Vorrichtung zur Aufnahme eines Arzneimittelblisters
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Aufnahme und Aufbewahrung von Blisterverpackungen, insbesondere Arzneimittelblister, durch die die Integrität des Blis- ters sichergestellt ist, und die dadurch gekennzeichnet ist, dass einzelne Arzneimitteleinheiten, wie z.B. Tabletten oder Kapseln einzeln aus dem Blister herausgelöst und aus der Vorrichtung entnommen werden können.
Viele pharmazeutische Produkte werden in Form von Tabletten in Blistern auf den Markt gebracht, wobei einige dieser Tabletten relativ klein und insbesondere von älteren Personen, die eine verringerte Beweglichkeit ihrer Hände besitzen, schwer zu handhaben sind. Eine leicht zu handhabende spezielle Vorrichtung, die geeignet ist, eine einzelne Tablette aus einem Blister herauszulösen, vereinfacht das Handling der Tablette. Unter einer Tablette ist im Sinne der Erfindung nicht nur verpresstes Pulver, Pulver- Gemisch oder Granulat mit und ohne einen Überzug sondern auch entsprechend gefüllte Kapseln oder Dragees zu verstehen. In einer speziellen Ausführungsform betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Aufnahme von Blisterverpackungen, insbesondere Arzneimittelblister, wobei die Blisterverpackung eine Arzneimittelkapsel enthält, welche aus Gelatine oder Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) besteht, in welche ein Pulver oder ein Granulat gefüllt ist.
Es besteht somit der Bedarf, eine Vorrichtung zur Aufnahme von Blisterverpackungen der eingangs genannten Art zu bereitzustellen, die bei einem einfachen Aufbau es er- möglicht,
(i) einerseits dass das Arzneimittel, z.B. Tablette, entsprechend den pharmazeutischen Anforderungen des Arzneimittels geschützt im Blister aufbewahrt werden kann und andererseits,
(ii) dass das Arzneimittel durch einfache Betätigung aus dem Blister mithilfe der Vorrichtung entnommen werden kann.
Insbesondere wird durch die beanspruchte Vorrichtung sichergestellt, dass für den Patienten eine regelmäßige Entnahme des Produktes ermöglicht wird, wobei das Arzneimittel durch die Blisterverpackung bis kurz vor der Anwendung gegenüber äußeren Einflüssen geschützt ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
Stand der Technik
Tablettenspender, die Vorrichtungen darstellen, in deren Gehäuse Tabletten bevorratet werden, und die die Funktionalität aufweisen, dass durch Betätigung eines Freigabemittels eine einzelne Tablette zur Verfügung gestellt wird, sind im Stand der Technik bekannt (WO 2004/026728, EP0822151). Ebenso sind im Stand der Technik Vorrichtungen bekannt, die zur Aufnahme einer Blisterverpackung geeignet sind, und die ein Mit- tel bzw. einen oder mehrere Stempel aufweisen, mit Hilfe derer die Tabletten einzelnen aus dem Blister gedrückt werden können, so dass diese aus dem Blister gedrückte Tabletten dem Patienten zugänglich sind (US 4074806, DE4134237, WO8909042).
Unter einem Blister, im speziellen einem Arzneimittelblister versteht man einen Folien- behälter mit zwei zur Ausbildung einer Aufnahmekammer für ein Füllgut, insbesondere eine pharmazeutische Wirkstoffformulierung, umlaufend miteinander verbundenen, insbesondere viereckförmigen Folien. Die Folienbehälter dienen unter anderem dazu, pharmazeutische Wirkstoffformulierungen vor Umwelteinflüssen von außen zu schützen, die unter Umständen die pharmazeutische Qualität der Wirkstoffformulierung be- einflussen können.
