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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fütterung von in Gruppen freilaufend gehaltenen Tieren, insbesondere Schweinen, unter Verwendung einer Fütterungsanlage zur dosierten Beschickung einer der Tieranzahl entsprechenden Anzahl von Fressplätzen mit Futter, welche Anlage Einrichtungen zur Erstreckung der Abgabezeiten der in einer Fütterungsperiode abzugebenden Futtermengen über längere Zeiträume aufweist.
Ferner betrifft die Erfindung Fütterungsanlagen zur Durchführung dieses Verfahrens und dabei insbesondere in einer bevorzugten Ausführungsform eine Fütterungsanlage mit den einzelnen Fressplätzen für die Tiere jeder Tiergruppe zugeordneten Zwischenbehältern, die über einen Zubnngerförderer beschickbar sind und gemeinsam betätigbare Ausgabeförderer zur langsamen Futterabgabe an den einzelnen Fressplätzen aufweisen. Eine mögliche Variante bezieht sich auf eine Fütterungsanlage mit einem Misch- oder Vorratsbehälter zur Aufnahme verschiedener Futtermischungen und einem Ringförderer, der an den einzelnen Fressplätzen zugeordneten Auslässen mit von einem Rechner gesteuerten Dosier-Absperrorganen, z. B. Ventilen, versehen ist.
Ein entsprechendes Verfahren und eine Fütterungsanlage der erstgenannten Art sind in ihren Grundzugen in der DE 36 12 634 C2 beschrieben. Das Verfahren wird bel In kleinen Gruppen gehaltenen Tieren eingesetzt, wobei die Gruppengrösse auf den Produktionszyklus abgestimmt wird. Durch die bel dem Verfahren vorgesehene langsame Zuteilung der einzelnen Futterportionen In Klemmengen und unter Erstreckung uber längere Zeitraume wird eine sogenannte biologische Fixierung der Tiere am Fressplatz, z. B dem Jeweils über die Zubringereinrichtung beschickten Trog erreicht wobei auch schneller fressende Tiere keine Veranlassung haben, Tiere die
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langsamer fressen von ihrem Fressplatz zu verdrängen, da auch dort keine grösseren Futtermengen zu holen sind und auch keine schnellere Futterabgabe erfolgt.
Damit, und auch durch die sich ergebenden langen Fressze) ten, werden die Tiere in der Gruppe ruhig gehalten und auch Raufereien werden weitgehend ausgeschlossen.
Bemerkt wird, dass aufgrund verschiedener Tierschutzbestimmungen für manche Tiere, z. B. Zuchtsauen, zumindest über bestimmte Zeiträume eine freilaufende Haltung vorgeschrieben wird.
Bei dem bekannten Verfahren und der dazu verwendeten Vorrichtung wird ein gemein-
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AuslässeAuslässe an die Vorratsbehälter abgibt. In den Vorratsbehältern sind verstellbare Zwischenwände vorgesehen, über die das Füllvolumen des einzelnen Zwischenbehälters bestimmt werden kann. Nach Füllung aller Zwischenbehälter wird der Zubringerförderer gestoppt und es werden den einzelnen Fressplätzen zugeordnete, das Futter aus den Zwischenbehältern entnehmende Schneckenförderer angetrieben, so dass sie den einzelnen Fressplätzen die vorbestimmten Futtermengen langsam zuteilen. Die Schneckenförderer können koaxial gekuppelt und über gemeinsame Antriebe betätigt werden.
Nach einer Variante kann man auch zwei parallele Zubringer-Schneckenförderer verwenden und nischenförmige Fressplätze so ineinanderschachteln, dass an zwei gegenüberliegenden Seiten eines Grossfutterplatzes nach aussen offene Nischen der Fressplätze gebildet werden, die von den beiden Zubringerförderern mit durch die Einstellung der Zwischenwände bestimmten Futtermengen beschickt werden können. Hier sind auch den beiden Futterplatzreihen eigene, gemeinsam antreibbare AusgabeSchneckenförderer zugeordnet.
Nachteilig bei dem bekannten Verfahren und der bekannten Vorrichtung ist es, dass grundsätzlich nur die Einzeldosierung entsprechend dem Entwicklungszustand der Tiere in den einzelnen Gruppen vorausbestimmt werden kann, aber für die Tiere aller Gruppen eine einheitliche Futtermischung verabreicht werden muss, die nicht exakt auf den Entwicklungszustand der Tiere abgestimmt sein kann, wenn es sich um Tiere in verschiedenen Entwicklungsstadien handelt.
