Verfahren zum Konfigurieren von sicherheitsrelevanten Konfigurationsparametern in einer Personentransportanlage
Die vorliegende Anmeldung betrifft Personentransportanlagen wie zum Beispiel Aufzüge, Fahrtreppen oder Fahrsteige. Insbesondere betrifft die Anmeldung ein
Verfahren zum Konfigurieren von sicherheitsrelevanten Konfigurationsparametern in einer Personentransportanlage sowie eine zur Durchführung eines solchen Verfahrens ausgestaltete Personentransportanlage.
Personentransportanlagen sind im Allgemeinen in Bauwerken installiert und dienen dazu, Personen innerhalb der Bauwerke zu befördern. Dabei muss die Personentransportanlage hohen Sicherheitsanforderungen gerecht werden. Hierzu verfügt die
Personentransportanlage im Regelfall über eine Steuerung, mithilfe derer
sicherheitsrelevante Funktionen der Personentransportanlage gesteuert werden können. Solche sicherheitsrelevanten Funktionen können beispielsweise Antriebseinrichtungen, Bremseinrichtungen, Türeinrichtungen, Alarmeinrichtungen, etc. der
Personentransportanlage sein. Ferner sind in der Personentransportanlage meist verschiedene Sensoren vorgesehen, welche dazu ausgelegt sind, aktuelle
Betriebsparameter innerhalb der Personentransportanlage zu detektieren. Solche
Betriebsparameter können beispielsweise aktuelle Zustände, Positionen oder
Geschwindigkeiten von Komponenten der Personentransportanlage sein. Von den Sensoren gemessene bzw. detektierte Betriebsparameter können in Form von
Sensorsignalen an die Steuerung weitergeleitet werden, sodass die Steuerung die sicherheitsrelevanten Funktionen der Personentransportanlage unter Berücksichtigung der detektierten Betriebsparameter sowie unter Berücksichtigung von vorab festgelegten Konfigurationsparametern steuern kann.
In der EP 3231753 AI wird ein System zur Positionsbestimmung einer Aufzugskabine in einem Aufzugsschacht einer Aufzugsanlage beschrieben. Dazu ist im Aufzugschacht ein Messband mit einer optischen Kodierung zur Längenmessung vertikal im Aufzugsschacht angeordnet. An dem Messband ist ein Markierungselement angeordnet. An der
Aufzugskabine ist eine Sensoreinrichtung befestigt, die eine Beleuchtungsquelle und einen Sensor umfasst, die ein Detektionsfeld zum Detektieren des Messbandes ausbilden. Die Aufzugsanlage umfasst eine Auswertungseinrichtung zur Dekodierung der
Kodierungen im Detektionsfeld und eine Steuereinrichtung zur Steuerung der
Aufzugsanlage in Abhängigkeit der Kodierung und/oder der Position des mindestens einen Markierungselements am Messband. Nach der Installation der Aufzuganlage wird die Steuereinrichtung in einen Lernmodus versetzt und die Aufzugkabine so im
Aufzugschacht verfahren, dass die Markierungselemente erfasst werden können. Aus der Position oder der Kodierung der Markierungselemente leitet die Steuerung Vorgaben für den Betrieb der Aufzuganlage, wie beispielsweise eine Maximalgeschwindigkeit ab und speichert diese für einen Normalbetrieb der Aufzuganlage.
In der US 2003/080851 AI wird eine Aufzuganlage mit einem Zutrittskontrollsystem beschrieben. Zur Konfiguration des Zugriffskontrollsystems kann über einen ansonsten von Passagieren der Aufzuganlage genutzte Mensch-Maschine-Schnittstelle, beispielsweise zum Eingeben eines Zielstockwerks, ein so genannter Master- Identifikations-Code eingegeben und damit ein Konfigurationsmodus aktiviert werden. Die Eingabe kann dabei beispielsweise mittels eines Identifikationsgebers in Form eines Transponders mit Transponderantenne und Geber-Elektronik erfolgen. Im
Konfigurationsmodus können Einstellungen des Zutrittskontrollsystems verändert werden.
Nachfolgend werden Personentransportanlagen und deren Betrieb am Beispiel eines Aufzugs erläutert. Entsprechungen lassen sich aber ohne weiteres auch auf Fahrtreppen, Fahrsteige und Ähnliches übertragen.
Bei einem Aufzug wird eine Steuerung dazu eingesetzt, die Sicherheit des Aufzugs durch Überwachung von aufzugtypischen Betriebsparametern und entsprechendes Steuern von aufzugtypischen sicherheitsrelevanten Funktionen zu gewährleisten. Sicherheitsrelevante Funktionen sind dabei beispielsweise ein Begrenzen einer maximalen
Verfahrgeschwindigkeit einer Aufzugkabine bzw. dabei auftretender maximal zulässiger Beschleunigungen, ein Sicherstellen, dass alle Türen innerhalb der Aufzuganlage geschlossen sind, bevor die Aufzugkabine bewegt wird, etc.
Um die sicherheitsrelevanten Funktionen stets situationsgerecht steuern zu können, sind in der Aufzuganlage verschiedene Sensoren vorgesehen, mithilfe derer aktuelle
Betriebsparameter innerhalb der Aufzuganlage wie beispielsweise eine aktuelle
Geschwindigkeit der Aufzugkabine, aktuell auf die Aufzugkabine wirkende
Beschleunigungen, aktuell vorherrschende Schliesszustände der Türen innerhalb der Aufzuganlage, etc. gemessen bzw. detektiert werden können.
Die sicherheitsrelevanten Funktionen werden dabei von der Steuerung unter
Berücksichtigung sowohl der von den Sensoren aktuell detektierten Betriebsparameter als auch von vorgegebenen Konfigurationsparametern gesteuert. Solche
Konfigurationsparameter sind im Allgemeinen individuell auf eine bestimmte
Personentransportanlage bzw. einen bestimmten Typ von Personentransportanlagen abgestimmt und geben beispielsweise an, wie die Steuerung agieren soll, wenn anhand der von den Sensoren detektierten Betriebsparameter bestimmte vordefinierte
Betriebszustände innerhalb der Personentransportanlage erkannt werden. Beispielsweise können die Konfigurationsparameter angeben, welche Maximalgeschwindigkeit eine Aufzugkabine keinesfalls überschreiten darf bzw. ab welcher Geschwindigkeit
Bremsvorgänge eingeleitet werden müssen und/oder in welcher Weise solche
Bremsvorgänge gesteuert werden sollten.
Herkömmlich werden für jeden Aufzugtyp meist Typ-spezifische
Konfigurationsparameter fest vorgegeben und dem Aufzugtyp dann eine
Identifikationsnummer (ID) zugeordnet. Mit anderen Worten werden bereits bei der Entwicklung eines Aufzugtyps Konfigurationsparameter festgelegt und diese
Konfigurationsparameter werden jedem einzelnen Aufzug dann fest vorgegeben, d.h. beispielsweise in eine Aufzugsteuerung fest einprogrammiert.
