Alarmscheibenanordnung
Die Erfindung betrifft eine Alarmscheibenanordnung, insbesondere für eine Isolierverglasung, mit strukturierter, transparenter, elektrisch leitfähiger Beschichtung und einer Sensoreinheit zur Messung der Impedanzanpassung einer Antenne. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb der Alarmscheibenanordnung.
Um den Bruch einer Scheibe, beispielsweise bei einem Einbruch oder einer sonstigen Beschädigung zu erkennen, werden sogenannte Alarmscheiben verwendet. Diese Alarmscheiben sind üblicherweise Bestandteil einer Isolier- oder Mehrfachverglasung. Dabei besteht in der Regel mindestens eine Scheibe aus vorgespanntem Einscheiben- Sicherheitsglas (ESG). Bei Beschädigung bricht die vorgespannte Scheibe über Ihre volle Fläche in kleine Bruchstücke.
Auf Alarmscheiben ist üblicherweise eine Leiterschleife angeordnet, deren Widerstand durch eine Auswerteelektronik gemessen wird, wie beispielsweise aus der EP 0 058 348 A2 bekannt. Bricht die Alarmscheibe wird auch die Leiterschleife zerstört und eine Widerstandänderung gemessen. Die Auswerteelektronik gibt in diesem Falle ein Alarmsignal aus. Derartige Leiterschleifen sind optisch wenig attraktiv, aufwendig herzustellen und schwierig zu kontaktieren.
Des Weiteren sind Alarmscheiben bekannt, die eine transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung aufweisen, beispielsweise aus der DE 197 54 295 A1 oder der DE 198 60 872 A1. Auch hier erfolgt die Detektion eines Scheibenbruchs über die Messung von Widerstanden, so dass bei einer Widerstandsänderung der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung ein Alarmsignal ausgegeben wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nunmehr darin, eine verbesserte Alarmscheibenanordnung bereitzustellen, die einfach und kostengünstig herzustellen ist und die optisch weniger sichtbar ist. Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Alarmscheibenanordnung geeignet, in einem Nachrüstverfahren bei bereits bestehenden Scheiben hergestellt zu werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfindungsgemäß durch eine Alarmscheibenanordnung gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Die erfindungsgemäße Alarmscheibenanordnung umfasst zumindest:
mindestens eine erste Scheibe, die aus vorgespanntem Glas besteht, mit einer außenseitigen Oberfläche (I) und einer innenseitigen Oberfläche (II),
mindestens eine transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung, die auf der innenseitigen Oberfläche (II) der ersten Scheibe angeordnet ist und eine Sensoreinheit mit einer Sendeeinheit, einer Antenne und einer Auswerteeinheit, wobei die Sendeeinheit mindestens ein hochfrequentes Spannungssignal mit einer Frequenz f von 0,1 GHz bis 6 GHz an die Antenne weiterleitet und die Antenne eine elektromagnetische Strahlung der Frequenz f abstrahlt und die Auswerteeinheit die Impedanzanpassung der Sendeeinheit an die Antenne misst, wobei
die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung mindestens einen Bereich mit mindestens einer beschichtungsfreien Struktur aufweist und der Bereich die Fläche der orthogonalen Projektion der Antenne auf die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung zumindest abschnittsweise überlappt, bevorzugt zumindest abschnittsweise umfasst und besonders bevorzugt vollständig umfasst und die Antenne mit der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung elektromagnetisch gekoppelt ist, und die Sensoreinheit bei Abweichungen der gemessenen Impedanzanpassung von einem Vergleichswert ein Alarmsignal ausgibt.
Es versteht sich, dass die Antenne mit der strukturierten, transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung elektromagnetisch gekoppelt ist, also mit der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung, die die beschichtungsfreien Strukturen aufweist.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass bereits viele Scheiben und insbesondere Isolierglasscheiben transparente Beschichtungen mit einer guten elektrischen Leitfähigkeit aufweisen. Diese transparenten, elektrischen leitfähige Beschichtungen haben vielfältige Aufgaben: beispielsweise Infrarotstrahlung zu reflektieren oder Low-E-
Eigenschaften. Die erfindungsgemäße Alarmscheibenanordnung umfasst eine Sensoreinheit, die die Unversehrtheit der Scheibe mit einem Sensor berührungslos überwacht und bei Bruch der Scheibe ein Alarmsignal ausgibt. Durch die berührungslose Überwachung entfällt eine aufwendige Kontaktierung der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung. Derartige Kontaktierungen sind üblicherweise gelötet und stark alterungsanfällig, da sich der Übergangswiderstand an der Lötstelle durch Alterungsprozesse verändert. Bei der hier vorgestellten Überwachungsmethode stellt dies kein Problem dar, da die direkte elektrische Kontaktierung der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung entfällt. Da eine bereits vorhandene transparente, elektrische leitfähige Beschichtung verwendet werden kann, entfällt ein gesonderter Produktionsschritt, beispielsweise zum Aufdrucken einer elektrischen Leiterschleife. Die transparente, elektrische leitfähige Beschichtung ist optisch kaum sichtbar und deshalb sehr ästhetisch. Sie kann beispielsweise auch Antireflex-Eigenschaften aufweisen und die Durchsicht durch die Scheibe noch verbessern. All dies war für die Erfinder unerwartet und überraschend.
Die Erfindung beruht weiterhin darauf, dass die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung mindestens einen Bereich mit mindestens einer beschichtungsfreien Struktur aufweist. Dieser Bereich ist im Kopplungsbereich der Antenne mit der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung angeordnet.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung weist die erste Scheibe nur elektrisch leitfähige Elemente oder Beschichtungen auf, die transparent sind.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung weist die erste Scheibe keine weiteren elektrisch leitfähigen Elemente außer die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung oder weitere transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung auf.
Die Form, die Abmessungen und die Anzahl der beschichtungsfreien Strukturen sind derart abgestimmt, dass sie mit der elektromagnetischen Strahlung, die von der Antenne abgestrahlt wird wechselwirken und die Impedanzanpassung der Antenne an das System der Antenne und der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung mit beschichtungsfreien Bereichen beeinflussen. Eine Veränderung der beschichtungsfreien Strukturen oder der transparenten, elektrisch leitfähigen
Beschichtung in deren Umfeld und insbesondere im Umrandungsbereich bewirkt eine deutliche Veränderung der Impedanzanpassung, so dass derartige Veränderungen mit hoher Genauigkeit und Sensitivität gemessen werden können.
Wird bei einer Einwirkung auf die erste Scheibe, beispielsweise bei einem Einbruchsversuchs, einem Einschlag eines Fremdkörpers wie einem Stein oder einer sonstigen Gewalteinwirkung die erste Scheibe beschädigt, so zerbricht sie aufgrund ihrer Vorspannung in kleine Bruchstücke. Die Bruchstücke bewirken eine Änderung der elektrischen Leitfähigkeit der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung mit den beschichtungsfreien Strukturen. Dadurch findet eine signifikante Änderung der Impedanzanpassung statt. Wird die erste Scheibe im Kopplungsbereich vollständig entfernt, ändert sich die Impedanzanpassung drastisch.
Wird beispielsweise bei einem Einbruchsversuch eine Metallfolie oder Metallplatte anstelle der ersten Scheibe mit transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung mit beschichtungsfreien Strukturen angeordnet, so ändert sich die Impedanzanpassung aufgrund des Fehlens der beschichtungsfreien Strukturen ebenfalls drastisch. Aufgrund des charakteristischen Einflusses der beschichtungsfreien Strukturen auf die Impedanzanpassung ist eine Manipulation der Alarmscheibenanordnung nahezu ausgeschlossen. Gleichzeit sind die beschichtungsfreien Strukturen aufgrund ihrer geringen Abmessungen und des geringen optischen Kontrastes zur transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung optisch kaum wahrnehmbar und stören das ästhetische Erscheinungsbild der ersten Scheibe nicht. Die Sensoreinheit mit Antenne ist ebenfalls sehr klein und beispielsweise im Randbereich der ersten Scheibe gut kaschierbar.
In der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung ist der Bereich mit der mindestens einen beschichtungsfreien Struktur mindestens abschnittsweise überlappend mit der Fläche, die sich durch orthogonale Projektion der Antenne auf die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung ergibt. Dadurch kann eine hohe Empfindlichkeit der Alarmscheibenanordnung bei großer Fehlertoleranz gegenüber Fehlalarmen erzielt werden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung umfasst der Bereich mit der mindestens einen beschichtungsfreien Struktur zumindest abschnittsweise die Fläche, die sich durch
orthogonale Projektion der Antenne auf die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung ergibt. Dadurch kann eine erhöhte Empfindlichkeit der Alarmscheibenanordnung bei großer Fehlertoleranz gegenüber Fehlalarmen erzielt werden.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung umfasst der Bereich mit der mindestens einen beschichtungsfreien Struktur die Fläche, die sich durch orthogonale Projektion der Antenne auf die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung ergibt, vollständig. Dadurch kann eine noch höhere Empfindlichkeit der Alarmscheibenanordnung bei großer Fehlertoleranz gegenüber Fehlalarmen erzielt werden.
Eine erfindungsgemäße Alarmscheibenanordnung umfasst mindestens eine erste Scheibe mit einer außenseitigen Oberfläche (I) und einer innenseitigen Oberfläche (II). Die erste Scheibe dient üblicherweise der Abtrennung eines Außenraums von einem Innenraum, beispielsweise eines Gebäudes, einer Vitrine oder eines Fahrzeugs. In diesem Fall kann die außenseitige Oberfläche (I) zur Außenseite, also nach außen, weisen und die innenseitige Oberfläche (II) zur Innenseite, also nach innen.
Im Falle einer Verwendung der Alarmscheibenanordnung zum Schutze eines Innenraums vor Diebstahl oder Beschädigung wäre die außenseitige Oberfläche (I) die sogenannte Angriffsseite von der üblicherweise ein Eindringen stattfindet. In diesem Falle wäre die innenseitige Oberfläche (II) mit dem induktiven Sensor und der Sensoreinheit vor Manipulation geschützt, da sie erst nach Bruch und Entfernen der ersten Scheibe zugänglich wären.
Im Falle der Alarmscheibenanordnung zu Bruchüberwachung, beispielsweise in einem Fahrzeug wie einem Zug oder einem Flugzeug, kann die innenseitige Oberfläche (II) auch potentiellen Angriffen ausgesetzt sein, beispielsweise einer Zerstörung mit einem Nothammer im Gefahrenfall. In diesem Fall ist nicht von einer mutwilligen Manipulation der Sensoreinheit auszugehen.
