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Schutzhülle für Behälter für flüchtige Flüssigkeiten.
Die Erfindung betrifft im Freien aufgestellte Behälter für flüchtige Flüssigkeiten oder niedergespannte Gase oder beide, wie Behälter für Petroleum und Petroleumdestillate.
Wenn derartige Mittel in Metallbehältern der gebräuchlichen Art eingelagert sind, weisen sie ganz bedeutende Verdampfungsverluste gerade an den wertvollsten Bestandteilen des eingelagerten
Gutes auf, besonders wenn die Behälter starken täglichen Temperaturänderungen, starken Winden oder sehr hohen mittleren Temperaturen während beträchtlicher Zeiträume ausgesetzt sind. Die Verluste rühren von der Verdampfung bei den auftretenden Veränderungen der Oberflächentemperatnr der Flüssigkeit und der Temperatur der Dämpfe in dem Raume über der eingelagerten Flüssigkeit her und von der Ableitung und dem Entweichen der Dämpfe. Die entweichenden Dämpfe verursachen un- zulässige Fetiersgefahr und üblen Geruch.
Zweck der Erfindung ist die Verminderung oder Verhütung der Verluste bei eingelagerten Flüssig- keiten durch Verdampfung oder Ausdehnung und Austritt von Gasen oder Dämpfen, die in dem Dampfraum über der Oberfläche von solchen Flüssigkeiten aufgespeiehert sein können, und zu diesem Zwecke sieht die Erfindung eine wärmezurückstrahlende und wärmeisolierende gasdichte Schutzhülle vor, um bei solchen Behältern die Temperatur im Innern tunlichst konstant zu halten und das Entweichen von Dämpfen zu verhüten.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise in ihrer Anwendung bei gasdichten, wärmeisolierenden Decken und Schutzhüllen beschrieben, die geeignet sind, den oberen Teil des Lagerbehälters schützend einzuschliessen, die Fuge zwischen der Decke und der Seitenwand des Lagerbehälters zu überdecken und mit den Seitenwänden des Behälters eine gasdiohte und ausdehnbare Verbindung za bilden ; dabei sollen alle Fugen und Verbindungen gasdicht und wetterfest sein, die Wärmeschutzhülle für Gase und Flüssigkeiten undurchdringlich und ihre äussere Oberfläche soll gewünsehtenfalls strahlende Wärme reflektieren, um einen erheblichen Durchgang von Wärme und Gasen zu verhüten. Die Erfindung ist auch bei bestehenden Behältern anwendbar.
In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung bei Öllagerbehältern Veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt im lotrechten Schnitt die Anwendung der Erfindung bei einem Ölagerbehälter mit einer hölzernen Decke dargestellt. Fig. 2 ist ein lotrechter Schnitt einer Abänderung der Erfindung bei einem Öllagerbehälter mit einer Decke aus Blech. Fig. 3 ist ein lotrechter Schnitt einer Einzelheit, der eine Verbindung zwischen einzelnen Platten der Ausführungsform nach Fig. 2 darstellt.
In Fig. 1 ist die üblich aus Blech genietete zylindrische Seitenwand eines Ölbehälters, auf welche
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sind über ihren Rand hinaus reichend mittels breitköpfiger Nägel 4 Blätter 6, z. B. alls gepresster Fiber, Metall, Holz oder Asbestholz befestigt, deren äussere Ränder bei 7 nach abwärts gebogen sind. Diese Blätter liegen auf den Randflansch la der Behälterwand 1 einfach auf oder erstrecken sich etwas über
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Die Fugen an dieser Stelle waren bisher bei jeder Art Abdeckung der hölzernen Decke 2 eine grosse Verhtstquelle.
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Gemäss der Erfindung ist über dem oberen Rand des Behälters und über der Decke eine Schutzhülle aus gasdichtem und wetterfestem Material angeordnet, die am äusseren Anfang biegsam ist, um einen nachgiebigen Verschluss zu bilden. Diese Schutzhülle kann gebildet werden von aus dünnen Lagen bestehenden Stoffen, die in derHauptsache ans nichtleitendem Filz oder aus einer Matte von faserigem Gefüge bestehen, wie eine oder mehrere Schichten von Filz oder Watte aus bekannten wärmeisolierenden Materialien, z. B. verfilzte Tierhaare, Asbest, Holzfaser, vegetabilische Faser, mineralische Wolle, Kork, Schafwolle, Baumwolle, Infusorienerde, Sumpf-oder anderes Gras oder Gemische von rohen Fasern, die hier nicht als neu beansprucht sind.
