Beschreibung
Handbedienteil, Handbediensystem, Möbelsteuerungssystem, Bett und Sessel
Die Erfindung betrifft ein Handbedienteil für eine Möbelsteu¬ erung, die insbesondere für Sitzmöbel oder Liegemöbel vorge¬ sehen ist, für ein Handbediensystem mit einem solchen Handbedienteil und ein Möbelsteuerungssystem mit einem solchen Handbediensystem. Die Erfindung betrifft ferner elektrisch verstellbare Möbel, insbesondere ein Bett und einen Sessel mit einem solchen Möbelsteuerungssystem.
Bei elektrisch verstellbaren Möbeln sind vielfach Handbedien- teile vorgesehen, die einzelne Bedientasten zum Auslösen verschiedener Verstellfunktionen haben. Solche herkömmlichen Handbedienteile sind vielfach unflexibel zu handhaben oder ermöglichen nur einen begrenzten Funktionsumfang. Eine zu lösende Aufgabe besteht darin, ein verbessertes Bedi¬ enkonzept anhand eines Handbedienteils anzugeben, welches ei¬ ne flexible Ansteuerung verstellbarer Möbel ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Pa- tentansprüche gelöst. Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Das verbesserte Bedienkonzept basiert auf der Idee, dass ein Handbedienteil auf beiden Seiten seines Gehäuses bedient wer- den kann, um zum Teil unterschiedliche Funktionen einer Möbelsteuerung auszulösen. Gleichzeitig sind aber bestimmte Funktionen über entsprechende Bedienfelder sowohl auf der
Oberseite als auch der Unterseite eines Gehäuses des Handbe¬ dienteils gleichermaßen bedienbar.
Dazu ist auf der Oberseite ein erstes Bedienfeld definiert, während auf der Unterseite ein zweites Bedienfeld definiert ist, welches dem ersten Bedienfeld gegenüberliegend angeord¬ net ist. Eine Betätigung sowohl des ersten Bedienfelds als auch des zweiten Bedienfelds löst ein erstes Bediensignal aus .
Vorzugsweise sind auf der Oberseite das erste und ein drittes Bedienfeld definiert, während auf der Unterseite das zweite und ein viertes Bedienfeld definiert sind, die dem ersten und dritten Bedienfeld entsprechend gegenüberliegend, insbesonde- re unmittelbar gegenüberliegend angeordnet sind. Dabei löst eine Betätigung des ersten Bedienfelds genauso wie eine Betä¬ tigung des zweiten Bedienfelds jeweils ein erstes Bediensig¬ nal aus. Gleichermaßen löst sowohl eine Betätigung des dritten Bedienfelds als auch eine Betätigung des vierten Bedien- felds ein zweites Bediensignal aus. Die Bediensignale sind vorzugsweise Verstellsignale in zwei möglichen Verstellrich¬ tungen, welche in dieser Form an die Möbelsteuerung übermittelt werden können. Vorzugsweise sind neben den genannten Bedienfeldern noch weitere Bedienmöglichkeiten auf der Oberseite beziehungsweise der Unterseite des Gehäuses des Handbedienteils vorgesehen.
In einer Ausgestaltung ist das Gehäuse zumindest im Bereich des ersten bzw. des ersten und dritten Bedienfelds beweglich über in dem Gehäuse angeordneten Drucktastern derart gelagert, dass ein erster dieser Drucktaster durch Bewegung des Gehäuses im Bereich des ersten Bedienfelds betätigt wird und
dass, soweit vorhanden, ein zweiter dieser Drucktaster durch Bewegung des Gehäuses im Bereich des dritten Bedienfelds be¬ tätigt wird. Ein Benutzer wird daher zur Betätigung der Bedienfelder entsprechenden Druck auf das Gehäuse in den vordefi- nierten Bereichen ausüben, um den darunterliegenden Drucktaster zu betätigen. Dadurch kann dem Benutzer auch ein hapti- sches Feedback gegeben werden.