Es versteht sich, dass die außenseitige Oberfläche (I) der ersten Scheibe auch eine weitere Beschichtung, beispielsweise eine weitere transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung aufweisen kann. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung kann die Empfindlichkeit des Sensor so
gewählt werden, dass nur die Unversehrtheit der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung auf der innenseitigen Oberfläche (II) der ersten Scheibe überwacht wird, oder zusätzlich die Unversehrtheit der weiteren transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung auf der außenseitigen Oberfläche (I) der ersten Scheibe mit überwacht wird.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung ist die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung derart mit der ersten Scheibe verbunden ist, dass bei einem Bruch der ersten Scheibe die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung beschädigt wird. Dazu wird die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung bevorzugt unmittelbar auf der innenseitige Oberfläche (II) der ersten Scheibe abgeschieden, besonders bevorzugt als Dünnschichtstapel. Besonders geeignete Verfahren dazu sind Kathodenzerstäubung ((Magnetron-)Sputtern), chemische Gasphasenabscheidung (CVD) und/oder thermisches Verdampfen. Dies ist besonders vorteilhaft um eine sichere Detektion eines Bruchs der ersten Scheibe zu ermöglichen.
Die Detektion eines Bruchs der ersten Scheibe, beziehungsweise der damit einhergehenden Beschädigung der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung, erfolgt über eine Sensoreinheit mit einer Antenne. Die Antenne strahlt elektromagnetische Strahlung mit einer Frequenz f ab. Dazu enthält die Sensoreinheit eine Sendeeinheit, eine Antenne und eine Auswerteeinheit, wobei die Sendeeinheit ein hochfrequentes Spannungssignal mit einer Frequenz f an die Antenne weiterleitet, die Antenne eine elektromagnetische Strahlung der Frequenz f abstrahlt und die Auswerteeinheit die Impedanzanpassung der Antenne an die Sendeeinheit misst.
Die Frequenz f ist dabei eine bestimmte Frequenz, mehrere bestimmte Frequenzen, ein Frequenzband oder mehrere Frequenzbänder oder eine Kombination daraus, wobei die Frequenz f ausgewählt ist aus dem Bereich von 0,1 GHz bis 6 GHz, bevorzugt von 0,4 GHz bis 3 GHz und insbesondere von 0,8 GHz bis 3 GHz.
Die Erfindung beruht auf dem Prinzip, dass die Antenne mit der strukturierten, transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung gekoppelt ist und insbesondere elektromagnetisch gekoppelt ist, und die Sensoreinheit bei Abweichungen der gemessenen Impedanzanpassung der Sendeinheit und der Antenne und insbesondere
der Antenne mit daran elektromagnetisch gekoppelter strukturierter, transparenter, elektrisch leitfähiger Beschichtung, von einem Vergleichswert ein Alarmsignal ausgibt.
Die gemessene Impedanzanpassung der Sendeeinheit an die Anordnung aus Antenne, erster Scheibe und transparenter, elektrische leitfähiger Beschichtung auf der ersten Scheibe kann mit einem beliebigen geeigneten Messverfahren bestimmt werden.
Die Impedanzanpassung kann vorteilhafterweise über das Stehwellenverhältnis (englisch standing wave ratio, SWR) zwischen der Amplitude des an die Antenne gesendeten Signals V im Vergleich zu dem von der Antenne reflektierten Signals R gemessen werden. Das Stehwellenverhältnis ist definiert durch: SWR=(V+R)/(V-R).
Die Amplituden des Signal können beispielsweise als Spannung gemessen werden und geben das Spannungs-Stehwellenverhältnis (englisch voltage standing wave ratio, VSWR) wieder.
Ohne Reflektion (R=0) ist das Stehwellenverhältnis 1 , bei vollständiger Reflexion (R=V) ist es unendlich. Das bedeutet, dass bei einem hohen Stehwellenverhältnis das an die Antenne gesendete Signal zurück reflektiert wird und nur ein geringes Signal von der Antenne abgestrahlt wird. Bei einem Stehwellenverhältnis von 1 wird dahingegen das volle Signal von der Antenne abgestrahlt. Geeignet elektronische Schaltkreise zur Messung des Stehwellenverhältnisses sind dem Fachmann wohlbekannt, beispielsweise durch einen „LF-t.o-2.5GHz Dual Logarithmic Detector/Controller for Power, Gain, and VSWR Measurements" (MAX2016) der Firma maxim integrated.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung gibt die Sensoreinheit bei Abweichung des gemessenen Spannungs-Stehwellenverhältnisses vom Vergleichswert von mehr als 1 ,5:1 , bevorzugt mehr als 2:1 und besonders bevorzugt mehr als 3:1 , ein Alarmsignalsignal aus.
In einem Hochfrequenzübertragungssystem, wie es die Antenne in Wechselwirkung mit der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung darstellt, ist das Stehwellenverhältnis ein Maß dafür, wie gut das Hochfrequenzsignal von der Antenne abgestrahlt werden kann.
Alternativ kann die Impedanzanpassung vorteilhafterweise über den SU -Parameter des Systems aus Sendeeinheit und daran angeschlossene Antenne gemessen werden. In einem Hochfrequenzübertragungssystem, wie es die Antenne in Wechselwirkung mit der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung darstellt, ist der SU -Parameter ein Maß dafür, wie gut das Hochfrequenzsignal von der Antenne abgestrahlt werden kann.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung gibt die Sensoreinheit bei Abweichung des gemessenen S1 1 -Parameters vom Vergleichswert von mehr als ein Dezibel (1 dB), bevorzugt mehr als 3 dB, besonders bevorzugt mehr als 5 dB ein Alarmsignalsignal aus.
Wie Untersuchungen der Erfinder ergeben haben, ist die Impedanzanpassung der Sendeeinheit an die Anordnung aus Antenne, erster Scheibe und transparenter, elektrische leitfähiger Beschichtung mit den beschichtungsfreien Strukturen sehr empfindlich von der Anordnung und der Unversehrtheit der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung mit den beschichtungsfreien Strukturen abhängig. Bei einem Bruch der ersten Scheibe und einer damit einhergehenden Beschädigung der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung sowie den beschichtungsfreien Strukturen findet eine große Verstimmung der Impedanzanpassung statt. Das heißt das gemessene Impedanzsignal ändert sich stark. Die Impedanzanpassung ist damit ein guter und empfindlicher Indikator um die Unversehrtheit der ersten Scheibe und der gesamten Alarmscheibenanordnung zu messen und Einbruchs- oder Manipulationsversuche zu detektierten.
Wird die erste Scheibe in einem Bereich beschädigt, so bricht die erste Scheibe aufgrund ihrer Vorspannung in eine Vielzahl kleiner Bruchstücke über die gesamte erste Scheibe hinweg. Die damit einhergehende Beschädigung der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung mit den beschichtungsfreien Strukturen kann durch die Alarmscheibenanordnung mit hoher Genauigkeit und Sicherheit detektiert werden. Auch eine Substitution der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung mit den beschichtungsfreien Strukturen durch das Anbringen einer Metallfolie oder einer Metallplatte, beispielsweise aus Aluminium oder Kupfer an der Position der elektrisch leitfähigen Beschichtung kann mit hoher Genauigkeit und Sicherheit von der unversehrten transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung mit den beschichtungsfreien Strukturen unterschieden werden. Die erfindungsgemäße
Alarmscheibenanordnung eignet sich sehr gut zur Detektion von Beschädigungen, Einbruchsversuchen oder sonstigen Manipulationsversuchen.
Es versteht sich, dass in einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung die Antenne von der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung galvanisch getrennt ist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung beträgt der Abstand a zwischen der Antenne und der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung von 0,1 mm bis 20 mm, bevorzugt von 0,2 mm bis 10 mm und insbesondere von 0,5 mm bis 5 mm.
Als Antenne sind alle dem Fachmann bekannten, geeigneten Antennen verwendbar. Vorteilhaft sind beispielsweise einfache Linienantennen, Schleifenantennen, Flächenantennen, Monopolantennen und/oder Dipolantennen. Besonders geeignet sind Linienantennen als Monopolantenne mit einer Länge b von 10 mm bis 100 mm und einer Breite von 0,5 mm bis 5 mm, da diese optisch unauffällig und leicht zu integrieren sind.
Die erste Scheibe besteht aus vorgespanntem Glas. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der ersten Scheibe ist diese derart vorgespannt, dass bei Bruch der ersten Scheibe, die Bruchstücke kleiner, bevorzugt 5 mal kleiner, besonders bevorzugt 10 mal kleiner, sind als ein Detektionsbereich der Antenne. Sind die Bruchstücke kleiner, beispielsweise weil sie eine kleinere Fläche als der Detektionsbereich oder einen kleineren maximalen Durchmesser als der Detektionsbereich aufweisen, ist sichergestellt, dass mindestens eine Bruchlinie im Detektionsbereich des Sensors liegt, was eine sichere Detektion eines Bruchs der ersten Scheibe ermöglicht.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung weist die Antenne eine Länge b auf und der Detektionsbereich der Antenne umfasst mindestens einen Kreis mit einem Durchmesser d von mehr als 0,5*b, bevorzugt von mehr als 1 *b, besonders bevorzugt von mehr als 3*b und insbesondere von 0,5*b bis 3*b, wobei der Kreismittelpunkt MK durch orthogonale Projektion der Mitte der Antenne MA auf die innenseitigen Oberfläche (II) der ersten Scheibe definiert ist. Bei nichtlinearen Antennen ist die Länge b definiert durch die maximale Abmessung der längsten Dimension.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung sind die Bruchstücke kleiner als die beschichtungsfreien Strukturen. Das heißt, dass der durchschnittliche maximale Durchmesser eines Bruchstücks kleiner ist als die maximale Abmessung w der beschichtungsfreien Struktur beziehungsweise bei unterschiedlich großen beschichtungsfreien Strukturen ist der durchschnittliche maximale Durchmesser eines Bruchstücks kleiner als die größte maximale Abmessung w der beschichtungsfreien Strukturen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung weist die beschichtungsfreie Struktur die Form eines Rechtecks, einer Raute, eines Trapezes und insbesondere eines Quadrats auf. Alternativ können die beschichtungsfreien Strukturen die Form eines Kreuzes, eines Ovals oder eines Kreises aufweisen. Alternativ können die beschichtungsfreien Strukturen die Form eines Hexagons, insbesondere eines regelmäßigen Hexagons mit gleich langen Seiten oder eines Oktagons, insbesondere eines regelmäßigen Oktagons, aufweisen.