Blister für Arzneimittel bestehen aus einer Bodenfolie oder Bodenplatte, die mehrere z. B. kreisförmig oder oval angeordnete Kavitäten aufweist. Die einzelnen Kavitäten enthalten jeweils eine Tablette oder Kapsel, die die Wirkstoffformulierung enthält. Typischerweise versteht man unter einer Blisterverpackung ein kaltverformtes oder thermo- geformtes Blisterbodenteil, welches Kavitäten zur Aufnahme eines Arzneimittels, z.B. die Tabletten oder Kapseln, enthält, wobei das Bodenteil mit einer Deckfolie abgedichtet verbunden ist.
Die Deckfolie und die Bodenfolie können dabei auch aus einer oder mehreren Schichten verschiedener oder gleicher Materialien aufgebaut sein. Die Deckfolie wird mit der Bo- denfolie z. B. durch Kleben, Schweißen oder Versiegeln abgedichtet verbunden. Die
Deckfolie und/oder die Trägerfolie ist in der Regel als Metall- und/oder Kunststoff- und/oder Papierfolie ausgebildet. Diese Materialien können in mehreren Schichten vorhanden sein. Typische Metallfolien umfassen beispielsweise Aluminiumfolien und Aluminiumverbundfolien, die aus Aluminium und z.B. einem Kunststoff gefertigt sind. Als Material für die Kunststofffolien kann Polyvinylchlorid (PVC) Cycloolefm-
Copolymer (COC), Polychlortrifluorethylen (PCFE), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyethylenterephtalat (PET), Polycarbonat (PC), Polyester (UP), Polyacrylat, Polyamid (PA) oder andere Kunststoffe verwendet werden. Häufig besteht ein Blister aus einer Deckfolie aus Aluminium und einer Bodenfolie zur Aufnahme des pharmazeuti- sehen Produktes in den Kavitäten der Bodenfolie.
Die tiefgezogene Bodenfolie kann ebenfalls eine Aluminiumfolie sein. Ebenso können die Bodenfolien aus Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylidenchlorid (PVDC),
Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylen (PE) sowie Verbundfo- lien wie PVC/ACLAR® (PCTFE), PVC/PVDC und COC oder FORMPACK® (AI- AI Blister) bestehen.
In einer spezifischen Ausführung können Blister in Form eines Durchdrückblisters ausgestaltet sein. Unter einem Durchdrückblister ist dabei ein Blister zu verstehen, bei dem die Einzelentnahme von Medikamenten aus dem Blister, wie z.B. Kapseln, Tabletten und Dragees durch Ausdrücken der die Tabletten, Kapseln oder Dragees enthaltenden Näpfe (Kavitäten) entnommen werden können. Dagegen kann in einer weiteren speziellen Ausführungsform der Blister derart ausgestaltet sein, dass die Integrität der
Blisterkavität und folglich der Deckfolie auch dann erhalten bleibt, wenn versucht wird, durch einen Drückvorgang auf den Napf das Arzneimittel zu erlangen, jedoch dies nicht möglich ist. Derartige Blister, die es nicht ermöglichen, dass das Produkt durch Drücken auf die Kavität zugängig wird, sind keine Durchdrückblister (im folgenden auch Nicht- Durchdrückb lister bezeichnet).
Blister, die aufgrund ihrer technischen Auslegung es nicht ermöglichen, dass das Arzneimittel, z.B. die Tablette durch Drücken auf die Kavität (Napf) zugängig ist, die viel- mehr einen anderen Öffnungsmechanismus aufweisen (Nicht-Durchdrückblister), sind im Stand der Technik bekannt. Beispielsweise gewähren derartige Nicht- Durchdrückblister einen erhöhten Schutz für das Arzneimittel gegen äußere Umwelteinflüsse und/oder erfüllen spezielle Anforderungen bezüglich Kindersicherheit, da das Arzneimittel nicht durch einfaches Drücken auf die Blisterkavität zugängig ist. Derarti- ge Blister sind beispielsweise in US 3941248, US 4243144, US 3811564, US 3921805, US 6422391, US 3924746 und WO 2006/067096 offenbart.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereit zu stellen, die zur Aufnahme und Aufbewahrung eines Blisters geeignet ist, und die ein Mittel zum Öffnen der einzelnen Kavitäten eines Blisters enthält, wobei die Funktiona-
lität des Öffnungsmechanismus auch für Nicht-Durchdrückblister anwendbar ist.
