Beschreibung
Steckerbrücke sowie Verfahren zum Herstellen eines Steckers
Die Erfindung betrifft eine Steckerbrücke mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Steckers mit einer derartigen Steckerbrücke.
Eine derartige Steckerbrücke ist aus der GB 2 370 1 63 B zu entnehmen.
Steckerbrücken werden beim Herstellen von Netzsteckern verwendet und bestehen aus einem Kunststoffträger, an dem zur einen Seite hin Kontaktstifte gehalten sind. Diese sind elektrisch leitend über Kontaktlaschen mit Leiteranschlüssen, insbesondere Crimpanschlüssen verbunden, an denen abisolierten Leiter eines Kabels angeschlossen werden. Nach dem Anschließen der Leiter wird die Steckerbrücke noch von einer Gussmasse umgeben.
Die Netzstecker weisen ländertypische Ausgestaltungen auf und unterliegen jeweils länderspezifischen Normen. Der länderspezifische Stecker für Großbritannien, nachfolgend als GB-Stecker bezeichnet, weist ein integriertes elektrisches Sicherungselement auf.
Aus der GB 2 370 1 63 B ist eine Steckerbrücke für einen derartigen GB-Stecker zu entnehmen. Die Steckerbrücke umfasst ein Gehäuse, in dem das Sicherungselement aufgenommen ist. Einer der Leiteranschlüsse ist über das Sicherungselement mit dem ihm zugeordneten Kontaktstift verbunden. Das Gehäuse ist von einem Deckel verschlossen, an dem über ein Filmscharnier ein zusätzliches Schutzelement angeformt ist, welches Trennstege aufweist, die zwischen einander benachbarte Leiteranschlüsse eingreifen. Zum Kontaktieren der Leiter, insbesondere mit Hilfe eines Crimpprozesses, wird dieses Schutzelement nach oben weg geklappt, um eine verbesserte Zugänglichkeit zu den Leiteranschlüssen zu ermöglichen.
Bei derartigen Netzsteckern handelt es sich um Massenware, bei denen eine möglichst kostengünstige, zuverlässige und störungsfreie und einfache Herstellung angestrebt ist.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Steckerbrücke anzugeben, die ein einfaches, kostengünstiges und zuverlässiges Herstellen eines Netzsteckers ermöglicht.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine Steckerbrücke mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15.
Die im Hinblick auf die Steckerbrücke angeführten Vorteile und bevorzugten Ausgestaltungen sind sinngemäß auch auf das Verfahren zu übertragen.
Die Steckerbrücke umfasst einen aus einem Isoliermaterial bestehenden Träger, an dem mehrere Kontaktstifte sowie mehrere mit jeweils einem Kontaktstift elektrisch leitend verbundene Leiteranschlüsse befestigt sind. Der Träger bildet ein Gehäuse aus. Die Leiteranschlüsse sind randseitig zum Gehäuse angeordnet. Das Gehäuse sowie die Leiteranschlüsse sind in einem geschlossenen Zustand von einem gemeinsamen, formstabilen und eigensteifen Deckelteil überdeckt, welches im Bereich der Leiteranschlüsse Trennstege aufweist, die sich im geschlossenen Zustand zwischen die Leiteranschlüsse erstrecken. Das Deckelteil ist dabei am Gehäuse schwenkbeweglich angeordnet, sodass es bei der Montage von einer offenen Stellung, in der sowohl das Gehäuse offen ist als auch die Leiteranschlüsse frei zugänglich sind, in die geschlossene Stellung überführbar ist. Beim Verschwenken in die geschlossene Stellung wird dabei zum Einen das Gehäuse verschlossen und zugleich werden die Trennstege zwischen die Leiteranschlüsse eingeführt. Das Deckelteil überdeckt daher sowohl das Gehäuse mit den darin angeordneten Komponenten, insbesondere zumindest ein Sicherungselement, als auch die randseitig neben dem Gehäuse angeordneten Leiteranschlüsse und ist als steifes Bauteil ohne zueinander bewegliche Teilbereiche ausgebildet. Üblicherweise sind innerhalb des Gehäuses voneinander getrennte Kammern
ausgebildet, die also von dem Deckelteil zusammen mit den Leiteranschlüssen überdeckt sind.
