WO2013124235A2

WO2013124235A2 - Vorrichtung zur wärmebehandlung von lebensmittelprodukten mit integrierter handlingeinrichtung

Info

Publication number: WO2013124235A2
Application number: PCT/EP2013/053161
Authority: WO
Inventors: Falko Droege; Johann Mohr; Joerg Reichenzer
Original assignee: Wiesheu Gmbh
Priority date: 2012-02-20
Filing date: 2013-02-18
Publication date: 2013-08-29
Also published as: WO2013124235A3; DE102012003799A1

Abstract

Es werden eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Lebensmittelprodukten angegeben, mit einem Backofen (11, 12) und mit einem Garraum, der zur Aufnahme von Produktträgern mit Lebensmittelprodukten ausgebildet ist, und mit mindestens einem Beschickungswagen (13) zur Aufnahme eines Beschickungsgestells für eine Mehrzahl von Produktträgern, der mit dem Backofen (11, 12) koppelbar ist, um das Beschickungsgestell (14) mit Produktträgern zwischen dem Backofen (11, 12) und dem Beschickungswagen (13) hin und her zu bewegen, wobei am Backofen (11, 12) oder am Beschickungswagen (13) eine integrierte Handlingeinrichtung (24) vorgesehen ist, die ein Verfahren des Beschickungsgestells (14) zwischen dem Backofen (11, 12) und dem Beschickungswagen (13) erlaubt, wenn der Beschickungswagen (13) mit dem Backofen (11, 12) gekoppelt ist.

Description

Vorrichtung zur Wärmebehandlung von Lebensmittelprodukten mit integrierter

Handlingeinrichtung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Lebensmittelprodukten, mit einem Backofen mit einem Garraum, der zur Aufnahme von Produktträgern mit Lebensmittelprodukten ausgebildet ist, und mit mindestens einem Beschickungswagen zur Aufnahme eines Beschickungsgestells für eine Mehrzahl von Produktträgern, der mit dem Backofen koppelbar ist, um das Beschickungsgestell mit Produktträgern zwischen dem Backofen und dem Beschickungswagen hin und her zu bewegen.

Eine derartige Vorrichtung und ein derartiges Verfahren sind aus der DE 2 321 543 A1 bekannt. Es handelt sich hierbei um einen Etagen-Backofen mit einem zwischen einem Beschickungswagen und dem Backofen hin und her beweglichen Gestell zur Aufnahme von Produktträgern, das vor dem Backofen positionierbar ist.

Nachteilig ist hierbei, dass der Beschickungswagen zuerst von einem Bediener weggefahren werden muss, bevor es möglich wird, die Produktträger mit der beschriebenen Vorrichtung in den Backofen hinein und aus dem Backofen herauszubewegen.

Aus der DE 10 2009 012 186 B3 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zur automatischen Wärmebehandlung von Lebensmittelprodukten bekannt, wobei zur Beladung eines Backofens eine Kommissioniereinrichtung vorgesehen ist, die ein Gestell umfasst, das zur Aufnahme einer Mehrzahl von Produktträgern ausgebildet ist und das mit Hilfe eines Roboters in den Backofen ein- und ausfahrbar ist. Die Verwendung eines Roboters ist eine sehr teure Lösung.

Aus der FR 268 28 55 A1 ist ein System bekannt, bei dem ein Backblechträger unten mit Rollen versehen wird und von einem Transportwagen aus, der vor dem Backofen platziert wird, in den Backofen hinein- und aus diesem herausbewegt werden kann.

Nachteilig ist hierbei, dass die Ofentür zuerst geöffnet werden muss, bevor der Transportwagen an den Ofen herangefahren werden kann, da der Platz zum Öffnen der Ofentür benötigt wird. Außerdem wird zum Hinein- und Herausbewegen des Backblechträgers ein Bediener benötigt.

Aus der DE 100 29 382 A1 ist ein Backofen mit einem Aufnahmetisch bekannt, bei dem ein einzelner Produktträger zwischen dem Aufnahmetisch und einer Backofenetage hin und her gefahren werden kann.

Die betreffende Anordnung ist lediglich zum Ein- und Ausfahren eines einzigen Produktträgers in den Backofen geeignet und ermöglicht keine gleichzeitige Beladung des Backofens mit einer Reihe von Produktträgern.

