DE4317508C2 - Mehrphasenfütterungsanlage - Google Patents
MehrphasenfütterungsanlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrphasenfütterungs
anlage gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Laktierende Sauen benötigen energiereicheres Futter gegen
über den Tieren im Wartestall. Die verbreitete Praxis bei einheit
licher Futtermischung, den höheren Energiebedarf durch größe
re Portionen zu berücksichtigen ist physiologisch, ökologisch
und ökonomisch nicht optional.
So können säugende Sauen beispielsweise zur Energieversor
gung nicht die ausreichende Menge aufnehmen, wenn es sich
um ballastreiches Futter für tragende Sauen handelt. Umge
kehrt bekommen Sauen im Wartestall bei energiereichem Futter
zu wenig Futtermasse als das sich das für ihr Wohlbefinden er
forderliche Sättigungsgefühl einstellen kann.
Zur Umweltschonung ist es ebenfalls wichtig, den Tieren ange
paßte Futtermischungen vorzulegen, um die N- und P-Belastung
zu reduzieren, da gerade Zuchtsauen in bestimmten Stadien
Unterschiede im Eiweiß- und Phosphorbedarf aufweisen.
Bekannte Fütterungstechniken zur bedarfsgerechten Futterver
sorgung sind die inzwischen mannigfältigen Ausführungen von
computergesteuerten Trocken- wie Flüssigfütterungsanlagen mit
Futterventilen. So wird beispielsweise in der DE 33 16 916 C2 ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen Füttern gro
ßer Tierbestände, insbesondere von Schweinen vorgeschlagen,
bei welchem zum Verfüttern mit verringertem Futterbedarf oder
veränderter Futterzusammensetzung ein Futterbreistrang be
grenzter Länge mittels einer in die Rohrleitung eingegebenen
ernährungsphysiologisch unbedenklichen Füllflüssigkeit durch
die Rohrleitung zu wenigstens einer Abgabestelle in den Fütterungsbereich
befördert wird. Die Länge des eigentlichen Futter
stranges wird derart bemessen, dass der Strang in einer für sei
ne Frischhaltung hinreichend kurzen Zeitspanne verfüttert wird,
d. h. also, die Veränderung des Futterbedarfs oder Futter
verbrauchs wird nicht durch niedrigen Durchfluß in der Rohrlei
tung, sondern durch eine abschnittsweise Füllung der Rohrlei
tung mit Futterbrei und ernährungsphysiologisch unbedenklicher
Füllflüssigkeit erreicht. Eine solche Anordnung ist auch unab
hängig von der unbedingt erforderlichen Ventilsteuerung, relativ
aufwendig zu steuern.
Da Sauen individuell versorgt werden müssen, würde für jedes
Zuchttier bei herkömmlicher Technik fast der gleiche, große
Aufwand notwendig werden, wie er im Mastbereich für ganze
Tiergruppen erforderlich ist.
Die hohen Tierplatzkosten sind bei derzeitiger Situation in der
Landwirtschaft nicht vertretbar. Sauen sollten im Wartestall bal
last- und im Abferkelstall energiereicheres Futter rationiert be
kommen.
Die Übergänge derartiger Mehrphasenfütterung für Sauen könn
ten durch Futterrationen, die je zur Hälfte aus den beiden vor
genannten Futtersorten bestehen, physiologisch noch verträgli
cher gestaltet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine kostengünstige Lösung für die
mehrphasige Fütterung zu erreichen, bei der die beteiligten Fer
tigfuttersorten zu unterschiedlichen Zeiten über ein und dieselbe
Futtertransportanlage gezielt in die Einzel- oder Gruppendosie
rer gefördert und die übliche, aufwendige Steuerung mit den vie
len Trogventilen dadurch überflüssig werden, dass zwischen
dem Wechsel von einer auf die andere Futtersorte nach abge
schlossener Rückführung von Futterstoffen der vorangegange
nen Mischung aus den Förderrohren in das entsprechende Vorratssilo
zuerst nur die Dosierer entleert bzw. geöffnet werden, an
dessen zugerechneten Fressplätzen Futter der folgenden
Mischung gebraucht wird.
