<Desc/Clms Page number 1>
Apparat zur Aufbringung eines Überzuges bzw. einer dünnen Flüssigkeitsschichte auf Flächen, insbesondere auf flachen langen Streifen aus flexiblem, dünnem Material.
EMI1.1
aufzutragen, wobei auch mit sehr gutem Erfolge Flüssigkeiten verwendet werden können, welche sehr flüchtige Bestandteile enthalten und weiters auch solche, welche physikalisch nicht hallbar sind.
Es sind derartige Maschinen bekannt, bei welchen die den Überzug bildende Flüssigkeit von oben auf den in Bewegung befindlichen Streifen aufgeschüttet wird und ferner auch solche, bei welchen eine Walze die Flüssigkeit aus einem Trog od. dgl. aufnimmt und auf den Streifen überträgt.
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird die Überzugsflüssigkeit durch die nach oben gerichtete, spaltförmig Auslaufmündung eines Behälters von zweckmässig sehr geringem Fassungraum ausgepresst und der zu überziehende Streifen oberhalb dieses Spaltes, sehr nahe diesem. aber ohne seine Ränder zu berühren, so vorübergeführt, dass sich zwischen Spalt und Streifen ein Flüssigkeitskörper von annähernd halbmondförmigem Querschnitt bildet und der Streifen daher ständig von der Flüssigkeit bedeckt wird.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele veranschaulicht, u. zw. zeigt Fig. 1 im aufrechten Querschnitt nach der Linie 1-1 der Fig. 2 den Flüssigkeitsbehälter mit der Speiseleitung, Fig. 2 die Vorderansicht eines Teiles des Behälters ohne Speiseleitung im halben Massstab der Fig. 1, Fig. 3 in schematischer Darstellung die Seitenansicht einer Ausfühmngs- form der ganzen Maschine und Fig. 4 in gleicher Weise eine andere Ausführungsform der ganzen Maschine.
Der Streifen 12 wird, wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, von einer Spule 13, einem Haspel od. dgl. abgerollt und über Spannungsrollen 14 zu einer Rolle oder Walze 15 aus Ebonit mit einem Durchmesser von ungefähr 6 ein so geführt, dass er, eine Schleife bildend, unten um diese Rolle herumläuft. Unterhalb dieser Walze 15 ist der Flüssig- keitsbehälter 16 angebracht, welcher bei der durch Fig. 1 und 2 veranschaulichten Ausführungsform aus zwei ebenen, vertikal und parallel zueinander in einem Abstand von
EMI1.2
Innenraum dieses Behälters bzw. der vertikale Flüssigkeitskanal bezeichnet. Die oberen Kanten der Platten 17, 18 bilden die Ränder des Mündungsschlitzes, wobei der vertikale Behälterkanal ungefähr in der durch die Achse der Walze 15 gehenden vertikalen Ebene liegt.
Der Spaltrand 171 der Zulaufseite ist um ungefähr 0'5 mu höher als der Rand 181 auf der andern Seite. Dieser letztere ist seiner Länge nach, d. h. in der Richtung von einer Kante des Streifens zur andern, so gekrümmt, dass er nach oben konkav ist, wobei die Höhe des Kurvenbogens von der Breite des zu behandelnden Streifens abhängig ist und beispielsweise für einen 26 mm breiten Streifen ungefähr 2 mrn beträgt.
Der Abstand der unteren Seite des an der Mantelfläche der Walze 15 anliegenden Streifens vom Spaltrand 171 der Zuführungsseil''
<Desc/Clms Page number 2>
beträgt 0'25 mm. Das Speiserohr 21 mündet in den Behälter nahe dessen Boden und reicht mit seinem andern Ende bis über die Höhe des Austrittsspaltes hinaus, so dass es mit dem Behälterkanal ein U-Rohr bildet. Das äussere Ende 22 des Speiserohres besteht zweckmässig aus Glas, so dass die Höhe des Flüssigkeitsniveaus in demselben beobachtet werden kann.
In das offene Ende des Speiserohres fliesst Flüssigkeit aus einem Rohr 23, in welches ein Regulierorgan 24 eingeschaltet ist, um den Flüssigkeitszulauf so regeln zu können, dass der Flüssigkeitsspiegel im Speiserohr ständig ungefähr auf der Höhe des Austrittsspaltes bleibt.
Wenn die Flüssigkeit Bestandteile enthält, welche sehr flüchtig sind, reicht das Rohr 23 in das Rohr 22 hinein und sein Durchmesser ist so gewählt, dass zwischen den Wänden der beiden Rohre nur ein kleiner Zwischenraum verbleibt und eine Verdunstung. möglichst hintangehalten wird.