Mit diesen Formen konnten besonders hohe Durchlässigkeiten für hochfrequente elektromagnetische Strahlung erzielt werden und damit besonders charakteristische Impedanzanpassungen zwischen Sendeeinheit und dem System aus Antenne, Beschichtung und erster Scheibe.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weisen die erfindungsgemäßen beschichtungsfreien Strukturen eine Linienbreite g von 0,5 mm bis 3,0 mm und bevorzugt von 0,8 mm bis 0,21 mm auf.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung ist die beschichtungsfreie Struktur vollständig von der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung umrandet. Mit anderen Worten: die beschichtungsfreie Struktur ist im Bereich ihres außenliegenden Randes und ihres innenliegenden Randes vollständig von der transparenten elektrisch leitfähigen Beschichtung umgeben.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung besteht die beschichtungsfreie Struktur aus einer Doppelstruktur oder einer Mehrfachstruktur aus einer äußeren beschichtungsfreien Struktur und mindestens einer inneren beschichtungsfreien Struktur. Zwischen den beiden Strukturen ist
vollständig oder abschnittsweise die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung angeordnet.
Die äußere beschichtungsfreie Struktur und die innere beschichtungsfreie Struktur weisen insbesondere die gleiche Form auf. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind die äußere beschichtungsfreie Struktur und die innere beschichtungsfreie Struktur konzentrisch zueinander angeordnet. Das heißt, beide beschichtungsfreie Strukturen haben ein gemeinsames Zentrum und bei gleicher Form einen konstanten Abstand zwischen den beschichtungsfreien Linien der Struktur.
In dieser Ausgestaltung ist die Linienbreite g der äußeren beschichtungsfreien Struktur und der inneren beschichtungsfreien Struktur vorteilhafterweise von 10 μηη bis 1000 μηη, bevorzugt von 10 μηη bis 200 μηη und besonders bevorzugt von 10 μηη bis 1 10 μηη. Derart Breite Linien sind besonders einfach in einem einzelnen Laserentschichtungsvorgang zu strukturieren und deshalb besonders kostengünstig und gleichzeitig besonders ästhetisch.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung beträgt der Abstand v zwischen der inneren beschichtungsfreien Struktur und der äußeren beschichtungsfreien Struktur von 0,3 mm bis 2,5 mm, bevorzugt von 0,5 mm bis 2,0 mm und besonders bevorzugt von 1 ,0 mm bis 1 ,6 mm.
Derartige beschichtungsfreie Doppelstrukturen, die aus einer äußeren beschichtungsfreien Struktur und mindestens einer inneren beschichtungsfreien Struktur bestehen sind besonders vorteilhaft, das sie sich hinsichtlich der Impedanzanpassung und der elektromagnetischen Kopplung zwischen Antenne und strukturierter, transparenter, elektrisch leitfähiger Beschichtung sehr ähnlich zu beschichtungsfreien Strukturen verhalten, bei denen der vollständige Zwischenraum zwischen der inneren beschichtungsfreien Struktur und der äußeren beschichtungsfreien Struktur entschichtet wurde, also einer einzelnen beschichtungsfreien Struktur mit entsprechend großer Linienbreite g = v entsprechen. Derartige Doppelstrukturen sind aber viel schneller und einfacher herzustellen, beispielsweise mit einem einmaligen Laserentschichtungsdurchgang für die äußere beschichtungsfreie Struktur und einem einmaligen Laserentschichtungsdurchgang für die innere beschichtungsfreie Struktur. Gleichzeit ist eine beschichtungsfreie
Doppelstruktur ästhetischer und optisch weniger störend als eine entsprechen breite Einzelstruktur.
Es versteht sich, dass alle bereits erwähnten Formen für beschichtungsfreie Einzelstrukturen auch für beschichtungsfreie Doppel- oder Mehrfachstrukturen verwendet werden können, die aus einer äußeren beschichtungsfreien Struktur und mindestens einer inneren beschichtungsfreien Struktur bestehen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung weise die äußeren und inneren beschichtungsfreien Strukturen einer beschichtungsfreien Doppelstruktur die Form eines Rechtecks, einer Raute, eines Trapezes und insbesondere eines Quadrats auf. Alternativ können die äußeren und inneren beschichtungsfreien Strukturen die Form eines Kreuzes, eines Ovals oder eines Kreises aufweisen. Alternativ können die äußeren und inneren beschichtungsfreien Strukturen die Form eines Hexagons, insbesondere eines regelmäßigen Hexagons mit gleich langen Seiten oder eines Oktagons, insbesondere eines regelmäßigen Oktagons, aufweisen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung ist die äußere beschichtungsfreie Struktur vollständig von der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung umrandet. Mit anderen Worten: die äußere beschichtungsfreie Struktur ist im Bereich ihres außenliegenden Randes vollständig von der transparenten elektrisch leitfähigen Beschichtung umgeben.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Scheibe ist die innere beschichtungsfreie Struktur an ihrem innenliegenden Rand vollständig von der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung umrandet.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Zwischenbereich zwischen äußerer beschichtungsfreier Struktur und innerer beschichtungsfreier Struktur vollständig mit der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung gefüllt. Die so entstandene Doppelstruktur hat den besonderen Vorteil, dass hohe Durchlässigkeiten für hochfrequente elektromagnetische Strahlung mit nur einem geringen Strukturierungsaufwand erzielt werden. Gleichzeitig kann die Prozesszeit und die Prozesskosten niedrig gehalten werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Innenbereich der inneren beschichtungsfreie Struktur vollständig mit der transparenten, elektrisch leitfähigen
Beschichtung gefüllt oder weist lediglich eine oder mehrere weitere Doppelstrukturen aus weiteren, kleineren äußeren beschichtungsfreien Strukturen und weiteren, kleineren inneren beschichtungsfreien Strukturen auf. Dadurch lassen sich besonders hohe Durchlässigkeiten für hochfrequente elektromagnetische Strahlung mit nur einem geringen Strukturierungsaufwand erzielen. Gleichzeitig können die Prozesszeit und die Prozesskosten niedrig gehalten werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung sind die äußere beschichtungsfreie Struktur und die innere beschichtungsfreie Struktur durch mindestens eine zusätzliche beschichtungsfreie Linie und bevorzugt durch 2 bis 100 zusätzliche beschichtungsfreie Linien miteinander verbunden. Die zusätzliche beschichtungsfreie Linie ist bevorzugt geradlinig und/oder orthogonal zu den beschichtungsfreien Strukturen angeordnet. Der Abstand der Linien ist bevorzugt kleiner als ein Viertel der Wellenlänge λ der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung und besonders bevorzugt von λ/20 bis λ/500. Alternativ kann die zusätzliche beschichtungsfreie Linie einen geschwungenen und beispielsweise einen sinusförmigen Verlauf haben. Die zusätzlichen beschichtungsfreien Linien haben den besonderen Vorteil, dass sich zwischen der äußeren beschichtungsfreien Struktur und der inneren beschichtungsfreien Struktur weniger störende feldinduzierte Ströme ausbilden können. Dadurch können besonders hohe Durchlässigkeiten für hochfrequente elektromagnetische Strahlung erzielt werden. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung beträgt die Fläche der zusätzliche beschichtungsfreie Linien zwischen äußerer beschichtungsfreier Struktur und innerer beschichtungsfreier Struktur von 0,1 % bis 25% und bevorzugt von 1 % bis 5% der Fläche des Zwischenbereichs zwischen äußerer beschichtungsfreier Struktur und innerer beschichtungsfreier Struktur. Dadurch lassen sich hohe Durchlässigkeiten für hochfrequente elektromagnetische Strahlung mit nur einem geringen Strukturierungsaufwand erzielen. Gleichzeitig können die Prozesszeit und die Prozesskosten niedrig gehalten werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung sind mehrere beschichtungsfreie Strukturen mit gleichen oder verschiedenen Formen in dem Bereich in der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung der ersten Scheibe angeordnet. Dies hat den besonderen Vorteil, dass eine größere Bandbreite für mehrere Frequenzbereiche und unterschiedliche Polarisationen erzielt werden kann.
In einer vorteilhaften Weiterbildung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung beträgt der minimale Abstand h zwischen benachbarten beschichtungsfreien Strukturen von 1 mm bis 100 mm und bevorzugt von 1 mm bis 20 mm. Alternativ oder in Kombination dazu können mindestens zwei benachbarte beschichtungsfreie Strukturen beschichtungsfrei miteinander verbunden sind. In Kombination bedeutet, dass zwei oder mehrere beschichtungsfreie Strukturen miteinander verbunden sind und weitere benachbarte beschichtungsfreie Strukturen einen minimalen Abstand h dazu aufweisen.
Die Abmessungen der beschichtungsfreien Strukturen und insbesondere die maximalen Abmessungen w der beschichtungsfreien Struktur beträgt bevorzugt von 10 mm bis 150 mm. Die maximalen Abmessungen w sind auf das Frequenzband oder die Frequenzbänder abgestimmt, die die Antenne abstrahlt. Des Weiteren sind Die maximalen Abmessungen w von der Wellenlänge der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung, dem Flächenwiderstand der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung und der effektiven relativen Permittivitätszahl setf sowie der Dicke der ersten Scheibe abhängig.
Für elektromagnetische Strahlung im GSM 900-Band betragen die maximalen Abmessungen w bevorzugt von 35 mm bis 120 mm und besonders bevorzugt von 40 mm bis 60 mm. Im Bereich von 1 ,8 GHz betragen die maximalen Abmessungen w bevorzugt von 15 mm bis 35 mm. Die optimale maximalen Abmessungen w mit niedriger Transmissionsdämpfung bei ausreichender Bandbreite können vom Fachmann im Rahmen einfacher Simulationen und Experimente ermittelt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform betragen die maximalen Abmessungen w der beschichtungsfreien Strukturen, unter Vernachlässigung des
Flächenwiderstands, von λΙ(1 * ^eeff ) bis (3 * λ)/(2 * ^seff ) , wobei λ die
Wellenlänge angibt, die der von der Antenne abgestrahlten elektromagnetischen Strahlung mit Frequenz f entspricht. Die maximalen Abmessungen w betragen bevorzugt etwa λ/(4 * ^εε// ) . Wie Untersuchungen der Erfinder ergaben, weisen
Strukturen mit maximalen Abmessungen w in diesem Bereich eine niedrige Transmissionsdämpfung bei ausreichender Bandbreite auf.