Diese Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches ge
löst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen erläutert.
Je beteiligter Fertigfuttermischung (hier zwei, es können auch
mehr sein) ist ein abgeschlossener Silo mit eigener Austrags
schnecke vorhanden, die in die Futterverteilanlage, einem über
sämtliche Fressplätze und Futtersilos verlaufenden, geschlosse
nen Förderkreis mündet.
An allen Fressplätzen sind Dosierer für die Mengenzuteilung in
stalliert. Ob es sich dabei um Gewichts- oder Volumendosierer
für die Einzeltier- oder Gruppenversorgung handelt, ist ohne Be
lang.
Bei einer vollautomatischen Einrichtung beginnt die Fütterung
mit dem Öffnen bzw. Entleeren sämtlicher Dosierer in die die
danach zuerst geförderte Futtermischung gebraucht wird. Wenn
der erste Öffnungsmotor wieder in Schließposition steht, beginnt
die Befüllung, indem die Transportanlage und die entsprechen
de Siloaustragsschnecke starten.
Der Förderstromüberwacher, am Förderrohr hinter der letzten
Fressstelle plaziert, schaltet sofort die erste Siloaustragsschne
cke ab, wenn er Futterstoffe registriert, das heißt sämtliche offe
nen Dosierer sind gefüllt. Die Transportanlage läuft nur solange
allein nach, bis der Sensor im Förderstromüberwacher das Ende
des Futterstromes anzeigt und die restlichen Futterstoffe wieder
in das Ausgangssilo zurückgefördert wurden.
Nun schaltet sich die Förderanlage ab und ein zweiter Öff
nungsmotor ein, um jetzt die Dosierer für die nächste Futtermi
schung zu entleeren, wonach dann im Prinzip der weitere Ablauf
nach obiger Beschreibung abläuft.
Wenn in einer bestimmten Abteilung, z. B. in Konditionsbuchten,
beide Futtersorten zusammen oder wechselnd gebraucht wer
den, müssen von beiden Öffnungsmotoren aus je ein zentrales
Zugseil an die Dosierer vorbeiführen, an die dann die separaten
Dosierer je nach gewünschter Futtersorte angeschlossen wer
den. Bei einer Übergangsmischung entsteht eine Portion aus je
50% der beteiligten Futtersorten, indem der Dosierer auf die
halbe Portion eingestellt und an beide alternativen Öffnungsseile
angeschlossen wird.
Die Erfindung betrifft also eine Kombination von prinzipiell be
kannten Bauteilen üblicher Trockenfütterungsanlagen, mit deren
Hilfe trotz Verfütterung von unterschiedlichen Fertigfuttermi
schungen, die in getrennten Silos gelagert und über ein und die
selbe Förderanlage zu Dosierern an bestimmten Fressplätzen
transportiert werden, durch zeitversetzte Entleerung der Dosierer
mit anschließender Wiederbefüllung ohne Computersteuerung
und aufwendige Einzelventile Vermischungen der beteiligten
Futtersorten vermieden werden.
Die Fig. 1 zeigt das Schema einer Mehrphasenfütterungsan
lage in einem Schweinezuchtbetrieb.
Der Start dieser vollautomatischen Mehrphasenfütterung wird
durch die fresszeitprogrammierte Steuerung 1 ausgelöst und
beginnt beispielsweise mit dem Öffnen sämtlicher Dosierer 2 in
den Abferkelabteilen 3a und 3b und der Dosierer 2, 2a und 2b
im Konditionsabteil 3c durch die Auslösestation 4a.
Anschließend schalten sich der Seilantrieb 5 der Transportanla
ge 6 und die Austragsschnecke 7a des Silos I ein, dessen
Futtersorte an den Fressstellen der gerade geleerten Dosierer 2
bis 2b gebraucht wird.
Nach dem ersten Füllvorgang wird das Restfutter aus den Stäl
len wieder durch die Transportanlage 6 zurückgenommen und
vom Sensor im Förderstromüberwacher 8 registriert und die
Futtereinspeisung durch die Austragsschnecke 7a sofort abge
schaltet.
