Dreiphasen- Vollwaschmitteltuch und Verfahren zu dessen Herstellung
Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dreiphasen- Vollwaschmitteltuch zur Reinigung von Textilien sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung und insbesondere ein Dreiphasen- Waschmitteltuch mit homogener Verteilung der waschaktiven Substanzen sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Hintergrund der Erfindung und Stand der Technik
Seit Anbeginn der Menschheit besteht das Streben nach Hygiene. Schließlich stellt die Hygiene im Alltag des Menschen eine gewichtige Komponente dar. Der Hygienegedanke des Menschen besteht in erster Linie in der Erhaltung der Gesundheit. Mit der weiteren Entwicklung der Möglichkeiten gerieten neben den grundreinigenden Reinigungseffekten der Duft sowie die Verbesserung der Reinigungsleistungen durch die verwendeten Rohstoffmischungen in den Fokus. Die Optimierung der Reinigungsleistung kennzeichnet sich insbesondere durch die Möglichkeit der Verlängerung eines hygienisch reinen Zustandes sowie einer Verbesserung eines Reinigungsgrades.
Heutzutage kann die Hygiene in die Bereiche der Körper-, Oberflächen- und Textilhygiene unterteilt werden. Letztere wird differenziert in die Anwendung nach Material und Farbe des Textils. Spätestens in den 90 'er Jahren des 20ten Jahrhunderts ist auch ökologische Reinigung in das Bewusstsein der Konsumenten getreten. Dabei ist es wünschenswert, einerseits die bereits erreichten Vorzüge eines Waschmittels zu erhalten und andererseits weitere innovative und ökologisch sinnvolle Produktlösungen zu erfinden.
BESTÄTIGUNGSKOPIE
Mit Beginn der industriellen Produktion von Waschmitteln wurden diese als Pulver realisiert. Ein Waschmittelpulver stellt noch heute eine Mischung aus unterschiedlichen waschaktiven Substanzen dar.
Mit dem Fortschritt bei der Entwicklung von Waschmitteln fanden Enzyme und weitere neue tensidische Verbindungen ihren Einzug in dieses Marktsegment. Neben den zur Reinigung erforderlichen Substanzen werden heutzutage große Mengen an Füllstoff hinzugegeben. Dies führt dazu, dass eine Änderung im Dosierungsverhalten des Verbrauchers nicht erforderlich wurde. Erste Versuche, auf die Füllstoffe zu verzichten, führten zu einer Überdosierung der Tenside, bedingt durch die gewohnte Anwendung seitens der Konsumenten.
Es folgte die Einführung der Flüssigwaschmittel, die rückstandsfreier zu dosieren sind und eine physikalische Alternative zu der Feststoffmischung des Waschmittels darstellen. Allerdings konnten die Flüssigwaschmittel in ihren reinigenden Eigenschaften bis heute nicht das Reinigungsniveau eines Vollwaschmittels (also einer Feststoffmischung) erreichen. Dies findet seine Begründung in der Limitierung eines Flüssigwaschmittels auf flüssige oder gut in Wasser lösliche Komponenten. Die entscheidende dabei fehlende Substanz in einem Flüssigwaschmittel stellt die Gruppe der Zeolithe dar. Diese unterstützen die Schmutzadsorption sowie die Glanzbildung/Farbechtheit bei der Anwendung.
Ein derzeitiger Produkttrend liegt in der vereinfachten Art und Weise der Portionierung des Waschmittels. Dies kann zum einen geschehen durch die Verpackung eines Flüssigwaschmittels in kleinen Polymerbeuteln bis hin zu Mehrkammersystemen. Jedoch bleibt auch hier die oben genannte Problematik des fehlenden Zeoliths bestehen. Eine andere physikalische Modifikation des Waschmittels besteht im Abmischen eines Waschmittels mit einem Fettalkohol, sodass gewünschte Formen erzielt werden können. Beide Produktkonzepte beschreiben jedoch ein Einphasenprodukt, das sich lediglich durch die Portionierung differenzieren lässt.
Wie bereits in der DE 10 2010 060 126 AI beschrieben, kann auch ein Mehrphasenprodukt beschrieben werden. Das dort offenbarte Waschmitteltuch zeichnet sich durch die
Kombination eines Trägermaterials mit einer flüssigen Tränklösung (Zweiphasenprodukt) aus. Jedoch bleibt auch hier immer noch der Nachteil des fehlenden Zeoliths bestehen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung lag somit in der Realisierung eines zu einer Feststoffmischung alternativen Waschmittels, das anders als die Flüssigwaschmittel die Einbringung von Additiven wie etwa Zeolithen zulässt und somit alle Merkmale eines Vollwaschmittels ermöglicht.
