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Kompressorium.
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Um Blutungen nach chirurgischen Eingriffen, z. B. bei Mandeloperationen, zu stillen, werden zurzeit meist Tampons verwendet, welche einerseits ein umständliches Einführen zur Wundstelle bedingen, anderseits den Übelstand aufweisen, dass sie nicht mit gleichmässigem Druck an der Wundstelle anliegen und deshalb unvollständig wirken.
Gemäss der vorliegenden Erfindung ist ein Kompressorium vorgesehen, welches insbesondere als Tonsillenkompressorium Verwendung findet und dessen Wesen darin besteht, dass zwei am freien Ende je eine Pelotte tragende Arme, die unter Federdruck nach aussen bewegt werden, sich an die zu behandelnden Wundstellen anlegen und sie, auch wenn diese bewegt werden, immer unter gleichem, die Kompression bewirkenden Druck halten. Die Pelotte kann hiebei in bekannter Weise kissenartig ausgebildet sein, wobei sie, an die Wundstellen unter Druck sich anlegend, durch ein unter Druck stehendes, gasförmiges oder flüssiges Medium gefüllt, den Druck gleichmässig auf alle Stellen der Auflagefläche verteilt.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes in Anwendung auf ein Tonsillenkompressorium zur Darstellung'gebracht, und zeigt Fig. 1 diese Ausführungsform in Draufsicht, Fig. 2 in einer Seitenansicht.
Die aus Gummi als Hohlkörper hergestellten Pelotten 1 sind mit je einem Gummisehlaueh 2 versehen, welcher einerseits in die Pelotte 1 ausmündet, anderseits an eine Vorrichtung angeschlossen ist, durch welche der Innenraum der Pelotten mit einem unter Druck stehenden Medium, z. B. mit Druckluft, gefüllt werden kann. Die Gummisehläuche 2 sind in den gemäss Fig. 1 bzw. 2 gebogenen Metallrohren 3 geführt, an deren rückwärtigem Ende je eine Hülse 4 aufgesetzt ist, in welche je ein Schenkel der Feder 5 greift, so dass die Schenkel 3, welche an den Schildern 6 von Haus aus entgegen der Wirkung der Feder 5 gegeneinander bewegt werden können, bei Loslassen nach auswärts federn.
An den Hülsen 4 ist an nach abwärts gerichteten Ansätzen 7 je ein Hebel 8 verschwenkbar, dessen inneres Ende gegen eine Blattfeder 9 drückt, so dass bei der in Fig. 2 dargestellten Einstellung der Hebel S die Zufuhr des Druckmittels durch den Gummischlauch 2 zur Pelotte 1 unterbrochen ist. An den vorderen Enden der Rohre 3 ist je ein kurzes Rohrstück 10 unter Zwischenschaltung einer kurzen Blattfeder 11 angeschlossen, so dass die nach auswärts gebogenen, die Pelotten 1 tragenden Rohrstücke 12 nachgiebig mit den Rohren 3 verbunden sind. Am freien Ende der Rohrstüeke 12 ist eine Metallplatte 1. 3 vorgesehen, welche als Tragfläche für die Rückseite der Pelotte 1 dient.
Die Pelotten 1 sind derart geformt und bemessen, dass ein Teil der kissenartig ausgebildeten Pelotte die Seitenränder der metallischen Auflagerfläche 13 umgreift, wobei ein Gummizug 14 vorgesehen ist, welcher die umgreifenden Teile der Pelotte 1 gegeneinander zieht. Hiedurch werden die Abmessungen der Pelotte kleiner gehalten, so dass auch das Einführen der Pelotten durch Verengungen zur Wundstelle leicht erfolgen kann. Hiebei sind auch alle Metallteile durch die Pelotte selbst abgedeckt, so dass diese mit den Wundstellen nicht in Berührung kommen können.
Sind die Pelotten 1 derart eingeführt, dass sie auf die zu behandelnden Wundstellen aufzuliegen kommen, so wird die Zufuhr von Druckluft durch Verschwenken der Hebel 8 in der in Fig. 2 gezeichneten Pfeilrichtung ermöglicht, und die durch die Gummisehläuehe 2 in die Pelotten 1 eintretende Druckluft wird durch Aufblasen der Pelotten ein Anliegen derselben an der ganzen Wundstelle bewirken, wobei die Pelotte sich nicht nur nach einer Richtung, sondern unter Ausfüllung des nischenförmigen Wund- bettes an alle Unebenheiten anpasst und den Druck nicht nur nach aussen, sondern auch vorn und rückwärts
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derart verteilt, dass alle von der Pelotte berührten Auflagerstellen gleichmässig unter Druck gesetzt werden.
Die Form der Pelotte kann derart gewählt sein, dass das Instrument ohne Pelottenwechsel für Kinder und Erwachsene Verwendung finden kann.
Durch die Feder 5 werden die Schenkel 3 mit den Pelotten unter Druck auseinanderbewegt, wobei die kurzen Federstücke 11 eine Korrektur der Lage bewirken. Durch die Federung folgt das Instrument jeder Bewegung der Schlundmuskulatur, ohne im Anpressdruck nachzugeben und den Patienten zu belästigen.. Trotzdem ist durch die Anordnung und Formgebung der einzelnen Teile des Instrumentes zufolge der Federung das Instrument zu einem selbsthaltenden Gerät ausgestaltet, das zufolge seines geringen Gewichtes leicht gehandhabt und ohne Beschwerde getragen werden kann.
Das Kompressorium gemäss der Erfindung kann zum Stillen von Blutungen beliebiger Wund-
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Kompressorium, gekennzeichnet durch zwei am freien Ende je eine Pelotte tragende Arme die unter Federdruck nach aussen bewegt, sich an die zu behandelnden Wundstellen anlegen und hiedurch diese stets unter gleichem, die Kompression bewirkenden Druck halten.