Das empfohlene Material ist ein bekanntes, aus einer verfilzten Matte von Kuhhaaren mit oder ohne anderen Beimischungen hergestelltes Erzeugnis, das zwischen Lagen aus starkem Papier eingeschlossen ist. Für die Erfindung besteht eine dieser Lagen aus einem mit Asphalt getränktem Papier und die andere Lage ist mit Wasserglaslösung oder mit irgendeinem anderen gasdichten Mittel imprägniert, um die aus dünnen Lagen bestehende Schutzhülle für Gase undurchdringlich zu machen, ohne die Biegsamkeit zu beeinträchtigen.
An den Biegungen sind diese verfilztem Schichten aussen durch eine oder mehreren Schichten von undurchlässigem, mit Asphalt getränktem Gewebe oder Asbest oder anderen biegsamen Schichten 8 geschützt und gegen Gase und Wasser undurchlässig gemacht, die vorzugsweise aus leichter Leinwand oder Asbestfasern, einem biegsamen Gewebe oder einem Asbest-oder anderen Filz bestehen und mit geschmolzenem harten Asphalt imprägniert sind und an der Aussenschicht aus isolierenden Gewebe oderFilz durch schmelzbare Bindemittel, die vorzugsweise aus demselben Asphalt wie das Imprägnierungsmittel bestehen, befestigt sind. Diese Schichte kann ihrerseits durch eine Lage 29 aus asphalthaltigem Bindemittel und mineralischen Bestandteilen wie Asbest geschützt sein, denen geeignete Füllmittel, z. B.
Sand, gebrannten oder ungebrannten, ge- pulverten Steinen, gemahlenen kalkhaltigen Stoffen od. dgl. zugesetzt sind. Am vorteilhaftesten ist aber, den grössten Teil der freiliegenden Oberfläche der Schutzhülle, z. B. oberhalb der Stelle A, durch eine oder mehrere Lagen von undurchlässigen asphaltierten Asbesttafeln Jx oder anderen apshaltierten Tafeln wie Filztafeln abzudecken, auf die eine Lage eines vollen festen, weissen Materials 37 folgt. Diese Lage wird durch ein schmelzbares Klebmittel, am besten Asphalt, auf der Oberseite mit Überlappung befestigt und besteht beispielsweise aus Asbestfilz, der bloss an der Unterseite mit Asphalt imprägniert ist.
Zwecks Herstellung der Schutzhülle nach Fig. 1 ist zu empfehlen, zunächst nahe am oberen Rand der Innenwand 1 des Behälters in tunlichst nahe wagrechtem Sinne eine Schicht 11 eines Klebemittels, z. B. geschmolzenen Asphalts, aufzubringen, mittels deren der obere Rand eines Streifens von undureh- lässigem, asphaltiertem Gewebe oder Asbest oder eines ähnlichen, biegsamen Stoffes 9 festgeklebt wird, wobei alle lotrechten Stossstellen einander überdecken und verklebt werden. Der Streifen p hängt nun von seinem oberen wagrechten Rand herab und wird mit einer Lage 8 von geschmolzenem Asphalt überstrichen, auf die eine Lage- des Wärmeschutzstoffes aufgebracht wird. Dieser wird seinerseits mit Asphalt überstrichen und eine weitere Lage 13 Filz oder Wärmeschutz aufgebracht.
Der so aus Schichten aufgebaute, um die Behälterwand 1 laufende Ring wird nun verstärkt, um eine Störung der gasdichten Verbindungen mit der Behälterwand 1 bei Bewegungen des Behälters durch Wind oder innere Spannungen hintanzuhalten. Das geschieht am besten dadurch, dass man den ganzen Behälter und die darauf aufgebrachten Schichten fest umspannt, etwa mittels eines Metallreifens oder. wie in Fig. 1 gezeigt, durch ein oder zwei Umgänge eines festen Drahtseiles 19, 19, die mit irgendwelchen nicht gezeichneten Spannvorrichtungen versehen oder, unter Spannung verschweisst, verspleisst sein können, und die aufgebrachten Stoffe bleiben fest an ihrer Stelle halten.
Um letztere weiter zu schützen, kann eine Übergangslage von leichterem Gewebe, Asbestfilz oder mit Filz überzogenem Papier 20, die mit Wasserglas imprägniert ist, mit dem oberen Teil der Behälterwand 1 und dem oberen Rand der äusseren Filzlage 13 durch einen Klebstoff, beispielsweise Wasserglas, verklebt sein, dadurch werden Öl und Gase von dem Rand 14 der Schutzhülle abgehalten.
