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Fördervorrichtung in einem Trockner für Pappetafeln.
Die Trocknung von Zellulosetafeln, wie sie als Rohstoff für die Herstellung der Spinnlösungen in der Viskosekunstseidenspinnerei benutzt werden, wurde bisher auf ausserordentlich umständlichem Wege durchgeführt. Die Tafeln wurden in grossen Räumen in Paketen aufgestapelt, wo der Trockenvorgang mehrere Tage dauerte.
Eine so vorsichtig Behandlung ist notwendig, weil die Trocknung bei sehr niedriger Temperatur
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Tafeln enthalten nass etwa 12-15% Wasser, und es sollen nach der Trocknung noch 5-6% zurück- bleiben. In normalen Troekenmaschinen und Einrichtungen war diesen Anforderungen nicht zu entsprechen.
Der vorliegende Trockner erzielt dieselbe Wirkung wie grosse Räume, jedoch auf maschinellem Wege durch eine Fördereinrichtung, die der Erfindung gemäss aus einem mit gleichmässiger Geschwindigkeit angetriebenen Tragband besteht, das mit einer absatzweise bewegten Stabkette zusammen arbeitet, die die auf dem Tragbande senkrecht stehenden Pakete von Tafeln in schüttelnde Bewegung versetzt und dadurch auflockert.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform in Fig. 1 und 2 im lotrechten Längs-und Querschnitt und in Fig. 3 im wagrechten Längsschnitt dargestellt.
Der Trockner selbst besteht, wie das auch bei der Behandlung andrer Trockengüter üblich ist, aus einem Raum T für die Aufnahme der Tafeln und seitlich angegliederten Heizabteilungen H, welche oben und unten mit dem Trockenraum in Verbindung stehen (Fig. 2). Windräder W saugen die Luft aus dem Trockenraum an, befördern sie über die Heizrohre der Seitenschächt"und lassen sie in den Trockenraum wieder eintreten. Die Luft bewegt sich also in ständigem Kreislauf durch Trockengut und Heizvorriehtungen abwechselnd. Ein in der Längsrichtung des Trockners vorgesehener Gegenstrom sorgt für die Lufterneuerung.
Die Zellulosetafeln werden auf ein unteres Transportband B am Einlaufende E des Trockners aufgestellt, u. zw. in senkrechter Lage. Das Band durchläuft den Trockner in der Längsrichtung, so dass die Tafeln am Auslaufende A den Trockenraum wieder verlassen. Über dem Band B liegt eine endlose Kette K, deren Glieder mit stützen 8 versehen und über die ganze Breite des Trockenraumes von der linken nach der rechten Seite durch Stäbe 81 verbunden sind.
Die obere Bahn des Transportbandes B und die untere Bahn der Stabkette K bewegen sich in gleicher Richtung.
Zum Unterschied von der Bewegung des Bandes B läuft die Stabkette K, wenn auch mit gleicher Geschwindigkeit, so aber doch nur schrittweise vorwärts. Es schlägt also in gewissen Zeitabständen an der über dem Einlaufende des Trockners liegenden Umkehrstelle der Kette K jeweils ein Stab nach unten.
Der bedienende Arbeiter stellt nun die Pakete der Zelluloseblätter senkrecht auf das Band, und jedesmal wenn eine Reihe aufgestellt ist, legt sich ein Stab der Kette K vor dieselbe und verhindert, dass sie umfallen kann.
Am Auslaufende i des Trockners schlagen die Stäbe in der gleichen Weise nach oben, so dass die Blätterpakete nach vorne fallen und sich auf dem Band B aufeinanderlegen. Hier werden sie vom bedienenden Arbeiter abgenommen.
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Neben der Unterstützung der Blätterpakete hat die Stabkette K den Zweck, die einzelnen Blätter in jedem Paket gegeneinander aufzulockern. Es geschieht das dadurch, dass das Tragband B gleich- mässig weiterzieht, wogegen die Stäbe der Kette K zunächst zurückbleiben. Erst nachdem sie in perio- dischem Wechsel plötzlich vorschnellen, stellen sie die Pakete wieder senkrecht, wobei sie gleichzeitig eine schüttelnde Bewegung der Blätter verursachen.
Es wird dadurch erreicht, dass sich zwischen den einzelnen Tafeln innerhalb der Pakete Kanüle bilden, durch welche die Trockenluft hindurchstreicht.
Auf diese Art und Weise wurde es möglich, die Zelluloseblätter gleichmässig bei einer Temperatur von etwa 35 C auf 5-6% Wassergehalt innerhalb 2 Stunden in fliessender Arbeitsweise zu trocknen.