Aus der DE 20 2009 013 207 U1 ist ferner eine Vorrichtung zur Beschickung von Backöfen bekannt, mit einer Grundgestell und einer daran vorgesehenen Führungseinrichtung mit mindestens einem Führungsmittel, das zur Führung und Abstützung eines Produktträgers ausgebildet ist, mit einer entlang des Grundgestells in Längsrichtung verschiebbaren Verschiebeeinrichtung mit mindestens einem Auflagemittel für den Produktträger, wobei das Führungsmittel und das Auflagemittel zur gemeinsamen Aufnahme des Produktträgers zusammenwirken und wobei das Auflagemittel durch eine Verschiebung der Verschiebeeinrichtung derart gegenüber dem Führungsmittel verlagert werden kann, dass der bei dieser Bewegung mitgenommene und durch das Führungsmittel geführte Produktträger um eine durch das mindestens eine Führungsmittel quer zur Bewegungsrichtung bestimmte Kipplinie kippen kann. Eine derartige Übergabe von Produktträgern zwischen dem Grundgestell und einem Backofen mittels einer Kippbewegung erlaubt zwar grundsätzlich eine vereinfachte Beschickung von Backöfen, jedoch ist die Kippbewegung auch mit gewissen Nachteilen behaftet, da sich bei einseitig beladenen Produktträgern Probleme bis hin zu einem Klemmen der Produktträger ergeben können.

Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung von Lebensmittelprodukten und ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Lebensmittelprodukten zu offenbaren, womit ein einfaches Ein- und Ausfahren einer Mehrzahl von Produktträgern in den Backofen auf möglichst kostengünstige Weise und sichere Weise gewährleistet werden kann.

Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass ein Backofen oder ein Beschickungswagen mit einer integrierten Handlingeinrichtung mit einer Hubeinrichtung und einer damit gekoppelten Schwenkeinrichtung vorgesehen ist, die ein Verfahren des Beschickungsgestells zwischen dem Backofen und dem Beschickungswagen erlaubt, wenn der Beschickungswagen mit dem Backofen gekoppelt ist.

Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Lebensmittelprodukten gelöst, bei dem Lebensmittelprodukte auf Produktträgern in ein Beschickungsgestell eines Beschickungswagens eingebracht werden, das Beschickungsgestell an einem Backofen in einer Arbeitsposition positioniert wird, das Beschickungsgestell mit Hilfe einer kombinierten Hub- und Schwenkbewegung eines Mitnehmers zwischen dem Beschickungswagen und dem Backofen automatisch übergeben wird und die Lebensmittelprodukte nach Überführung in einen Garraum des Backofens programmgesteuert wärmebehandelt werden.

Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.

Indem nämlich unmittelbar am Backofen oder am Beschickungswagen eine integrierte Handlingeinrichtung vorgesehen ist, kann ein Beschickungsgestell mit einer Mehrzahl von Produktträgern in einfacher Weise zwischen einem an dem Backofen angekoppelten Beschickungswagen und dem Backofen hin- und hergefahren werden, soweit dies gewünscht ist, in vollautomatischer Weise. Da die Handlingeinrichtung eine Hubeinrichtung und eine damit gekoppelte Schwenkeinrichtung aufweist, kann eine Kippfunktion für die Produktträger vermieden werden. Vielmehr können diese durch Verfahren in Horizontalrichtung zwischen einem Backofen und dem Beschickungsgestell übergeben werden, wodurch eine sichere Übergabe gewährleistet ist. Durch eine kombinierte Hub- und Schwenkbewegung wird einerseits eine Bewegung des Beschickungsgestells zwischen Backofen und Beschickungswagen ermöglicht und andererseits ein Ankoppeln der Handlingeinrichtung am Beschickungsgestell und ein Abkoppeln vom Beschickungsgestell.

Hierbei wird durch einfache Kombination einer Hubbewegung in Vertikalrichtung mit einer Verfahrbewegung in einer horizontalen Richtung eine Bewegung des Beschickungsgestells zwischen dem Backofen und dem Beschickungswagen ermöglicht, wobei durch die kombinierten Bewegungen gleichzeitig ein Ankoppeln der Handlingeinrichtung am Beschickungsgestell bzw. ein Abkoppeln vom Beschickungsgestell ermöglicht werden kann.