Beschreibung der Erfindung Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung gelöst, die zur Aufnahme und Aufbewahrung einer Blisterverpackung (4), insbesondere eines Blisters für Arzneimittel, und zum Herauslösen einer Tablette oder Kapsel (12) aus der
Blisterverpackung (4), geeignet ist, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Vorrichtung ein Mittel (3) enthält, mit Hilfe dessen durch Betätigen einer Taste (10) die Deck- folie eines Blisternapfs (5) um die Tablette oder Kapsel (12) gestanzt wird und darauffolgend die Tablette oder Kapsel (12) aus dem Blistemapf (5) entnommen werden kann. In Sinne der vorliegenden Erfindung ist hierbei unter Taste ein bewegliches Feld zu verstehen, welches durch mechanische Betätigung z.B. mittels eines Fingers das Auslösen des Mittels (3) bewirkt. Das Mittel (3) umfasst hierbei ein Werkzeug, z.B. eine Schnitt- kante, die dazu dient, die Deckfolie aufzuschneiden. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist Blisterverpackung gleichbedeutend mit Blister zu verstehen und stellt im besonderen Maße einen Arzneimittelblister dar. Gemäß üblicher Definition besteht ein Blister aus einer Bodenfolie, welche mit einer Deckfolie verschweißt ist, wobei der Blister Kavitäten aufweist, die zur Aufnahme einer Tablette oder Kapsel oder auch Dra- gee dienen. Die Kavitäten sind hierbei beispielsweise durch Ausformung (Tiefziehen) der Bodenfolie generierbar und werden im folgenden auch Blisternäpfe genannt. Blister, im speziellen Arzneimittelblister, bestehen somit aus einer tiefgezogenen Bodenfolie, die Blisternäpfe als Ausformungen enthält, in die das Arzneimittel (Tablette oder Kapsel) eingelegt sind, wobei die gefüllten Blisternäpfe durch versiegeln mit einer Deckfo- lie verschlossen sind. Die Deckfolie weißt somit ein nahezu ebenförmiges Niveau auf, während hingegen die Bodenfolie Verformungen (Blisternäpfe) aufweist.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst die Erfindung eine Vorrichtung der oben oder unten beschriebenen Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Vorrichtung ein Oberteil (1) und ein Unterteil (2) aufweist, wobei das Unterteil
(2) wannenförmig zur Aufnahme eines Blisters (4) ausgebildet ist und Halteelemente (6) aufweist, die als (gleichförmige) Stützstruktur (6) dient, und die geeignet ist, um den Blister (4) im Unterteil (2) zu fixieren, wobei beim Einlegen des Blisters die Ausformungen der Blisternäpfe (5) zum Unterteil (2) zeigen und somit der Blister (4) auch ge- gen seitliches Verschieben fixiert ist und die Steghöhe der Stützstruktur (6) mindestens
der Prägungstiefe des Blisternapfs (5) entspricht.
Unter Halteelemente (6) im Sinne der Erfindung sind Mittel zu verstehen, die bedingen, dass die Blisternäpfe im Unterteil der Vorrichtung derart gegen ein Verschieben des Blisters im Unterteil geschützt und positioniert sind, dass durch die Anwendung des Stanzmittels (3) der Blistemapf aufgeschnitten wird. Die Haltelemente dienen auch als Stützstruktur (6), so dass bei der Anwendung des Stanzmittels (3), welches eine gerichtete mechanische Kraft auf die Deckfolie in Richtung des Blisternapfs bewirkt, es vermieden wird, dass der Blistemapf gegen das Unterteil gedrückt wird. In einer speziellen Ausführungsform können die Haltelemente (6) die Ausformung einer Wandung haben, die die Blisternäpfe teilweise oder vollständig umschließen.