Es wird dadurch notwendig bzw. sinnvoll, den Tieren In bestimmten Gruppen zusätzlich durch Handfütterung Im jeweiligen Entwicklungsstadium benötigte Zusatzfutterstoffe, Kraftfutter und Medikamente zuzuteilen, wobei aber die Dosierung nicht hinreichend exakt vorbestimmt werden kann und die Reglstnerung über die stattgefundene Zusatz-
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fütterung zusätzliche Arbeit erfordert und vergessen werden kann. Damit ist das Verfahren in der bisher beschriebenen Art für eine vollautomatisierte Fütterung mit Herdenmanagement nicht brauchbar.
Fütterungsanlagen der zweiten einangs genannten Art werden bisher vorwiegend für die Abgabe von Flüssigfutter an einzeln gehaltene Tiere bzw. an freilaufende Tiere mit Erkennungsmarke, denen ein für die Futteraufnahme gegen den Zutritt anderer Tiere gesperrter Fütterungskäfig zur Verfügung steht, verwendet. Mit diesen Fütterungsanlagen wird bisher allerdings jedem Tier eine vollständige Futterportion möglichst rasch zugeteilt, so dass sich bei der Futterabgabe Im Trog od. dgl. ein grosser Futtervorrat ergibt. Mit derartigen Anlagen ist gewährleistet, dass jedes einzelne Tier nur das ihm bestimmte Futter in der vorbestimmten Menge erhält, wobei auch ein völliges Herdenmanagement über einen der Fütterungsanlage zugeordneten Rechner möglich ist.
Unter Herdenmanagement versteht man u. a. die Steuerung der Futterabgabe, die Kontrolle über die Gewichtszunahme der Einzeltiere, die in Fütterungskäfigen über Wiegeeinrichtungen erfolgen kann, die Kostenrechnung, die verschiedenen Termine für die Änderung der Futterzusammensetzungen und das Erreichen der Schlachtreife, die notwendigen Nachbeschaffungen an Futter, Zuchttieren, Ferkel usw.
Hauptaufgabe der Erfindung Ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass auch hier eine weitgehende Automatisierung der Futteraufbereitung und -austeilung unter Anpassung der Futter- bzw. Zutatenmischung an den Entwickfungszustand der jeweiligen Tiere sowie vorzugsweise auch ein Herdenmanagement möglich wird. Eine Teilaufgabe der Erfindung besteht dann, Fütterungsanlagen der belden eingangs genannten Arten so zu modifizieren, dass sie zur Durchführung des Verfahrens geeignet werden Die gestellte Hauptaufgabe wird verfahrensmässig dadurch gelöst, dass für die einzelnen Tiergruppen aufgrund der Tierdaten Futter mit unterschiedlichen Zusammensetzungen und Mengen vorbereitet bzw. gemischt und an die Fressplätze der Jeweiligen Gruppe ausgegeben wird.
Damit vereinigt das erfindungsgemasse Verfahren die Vorteile der biologischen Fixierung der In Gruppen gehaltenen Tiere an Ihrem jeweiligen Fressplatz mit den
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bisher nur bel der Einzeltierhaltung bzw. der Tierhaltung mit Tiererkennung und Fütterungskäfig erzielbaren Vorteilen der individuellen Futteranpassung und des zusätzlich möglichen Herdenmanagements über einen entsprechenden Computer.
Zur Durchführung des Verfahrens wird nach einer derzeit bevorzugten Ausgestaltung bel einer Fütterungsanlage der ersten eingangs genannten Art vorgesehen, dass der Zubringerförderer als von Zwischenbehälter zu Zwischenbehälter verfahrbarer Futterwagen ausgebildet ist, der zwei oder mehrere Vorratsräume für verschiedene Futtersorten bzw. -zutaten und die vom Rechner gesteuerten Dosiereinrichtungen für die Einzeldosierung dieser Futtersorten bzw. Zutaten bei der Mischfutterabgabe an die Zwischenbehälter aufweist. Derartige Futterwägen sind bisher vorwiegend für die Abgabe einer einzigen Futtersorte bzw. -mischung an im Anbindestall gehaltene Rinder im Einsatz.
Erfindungsgemäss wird ein derartiger Futterwagen Insbesondere für die Schweinehaltung modifiziert und mit den unterschiedlichen Vorratsräumen und Dosiereinrichtungen versehen sowie mit dem Rechner ausgestattet bzw. verbunden.