In weiteren Ausgestaltungen weist die Unterseite des Gehäuses des Handbedienteils einen flachen oder im Wesentlichen flachen ersten Bereich auf. Somit kann das Handbedienteil in dem ersten Bereich flach und stabil auf einer mehr oder wenigen flachen Oberfläche, wie zum Beispiel einer Matratze, einer Armlehne oder einem Nachtkästchen, aufliegen. Leichte Wölbun- gen oder seitliche Abschrägungen im ersten Bereich sind möglich. Die Unterseite weist ferner wenigstens einen bezüglich des ersten Bereichs geneigten zweiten Bereich auf, wobei das zweite und, soweit vorhanden, das vierte Bedienfeld im zwei¬ ten, geneigten Bereich definiert sind. Die Neigung ist dabei so gestaltet, dass bei aufliegendem erstem Bereich jeweils ein Abstand des zweiten Bereichs zur Auflagefläche besteht. Der zweite Bereich kann abgeschrägt sein oder eine Krümmung aufweisen, welche eine konstante oder nicht konstante Stei¬ gung beziehungsweise einen konstanten oder nicht konstanten Krümmungsradius aufweist.
Durch eine solche Anordnung wird gewährleistet, dass das zweite und das vierte Bedienfeld nicht unbeabsichtigt betä¬ tigt werden, wenn das Handbedienteil auf der Unterseite, ins- besondere auf dem ersten Bereich aufliegt.
In einigen Ausgestaltungen ist in dem zweiten, geneigten Bereich eine Funktionswahltaste angeordnet, welche insbesondere
zum Auswählen einer Bedienmöglichkeit des Handbedienteils vorgesehen ist. Solche Bedienmöglichkeiten umfassen beispielsweise die Verstellung eines Kopfteils eines Betts, ei¬ nes Fußteils eines Betts oder eine gleichzeitigen Anpassung von Kopf- und Fußteil. Zwischen diesen Bedienmöglichkeiten kann über die Funktionswahltaste umgeschaltet werden.
Vorzugsweise bildet der erste Bereich eine Hauptauflagefläche der Unterseite, wobei die Funktionswahltaste beabstandet zu einer von der Hauptauflagefläche gebildeten Ebene angeordnet ist. Somit erfolgt zumindest bei einer im Wesentlichen glat¬ ten Oberfläche, auf die der erste Bereich aufgelegt wird, keine unerwünschte Betätigung der Funktionswahltaste. Ande¬ rerseits ist es aber möglich, durch Neigung des Handbe- dienteils den zweiten Bereich an die Auflagefläche zu bringen und dadurch indirekt die Funktionswahltaste zu betätigen. Diese Anordnung ermöglicht somit eine Betätigung sowohl, wenn die Oberseite des Handbedienteils einer Oberfläche abgewandt bzw. einem Benutzer zugewandt ist als auch, wenn die Unter- seite dem Benutzer zugewandt ist. Somit ist die Flexibilität der Bedienung weiter erhöht.
Gemäß dem verbesserten Bedienkonzept kann somit durch die Funktionswahltaste eine Funktionsauswahl getroffen werden, während mit den Bedienfeldern auf der Oberseite beziehungs¬ weise der Unterseite eine Verstellung innerhalb dieser Funk¬ tionsmöglichkeiten erfolgen kann.
In verschiedenen Ausgestaltungen ist in dem zweiten, geneig- ten Bereich eine Anzeigevorrichtung angeordnet, welche zum Anzeigen einer ausgewählten Bedienmöglichkeit des Handbe¬ dienteils vorgesehen ist. Beispielsweise können dazu Anzeige-
flächen vorgesehen sein, die durch eine entsprechende Hintergrundbeleuchtung sichtbar werden.
In verschiedenen Ausgestaltungen ist im ersten Bereich, der im Wesentlichen flach ist, eine Anzeige, insbesondere eine grafische Anzeige oder eine Flüssigkristallanzeige, englisch LCD, vorgesehen. Vorzugsweise weist die Anzeige eine berüh¬ rungsempfindliche Bedienfläche auf. Anders ausgedrückt kann die Anzeige auch als sogenannter Touchscreen ausgeführt sein. Damit ist auf der Unterseite des Handbedienteils eine weitere Bedienmöglichkeit, zumindest aber eine Signalisierungsmög- lichkeit für einen Benutzer, gegeben. Darüber können etwa spezielle Funktionen des Möbels ausgewählt beziehungsweise angesteuert werden. Dem Benutzer bleibt es dadurch selbst überlassen, ob er einfache Bedienungen auf der Oberseite des Handbedienteils ausführt oder diese einfachen Bedienungen auf der Unterseite vornimmt. Die erweiterten Bedienmöglichkeiten kann der Benutzer flexibel durch Nutzung der Unterseite erreichen .