In einer weiteren Ausführungsform kann das Unterteil weitere Mittel (8a), (8b) zur Fixierung des Blisters im Unterteil aufweisen. Die Fixierungsmittel (8a), (8b) dienen dem Zweck, dass der Blister gegen versehentliches Herausfallen, z.B. beim auf-den-Kopf- Drehen der geöffneten Vorrichtung geschützt ist. Das Fixiemngsmittel kann dabei die Form von Stegen an der Längsseite des Unterteils haben, unter die der Blister in das Unterteil eingeschoben oder eingeklemmt werden kann. Zweckmäßiger Weise erfolgt das Einschieben oder Einklemmen des Blisters in das Unterteil durch Biegen des Blisters in Längsrichtung und gleichzeitiger Positionierung der Blisterkante unter das Fixiemngsmittel (8a), (8b). In vorteilhafter Art und Weise wird durch das Fixiemngsmittel (8a), (8b) in Verbindung mit den Haltelementen (6) sichergestellt, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung für Blister mit unterschiedlichen Blisteraußenmaßen einsetzbar ist, sofern der Abstand zwischen den Blistemäpfen sowie die Größe der Blisternäpfe vergleichbar zwischen den Blistem mit unterschiedlichen Blisteraußenmaßen ist.
In einer weiteren Ausführungsform kann die Vorrichtung, bestehend aus einem Oberteil und einem Unterteil, derart ausgestaltet sein, dass das Unterteil aus einem wannenför- migen Bodenteil und einem passenden Einsatz besteht. Dabei dient der Einsatz zur Aufnahme des Blisters und weist dementsprechend Halteelemente (6), die als (gleichförmige) Stützstruktur (6) dient, auf. Ebenso enthält der Einsatz die Fixiemngsmittel (8a), (8b) zur Fixiemng des Blisters. Gegebenenfalls kann der Einsatz eine Stützstruktur (9) enthalten, die sicherstellt, dass die zusammengesetzte Vorrichtung aus Oberteil und Bodenteil mit Einsatz, in dem ein Blister eingelegt ist, in der Halteposition, d.h. in der Position vor Auslösen des Stanzmittels (3), gehalten wird und die Schnittkante und/oder die Zähne beabstandet von der Deckfolie des Blisters (4) positioniert ist. In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst die Erfindung eine
Vorrichtung der oben oder unten beschriebenen Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Vorrichtung ein Oberteil (1) und ein Unterteil (2) aufweist, wobei das Oberteil (1) Mittel (3) zum Ausstanzen der Tablette oder Kapsel (12) enthält, und das Ausstanzmittel (3) wandförmig mit einer Schnittkante und/oder Zähnen ausgebildet ist, so dass beim Betätigen des Mittels (3) die Schnittkante und/oder Zähne die Deckfolie eines Blisternapfs (5) aufschneidet. Erfindungsgemäß gleichbedeutend sind die Begriffe „Mittel (3) zum Ausstanzen" der Tablette oder Kapsel (12) und„Stanzmittel". Bevorzugt ist dieses Stanzmittel wandförmig mit einer zur Deckfolie gerichteten Schnittkante ausgebildet. In einer speziellen Ausführungsform ist die Schnittkante mit spitz- zulaufenden Zähnen versehen. Diese Ausführungsform bedingt, dass beim Betätigen des Stanzmittels (3) zuerst eine Punktierung/Perforierung der Deckfolie mit nachfolgendem aufreißen/aufschneiden der Deckfolie entlang der Schnittlinie des Stanzmittels erfolgt. In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst die Erfindung eine Vorrichtung der oben oder unten beschriebenen Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass vor Betätigung des Mittels (3) zum Ausstanzen der Tablette oder der Kapsel die Halteposition der Schnittkante und/oder Zähnen des Ausstanzmittels (3) durch eine Stützstruktur (9) und/oder einen Steg (7) beabstandet von der Deckfolie des in die Vor- richtung eingelegten Blisters (4) ist, und nach Betätigen des Stanzmittels (3) die
Schnittkante und/oder die Zähne die Deckfolie kreisförmig, teilkreisförmig, halbkreisförmig, bogenförmig oder oval und beabstandet zu der Tablette oder Kapsel (12) die Deckfolie aufschneidet.