Die Ausgestaltung des Deckelteils als ein eigensteifes, formstabiles Teil ohne bewegliche Komponenten hat sich als besonders prozesssicher aufgrund der guten mechanischen Belastbarkeit erwiesen. Darüber hinaus ist insgesamt auch die Zugänglichkeit verbessert, da aufgrund der Lagerung des Deckelteils insbesondere an einem rückwärtigen Bereich des Gehäuses die Schwenkachse weit entfernt von den Leiteranschlüssen ist. Das Deckelteil ist in der offenen Stellung weit entfernt von den Leiteranschlüssen platziert, sodass eine gute Zugänglichkeit zu den Leiteranschlüssen gewährleistet ist.
In zweckdienlicher Weiterbildung ist am Gehäuse zumindest ein Gelenkelement angeformt und das Deckelteil ist auf das Gelenkelement aufgeschnappt. Hierdurch ist eine einfache Herstellung des Deckelteils als separates Element sowie eine einfache Vorkonfektionierung ermöglicht. Vorzugsweise sind hierzu seitlich am Gehäuse insbesondere als Gelenkzapfen ausgebildete Gelenkelemente angeformt, die von entsprechenden Lagerösen des Deckelteils umgriffen werden. Diese Lagerelemente sind dabei insbesondere am oberen, rückwärtigen Rand des Gehäuses ausgebildet. Die Schwenkachse verläuft dabei entlang einer rückwärtigen Seitenwand des Gehäuses. Hierdurch ist die Schwenkachse in ihrer Position fest definiert und es ist gewährleistet, dass das Deckelteil einen festen Sitz auf dem Gehäuse hat. Dies ist auch im Hinblick auf Abdichtaspekte von besonderer Bedeutung. Zudem ist dadurch insgesamt die Ausgestaltung robust, was prozesstechnisch von Vorteil ist.
In einer bevorzugten alternativen Ausgestaltung ist das Deckelteil einteilig mit dem Gehäuse verbunden und nicht als ein separates, loses Teil ausgebildet. Das Deckelteil ist dabei ein gemeinsames Spritzgußteil zusammen mit dem Gehäuse sowie dem gesamten Träger, in den lediglich noch die elektrischen Komponenten, wie Leiteranschlüsse, Kontaktstifte sowie Sicherungselemente aufgenommen werden müssen. Hierdurch entfällt ein separater Herstellungsschritt für das De-
ckelteil, führt also insgesamt zu einer Vereinfachung des konstruktiven und fertigungstechnischen Aufwands.
Zweckdienlicherweise ist dabei das Deckelteil über eine Materialbrücke mit dem Gehäuse verbunden, wobei die Materialbrücke die Schwenkbeweglichkeit ermöglicht. Die Materialbrücke ist beispielsweise durch eine Einkerbung im Bereich der gewünschten Schwenkachse ausgebildet.
In bevorzugter Ausgestaltung ist dieses Materialbrücke nunmehr derart ausgebildet, dass durch die Materialbrücke selbst das Deckelteil in der offenen Stellung als Montagestellung fixiert und gehalten ist. Bei der Fertigung des Trägers mit dem einstückig angeformten Deckelteil als Spritzgußteil wird das Deckelteil daher in der offenen Stellung gefertigt und durch die Materialbrücke auch darin fixiert und gehalten. Hierunter wird verstanden, dass über die Materialbrücke eine ausreichende Fixierkraft ausgebildet ist, so dass das Deckelteil auch bei einem Transport oder Bewegung des Trägers in der offenen Stellung verbleibt und in dieser offenen Stellung an eine Kontaktierungsstation (Crimpstation) gebracht werden kann, ohne dass das Deckelteil die Leiteranschlüsse überdeckt. Das Deckelteil ist daher durch diese Materialbrücke in einer definierten Montagestellung gehalten, die die freie Zugänglichkeit der Leiteranschlüsse gewährleistet.
Die Fixierung ist dabei zweckdienlicherweise irreversibel und damit lediglich einmalig lösbar, so dass das Deckelteil in die geschlossene Position geschwenkt werden kann. Eine Rückführung in die offene Stellung führt nicht erneut zur Fixierung in der offenen Stellung.