In verschiedenen Ausführungsformen sind auf der Oberseite des Gehäuses zusätzlich eine oder mehrere Auswahltasten vorgese¬ hen. Vorzugsweise ist das Handbedienteil hierbei eingerich¬ tet, bei Betätigung einer der Auswahltasten eine gespeicherte Folge von Steuerungsbefehlen an eine mit dem Handbedienteil gekoppelte Möbelsteuerung zu übermitteln. Eine solche Folge kann beispielsweise bei einer Steuerung für ein Bett zunächst die Einstellung einer bestimmten Bettposition mit einem anschließenden Start einer Massagefunktion und einer entspre- chenden Lichteinstellung bestehen. Selbstverständlich können beliebige Steuerungskombinationen vorgenommen werden, sodass das eben genannte Beispiel nicht einschränkend wirken soll.
Die Auswahltasten können beispielsweise auch als Schnellwahltasten oder Schnellzugriffstasten verwendet werden.
Das Handbedienteil umfasst vorzugsweise ein drahtloses Kommu- nikationsmodul , das zum Datenaustausch mit einer Möbelsteue¬ rung, insbesondere zum Übermitteln von Steuerungsbefehlen an die Möbelsteuerung, eingerichtet ist. Somit können insbesondere das erste und das zweite Bediensignal sowie weitere Be¬ diensignale oder Kombinationen von Bediensignalen an die Mö- belsteuerung übermittelt werden. Ebenso können gegebenenfalls auch Statusinformationen von der Möbelsteuerung empfangen werden und, wenn vorhanden, über die grafische Anzeige auf der Unterseite ausgegeben werden. In einigen Ausgestaltungen weist das Handbedienteil eine au¬ tomatische Konfigurationsmöglichkeit auf. Dabei soll die Ver¬ fügbarkeit diverser Funktionen auf dem Handbedienteil von der Konfiguration der Steuerung abhängig sein. Beispielsweise kann das Handbedienteil über das jeweilige Kommunikationsmo- dul mit der Möbelsteuerung die notwendigen oder verfügbaren
Funktionen austauschen bzw. diese von der Möbelsteuerung empfangen. So ist es möglich, dass das Handbedienteil die Konfi¬ guration aus der Möbelsteuerung abfragt, oder die Möbelsteuerung die Konfiguration selbstständig an das Handbedienteil schickt. Abhängig von dieser Konfiguration soll das Handbedienteil dann nur die jeweils konfigurierten/verfügbaren Funktionen ausführen oder anbieten können.
Eine solche steuerungsabhängige Konfiguration ist insbesonde- re bei den Ausführungen des Handbedienteils mit grafischer Anzeige und/oder Bedienmöglichkeit auf der Unterseite vor¬ teilhaft, kann aber auch die Konfiguration der Auswahltasten betreffen .
Zum Beispiel ist die Möbelsteuerung konfiguriert auf ein Bett mit vier Versteilmotoren und zwei Massagezonen. Für diesen Fall soll das Handbedienteil genau diese Bedienfunktionen aufweisen. In einer anderen Konfiguration ist die Möbelsteue- rung auf ein Bett mit zwei VerStellmotoren und drei Heizzonen konfiguriert. Auch in diesem Fall soll das Handbedienteil dann genau diese Bedienfunktionen ausführen bzw. anbieten und alle nicht vorhandenen Funktionen gar nicht anbieten. Die Auswahltasten können eine Hintergrundbeleuchtung aufweisen, welche entweder bei Betätigung der Auswahltasten oder bei Annäherung, beispielsweise einer Hand an das Handbedienteil, aktiviert wird. Das Handbedienteil weist in verschiedenen Ausführungsformen wiederaufladbare Batterien auf, kann aber auch mit normalen Batterien betrieben werden. Vorzugsweise weist das Handbe¬ dienteil entsprechende Anschlussmittel zum Aufladen der wie¬ deraufladbaren Batterien auf. Eine solche Aufladung kann bei- spielsweise in einer entsprechenden Dockingstation erfolgen.