Die Transportanlage 6 bringt nun den nicht benötigten Rest der
ersten Futtersorte aus den Förderrohren über die Futterweiche 9
hinweg zur Abzweigstelle 10, wo er ins Ausgangssilo I wieder
zurückfällt.
Nach Abschluß dieser ersten Futterrückführung, die wieder
durch die sensorische Erfassung des Förderstromendes am
Förderstromüberwacher 8 ausgelöst wird, schaltet sich der Seil
antrieb 5 ab und die Auslösestation 4b öffnet nun im Wartestall
3d alle und im Konditionsabteil 3c einige Dosierer 2c sowie die
Futterdosierer 2a und den Behälter des Gruppendosierers 2b
mit der zweiten Hälfte der Futterrationen für den Übergang, die
hier aus Futter I bestehen.
Wenn die Auslösestation 4b wieder in Schließposition steht,
schalten sich der Seilantrieb 5 und die Austragsschnecke 7b
des Silos II ein.
Nachdem nun Futter zum Förderstromüberwacher 8 kommt, wird
auch der zweite Befüllvorgang abgeschlossen, indem die Aus
tragsschnecke 7b ab- und die Futterweiche 9 eingeschaltet wird,
wodurch die Futterreste jetzt in das zuständige Silo II gesteuert
werden.
Der Förderstromüberwacher 8 löst auch jetzt wieder das Ende
der Resterückführung aus, und durch einen kurzen Nachlauf der
Transportanlage 6 wird auch die Strecke vom Förderstromüber
wacher 8 bis zur Futterweiche 9 von Futterstoffen geleert.
Die gesamte Anlage ist für die nächste Fütterung geräumt und
alle Dosierer sind mit passender Futtermischung wieder gefüllt.
Es ist selbstverständlich, dass jede Auslösestation (4a oder 4b)
auch durch ein oder mehrere Handauslösehebel ersetzt werden
kann.
Claims (5)
1. Mehrphasenfütterungsanlage zur bedarfsgerechten Ver
sorgung von z. B. Zuchtsauen mit mindestens zwei
Futtersilos zur Bevorratung der beiden phasenspezifischen
Fertigfuttermischungen und eigenen Austragsschnecken,
die in eine Futtertransportanlage mit den oberhalb aller
Fressplätze angeschlossenen Futterdosierern in
unterschiedlichen Abteilungen münden, dadurch
gekennzeichnet, dass mit der Zuordnung der einzelnen
Dosierer (2, 2a, 2b, 2c, 2d) zur einen oder anderen, zeitlich
versetzt arbeitenden Öffnungsstation (4a, 4b) die Wahl für
eine phasenspezifische Fertigfuttermischung aus einem
der Silos (I, I) erfolgt.
2. Mehrphasenfütterungsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass nach jedem Auffüllen der zugeordne
ten Dosierer (2, 2a, 2b, 2c, 2e) mit einer Fertigfuttermi
schung aus einem der Silos (I, II) alle Reste dieser Fut
termischung aus den Rohren der Transportanlage (6) wie
der in das Ausgangssilo (I, II) zurückgeführt werden.
3. Mehrphasenfütterungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, dass ein Fütterungsvorgang ent
sprechend der Anzahl der beteiligten phasenspezifischen
Fertigfuttermischungen unterteilt wird und dabei jeweils erst
die entleerten Dosierer einer zugeordneten Futtermischung
wieder aufgefüllt werden, bevor die andere Futtermischung
verabreicht wird.
4. Mehrphasenfütterungsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Übergangsportionen
mit je halbem Anteil aus beiden Futtermischungen durch
Zuordnung eines Dosierers an beide unterschiedlichen Öff
nungsstationen (4a, 4b) möglich sind.
5. Mehrphasenfütterungsanlage nach Anspruch 1 und 2, da
durch gekennzeichnet, dass ein Förderstromüberwacher
(8) sowohl zum Anfang als auch zum Ende eines Futter
stromes in der Futtertransportanlage (6) Impulse zur Pro
zeßsteuerung (1) gibt.
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1993
- 1993-05-26 DE DE19934317508 patent/DE4317508C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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