Gemäß einer ersten Ausführungsvariante ist dabei lediglich eine beispielsweise v- förmige Kerbe zur Definition der Schwenkachse und der Materialbrücke eingebracht. Durch die Elastizität sowie Plastizität des verwendeten Kunststoffes kann einerseits die Fixierung durch die Materialbrücke aufgebrochen werden, zugleich wirkt die Materialbrücke weiterhin als eine Art Scharniergelenk. In einer alternativen Ausführungsvariante sind beispielsweise Haltestege zwischen Gehäuse und Deckelteil zur Fixierung in der offenen Stellung ausgeformt, die bei Ausübung ei-
ner Schließkraft zerstört werden. Diese Schließkraft wird allgemein nach dem An- schluss der Leitungen an die Leiteranschlüsse zum Schließen des Deckelteils beispielsweise maschinell oder auch per Hand ausgeübt.
In bevorzugter Weiterbildung ist das Deckelteil in seiner offenen Stellung für die Montage der Leiter arretierbar. Hierzu lässt sich das Deckelteil vorzugsweise mit dem Gehäuse verrasten, wobei die Rastverbindung durch eine Druckausübung lösbar ist. Durch diese Maßnahme kann daher der Träger mit dem Deckelteil vormontiert und in der geschlossenen Stellung an die Montagestrecke zur Kontaktierung des Kabels gebracht werden. Das Deckelteil wird für die Kontaktierung in die offene Stellung überführt. Durch die Arretierung in der offenen Stellung ist die gute Zugänglichkeit gewährleistet und es ist vermieden, dass das Deckelteil nach unten fällt. Zusätzliche Haltemaßnahmen an der Montagestrecke, insbesondere an der Crimpmaschine sind daher nicht erforderlich.
Gemäß einer zweckdienlichen Weiterbildung ist weiterhin vorgesehen, dass das Deckelteil in seiner geschlossenen Stellung mit dem Gehäuse zur Sperrung der Schwenkbeweglichkeit verrastbar ist. Die Verrastung erfolgt dabei vorzugsweise an der der Schwenkachse gegenüberliegenden Randseite des Gehäuses. Damit ist das Deckelteil in seiner Position fixiert. Dadurch ist vermieden, dass bei dem nachfolgenden Umgießen oder Umspritzen der Steckerbrücke das Deckelteil aus seiner gewünschten definierten Position weggedrückt wird.
Im Hinblick auf eine möglichst exakte Positionierung ist am Deckelteil zweckdienlicherweise ein Positionierelement angeformt, über das das Deckelteil in einer definierten Position zum Gehäuse geführt und gehalten ist. Über das Positionierelement ist ein in seitlicher Richtung wirkender Formschluss ausgebildet, sodass ein laterales Versetzen des Deckelteils auf dem Gehäuse vermieden ist. Das Positionierelement ist dabei insbesondere an der Unterseite des Deckelteils ausgeformt und greift in ein zweites Positionierelement am Gehäuse ein.
Vorzugsweise ist das zweite Positionierelement dabei ein Fixierzapfen, mit dem zugleich auch eine im Gehäuse einliegende Kontaktlasche in der gewünschten
Position fixiert ist. Die Kontaktlasche ist dabei einem der Leiteranschlüsse zugeordnet und mit diesem verbunden. Üblicherweise handelt es sich bei den Leiteranschlüssen mit den daran angeschlossenen Kontaktlaschen um Blechbiege- stanzteile insbesondere aus Kupfer. Die Leiteranschlüsse sind dabei aus einem Crimpbereich gebildet, an den sich eine üblicherweise auch mehrfach gebogene Kontaktlasche anschließt. Einige der Kontaktlaschen sind durch das Gehäuse geführt. Die Leiteranschlüsse zusammen mit den Kontaktlaschen bilden jeweils ein Kontaktelement, welches die elektrische Kontaktverbindung zwischen dem anzuschließenden Leiter und den Kontaktstiften vermittelt.