Allerdings wurde erkannt, dass es vorteilhaft oder notwendig sein kann, einzelne Aufzüge ein und desselben Aufzugtyps unterschiedlich zu konfigurieren, je nachdem, wie und/oder wo der individuelle Aufzug eingesetzt werden soll. Beispielsweise können sicherheitsrelevante Konfigurationsparameter wie beispielsweise eine nicht zu überschreitende Maximalgeschwindigkeit der Aufzugkabine abhängig davon zu wählen sein, wie der Aufzug eingesetzt werden soll und/oder wie lang ein tatsächlicher
Verfahrweg eines individuellen Aufzugs ist. Ferner können sich beispielsweise gesetzliche Vorgaben, denen ein Aufzug genügen muss, regional oder national unterscheiden, sodass entsprechende sicherheitsrelevante Konfigurationsparameter
geeignet vorgegeben werden müssen, um diesen lokalen gesetzlichen Regelungen Rechnung zu tragen.
Dementsprechend kann angestrebt werden, jeden einzelnen Aufzug eines Aufzugtyps individuell konfigurieren zu können, d.h., sicherheitsrelevante Konfigurationsparameter individuell vorgeben zu können. Dies kann beispielsweise im Rahmen einer
Kommissionierung erfolgen, bei der ein bereits vorgefertigter oder weitgehend fertiggestellter Aufzug individuell für seinen Einsatzzweck und/oder seinen Einsatzort konfiguriert wird. Beispielsweise können alle Aufzüge eines Aufzugtyps zentral in einem Fertigungswerk montiert werden und anschliessend in verschiedene Regionen der Welt ausgeliefert werden. In jeder der Regionen können die Aufzüge dann individuell und den lokalen Anforderungen und gesetzlichen Regulatorien folgend konfiguriert bzw.
kommissioniert werden. Dies kann insbesondere erfolgen, bevor der jeweilige Aufzug tatsächlich an seinem Einsatzort montiert wird.
Allerdings kann das Vorsehen einer Möglichkeit, Aufzüge individuell hinsichtlich ihrer sicherheitsrelevanten Konfigurationsparameter konfigurieren zu können, auch Risiken mit sich bringen. Insbesondere kann ein Risiko dahingehend bestehen, dass
sicherheitsrelevante Konfigurationsparameter versehentlich oder absichtlich falsch konfiguriert werden und damit Gefahren beim Betrieb des Aufzugs entstehen können und/oder der Aufzug zumindest nicht lokalen Regularien entsprechend betrieben wird.
Es kann daher ein Bedarf an einem Verfahren zum Konfigurieren von
sicherheitsrelevanten Konfigurationsparametern in einer Personentransportanlage bestehen, mithilfe dessen einerseits Personentransportanlagen individuell konfiguriert werden können, andererseits insbesondere die genannten Risiken eines falschen
Konfigurierens weitestgehend minimiert werden können. Ferner kann ein Bedarf an einer Personentransportanlage bestehen, welche dazu ausgelegt ist, ein solches Verfahren auszuführen bzw. mittels eines solchen Verfahrens konfiguriert zu werden.
Einem solchen Bedarf kann durch den Gegenstand gemäss einem der unabhängigen Ansprüche entsprochen werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
Gemäss einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Konfigurieren von sicherheitsrelevanten Konfigurationsparametern in einer Personentransportanlage vorgeschlagen. Die Personentransportanlage weist dabei eine Steuerung und wenigstens einen Sensor, welcher mit der Steuerung zum Austausch von Sensorsignalen verbunden ist, auf. Der Sensor ist dazu eingerichtet, Betriebsparameter innerhalb der
Personentransportanlage zu detektieren und entsprechende Sensorsignale auszugeben. Unter Betriebsparametern sollen dabei aktuelle Eigenschaften von Komponenten der Personentransportanlage oder auf Informationsträgern enthaltene, gegebenenfalls kodierte Informationen verstanden werden. Betriebsparameter sind dabei zu unterscheiden von Eingaben eines Passagiers oder eines Service-Technikers, die über eine Mensch- Maschine-Schnittstelle der Personentransportanlage eingegeben werden.
Betriebsparameter im Sinne der Erfindung können beispielsweise aktuelle Zustände, Positionen, Drehzahlen, Drehbeschleunigungen, Geschwindigkeiten oder
Beschleunigungen von Komponenten der Personentransportanlage sein. In diesem Zusammenhang kann beispielsweise ein Zustand eines Schalters sein, ob er offen oder geschlossen ist. Unter einem Zustand kann beispielsweise auch die Temperatur einer Komponente verstanden werden. Eine auf einem Informationsträger enthaltene kodierte Information kann beispielsweise ein eine Position der Aufzugkabine repräsentierende Kodierung auf einem im Aufzugschacht angeordneten Magnetband ausgeführt sein. Die Betriebsparameter werden innerhalb der Personenbeförderungsanlage detektiert. Darunter ist bei einem Aufzug insbesondere zu verstehen, dass die Betriebsparameter innerhalb eines Aufzugsschachts oder eines eventuell vorhandenen Maschinenraums detektiert werden, also in Bereichen, die in einem Normalbetrieb der Personenbeförderungsanlage nicht betreten werden. Bei einer Fahrtreppe oder einem Fahrsteig ist darunter insbesondere zu verstehen, dass die Betriebsparameter in einem Innenraum der
Fahrtreppe oder des Fahrsteigs erfasst werden. Der Innenraum einer Fahrtreppe oder eines Fahrsteigs wird durch Verschalungen und Abdeckungen abgeschlossen.
Die Steuerung ist dazu eingerichtet, sicherheitsrelevante Funktionen der
Personentransportanlage unter Berücksichtigung von durch den Sensor ausgegebenen Sensorsignalen sowie unter Berücksichtigung der Konfigurationsparameter zu steuern. Das Verfahren umfasst zumindest folgende Schritte, vorzugsweise in der angegebenen Reihenfolge:
- Vergleichen von durch den Sensor ausgegebenen Sensorsignalen mit einem
vordefinierten Schlüssel-Signalmuster;
- Betreiben der Steuerung temporär in einem Konfigurationsmodus ausschliesslich, wenn die verglichenen Sensorsignale dem Schlüssel-Signalmuster entsprechen;
- Konfigurieren der sicherheitsrelevanten Konfigurationsparameter während des Konfigurationsmodus, insbesondere ausschliesslich während des Konfigurationsmodus.
Gemäss einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Personentransportanlage beschrieben, welche wie in Bezug auf den ersten Aspekt der Erfindung angegeben ausgebildet ist und welche dazu ausgelegt ist, die Konfigurationsparameter mittels eines Verfahrens gemäss einer Ausführungsform des ersten Aspekts der Erfindung zu konfigurieren.
Mögliche Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung können unter anderem und ohne die Erfindung einzuschränken als auf nachfolgend beschriebenen Ideen und Erkenntnissen beruhend angesehen werden.