Die Handlingeinrichtung kann hierzu einen Mitnehmer aufweisen, der am Beschickungsgestell ankoppelbar ist, um dieses zwischen dem Backofen und dem Beschickungsgestell hin und her zu bewegen.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ferner eine automatische Übergabe eines Beschickungsgestells mit einer Mehrzahl von Produktträgern zwischen dem Beschickungswagen und dem Backofen gewährleistet. Nach Beladung des Backofens mit dem Beschickungsgestell können die Lebensmittelprodukte im Garraum des Backofens programmgesteuert wärmebehandelt werden, wobei das Programm automatisch gestartet werden kann, sofern dies gewünscht ist.

Mittels des Mitnehmers wird ein einfaches An- und Abkoppeln der Handlingeinrichtung am Beschickungsgestell bzw. vom Beschickungsgestell ermöglicht. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Mitnehmer mittels einer Bewegung in Vertikalrichtung und mittels einer Bewegung in Horizontalrichtung am Beschickungsgestell ankoppelbar oder von diesem lösbar.

Auf diese Weise wird ein einfaches Ankoppeln bzw. Abkoppeln am Beschickungsgestell bzw. vom Beschickungsgestell ermöglicht.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Mitnehmer vorzugsweise mittels einer Rolle an einer Querstrebe des Beschickungsgestells ankoppelbar.

Hierdurch wird ein einfaches Ankoppeln am Beschickungsgestell bzw. Abkoppeln vom Beschickungsgestell unterstützt.

Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung ist der Mitnehmer als Hebel ausgebildet, der mittels der Schwenkeinrichtung verschwenkbar ist und an dessen freiem Ende eine Rolle angeordnet ist.

Auf diese Weise ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau des Mitnehmers, der insbesondere genutzt werden kann, um bei einer Schwenkbewegung des Mitnehmers eine Verschiebung des Mitnahmegestells in einer Linearrichtung zu erlauben, sofern das Beschickungsgestell in geeigneter Weise in Horizontalrichtung geführt ist, wozu das Beschickungsgestell beispielsweise mittels Rollen entlang von Führungsschienen innerhalb des Beschickungswagens und entlang von Einfahrschienen des Backofens verfahrbar sein kann.

Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung weist das Beschickungsgestell einen Rahmen auf, der vorzugsweise rechteckförmig ausgebildet ist, mit mindestens einer vorderen und einer hinteren Querstrebe, die durch Längsstreben miteinander verbunden sind, wobei an den Querstrebe jeweils Radachsen mit Laufrädern an den äußeren Enden gelagert sind, und mit mindestens einer durchgehenden Radachse in der Mitte zwischen den beiden Längsstreben, die an den äußeren Enden mit Laufrädern fest verbunden ist. Auf diese Weise kann eine Dreipunkt-Unterstützung des Rahmens mittels der Läufräder erzielt werden, wodurch es gewährleistet ist, dass beim Verschieben des Beschickungsgestells zwischen dem Beschickungswagen und dem Backofen das Beschickungsgestell durch seinen Rahmen immer an mindestens drei Punkten unterstützt ist, so dass eine Kippbewegung vermieden wird.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Backofen eine Tür auf, die zumindest teilweise im Gehäuse versenkbar ist, wobei der Tür vorzugsweise mindestens ein Sensor zur Erfassung einer Offenstellung und einer Schließstellung zugeordnet ist.

Auf diese Weise wird es ermöglicht, den Beschickungswagen unmittelbar vor dem Backofen in geeigneter Weise zu positionieren und zu arretieren, bevor die Tür geöffnet wird. Auf diese Weise wird ein Energieverlust durch ein unnötig langes Öffnen der Tür vermieden, und der Ablauf eines Beladevorgangs bzw. Entladevorgangs des Backofens wird erleichtert.

Soweit ein Sensor zur Erfassung der Offenstellung und der Schließstellung vorgesehen ist, wird ein vollautomatischer Verfahrensablauf unterstützt.

Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung umfasst die Handlingeinrichtung mindestens einen Sensor zur Positionserfassung für den Mitnehmer.