Erfindungsgemäß wird durch die Stützstruktur (9) und/oder Steg (7) sichergestellt, dass das Stanzmittel (3) bei Nicht-Betätigen desselben kontaktfrei zur Deckfolie des eingelegten Blisters in der Halteposition positioniert ist. Unter Halteposition ist hierbei die Ausgangsstellung (Ruhestellung) des Stanzmittels, d.h. die Position des Stanzmittels vor betätigen des Stanzmittels zu verstehen. Bevorzugt ist dabei sichergestellt, dass die Schnittkante und/oder die Zähne des Stanzmittels mindestens 1 mm von der Deckfolie beabstandet ist. Weiter bevorzugt beträgt der Abstand mindestens 2 mm. Weiter bevorzugt beträgt der Abstand 1-3 mm. Weiter bevorzugt beträgt der Abstand 1-2 mm. In einer weiteren Ausführungsform beinhaltet die erfindungsgemäße Vorrichtung zusätzlich einen Deckel für das Oberteil, welcher derart ausgestaltet ist, dass dieser eine versehentliche Betätigung einer Taste zum Auslösen des Stanzmittels (3) verhindert. Der Deckel ist folglich derart ausgestaltet, dass die Betätigungsfelder für das Stanzmittel (3) nicht
zugängig sind, bevor nicht der Deckel geöffnet oder entfernt wird.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst die Erfindung eine Vorrichtung der oben oder unten beschriebenen Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass nach Betätigen des Stanzmittels (3) die Schnittkante und/oder die Zähne die Deckfolie 1 bis maximal 2 mm durchdringt.
Eine erfindungsgemäß weitere bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung ist, wenn die wandförmige Schnittkante und/oder Zähne des Stanzmittels (3) einen freien Innendurchmesser aufweist, der größer als der Durchmesser / des äußeren Umfangs der Tab- lette oder Kapsel ist.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst die Erfindung eine Vorrichtung der oben oder unten beschriebenen Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Vorrichtung für die Aufnahme eines mindestens 2-reihigen Blister (4) geeignet ist und das Oberteil (1) einen Steg (7) enthält, der bei geschlossener Vorrichtung den Blister in das Unterteil drückt, so dass sichergestellt ist, dass die Schnittkante und/oder Zähne des Stanzmittels in der Ruhe-Position beabstandet von der Deckfolie des Blisters (4) ist.
Erfindungsgemäß umfasst ist auch ein Kit bestehend aus der erfindungsgemäßen Vor- richtung und einem zweireihigen Blister, beziehungsweise einem Kit aus der Vorrichtung und Teilen von teilbaren Blistern, so dass die Summe der Blistemäpfe geradzahlig ist.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst die Erfindung eine Vorrichtung der oben oder unten beschriebenen Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Oberteil (1) inklusive der Mittel (3) zum Ausstanzen der Tablette oder der Kapsel (12) aus dem Blister (4) sowie dem Steg (7) zur Beabstandung der Stanzmittel (3) des Oberteils (1) von der Deckfolie des Blisters aus einem einzigen Kunststoffteil gefertigt ist, wobei die Mittel (3) zum Ausstanzen der Tablette oder der Kapsel (12) be- weglich mit dem Deckel verbunden sind, indem die kreisförmigen, teilkreisförmigen, halbkreisförmigen, bogenförmigen oder ovalen Mittel durch einen Spalt vom Deckel bis auf eine Verbindungsstelle getrennt sind, so dass das Stanzmittel nur an einer Seite mit dem Deckel verbunden ist, wobei die Verbindungstelle die Form einer Achse hat, und die Achse gegebenenfalls eine Materialschwächung in der Achsenlinie aufweist, und sich das Stanzmittel (3) durch Drücken auf dasselbe elastisch absenken lässt.
