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Anordnung zur Druckgewinnung aus unterirdischen Karstgerinnen.
Zu Karsterseheinungen gehören ganz oder teilweise unterirdisch fliessende, dauernde oder periodische Wasserläufe oder sonstige Ansammlungen versunkenen Wassers, deren einer oder mehrere Abflüsse als Quellen, Quelltöpfe, Teiche usw. zutage treten.
Im Gegensatz zu Grundwasserströmungen stellen unterirdische Karstwasserräume überdeckte felsige Täler dar, auf deren Sohle sich versunkenes Wasser zwischen Gestein hindurchzwängt, sich in
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wasser tut.
Wie über oberirdischen Gewässern, so lagert auch über unterirdischen Karstgewässern Luft, so dass die unterirdischen Karsträume aus einem unteren wassergefüllten und einem oberen luftgefüllten Teil bestehen.
Die bisherigen Quellfassungen beschränkten sich auf die Gewinnung von Wasser aus dem unteren, von Natur aus wassergefüllten Hohlraumteile. Versuche in den luftgefüllten Hohlraumteil Wasser hineinzuzwängen, scheiterten an dem Nachlassen der Ergiebigkeit der Quellen bis zum völligen Versiegen, weil man eintretende höhere Nebenabflüsse nicht aufzufinden und abzudichten versuchte.
Deshalb begnügte man sich bei versinkenden Karstgewässern zwecks Gewinnung eines Höhenuntersehiedes und Wasserdruckes bisher darauf, das Wasser vor dem Versinken abzufangen und stellte statt des natürlichen Hohlraumes künstliche Wasserwege in Gestalt von Stollen, Schächten, Bohrlöchern, Kanälen usw. her, mittels deren man das abgefangene Wasser weiterleitet und erst diesen in solcher künstlichen Weise gewonnenen Höhenunterschied zur Druckwassererzeugung verwendete. Man liess nicht nur den Luftraum unbenutzt, sondern sogar den unteren wassergefüllten Hohlraumteil. indem man ihn durch das oberirdisch Abfangen des Wassers trocken legte.
Auch fasste man bisher Karstquellen nicht, um den unterirdischen Naturweg zur Druckgewinnung zu benutzen, sondern nur, um ihre oberirdisehe Abflussstreeke zu einem Kunstwasserwege umzubauen und dann erst mittels des letzteren Gefälle und Druck zu erzeugen.
Die Erfindung bezieht sich auch nicht auf unterirdische wassergefüllte Hohlraumteile, welche durch einen Kunstwasserweg in Gestalt eines Bohrloches, Stollens usw. erst erschlossen werden müssen, sondern auf solche unzugängliche Raumteile und insbesondere überlagernde lufterfüllte Hohlraumteile, welche bereits einen natürlichen Abfluss in Gestalt von Quellen aufweisen, also einen wasserführenden Naturweg darstellen.
Die Erfindung bezweckt die Erzeugung einer Druckerhöhung in dem von Natur kostenlos dargebotenen, bisher nicht benutzten überdeckten Tal und den Fortfall aller kostspieligen Kunstwasser- wegbauten.
Die Erfindung besteht darin, dass man den Verschluss nicht mehr am Ausflussende eines Kunstwasserweges anordnet, sondern an demjenigen des Naturweges selbst.
Der Verschluss kann in bekannter Weise als Dammauer, Dammtüre, Druckraum, Windkessel, Druckwasserschloss usw. sowie auch ein-oder mehrteilig ausgebildet werden.
Der Naturwasserweg kann auch mit künstlichen oder natürlichen Wasserspeichern, Stauweihern, Talsperren, Seen usw. kombiniert werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten.
Um aus dem luftgefüllten Raumteil die Luft verdrängen und durch Wasser ersetzen zu können, entnimmt man unten aus dem Verschluss weniger Wasser als oben zufliesst. Dadurch steigt das Wasser im Raumteile in die Höhe und es entsteht im Naturwasserwege Druckwasser.
Auf diese Weise ersetzt das gänzlich kostenlos zur Verfügung stehende überdeckte Tal den kost- spieligen Kunstwasserweg.
Da der Naturwasserwcg oft grosse Entfernungen unterirdisch durchdringt, z. B. 40 km, so ist der wirtschaftliche Erfolg der Erfindung durch Ersparnis der Baukosten für einen langen Kunstwasserweg offensichtlich.
Das gemäss der Erfindung gewonnene Druckwasser kann für alle Zwecke verwendet werden, so z. B. für Wasserversorgungs-, Krafterzeugungs-und Bewässerungszweeke usw.
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