Beispielsweise weist eine Ausführungsform eines Handbedien¬ systems ein Handbedienteil gemäß einem der zuvor beschriebe¬ nen Ausführungsbeispiele sowie eine Dockingstation zur Auf- nähme des Handbedienteils auf. Dabei wird das in der Docking¬ station aufgenommene Handbedienteil durch entsprechende elektrische Kontaktierung von der Dockingstation mit Strom versorgt, insbesondere zum Laden eines Energiespeichers, wie einer wiederaufladbaren Batterie des Handbedienteils.
Vorzugsweise weist die Dockingstation elektrische Kontakte auf, die in einer Aussparung an der Unterseite des Handbe¬ dienteils aufnehmbar sind. Vorzugsweise ist eine solche Aus-
sparung in einem dritten geneigten Bereich ausgeführt, welcher wie der zuvor beschriebene zweite Bereich bezüglich des ersten Bereichs geneigt ist. Beispielsweise sind der zweite und der dritte geneigte Bereich zu beiden Seiten des ersten, flachen Bereichs angeordnet, insbesondere symmetrisch ange¬ ordnet .
Die Dockingstation ist vorzugsweise mit einem Kabel an einem Ladegerät oder an der Möbelsteuerung angeschlossen, um eine entsprechende Stromzufuhr für die Ladekontakte zu bekommen. Eine Datenverbindung zwischen der Dockingstation und der Möbelsteuerung ist nicht zwingend erforderlich, aber selbstverständlich möglich. Zudem können neben den Ladekontakten auch weitere Kontakte in dem Handbedienteil und in der Dockingsta- tion vorgesehen werden, welche eine elektrische, insbesondere serielle Datenverbindung zwischen dem Handbedienteil und der Dockingstation ermöglichen.
In einigen Ausgestaltungsformen kann die Dockingstation auch eine USB-Buchse zum Laden von entsprechenden Geräten wie Mobiltelefonen, Tablet-Computern oder dergleichen aufweisen.
In einigen Implementierungen kann in der Dockingstation ein Umgebungslicht vorgesehen werden, welches durch entsprechende Ansteuerung im Handbedienteil aktiviert wird. Beispielsweise ist dazu im Handbedienteil, vorzugsweise auf der Oberseite des Gehäuses, ein näherungsempfindlicher Sensor und/oder ein berührungsempfindlicher Sensor und/oder ein Taster vorgesehen, durch welche ein Einschalten eines entsprechenden Be- leuchtungselements der Dockingstation ausgelöst werden kann. Anstelle oder zusätzlich zum Umgebungslicht in der Dockingstation können auch in oder an dem Handbedienteil Beleuchtungsmittel vorgesehen werde, die als Umgebungslicht genutzt
werden können. Beispielsweise kann hierfür, soweit vorhanden, eine Hintergrundbeleuchtung der beschriebenen Auswahltasten oder die optionale Anzeige auf der Unterseite genutzt werden. Beispielsweise ist das System auch derart eingerichtet, dass ein Ruhebetriebszustand oder Standby-Modus vorgesehen ist, welcher bei Aktivierung des Beleuchtungselements beziehungs¬ weise der entsprechenden Sensierung beendet wird. Die verschiedenen Ausgestaltungen es Handbediensystems mit Dockingstation und Handbedienteil ermöglichen, dass eine grundlegende Bedienung des Handbedienteils auch dann möglich ist, wenn das Handbedienteil in die Dockingstation eingelegt ist. Insbesondere ist dabei die Unterseite des Gehäuses der Dockingstation zugewandt, während die Oberseite des Gehäuses frei zugänglich ist. Somit können die Grundfunktionen über das erste und, soweit vorhanden, das dritte Bedienfeld sowie, soweit vorhanden, entsprechende Auswahltasten erreicht wer¬ den. Der Ruhezustand kann nur das Handbedienteil oder aber auch die verbundene Möbelsteuerung betreffen.
Ein Handbediensystem gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen kann beispielsweise in einem Möbelsteuerungs¬ system eingesetzt werden, welches zusätzlich eine Möbelsteue- rung aufweist, die mit dem Handbedienteil zum Empfang von
Steuerungsbefehlen gekoppelt ist, und die eingerichtet ist, wenigstens einen Verstellmotor eines elektrisch verstellbaren Möbels anzusteuern. Neben oder anstelle von einem Verstellmotor können auch andere Elemente, etwa eine Heizung, ein Massagemotor für eine Massagefunktion oder ähnliches von der Möbelsteuerung angesteuert werden.