Für eine optimale Anwendungsmöglichkeit des erfindungsgemäßen Produktes ist es des weiteren vorteilhaft, dass gerade mit Blick auf die Dispersion und die darin enthaltenen Aktivsubstanzen eine homogene Verteilung der Dispersionslösung im Substrat vorliegt.
Bei der Herstellung von Feuchttüchern wurden im Stand der Technik bisher die folgenden Verfahren eingesetzt:
1. Tränkung mittels einer Befeuchtungsstange, wobei die Befeuchtung über den direkten Kontakt mit der Befeuchtungsstange erfolgt.
2. Tränkung mittels einer Befeuchtungsstange, wobei das Substrat durch Aufsprühen befeuchtet wird.
3. Tränkung mittels einer Befeuchtungswanne, wobei das Substrat durch Eintauchen befeuchtet wird.
Diese Verfahren zur Befeuchtung würden jedoch nicht zu einer homogenen Verteilung der waschaktiven Substanzen bzw. festen Bestandteile der Dispersion auf dem Substrat führen, wie Fig. 1 zu entnehmen ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung lag somit auch in der Bereitstellung eines Waschmitteltuchs mit homogener Verteilung der waschaktiven Substanzen bzw. festen Bestandteile der Dispersion auf dem Substrat sowie eines Verfahrens zu dessen Herstellung, um eine verbesserte Verteilung der Aktivsubstanzen und damit eine bessere Leistung des Waschmitteltuchs zu erreichen.
Zusammenfassung der Erfindung
Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Dreiphasen- Vollwaschmitteltuch vorzusehen, das die Nachteile der reinen Flüssigwaschmittel überwindet, indem es Additive wie z.B. Zeolithe umfasst.
Dieses Ziel ist erreicht worden durch ein Verfahren zur Herstellung eines Dreiphasen- Voll waschmitteltuchs nach Anspruch 1, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass eine aus einem Flüssigwaschmittel und einem in Wasser unlöslichen funktionellen Additiv bestehende Dispersion auf ein bei Raumtemperatur festes Substrat aufgebracht wird.
Das auf diese Weise hergestellte Dreiphasen- Vollwaschmitteltuch ergibt sich aus Anspruch 2, der ein bei Raumtemperatur festes Substrat vorsieht, auf das eine aus einem Flüssigwaschmittel und einem in Wasser unlöslichen funktionellen Additiv bestehende Dispersion aufgebracht ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des feuchten Waschmitteltuchs ergeben sich aus den Unteransprüchen 3 - 7.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Dreiphasen- Waschmitteltuch - und ein Verfahren zu dessen Herstellung - anzugeben, das eine gleichmässigere, insbesondere homogene, Verteilung der waschaktiven Substanzen bzw. festen Bestandteile der Dispersion auf dem Träger Substrat aufweist.
Dieses Ziel ist erreicht worden durch ein Verfahren zur Herstellung eines homogenen Dreiphasen- Waschmitteltuchs nach Anspruch 8, wobei eine Dispersion auf ein bei Raumtemperatur festes Substrat aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat über den direkten Kontakt mit einer ersten Befeuchtungsstange, die auf einer Seite des zu befeuchtenden Substrats aufliegt, sowie einer zweiten Konterbefeuchtungsstange, die auf der gegenüberliegenden Seite des zu befeuchtenden Substrats aufliegt, mit der Dispersion
befeuchtet wird, sodass die waschaktiven Substanzen bzw. festen Bestandteile der Dispersion nach der Befeuchtung homogen über das Substrat verteilt sind.
Das auf diese Weise hergestellte Dreiphasen- Vollwaschmitteltuch ergibt sich aus Anspruch 13, der ein bei Raumtemperatur festes Substrat vorsieht, auf das eine Dispersion aufgebracht wurde und das dadurch gekennzeichnet ist, dass die waschaktiven Substanzen bzw. festen Bestandteile der Dispersion homogen über das Substrat verteilt sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens zur Herstellung und des feuchten Waschmitteltuchs ergeben sich aus den Unteransprüchen 9 - 12 bzw. 14 - 17.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
Erstaunlicherweise konnte das erfindungsgemässe Waschmittelprodukt realisiert werden, indem Additive wie etwa Zeolithe in Form einer Dispersion in eine Tränklösung mit eingearbeitet wurden. Bedingt durch eine feine Körnung sowie eine Erhöhung der Viskosität (> 500 mPas) war es möglich, die Sedimentation deutlich zu reduzieren. Während eine Dispersion im Segment der Flüssigwaschmittel nicht möglich ist, stellt diese für das erfindungsgemässe Vollwaschmitteltuch eine entscheidende Funktion dar.
