das Aufstauen des Wassers (Fig. 1) finden, da das an der Sohle U schneller rinnende Wasser auf die in B darüberliegende, langsamere Schicht gewissermassen saugend wirkt, daher einen Teil der Oberwasserschwaden abzieht, so dass die Stauung abgebaut wird und sich nicht mehr bremsend auswirken kann.
Bei leichteren Hölzern ergeben sieh von vornherein weniger Schwierigkeiten ; bei stärkeren Hölzern, die tiefer einsinken und an sieh schwerer fortkommen, taucht das Holz bis in die schnellere Unterwasserschicht ein und wird von ihr, die dann wie ein Transportband wirkt, fortgeführt.
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der Unterwasserschichte besonders zur Geltung ; das ganz tauchende Holz H ist um das Volumsgewicht des verdrängten Wassers entlastet, so dass der Druck auf zwei bei E und F angeordnete Gleitschienen L beliebiger Konstruktion vermindert wird ;
während nun bei gewöhnlichen Gerinneverhältnissen der Vortrieb des Wassers nicht genügt, um das auf dem Boden schleifende Stuck H fortzubringen, gleitet bei der vorbesehriebenen Anordnung das entlastete Stuck auf den verminderte Reibung bietenden
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durch den Stau der Oberwasserschicht entstehende Hemmung herabsetzt.
Bei allen Holzarten wird, im Gegensatz zu der heute üblichen Führung des Holzes durch die stark gehaltene Kanalwand, die Führung durch die Abwölbung des Wasserspiegels bewirkt, wodurch die Kanalwand entlastet wird und leichter gehalten werden kann. In Kurven, wo infolge des Hinausdrängens der Sehwerwasserseiten das Holz die Neigung hat, an der Kanalwand anzuländen, kann man durch einseitige Aufrauhung der Kanalwand (Fig. 5) die Einwölbung des Oberwasserspiegels gegen die eine Kurvenseite
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näheren Holzenden von dem ausfahrenden Aussenwasser durch die Kurve gedreht werden, so dass das Schwimmgut glatt durch die Kurven kommt. Auf den Schienen L kann ein Fahrgestell mit Rädern bewegt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. KÜnstliches Gerinne zum Schwemmen von Holz od. dgl. dadurch gekennzeichnet, dass einem mit rauher Innenwand versehenen, breiteren Gerinneoberteil ein mit glatter Innenwand versehener engerer Gerinneunterteil unterlegt ist, in dem das Unterwasser rascher als das Oberwasser geht, wodurch eine Beeinflussung des Oberwasserspiegels bewirkt wird.