Die Seiten der beschichtungsfreien Strukturen sind im Falle von rechteckigen, quadratischen oder trapezförmigen Formen bevorzugt orthogonal zur Ausrichtung der Antenne angeordnet. Besonders vorteilhaft sind in Einbaulage horizontal verlaufende Linien der beschichtungsfreien Strukturen, da diese optisch weniger störend sind und weniger Streulicht und Reflektionen verursachen als nicht horizontal oder nicht vertikal verlaufende Linien.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung weist der Bereich, der die beschichtungsfreien Strukturen umgrenzt mindestens 5, bevorzugt von 5 bis 10000 und besonders bevorzugt von 9 bis 100 beschichtungsfreie Strukturen auf.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung sind alle oder eine Vielzahl der beschichtungsfreien Strukturen über beschichtungsfreie Bereich miteinander verbunden. Bevorzugt bilden sie ein regelmäßiges oder unregelmäßiges Gitter. Derartige gitterartige Strukturen sind besonders einfach und schnell herzustellen.
Die Entschichtung der beschichtungsfreien Strukturen in der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung erfolgt bevorzugt durch einen Laserstrahl. Verfahren zum Strukturieren dünner Metallfilme sind beispielsweise aus EP 2 200 097 A1 oder EP 2 139 049 A1 bekannt. Die Breite der Entschichtung beträgt bevorzugt 10 μηη bis 1000 μηη, besonders bevorzugt 25 μηη bis 300 μηη und insbesondere 70 μηη bis 140 μηη. In diesem Bereich findet eine besonders saubere und rückstandsfreie Entschichtung durch den Laserstrahl statt. Die Entschichtung mittels Laserstrahl ist besonders vorteilhaft, da die entschichteten Linien optisch sehr unauffällig sind und das Erscheinungsbild und die Durchsicht nur wenig beeinträchtigen. Die Entschichtung einer Linie der Breite g, die breiter ist als die Breite eines Laserschnitts, erfolgt durch mehrmaliges Abfahren der Linie mit dem Laserstrahl. Die Prozessdauer und die Prozesskosten steigen deshalb mit zunehmender Linienbreite an. Alternativ kann die Entschichtung durch mechanisches Abtragen sowie durch chemisches oder physikalisches Ätzen erfolgen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung ist die Sensoreinheit auf der Innenseite der ersten Scheibe angeordnet, also auf der Seite, die durch die innenseitige Oberfläche (II) der ersten Scheibe definiert ist. Dies ist
besonders vorteilhaft, um die Sensoreinheit vor Beschädigung und Manipulationsversuchen von der Angriffsseite, also von der Seite der ersten Scheibe, die durch die außenseitige Oberfläche (I) definiert wird, zu schützen.
Die erfindungsgemäße Sensoreinheit kann neben der Antenne und der Auswerteeinheit weitere elektronische Komponenten umfassen. Vorteilhafterweise umfasst die Sensoreinheit einen Komparator, der das Signal der Auswerteeinheit mit einem Vergleichs- oder Schwellwert vergleicht und bei einer entsprechenden Abweichung vom Referenzwert ein Alarmsignal ausgibt. Das Alarmsignal kann über eine Endstufe einer weiteren Signalverarbeitung zugeführt werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung weist die Sensoreinheit eine Alarmsendeeinheit auf, bevorzugt eine Funkalarmsendeeinheit mit einem Funksignal dessen Frequenz im Bereich von 100 kHz bis 100 GHz liegt. Die Funkalarmsendeeinheit ist besonders bevorzugt ein Bluetooth-Sender oder ein WLAN-Sender. Alternativ kann die Alarmsendeeinheit auch ein Infrarotsender sein. Die Alarmsendeeinheit dient der Kommunikation mit einem Empfänger und insbesondere zur Aussendung eines Alarmsignals, wenn die Sensoreinheit einen Bruch der Scheibe detektiert. Die Integration einer Alarmsendeeinheit hat den besonderen Vorteil, dass die Sensoreinheit keine externen Zuleitungen zur Weitergabe des Alarmsignals benötigt und dadurch eine sehr einfache, kostengünstige und ortsunabhängige Installation ermöglicht wird. Des Weiteren entfällt eine Manipulationsmöglichkeit der Sensoreinheit, wodurch die Sicherheit erhöht wird. Besonders vorteilhaft ist dies für den Einsatz oder die Nachrüstung der Sensoreinheit in einer Isolierglaseinheit, die üblicherweise nach außen abgeschlossen ist. Es versteht sich, dass über die Alarmsendeeinheit auch weitere Daten gesendet werden können, wie ein Funktionsstatus der Sensoreinheit, ein Batterie- oder Akkuladezustand, oder andere Kenngrößen, die von anderen Sensoren bereitgestellt werden, wie Temperatur oder Druck.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung wird der mit der Alarmsendeeinheit kommunizierende Empfänger auf derselben Seite der ersten Scheibe angeordnet sein, wie die Alarmsendeeinheit und die Antenne, nämlich auf der Innenseite der ersten Scheibe. Dies ist im Falle einer Verwendung der Alarmscheibenanordnung zum Schutze eines Innenraums vor Diebstahl oder Beschädigung besonders vorteilhaft, da Sensoreinheit,
Alarmsendeeinheit und Empfänger vor Beschädigung und Manipulation geschützt und erst nach Bruch der ersten Scheibe zugänglich wären. Im Falle der Alarmscheibenanordnung zur Bruchüberwachung, beispielsweise in einem Fahrzeug wie einem Zug oder einem Flugzeug, kann der Empfänger auf jeder beliebigen Seite der ersten Scheibe angeordnet sein, sofern die erste Scheibe mit der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung oder deren Umgebung für das Signal des Senders ausreichend durchlässig ist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung enthält die Sensoreinheit eine Energieversorgung, bevorzugt eine Batterie, einen Akkumulator, einen Superkondensator, einen thermoelektrischen Generator und/oder eine Solarzelle. Die Sensoreinheit enthält vorteilhafterweise keine Zuleitungen zu einer externen Stromversorgung, sondern ist energieautark. Alternativ kann die Energieversorgung auch durch kontinuierliches oder diskontinuierliches Laden über beispielsweise eine induktive Ladevorrichtung erfolgen oder ergänzt werden. Dies hat den besonderen Vorteil, dass die Sensoreinheit keine externen Zuleitungen benötigt und dadurch eine sehr einfache, kostengünstige und ortsunabhängige Installation ermöglicht wird. Des Weiteren entfällt eine Manipulationsmöglichkeit der Sensoreinheit, wodurch die Sicherheit erhöht wird. Besonders vorteilhaft ist dies für den Einsatz oder die Nachrüstung der Sensoreinheit in einer Isolierglaseinheit, die üblicherweise nach außen abgeschlossen ist.
Die erfindungsgemäße Alarmscheibenanordnung kann als Einzelscheibe verwendet werden oder Teil einer mehrscheibigen Verglasung sein, beispielsweise Teil einer Isolierverglasung, zweifach-lsolierverglasung, dreifach-lsolierverglasung,
Brandschutzverglasung oder Sicherheitsverglasung mit Verbundscheiben.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung ist die erste Scheibe über mindestens einen Abstandshalter, bevorzugt einen vollständig den Rand der Scheibe umlaufenden Abstandshalter, mit mindestens einer weiteren Scheibe verbunden ist. Der Abstandshalter befindet sich zwischen der ersten Scheibe und der weiteren Scheibe und wird bevorzugt durch eine Klebung zwischen Abstandshalter und Scheiben fixiert. Der Abstandshalter umfasst bevorzugt mindestens einen hohlen Grundkörper mit mindestens zwei parallel verlaufenden Scheibenkontaktwänden, einer Außenwand mit einer gasdichten Isolationsschicht und eine Verglasungsinnenraumwand.
Als Grundkörper sind alle nach dem Stand der Technik bekannten Hohlkörperprofile unabhängig von ihrer Materialzusammensetzung verwendbar. Beispielhaft sind hier polymere oder metallische Grundkörper erwähnt.
Polymere Grundkörper enthalten dabei bevorzugt Polyethylen (PE), Polycarbonate (PC), Polypropylen (PP), Polystyrol, Polybutadien, Polynitrile, Polyester, Polyurethane, Polymethylmetacrylate, Polyacrylate, Polyamide, Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT), besonders bevorzugt Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA), Acrylnitril-Butadien-Styrol - Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN), PET/PC, PBT/PC und/oder Copolymere oder Gemische davon. Polymere Grundkörper können optional auch weitere Bestandteile, wie beispielsweise Glasfasern, enthalten. Die verwendeten polymeren Materialien sind in der Regel gasdurchlässig, so dass sofern diese Permeabilität nicht erwünscht ist weitere Maßnahmen getroffen werden müssen.
Metallische Grundkörper werden bevorzugt aus Aluminium oder Edelstahl gefertigt und besitzen bevorzugt keine Gasdurchlässigkeit.
Die Wandungen des Grundkörpers sind in einer vorteilhaften Ausführungsform gasdurchlässig. Bereiche des Grundkörpers, in denen eine solche Permeabilität nicht gewünscht ist können beispielsweise mit einer gasdichten Isolationsschicht abgedichtet sein. Besonders polymere Grundkörper werden in Kombination mit einer solchen gasdichten Isolationsschicht verwendet.
Der Grundkörper verfügt bevorzugt über eine Hohlkammer, die ein Trockenmittel enthält, bevorzugt Kieselgel, CaCI2, Na2S04, Aktivkohle, Silikate, Bentonite, Zeolithe und/oder Gemische davon, besonders bevorzugt Molekularsiebe. Dadurch wird eine Aufnahme von Luftfeuchtigkeit durch das Trockenmittel erlaubt und somit ein Beschlagen der Scheiben und insbesondere des induktiven Sensors verhindert.