Ein solches Möbelsteuerungssystem kann beispielsweise bei einem elektrisch verstellbaren Bett oder bei einem elektrisch verstellbaren Sessel, aber auch bei anderen elektrisch verstellbaren Möbeln eingesetzt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend an mehreren Ausführungsbei¬ spielen anhand von Figuren näher erläutert. Gleiche Bezugs¬ zeichen kennzeichnen hierbei Elemente oder Bauteile gleicher Funktion. Soweit sich Schaltungsteile oder Bauteile in ihrer Funktion entsprechen, wird deren Beschreibung nicht in jeder der folgenden Figuren wiederholt.
Es zeigen:
Figuren 1A, 1B und IC verschiedene Ansichten einer beispiel¬ haften Ausführungsform eines Handbedienteils,
Figur 2 eine Ausführungsform eines Handbedienteils mit ei¬ ner Dockingstation,
Figuren 3A und 3B eine Ansicht einer Ausführungsform einer
Dockingstation mit zugehörigem Handbedienteil,
Figuren 4A, 4B und 4C verschiedene Ansichten eines Handbe¬ dienteils mit einer Dockingstation, und
Figur 5 eine beispielhafte Ausführungsform eines elektrisch verstellbaren Betts mit einem Handbediensystem.
In den Figuren 1A, 1B und IC sind verschiedene Ansichten eines Handbedienteils 100 gemäß dem verbesserten Bedienkonzept dargestellt. Ein solches Handbedienteil 100 ist insbesondere für eine Möbelsteuerung gedacht, welche zur Verstellung von
elektrisch verstellbaren Sitzmöbeln oder Liegemöbeln oder auch anderen Möbeln geeignet ist.
Das Handbedienteil 100 umfasst ein Gehäuse 101 mit einer Oberseite 110 und einer Unterseite 160. Bei der Darstellung der Figur 1A liegt das Handbedienteil 100 auf einem ersten, im Wesentlichen flachen Bereich der Unterseite 160 auf. Figur 1B zeigt eine Draufsicht auf die Oberseite des Handbe¬ dienteils 100, während Figur IC eine Untersicht auf die Un- terseite 160 des Handbedienteils 100 zeigt.
Auf der Oberseite 110 sind ein erstes Bedienfeld 120 und ein drittes Bedienfeld 130 definiert, deren Betätigung insbeson¬ dere ein erstes beziehungsweise ein zweites Bediensignal aus- löst, welches an die Möbelsteuerung, die hier nicht darge¬ stellt ist, übermittelt wird, vorzugsweise mit einem eben¬ falls nicht dargestellten drahtlosen Kommunikationsmodul.
Gegenüberliegend zu dem ersten und dritten Bedienfeld 120, 130 sind auf der Unterseite 160 in einem bezüglich der Aufla¬ geebene beziehungsweise des ersten Bereichs geneigten zweiten Bereich ein zweites Bedienfeld 170 und ein viertes Bedienfeld 180 vorgesehen. Das zweite und das vierte Bedienfeld 170, 180 sind beispielsweise in dem zweiten, geneigten Bereich mit entsprechenden Aufwärts- beziehungsweise Abwärtspfeilen ge¬ kennzeichnet. Diese Pfeile sind nur exemplarisch zu verstehen und können auch durch andere Symbole oder Zeichen ersetzt werden . Ferner ist in dem zweiten, geneigten Bereich ein Funktionswahlelement 190 vorgesehen, welches besonders in Figur IC deutlicher erkennbar ist. Dieses Funktionswahlelement 190 weist eine Funktionswahltaste 191 auf sowie eine Anzeigevor-
richtung, welche beispielsweise zum Anzeigen einer ausgewählten Bedienmöglichkeit des Handbedienteils 100 eingerichtet ist. Lediglich beispielhaft sind in der Darstellung der Figur IC hierfür Anzeigemöglichkeiten A, B und C vorgesehen, die etwa über eine Hintergrundbeleuchtung visualisiert werden können. Das Funktionswahlelement 190 mit der Funktionswahl¬ taste 191 ist optional und kann in anderen Ausführungen auch weggelassen werden. Auf der Oberseite 110 sind neben der ersten und der zweiten
Bedienfläche 120, 130 noch ein Auswahlblock 140 mit beispiel¬ haft fünf Auswahltasten 141 bis 145 vorgesehen. Die Auswahltasten 141 bis 145 können eine Hintergrundbeleuchtung aufweisen. Die hier dargestellte Anzahl von vier beziehungsweise fünf Auswahltasten 141 bis 145 ist lediglich beispielhaft gewählt und kann selbstverständlich größer oder auch kleiner sein. Die Auswahltasten können beispielsweise auch als
Schnellwahltasten oder Schnellzugriffstasten verwendet werden. Im Übrigen kann auf das Vorsehen der Auswahltasten auch vollständig verzichtet werden.
