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Zugheiznng auf elektrisch betriebenen Fahrstrecken.
Durch die Einführung des elektrischen Betriebes im Eisenbahnverkehr musste man auch auf die Frage der Zugheizung ein besonderes Augenmerk richten. Zum Betrieb derselben sind bereits verschiedene Wege eingeschlagen worden.
Es sind Zugheizeinrichtungen bekannt, bei welchen man die einzelnen Wagen mit der alten Dampfheizanlage beibehalten hat. Diese Möglichkeit wurde dadurch gegeben, dass man auf der elektrischen Lokomotive einen besonderen Dampferzeuger vorgesehen hat. Die Grösse des Dampfkessel ist aber entsprechend der aufzubringenden Leistung beschränkt. Die Beheizung von mehreren zusammengekuppelten Wagen erfordert bei kalten Jahreszeiten die Aufbringung grosser Dampf-bzw. Heisswassermengen, was bedingt, dass der Dampferzeuger grössere Dimensionen erhalten muss, wodurch sich in der Unterbringung betriebliche Schwierigkeiten und Nachteile ergeben. Man hat daher vorgeschlagen, den Dampferzeuger auf einem besonderen Fahrzeug mitzuführen.
Die Anlage solcher Kesselwagen, welche im übrigen noch einen grossen Teil des Jahres unbenützt stehen bleiben, setzen die Wirtschaftlichkeit des Betriebes wesentlich herab.
Dieser Gedanke, auf der Maschine bei elektrischer Traktion einen Elektrokessel aufzustellen oder denselben als gesondertes Kesselfahrzeug mitzuführen und die Heizkörper in der üblichen Weise mit Dampf oder Heisswasser zu versorgen, ist mit vielen Nachteilen behaftet.
Die bekannten Mängel'einer solchen Dampfzugheizung bestehen in der Dampfdruckabnahme sowie in der Verringerung der Dampfzuströmung nach den einzelnen Wagen. Die den Heizkörpern zugeführte Dampfmenge wird geringer, so dass die letzten Wagen ungleichmässig oder nur wenig beheizt werden. Bei kalten Jahreszeiten frieren die Dampfzuleitungen fernerhin sehr oft zu. Der Verbrauch durch die Hauptleitung und Kupplung ist erfahrungsgemäss derart gross, dass der hiefür aufgewendete Betrag in Kilowattstunden einen wesentlichen Prozentsatz bis zu 60% normal, auf Gefälle naturgemäss ein Vielfaches von der aufzubringenden Traktionsleistung ausmacht.
Um diesen wirtschaftlichen Nachteil zu beseitigen und die Wirtschaftlichkeit des Betriebes zu
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der Dampfheizung eine elektrische Heizung einzubauen. Als Heizkörper hat man elektrische Heizwiderstände eingebaut, die mit einer besonderen Verschalung ausgerüstet sind. Hiedurch hat man zwar die der Dampfheizung anhaftenden Übelstände beseitigt, aber dennoch besitzt die Widerstandsheizung als solche ebenfalls wieder besondere Nachteile.
Aus Gründen der Montage und der Billigkeit sind die Ausmasse der üblichen Widerstandsheizkörper derart gering, dass sie mit Temperaturen arbeiten, die über der Schwelungstemperatur des Staubes liegen, so dass man in derart eingerichteten Wagen leicht das Gefühl von verbrannter Luft hat, anderseits aber liegt der Heizbedarf durch die Ausmasse der Wagen hiefür fest, der zwischen 5 und 12 kW pro Stunde und Wagen schwankt. Hiedurch wäre an und für sich zusammen mit der einmal gegebenen Spannung sowohl die Oberfläche des Heizdrahtes wie auch seine Länge bei einmal angegebenem Durchmesser festgelegt.
Durch die vorerwähnten Gründe, wobei die Billigkeit die Hauptrolle spielt, wird aber die Oberfläche des Drahtes und damit des Heizkörpers in einer Weise belastet, dass von einer hygienischen Arbeitsweise nicht mehr gesprochen werden kann.
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Eine Ermässigung der Oberflächentemperatur ist jedoch nur durch Verlängerung des Wärme- abgebers oder durch Veränderung der Spannung oder Umschaltung möglich, was jedoch den ganzen Betrieb höchst unwirtschaftlich gestalten würde.
Diese Einrichtung mit reiner elektrischer Heizung ist fernerhin vom elektrischen auf Dampfbetrieb ungeeignet, insbewondere auch dort, wo internationale Wagen eingereiht werden, die bekanntlich mit Dampfheizkörpern ausgestattet sind.
Die vorliegende Erfindung beruht im wesentlichen auf einer Vereinigung dieser beiden bekannten Einrichtungen und besteht darin, durch Unterbringung ssines an und für sich bekannten Elektrokessels in den einzelnen Wagen die Vorteile der Dampf-bzw. Heisswasserheizung in hygienischer, mit den Vorteilen der elektrischen Beheizung in wirtschaftlicher Art zu verknüpfen.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäss der-vorliegenden Erfindung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 einen mit Dampfheizkorpem üblicher Art ausgestatteten Eisenbahnwagen und einen unter demselben angeordneten Elektrokessel, Fig. 2 eine schematische Darstellung der Heizanlage gemäss
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In der Zeichnung ist a der Elektrokessel, welcher unterhalb des Eisenbahnwagen b angebracht ist. Der in dem Elektrokessel a erzeugte Dampf wird mit Hilfe der Zuleitung c den Heizkörpern d zuge- führt. Der in den Heizkörpern d verbrauchte Dampf bzw. das Heisswasser wird durch die Leitung e und den Kondensatortopf f dem Elektrokessel a wieder zugeleitet, um von neuem wieder aufgeladen zu
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in der üblichen Weise.
Der Elektrokessel a kann so eingerichtet sein, dass seine Leistungsaufnahme automatisch zurückgeht, sobald in den Heizkörpern d kein Wärmeverbrauch mehr stattfindet. Die selbsttätige Regelung des Elektrokessels kann dabei beispielsweise derart erfolgen, dass in die Dampfleitung zu den Heizkörpern ein Thermostat eingeschaltet wird, welcher dergestalt arbeitet, dass bei Kontakt durch den Thermostat ein Relais betätigt wird, wobei ein vorgesehener Hebelsehalter durch Stromlosmachen des Schaltersolenoiden herausfällt und dadurch den Heizstrom ausschaltet.
Der Elektrokessel a kann gemäss der vorliegenden Erfindung derart dimensioniert sein, dass seine Leistung auch für eine Reihe von Wagen im Zuge ausreicht, was insbesondere bei Einreihung von inter-
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Heizungsanlage keine Schwierigkeiten.. In diesem Falle wird der Elektrokessel ausgeschaltet und die Heizstellen können in der üblichen Weise mit Dampf oder Heisswasser von der Dampflokomotive aus versorgt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zugheizung auf elektrisch betriebenen Fahrstrecken mittels Elektrokessel unter Verwendung von Dampf als Wärmeträger, dadurch gekennzeichnet, dass an dem zu heizenden Eisenbahnwagen (b) ein Elektrokessel (a) angebracht ist, von dem die einzelnen Dampfheizkörper (d) im Wageninnern mit Wärme beschickt werden.