Nachdem die Blätter 6,7 aufgelegt worden sind, wird der untere freie Rand der aus den Lagen 9, 12, 13 gebildeten Stulpe über den Rand 7 der Blätter 6 gebogen und daselbst festgemacht. Die Schicht 1. 3, die zweckmässig gegen den Rand 16 hin an Dicke abnimmt, kann an der hölzernen Decke durch Nägel 21 befestigt werden, die durch metallene Unterlagsscheiben 22 getrieben werden, der Rand 17 der Schicht 12 ist in ähnlicher Weise befestigt und an ihn stösst der Rand des nächsten Streifens 18 aus Filz od. dgl.
Es kann die ganze Decke mit zwei oder mehreren Lagen von als Wärmeschutz dienendem Filz od. dgl. bekleidet sein, die voll auf Fug ausgeführt sind, aber gewöhnlich genügen zwei Lagen in der Nähe des
Randes und eine im mittleren Teil der Decke. Die Tafeln 13, 18 können in Asphaltkitt eingelegt werden, aber das ist gewöhnlich nicht notwendig, da die äusseren Lagen auf der Decke hinreichend undurchlässig sind. Die äussere Schicht 9 wird am Behälterrand zweckmässig über der Filzschicht 12 und über dem
Aussenrand 7 der Blätter 6 in eine reichlich bemessene Schicht 31 ? von heissem Asphaltkitt gelegt und bei 21 a festgenagelt.
Es wird sodann die Decke von einer in der Nähe des Randes liegenden Stelle, etwa von A ab, mit einander überlappenden Tafeln 32 von asphaltiertem Asbestfilz, Filz oder anderem Dachdeekmaterial bedeckt, die in heissem Asphalt eingelegt und durch Unterlagsscheiben 22 hindurch an der Decke fest-
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weitere wetterbeständige Wärmeschutzsehieht 37 aus Tafeln oder Streifen von Asbestfilz, Filz oder anderem verfilzten Dachdeckmaterial gelegt, das zweckmässig, aber bloss an der Unterseite bereits mit Asphalt imprägniert, an der Oberseite dagegen weiss ist, u. zw. von der Linie A ab, wobei die Tafeln sich überlappen.
Eine verhältnismässig dicke Schicht 29 von Asphaltkitt von A bis zum inneren unteren Rand des äusseren Wulstes vervollständigt die Schutzhülle, das Regenwasser fällt am unteren fachartigen Teil des Wulstes bei C herab und dieser Wulst ist hinreichend biegsam, um sich den Bewegungen des Behältermantels gegenüber der Decke und der Schutzhülle anzupassen.
Fig. 2 veranschaulicht die Ausführung der Erfindung bei einem Behälter mit Metalldecke 43, wobei nur die Befestigungsweise der Schutzhülle abgeändert ist. Ein undurchlässiger Streifen 47, am besten aus asphaltiertem Gewebe, Asbest oder anderem biegsamen Stoff, wird zunächst an dem zylin- drisehen Mantel 41 des Behälters nahe am oberen Rand mittels eines auf den Mantel aufgetragenen ringförmigen Überzuges 44 Asphaltkitt befestigt und hierauf mit einer Lage 46 von Asphaltkitt oder Asphalt überzogen, in welche der untere Rand einer verhältnismässig steifen Lage49 von imprägniertem Asbestfilz oder von mit Asbest getränktem Filz oder von beiden oder einem anderen geeigneten Stoffe eingebettet ist.
Die Lage 49 kann im übrigen in beliebiger Weise aufgebaut sein, wenn sie nur den Rest des Wulstes gegen die Beanspruchungen am Behälterrand abzustützen vermag. Steifer Filz ist vorzuziehen, weil er an der Metalldecke durch eine darauf aufgetragene Schicht 48 von heissem Asphalt gut befestigt werden kann. Die Lage 49 kann dann vorerst so befestigt werden, dass sie über-
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mässig gegen den Rand 54 zu dünner wird, in eine Lage von heissem Asphalt bei 52 und 52a eingelegt, wobei die Breite der Lage ausreicht, damit ihr Rand in die gezeichnete Stellung gelangt, wenn er über die Lage 49 gebogen wird.
