Teeautomat mit magnetisch gekoppeltem Sieb
Die Erfindung betrifft einen Teeautomaten, der zur automatischen Zubereitung von Teegetränken eingerichtet ist. Während Kaffeeautomaten zum automatischen Zubereiten von Kaffee seit langem bekannt sind, sind erst in jüngerer Zeit Teeautomaten entwickelt worden, die speziell zur automatischen Zubereitung von Teegetränken vorgesehen sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Teeautomaten mit verbesserter Funktionalität zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß zumindest teilweise gelöst durch einen
Teeautomaten, eingerichtet zur automatischen Zubereitung eines Teegetränks, mit einem Ziehgefäß, mit einem im Ziehgefäß angeordneten Sieb, mit einem außerhalb des Ziehgefäßes angeordneten Kopplungselement und mit Antriebsmitteln, die dazu eingerichtet sind, das Kopplungselement entlang des Ziehgefäßes zu bewegen, wobei das Kopplungselement und das Sieb magnetisch derart miteinander gekoppelt sind, dass das Sieb bei einer Bewegung des Kopplungselements mitbewegt wird. Beispielsweise kann das Sieb einen Magneten und das Kopplungselement ein ferromagnetisches Material aufweisen. Alternativ kann das Kopplungselement einen Magneten und das Sieb ein ferromagnetisches Material aufweisen. Weiterhin können auch das Sieb und das Kopplungselement einen Magneten aufweisen. Als Antriebsmittel kann beispielsweise ein Motor vorgesehen sein.
Durch die magnetische Kopplung zwischen dem Kopplungselement und dem Sieb kann das Sieb in dem Ziehgefäß bewegt werden, ohne dass weitere mechanische Teile
im Ziehgefäß erforderlich sind. Dadurch kann eine möglich Verunreinigung des Tees durch mechanische Teile verhindert werden.
Unter einem Ziehgefäß wird ein Gefäß verstanden, in dem heißes Wasser für eine vorzugsweise vorgegebene oder vorgebbare Ziehdauer mit einer Portion Teeblättern in Kontakt gebracht wird, so dass Inhaltsstoffe der Teeblätter in das Wasser gelangen können und das Wasser auf diese Weise zu einem Teegetränk wird. Dieser Vorgang wird allgemein als„Ziehen" bezeichnet, so dass das Gefäß vorliegend entsprechend als „Ziehgefäß" bezeichnet wird. Das Belassen einer Portion Teeblätter in einer Menge heißen Wassers für eine bestimmte Ziehdauer wird auch als„Aufguss" bezeichnet.
Der Teeautomat weist vorzugsweise eine Heißwasserzuleitung auf, die dazu eingerichtet ist, heißes Wasser in das Ziehgefäß einzuleiten. Vorzugsweise ist ein Wassererhitzer mit Heizmitteln vorgesehen, um Wasser auf eine vorzugsweise vorgegebene oder vorgebbare Ziehtemperatur zu erhitzen, bevor das Wasser über die Heißwasserzuleitung in das Ziehgefäß eingeleitet wird.
Der Teeautomat weist weiterhin vorzugsweise eine Zuführeinrichtung auf, in die ein Benutzer Teeblätter geben kann. Weiterhin können Transportmittel vorgesehen sein, die dazu eingerichtet sind, Teeblätter in das Ziehgefäß und/oder aus dem Ziehgefäß heraus zu transportieren.
Der Teeautomat ist vorzugsweise zum automatischen Zubereiten von Tees mit losen Teeblättern eingerichtet.
Der Teeautomat weist vorzugsweise eine Steuerungseinrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, den Teeautomaten zu steuern. Die Steuerungseinrichtung kann beispielsweise einen Mikroprozessor und einen damit verbundenen Speicher aufweisen, auf dem ein Programm mit Programmanweisungen gespeichert ist, deren Ausführung auf dem Mikroprozessor die Durchführung eines vorgegebenen
Verfahrens, insbesondere die automatische Zubereitung eines Teegetränks steuert und/oder bewirkt.
Im Folgenden werden verschiedene Ausführungsformen des Teeautomaten beschrieben, die untereinander beliebig kombinierbar sind.
Bei einer Ausführungsform unterteilt das Sieb das Ziehgefäß in einen ersten Bereich, in dem sich während eines Aufgusses Teeblätter befinden, und in einen zweiten Bereich, in dem sich während eines Aufgusses keine Teeblätter befinden. Durch Bewegen des Siebs kann jeweils einer der Bereiche vergrößert und gleichzeitig der jeweils andere Bereich verkleinert werden. Auf diese Weise können die Teeblätter nach einem Aufguss einfacher aus dem Ziehgefäß entfernt werden. Zu diesem Zweck wird das Sieb vorzugsweise so bewegt, dass der die Teeblätter enthaltende Bereich verkleinert wird.