Der außenliegende Zwischenraum zwischen erster Scheibe, weiterer Scheibe und Abstandshalter ist bevorzugt durch mindestens eine Dichtmasse zum Scheibenaußenraum abgedichtet. Die Dichtmasse enthält bevorzugt organische Polysulfide, Silikone, RTV (raumtemperturvernetzenden)-Silikonkautschuk, HTV- (hochtempertur-vernetzenden) Silikonkautschuk, peroxidischvernetzten-
Silikonkautschuk und/oder additions-vernetzten-Silikonkautschuk, Polyurethane, Butylkautschuk und/oder Polyacrylate. In einer optionalen Ausgestaltung können auch Zusätze zur Erhöhung der Alterungsbeständigkeit, beispielsweise UV Stabilisatoren, enthalten sein.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung ist die erste Scheibe über einen Abstandshalter mit einer zweiten Scheibe verbunden und bildet eine Isolierglasscheibe mit zweifach-Verglasung.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist die erste Scheibe über ihre innenseitige Oberfläche (II) über den Abstandshalter mit der zweiten Scheibe verbunden.
In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist die Sensoreinheit in einem Zwischenraum zwischen der ersten Scheibe und der zweiten Scheibe angeordnet. Dies hat den besonderen Vorteil, dass der Sensor und die Sensoreinheit vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit und Staub, aber auch vor Manipulation und Beschädigung besonders gut geschützt ist.
In einer Anordnung, die eine erste Scheibe und eine zweite Scheibe umfasst, ist die Antenne vorteilhafterweise nicht genau in der Mitte zwischen den Scheiben angeordnet, sondern näher an der zu überwachenden ersten Scheibe, die die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung aufweist. Es versteht sich, dass in dieser Anordnung auch beide Scheiben eine transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung aufweisen können, die durch eine gemeinsame Antenne oder über zwei Antennen überwacht werden kann.
Die erste Scheibe oder die zweite Scheibe können über einen weiteren Abstandshalter mit einer weiteren dritten Scheibe verbunden sein und so eine Isolierglasscheibe mit dreifach-Verglasung bilden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung besteht die erste Scheibe aus Flachglas, Floatglas, Kalk-Natron-Glas, Quarzglas, oder Borosilikatglas.
Die erste Scheibe ist vorgespannt, bevorzugt gemäß DIN 12150-1 : Glas im Bauwesen - Thermisch vorgespanntes Kalknatron-Einscheibensicherheitsglas - Teil 1 : Definition und Beschreibung, besonders bevorzugt mit einer Oberflächendruckspannung von mehr als 100 N/mm2 und insbesondere von 100 N/mm2 bis 150 N/mm2. Durch die Vorspannung zerspringt die erste Scheibe bei Beschädigung bevorzugt in stumpfkantige Bruchstücke mit Größen von weniger als 1 cm2.
Die zweite, dritte oder weitere Scheibe enthält bevorzugt Glas, besonders bevorzugt Flachglas, Floatglas, Quarzglas, Borosilikatglas, Kalk-Natron-Glas, oder klare Kunststoffe, vorzugsweise starre klare Kunststoffe, insbesondere Polyethylen, Polypropylen, Polycarbonat, Polymethylmethacrylat, Polystyrol, Polyamid, Polyester, Polyvinylchlorid und/oder Gemische davon. Geeignete Gläser sind beispielsweise aus EP 0 847 965 B1 bekannt.
Die Dicke der ersten, zweiten, dritten oder weiteren Scheibe kann breit variieren und so hervorragend den Erfordernissen des Einzelfalls angepasst werden. Vorzugsweise werden Scheiben mit den Standardstärken von 1 ,0 mm bis 50 mm und bevorzugt von 3 mm bis 16 mm verwendet. Die Größe der Scheibe kann breit variieren und richtet sich nach der Größe der erfindungsgemäßen Verwendung.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung hat die erste Scheibe dielektrische Eigenschaften und eine relative Permittivitätszahl von 6 bis 8 und insbesondere von etwa 7.
Die Scheiben können eine beliebige dreidimensionale Form aufweisen. Vorzugsweise hat die dreidimensionale Form keine Schattenzonen, so dass sie beispielsweise durch Kathodenzerstäubung beschichtet werden kann. Bevorzugt sind die Scheiben planar oder leicht oder stark in eine Richtung oder in mehrere Richtungen des Raumes gebogen. Die Scheiben können farblos oder gefärbt sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung ist die erste Scheibe über ihre außenseitige Oberfläche (I) und mindestens einer Zwischenschicht, bevorzugt einer thermoplastischen Zwischenschicht, flächig mit einer zweiten Scheibe zu einer Verbundscheibe verbunden. Die zweite Scheibe kann wiederum über eine weitere Zwischenschicht flächig mit einer weiteren dritten Scheibe verbunden sein. Die zweite und/oder die dritte
Scheibe enthält bevorzugt einen Kunststoff. Derartige Verbundscheiben sind besonders durchbruchsstabil gegenüber einem Eindringen von außen, so dass sich hohe Sicherheitsklassen erreichen lassen. Die Scheiben der Verbundscheibe werden durch mindestens eine Zwischenschicht miteinander verbunden. Die Zwischenschicht enthält vorzugsweise einen thermoplastischen Kunststoff, wie Polyvinylbutyral (PVB), Ethylenvinylacetat (EVA), Polyurethan (PU), Polyethylenterephthalat (PET) oder mehrere Schichten davon, bevorzugt mit Dicken von 0,3 mm bis 0,9 mm.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung ist die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung auf mindestens 70%, bevorzugt 80% bis 100% und besonders bevorzugt 98% bis 100% der Durchsichtfläche der ersten Scheibe angeordnet. Die Durchsichtfläche ist dabei die Fläche der ersten Scheibe, bei der die Durchsicht nicht durch den Rahmen, Abstandshalter oder andere Anbaubauteile verhindert ist.
In einer alternativen vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung ist die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung auf mindestens 50%, bevorzugt mindestens 70%, besonders bevorzugt 80% bis 100% und insbesondere 95% bis 99% der Fläche der innenseitigen Oberfläche der ersten Scheibe angeordnet. Insbesondere kann ein schmaler, umlaufender Randbereich der ersten Scheibe beschichtungsfrei sein, um vom Rand eindringende Korrosion der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung zu vermeiden.
Die erfindungsgemäße transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung ist für elektromagnetische Strahlung, vorzugsweise elektromagnetische Strahlung einer Wellenlänge von 300 bis 1 .300 nm, insbesondere für sichtbares Licht von 390 nm bis 780 nm, durchlässig. „Durchlässig" bedeutet, dass die Gesamttransmission der Scheibe insbesondere für sichtbares Licht bevorzugt >70% und insbesondere >75% durchlässig ist. Für bestimmte Anwendungen kann auch eine niedrigere Transmission gewünscht sein, wofür„Durchlässig" auch 10% bis 70% Lichttransmission bedeuten kann. Derartige Anwendungen sind beispielsweise Verglasungen zum Schutz von Objekten die nicht großer Lichteinstrahlung ausgesetzt sein sollen, beispielsweise Gemälde oder Textilien.
Die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung ist bevorzugt eine funktionelle Beschichtung, besonders bevorzugt eine funktionelle Beschichtung mit Sonnenschutz-
Wirkung. Eine Beschichtung mit Sonnenschutzwirkung weist reflektierende Eigenschaften im Infrarot-Bereich und damit im Bereich der Sonneneinstrahlung auf. Dadurch wird ein Aufheizen des Innenraums eines Fahrzeugs oder Gebäudes infolge von Sonnenstrahlung vorteilhaft vermindert. Solche Beschichtungen sind dem Fachmann bekannt und enthalten typischerweise zumindest ein Metall, insbesondere Silber oder eine silberhaltige Legierung. Die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung kann eine Abfolge mehrerer Einzelschichten umfassen, insbesondere zumindest eine metallische Schicht und dielektrische Schichten, die beispielsweise zumindest ein Metalloxid enthalten. Das Metalloxid enthält bevorzugt Zinkoxid, Zinnoxid, Indiumoxid, Titanoxid, Siliziumoxid, Aluminiumoxid oder dergleichen sowie Kombinationen von einem oder mehreren daraus. Das dielektrische Material kann auch Siliziumnitrid, Siliziumcarbid oder Aluminiumnitrid enthalten.
Dieser Schichtaufbau wird im Allgemeinen durch eine Folge von Abscheidevorgängen erhalten, die durch ein Vakuumverfahren wie die magnetfeldgestützte Kathodenzerstäubung durchgeführt wird. Auf beiden Seiten der Silberschicht können auch sehr feine Metallschichten vorgesehen werden, die insbesondere Titan oder Niob enthalten. Die untere Metallschicht dient als Haft- und Kristallisationsschicht. Die obere Metallschicht dient als Schutz- und Getterschicht, um eine Veränderung des Silbers während der weiteren Prozessschritte zu verhindern.
Besonders geeignete transparente, elektrisch leitfähige Beschichtungen enthalten mindestens ein Metall, bevorzugt Silber, Nickel, Chrom, Niob, Zinn, Titan, Kupfer, Palladium, Zink, Gold, Cadmium, Aluminium, Silizium, Wolfram oder Legierungen daraus, und/oder mindestens eine Metalloxidschicht, bevorzugt Zinn-dotiertes Indiumoxid (ITO), Aluminium-dotiertes Zinkoxid (AZO), Fluor-dotiertes Zinnoxid (FTO, Sn02:F), Antimon-dotiertes Zinnoxid (ATO, Sn02:Sb), und/oder Kohlenstoffnanoröhrchen und/oder optisch transparente, elektrisch leitfähige Polymere, bevorzugt Poly(3,4-ethylenedioxythiophene), Polystyrensulfonat, Poly(4,4- dioctylcylopentadithiophen), 2,3-Dichloro-5,6-dicyano-1 ,4-benzoquinon, Gemische und/oder Copolymere davon
Die Dicke der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung kann breit variieren und den Erfordernissen des Einzelfalls angepasst werden. Wesentlich ist dabei, dass die Dicke der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung nicht so hoch werden darf, dass sie für elektromagnetische Strahlung, vorzugsweise elektromagnetische
Strahlung einer Wellenlänge von 300 nm bis 1.300 nm und insbesondere sichtbares Licht von 390 nm bis 780 nm, undurchlässig wird. Die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung weist bevorzugt eine Schichtdicke von 10 nm bis 5 μηη und besonders bevorzugt von 30 nm bis 1 μηη auf.
