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Reibkörper, insbesondere Bremsklotz für Fahrzeuge.
Die an den Fahrzeugen der Eisenbahnen bisher fast ausschliesslich verwendeten gusseisernen
Bremsklötze bewirken eine starke Abnutzung der Räder und haben selbst eine kurze Lebensdauer.
Besonders nachteilig erweist sich ihre Anwendung aber bei elektrischen Bahnen, da der feine, beim
Bremsen entstehende Eisenstaub durch Verunreinigung der Motoren grossen Schaden verursacht.
Der Erfindung gemäss werden zur Verhütung dieser Übelstände die Bremsklötze aus Holz her- gestellt, das, wie dies für andere Zwecke bereits bekannt ist, mit Kunstharz, insbesondere mit solchem vom Typus der Phenolformaldehyd-Kondensationsprodukte, wie Bakelit od. dgl., imprägniert und mit gleichfalls auf die Bremsfläche wirkenden, zweckmässig nicht rostenden Metallteilen kombiniert ist.
Diese Bremsklötze zeichnen sich im Gebrauch durch folgende Vorteile aus : 1. Die Entstehung von die Motoren schädigendem Metallstaub unterbleibt fast gänzlich.
2. Die Räder der Fahrzeuge werden geschont.
3. Der Reibungskoeffizient ist infolge der Wasserfestigkeit des Bremsklotzes fast unabhängig von den Witterungsverhältnissen, so dass die Gefahr des Gleitens bei Nässe auf ein Minimum sinkt.
4. Infolge der Härte und der mechanischen Polierbarkeit ist die Abnutzung sehr gering, so dass der imprägnierte Holzklotz die vier-bis fünffache Lebensdauer des gusseisernen Bremsklotzes hat.
5. Die Polierbarkeit bewirkt ein Glätten der Bremsfläche und setzt hiedurch den Reibungs- koeffizienten genügend herab, um eine ruckweise Bremsung zu verhindern, doch ist der Reibungs- koeffizient immer noch höher als der der Eisenbremsklötze, so dass mit einem geringen Bremsdruck das
Auslangen gefunden wird. Eine noch weichere Bremsung ist dadurch zu erzielen, dass dem zur Im- prägnierung dienenden Kunstharz ein Öl zugesetzt wird, u. zw. hat sieh das Verhältnis von 10 : 1 als praktisch erwiesen.
6. Die bei andern Bremsklötzen auftretenden, vom Wetter abhängigen Änderungen des Reibungs- koeffizienten werden völlig vermieden oder mindestens auf das geringste Mass herabgesetzt, da der Holz- block mit Metallteilen, die gleichfalls auf die Bremsfläche wirken, kombiniert ist. Hiezu wird Gusseisen oder ein weiches Metall bzw. Metallegierungen, z. B. Messing, verwendet. Diese Metallteile geben der
Bremsung bei trockenem Wetter die erforderliche Weichheit und verhindern bei nassem Wetter, ähnlich wie die Eisenarmierung der Pneumatiks, das Durchleiten der Räder. Hiebei ist die Fläche der Metall- teile im Verhältnis zur Arbeitsfläche des Bremsklotzes gering, so dass der eventuell bei Bremsung ent- stehende Metallstaub nur in geringen Mengen auftreten kann.
In der Zeichnung sind aus Holz und Metall kombinierte Bremsklötze in mehreren Ausführungs- formen dargestellt. Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Bremsklotz in Ansieht von der Arbeitsfläche aus und im Längsschnitt nach Linie 11-11 der Fig. 1 und die Fig. 3 und 4 sind Ansichten anderer Aus- führungen.
Gemäss den Fig. 1 und 2 sind in den Holzblock a von der Arbeitsfläche aus Bolzen b versenkt.
Da diese den Block nicht vollständig durchdringen, erfordern sie keinerlei Befestigungsmittel. Die
Bolzen sind senkrecht oder annähernd senkrecht zur Arbeitsfläche angeordnet und auf dieser derart verteilt, dass sieh ihre Projektionen in der Bewegungsrichtung übergreifen und demnach die ganze
Bremsfläche, abgesehen von den Randteilen, mit Metallteilen in Berührung kommt. Die zur Aufnahme der Bolzen vorgesehenen Bohrlöcher ermöglichen eine sehr intensive Imprägnierung des Holzkörpers, wodurch die Abnutzung eine geringe und die Bremswirkung eine besonders günstige wird. Die Metall- einlagen können auch andere Querschnittsformen haben, z. B. winkel-oder rohrförmige,
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Fig. 3 zeigt einen Bremsklotz, der aus einem Holzblock a besteht, an dessen Endflächen Metallplatten c angebracht sind.
Diese beiden Platten stellen dem Holzbloek vorgelagerte Metallbremsklötze dar, die zusammen mit dem Holzkörper eine kombinierte Bremswirkung ausüben, dabei gleichzeitig aber auch die am meisten dem aufspritzenden Wasser und bei trockenem Wetter dem Sand und dem Staub ausgesetzten Endflächen des Bremsklotzes schützen. Die obere Endfläche bedarf zwar kaum eines solchen Schutzes, doch empfiehlt es sich trotzdem, die Platten c an beiden Enden anzubringen, damit die Bremswirkung gleichmässig ist und der Einbau der Bremsklötze in zwei Stellungen ermöglicht wird.
Wie Fig. 4 zeigt, können die beiden Arten der Metallbeigabe auch gleichzeitig zur Anwendung kommen, wobei schon bei geringerer Bolzenanzahl und dünneren Auflagerplatten der erforderliche Gesamtquerschnitt der Metallteile erreicht wird.
In allen Fällen ist es zweckmässig, die Seitenflächen des Bremsklotzes mit einem Schutzüberzug zu versehen, beispielsweise einem dünneren, mit Kunstharz aufgeleimten Messingblech d gemäss Fig. 4.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Reibkörper, insbesondere Bremsklotz für Fahrzeuge, bestehend aus einem mit Kunstharz, z. B. Bakelit, imprägnierten und mit gleichfalls auf die Bremsfläche wirkenden, zweckmässig nicht rostenden Metallteilen kombinierten Holzblock.