Auf die Lage 54 kommt eine Schicht von heissem Asphalt ; eine zweite Schicht 5 : 3 von isolierendem Filz wird darauf gelegt und ein Bindedraht 50 um den Behälter gespannt, welcher die unteren Ränder der isolierenden Schichten festhält und um den die undurchlässige Stofflage 47 nach aufwärts und in eine Schicht 61 von heissem Asphalt gelegt wird, die sich über den herabhängenden Teil der Lage 52 erstrecken kann, aber zweckmässig werden die nunmehr inneren Teile der Lage 47 durch einen klebenden Überzug auf dem herabhängenden Teil der Lage 53 ergänzt und die Schicht von heissem Asphalt beginnt unter dem Kreis B.
Der Streifen 47 ist breit genug, um den Innenrand des Streifens 43 zu überdecken und wird bei 62 scharf nach abwärts und dann nach innen gebogen, um unmittelbar an der Decke 43 durch eine Lage 55 von Asphalt befestigt zu werden. Es entsteht so eine Auflage für den anstossenden Rand des nächsten Streifens 57 von isolierendem Filz.
An jeder radialen und tangentialen Fuge der Streifen 57 von isolierendem Filz wird zweck- mässig der obere Rand des äusseren Streifens in dieser Weise befestigt, wie in Fig. 3 gezeigt, in welcher ein schmaler Streifen 65 von Asphaltgewebe, Asphaltasbest oder anderem biegsamen Stoff ad ! die Oberseite eines äusseren oder unteren Streifens gelegt wird, dann bei 59 nach abwärts und bei 56 nach einwärts gebogen ist, um eine Auflage für den unteren oder äusseren Rand eines Streifens 57 zu bilden. Alle Spalten und Zwischenräume sind bei dieser Art des Aufbaues mit Asphalt oder Kitt aus- zufüllen, wie bei 58 gezeigt.
Vom Kreis B ab wird die Schutzhülle aus mit Asphalt imprägniertem Asbestfilz oder Filz oder anderen Dachdecktafeln oder Streifen 66 aufgebaut, die unter Überlappung in geschmolzenen Asphalt eingelegt werden, darüber kommen Tafeln 67, 68 von Asbestfilz, die bloss an einer Seite imprägniert urd an der anderen weiss sind und sich bei 69 überdecken. Der Rand der Schutzhülle wird am Behälter zweckmässig durch ein umspannendes Drahtseil 60 festgehalten, das nebst dem vom Kreis B herabhängerden wulstartigen Randteil der Schutzhülle mit einem wasserdichten Überzug 70 versehen sein kann, der vorteilhaft aus demselben Material besteht wie der Überzug 29 in Fig. 1.
Zwecks Anpassung an verschiedene Behälterformen kann man auch einzelne Teile des in Fig. 1 und 2 dargestellten Aufbaues der Schutzhülle wahlweise vertauschen.
Die Einzelteile der Schutzhülle sind ausreichend dehnbar und schmiegsam, um sie dem grossen Krümmungshalbmesser des Oberteiles, des Behälters ohne Schwierigkeit anzupassen. Bei kleineren Behältern können sich die verwendeten Tafeln an zahlreichen radialen Stossstellen überlappen, damit die Tafelränder in Schienen der von ihnen gebildeten Kreise liegen. In jedem Falle sind die notwendigen Lücken und Ventilationsrohre von der Schutzhülle dicht umschlossen, um Dampfdichtheit und Wärmeschutz zu sichern. In jedem Falle muss notwendig mindestens ein Ventilationsrohr offen sein, um die Entstehung erheblicher innerer Drücke hintanzuhalten.
Aber bei gutem Wärme-und Windschutz und dichtem Abschluss, wie sie vorstehend beschrieben sind, werden die durch das Atmen oder die tägliche Ausdehnung veranlassten grossen Verluste vermöge der Verhinderung der raschen Änderungen der Innentemperatur so vollständig verhütet, dass der Gesamtverlust an Dämpfen durch das Ventilationsrohr sich praktisch auf die jährlichen Verluste durch Änderungen der Mitteltemperatur der Jahreszeiten und zufällige Verluste reduziert, die beim Füllen des Behälters entstehen. Diese Verluste fallen aber weder nach Grösse noch nach Häufigkeit gross aus.
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temperatur, ferner widersteht die Schutzhülle den Wirkungen der relativen Bewegung der Teile des Behälters, die sich bisher durch Senken und Verluste an Dämpfen äusserten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schutzhülle für Behälter für flüchtige Flüssigkeiten mit einem Mantel und einer Decke, dadurch gekennzeichnet, dass die für Dämpfe undurchlässige Schutzhülle einen biegsamen Teil aufweist, der die Stossstelle zwischen Decke und dem Mantel umgibt, mit dem letzteren dampfdicht verbunden ist und gegenseitige Bewegung zwischen Mantel und Decke gestattet.
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