<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Herstellen elektrischer Kabel.
EMI1.1
kanntlich werden die Seelen solcher Kabel beim Aufbringen der Isolierschicht mittels eines zwangläufig mit der Maschine gekuppelten Kabelabzugrades durch die Kabelmaschine gezogen und werden dann auf eine Trommel gewickelt. Bei beiden Vorgängen wird die Kabelseele starken Biegungen ausgesetzt, die mehr oder weniger tiefe Einknickungen in der Isolierschicht zur Folge haben. Dadurch wird die Homogenität der Isolation gestört und die Durchschlagsfestigkeit und damit die Betriebssicherheit des Kabels herabgesetzt.
Der gleiche Übelstand tritt beim Einwickeln der trockenen Kabelseele in Einsatzkörbe auf, wenn nicht deren Wickeldurchmesser übermässig gross gemacht wird. Die Vergrösserung des Durchmessers führt jedoch zu aussergewöhnlich grossen und teuren Trocken-und Tränkgefässen, die im heutigen Kabelbau schon recht unhandlich Ausdehnungen angenommen haben.
Man hat versucht, die Bildung von Einknickungen durch die Wahl der Papiersorten, der Breite und Wicklungsart der Papierbänder (fest oder lose, mit sich überlappenden oder offenen Bandschrauben) zu vermeiden oder wenigstens auf ein Mindestmass herabzudrücken. Man hat auch die Krümmung der Teile, über die das Kabel gebogen werden muss, also des Abzugsrades und der Trommel, verringert. Alle diese Massnahmen haben aber nicht zu einem befriedigenden Ergebnis geführt.
Bei den Verfahren nach der Erfindung werden diese Nachteile vermieden. Das wird dadurch erreicht, dass es vermieden wird, die Kabelseele während des Herstellungsvorganges, so lange die Isolation noch nicht getränkt ist, einer Biegungsbeanspruehung zu unterwerfen. Man lässt die Kabelseele also weder über das bisher übliche Abzugsrad laufen, noch wird sie auf eine Kabeltrommel gewickelt. Die Kabelseele wird vielmehr, nachdem sie die Kabelmaschine, d. h. die Verseilmaschine und darauffolgend die Isoliermaschine (Papierbandwickler) verlassen hat, in gleicher Richtung möglichst geradlinig abgezogen und zweckmässig im gleichen Arbeitsgang in ein zum Trocknen und Tränken der Isolation dienendes Gefäss geleitet. Dieses Gefäss hat eine Länge, die der Fabrikationslänge des Kabels entspricht.
In Fig. 1 ist eine Anordnung zur Ausübung des Verfahrens dargestellt.
Die an sich bekannte Kabelmaschine setzt sich zusammen aus der Verseilmaschine a und der Isoliermaschine b. Das mit Isolation versehene, z. B. mit Papier umwickelte Kabel wird unter Vermeidung
EMI1.2
läuft die Kabelseele, von den Rollensystemen geschoben, in ein langestrecktes Gefäss d, das erfindungsgemäss als ein durchgehendes Rohr ausgebildet sein kann, und nach dem Einziehen der Kabelseele e an beiden Enden durch Kappen f abgeschlossen wird, die in der Abbildung gestrichelt angedeutet sind.
Das Abziehen der Kabelseele von der Kabelmaschine erfolgt beispielsweise durch Druckrollensysteme, z. B. Rollenpaare, die in Reihen angeordnet und mit dem Antrieb der Kabelmaschine zwangläufig gekuppelt sind. Diese Rollen umfassen die Kabelseele und bewegen sie vorwärts. Zur Schonung des Kabels können die Rollen erfindungsgemäss mit einer Gliederkette nach Art der Raupenschlepper ausgerüstet sein, so dass das Kabel mit finer grossfn Fläche gefasst wird.
<Desc/Clms Page number 2>
Um das Einziehen der Kabelseele e in das Rohr à zu erleichtern, ist am Ende des Rohres eine Seilwinde h angeordnet, die gewissermassen als Vorspann mittels eines Seiles q die Kabelseele weiterfördert Man kann zum Einziehen der Kabelseele aber auch eine endlose Kette verwenden, auf der das Kabel ruht und die von einer Förderwinde bewegt wird. Der eine Strang der Kette kann in dem Trockenrohr etwa auf Rollen laufen. Er kann aber auch über oder neben dem Rohr geführt sein. Während des Trockenund Tränkvorganges sind die Glieder der Kette an den Enden des Rohres getrennt, um das Rohr durch die Kappen f schliessen zu können.