Der Futterwagen kann als in einer Futterstrasse verfahbarer Laufwagen, aber auch als Schlitten oder als auf einer Schiene verfahrbare Gondel ausgeführt werden. Verderbliches Futter, z. 8. Silage, wird bevorzugt für jeden Gesamtfütterungsvorgang neu eingefüllt. Für die übrigen Futterzutaten können Mengenfühler vorgesehen werden, die beim Erreichen eines vorgegebenen Entleerungszustandes bewirken, dass der über den Rechner gesteuerte Futterwagen eine Nachfüllstation anfährt. Es ist aber auch möglich, über den Rechner die Abgabe der einzelnen Futterzutaten nach einer Neubefullung zu summieren und davon abhängig die Nachbefullung zu steuern.
Nach einer anderen Ausgestaltung der eingangs genannten Fütterumgsanlage ist der Zubringerförderer mit einer von einem Rechner gesteuerten Misch- und Dosiereinrichtung verbunden, die aus den Tierdaten der einzelnen Tiergruppen die Futterzusammensetzung und-menge für die dieser Tiergruppe zugeordneten Zwischenbehälter beim jeweiligen Fütterungsvorgang fndivi-duell bestimmt. Mit geeigneten Doser- einrichtungen wird es moglich, die Zwischenbehälter mit den entsprechenden Futtermengen zu befüllen, ohne dass hier Umstellungen am Zwischenbehalter vorgenommen werden müssen.
Man kann sogar relativ kleine Zwischenbehätter verwenden und Innerhalb einer Fütterungsperiode Nachfüllungen mit dosierten Futtermengen vornehmen wobei hier zur Vereinfachung des Gesamtverfahrens und des Gesamtauf-
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wandes auch die Möglichkeit besteht, zunächst allen Zwischenbehältern oder zumindest den Zwischenbehältern für mehrere Tiergruppen dosierte Mengen eines Grundfutters zuzuteilen und bei der Nachbefüllung in dieser Fütterungsperiode dann individuelle Futtermischungen mit Medikamenten, Kraftfutter und sonstigen Zusatzstoffen in der jeweils richtigen Menge zuzuteilen.
Nach einer weiteren Ausführung kann dem hier bevorzugt als Umlauf- oder Ringförderer ausgebildeten Zubringerförderer wenigstens ein Mischbehälter vorgeordnet sein, der über vom Rechner gesteuerte Beschickungs- und Dosiereinrichtungen mit den Zutaten für das der jeweils zu beteilenden Tiergruppe entsprechende Futter beschickbar ist, wobei der Zubringerförderer vom Rechner gesteuert dieses Futter ausschliesslich den dieser Tiergruppe zugeordneten Zwischenbehältern in den vorbestimmten Mengen zuführt. Der Umlaufförderer kann als Kratzerförderer für Trockenfutter oder angefeuchtetes Futter, aber auch als Pumpförderer mit nachgeordneter Rohrleitung, die vorzugsweise zu einem Ring geschlossen ist, ausgeführt werden.
Nach einer Variante kann man hier über die Pumpe nur Einzelportionen des Futters in die Rohrleitung pressen und dann durch Druckluftzufuhr zu dem jeweils zu beschickenden Zwischenbehälter fördern. Reinigungseinrichtungen für derartige Förderer mit Druckluft- und Sprühwasserzufuhr können ebenfalls eingesetzt werden.
Somit besteht eine günstige Weiterbildung der zuletzt genannten Fütterungsanlage dann, dass der Zubringerförderer als Ringförderer ausgebildet ist, der Futter aus wenigstens einem Vorrats-oder Mischbehälter im Kreislauf in diesen Behälter zurückführen kann und der mit den Zwischenbehältern zugeordneten, vom Rechner gesteuerten Entnahmevorrichtungen zur individuell dosierten Futterabgabe an die den Fressplatzen der einzelnen Tiergruppen zugeordneten Zwischenbehälter versehen ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann aber auch bei einer Fütterungsanlage der zweiten einangs genannten Art dann verwirklicht werden, wenn bei dieser der Rechner wahrend des Umlaufes einer Futtermischung im Ringförderer die Absperrorgane für die den mit dieser Futtermischung zu beteilenden Fressplätzen der einzelnen Tiergruppen zugeordneten Auslässe mehrmals in Zeitabständen und unter Abgabe jeweils nur kleiner, in der Summe die Gesamportion ergebenden Futtermengen betätigt, so dass die erwunschte Erstreckung der Fütterungszeit über längere Zeiträume und damit
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die biologische Fixierung der Einzeltiere einer Gruppe an die Fressplätze erreicht wird.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 ein Schema einer bevorzugten Ausgestaltung der Fütterungsanlage mit Futter- wagen, Fig. 2 eine Fütterungsanlage mit Ringförderer, Futtermischer und Entnahmevorrich- tungen an den einzelnen Fressplätzen und Fig. 3 ein weiteres Schema einer Fütterungsanlage mit von einem Rechner gesteuer- ten einzelnen Abgabeventilen.