Erfindungsgemäß ist auch eine Ausführungsform umfasst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Oberteil das Stanzmittel (3) in Form eines Flügels oder Klappe enthält, wobei der Flügel oder die Klappe einseitig, achsenförmig mit dem Oberteil verbunden ist. Erfindungsgemäß bevorzugt ist die Verbindung zwischen dem Stanzmittel und dem Oberteil elastisch ausgestaltet. Erfindungsgemäß ist auch eine Ausführungsform umfasst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Oberteil inklusive dem Stanzmittel (3) ein einziges Teil darstellt, welches aus Kunststoff gefertigt ist, bevorzugt mittels Spritzgießens. In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst die Erfindung eine Vorrichtung der oben oder unten beschriebenen Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Vorrichtung die Kapazität für die Aufnahme der notwendigen
Medikamentation eines Patienten aufweist, die der Patient in 7 Tagen benötigt, wobei das Medikament zweimal täglich, jeweils abends und morgens verabreicht wird und die Taste zum Auslösen des Mittels zum Ausstanzen der Tablette oder Kapsel durch ein Symbol (I Ia) bzw. (I Ib) gekennzeichnet ist, so dass eine Zuordnung der
Medikamentation zu einer Gabe am Morgen oder am Abend ermöglicht ist, sowie dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Signaturen (13) aufweist, welche eine Zuordnung der Medikamentation, die an einem bestimmten Wochentag, z.B.„Montag", „Dienstag",„Mittwoch",„Donnerstag",„Freitag",„Samstag",„Sonntag" benötigt wird, ermöglicht wird.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst die Erfindung eine Vorrichtung der oben oder unten beschriebenen Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Blister (4) eine pharmazeutische Formulierung enthaltend Dabigatran etexilate enthält.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst die Erfindung eine Vorrichtung der oben oder unten beschriebenen Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Blister (4) als Medikament Inhalationskapseln, bevorzugt Inhalationskapseln, die den Wirkstoff Tiotropium enthalten, enthält.
Ebenso umfasst die Erfindung die Verwendung eines Mittels (3) zum Stanzen der Deckfolie eines Blisternapfs (5), so dass eine Tablette oder Kapsel (12) nach dem Stanzvor- gang aus dem Blisternapf (5) entnommen werden kann.
Die Erfindung umfasst ebenso die Verwendung eines Mittels (3) zum Stanzen der Deckfolie eines Blisternapfs (5), so dass eine Tablette oder Kapsel (12) nach dem Stanzvorgang aus dem Blisternapf (5) entnommen werden kann, dadurch gekennzeich- net, dass dieses Mittel (3) in einer Vorrichtung, die geeignet zur Aufbewahrung eines Arzneimittelblisters (4) ist, enthalten ist.
Erfindungsgemäß ist die beanspruchte Vorrichtung aus Kunststoff, z.B. aus Polyolefin, Polyethylen, Polypropylen, Polycarbonat gefertigt. Bevorzugt besteht die Vorrichtung aus 2 Teilen (Oberteil und Unterteil) bzw. 3 Teilen (Oberteil und Unterteil, wobei das Unterteil aus einem wannenförmigen Bodenteil und einem Einsatz zur Aufnahme des Blisters besteht). Gegebenenfalls umfasst die Erfindung zusätzlich einen Deckel für die Vorrichtung. Die Erfindung umfasst ebenso ein Herstellverfahren für die Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Teile der Vorrichtung mittels Spritzgießens hergestellt werden.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispielss unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Abb.1 Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Aufnahme einer
Blisterverpackung und zum Herauslösen einer Tablette oder Kapsel aus der
B listerverpackung .
Abb.2 Geöffnete erfindungsgemäße Vorrichtung, wobei ein Blister gemäß angegebener Pfeile in das Unterteil der Vorrichtung geschoben und im Unterteil fixiert wird.
Abb.3 Geschlossene erfindungsgemäße Vorrichtung (mit eingelegtem Blister - nicht sichtbar), wobei durch Betätigen einer Taste das Stanzmittel ausgelöst wird.