Der Flächenwiderstand der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung beträgt bevorzugt von 0,35 Ohm/Quadrat bis 200 Ohm/Quadrat, bevorzugt 0,5 Ohm/Quadrat bis 200 Ohm/Quadrat, ganz besonders bevorzugt von 0,6 Ohm/Quadrat bis 30 Ohm/Quadrat, und insbesondere von 2 Ohm/Quadrat bis 20 Ohm/Quadrat. Die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung kann prinzipiell noch niedrigere Flächenwiderstände als 0,35 Ohm/Quadrat aufweisen, insbesondere wenn bei deren Verwendung nur eine geringe Lichttransmission benötigt wird. Derartige Flächenwiderstände sind besonders dafür geeignet eine Beschädigung der elektrisch leitfähigen Beschichtung bei einem Bruch der ersten Scheibe zu detektieren. Die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung weist bevorzugt gute infrarotreflektierende Eigenschaften und/oder besonders niedrige Emissivitäten (Low- E) auf.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung, wobei die Messung des Messsignals kontinuierlich oder periodisch, bevorzugt mit einer Periodendauer von 0,2 s bis 100 s erfolgt und als Ausgangssignal von der Sensoreinheit ausgegeben wird. Die Ausgabe des Ausgangssignals kann dabei kontinuierlich oder periodisch, bevorzugt mit einer Periodendauer von 0,2 s bis 100 s erfolgen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung umfasst eine Verwendung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung als Verglasung einer Vitrine, einem Schaukasten, bevorzugt zum Schutz wertvoller Güter wie Gemälden, Textilien, Schmuck, beispielsweise in einem Museum oder bei einem Juwelier, oder als Architekturverglasung, Isolierverglasung, zweifach-lsolierverglasung, dreifach-lsolierverglasung,
Brandschutzverglasung, Sicherheitsverglasung oder als Verglasung in einem Fahrzeug zu Lande, zu Wasser oder in der Luft, wie einem Kraftfahrzeug, einem Autobus, einem Zug oder einem Flugzeug.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung umfasst eine Verwendung einer erfindungsgemäßen Sensoreinheit mit Antenne zur Nachrüstung einer Verglasung mit einer ersten
Scheiben aus vorgespanntem Glas und transparenter, elektrisch leitfähiger Beschichtung auf der innenseitigen Oberfläche (II) zu einer Alarmscheibenanordnung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung und eines Beispiels näher erläutert. Die Zeichnung ist nicht vollständig maßstabsgetreu. Die Erfindung wird durch die Zeichnung in keiner Weise eingeschränkt. Es zeigen: eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung in einer Draufsicht;
eine Querschnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A' aus Figur 1A; eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Sensoreinheit; eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts Z der erfindungsgemäßen transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung mit beschichtungsfreien Strukturen bei einer unbeschädigten ersten Scheibe;
eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts Z der erfindungsgemäßen transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung mit beschichtungsfreien Strukturen aus Figur 3A bei einer zerbrochenen ersten Scheibe;
eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts Z einer alternativen transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung mit beschichtungsfreien Strukturen bei einer unbeschädigten ersten Scheibe;
eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts Z der alternativen erfindungsgemäßen transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung mit beschichtungsfreien Strukturen auf Figur 3C bei einer zerbrochenen ersten Scheibe;
eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts Z einer weiteren alternativen transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung mit beschichtungsfreien Strukturen bei einer unbeschädigten ersten Scheibe;
eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts Z einer weiteren alternativen transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung mit beschichtungsfreien Strukturen bei einer unbeschädigten ersten Scheibe;
Figur 3G eine vergrößerte Darstellung einer quadratischen beschichtungsfreien Struktur aus Figur 3E;
Figur 3H eine vergrößerte Darstellung einer alternativen beschichtungsfreien
Struktur;
Figur 4A eine schematische Darstellung einer alternativen erfindungsgemäßen
Alarmscheibenanordnung in einer Draufsicht;
Figur 4B eine Querschnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A' aus Figur und
Figur 5 simulierter Verlauf des S1 1 -Parameters für eine erfindungsgemäße
Alarmscheibenanordnung 10 mit Vergleichsbeispielen.
Figur 1A zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung 10 in einer Draufsicht auf die außenseitige Oberfläche I. Figur 1 B zeigt eine Querschnittsdarstellung entlang der Schnittlinie A-A' aus Figur 1 A.
Die Alarmscheibenanordnung 10 trennt einen Innenraum von einer äußeren Umgebung ab. Die Alarmscheibenanordnung 10 ist beispielsweise dazu geeignet Wertgegenstände im Innenraum, beispielweise in einer Vitrine, in einem Museum oder bei einem Juwelier vor äußerem Zugriff zu schützen.
Die Alarmscheibenanordnung 10 umfasst eine erste Scheibe 1 auf deren innenseitigen Oberfläche II eine transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung 3 angeordnet ist. Die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung 3 ist in diesem Beispiel auf der gesamten innenseitigen Oberfläche II der ersten Scheibe 1 , abzüglich einer Randentschichtung mit einer Breite von beispielsweise 10 mm vom Scheibenrand der ersten Scheibe 1 angeordnet. Die Randentschichtung dient dem Korrosionsschutz vor eindringender Feuchtigkeit über den Scheibenrand.
Die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung 3 dient beispielsweise als infrarotreflektierende Schicht. Das bedeutet, dass der Anteil an Wärmestrahlung von eintretendem Sonnenlicht zu einem großen Teil reflektiert wird. Bei Verwendung der ersten Scheibe 1 in einer Architekturverglasung sorgt dies für eine verringerte Erwärmung des Innenraums bei Sonneneinstrahlung. Die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung 3 ist beispielsweise aus EP 0 847 965 B1 bekannt und enthält zwei Silberschichten, die jeweils zwischen mehreren Metall- und Metalloxidschichten
eingebettet sind. Die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung 3 hat einen Flächenwiderstand von etwa 4 Ohm/Quadrat.
Die erste Scheibe 1 ist beispielsweise eine vorgespannte Kalk-Natron-Glasscheibe mit einer Breite von 1 m, einer Länge von 1 ,5 m und einer Dicke von 4 mm. Die erste Scheibe 1 ist vorgespannt, gemäß DIN 12150-1 mit einer Oberflächendruckspannung von beispielsweise 120 N/mm2. Durch die Vorspannung zerspringt die erste Scheibe bei Beschädigung in stumpfkantige Bruchstücke mit Größen von weniger als 1 cm2.
Im dargestellten Beispiel ist auf der Innenseite der ersten Scheibe 1 eine Sensoreinheit 20 angeordnet. Innenseite bedeutet hier der Bereich, der der innenseitigen Oberfläche II zugewandt ist, auf der die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung 3 angeordnet ist. Die Sensoreinheit 20 weist eine Antenne 21 auf, die mit der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 gekoppelt ist. Es versteht sich, dass die Antenne 21 nicht notwendigerweise in demselben Gehäuse wie die restliche Sensoreinheit 20 eingebaut sein muss.
Der Abstand a der Antenne 21 von der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 beträgt beispielsweise 0,5 mm. Die Antenne 21 und die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung 3 sind voneinander galvanisch getrennt. Eine Auswerteeinheit 20.2 in der Sensoreinheit 20 misst die Impedanzanpassung der Sendeeinheit 20.1. an die Antenne 21 dieser Anordnung und vergleicht den gemessenen Wert mit einem Vergleichswert. Der Vergleichswert wird bei der unbeschädigten ersten Scheibe 1 mit unbeschädigter transparenter, elektrisch leitfähiger Beschichtung 3 festgelegt. Die Sensoreinheit 20 bestimmt die Abweichung, also die Differenz, des Messsignals der Auswerteeinheit 20.2 mit dem Vergleichswert und gibt bei Abweichungen, die größer als eine definierte Toleranz sind ein Alarmsignal aus. Das Alarmsignal ist beispielsweise eine Spannung oder ein Spannungspuls mit einem bestimmten Pegel und/oder Pulsdauer, der sich von einem anderen neutralen Ausgangssignal unterscheidet, wodurch ein Alarmzustand identifiziert werden kann. Eine derartige Abweichung ergibt sich typischerweise beim Bruch der ersten Scheibe 1 und einer damit einhergehenden Beschädigung der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3.
Das Alarmsignal wird beispielsweise über eine hier nicht dargestellte Alarmsendeeinheit an einen Empfänger weitergeleitet, um dort in ein akustisches Signal umgesetzt zu werden oder um einen Notruf abzusetzen.
Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Sensoreinheit 20. Die Sensoreinheit 20 weist eine Antenne 21 auf. Die Antenne 21 ist über Zuleitungen mit einer Sendeeinheit 20.1 und einer Auswerteeinheit 20.2 verbunden. Der Abstand a ist der Abstand der Antenne 21 von der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3.
Die Sensoreinheit 20 weist beispielsweise mehrere Baustufen auf: die Antenne 21 ist mit einer Sendeeinheit 20.1 verbunden. Die Sendeeinheit 20.1 ist über eine Auswerteeinheit 20.2 mit einem Komparator 20.3 verbunden. Der Komparator 20.3 vergleicht das Messsignal mit einem Vergleichswert und gibt gegebenenfalls ein Alarmsignal über die Endstufe 20.4 am Ausgang 22 aus. Gemessen wird beispielsweise das Spannungs-Stehwellenverhältnis VSWR oder der S1 1 -Parameter.
Durch die Bauform der Antenne 21 und dem Abstand a zwischen der Antenne 21 und der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 wird der Detektionsbereich 25 festgelegt, in dem Veränderungen der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 besonders genau gemessen werden können.
Die Antenne 21 ist in diesem Beispiel eine Dipolantenne und weist eine Länge b von 55 mm auf. Der Detektionsbereich 25 ist hier beispielsweise eine Kreis mit einem Durchmesser d von 1 ,1 *b, also von etwa 60 mm, wobei der Kreismittelpunkt MK durch orthogonale Projektion der Mitte MA der Antenne 21 auf die innenseitigen Oberfläche (II) der ersten Scheibe 1 definiert ist.
Figur 3A zeigt eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts Z der erfindungsgemäßen transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 mit beschichtungsfreien Strukturen 4 am Beispiel von linienförmigen beschichtungsfreien Strukturen 4.7 bei einer unbeschädigten ersten Scheibe 1 . Die linienförmigen beschichtungsfreien Strukturen 4.7 sind in jeweils drei Zeilen mit sechs Spalten angeordnet, was im Folgenden auch als 3 x 6-Raster bezeichnet wird. In dem Bereich 9 sind somit 18 linienförmige beschichtungsfreie Strukturen 4.7 in der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 angeordnet. Jede linienförmige beschichtungsfreie Struktur
4.7 hat eine maximale Abmessung w von 15 mm, die ihrer Länge entspricht, sowie eine Linienbreite g von 1 mm. Die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung 3 ist insbesondere im Detektionsbereich 25 der Antenne 21 unbeschädigt.