Auf diese Weise wird ein sicherer Verfahrensablauf beim Ankoppeln des Mitnehmers am Beschickungsgestell bzw. Abkoppeln des Mitnehmers vom Beschickungsgestell sowie zum Einfahren bzw. Ausfahren des Beschickungsgestells in den Garraum ermöglicht.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Handlingeinrichtung Servomotorantriebe. In diesem Fall kann auf Sensoren zur Positionserfassung für den Mitnehmer verzichtet werden, sofern die Servomotorantriebe selbst eine ausreichend präzise Positionierung durch ihre Bauart ermöglichen.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Positioniereinrichtung zur korrekten Positionierung eines Beschickungswagens am Backofen in einer Arbeitsposition vorgesehen, die eine Übergabe eines Beschickungsgestells zwischen Backofen und Beschickungswagen erlaubt.

Vorzugsweise ist der Positioniereinrichtung ferner eine Arretiereinrichtung für eine Arretierung des Beschickungswagens in der Arbeitsposition zugeordnet.

Durch diese Maßnahmen wird eine korrekte Positionierung des Beschickungswagens vor dem Backofen in einer Arbeitsposition gewährleistet, die eine Übergabe des Beschickungsgestells zwischen Backofen und Beschickungswagen erlaubt.

Vorzugsweise umfasst die Positioniereinrichtung ferner mindestens einen Sensor zur Überwachung einer korrekten Positionierung eines Beschickungswagens.

Durch diese Maßnahme wird ein automatischer Ablauf eines Beladungsvorgangs durch Bewegung des Beschickungsgestells zwischen Beschickungswagen und Backofen erleichtert.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine zentrale Steuerung vorgesehen, die für einen automatischen Start eines Backprogramms nach Beladung des Backofens mit einem Beschickungsgestell ausgebildet sein kann.

Ferner kann die zentrale Steuerung dazu ausgebildet sein, nach korrekter Positionierung eines Beschickungswagens in der Arbeitsposition ein automatisches Steuern eines Öffnens und Schließens einer Tür des Backofens, ein Be- oder Entladen des Backofens durch Bewegen des Beschickungsgestells zwischen Backofen und Beschi- ckungswagen und eine automatische Steuerung eines Garprozesses nach Beladung des Backofens zu bewirken.

Durch diese Maßnahmen wird ein vollautomatischer oder teilautomatischer Be- schickungs- bzw. Entladevorgang des Backofens und eine automatische Steuerung eines Garprozesses bzw. Initiierung eines Programmablaufs nach Beladung des Backofens ermöglicht.

Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination sondern auch in anderen Kombination oder in Alleinstellung der Erfindung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Backofen bestehend aus zwei übereinander angeordneten Einheiten und einem davor angeordneten Beschickungswagen mit einem Beschickungsgestell zur Beschickung der unteren Backofeneinheit;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der unteren Backofeneinheit gemäß Fig. 1 ;

Fig. 3 eine Seitenansicht vom Backofen mit davor angeordnetem Beschickungswagen im unteren Bereich in einer arretierten Arbeitsposition;

Fig. 3a eine Ansicht gemäß Fig. 3, bei der jedoch die Handlingvorrichtung bereits in eine Position bewegt ist, um das Beschickungsgestell vom Beschickungswagen in den Backofen zu überführen; Fig. 3b die Ansicht gemäß Fig. 3, jedoch nach Überführung des Beschickungsgestells vom Beschickungswagen in den Backofen;

Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 3a, aus dem erkennbar ist, wie ein Mitnehmer der Handlingeinrichtung mit einer Rolle an seinem freien Ende hinter eine Querstrebe am Rahmen des Beschickungsgestells bewegt wurde, um bei einer weiteren Verschwenkung eine Bewegung des Beschickungsgestells in Horizontalrichtung entlang von Führungsschienen zu bewirken;

Fig. 5 eine vergrößerte perspektivische Ansicht der Handlingeinrichtung gemäß Fig. 2;

Fig. 6 eine Darstellung vom Verfahrweg des Beschickungsgestells in Abhängigkeit von der Dreh- und Hub- bzw. Senkbewegung des Mitnehmers;

Fig. 7 eine Aufsicht auf einen Rahmen des Beschickungsgestells, der mittels

Rollen auf Führungsschienen geführt ist;

Fig. 8 eine vergrößerten Schnitt gemäß Vlll-Vlll in Fig. 7 und

Fig. 9 eine vergrößerte Ansicht einer Radachse mit einem am äußeren Ende aufgenommen Laufrad.