Abb.4 Nach Stanzvorgang geöffnete Vorrichtung, welche einen Blister enthält, wobei die Deckfolie eines Blisternapfs durch den Stanzvorgang aufgeschnitten ist und die freigelegte Kapsel aus dem Blisternapf entnommen werden kann.
Bezugszeichenliste :
Oberteil der Vorrichtung
Unterteil der Vorrichtung
Ausstanzmittel / Mittel mit Schnittkante und/oder Zähnen zum Aufschneiden der Deckfolie eines Blisternapfs
(4) Blisterverpackung / Blister / Arzneimittelblister
(5) Blisternapf
(6) Halteelemente / Stützstruktur
(7) Steg im Oberteil zur Beabstandung des Ausstanzmittels von der Deckfolie des Blisters in der Ruheposition
(8a) Steg zur Fixierung des Blisters am Unterteil der Vorrichtung
(8b) Steg zur Fixierung des Blisters am Unterteil der Vorrichtung
(9) Stützstruktur zur Beabstandung des Ausstanzmittels von der Deckfolie des Blisters in der Ruheposition des Ausstanzmittels
(10) Betätigungsfeld / Taste, mit Hilfe dessen /deren sich das Stanzmittel durch Drücken auf dasselbe/dieselbe elastisch absenken lässt
(I Ia) Symbol als Kennzeichnung, so dass eine Zuordnung der Medikamentationsgabe zu einer Tageszeit (z.B. Sonne = vormittags) möglich ist
(I Ib) Symbol als Kennzeichnung, so dass eine Zuordnung der Medikamentationsgabe zu einer Tageszeit (z.B. Mond = abends/vor der Nachtruhe) möglich ist
(12) Tablette oder Kapsel
(13) Signatur, welche eine Zuordnung der Medikamentation zu einem bestimmten Wochentag, z.B.:„Monday",„Tuesday",„Wednesday",„Thursday",„Friday", „Saturday",„Sunday" ermöglicht
In Abbildung 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung bestehend aus einem Oberteil und einem Unterteil dargestellt, wobei nach Öffnen der Vorrichtung ein Blister in die Vorrichtung eingelegt werden kann. In Abbildung 2 ist die geöffnete Vorrichtung dargestellt. In das Oberteil (1) integriert sind die Stanzmittel (3). Typischerweise enthält die Vorrichtung die gleiche Anzahl an Stanzmittel, die der Zahl der Blistemäpfe (5) entspricht, die der oder die aufzunehmenden Blister (gegebenenfalls geteilten Blister) enthalten. Ein Blister oder ein Teil eines teilbaren Blisters kann dabei in das Unterteil durch Einschieben in das Fixierungsmittel (8a), (8b) eingelegt werden, so dass die Blistemäpfe (5) durch die Halteelmente (6) vor verschieben in dem Unterteil geschützt werden. Die Stützstruktur (6) dient dabei neben ihrer Funktion als Halteelement auch als Mittel, um die Blistemäpfe vor Deformation zu schützen. In Abbildung 3 ist die geschlossene Vorrichtung abgebildet, wobei durch Drücken auf
ein Betätigungsfeld / Taste (10), welche die Form eines Flügels hat, das integrierte Stanzmittel in die Deckfolie des eingelegten Blisters (nicht sichtbar) gedrückt werden kann. Die Betätigungsfelder / Tasten (10) sind mit Symbolen versehen, die es dem Patienten ermöglichen zu erkennen, ob die entsprechende Medikamentation (Tablette oder Kapsel) morgens (I Ia) oder abends (1 lb) eingenommen werden soll. Das Oberteil kann zusätzlich Signaturen (13) enthalten, die eine Zuordnung der Medikamentation zu einem bestimmten Einnahmezeitpunkt, z.B. Wochentag ermöglicht.
In Abbildung 4 ist die geöffnete Vorrichtung mit einem B lister nach Durchführung des Stanzvorgangs abgebildet. Nach Stanzen der Deckfolie und Öffnen der Vorrichtung kann dann die Tablette oder Kapsel aus dem Blisternapf entnommen werden.