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Heisswasserheizung.
Die Übertragung von Wärme auf weite Entfernungen geschieht bisher durch Dampf oder Warmwasser. Ferndampfheizungen werden mit hoher Dampfspannung betrieben und der Dampfdruck an der VerWendungssteue reduziert oder in anderer Weise mittelbar in Wärme umgeformt. Diese Dampffernheizwerke sind mehr und mehr durch die mit Pumpen getriebenen Fernwarmwasserheizungen verdrängt worden. Das Wasser wird in Kesseln, die vollständig mit Wasser gefüllt sind, bis auf 100 und mehr erhitzt. In der Heizleitung befindet sich ein offenes Ausdehnungsgefäss. Bei Mitteldruckwarmwasserheizungen (mit Erwärmung des Wassers bis etwa 120 ) ist das Ausgleiehgefäss durch ein belastetes Ventil geschlossen.
Bei diesen Warmwasserheizungen steht nur ein geringes Wärmegefälle für Heiz- zwecke zur Verfügung.
Ein grösseres Wärmegefälle bietet die Heisswasserheizung, bei der die Temperatur des Wassers bisher auf etwa 2000 gesteigert werden konnte. Sie bestand aus einem geschlossenen Rohrzug, bei dem ein Teil der Rohre, in Schlangenform gewickelt, im Feuer lag und den Kessel bildete ; ein Teil der Rohre
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handene Ausdehnungsgefäss ging in Ausdehnungsrohre über, die gegen die Atmosphäre zu abgeschlossen waren. Die Heizung arbeitete als Schwerkraftheizung, enthielt aber nur eine geringe Wassermenge und geringe Heizfläche.
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung dieser Heizung, die darin besteht, dass als Heisswassererzeuger ein grossräumiger, normaler Dampfkessel verwendet wird, dessen Dampfraum als Ausdehnungsraum dient. Die Temperatur des Heisswassers entspricht dem Druck des gesättigten Dampfes, z. B. 190 C bei 20 atom. Kesseldruek. Die Rohrleitungen vom Kessel zu den Verbrauchern und von den Verbrauchern zum Kessel sind vollständig mit Wasser gefüllt und besitzen keinen Ausdehnungsraum. Die Entnahme-
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leitung ist wie jede Speiseleitung durch ein Rückschlagventil gesichert. Die Entnahme muss oberhalb des vorschriftsmässigen niedrigsten Wasserstandes erfolgen, weil der Kessel bei einem Bruch in der Rohrleitung sich sonst zu weit entleeren könnte.
Durch diese Anordnung der Entnahme oberhalb des vorschriftsmässigen niedrigsten Wasserstandes erhält der Kessel dieselbe Betriebssicherheit wie jeder normale Dampfkessel. Jeder Dampfkessel beliebiger Konstruktion kann dadurch als Heisswassererzeuger benutzt werden.
In Fig. 1 ist eine solche Heisswasseranlage schematisch dargestellt. 1 ist der Kessel als Heisswassererzeuger, 2 der Vorlauf, 3 der Rücklnf, 4 bis 10 sind verschiedene Wärmeverbranchstellen.
Der Kessel 1 liegt tiefer als die Verbraucher, die Anlage wirkt nach dem Prinzip einer Schwer- kraftheizung, d. h. der Umlauf entsteht durch den Unterschied der spezifischen Gewichte zwischen heissem Vorlauf-und abgekühltem Riieklaufwasser.
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keiten, wenn durch weite Verzweigung des Rohrleitungsnetzes grössere Reibungswiderstände entstehen. In diesem Falle wird eine Pumpe verwendet, die z. B. in den Rücklauf eingebaut wird, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. In dieser bezeichnet 1 wieder den Kessel als Heisswassererzeuger, 2 den Vorlauf, 3 den
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Der Regler 12, ein an sich bekanntes Ventil, hat der Erfindung entsprechend die Aufgabe, die durch die Hauptleitungen 2 und 3 fliessende Wassermenge konstant zu halten, derart, dass er in dem einen Grenzfalle, wenn alle Wärmeverbraucher arbeiten, geschlossen ist, wogegen er im anderen Grenzfalle, wenn alle Wärmeverbraucher abgestellt sind, ganz geöffnet wird. Es wird somit eine Verbindung zwischen Vor-und Rücklauf hergestellt, durch die eine Umgehung der Wärmeverbraucher entsteht, so dass die gesamte Wassermenge, die durch die Hauptleitung und die Pumpe fliesst, stets konstant bleibt, Die Beeinflussung des Reglers geschieht mit bekannten Mitteln, die für die Messung der durch die Haupt leitung fliessenden Wassermenge dienlich sind, Schwimmer, Venturirohr, Stauscheibe od. dgl. Eine Ver- änderung der Wassermenge, z.
B. durch Abstellen von Wärmeverbrauchern, wird also die Lage des Schwimmers bzw. die Druckdifferenz des Venturirohres oder der Stauscheibe verändern und dadurch das Regelventil zum Öffnen oder Schliessen veranlassen, bis die Wassermenge wieder konstant ist. Der Einbau dieser Beeinflussungsvorrichtung (Wassermesser) kann an einer beliebigen Stelle der Hauptleitung erfolgen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Heisswasserheizung mit Sattdampf temperatur, dadurch gekennzeichnet, dass als Heisswasser- erzeuger ein grossräumiger, normaler Dampfkessel angeordnet ist, dessen Dampfraum als Ausdehnungraum dient und an den die einzelnen Wärmeverbrauchsstellen ohne Ausdehnungsgefäss angeschlossen sind.