In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung perspektivisch dargestellt und insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet.

Die Vorrichtung 10 umfasst einen Backofen bestehend aus zwei übereinander angeordneten Backöfen 1 1 , 12 oder Backofeneinheiten, die zusammen einen kombinierten Backofen mit einer gemeinsamen Dunstabzugshaube 17 bilden. Der untere Backofen 1 1 weist eine im Gehäuse versenkbare Tür 22 auf, und der obere Backofen 12 weist eine im Gehäuse versenkbare Tür 21 auf. Die Türen 21 , 22 sind, wie aus der DE 196 51 225 A1 bekannt, die hier vollständig durch Bezugnahme eingeschlossen wird, seitlich im Gehäuse versenkbar. Vor den Backöfen 1 1 , 12 ist ein auf Rollen verfahrbar gehaltener Beschickungswagen dargestellt, der insgesamt mit 13 bezeichnet ist.

Im Beschickungswagen 13 sind übereinander angeordnet zwei Aufnahmen für ein Beschickungsgestell 14 vorgesehen, die zur Beschickung des unteren Backofens 1 1 bzw. des oberen Backofens 12 speziell angepasst sind.

Im dargestellten Fall wurde das obere Beschickungsgestell bereits in den oberen Backofen 12 verbracht, während sich das untere Beschickungsgestell 14 für den unteren Backofen 1 1 noch im Beschickungswagen 13 befindet. Dieses Beschickungsgestell 14 weist übereinander angeordnet auf beiden Seiten jeweils Einschubschienen 35 auf, in die Produktträger (nicht dargestellt) einschiebbar sind. Das Beschickungsgestell 4 weist an seinem unteren Ende einen Rahmen 29 auf, der rechteckförmig ausgebildet ist, wie aus der Fig. 7 näher ersichtlich.

Gemäß Fig. 7 weist der Rahmen 29 eine vordere Querstrebe 30 und eine hintere Querstrebe 43 auf, die über zwei Längsstreben 31 miteinander verbunden sind. Sowohl an der vorderen Querstrebe 30 als auch an der hinteren Querstrebe 43 sind Radachsen

15 mit Laufrädern 45 an den äußeren Enden gelagert, mit denen der Rahmen 29 mit dem darauf gehaltenen Beschickungsgestell (in Fig. 7 nicht dargestellt) entlang von Führungsschienen 16 innerhalb des Beschickungswagens 13 bzw. entlang von zugeordneten Einführschienen im Ofen 1 1 bzw. 12 verfahrbar ist. Zusätzlich ist in der Mitte der Längsstrebe 31 eine weitere durchgende Radachse 15 mit zwei fest auf der Radachse 15 sitzenden Laufrädern 45 gelagert, vgl. auch Schnittansicht gemäß Fig. 8 und Fig. 9 mit der Seitenansicht einer Radachse 15.

Auf diese Weise ist das Beschickungsgestell 14 bzw. sein Rahmen 29 immer mittels mindestens drei Radachsen 15 abgestützt, wenn es zwischen den Führungsschienen

16 des Beschickungswagens 13 und den Einführschienen des Ofens 1 1 bzw. 12 bewegt wird (vgl. Fig 3a,b). Somit wird ohne zusätzliche Maßnahmen ein Kippen des Beschi- ckungsgestells auch bei einer Überführung zwischen dem Beschickungswagen 13 und dem Backofen 1 1 bzw. 12 vermieden.

Um eine Bewegung des Beschickungsgestells 14 zwischen dem Beschickungswagen 13 und dem Backofen 1 1 bzw. 12 zu ermöglichen, ist in jedem Backofen am unteren Ende eine Handlingeinrichtung 24 aufgenommen.

Aufbau und Funktionsweise der Handlingeinrichtung 24 werden im Folgenden näher beschrieben.