Wie einleitend bereits angedeutet, wurde erkannt, dass es einerseits vorteilhaft sein kann, Personentransportanlagen individuell hinsichtlich ihrer sicherheitsrelevanten
Konfigurationsparameter konfigurieren zu können, dass hierbei andererseits aber auch ein Risiko eines falschen Konfigurierens entstehen kann.
Insbesondere wurde angedacht, Konfigurationsparameter in einer Steuerung einer Personentransportanlage über eine herkömmliche Mensch-Maschine-Schnittstelle zu konfigurieren. Beispielsweise könnte eine Tastatur, ein berührungsempfindlicher Bildschirm, oder Ähnliches vorgesehen und mit der Steuerung verbunden sein, über den Konfigurationsparameter von einem Installateur oder sonstigem qualifiziertem Personal eingegeben werden könnten. Eine solche Mensch-Maschine-Schnittstelle könnte beispielsweise individuell mit der Steuerung verdrahtet sein oder mit dieser über ein Bussystem, beispielsweise einen sicheren CAN-Bus, kommunizieren. Allerdings entsteht bei einem derartigen Ansatz eine Notwendigkeit für zusätzliche Hardwarekomponenten für die Mensch-Maschine-Schnittstelle und/oder für zusätzlichen Aufwand zur
Anbindung der Mensch-Maschine-Schnittstelle an die Steuerung. Ferner wird ein Risiko darin gesehen, dass die Mensch-Maschine-Schnittstelle zum Beispiel falsch gehandhabt
werden könnte und dadurch versehentlich oder sogar manipulativ falsche
Konfigurationsparameter in die Steuerung eingegeben werden.
Gemäss dem hierin vorgestellten Ansatz wird auf eine separat vorzusehende Mensch- Maschine-Schnittstelle verzichtet. Stattdessen sollen meist ohnehin in der
Personentransportanlage vorgesehene Sensoren dazu eingesetzt werden, um eine mit den Sensoren kommunizierende Steuerung gemäss vorgegebenen sicherheitsrelevanten Konfigurationsparametern zu konfigurieren.
Hierzu sollen von den Sensoren ausgegebene Sensorsignale kontinuierlich bzw. in geeigneten Zeitabständen daraufhin untersucht werden, ob sie einem vorgegebenen sogenannten Schlüssel-Signalmuster entsprechen. Falls dies der Fall ist, wird dies von der Steuerung dahingehend verstanden, dass die Steuerung temporär in einen
Konfigurationsmodus übergehen soll, in dem sich die von ihr zu berücksichtigenden sicherheitsrelevanten Konfigurationsparameter verändern lassen. Anders ausgedrückt wird für den Fall, dass bei den von den Sensoren ausgegebenen Sensorsignalen das Schlüssel-Signalmuster erkannt wird, von der Steuerung der Konfigurationsmodus freigegeben, sodass sich die Steuerung neu konfigurieren lässt. Sobald dieser
Konfigurationsmodus freigegeben ist, werden dann die sicherheitsrelevanten
Konfigurationsparameter in der Steuerung konfiguriert. Wenn sich die Steuerung im Konfigurationsmodus befindet, ist insbesondere kein Betrieb der Personentransportanlage möglich. Bei einem Aufzug darf beispielsweise aus Sicherheitsgründen die Aufzugkabine nicht bewegt werden.
Diesem Ansatz kann die Überlegung zugrunde liegen, dass die in der
Personentransportanlage ursprünglich für andere Zwecke, nämlich für das Überwachen von Betriebsparametern innerhalb der Personentransportanlage, vorgesehenen Sensoren genutzt werden können, um durch geeignete Massnahmen über diese Sensoren gezielt bestimmte Sensorsignale zu erzeugen und an die Steuerung auszugeben, wobei diese Signale dem zuvor festgelegten Schlüssel-Signalmuster entsprechen können. Sobald dies von der Steuerung erkannt wird, geht diese temporär in ihren Konfigurationsmodus über, sodass anschliessend neue oder geänderte Konfigurationsparameter eingegeben werden können. Anders ausgedrückt kann zumindest einer der in der Personentransportanlage vorgesehenen Sensoren gezielt derart stimuliert werden, dass er dem Schlüssel-
Signalmuster entsprechende Sensorsignale an die Steuerung ausgibt und damit die Steuerung in ihren Konfigurationsmodus schaltet. Ein Empfangen eines Sensorsignals bzw. einer Sensorsignalfolge, welche dem Schlüssel-Signalmuster entspricht, kann somit ähnlich wie ein Schlüssel eingesetzt werden, um die Steuerung temporär in ihren Konfigurationsmodus zu bringen und sie somit konfigurieren bzw. umkonfigurieren zu können.
Gemäss einer Ausführungsform unterscheiden sich die Sensorsignale, welche dem Schlüssel-Signalmuster entsprechen, von allen von dem Sensor während eines normalen Betriebs der Personentransportanlage auszugebenden Sensorsignalen.
Mit anderen Worten kann das Schlüssel-Signalmuster ein einzigartiges Sensorsignal oder eine einzigartige Folge von Sensorsignalen sein, wie es bzw. sie von dem betreffenden Sensor generell, d.h. aufgrund seiner strukturellen und funktionellen Eigenschaften, erzeugt werden kann. Die Sensorsignale können dabei analoge Signale oder digitale Signale sein. Dabei sollte das Schlüssel-Signalmuster vorzugsweise ein Sensorsignal oder eine Folge von Sensorsignalen sein, wie sie von dem Sensor während des normalen Betriebs der Transportanlage, d.h. während der Sensor seinem eigentlichen Zweck entsprechend die Betriebsparameter innerhalb der Personentransportanlage überwacht, nicht detektiert werden.
Anders ausgedrückt können Sensorsignale, die dem Schlüssel-Signalmuster entsprechen, Betriebsparametern entsprechen, die normalerweise in der Personentransportanlage nicht auftreten. Solche extraordinären Sensorsignale können daher von der Steuerung von den von dem Sensor zu erwartenden normalen Signalen während des Betriebs unterschieden werden und somit ähnlich wie eine Art„Code" als Indikator dafür herangezogen werden, dass die Steuerung dazu veranlasst werden soll, von ihrem Normalbetrieb abweichende Aktionen durchzuführen und beispielsweise in ihren Konfigurationsmodus überzugehen.
Sobald die Steuerung in ihren Konfigurationsmodus übergegangen ist, kann ein
Konfigurationsvorgang gestartet werden, bei dem innerhalb der Steuerung
sicherheitsrelevante Konfigurationsparameter eingestellt oder modifiziert werden.
Prinzipiell können der Steuerung die Konfigurationsparameter dabei auf verschiedene Art und Weise vorgegeben werden. Beispielsweise ist vorstellbar, Konfigurationsparameter
über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle eingeben zu können, sobald die Steuerung durch Empfangen der dem Schlüssel-Signalmuster entsprechenden Sensorsignale in ihren Konfigurationsmodus„freigeschaltet" wurde. Auch andere Arten der Übermittlung von einzustellenden Konfigurationsparametern sind vorstellbar.