Die durch den Spalt austretende Flüssigkeit bildet zwischen den beiden Rändern und der Unterseite des Streifens einen Flüssigkeitskörper, der, solange der Streifen nicht in Bewegung ist, auf der Zuführungsseite infolge des geringeren Abstandes zwischen 171 und 12 weiter hinausreicht als auf der andern Seite. Wenn der Streifen aber bewegt wird, gleicht sich dieser Unterschied mehr oder minder aus. Wenn die Überzugsflüssigkeit beispielsweise aus einer 30/oigen Lösung von Kollodium in einer Mischung von Alkohol und Äther besteht, wird in Streifen mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 1 m per Minute bewegt. Ist die Flüssigkeit eine für photographische Zwecke verwendete Gelatineemulsion, so beträgt die Geschwindigkeit ungefähr 3'25 m per Minute.
Wie ersichtlich, ist die der freien Luft ausgesetzte Fläche der Flüssigkeit sehr klein und infolgedessen auch der Verlust durch Verdunstung bzw. die Änderung des Konzentrationsgrades sehr gering. Da im Behälter 20 nur ein kleiner Flüssigkeitskörper vorhanden ist, ergibt sich ein verhältnismässig rasches Strömen der Flüssigkeit, so dass Flüssigkeiten, die physikalisch nicht haltbar sind, nämlich solche, bei welchen sich ein oder mehrere Bestandteile abzusetzen oder sonstwie auszuscheiden trachten, mit gutem Erfolge verarbeitet werden können.
Zweckmässig sind die Behälterplatten 17, 18 mit einem Wassermantel 172, 182 versehen, durch welchen man Wasser von der geeigneten Temperatur zirkulieren lässt. Wenn eine Kollodiumlösung verarbeitet wird, liegt die Temperatur des Wassers unterhalb der Aussentemperatur und wird so geregelt, dass die Bildung von Blasen in der Lösung verhindert wird.
Bei der Verarbeitung einer photographischen Emulsion hat das Wasser die geeignete höhere Temperatur. Die Platten 17, 18 können zwecks Reinigung leicht auseinander genommen werden. Zurückkommend auf Fig. 3 sei nun der Weg des Streifens weiterverfolgt. Von der Walze 15 weg geht er, mit der überzogenen Fläche nach oben gekehrt, über eine Führung- rolle 25 oder mehrere solche Rollen und dann auf ein endloses Band 26 aus Gewebe oder einem sonstigen porösen Material, welches durch Rollen 27 und Schienen od. dgl. so geführt ist, dass das obere Trum desselben in einem nach oben konvexen Bogen und die Sehne dieses Bogens horizontal oder schwach aufsteigend verläuft. Der Bogen hat ungefähr eine Länge von 2 m und einen Krümmungsradius von ebenfalls 2 m.
Am hinteren Ende dieser gekrümmten Bahn ist unterhalb des Bandes eine Saugkammer 28 angeordnet, durch welche von einem Ventilator Luft angesaugt wird, so dass diese durch das Band hindurch nach unten
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
der Streifen durch einen engen Schlitz 37 das Blechgehäuse verlassen hat, geht er nacheinander um zwei grosse, innen geheizte, polierte Trommeln 38,39 aus Metall, auf denen je eine Seite des Streifens aufliegt. Nach Verlassen der zweiten Trommel läuft der Streifen auf eine gewisse Entfernung frei bzw. nur über einige Rollen 40, 41, so dass er sich auf die Temperatur des Arbeitsraumes abkühlt, um dann schliesslich auf einer Trommel 42 od. dgl. aufgewunden zu werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Apparat zum Aufbringen eines Überzuges bzw. einer dünnen Flüssigkeitsschichte auf Flächen, insbesondere auf die Flächen langer Streifen aus flexiblem, dünnem Material, gekennzeichnet durch einen Flüssigkeitsbehälter mit nach oben gerichteter, spaltförmiger Auslaufmündung, welchem Überzugsflüssigkeit derart zugeführt wird, dass sich oberhalb der Spaltränder ein Flüssigkeitskorper von ungefähr halbmondförmigem Querschnitt bildet, wobei die zu überziehende Fläche sehr nahe an den Rändern des Spaltes, jedoch ohne sie zu berühren, vor- übergeführt und so mit Flüssigkeit aus dem besagten Flüssigkeitskörper bedeckt wird.