Das erste an dem Deckelteil ausgeformte Positionierelement ist insbesondere als eine geschlossene hutartige Kappe ausgeformt. Durch die geschlossene Ausbildung ist der Deckelteil im Bereich der Positionierelemente nicht unterbrochen und damit abgedichtet.
Die Steckerbrücke weist üblicherweise drei Kontaktelemente mit den Leiteranschlüssen sowie drei Kontaktstifte auf. Während der erste Leiteranschluss unmittelbar mit dem ihm zugeordneten Kontaktstift über eine Kontaktlasche verbunden ist, ist der zweite Leiteranschluss über ein Sicherungselement, welches in dem Gehäuse einliegt, mit dem ihm zugeordneten Kontaktstift verbunden. Der dritte Leiteranschluss ist schließlich mit dem dritten Kontaktstift verbunden. Die drei Kontaktstifte sind entsprechend der GB-Norm dreieckförmig angeordnet. Die drei Leiteranschlüsse sind dabei unmittelbar nebeneinanderliegend angeordnet. Der rechte, dritte Leiteranschluss wird durch das Gehäuse hindurch mit dem hinteren Kontaktstift über eine Kontaktlasche verbunden. Hierzu wird das rechte Kontaktelement bei geöffnetem Gehäuse einfach von oben eingelegt. Insbesondere bei diesem dritten Kontaktelement ist nunmehr in zweckdienlicher Ausgestaltung weiterhin ein Rast- oder Halteelement am Gehäuse ausgebildet, welches nach Art eines Niederhalters das dritte Kontaktelement, insbesondere die sich an den Leiteranschluss anschließende Kontaktlasche in der gewünschten Montageposition hält. Der Träger weist dabei eine Führung auf, in der das Kontaktelement, insbesondere die Kontaktlasche eingelegt wird. Randseitig an den Wänden dieser Führung sind dabei nasenförmige Rastelemente ausgebildet, die bei eingesetztem
Kontaktelement die Kontaktlasche formschlüssig hintergreifen. Dadurch wird sicher vermieden, dass beim Öffnen des Deckelteils das Kontaktelement zusammen mit dem Deckelteil nach oben gehoben wird.
Bei ungünstigen Umständen besteht die Gefahr des Eintritts von Wasser in das Gehäuse. In bevorzugter Ausbildung weisen das Gehäuse und das Deckelteil für eine zuverlässige Abdichtung ein Kanal-Dichtsteg-Paar auf, wobei der Dichtsteg in der geschlossenen Stellung in den Kanal nach Art eines Nut-Feder-Prinzips eingreift. Dadurch ist eine zuverlässige Abdichtung erzielt. Der Kanal sowie der Dichtsteg sind dabei zumindest nahezu umlaufend um eine jeweilige Kammer angeordnet, welche das Gehäuse deckelseitig ausbildet. Zweckdienlicherweise ist dabei eine in etwa U-förmige Ausgestaltung ausgebildet, wobei der Kanal an der den Leiteranschlüssen gegenüberliegenden Seite zweckdienlicherweise offen ist und aus der Seitenwand austritt. Das Gehäuse bildet typischerweise zwei gegenüberliegende und von einem Mittenbereich getrennte Kammern aus. Zweckdienlicherweise ist um jede dieser Kammern ein Kanal eingeformt. Die Kammern sind daher jeweils separat durch das System Kanal-Dichtsteg abgedichtet.
Anstelle dieses Nut-Feder-Prinzips ist gemäß einer weiteren bevorzugten Variante die Anordnung von elastischen Dichtlamellen vorgesehen, die die Trennebene zwischen Gehäuse und Deckelteil abdichtet.