Als besonders bevorzugt kann gemäss einer Ausführungsform der Erfindung angesehen werden, dass die sicherheitsrelevanten Konfigurationsparameter basierend auf von dem Sensor während des Konfigurationsmodus ausgegebenen Sensorsignalen konfiguriert werden.
Mit anderen Worten kann zum Beispiel der Sensor, der dazu eingesetzt wurde, die dem Schlüssel-Signalmuster entsprechenden Sensorsignale an die Steuerung zu übermitteln, anschliessend auch dazu eingesetzt werden, Sensorsignale an die Steuerung zu übermitteln, die den einzustellenden Konfigurationsparametern entsprechen. Diese Sensorsignale können in Analogie zur Bezeichnung "Schlüssel-Signalmuster" als Konfigurations-Signalmuster bezeichnet werden. Dabei können die Sensorsignale beispielsweise eine Art„Code" darstellen, welcher die einzustellenden
Konfigurationsparameter kodifiziert wiedergibt.
Ähnlich wie bei den dem Schlüssel-Signalmuster entsprechenden Sensorsignalen kann es vorteilhaft sein, als die Konfigurationsparameter wiedergebende Sensorsignale spezielle Sensorsignale zu verwenden bzw. zu induzieren, welche von dem Sensor während des normalen Betriebs nicht ausgegeben werden. Auf diese Weise können Verwechslungen mit von dem Sensor normalerweise überwachten Betriebsparametern bzw. entsprechend ausgegebenen Sensorsignalen vermieden werden. Allerdings ist eine solche Wahl der die Konfigurationsparameter wiedergebenden Sensorsignale nicht zwingend. Es könnte auch vorgesehen werden, dass die Steuerung, während sie in ihren Konfigurationsmodus ist, Sensorsignale, die normalerweise Betriebsparameter der Personentransportanlage wiedergeben würden, nicht als solche, sondern als die Konfigurationsparameter wiedergebende Sensorsignale interpretiert. In diesem Fall würden erst nachdem die Steuerung den Konfigurationsmodus wieder verlassen hat, die von dem Sensor übermittelten Sensorsignale wieder in normaler Weise als die aktuellen Betriebsparameter wiedergebende Sensorsignale interpretiert werden.
Als Sensoren, über deren Sensorsignale die Steuerung in den Konfigurationsmodus versetzt werden kann, können unterschiedliche Arten von Sensoren eingesetzt werden. Insbesondere kann bevorzugt sein, für diesen Zweck Absolutwert-Sensoren,
beispielsweise so genannte Absolutwertgeber einzusetzen, d.h. Sensoren, die ihre Sensorsignale nicht aufgrund eines relativen Vergleichs beispielsweise mit einem Referenzwert, sondern basierend auf absoluten Messungen erzeugen.
Gemäss einer Ausführungsform ist der Sensor ein Magnetfeldsensor. Der
Magnetfeldsensor kann dann dazu veranlasst werden, ein dem Schlüssel-Signalmuster entsprechendes Signalmuster auszugeben, indem ein geeignet statisch vormagnetisiertes Probestück in eine Nähe zu dem Magnetfeldsensor gebracht wird.
Mit anderen Worten kann der Sensor dazu ausgelegt sein, Magnetfelder hinsichtlich ihrer Stärke und/oder ihrer Richtung zu detektieren. Solche Magnetfeldsensoren werden in Personentransportanlagen beispielsweise dazu eingesetzt, um Positionen und/oder Geschwindigkeiten von beweglichen Komponenten relativ zu stationären Komponenten bestimmen zu können. Beispielsweise kann in einem Aufzug ein Magnetfeldsensor an der verfahrbaren Aufzugkabine vorgesehen sein. In dem Aufzugschacht kann ein
Magnetband stationär vorgesehen sein. Das Magnetband kann eine von dem Ort innerhalb des Aufzugschachts abhängige lokale Magnetisierung bzw.
Magnetisierungsfolge aufweisen. Diese kann dann von dem Magnetfeldsensor ausgelesen werden, um daraus eine aktuelle Position und/oder Geschwindigkeit der Aufzugkabine ermitteln zu können.
Ein solcher Magnetfeldsensor kann gezielt dahingehend manipuliert werden, dass er ein dem Schlüssel-Signalmuster entsprechendes Signalmuster, d.h. ein spezielles
Sensorsignal oder eine spezielle Sensorsignalfolge, ausgibt. Hierzu kann ein geeignet statisch vormagnetisiertes Probestück an den Magnetfeldsensor gebracht werden, sodass der Magnetfeldsensor dessen Vormagnetisierung detektieren kann und dieser
Vormagnetisierung entsprechende Sensorsignale ausgeben kann.
Das vormagnetisierte Probestück kann beispielsweise eine Art Magnetband sein. Das Magnetband kann entlang seiner Erstreckungsrichtung lokal unterschiedlich
vormagnetisiert sein. Dadurch kann dem Magnetband eine Art magnetischer„Code"
statisch eingeprägt sein, welcher von dem Magnetfeldsensor ausgelesen werden kann und welcher den Magnetfeldsensor dazu veranlasst, dem Schlüssel-Signalmuster
entsprechende Sensorsignale auszugeben. Das Magnetband kann gleiche oder ähnliche physikalische Eigenschaften aufweisen, wie Magnetbänder, die in den Aufzugschächten eingesetzt werden, um eine Positionsbestimmung oder Geschwindigkeitsbestimmung durchzuführen. Durch eine geeignete Wahl von physikalischen Parametern wie beispielsweise geometrischer Abmessungen des Magnetbandes, Art, Richtung und Stärke der darin realisierten Magnetfelder, etc. kann zumindest eine gewisse Sicherheit vor Manipulationen, Fälschungen oder unberechtigten Kopien ermöglicht werden. Ferner sind Magnetbänder kostengünstig herstellbar und magnetisierbar sowie leicht und somit problemlos transportierbar.
Das vormagnetisierte Probestück bzw., im konkreten Fall, dass Magnetband können somit als eine Art Schlüssel dienen, welcher an den Magnetfeldsensor gehalten bzw. an diesem vorbei bewegt werden kann, um den Magnetfeldsensor dazu zu veranlassen, die dem Schlüssel-Signalmuster entsprechenden Sensorsignale auszugeben, um auf diese Weise die Steuerung der Personentransportanlage in ihren Konfigurationsmodus zu schalten.
Ein entsprechendes Probestück bzw. Magnetband kann beispielsweise bereits bei einer Entwicklung bzw. Fertigung eines Aufzugtyps mitentwickelt werden und dabei der auf dem Probestück/Magnetband gespeicherte magnetische„Code" mit dem von der Steuerung der Personentransportanlage erwarteten Schlüssel-Signalmuster abgeglichen werden. Ein solches Probestück/Magnetband kann dann gegebenenfalls vervielfältigt werden und dann z.B. jeweiligen mit der Kommissionierung von Aufzügen dieses Aufzugtyps beauftragten Stellen zur Verfügung gestellt werden.