Bei einer Ausführungsform weist der Teeautomat eine Steuerungseinrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, das Kopplungselement und damit das Sieb während eines Aufgusses wiederholt zu bewegen, insbesondere wiederholt auf und ab zu bewegen. Insbesondere wird das Sieb in dem Wasser, das sich während des Aufgusses im Ziehgefäß befindet, wiederholt bewegt, insbesondere wiederholt auf und ab bewegt.
Typischerweise sammeln sich die Teeblätter bei einem Aufguss nach einer gewissen Zeit an der Oberfläche des Wassers. Durch das wiederholte Bewegen des Siebs können die Teeblätter wieder im Wasser verteilt werden, so dass Inhaltsstoffe aus den Teeblättern besser in das Wasser gelangen können.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Rand des Siebs derart an die Innenwand des Ziehgefäßes angepasst ist, dass das Sieb vom Rand zur Innenwand des
Ziehgefäßes dicht abschließt. Auf diese Weise wird verhindert, dass Teeblätter von einer Seite des Siebs auf die andere Seite des Siebs gelangen können. Insbesondere
kann auf diese Weise ein an eine Seite des Siebs angrenzender Bereich des
Ziehgefäßes, insbesondere ein unterer Bereich, frei von Teeblättern gehalten werden.
Bei einer weiteren Ausführungsform weist das Sieb randseitig eine Dichtung oder eine Reinigungslippe auf. Auf diese Weise wird eine gute Abdichtung des Siebs zum Rand erreicht, so dass Teeblätter nicht auf die andere Seite des Siebs gelangen können. Weiterhin wird beim Bewegen des Siebs auf diese Weise auch eine Reinigung der Innenwand des Ziehgefäßes erreicht. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, wobei auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen wird.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines Teeautomaten in schematischer
Darstellung,
Fig. 2 das Ziehgefäß des Teeautomaten aus Fig. 1 während eines Aufgusses. Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Teeautomaten in schematischer
Teilschnittdarstellung. Der Teeautomat 2 weist ein Gehäuse 4 auf, in dem
verschiedene Komponenten des Teeautomaten 2 untergebracht sind.
Insbesondere umfasst der Teeautomat 2 folgende Komponenten:
- ein Ziehgefäß 6, in dem ein Sieb 8 angeordnet werden kann,
- ein Wassererhitzer 10 mit einer Wasserzuleitung 12,
- eine Teeblätterzuführeinrichtung 14,
- ein Ausgabemodul 16 mit einer Ausgabeleitung 18,
- eine Steuereinrichtung 20 und
- eine Anzeige- und Bedieneinrichtung 22.
Das Ziehgefäß 6 kann insbesondere in Form eines zylindrischen Glas- oder
Keramikzylinders ausgebildet sein, das nach oben eine Öffnung 24 zur Einleitung von heißem Wasser 26 in das Ziehgefäß 6 aufweist. An der Unterseite weist das Ziehgefäß 6 einen Auslass 28 auf, über den das fertig gezogene Teegetränk an das Ausgabemodul 16 weitergeleitet wird.
In dem Ziehgefäß 6 kann ein Sieb 8 angeordnet werden bzw. angeordnet sein. Das Sieb 8 weist vorzugsweise eine Vertiefung 30 zur Aufnahme von Teeblättern 32 auf. Die Teeblätter 32 können dem Teeautomaten 2 über die Teeblätterzuführeinrichtung 14 zugeführt werden. Zu diesem Zweck weist die Teeblätterzuführeinrichtung 14 vorzugsweise eine Öffnung auf, in die ein Benutzer Teeblätter, vorzugsweise lose Teeblätter, einfüllen kann. Die Teeblätterzuführeinrichtung 14 ist so eingerichtet, dass eine Portion Teeblätter 30 auf das Sieb 8 gelangt. Das Sieb 8 ist vorzugsweise im Ziehgefäß verfahrbar. Insbesondere können die Teeblätter 30 mit dem Sieb 8 in das Ziehgefäß 6 hinein- und wieder herausgefahren werden.
Der Wassererhitzer 10 ist dazu eingerichtet, Wasser auf eine vorgegebene oder vorgebbare Ziehtemperatur zu erwärmen. Hierzu weist der Wassererhitzer 10 entsprechende Heizmittel, beispielsweise eine elektrische Heizplatte, auf. Der
Wassererhitzer 10 kann beispielsweise aus einem Wasserreservoir oder aus einer vorgesehenen Frischwasserleitung gespeist werden. Die Wasserzuleitung 12 ist dazu eingerichtet, das vom Wassererhitzer 10 erhitzte Wasser durch die Öffnung 24 in das Ziehgefäß 6 einzuleiten. Das Ausgabemodul 16 ist dazu eingerichtet, das über den Auslass 28 geführten
Teegetränk nach einem Ausguss über die Ausgabeleitung 18 auszugeben, so dass das fertige Teegetränk 34 beispielsweise in eine Tasse 36 oder auch in eine Kanne gefüllt werden kann. Insbesondere weist das Ausgabemodul 16 ein steuerbares Ventil auf, über das der Ausgabezeitpunkt und/oder die Ausgabemenge gesteuert werden können.