Dispersionen stellen derzeit - bedingt durch die Sedimentationseffekte - keine physikalische Form von Waschmitteln dar, denn deren die Zielsetzung ist ein kontinuierliches, d.h. statistisch gleiches bzw. homogenes, Produkt, das eine gleichbleibende Produktleistung gewährleistet.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht nun erstmalig die Verwendung von Dispersionen in einem Waschmittelprodukt. Der für Waschmittelprodukte gewünschte kontinuierliche Zustand wurde erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass diese Dispersion auf einem Trägermaterial appliziert wurde. Das Trägermaterial kann hier sowohl ein Vlies sein als auch ein Fettalkohol oder ein Substrat zur Phasenkombination einer Dispersion mit einer weiteren separaten Phase.
In Summe setzt sich die vorliegende Erfindung aus drei unterschiedlichen Phasen zusammen. Die erste Phase 5 der Dispersion ist ein Flüssigwaschmittelkonzentrat bestehend aus waschaktiven Substanzen, Enzymen, ggf. Bleichmittel; die zweite Phase 2 der Dispersion ist ein Glanzbildner bzw. eine unterstützende Substanz zur Unterstützung der Schmutzadsorption (z.B. Zeolith) in fester Modifikation; die dritte Phase 1 ist ein bei Raumtemperatur in fester Modifikation vorliegendes Substrat, auf das die Mischung aus 5 und 2 appliziert wird, wobei das Substrat z.B. aus Fettalkoholen, Viskose, Polyethylen, Polypropylen oder Polyester bestehen kann.
Die feste Phase der Dispersion, d.h. die zweite Phase 2, stellt einen funktionellen Bestandteil des erfindungsgemässen Vollwaschmitteltuchs dar. Die erste Phase der Dispersion, d.h. das Flüssigwaschmittel 5, kann über eine Viskosität von größer 500 mPas verfügen. Das Substrat 1 dient zur statistischen Fixierung der Dispersion und besteht aus einem bei Raumtemperatur festen Rohstoff. Schliesslich können alle bekannten Komponenten eines Vollwaschmittels enthalten sein.
Durch die multiple Vermischung der Phasen zu einem Dreiphasen- Vollwaschmitteltuch ist es erstmals möglich, einen nicht in Wasser löslichen Glanzbildner/Schutzfänger in einem Flüssigwaschmittel mit einzubringen sowie durch die Applikation auf einem Substrat die erforderliche statistische stabile Gleichverteilung zu erhalten.
Das Resultat der Befeuchtung eines Substrats bzw. Trägermaterials über den Querschnitt des Substrats 1 mittels einer Befeuchtungsstange nach dem Stand der Technik ist in Fig. 1 gezeigt. Wie zu sehen, ist die Verteilung der waschaktiven Substanzen bzw. festen Bestandteile 2 der Dispersion nicht homogen. Erstaunlicherweise konnte das erfindungsgemässe Waschmitteltuch mit einer homogenen Verteilung der waschaktiven Substanzen bzw. festen Bestandteile der Dispersion realisiert werden, indem im Gegensatz zu den bisherigen Befeuchtungsverfahren erfindungsgemäss zwei Befeuchtungsstangen, d.h. eine erste Befeuchtungsstange 3 sowie eine zweite Konterbefeuchtungsstange 4 installiert wurden, die auf den gegenüberliegenden Seiten des zu befeuchtenden Substrats bzw. Trägermaterials 1 aufliegen - Fig. 2 zeigt diese Anordnung. Basierend auf einer Befeuchtung über den direkten Kontakt mit den beiden Befeuchtungsstangen 3 und 4 ist es somit erstmalig möglich, das
Tab. 1
Substrat 1 von zwei Seiten homogen mit einer Lotion bzw. Dispersion zu befeuchten. Der Querschnitt über das befeuchtete Substrat in Fig. 3 zeigt die daraus resultierende gewünschte homogene Verteilung der waschaktiven Substanzen bzw. festen Bestandteile 2 der Dispersion. Die aufzubringende Dispersion kann beispielsweise - je nach Anwendungsgebiet - die oben in Tab. 1 angegebenen Inhaltsstoffe umfassen. Wie bereits erwähnt, ist der Einsatz des Builders - der Zeolithe enthalten kann - nur in Verbindung mit dem Dreiphasen- Waschmitteltuch möglich, nicht aber bei reinen Flüssigwaschmitteln. Gleiches gilt für die Schichtsilikate, die als Hilfsstoff zum Einsatz kommen können.