Beispielsweise kann einer Kommissionierungsstelle, welche alle in eine vordefinierte Region zu liefernden Aufzüge konfigurieren soll, ein entsprechendes
Probestück/Magnetband zur Verfügung gestellt werden, sodass die
Kommissionierungsstelle damit über den zugehörigen Sensor die Steuerung in ihren Konfigurationsmodus bringen kann, um sie dann beispielsweise den regionalen
Regularien entsprechend konfigurieren zu können.
Da das statisch vormagnetisierte Probestück/Magnetband als dedizierte Hardware beispielsweise von einem Hersteller der Personentransportanlage gefertigt werden kann und dann den jeweiligen Kommissionierungsstellen zur Verfügung gestellt werden kann, kann ein Risiko, dass nicht-autorisierte Personen eine Personentransportanlage konfigurieren, minimiert werden. Ferner ist auch die Handhabung des
Probestücks/Magnetbands überaus einfach, sodass ein falsches Konfigurieren der Steuerung der Personentransportanlage aufgrund falscher Handhabung unwahrscheinlich ist.
Gemäss einer alternativen Ausführungsform ist der Sensor wiederum als
Magnetfeldsensor ausgestaltet. In diesem Fall wird der Magnetfeldsensor dazu veranlasst, ein dem Schlüssel-Signalmuster entsprechendes Signalmuster auszugeben, indem in einer Nähe zu dem Magnetfeldsensor mittels eines Magnetfeldgenerators ein geeignet vordefiniertes Magnetfeld dynamisch erzeugt wird.
Mit anderen Worten kann, ähnlich wie bei der vorangehend beschriebenen
Ausführungsform, der zum Auslösen des Konfigurationsmodus eingesetzte Sensor ein Magnetfeldsensor sein. Statt einem statisch vormagnetisierten Probestück/Magnetband kann in diesem Fall jedoch ein Magnetfeldgenerator eingesetzt werden, um in dem Magnetfeldsensor die Ausgabe der dem Schlüssel-Signalmuster entsprechenden
Sensorsignale zu induzieren.
Der Magnetfeldgenerator kann Magnetfelder dynamisch erzeugen. Der
Magnetfeldgenerator kann dabei zur Erzeugung zeitlich variierender, unterschiedlich starker und/oder ausgerichteter Magnetfelder ausgelegt sein. Beispielsweise kann der Magnetfeldgenerator über eine oder mehrere elektrisch erregbare Spulen verfügen, welche bei Anlegen verschiedener Stromstärken eine Folge von Magnetfeldern generieren können. Ein solcher Magnetfeldgenerator kann prinzipiell jede beliebige Folge von Magnetfeldern generieren und dadurch beispielsweise verschiedene Arten von Schlüssel-Signalmustern emulieren.
Eine Kommissionierungsstelle kann beispielsweise einen solchen Magnetfeldgenerator vorhalten und ergänzend beispielsweise einen Programmcode erhalten, der den
Magnetfeldgenerator dazu anleitet, eine Folge von Magnetfeldern zu generieren, die
einem bestimmten vorgegebenen Schlüssel-Signalmuster entspricht. Im Gegensatz zu der vorangehend beschriebenen Ausführungsform brauchen in diesem Fall somit nicht für jeden Aufzugtyp entsprechende physische Probestücke/Magnetbänder in den
Kommissionierungsstellen vorgehalten werden und diese dementsprechend
beispielsweise von einem Hersteller der Personentransportanlage zunächst an die jeweiligen Kommissionierungsstellen verschickt werden. Stattdessen kann jede
Kommissionierungsstelle einmalig mit einem Magnetfeldgenerator ausgestattet werden. Durch beispielsweise elektronische Übermittlung des Programmcodes kann dieser Magnetfeldgenerator dann in die Lage versetzt werden, in einer individuellen
Personentransportanlage das dort notwendige Schlüssel-Signalmuster zu erzeugen, um diese dann konfigurieren zu können.
Gemäss einer Ausführungsform wird der Magnetfeldsensor, wenn die Steuerung wie vorangehend beschrieben in ihren Konfigurationsmodus versetzt wurde, während des Konfigurationsmodus dazu veranlasst, gewünschte Konfigurationsparameter angebende Signale auszugeben, indem ein geeignet statisch vormagnetisiertes Probestück in eine Nähe zu dem Magnetfeldsensor gebracht wird.
Mit anderen Worten wird der Magnetfeldsensor nicht lediglich dazu eingesetzt, durch Detektieren des Schlüssel-Signalmusters die Steuerung in ihren Konfigurationsmodus zu versetzen, sondern auch, um nachfolgend die eigentliche Konfiguration durchzuführen, d.h. die gewünschten Konfigurationsparameter in die Steuerung einzugeben.
Auch für diesen Zweck kann ein statisch vormagnetisiertes Probestück beispielsweise in Form eines Magnetbandes eingesetzt werden. Auf dem Probestück kann eine lokal variierende Vormagnetisierung realisiert sein, welche die gewünschten
Konfigurationsparameter kodifiziert wiedergibt. Die Konfigurationsparameter können sich dabei unterscheiden, beispielsweise abhängig davon, wo, wie und/oder zu welchem Zweck ein individueller Aufzug eingesetzt werden soll. Für jede Konstellation kann dabei beispielsweise ein spezielles vormagnetisiertes Probestück vorgehalten werden, auf dem die entsprechenden Konfigurationsparameter magnetisch kodifiziert eingeprägt sind.
Gegebenenfalls können das vormagnetisierte Probestück, welches zur Generierung des Schlüssel-Signalmusters dienen soll, und das vormagnetisierte Probestück, mittels dem
die gewünschten Konfigurationsparameter angegeben werden sollen, als gemeinsames, d.h. einstückiges, vormagnetisiertes Probestück ausgeführt sein.
Gemäss einer alternativen Ausführungsform kann der Magnetfeldsensor während des Konfigurationsmodus dazu veranlasst werden, gewünschte Konfigurationsparameter angebende Signale auszugeben, indem in einer Nähe zu dem Magnetfeldsensor mittels eines Magnetfeldgenerators ein geeignet vordefiniertes Magnetfeld dynamisch erzeugt wird.
Ähnlich wie bei der vorangehend erläuterten Ausführungsform kann auch in diesem Fall der Magnetfeldsensor nicht nur zum„Freischalten" des Konfigurationsmodus eingesetzt werden, sondern anschliessend mithilfe eines Magnetfeldgenerators auch dynamisch derartige Magnetfelder erzeugt werden, dass damit über den Magnetfeldsensor geeignete Sensorsignale an die Steuerung übermittelt werden, welche dieser die gewünschten Konfigurationsparameter mitteilen. Der Magnetfeldgenerator kann dabei wiederum zur Erzeugung unterschiedlich starker und/oder ausgerichteter Magnetfelder ausgelegt sein.