Im Bereich des ersten und dritten Bedienfelds 120, 130 können entsprechende Sensierungsmittel vorgesehen werden, welche ei¬ ne Betätigung dieser Bedienfelder aufnehmen. Beispielsweise sind hierfür in dem Gehäuse 101 entsprechende Drucktaster vorgesehen, die unterhalb der Bedienfelder 120, 130 angeord¬ net sind. Das Gehäuse 101 ist dabei im Bereich der Bedienfel¬ der 120, 130 derart gelagert, dass durch Druck auf das ent¬ sprechende Bedienfeld der darunterliegende Drucktaster betä- tigt wird. Alternativ können jedoch auch andere Betätigungs¬ elemente vorgesehen werden.
Die gegenüberliegenden zweiten und vierten Bedienfelder 170, 180 sind beispielsweise mit berührungsempfindlichen Sensoren im Inneren des Gehäuses ausgeführt. Jedoch können auch hier andere Ausgestaltungen verwendet werden.
Vorzugsweise löst sowohl eine Betätigung des ersten Bedienfelds 120 als auch eine Betätigung des zweiten Bedienfelds 170 ein erstes Bediensignal aus, während eine Betätigung des dritten Bedienfelds ebenso wie eine Betätigung des vierten Bedienfelds ein zweites Bediensignal auslöst. Beispielsweise repräsentieren das erste und das zweite Bediensignal eine Aufwärts- beziehungsweise Abwärtssteuerung. Welche Funktion dabei gesteuert wird, hängt beispielsweise von einer Auswahl vorgegebener Bedienmöglichkeiten des Handbedienteils durch die Funktionswahltaste 191 ab. So kann beispielsweise bei ei¬ ner Bettensteuerung durch die Funktionswahltaste 191 zwischen einer Verstellung des Kopfteils, einer Verstellung des Fußteils und einer gemeinsamen Verstellung von Kopf- und Fußteil des Bettes gewählt werden, insbesondere durch zyklisches Durchschalten zwischen den verschiedenen Bedienmöglichkeiten mit jeder Betätigung der Funktionswahltaste 191.
Um die Druckfunktion in der Oberseite 110 des Gehäuses 101 an den Bedienfeldern 120, 130 zu unterstützen, kann in dem Ge- häuse beispielsweise eine Materialaussparung vorgesehen werden, die in den Figuren 1A und 1B durch einen Strich zwischen dem ersten und dem dritten Bedienfeld 120, 130 dargestellt ist . Die Funktionswahltaste 191 kann auf verschiedene Weisen betä¬ tigt werden. Wenn der Benutzer beispielsweise unmittelbar auf die Unterseite 160 schaut, entsprechend der Darstellung in Figur IC, kann er direkt mit dem Finger die Funktionswahltas-
te 19 betätigen. Wenn jedoch das Handbedienteil 100 aufgelegt ist, wie in Figur 1A dargestellt ist und der Benutzer somit keinen direkten Kontakt zur Funktionswahltaste 191 hat, kann die Taste durch Neigen des gesamten Handbedienteils 100 nach vorne erfolgen, indem das Gehäuse 101 mit der Taste 191 auf eine Oberfläche gedrückt wird. Die Neigung des zweiten Be¬ reichs, in dem die Funktionswahltaste 191 angeordnet ist, verhindert ein unbeabsichtigtes Betätigen, wenn das Handbe¬ dienteil 100 lediglich abgelegt wird.
