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Vorrichtung zur Bildung gleichmässiger Tropfen.
Es ergibt sich in der Industrie oft die Notwendigkeit, von irgendeiner Flüssigkeit in grösserer Menge möglichst gleichförmige Tropfen von der kleinsten, durch die natürliche Oberflächenspannung der betreffenden Flüssigkeit bedingten Grösse, d. h. also nicht durch gewaltsames Durchzwängen durch Düsen od. dgl. zu bilden.
Das allgemeine Mittel hiefür ist, die Flüssigkeit durch ein Siebblech abtropfen zu lassen.
Diesem Vorgang haften jedoch folgende Nachteile an :
Eine Verkleinerung des Tropfendurchmessers durch Verkleinerung des Sieblochdurchmessers ist nur bis zu einer gewissen unteren Grenze möglich, welche durch die physikalischen Eigenschaften der Flüssigkeit (Zähflüssigkeit, innere Reibung, Oberflächenspannung) bedingt ist. Diese Grenze kennzeichnet sich dadurch, dass die Tropfen durch das Siebloch noch frei fallen, ohne an der Unterseite des Siebes merklich haften zu bleiben.
Verkleinert man aber den Sieblochdurchmesser unter diese untere Grenze, dann sickert die
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der Adhäsion an der Unterseite des Siebes haften, an der sie sich allmählich verbreitert ; erst wenn hier eine gewisse Flüssigkeitsmenge angesammelt ist, bildet sich ein Tropfen, der dann abfällt.
In beiden Fällen sind die Tropfen grösser, als sie nach den inneren Eigenschaften der Flüssigkeit, besonders nach deren Oberflächenspannung, sein müssen.
Um kleinere Tropfen zu erhalten, kann man die Flüssigkeit von Stiften, Warzen od. dgl. abtropfen lassen, deren Abtropffläche,-spitze oder-kante man im Einklang mit den inneren Eigenschaften der Flüssigkeit so bemessen kann, dass deren Zusammenwirken mit der Adhäsion wirklich die kleinstmöglichen Tropfen ergibt, die ohne gewaltsames Zerstäuben erreichbar sind.
Hiebei liegt jedoch die Schwierigkeit in der Zuführung der Flüssigkeit zu den Unterseiten der Stifte.
Ein Durchlochen der an sich dünnen Stifte ist schwierig und daher kostspielig.
Ein Heranfliessenlassen der Flüssigkeit längs der Fläche, aus der die Stifte herausstehen, birgt die Möglichkeit in sich, dass sich an einzelnen Teilen der Fläche selbst Tropfen grösseren Umfangs ansammelnundabfallen, währendzuanderenteilen der Fläche, und daher zu den dort befindlichen Warzen überhaupt keine Flüssigkeit gelangt.
Der Erfindungsgegenstand gibt eine einfache Lösung der Aufgabe ; in jedes der Durchtrittslöcher wird ein Stift mit stumpfer Abtropfspitze eingesteckt, dessen Schaftdurchmesser kleiner als der lichte Durchmesser des Loches ist, so dass zwischen Schaft und Lochung schmale Durchtrittsöffnungen ver- bleiben.
Der obere Stiftkopf wird so geformt, dass unter ihm hindurch die auf dem gelochten Boden aufgebrachte Flüssigkeit zu den Durchtrittsöffnungen zwischen Lochung und Stiftschaft gelangen kann.
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dem Schaft nur langsam abwärts rinnt, nicht schon an diesem erstarrt, ehe es zur Tropfenbildung kommt.
Die neue Vorrichtung kann allgemein dann angewendet werden, wenn es darauf ankommt, grössere Mengen flüssiger Massen in Form gleichmässiger Tropfen zu bringen. Dies kann besonders der Fall sein, a) wenn man bezweckt, die Flüssigkeit in der Tropfenform erstarren zu lassen oder b) wenn man Flüssigkeiten in bestimmten gleichmässigen Mengen einen gewissen Raum durchtropfen lassen will.
Von praktischen Anwendungsmöglichkeiten seien folgende angeführt :
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in feste Kugeln oder Perlen sich verwandeln.
Beispiel II. Eine 20%ige Gelatinelösung von 60 C wird wie die obige Leimlösung behandelt.
Beispiel III. Heisser Stärkekleister, geschmolzenes Naphthalin oder Stearin usw. geben in einer solchen Apparatur nach dem Durchlaufen gleichmässige Kugeln oder Tropfen.
Beispiel IV. Bei Drehfiltern kann es darauf ankommen, Auswaschwasser in gleichmässiger Verteilung und gleichmässiger Menge auf die Filterschicht aufzubringen ; dies geschieht zweckmässig durch eine Vorrichtung gemäss der Erfindung.
In der Zeichnung ist die primitivste Ausführungsform der neuen Vorrichtung dargestellt, u. zw. in Fig. 1 im Schnitt nach I-1 der Fig. 2, in Fig. 2 in Ansicht von oben.
Ein Gefäss beliebiger Art a nimmt die Flüssigkeit auf, aus der gleichmässige Tropfen gebildet werden sollen. Der Boden des Gefässes besitzt Durchtrittslöcher b von beliebiger Anzahl ; in der Zeichnung
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rand und dem Stift Durchtrittsöffnungen von vorbestimmtem Querschnitt verbleiben, durch die Tropfflüssigkeit, an dem Stift herabrinnend, ablaufen kann. Am untern Ende des Stiftes bildet sich ein Tropfen von vorbestimmter Grösse, der dann abtropft.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Abstand zwischen Lochrand und Stift auf sehr einfache Weise dadurch aufrechterhalten, dass je zwei Stifte bügelförmig durch einen Steg c verbunden sind. Man braucht bei dieser Ausführungsform, um den richtigen Abstand zwischen Lochrand und den Abtropfstiften zu halten, nur ein Stück Draht zu dem Gebilde e, d, e zu biegen und dieses in zwei benachbarte Löcher einzustecken.
Natürlich ist die Erfindung auf diese Ausführungsform nicht beschränkt, vielmehr können beliebige andere Mittel verwendet werden, um die Stifte in den Löchern zentriert zu halten. Hiebei muss nur darauf Bedacht genommen werden, dass die Köpfe der Stifte den Zutritt der Flüssigkeit zu den Durch- trittslöchern nicht versperren.