Da der Magnetfeldgenerator zur Erzeugung unterschiedlicher Magnetfelder bzw.
unterschiedlicher Magnetfeldfolgen in der Lage ist, können mit dem Magnetfeldgenerator beispielsweise sowohl Magnetfelder erzeugt werden, die in dem Magnetfeldsensor die dem Schlüssel-Signalmuster entsprechenden Sensorsignale erzeugen, als auch
Magnetfelder, die in dem Magnetfeldsensor die den gewünschten
Konfigurationsparametern entsprechenden Sensorsignale erzeugen. Gegebenenfalls muss dem Magnetfeldgenerator eine Art Programmcode zur Verfügung gestellt werden, um diesen zur Erzeugung der gewünschten Magnetfelder zu programmieren.
Gemäss einer alternativen Ausführungsform ist der Sensor ein optischer Sensor. In diesem Fall kann der optische Sensor dazu veranlasst werden, ein dem Schlüssel- Signalmuster entsprechendes Signalmuster auszugeben, indem ein Probestück mit einem geeigneten, optisch auslesbaren, statischen Muster in ein Sichtfeld des optischen Sensors gebracht wird.
Mit anderen Worten kann der Sensor dazu ausgelegt sein, optisch detektierbare physikalische Eigenschaften wie zum Beispiel Lichtintensitäten, Farben, etc. erkennen zu
können und diese gegebenenfalls räumlich und/oder zeitlich auflösen zu können.
Insbesondere kann der Sensor als Lichtsensor ausgestaltet sein, beispielsweise in Form einer Fotodiode, eines Laserscanners, einer Kamera oder in ähnlicher Art und Weise.
Optische Sensoren können in Personentransportanlagen ähnlich wie die oben beschriebenen Magnetfeldsensoren oder ergänzend zu diesen eingesetzt werden, um innerhalb der Personentransportanlage eine aktuelle Position oder Geschwindigkeit einer bewegbaren Komponente relativ zu statischen Komponenten messen zu können, indem der optische Sensor beispielsweise an der bewegbaren Komponente wie einer
Aufzugkabine angebracht wird und an den statischen Komponenten wie beispielsweise einem Aufzugschacht geeignet optisch auslesbare Markierungen vorgesehen werden.
Bei einem solchen optischen Sensor können Sensorsignale erzeugt werden, indem dem Sensor beispielsweise ein bestimmtes Lichtmuster vorgegeben wird. Das Lichtmuster kann beispielsweise eine zeitliche Abfolge von Lichtintensitäten und/oder Farben beinhalten. Das Lichtmuster kann dabei eine Art„Code" wiedergeben, der den optischen Sensor dazu veranlasst, die dem Schlüssel-Signalmuster entsprechenden Sensorsignale auszugeben. Das Lichtmuster kann von sich aus leuchten oder von einer externen Lichtquelle beleuchtet werden. Beispielsweise kann das Lichtmuster ein Strichcode, QR- Code oder Ähnliches sein.
Das Lichtmuster kann beispielsweise auf einem Probestück ausgebildet sein. Dabei kann das Lichtmuster dem Probestück statisch eingeprägt sein. Das Probestück kann beispielsweise ein einfaches Substrat, z.B. in Form eines Papiers, einer Folie, etc. sein, an dessen Oberfläche unterschiedlich stark optisch reflektierende bzw. absorbierende Bereiche ausgebildet sind.
Das derart ausgestaltete Probestück kann dann in das Sichtfeld des optischen Sensors gebracht werden bzw. durch dieses hindurch bewegt werden. Auf diese Weise kann in dem optischen Sensor beispielsweise eine Sensorsignalfolge erzeugt werden, die dem Schlüssel-Signalmuster entspricht.
Ähnlich wie bei den oben beschriebenen statisch vormagnetisierten Probestücken kann das beschriebene mit dem Lichtmuster versehene Probestück somit dazu eingesetzt
werden, um über den optischen Sensor der Personentransportanlage deren Steuerung in den Konfigurationsmodus zu versetzen. Das Probestück kann wiederum beispielsweise einer Kommissionierungsstelle zur Verfügung gestellt werden. Das Probestück kann dabei in geeigneter Form bereitgestellt werden, um dessen einfache Handhabung zu gewährleisten und/oder Fehlbenutzungen, Manipulationen oder Ähnliches weitgehend zu vermeiden.
Gemäss einer alternativen Ausführungsform ist der Sensor wieder ein optischer Sensor, der optische Sensor wird in diesem Fall jedoch dazu veranlasst, ein dem Schlüssel- Signalmuster entsprechendes Signalmuster auszugeben, indem in einem Sichtfeld des optischen Sensors mittels einer steuerbaren Lichtquelle ein geeignet vordefiniertes, optisch auslesbares Muster dynamisch erzeugt wird.
Statt eines Probestücks mit einem statisch darauf definierten optisch auslesbaren Muster kann somit eine steuerbare Lichtquelle verwendet werden, um ein optisch erkennbares Muster dynamisch zu erzeugen. Das Muster kann dabei beispielsweise eine Abfolge von unterschiedlichen Lichtintensitäten, Farben, etc. sein, wie sie mit der Lichtquelle gesteuert erzeugt werden können. Auch eine räumliche Verteilung des von der
Lichtquelle emittierten Lichts kann gesteuert modifizierbar sein, d.h. die Lichtquelle kann eventuell nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich variierende Lichtmuster erzeugen. Die Lichtquelle kann eine weitgehend punktförmige, d.h. null-dimensionale, Lichtquelle, d.h. beispielsweise eine einfache Lampe, eine LED, ein Laser oder Ähnliches, sein. Alternativ kann die Lichtquelle auch als eindimensionale oder zweidimensionale Lichtquelle, beispielsweise in Form eines Lichtbandes, eines Bildschirms oder ähnlichem ausgestaltet sein. Die Lichtquelle kann über eine Lichtquellensteuerung verfügen, mithilfe derer eine von der Lichtquelle emittierte Lichtintensität, Farbe, räumliche Verteilung oder andere optische Eigenschaften des emittierten Lichts gesteuert werden können.
Ähnlich wie bei dem oben beschriebenen Fall des Magnetfeldgenerators kann die steuerbare Lichtquelle somit prinzipiell dazu eingesetzt werden, in dem optischen Sensor der Personentransportanlage beliebige Steuersignale zu induzieren. Indem der steuerbaren Lichtquelle beispielsweise ein spezieller Programmcode zur Verfügung gestellt wird, kann die Lichtquelle dazu veranlasst werden, Licht in einem dynamischen Muster derart
zu generieren, dass in dem optischen Sensor die dem Schlüssel-Signalmuster entsprechenden Sensorsignale erzeugt werden.
Eine entsprechende Lichtquelle kann beispielsweise einer Kommissionierungsstelle zur Verfügung gestellt werden und dann der Kommissionierungsstelle der spezielle
Programmcode übermittelt werden, damit die Kommissionierungsstelle in der Steuerung einer Personentransportanlage den Konfigurationsmodus freischalten kann.