Die Auswahltasten 141 bis 144 können beispielsweise derart genutzt werden, dass bei einer Betätigung eine vorbestimmte Folge von Steuerungsbefehlen an die Möbelsteuerung übermittelt wird. Dadurch kann durch eine einzige Tastenbetätigung ein komplettes Programm abgearbeitet werden, welches bei¬ spielsweise eine Verstellfunktion mit anschließender Massagefunktion und Einstellung einer Beleuchtung umfasst. Jeder der Auswahltasten kann eine andere Funktionsfolge zugeordnet sein .
Die fünfte Auswahltaste 145 dient beispielsweise zum Rückset¬ zen, beispielsweise des Betts in eine flache Position, um et¬ wa bei unbeabsichtigter Verstellung eine Grundeinstellung herstellen zu können. Selbstverständlich kann die Taste auch für andere Funktionen beziehungsweise Funktionsfolgen genutzt werden .
In der Darstellung der Figur IC ist in dem ersten, flachen Bereich eine Anzeige 165, insbesondere eine grafische Anzeige oder eine Flüssigkristallanzeige, LCD, vorgesehen. Diese weist vorzugsweise eine berührungsempfindliche Bedienfläche auf. Über die Anzeige können sowohl Statusinformationen von der Möbelsteuerung angezeigt werden als auch Bedienmöglich-
keiten aufgezeigt werden. Zudem kann bei gleichzeitiger Funktion als Sensor auch eine Steuerung der verschiedenen Funktionen der Möbelsteuerung erfolgen, etwa durch Berühren entsprechend dargestellter Menüoptionen.
In einem weiteren geneigten Bereich, der von der Grundfläche absteht, ist eine Aussparung 162 vorgesehen. Durch diese Aussparung 162 können beispielsweise elektrische Kontakte aufge¬ nommen werden, um das Bedienteil 100 mit Strom zu versorgen und/oder eine drahtgebundene Verbindung herzustellen.
Eine solche elektrische Verbindung wird vorzugsweise mit ei¬ ner entsprechenden Dockingstation 200 hergestellt, welche exemplarisch in Kombination mit dem Handbedienteil 100 in Fi- gur 2 dargestellt ist. Die Dockingstation 200 ist bezüglich ihrer Form an das Handbedienteil 100 angepasst und nimmt ins¬ besondere die Unterseite 160 auf, sodass lediglich die Ober¬ seite 110 sichtbar und bedienbar ist. Vorzugsweise erfolgt beispielsweise ein Ladevorgang für wieder aufladbare Batte- rien des Bedienteils 100 durch die Dockingstation 200. Nach dem verbesserten Bedienkonzept ist auch während des Ladevorgangs eine Bedienung über das erste und das dritte Bedienfeld 120, 130 sowie die Auswahltasten möglich. Die Dockingstation ist über ein Kabel 210 mit einem Netzteil oder mit der Möbel- Steuerung verbunden, um entsprechende Versorgungsströme für das Bedienteil 100 zu erhalten.
Bei den dargestellten Ausführungsformen weist die Unterseite 160 den ersten, flachen Bereich sowie zwei geneigte Bereiche auf. Jedoch liegt es auch im Rahmen des verbesserten Bedienkonzepts, auf die Ausbildung dieser geneigten Bereiche teil¬ weise oder vollständig zu verzichten und etwas die gesamte Unterseite 160 flach oder im Wesentlichen flach auszubilden.
Ferner sind bei den dargestellten Ausführungsformen auf der Oberseite und auf der Unterseite jeweils zwei Bedienfelder vorgesehen. In möglichen Abwandlungen kann diese Zahl auch größer oder kleiner sein, so dass beispielsweise nur das Be¬ dienfeld 120 auf der Oberseite und das Bedienfeld 170 auf der Unterseite vorhanden sind. In einer anderen Ausgestaltung sind pro Seite jeweils drei oder mehr Bedienfelder vorgese¬ hen .
