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Verfahren zur Herstellung poröser Kautschukmassen.
Nach den bekannten Verfahren zur Erzeugung poröser Gummiwaren (Schwammgummi, Moosgummi, Zellgummi) werden dem unvulkanisierten Kautschukteig Blähmittel (Ammoniumkarbonat, flüchtige organische Verbindungen, komprimierte Gase oder Wasser u. dgl.) beigemischt, welche Substanzen bei Vulkanisationstemperatur verdampfen und ein Aufblähen der Kautschukmasse bewirken.
Gegenstand der Erfindung bildet nun ein Verfahren, nach welchem poröse Kautschukmassen durch Zusatz von 20 %, vorzugsweise gegen 40 % Bleikarbonat, insbesondere von handelsüblichem Bleiweiss zur je nach Verwendungszweck verschiedenen rohen Kautschukll1asse, die in bekannter Weise weiter behandelt wird, erhalten werden.
Man hat wohl schon den Vorschlag gemacht, Bleikarbonat für nicht poröse Kautschukll1assen,
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porös wird.
Die Heissvulkanisation kann nach den in der Kantschukindustrie gebräuchlichen Verfahren in d < 1mpfgeheizten Pressen, in heisser Luft, in Doprelwandk3wl unter Verwendung von direkter oder in- direkter Dampfzufuhr unter Druck oder im Vakuum, endlich in direktem Dampf oder in einem Bade von Glyzerin oder ähnlich wirkenden Flüssigkeiten erfolgen.
Durch dieses Verfahren wird nicht nur sehwammartiger Gummi, sondern eine Gummimasse erzeugt, bei welcher die gasgefüllten Zellen im wesentlichen gegeneinander und nach aussen vollkommen abge- schlossen sind. Dies bietet den Vorteil, dass beim Zusammenpressen der Gummimasse die eingeschlossenen
Gase aus den Zellen nicht herausgedrückt, sondern selbst komprimiert werden, wodurch eine Erhöhung der Elastizität des Gummikörpers erzielt wird. Dies ist insbesondere für solche porö e Gummimassen von Wichtigkeit, wolle zur Füllung von Schläuchen verwendet werden sollen, die als elastische Bereifung von Laufrädern dienen.
Je nach der Höhe der bei der Vulkanisation angewendeten Temperaturen und Drücke sowie je nach der Art und Menge der Zusätze ändert sich die Grösse der in der Kautschukmasse entstehenden Hohl- räume, die Spannung der eingeschlossenen Gase sowie die Stärke der Zellwände. Es kann auch ein Zer- reissen der Zellwände herbeigeführt werden, so dass die Hohlräume miteinander in Verbindung stehen und ein schwammartiges Gebilde entsteht. Die Verbindung der die Gase enthaltenden Zellen könnte auch durch eine geeignete Nachbehandlung der porösen Kautschukmasse herbeigeführt werden.
Man kann natürlich-ohne am Wesen der Erfindung etwas zu ändern-dem Kautschukteig die bei Gummimischungen üblichen Zusätze, wie Farb-, Füll-und Ersatzstoffe sowie Erweichungsmittel oder Vulkanisationsbeschleuniger, hinzufügen.
Im folgenden seien einige Ausführungsbeispiele für die Durchführung des Verfahrens nach der
Erfindung angeführt :
1. 10 kg Rohgummi verschiedener Provenienz (Para-, Plantagen-, Crepegummi u. dgl.) werden mit 10 kg basischem Bleikarbonat (Bleiweiss) und / Schwefel gemischt. Dieser Mischung wird als Erweichungsmitteil 1 kg Mineralöl, Farbstoffe und Regenerat (wiederverwendbar gemachter Altkautsehuk) zugesetzt.
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Die am Mischkalander bearbeitete Masse wird zu einer Platte ausgezogen. Aus dieser Platte werden Kugeln oder andere Körper geformt und diese in eine zweiteilige Eisenform, die eine Hohlform darstellt, gebracht. Das Volumen des Hohlraums der Form muss selbstverständlich grösser sei als jenes der eingebrachten unvulkanisierten Masse, um für das Aufgehen des Materials Raum zu lassen. Die beschickte Form wird zwischen zwei dampfgeheizten Eisenplatten (Vulkanisierpresse) in üblicher Weise vulkanisiert.
2. Dieselbe Mischung wie nach Beispiel 1 wird unter wechselndem Dampfdruck und eventuell zwischengeschaltetem Vakuum ohne oder unter Verwendung einer Form in einem mit Talkum od.. dgl. beschickten Behälter im direkten Dampf vulkanisiert, wobei gleichfalls genügend Raum vorhanden sein muss, um dÅas'Aufgehen'der Masse nach allen Richtungen zu gestatten.
3. Ein Schlauch aus Gummi oder Gewebe oder aus einer Kombination von Gummi und Gewebe bestehend, welcher offen oder geschlossen sein kann, wird mit der in den vorhergehenden Beispielen genannten Masse zu einem gewissen Teile beschickt und entweder im direkten Dampf oder in heisser Luft vulkanisiert, wobei-das aufgehende Material den Schlauch beim Vulkanisieren mit einer porösen Gummimasse erfüllt.
4. Eine unvulkanisierte Kugel od. dgl., welche aus der im Beispiel 1 genannten Mischung besteht, wird mit einer Platte aus gewöhnlicher unvulkanisierter Mischung überzogen und nach einem der üblichen
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Stärke durch Vulkanisation verbunden, überzogen ist.
5. Ein poröser Körper, welcher nach einem der in den vorhergehenden Beispielen geschilderten Verfahren erzeugt-ist,-wird nachträglich mit einer Gummischicht überzogen, die entweder schon vorher vulkanisiert ist oder. durch Kaltvulkanisation oder einem ähnlichen Verfahren nachträglich vulkanisiert wird.
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Weise miteinander kombiniert werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist zur Herstellung aller Arten poröser Kautschukartikel geeignet, bei welchen die Anwesenheit von Bleiverbindungen nach den bestehenden gesetzlichen Vorschriften zulässig scheint.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung poröser Kautschukmassen unter Zusatz eines Blähmittels, dadurch gekennzeichnet, dass der Kautschukmasse als Blähmittel über 20 %, vorzugsweise gegen 40 % Bleikarbonat, insbesondere handelsübliches Bleiweiss, zugesetzt wird.