Ein langgestrecktes Rohr als Trocken-und Tränkgefäss hat den Vorteil, dass es dem beim Trocknen und Tränken der Kabelseele notwendigen Überdruck und Unterdruck widerstehen kann, ohne dass seine Wandstärke besonders gross bemessen sein muss. Dies ist im Vergleich mit den bisher gebräuchlichen kesselförmigen Trocken- und Tränkgefä#en, deren Wandstärken sehr kräftig gewählt werden müssen, von besonderer Bedeutung. Als Rohre können die im Handel erhältlichen schmiedeeisernen Rohre verwendet werden. Der Anschaffungspreis der Rohre ist verhältnismässig sehr niedrig.
In einem solchen Rohr, in welchem nur ein Kabel, aber unter Umständen auch mehrere Kabel gleichzeitig liegen, kann der Trocken-und Tränkvorgang unter Anwendung von Unter-und Überdruck in wesentlich kürzerer Zeit als bei den bisher gebräuchlichen Einrichtungen vor sich gehen. Man hat es in der Hand, durch Anwendung von Heiz-und Kühlrohren innerhalb des Trockenrohres oder eines Heiz-und Kuhlmantels um das Trockenrohr herum die zum Trocknen, Tränken und Abkühlen nötigen Zeiten gegenüber den bei kesselförmigen Trocken-und Tränkgefässen erforderlichen Zeiten wesentlich herabzusetzen.
In Fig. 2 ist das Rohr d im Querschnitt mit der Kabelseele e dargestellt. 76 sind Rohre, die zum Heizen und auch zum Kühlen verwendet werden können. Fig. 3 zeigt eine Anordnung, bei der das Trockenrohr d, welches die Kabelseele e enthält, von einem Heiz-bzw. Kühlmantel i umgehen ist. Die Form des Trockenrohres ist besonders für elektrische Beheizung geeignet, indem einzelne Heizelemente auf dem Rohr verteilt werden. Hiedurch wird eine grosse Gleichmässigkeit, Stetigkeit und Regelbarkeit der Heizung auf der ganzen Rohrlänge gewährleistet.
In den Fig. 4 und 5 ist die Lagerung des Kabels auf der zum Einziehen des Kabels in das Rohr dienenden endlosen Kette dargestellt. Das Kabel e liegt auf den Bügeln l auf, die auf den miteinander verbundenen Achsen m der Räder n gelagert sind.
Fig. 6 zeigt das Tränkrohr zu und die in ihr laufende Gliederkette mit dem Kabel e. Die Gliederkette besitzt zwei Schlussbolzen, die in einer der Länge des Rohres entsprechenden Entfernung voneinander angeordnet sind. Die Kette muss vor dem Auflegen des Kabels so gestellt werden, dass die Schlussbolzen nach dem Einziehen des Kabels an die beiden Enden des Rohres kommen. Nachdem das Kabel eingebracht ist, werden die Bolzen herausgezogen und die Kette gelöst, worauf die Deckel f geschlossen werden können.
Das Einziehen der Kabelseele in das Rohr kann dadurch noch erleichtert werden, dass das Trockenund Tränkrohr gegen die Wagrechte etwas geneigt angeordnet wird. Diese Anordnung hat zudem noch den Vorteil, dass während des Tränkvorganges im Rohr eingeschlossene Luft, die dem Kabel schädlich sein könnte, entweichen kann. Um keine Abweichung des Kabels von der geraden Linie zu erhalten, kann die ganze Kabelmaschine im gleichen Neigungswinkel gegen die Wagrechte angeordnet sein. Da aber bei wagreehter Anordnung der Kabelmaschine und bei schräger Anordnung des Trockenrohres der Richtungswechsel der Kabelseele sich nur mit einem sehr grossen Krümmungsradius vollzieht, so ist hiebei keinerlei schädliche Einknickung der Kabelseele zu befürchten.
Die fertig getränkte, in ihrer Struktur nun geschmeidig Kabelseele kann jetzt aus dem Tränkrohr gezogen und auf eine Kabeltrommel gewickelt werden. Es ist aber von Vorteil, hinter dem Tränkrohr die Bleipresse anzuordnen, so dass die Kabelseele aus dem Tränkrohr unmittelbar der Bleipresse zugeführt und mit einem Bleimantel versehen werden kann. Hienach kann die Bewehrung des Kabels in der üblichen Weise vorgenommen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen elektrischer Kabel, dadurch gekennzeichnet, dass die aus der Kabel- seelenmaschine austretende, mit Isolation versehene Kabelseele, ohne über ein Abzugsrad gebogen zu werden, in fortlaufendem Zuge und im wesentlichen gestreckter Linie von der Kabelmaschine abgezogen wird.