Die Steuereinrichtung 20 ist dazu eingerichtet, den Betrieb des Teeautomaten 2 zu steuern. Insbesondere kann die Steuereinrichtung einen Mikroprozessor und einen damit verbundenen Speicher aufweisen, beispielsweise einen RAM- oder ROM- Speicher, auf dem ein Programm mit Programmanweisungen gespeichert ist, deren Ausführung auf dem Mikroprozessor die Steuerung des Teeautomaten 2 bewirkt.
Die Anzeige- und Bedieneinrichtung 22 umfasst vorzugsweise Eingabeelemente, über die ein Benutzer die Ausgabe eines Teegetränks durch den Teeautomaten 2 anfordern kann. Weiterhin umfasst die Anzeige- und Bedieneinrichtung 22 eine Anzeige, über die der Benutzer über den Betriebszustand oder über Störungen des Teeautomaten 2 informiert werden kann.
Im Folgenden werden Schritte für einen möglichen Betrieb des Teeautomaten 2 beschrieben. Die Steuerungseinrichtung ist vorzugsweise dazu eingerichtet, die von Komponenten des Teeautomaten 2 durchgeführten Schritte zu steuern.
1. Der Benutzer füllt über die Teeblätterzuführeinrichtung 14 lose Teeblätter 32 in den Teeautomaten ein. Diese gelangen in das Sieb 8.
2. Der Benutzer wählt an der Anzeige- und Bedieneinrichtung 22 beispielsweise einen Aufguss für eine Tasse aus.
3. Vom Wassererhitzer 10 wird eine, vorliegend für eine Tasse bemessene
Wassermenge über die Wasserzuleitung 12 in das Ziehgefäß 6 geleitet.
4. Das Sieb 8 wird im Ziehgefäß 6 so weit abgesenkt, dass die Teeblätter 32 mit dem Wasser im Ziehgefäß 6 in Kontakt kommen.
5. Nach Ablauf einer vorgegebenen Ziehdauer wird das Sieb 8 wieder angehoben, so dass die Teeblätter 32 nicht mehr mit dem Wasser im Ziehgefäß 6 in Kontakt sind.
6. Das fertige Teegetränk 34 wird aus dem Ziehgefäß 28 durch das Ausgabemodul 16 und die Ausgabeleitung 18 ausgegeben.
7. Die Teeblätter 32 werden vorzugsweise automatisch aus dem Sieb 8 entfernt.
Der Teeautomat 2 weist weiterhin ein Kopplungselement 50 in Form eines das Ziehgefäß 6 umgebenden Rings auf. Das Kopplungselement 50 kann über einen vorgesehenen Antrieb (Pfeil 52) an der Außenseite des Ziehgefäßes 6 herauf- und herabgefahren werden. Das Sieb 8 und das Kopplungselement 50 sind magnetisch derart miteinander gekoppelt, dass das Sieb 8 bei einer Bewegung des
Kopplungselements 50 mitbewegt wird. Zu diesem Zweck kann das
Kopplungselement 50 beispielsweise einen Elektromagneten aufweisen und das Sieb 8 kann ein ferromagnetisches Material umfassen, welches durch den Elektromagneten angezogen wird.
Über das Kopplungselement 50 kann das Sieb 8 im Ziehgefäß 6 verfahren werden, ohne das hierzu zusätzliche mechanische Teile im Ziehgefäß 6 erforderlich sind.
Das Sieb 8 kann eine umlaufende Dichtung oder Reinigungslippe 54 aufweisen. Auf diese Weise kann einerseits verhindert werden, dass Teeblätter 32 unter das Sieb 8 gelangen können, und andererseits kann die Innenwand 56 des Ziehgefäßes 6 beim Verfahren des Siebs 8 gereinigt werden.
Die Bewegung des Kopplungselements 50 wird vorzugsweise über die
Steuerungseinrichtung 20 gesteuert.
Fig. 2 zeigt das Ziehgefäß 6 während eines Aufgusses. Für einen Aufguss wird vom Wassererhitzer 10 eine für diesen Aufguss bemessene Wassermenge 58 über die Wasserzuleitung 12 in das Ziehgefäß 6 geleitet. Sodann wird das Sieb 8 über das Kupplungselement 50 herabgefahren, so dass die Teeblätter 32 mit der Wassermenge 58 in Kontakt kommen.
Die Teeblätter 32 steigen durch den Auftrieb an die Wasseroberfläche. Um eine bessere Verteilung der Teeblätter 32 in der Wassermenge 58 erreichen zu können, wird das Sieb 8 über das Kopplungselement 50 während des Aufgusses vorzugsweise mehrfach, insbesondere kontinuierlich auf- und abgefahren. Durch die dadurch
hervorgerufene Wasserströmung bzw. Verwirbelung werden die Teeblätter 32 von der Wasseroberfläche wieder nach unten gezogen und verteilen sich auf diese Weise in der Wassermenge 58.