In zweckdienlicher Ausgestaltung ist das Deckelteil im endmontierten Zustand mit dem Gehäuse umlaufend stoffschlüssig verbunden. Dies dient ebenfalls für eine sichere und zuverlässige Abdichtung. Die stoffschlüssige Verbindung erfolgt dabei beispielsweise mithilfe eines Schweißprozesses, insbesondere Ultraschall- Schweißen. Nach erfolgtem Anschluss der Leiter wird das Deckelteil geschlossen und anschließend mit dem Gehäuse verschweißt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist das Deckelteil derart am Gehäuse gelagert, dass es nicht nur eine reine kreisförmige Bewegung um eine Schwenkachse ausübt, sondern dass zusätzlich auch ein linearer Bewegungsabschnitt erfolgt, und zwar unmittelbar im Bereich der geschlossenen Stellung. Das Deckelteil
wird daher beim Schließen unmittelbar vor Erreichen der geschlossenen Stellung parallel zu einer Gehäuseoberfläche geführt. Hierdurch wird insbesondere bei der Ausgestaltung mit dem Kanal und dem Dichtsteg dafür gesorgt, dass ein planparalleles Aufsetzen und Eingreifen des Dichtstegs in den Kanal erfolgt. Beim Öffnungsvorgang erfolgt die Bewegung identisch in umgekehrter Richtung. Dieser überlagerte Bewegungsablauf wird beispielsweise durch eine entsprechende Lagerung des Deckelteils am Gehäuse erreicht. Insbesondere sind kulissenförmige Langloch-Führungen für einen Gelenkzapfen ausgebildet, so dass ein überlagerter Bewegungsablauf erzielt ist. Alternativ besteht auch die Möglichkeit einer exzentrischen Lagerung.
Der Träger weist bevorzugt eine Trägerplatte auf, die randseitig über das Gehäuse übersteht. Der Träger ist insgesamt als ein Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet bestehend aus der Trägerplatte und dem Gehäuse. Um eine zuverlässige und sichere Anbindung der Gussmasse zu gewährleisten weist die Trägerplatte randseitig zum Gehäuse Durchgangslöcher auf, die im montierten Endzustand von der Gussmasse durchsetzt sind. Die Gussmasse ist üblicherweise ein vom Material des Trägers verschiedenes Material, welches sich nicht zwingend stoffschlüssig mit dem Träger verbindet. Für den Träger wird beispielsweise PBT
(Polybutylenteraphtalat) und für die Gussmasse ein PVC (Polyvinylchlorid) verwendet.
Die Trägerplatte weist auf der den Leiteranschlüssen gegenüberliegenden Seite einen überstehenden vorzugsweise dreieckförmigen Randbereich auf, in dem einer der Kontaktstifte, positioniert ist. Zweckdienlicherweise ist ergänzend die end- seitige Dreiecksspitze der Trägerplatte abgeflacht und in diesem abgeflachten Bereich ist eine etwa V-förmige Kerbe eingebracht. Die Kerbe dient ergänzend ebenfalls für ein sicheres Fixieren der Gussmasse, insbesondere beim Entfernen aus einer Werkzeugform.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen
Figur 1 eine perspektivische Ansicht der Steckerbrücke bei geöffnetem Deckelteil,
Figur 2 die Steckerbrücke gemäß Figur 1 mit geschlossenem Deckelteil Figur 3 die Steckerbrücke mit geöffnetem Deckelteil in einer Aufsicht von oben sowie
Figur 4 eine Seitenansicht der Steckerbrücke einer zweiten Ausführu
riante bei geöffnetem Deckelteil.
In den Figuren sind gleichwirkende Teile jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Die in den Figuren dargestellte Steckerbrücke 2 ist für die Herstellung eines GB- konformen Netzanschlusssteckers ausgebildet. Die Steckerbrücke 2 besteht aus einem Träger 4, drei Kontaktstiften 6a, b, c, drei Kontaktelementen sowie einem Deckelteil 18. Die Kontaktelemente weisen jeweils einen als Crimpanschluss 10a, b, c ausgebildeten Leiteranschluss auf, an den sich jeweils eine Kontaktlasche 8a, b, c anschließt, welche mit jeweils einem der Kontaktstifte 6a, b, c verbunden ist. Bei den Kontaktelementen handelt es sich um Blechbiegestanzteile insbesondere aus Kupfer. Der Träger 4 wiederum besteht aus einer Trägerplatte 14 mit ausgeformten Gehäuse 1 6. Trägerplatte 14 und Gehäuse 1 6 bilden ein einstückiges Kunststoff-Spritzgußteil.