Figur 3B zeigt eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts Z der erfindungsgemäßen transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 mit beschichtungsfreien Strukturen 4,4.7 bei einer zerbrochenen ersten Scheibe 1 . Durch eine Beschädigung, beispielsweise durch den Versuch des Durchdringens der ersten Scheibe 1 , ist diese wegen ihrer Vorspannung in kleine Bruchstücke zersprungen. Dies führt zu einer Unterbrechung der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 durch Bruchlinien 30. Die Bruchstücke sind jeweils kleiner als der Detektionsbereich 25, so dass mindestens eine Bruchlinie 30 im Detektionsbereich 25 angeordnet ist. Durch die Unterbrechung der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 durch Bruchlinien 30 ändert die Impedanzanpassung der Antenne 21 und ein Alarmsignal kann ausgegeben werden. Die Anordnung der beschichtungsfreien Strukturen 4,4.7 ist derart gewählt, dass auch mindestens eine Bruchlinie 30 und in der Regel eine Vielzahl von Bruchlinien 30 durch die erste Scheibe 1 unter den beschichtungsfreien Strukturen 4 und der sie umgebenden transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 verläuft. Dadurch ändert sich die Kopplung der Antenne 21 an die transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 mit beschichtungsfreien Strukturen 4 empfindlich, was mit einer hohen Änderung der Impedanzanpassung der Antenne 21 einhergeht.
Figur 3C zeigt eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts Z einer alternativen transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 mit beschichtungsfreien Strukturen 4 bei einer unbeschädigten ersten Scheibe 1. Die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung 3 weist hier ein 3 x 3-Raster von quadratischen beschichtungsfreien Strukturen 4.1 auf. Die maximale Abmessung w entspricht hier der Kantenlänge der quadratischen beschichtungsfreien Strukturen 4.1 und beträgt 15 mm. Die Linienbreite g beträgt beispielsweise 0,8 mm.
Figur 3D zeigt eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts Z der alternativen erfindungsgemäßen transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 mit beschichtungsfreien Strukturen 4 auf Figur 3C bei einer zerbrochenen ersten Scheibe 1 . Auch hier ist durch die Dimensionierung und Anordnung der beschichtungsfreien Strukturen 4 sichergestellt, dass mindestens eine Bruchlinie 30 und in der Regel eine Vielzahl von Bruchlinien 30 durch die erste Scheibe 1 unter den beschichtungsfreien
Strukturen 4 und der sie umgebenden transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 verläuft. Dadurch ändert sich die Kopplung der Antenne 21 an die transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 mit beschichtungsfreien Strukturen 4 empfindlich, was mit einer hohen Änderung der Impedanzanpassung der Antenne 21 einhergeht.
Figur 3E zeigt eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts Z einer weiteren alternativen transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 mit beschichtungsfreien Strukturen 4 bei einer unbeschädigten ersten Scheibe 1. Die beschichtungsfreien Strukturen 4 sind hier beispielsweise eine alternierende Abfolge von quadratischen beschichtungsfreien Strukturen 4.1 , kreisförmigen beschichtungsfreien Strukturen 4.2, kreuzförmigen beschichtungsfreien Strukturen 4.3, elliptischen beschichtungsfreien Strukturen 4.4, rechteckigen beschichtungsfreien Strukturen 4.5 und hexagonalen beschichtungsfreien Strukturen 4.6.
Jede kreuzförmige beschichtungsfreie Struktur 4.3 hat eine maximale Abmessung w von beispielsweise 15 mm sowie eine Linienbreite g von beispielsweise 2 mm. Jede kreisförmige beschichtungsfreie Struktur 4.2 hat eine maximale Abmessung w von beispielsweise 19 mm, was ihrem Durchmesser entspricht, sowie eine Linienbreite g von beispielsweise 1 ,5 mm. Jede elliptische beschichtungsfreie Struktur 4.4 hat eine maximale Abmessung w von beispielsweise 17 mm, was ihrem Durchmesser entlang der längeren Halbachsen entspricht, sowie eine Linienbreite g von beispielsweise 1 ,5 mm. Jede hexagonale beschichtungsfreie Struktur 4.3 hat eine maximale Abmessung w von beispielsweise 17 mm, was deren maximalen Durchmesser entspricht, sowie eine Linienbreite g von beispielsweise 1 ,2 mm.
Es versteht sich, dass die Bereiche in allen hier dargestellten oder in allen darüberhinausgehenden Ausgestaltungen andere Zeilen- und Spaltenanzahlen aufweisen könnten. So können m x n-förmige Raster mit m von 1 bis 10.000 und n von 1 bis 10.000, bevorzugt mit m von 10 bis 500 und n von 1 bis 500 oder mit m von 1 bis 500 und n von 10 bis 500 verwendet werden. Im Grenzfall kann der Bereich 9 auch nur aus einer Spalte (n = 1 ) oder einer Zeile (m = 1 ) von beschichtungsfreien Strukturen 4 bestehen.
Die Raster beziehungsweise der Bereich 9 müssen auch nicht quadratisch oder rechteckig ausgebildet sein. Vielmehr können die beschichtungsfreien Strukturen 4
einen rautenförmigen, kreisförmigen oder beliebigen - auch unsymmetrischen - Bereich 9 bilden.
Des Weiteren versteht es sich, dass die Erfindung nicht auf ein starres Raster mit äquidistanten Abständen zwischen benachbarten beschichtungsfreien Strukturen 4 beschränkt ist, siehe Figur 3F.
Figur 3F zeigt eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts Z einer weiteren alternativen transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 mit beschichtungsfreien Strukturen 4 bei einer unbeschädigten ersten Scheibe 1. Die beschichtungsfreien Strukturen 4 aus beispielsweise quadratischen beschichtungsfreien Strukturen 4.1 , kreisförmigen beschichtungsfreien Strukturen 4.2, und kreuzförmigen beschichtungsfreien Strukturen 4.3 sind hier mit unterschiedlichen Abständen zueinander und nicht rasterformig angeordnet. In der Figur 3F ist in der rechten oberen Ecke des Bereichs 9 beispielsweise eine kreisförmige beschichtungsfreie Struktur 4.2 mit einer kreuzförmigen beschichtungsfreien Struktur 4.3 beschichtungsfrei verbunden. Das heißt, es gibt eine Stelle oder einen Unterbereich, an dem sich keinerlei transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung 3 zwischen den Strukturen 4.2, 4.3 befindet.
Figur 3G zeigteine vergrößerte Darstellung einer quadratischen beschichtungsfreien Struktur 4.1 aus Figur 3E. In der Figur 3G ist zu erkennen, dass die beschichtungsfreie Struktur 4.1 eine Einzelstruktur ist, die in ihrem Inneren vollständig frei von der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 ist. Die quadratische beschichtungsfreie Struktur 4.1 besteht daher aus einer einzigen beschichtungsfreien Zone 7. Im Inneren der quadratischen beschichtungsfreien Struktur 4.1 ist die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung 3 vollständig ausgebildet und nur durch die beschichtungsfreie Zone 7 der quadratischen beschichtungsfreien Struktur 4.1 begrenzt. Die Linienbreite g beträgt beispielsweise 0,8 mm. Die maximale Abmessung w entspricht der Kantenlänge und beträgt beispielsweise 15 mm.
Figur 3H zeigt eine vergrößerte Darstellung einer alternativen beschichtungsfreien Struktur 4.1 am Beispiel einer Doppelstruktur aus einer äußeren beschichtungsfreien Struktur 5.1 und einer inneren beschichtungsfreien Struktur 5.2. Die Linienbreite g der äußeren beschichtungsfreien Struktur 5.1 beträgt beispielsweise 100 μηι. Die Linienbreite g der inneren beschichtungsfreien Struktur 5.1 beträgt beispielsweise
ebenfalls 100 μηι. Der Abstand v der äußeren beschichtungsfreien Struktur 5.1 von der inneren beschichtungsfreien Struktur 5.2 beträgt beispielsweise 1 ,5 mm. Zwischen der äußeren beschichtungsfreien Struktur 5.1 und der inneren beschichtungsfreien Struktur 5.2 sowie im Inneren der inneren beschichtungsfreien Struktur 5.2 ist die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung 3 beispielsweise vollständig ausgebildet.
Die beschichtungsfreie quadratische Struktur 4.1 als Einzel struktur aus Figur 3G mit einer entsprechend großen Linienbreite g von 0,8 mm zeigt ein ähnliches Verhalten hinsichtlich der elektromagnetischen Kopplung der Antenne 21 mit der strukturierten, transparenten leitfähigen Beschichtung 3 wie die beschichtungsfreie quadratische Struktur 4.1 als Doppelstruktur mit einer Linienbreite g von jeweils 100 μηη aus Figur 3H. Die beschichtungsfreie quadratische Struktur 4.1 aus Figur 3H hat aber den Vorteil, dass sie aufgrund der kleineren zu entschichtenden Fläche schneller und prozesstechnisch einfacher herzustellen ist und optisch weniger störend wirkt.
Es versteht sich, dass die beschichtungsfreie Struktur 4 als Doppelstruktur mit einer äußeren beschichtungsfreien Struktur 5.1 und mindestens einer inneren beschichtungsfreien Struktur 5.2 auch andere Formen aufweisen kann, beispielsweise die Form eines Quadrats, eines Rechtecks, einer Raute, eines Trapezes, eines Hexagons, eines Oktagons, eines Kreuzes, eines Ovals oder eines Kreises.