Nach Fig. 1 besitzt ein Stall mehrere durch Trennwände 1 voneinander abgeteilte Aufnahmeräume 2,3 für einzelne Tiergruppen, wobei die Tiere jeder Gruppe untereinander gleichen Entwicklungsstand bzw. bei Zuchtschweinen gleiche Trächtigkeit aufweisen. Für jedes Einzeitier einer Gruppe ist ein Fressplatz 4, der z. B. mit einem Futtertrog ausgestattet ist, vorhanden. Jedem Fressplatz 4 ist ferner ein ZwischenbehÅalter 5 zugeordnet, der einen Futtervorrat aufnehmen kann. In einer Reihe angeordnete und miteinander gekuppelte Förderschnecken in einem Rohr 6 können aus den Zwischenbehältern 5 Futter in ein zum jeweiligen Fressplatz 4 führendes Fallrohr 7 fordern, wobei für die Förderschnecken im Rohr 6. ein gemeinsamer langsam laufender oder nur periodisch eingeschalteter Antriebsmotor 8 mit Zwischengetriebe vorgesehen wird.
Die Einschaltzeiten des Motors 8 werden über einen nicht dargestellten Rechner gesteuert.
Für die Beschickung der Zwischenbehälter 5 dient ein Futterwagen 9, der über ebenfalls vom Rechner gesteuerte Antriebe auf einer Fahrbahn 10 von Zwischenbehälter 5 zu Zwischenbehalter 5 verfahrbar ist und der auch Nachfüll- bzw. Beladestatio- nen anfahren kann Der Futterwagen 9 besitzt mehrere Vorratsräume 11 für verschiedene Futtersorten bzw Futterzutaten, die über vom Rechner gesteuerte DosierauslÅasse Futter an eine
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gemeinsame Schute 12 und von da in die Zwischenbehälter 5 abgeben können.
Für die Zwischenbehälter 5 jeder Gruppe 2,3 usw. wird eine individuelle Futter- mischung hergestellt und ausgegeben, wobei in jeder Gruppe gleiches Futter in gleichen Mengen ausgeteilt wird. Das Futter wird dann durch Einschaltung des Motors zur biologischen Fixierung der Tiere an die einzelnen Fressplätze 4 langsam bzw. nur
In kleinen über längere Zeiträume verteilten Einzelportionen ausgeteilt.
Nach Fig. 2 dient zur Beschickung der wieder zwei oder mehreren Tiergruppen zugeordneten Fressplätze 4 ein Ringförderer 13, der In einem Vorrats- oder Misch- behälter 14 enthaltenes oder aufbereitetes Futter im Kreislauf führt. Jedem Fressplatz
4 ist eine individuelle Entnahmevorrichtung 15 zugeordnet, die beim Ausführungs- beispiel als über einen Motor 16 antreibbares Zellrad dargestellt wurde. Der auch die Futterzusammensetzung im Mischbehälter 14 bestimmende Rechner steuert während des Umlaufes einer bestimmten Futtersorte im Ringförderer 13 die Motoren 16 der mit dieser Futtersorte zu beteilenden Entnahmevorrichtungen 15 über die Dosierung ergebende Zeiträume an, so dass die Entnahmevorrichtungen 15 das Futter entspre- chend langsam bzw. in Kleinportionen an die Fressplätze 4 austeilen.
Es wäre auch möglich, über die Entnahmevorrichtungen 15,16 Zwischenbehälter 5 zu befüllen und dann die Austeilung so vorzunehmen, wie dies im Zusammenhang mit Fig. 1 be-
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Bei der Ausführung nach Fig. 3 ist wieder ein Rigförderer 17 vorgesehen, der In einem Vorrats- und Mischbehälter 18 vorbereitetes, flüssiges Mischfutter im Kreislauf führt.
Jedem Fressplatz 4 ist ein Dosierventil 19 zugeordnet, das vom gemeinsamen Rechner gesteuert wird und während einer Fütterungspenode den mit der jeweils im Kreislauf geführten Futtermischung zu beteilenden Fressplätzen mehrmals Kleinportionen dieses Futters zuteilt, wobei die Summe dieser Kleinportionen die in der Fütterungsperiode abzugebende Gesamtfuttermenge ergeben. Man kann auch zunächst eine moglichst für den Grossteil der Fressplätze geeignete Mischung eines Grundfutters dosiert in kleinen Einzeiportionen austeilen und dann gezielt nur vorbestimmten Auslässen eine weitere Futtermischung mit anderer Zusammensetzung und Dosierung zufuhren.