Weiterhin weist die Steckerbrücke 2 das das Gehäuse 1 6 nach oben verschließendes Deckelteil 18 auf, welches im Ausführungsbeispiel als ein separates Spritzgussteil ausgebildet ist. Das Deckelteil 18 ist dabei als ein formstabiles, eigensteifes Element ausgebildet, welches keine beweglichen Teile aufweist. Dadurch ist es besonders robust und insbesondere ist ein zuverlässiges und dichtendes Aufliegen des Deckelteils 18 auf dem Gehäuse gewährleistet. Das Deckelteil 18 ist schwenkbeweglich an dem Gehäuse 1 6 über eine Gelenkverbindung gehalten. Hierzu sind im rückwärtigen Bereich des Gehäuses 1 6 an diesem rand- seitig jeweils Lagerzapfen 20 angeformt, die jeweils von einer korrespondierenden, in etwa rechtwinklig angewinkelten Lageröse 22 des Deckelteils 18 umgriffen werden. Die Lageröse 22 weist eine gewisse Elastizität auf, sodass sie beim Mon-
tieren des Deckelteils 18 auf den Lagerzapfen 20 durch ein Aufpressen aufgeschnappt werden kann, sodass die Lageröse 22 mit dem Lagerzapfen 20 verrastet. Der Lagerzapfen 20 weist hierfür nach oben hin eine Anlaufschräge auf.
Die Crimpanschlüsse 10a, b, c stehen an einer Randseite des Gehäuses 1 6 über und erstrecken sich über die Trägerplatte 14 hinaus. Sie sind daher bei geöffnetem Deckelteil 18 sowohl von oben als auch von unten frei zugänglich, sodass in einfacher weise ein automatisierter Crimpprozess zum Anschließen von Leiterenden eines hier nicht näher dargestellten Kabels an die Crimpanschlüsse 10a, b, c ermöglicht ist. Wie aus den Figuren weiterhin zu entnehmen ist, überdeckt das Deckelteil 18 nicht nur das Gehäuse 1 6 und schließt dieses ab, sondern übersteht auch die Crimpanschlüsse 10a, b, c mit einem vorderen Teilbereich. In diesem Teilbereich sind an dem ansonsten plattenförmigen Deckelteil 18 senkrecht nach unten und etwa fingerartig abstehende Trennstege 24 angeformt, welche in der geschlossenen Stellung, wie sie in Figur 2 dargestellt ist, zwischen die einzelnen Crimpanschlüsse 10a, b, c greifen. Auch sind die beiden äußeren Crimpanschlüsse 10a, 10c randseitig von derartigen Trennstegen 24 begrenzt. Diese Trennstege 24 vermeiden zuverlässig ein Verschieben der Crimpanschlüsse 10a, b, c beim späteren Umgießen der Steckerbrücke 2 mit einer Gussmasse.
Das Gehäuse 1 6 weist einen hier nicht näher dargestellten nach unten zu den Kontaktstiften 6a, b, c hin offenen Aufnahmeraum auf, in den ein Sicherungselement eingesetzt ist. Das Gehäuse 1 6 schließt diesen Aufnahmeraum nach oben zum Deckelteil 18 hin mit einem Art Zwischenboden ab. Oberhalb dieses Zwischenbodens sind überstehende Seitenwände ausgebildet, die zwei randseitige Kammern 28 begrenzen, die über eine mittige Zwischenkammer voneinander getrennt sind.
Der linke Crimpanschluss 10a wird über die Kontaktlasche 8a mit dem Kontaktstift 6a links vorne verbunden. Der mittlere Crimpanschluss 10b wird über die Kontaktlasche 8b über ein durch das Gehäuse 1 6 gebildeten Führungskanal zunächst in die linke Kammer 28 geführt. Die Kontaktlasche 8a weist dabei innerhalb der Kammer 28 einen zentralen Mittenbereich mit einem Loch auf, welches von einem
Fixierzapfen 30 durchdrungen ist. Dieser ist am Zwischenboden des Gehäuses 1 6 ausgeformt. Die Kontaktlasche 8b weist anschließend an diesen Mittenbereich zwei randseitig abgebogene Laschen auf, mit denen eingelegte Sicherungselement elektrisch kontaktiert ist. Korrespondierend hierzu ist in der rechten Kammer 28 in identischer Weise ein weiteres Teilstück der Kontaktlasche 8b wieder von der elektronischen Baugruppe herausgeführt und mit dem rechten vorderen Kontaktstift 6b verbunden.