Gemäss einer Ausführungsform wird der optische Sensor nicht nur dazu eingesetzt, um in der Steuerung der Personentransportanlage den Konfigurationsmodus freizuschalten, sondern der optische Sensor während des Konfigurationsmodus auch dazu veranlasst, gewünschte Konfigurationsparameter angebende Signale auszugeben. Dies kann insbesondere dadurch erfolgen, indem ein Probestück mit einem geeigneten, optisch auslesbaren, statischen Muster in ein Sichtfeld des optischen Sensors gebracht wird.
Das optisch auslesbare Probestück kann dabei ähnlich oder gleich demjenigen sein, mit dem zuvor die dem Schlüssel-Signalmuster entsprechenden Sensorsignale induziert wurden und sich lediglich hinsichtlich des darauf abgelegten optisch auslesbaren Musters unterscheiden. Gegebenenfalls kann ein gemeinsames Probestück sowohl das Muster für die Generierung des Schlüssel-Signalmusters als auch für die Generierung des die gewünschten Konfigurationsparameter wiedergebenden Signalmusters beinhalten.
Die weiter oben in Bezug auf das statisch vormagnetisierte Probestück beschriebenen Handhabungen und damit erzielbare Vorteile bei der Konfigurierung bzw.
Kommissionierung von Personentransportanlagen lassen sich analog auch auf das optisch auslesbare Probestück übertragen.
Gemäss einer alternativen Ausführungsform kann der optische Sensor während des Konfigurationsmodus dazu veranlasst werden, gewünschte Konfigurationsparameter angebende Signale auszugeben, indem in einem Sichtfeld des optischen Sensors mittels einer steuerbaren Lichtquelle ein geeignet vordefiniertes, optisch auslesbares Muster dynamisch erzeugt wird.
Die steuerbare Lichtquelle kann die gleiche Lichtquelle oder eine ähnlich aufgebaute Lichtquelle sein, wie diejenige, die zur Erzeugung des optisch auslesbaren Musters eingesetzt wird, mithilfe dessen die dem Schlüssel-Signalmuster entsprechenden
Sensorsignale in dem optischen Sensor induziert werden.
Die weiter oben in Bezug auf den Magnetfeldgenerator beschriebenen Handhabungen und damit erzielbare Vorteile bei der Konfigurierung bzw. Kommissionierung von Personentransportanlagen lassen sich analog auch auf die Ausführungsform mit der steuerbaren Lichtquelle übertragen.
Gemäss einer Ausführungsform wird das hierin vorgeschlagene Verfahren ausschliesslich innerhalb eines vordefiniert begrenzten Zeitraums anschliessend an einen Systemstart der Personentransportanlage durchgeführt.
Mit anderen Worten kann es vorteilhaft sein, die Durchführung des Verfahrens zum Konfigurieren der Konfigurationsparameter in einer Personentransportanlage nicht zu jedem beliebigen Zeitpunkt während des Betriebs der Personentransportanlage zuzulassen. Stattdessen kann es vorteilhaft sein, diese Durchführung lediglich im Rahmen eines Systemstarts der Personentransportanlage oder in einem begrenzten Zeitraum nach diesem Systemstart durchführen zu können. Ein Systemstart kann dabei als erstmaliges In-Betrieb-nehmen der Personentransportanlage oder auch als Neustart beispielsweise nach einem Systemausfall interpretiert werden. Ein Zeitraum, innerhalb dessen nach einem Systemstart noch die Durchführung des Konfigurationsverfahrens zugelassen wird, kann sich beispielsweise auf wenige Sekunden oder wenige Minuten, insbesondere z.B. weniger als 30 Minuten oder vorzugsweise weniger als 3 Minuten, beschränken.
Dadurch, dass nur bei oder kurz nach dem Systemstart zugelassen wird, dass die
Steuerung der Personentransportanlage mittels des beschriebenen Verfahrens in ihren Konfigurationsmodus geschaltet wird, kann die Sicherheit vor einer versehentlich oder absichtlich fehlerhaften Konfiguration weiter erhöht werden.
Insbesondere kann vermieden werden, dass beispielsweise während des Betriebs der Personentransportanlage Fehler zum Beispiel in einem der Sensoren oder bei einer Übertragung von Sensorsignalen dazu führen können, dass fälschlicherweise
Sensorsignale erzeugt werden bzw. an die Steuerung übermittelt werden, die dem Schlüssel-Signalmuster entsprechen und dadurch die Steuerung ungerechtfertigter Weise in den Konfigurationsmodus geschaltet wird.
Es wird daraufhingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen des
Konfigurationsverfahrens einerseits und der zu dessen Ausführung ausgestalteten Personentransportanlage andererseits beschrieben sind. Ein Fachmann erkennt, dass die Merkmale in geeigneter Weise kombiniert, angepasst oder ausgetauscht werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.
Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die
Beschreibung als die Erfindung einschränkend auszulegen sind.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Personentransportanlage in Form eines Aufzugs.
Fig. 2 zeigt Komponenten einer erfindungsgemässen Personentransportanlage beim
Konfigurieren von sicherheitsrelevanten Konfigurationsparametern.
Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht massstabsgetreu. Gleiche
Bezugszeichen bezeichnen in den verschiedenen Figuren gleiche oder gleichwirkende
Merkmale.
Figur 1 zeigt eine Personentransportanlage 1 in Form eines Aufzugs gemäss einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Der Aufzug weist eine bewegliche Komponente in Form einer Aufzugkabine 3 auf, welche innerhalb eines Aufzugschachts 5 relativ zu dem Aufzugschacht und zum Beispiel an dessen Schachtwänden 7 angebrachten stationären Komponenten verfahren werden kann.
Der Aufzug verfügt über eine Steuerung 15, mithilfe derer sicherheitsrelevante
Funktionen des Aufzugs gesteuert werden können. Beispielsweise kann die Steuerung 15 sicherheitskritische Situationen innerhalb des Aufzugs wie zum Beispiel eine zu schnell in Aufwärtsrichtung oder Abwärtsrichtung fahrende Aufzugkabine 3, nicht korrekt geschlossene Schachttüren, eine nicht korrekt geschlossene Kabinentür, etc. erkennen.
Die Steuerung 15 ist dabei mit von ihr zu steuernden Aufzugkomponenten wie beispielsweise einer Antriebseinheit 17, einer Bremseinheit 19, einer Alarmeinheit 21 (jeweils nicht explizit dargestellt) verbunden und kann deren Betrieb situationsgerecht steuern.
Um die sicherheitskritischen Situationen erkennen zu können, ist die Steuerung 15 mit verschiedenen Sensoren 13 verbunden, d.h. die Steuerung 15 kann mit diesen Sensoren 13 zum Beispiel drahtgebunden oder drahtlos kommunizieren. Jeder dieser Sensoren 13 kann dazu ausgelegt sein, Betriebsparameter innerhalb der Personentransportanlage, welche einen Rückschluss über etwaige vorliegende sicherheitskritische Situationen ermöglichen, zu messen bzw. zu detektieren.