In den Figuren 3A und 3B sind Schrägansichten der Dockingsta- tion 200 beziehungsweise des Bedienteils 100 dargestellt. Da¬ bei ist zu erkennen, dass in der Dockingstation elektrische Kontakte 220 vorgesehen sind, welche entsprechend in der Aus- nehmung 162 an der Unterseite 160 des Bedienteils 100 aufge¬ nommen werden kann. Neben einer Stromversorgung können über die elektrischen Kontakte 220 auch Datensignale, beispiels¬ weise über eine serielle Datenverbindung ausgetauscht werden. Die Dockingstation 200 kann auch Beleuchtungsmittel aufwei¬ sen, die insbesondere zur Bereitstellung eines Umgebungs¬ lichts dienen können. Ein solches Umgebungslicht ist bei¬ spielsweise im Bereich der Hauptauflagefläche 230 oder am Rand davon vorgesehen und kann durch energiesparende Leucht- dioden ausgeführt sein. Eine Aktivierung des Umgebungslichts kann vielfältig erfolgen. Beispielsweise ist im Handbedien¬ teil 100 ein Näherungssensor oder ein berührungsempfindlicher Sensor oder ein mechanischer Taster oder eine Kombination davon vorgesehen, deren Betätigung eine Aktivierung des Umge- bungslichts auslöst. Die Aktivierung kann beispielsweise über die zuvor beschriebene serielle Verbindung zwischen Handbe¬ dienteil 100 und Dockingstation 200 signalisiert werden.
Anstelle oder zusätzlich zum Umgebungslicht in der Docking- station 200 können auch in oder an dem Handbedienteil 100 Beleuchtungsmittel vorgesehen werde, die als Umgebungslicht ge¬ nutzt werden können. Beispielsweise kann hierfür, soweit vor- handen, eine Hintergrundbeleuchtung der beschriebenen Auswahltasten 141 bis 145 beziehungsweise des Auswahlblocks 140 genutzt werden. In gleicher Weise kann das Umgebungslicht na¬ türlich auch in Form einer LED-Beleuchtung im Handbedienteil 100, die nach unten leuchtet, realisiert werden.
In einigen Ausgestaltungen kann auch die Anzeige 165 bzw. das LCD selbst als Umgebungslicht verwendet werden. Dabei ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Anzeigefläche der Anzeige 165 über die Breite der Dockingstation 200 hinausragt und da- mit sichtbar ist. Die Nutzung der Anzeige 165 hat den Vor¬ teil, dass das Umgebungslicht in verschiedenen Farben, bei¬ spielsweise je nach Stimmung, realisiert werden kann.
Die Umgebungslichtfunktion kann beispielsweise einerseits ei- ne Bedienung des Handbedienteils auch im Dunkeln ermöglichen. Andererseits kann somit eine angenehme und wenig aufdringli¬ che Beleuchtung erreicht werden, ohne dass das Einschalten einer vollen Raumbeleuchtung notwendig wird. In den Figuren 4A, 4B und 4C sind weitere Darstellungen des Handbedienteils 100 mit der Dockingstation 200 gezeigt.
Figur 5 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines Bett¬ systems mit einem elektrisch verstellbaren Bett 300 sowie ei- nem Handbedienteil 100 mit Dockingstation 200 gemäß einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele. Die Dockingstation 200 ist beispielsweise über das Kabel 210 mit einer im Bett 300 angeordneten, hier nicht sichtbaren Möbelsteuerung ver-
bunden, welche entsprechende Versteilmotoren des Betts 300 ansteuert. Neben oder anstelle von einem Versteilmotor können auch andere Elemente, etwa eine Heizung, ein Massagemotor für eine Massagefunktion oder ähnliches von der Möbelsteuerung angesteuert werden. Steuerungsfunktionen werden vorzugsweise von dem Handbedienteil 100 über eine drahtlose Schnittstelle an die Möbelsteuerung übermittelt. Das Kabel 210 dient im We¬ sentlichen der Energieversorgung des Handbedienteils 100. Neben der Anwendung für ein Bett gemäß Figur 5 kann das Handbedienteil 100 mit der Dockingstation 200 auch bei anderen elektrisch verstellbaren Möbeln, insbesondere bei Sitzmöbeln wie verstellbaren Liegesesseln, elektrisch verstellbaren Couchgarnituren oder dergleichen eingesetzt werden.
Die Handbedieneinrichtung 100 eignet sich auch für den Einsatz im Pflegebereich, wo körperlich eingeschränkte Benutzer dennoch die wichtigsten Funktionen an dem Handbedienteil selber ausführen können, während kompliziertere Einstellungen beispielsweise von Fachpersonal mit demselben Handbedienteil vorgenommen werden können.