Schließlich ist der rechte Crimpanschluss 10c über einen mittigen Führungskanal über die erwähnte Zwischenkammer zwischen den beiden Kammern 28 über das Gehäuse 1 6 hinaus in den rückwärtigen Bereich der Steckerbrücke 2 geführt und dort mit dem hinteren Kontaktstift 6c elektrisch kontaktiert.
In diesem rückwärtigen Bereich der Steckerbrücke 2 bildet der Träger 4 einen dreieckförmigen Randbereich 32 mit einer abgeflachten Dreieckspitze aus, in die eine V-förmige Kerbe 34 eingebracht ist.
Weiterhin sind in die Trägerplatte 14 mehrere Durchgangslöcher 36 eingebracht. Diese sowie die V-Kerbe 34 sind im Hinblick auf den Gießprozess ausgebildet, bei dem die Steckerbrücke 2 mit den angeschlossenen Leitern von einer Gussmasse umgössen wird.
Wie insbesondere aus der Figur 1 zu entnehmen ist, sind an der Unterseite des Deckelteils 18 Dichtstege 38 ausgeformt, welche in korrespondierende Kanäle 40 eingreifen, welche stirnseitig in die die Kammern 28 begrenzende Seitenwände des Gehäuses 1 6 eingebracht sind. Wie insbesondere aus der Figur 1 zu entnehmen ist, verlaufen die Dichtstege 38 und komplementär hierzu auch die Kanäle 40 nahezu geschlossen umlaufend um die jeweilige Kammer 28. Die Dichtstege 38 sowie die Kanäle 40 sind in Richtung zu den Crimpanschlüssen 10a, b, c unterbrochen und bilden Durchführungen für die einzelnen Abschnitte der Kontaktlasche 8b aus. An der rückseitigen Seitenwand des Gehäuses 1 6 treten die Kanäle 40 aus, sodass sie insgesamt etwa U-förmig ausgebildet sind und zur Randseite hin offen sind.
Wie weiterhin aus den Figuren zu entnehmen ist, weist das Deckelteil 18 in Richtung zu den Crimpanschlüssen 10a, b, c anschließend an die Dichtstege 38 und damit anschließend an die Kammern 28 Durchbrüche auf. Über diese wird ein Befüllen von Zwischenräumen zwischen Trennwänden 42 des Trägers 4 sichergestellt. Die Trennwände 42 schließen sich dabei in etwa rechtwinklig an die umlaufende Seitenwandung des Gehäuses 1 6 an und sind in Richtung zu den Crimpanschlüssen 10a, b, c orientiert. Die Zwischenräume zwischen diesen Trennwänden 42 definieren zugleich Führungsräume oder Führungskanäle für die Kontaktlaschen 8b, c. Diese Trennwände 42 werden im geschlossenen Zustand von den Trennstegen 24 fortgeführt.
Im Deckelteil 18 sind weiterhin hutartige Kappen 42 ausgeformt, welche im geschlossenen Zustand die Enden der Fixierzapfen 30 formschlüssig aufnehmen.
In zweckdienlicher, hier nicht näher dargestellter Ausgestaltung ist das Deckelteil 18 in der in Figur 1 dargestellten offenen Position arretierbar, sodass das Deckelteil 18 selbsttätig in dieser Position gehalten ist. Hierzu sind beispielsweise im Bereich des Drehgelenks, also im Bereich der Lagerzapfen 20 und der Lagerösen 22 geeignete Arretiermittel ausgebildet, sodass der Deckel in dieser offenen Position gehalten ist. Durch eine Krafteinwirkung lässt sich diese Arretierung reversibel lösen, sodass das Deckelteil 18 aus der in Figur 1 dargestellten Position in die in Figur 2 dargestellte geschlossene Stellung überführt werden kann. Hierzu wird das Deckelteil 18 also um eine durch die Lagerzapfen 20 definierte
Schwenkachse verschwenkt.