Figur 4A zeigt eine schematische Darstellung einer alternativen erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung 10' in einer Draufsicht und Figur 4B eine Querschnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A' aus Figur 4A. Die Alarmscheibenanordnung 10' ist beispielsweise eine Isolierglasscheibe, die die Alarmscheibenanordnung 10 aus den Figuren 1A und 1 B enthält. Zusätzlich ist die erste Scheibe 1 über einen umlaufenden Abstandshalter 2 mit einer zweiten Scheibe 6 verbunden. Die Sensoreinheit 20 mit Antenne 21 ist hier in dem Zwischenraum, der durch die erste Scheibe 1 , die zweite Scheibe 6 und den Abstandshalter 2 gebildet wird, angeordnet. Die Sensoreinheit 20 ist beispielsweise am unteren Abschnitt des Abstandshalters 2 auf diesem aufgeklebt und damit sicher vor Verrutschen fixiert. Die Sensoreinheit 20 enthält beispielsweise einen Akkumulator und eine Solarzelle, die den Akkumulator lädt. Des Weiteren enthält die Sensoreinheit 20 beispielsweise eine Alarmsendeeinheit, die ein Alarmsignal über eine Bluetooth-Verbindung zu einem außerhalb der Alarmscheibenanordnung 10' angeordneten Empfänger (hier nicht dargestellt) sendet. Die Sensoreinheit 20 ist energieautark und benötigt keine
Zuleitungen nach außen - weder für die Energieversorgung, noch zur Weiterleitung eines Alarmsignals. Die Sensoreinheit 20 kann beispielsweise einfach in einer bereits vorhandenen Isolierglaseinheit nachgerüstet werden.
Figur 5 zeigt das Diagramm einer Simulation des S1 1 -Parameters in Abhängigkeit der Frequenz f der elektromagnetischen Strahlung einer erfindungsgemäßen Antenne 21 . Der SU -Parameter ist in Dezibel (dB) angegeben. Bei der Frequenz f = 2,4 GHz ist einer gestrichelte, vertikale Hilfslinie eingezeichnet.
Die Kurve #4 zeigt den simulierten Verlauf des S1 1 -Parameters bei einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung 10 nach Figur 3H bei dem die strukturierte, transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung 3 in einem Abstand a von 4 mm zur Antenne 21 angeordnet ist. Die elektrische Leitfähigkeit der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung 3 beträgt hier beispielsweise 2 Ohm/Quadrat. Die Antenne 21 ist auf eine Frequenz f von 2,4 GHz optimiert. Der S1 1 -Parameter bei 2,4 GHz beträgt -1 1 ,2 dB.
Als Vergleichsbeispiel zeigt Kurve #2 den simulierten Verlauf des S1 1 -Parameters bei einer Alarmscheibenanordnung bei dem eine vollflächige, transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung ohne beschichtungsfreie Bereiche in einem Abstand a von 4 mm zur Antenne 21 angeordnet ist. Die elektrische Leitfähigkeit der transparenten, elektrisch leitfähigen Beschichtung beträgt hier beispielsweise ebenfalls 2 Ohm/Quadrat. Die Antenne 21 ist auf eine Frequenz f von 2,4 GHz optimiert. Der S1 1 -Parameter bei 2,4 GHz beträgt -1 ,1 dB.
Als weiteres Vergleichsbeispiel zeigt Kurve #1 den Verlauf des S1 1 -Parameters der Alarmscheibenanordnung 10 von Kurve #4 ohne erste Scheibe 1 und damit auch ohne strukturierte transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung 3. Dies entspricht dem Fall, dass die erste Scheibe 1 , beispielsweise bei einem Einbruchsversuch, vollständig entfernt wurde. Der S1 1 -Parameter wird auf -17,2 dB bei einer Frequenz f von 2,4 GHz erniedrigt.
Als weiteres Vergleichsbeispiels zeigt Kurve #3 den Verlauf des S1 1 -Parameters der Alarmscheibenanordnung 10 von Kurve #2, wobei die erste Scheibe 1 mit transparenter, elektrisch leitfähiger Beschichtung 3 durch eine 0,2 mm dicke quadratische Kupferplatte mit einer Kantenlänge von 60 mm ersetzt wurde. Dies
entspricht dem Fall, dass - um die Alarmscheibenanordnung 10 beispielsweise bei einem Einbruchsversuch zu überlisten - die erste Scheibe 1 durch eine Metall platte ersetzt wird. Der SU -Parameter wird dabei auf -2,7 dB bei einer Frequenz f von 2,4 GHz erniedrigt.
Die Simulationen zeigen, dass die Impedanzanpassung, hier simuliert durch den SU - Parameter, sehr empfindlich von dem Aufbau der Alarmscheibenanordnung abhängt und Manipulationen am Aufbau der Alarmscheibenanordnung durch eine Änderung der Impedanzanpassung mit einer hohen Empfindlichkeit gemessen werden können. Dies war für den Fachmann unerwartet und überraschend.
Die Erfindung umfasst weiterhin die folgenden Aspekte:
Eine erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung (10,10'), wobei die Alarmsendeeinheit eine Funkalarmsendeeinheit ist, die ihr Funksignal über die Antenne (21 ) oder über eine zweite Antenne abstrahlt und/oder empfängt.
Eine erfindungsgemäße Alarmscheibenanordnung (10,10'), wobei die Sensoreinheit (20) eine Energieversorgung enthält, bevorzugt eine Batterie einen Akkumulator, einen Superkondensator, einen thermoelektrischen Generator und/oder eine Solarzelle und bevorzugt keine Zuleitungen zu einer externen Stromversorgung.
Eine erfindungsgemäße Alarmscheibenanordnung (10') nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die erste Scheibe (1 ) über mindestens einen Abstandshalter (2), bevorzugt einen vollständig den Rand der Scheibe (1 ) umlaufenden Abstandshalter (2), mit mindestens einer zweiten Scheibe (6) verbunden ist.
Eine erfindungsgemäße Alarmscheibenanordnung (10') nach Anspruch 1 1 , wobei die Sensoreinheit (20) in einem Zwischenraum zwischen der ersten Scheibe (1 ) und der zweiten Scheibe (6) angeordnet ist.
Eine erfindungsgemäße Alarmscheibenanordnung (10,10') nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , wobei die erste Scheibe (1 ) Flachglas, Floatglas, Quarzglas, Borosilikatglas, oder Kalk-Natron-Glas und/oder eine effektive relative Permittivitätszahl setf von 6 bis 8 aufweist.
Eine erfindungsgemäße Alarmscheibenanordnung, wobei die maximale Abmessung w der beschichtungsfreien Struktur (4) von λΙ(1 * ^eeff ) mm bis (3 * λ)/(2 * ^eeff ) mm, beträgt, wobei setf die effektive relative Permittivitätszahl und λ die Wellenlänge der elektromagnetischen Strahlung mit Frequenz f ist.
Eine erfindungsgemäße Alarmscheibenanordnung, wobei die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung (3) mindestens ein Metall enthält, bevorzugt Silber, Nickel, Chrom, Niob, Zinn, Titan, Kupfer, Palladium, Zink, Gold, Cadmium, Aluminium, Silizium, Wolfram oder Legierungen daraus, und/oder mindestens eine Metalloxidschicht, bevorzugt Zinn-dotiertes Indiumoxid (ITO), Aluminium-dotiertes Zinkoxid (AZO), Fluor-dotiertes Zinnoxid (FTO, Sn02:F), Antimon-dotiertes Zinnoxid (ATO, Sn02:Sb), und/oder Kohlenstoffnanoröhrchen und/oder optisch transparente, elektrisch leitfähige Polymere, bevorzugt Poly(3,4-ethylenedioxythiophene), Polystyrensulfonat, Poly(4,4-dioctylcylopentadithiophen), 2,3-Dichloro-5,6-dicyano-1 ,4- benzoquinon, Gemische und/oder Copolymere davon und/oder die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung (3) einen Flächenwiderstand von 0,35 Ohm/Quadrat bis 200 Ohm/Quadrat, bevorzugt 0,6 Ohm/Quadrat bis 30 Ohm/Quadrat aufweist.
Eine erfindungsgemäße Alarmscheibenanordnung, wobei die transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung (3) auf mindestens 50%, bevorzugt mindestens 70%, besonders bevorzugt 80% bis 100% und insbesondere 95% bis 99% der Fläche der innenseitigen Oberfläche (II) der ersten Scheibe angeordnet.
Die Verwendung einer erfindungsgemäßen Alarmscheibenanordnung als Verglasung einer Vitrine, einem Schaukasten, bevorzugt zum Schutz wertvoller Güter, beispielsweise in einem Museum oder bei einem Juwelier, oder als Architekturverglasung, Isolierverglasung, zweifach-lsolierverglasung, dreifach- Isolierverglasung, Brandschutzverglasung, Sicherheitsverglasung oder als Verglasung in einem Fahrzeug zu Lande, zu Wasser oder in der Luft, wie einem Kraftfahrzeug, einem Autobus, einem Zug oder einem Flugzeug.
Bezugszeichenliste
1 erste Scheibe
2 Abstandshalter
3 transparente, elektrisch leitfähige Beschichtung
4 beschichtungsfreie Struktur
4.1 quadratische beschichtungsfreie Struktur
4.2 kreisförmige beschichtungsfreie Struktur
4.3 kreuzförmige beschichtungsfreie Struktur
4.4 elliptische beschichtungsfreie Struktur
4.5 rechteckige beschichtungsfreie Struktur
4.6 hexagonale beschichtungsfreie Struktur
4.7 linienförmige beschichtungsfreie Struktur
5.1 äußere beschichtungsfreie Struktur
5.2 innere beschichtungsfreie Struktur
6 zweite Scheibe
7 beschichtungsfreie Zone
9 Bereich
10,10' Alarmscheibenanordnung
20 Sensoreinheit
20.1 Sendeeinheit
20.2 Auswerteeinheit
20.3 Komparator
20.4 Endstufe
21 Antenne
22 Ausgang
25 Detektionsbereich
30 Bruchlinie
Α-Α' Schnittlinie
a Abstand zwischen Antenne 21 und transparenter, elektrisch leitfähiger
Beschichtung 3
b Länge der Antenne 21
d Durchmesser
f Frequenz
g Linienbreite der beschichtungsfreien Struktur 4
h minimaler Abstand zwischen benachbarten beschichtungsfreien
Strukturen 4
m Anzahl der Zeilen
n Anzahl der Spalten
MA Mittelpunkt der Antenne 21
MK Kreismittelpunkt
v Abstand zwischen äußerer beschichtungsfreier Struktur 5.1 und innerer beschichtungsfreier Struktur 5.2
w maximale Abmessung
Z Ausschnitt
I außenseitige Oberfläche der ersten Scheibe 1
II innenseitige Oberfläche der ersten Scheibe 1
III außenseitige Oberfläche der zweiten Scheibe 6
IV innenseitige Oberfläche der zweiten Scheibe 6