Lediglich beispielhaft ist ein Sensor 13 in Form eines optischen Sensors 14 dargestellt. Dieser optische Sensor 14 ist auf der Aufzugkabine 3 angeordnet und wird zusammen mit dieser durch den Aufzugschacht 5 bewegt. Der optische Sensor 14 kann beispielsweise als Kamera, Laserscanner, Fotodiode oder Ähnliches ausgebildet sein.
Ein Sichtfeld 31 des optischen Sensors 14 ist dabei auf visuell erkennbare Markierungen 11 gerichtet, die in Form eines mit einem Strichcode versehenen Bandes an einer der Schachtwände 7 vorgesehen sind. Durch Auslesen der Markierungen 11 kann die Steuerung 15 einen Rückschluss über eine aktuelle Position und/oder eine aktuelle Geschwindigkeit der Aufzugkabine 3 erlangen.
Da beispielsweise eine maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit der Aufzugkabine 3 nicht nur abhängig von dem diese Aufzugkabine 3 beinhaltenden Aufzugtyp, sondern auch abhängig beispielsweise von regionalen oder nationalen gesetzlichen Regelungen sein kann, kann es notwendig sein, derartige physikalische Grössen, die hierin als sicherheitsrelevante Konfigurationsparameter bezeichnet werden, für jeden Aufzug individuell konfigurieren zu können.
Um dies zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, dass die sicherheitsrelevanten
Konfigurationsparameter in der Steuerung 15 nicht fest einprogrammiert sind, sondern sich modifizieren lassen. Die Steuerung 15 kann hierzu beispielsweise einen
überschreibbaren Speicher aufweisen, in den die Konfigurationsparameter abgelegt werden können.
Hierbei sollte jedoch sichergestellt werden, dass Konfigurationsparameter für den jeweiligen Aufzug korrekt eingegeben und abgespeichert werden, da durch versehentlich oder manipulativ falsch eingegebene Konfigurationsparameter sicherheitsrelevante Gefährdungen beim Betrieb des Aufzugs entstehen können.
Es wird daher vorgeschlagen, einen der in der Personentransportanlage 1 ohnehin zum Überwachen der Betriebsparameter vorgesehenen Sensoren 13 dazu einzusetzen, um durch gezieltes Induzieren von Sensorsignalen ein geeignetes Konfigurieren der
Steuerung 15 zu bewirken.
Hierzu können im Rahmen eines Konfigurationsvorgangs Massnahmen durchgeführt werden, welche den Sensor 13 dazu veranlassen, Sensorsignale in Form eines speziellen Musters zu generieren, wobei das Muster einem zuvor definierten Schlüssel-Signalmuster entspricht. Das Schlüssel-Signalmuster unterscheidet sich dabei von Signalmustern, die beim gewöhnlichen Betrieb von dem Sensor 13 generiert werden.
Sobald die Steuerung 15 durch ein Vergleichen von durch den Sensor 13 ausgegebenen Sensorsignalen mit dem vordefinierten Schlüssel-Signalmuster erkennt, dass der Sensor 13 offenbar keine aktuellen Betriebsparameter übermittelt, sondern stattdessen dem Schlüssel-Signalmuster entsprechende Sensorsignale empfangen werden, wird dies von der Steuerung 15 als Indikator dafür interpretiert, dass die Steuerung 15 in ihren
Konfigurationsmodus überführt werden soll.
Sobald die Steuerung 15 in diesem Konfigurationsmodus ist, wird zugelassen, dass zum Beispiel zuvor abgespeicherte Konfigurationsparameter oder ein zufälliger Speicherinhalt in einem zum Speichern solcher Konfigurationsparameter vorgesehenen Datenspeicher ersetzt werden können. Nachfolgend werden dann die gewünschten
Konfigurationsparameter an die Steuerung 15 übermittelt und von dieser als zukünftig zu beachtende sicherheitsrelevante Konfigurationsparameter abgespeichert.
Beispielhaft ist in diesem Zusammenhang in Fig. 2 dargestellt, wie mithilfe eines Probestücks 23 in dem optischen Sensor 14 zunächst Sensorsignale erzeugt werden, die dem Schlüssel-Signalmuster entsprechen, um dann, nachdem die Steuerung 15 ihren Konfigurationsmodus eingenommen hat, in dem optischen Sensor 14 Sensorsignale zu erzeugen, welche den gewünschten Konfigurationsparametern entsprechen.
Im dargestellten Beispiel ist das Probestück 23 als Substratstreifen ausgebildet, an dessen Oberfläche ein Strichcode aufgebracht ist. Dieser Strichcode ist ein statisches Muster, welches optisch von dem optischen Sensor 14 ausgelesen werden kann. Der Strichcode kann in zwei Bereiche 25, 27 unterteilt sein. In beiden Bereichen kodieren Strich-Muster 29 mit Strichen verschiedener Breite und mit unterschiedlichen Abständen zueinander bestimmte Informationen. Beispielsweise kann ein in dem ersten Bereich 25 angegebener Strichcode eine codierte Wiedergabe des Schlüssel-Signalmusters sein. Ein in dem zweiten Bereich 27 angegebener Strichcode kann eine codierte Wiedergabe der gewünschten Konfigurationsparameter sein.
Statt mit dem Probestück 23 kann der optische Sensor 14 auch mit einer dynamisch steuerbaren Lichtquelle 33 dazu veranlasst werden, die dem Schlüssel-Signalmuster entsprechenden Sensorsignale bzw. die den gewünschten Konfigurationsparametern entsprechenden Sensorsignale zu erzeugen. Die Lichtquelle 33 kann hierzu beispielsweise gesteuert durch eine Lichtquellensteuerung 35 zeitlich variierende Lichtmuster erzeugen, welche in dem optischen Sensor 14 zur Ausgabe entsprechender Sensorsignale führen.
Alternativ zu der beschriebenen Ausgestaltung mit einem optischen Sensor 14 und optisch auslesbaren statischen oder dynamischen Mustern auf einem Probestück bzw. generiert durch eine steuerbare Lichtquelle sind auch Ausgestaltungen vorstellbar, bei denen andere Sensoren 13 der Personentransportanlage als Eingabeschnittstelle zu der Steuerung 15 eingesetzt werden.
Beispielsweise können Magnetfeldsensoren (nicht gezeigt) eingesetzt werden und in diesen durch ein geeignet statisch vormagnetisiertes Probestück oder einen dynamisch steuerbaren Magnetfeldgenerator Sensorsignale induziert werden, die dem Schlüssel- Signalmuster bzw. den gewünschten Konfigurationsparametern entsprechen.
Abschliessend ist daraufhinzuweisen, dass Begriffe wie„aufweisend",„umfassend", etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschhessen und Begriffe wie„eine" oder„ein" keine Vielzahl ausschhessen. Ferner sei daraufhingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.