Zweckdienlicherweise ist weiterhin auch für die geschlossene Stellung eine Arretierung oder Verrastung des Deckelteils 18 am Gehäuse 1 6 ausgebildet. Hierzu sind bevorzugt an der Unterseite des Deckelteils 18 Rastelemente angeformt, welche mit korrespondierenden Rastelementen an den Seitenwandungen des Gehäuses 1 6 zusammenwirken.
Das rechts außen angeordnete Kontaktelement 8c ist lediglich von oben in das geöffnete Gehäuse 1 6 lose eingelegt. Um dieses in seiner unteren gewünschten Montageposition zu fixieren ist in bevorzugter Ausgestaltung zumindest ein Formschlusselement, insbesondere nach Art eines Rastelements am Träger 4 ausgebildet. Bevorzugt sind hierzu zwei gegenüberliegende Rastnasen an den Wandungsbereichen der Trennwände 42 ausgeformt.
Die in der Figur 4 dargestellte zweite Ausführungsvariante zeichnet sich durch eine einstückige Ausgestaltung aus, bei der das Deckelteil 18 unmittelbar am Gehäuse 1 6 angeformt ist. Der gesamte Träger 4 umfasst daher als einstückiges Spritzgußteil auch das Deckelteil 18. Zur Ermöglichung der Schwenkbeweglichkeit ist im Übergangsbereich vom Deckelteil 18 zu dem Gehäuse 1 6 eine eine
Schwenkachse definierende Kerbe oder Materialverjüngung ausgebildet. Es verbleibt daher eine Materialbrücke 46 mit im Vergleich zu dem restlichen Deckelteil 18 reduzierter Wandstärke. Die Wandstärke der Materialbrücke 46 ist dabei ausreichend dick bemessen, so dass das Deckelteil 18 in der in der Figur 4 gezeigten offenen Stellung fixiert ist. Zum Überführen in die geschlossene Stellung muss auf das Deckelteil 18 eine externe Schließkraft aufgebracht werden. Der Träger 4 wird in der in Figur 4 dargestellten Montagesituation vorgefertigt und an den Crimpautomaten angeliefert und dort eingesetzt. Erst nach dem erfolgten Crimpprozess wird das Deckelteil 18 in die geschlossene Stellung überführt. Hierbei wird die Fixierung der Materialbrücke 46 irreversibel aufgebrochen. Die Materialbrücke 46 bildet vorzugsweise weiterhin jedoch noch ein Scharniergelenk aus, so dass auch nach dem Aufbrechen der Fixierung das Deckelteil 18 am Gehäuse 1 6 gehalten ist.
Zur Herstellung eines Netzkontaktsteckers wird die in den Figuren dargestellte Steckerbrücke 2 vorkonfektioniert an eine Montagevorrichtung, insbesondere an einen Crimpautomat übergeben. Dabei wird für einen zuverlässigen Transport die Steckerbrücke 2 in der in Figur 2 gezeigten geschlossenen Stellung angeliefert. Zunächst wird das Deckelteil 18 in die geöffnete Position überführt. Anschließend werden Leiterenden der anzuschließenden Leiter in die Crimpanschlüsse 10a, b, c eingelegt, dort mit den Crimplaschen dieser Crimpanschlüsse 10a, b, c durch
Umbiegen derselben vercrimpt. Dadurch wird wiederum das Deckelteil 18 in die in Figur 2 dargestellte geschlossene Position überführt und vorzugsweise mit dem Gehäuse 1 6 verrastet. Im letzten Schritt erfolgt schließlich noch ein Umgießen der Steckerbrücke 2 mit dem daran angeschlossenen Kabel mit einer Vergußmasse.
Steckerbrücke
Träger
a,b,c Kontaktstifte
a,b,c Kontaktlasche
0a,b,c Crimpanschluss
4 Trägerplatte
6 Gehäuse
8 Deckelteil
0 Lagerzapfen
2 Lageröse
4 Trennsteg
8 Kammer
0 Fixierzapfen
2 dreieckförmiger Randbereich4 V-Kerbe
6 Durchgangsloch
8 Dichtsteg
0 Kanal
2 Trennwände
4 Kappe
6 Materialbrücke