Die Handlingeinrichtung 24 weist gemäß Fig. 5 eine Hubeinrichtung 36 auf, die mit einer als Schwenkeinrichtung ausgebildeten Verfahreinrichtung 39 kombiniert ist. Hierzu ist an einer Basisplatte 44 ein Antrieb 34 befestigt, der über eine Antriebswelle ein Getriebe 37 antreibt, mittels dessen eine Gewindespindel 38 im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn gedreht werden kann. Parallel zur Basisplatte 44 ist eine verfahrbare Platte 40 aufgenommen, die entlang von zwei Führungen 42 geführt ist. Die Gewindespindel 38 läuft in einem Gewinde an der verfahrbaren Platte 40, so dass durch Antrieb der Gewindespindel 38 im Uhrzeigersinn oder Gegenuhrzeigersinn eine Hubbewegung der Platte 40 in Vertikalrichtung (z-Achse) nach oben bzw. nach unten erzeugt wird.

An der verfahrbaren Platte 40 ist ein weiterer Antrieb 28 befestigt, mittels dessen eine in Vertikalrichtung verlaufende Achse 45 verschwenkt werden kann. An der Achse 45 ist ein horizontal auskragender Mitnehmer 27 in Form eines Arms aufgenommen. Am äußeren Ende des Mitnehmers 27 ist eine Rolle 19 befestigt.

Durch die beiden Antriebe 34 bzw. 28 kann somit der Mitnehmer 27 sowohl in Richtung der Z-Achse in Vertikalrichtung verfahren werden, als auch in einer Richtung senkrecht dazu, also in einer Horizontalebene um die Achse 45 verschwenkt werden. Zur Erfassung der Position des Mitnehmers 27 sind ferner zugeordnete Sensoren 33 vorgesehen. Alternativ könnten die Antriebe 28, 34 als Servoantriebe ausgeführt sein, in die eine ausreichend präzise Positionserfassung bereits integriert ist. In diesem Fall sind keine zusätzlichen Sensoren zur Lageerfassung erforderlich.

Eine Überführung eines Beschickungsgestells 14 zwischen dem Beschickungswagen 13 und einem der Backöfen 1 1 , 12 wird im Folgenden anhand der Fig. 3 bis 6 näher erläutert.

Um etwa ein mit Produktträgern beladenes Beschickungsgestell 14 gemäß Fig. 1 vom Beschickungswagen 13 in den Backofen 1 1 überführen zu können, wird zunächst der Beschickungswagen 13 in eine geeignete Position vor dem Backofen 1 1 gemäß Fig. 3 verfahren, hierbei durch eine Positioniereinrichtung 18 in eine korrekte Lage positioniert und mittels einer Arretiereinrichtung 20 in dieser Lage arretiert. Damit ist eine Arbeitsposition erreicht, in der die Führungsschienen 16 am Beschickungswagen 13 und zugeordneten Einführschienen 32 am Backofen 1 1 miteinander fluchtend ausgerichtet sind.

Nach Erreichen der Arbeitsposition wird gemäß Fig. 3 die Tür 22 des Backofens 1 1 geöffnet und seitlich im Gehäuse versenkt.

Anschließend oder gleichzeitig wird die Handlingeinrichtung 24 in Betrieb gesetzt, um durch eine kombinierte Hubbewegung und Schwenkbewegung den Mitnehmer 27 in eine Position gemäß Fig. 3a zu bringen, in der sich die Rolle 19 am freien Ende des Mitnehmers 27 hinter der hinteren Querstrebe 43 am Rahmen 29 des Beschickungsgestells 14 befindet. Durch eine weitere Verschwenkung des Mitnehmers 27 hintergreift dieser nunmehr die Querstrebe 43, so dass das Beschickungsgestell 14 entlang der Führungsschienen 16 des Beschickungswagens 13 in Richtung auf den Backofen 1 verschoben wird und schließlich auf die Einführschienen 32 des Backofens 1 1 gelangt.

In Fig. 3b ist dargestellt, wie das Beschickungsgestell 14 vollständig in den Backofen 1 1 überführt wurde. Anschließend wird der Mitnehmer 27 aus der in Fig. 3b gezeigten Position wieder abgesenkt, so dass dieser aus der Ebene der Querschienen 43 bzw. 30 heraus gelangt und wieder in seine Ruhelage gebracht werden kann. Die Tür 22 des Backofens 1 1 kann nunmehr wieder geschlossen werden, die Arretiereinrichtung 20 gelöst werden und der Beschickungswagen 13 entfernt werden.

Eine Entladung des Backofens 1 1 durch Überführung des Beschickungsgestells 14 in den Beschickungswagen 13 geschieht in umgekehrter Reihenfolge.

In Fig. 6 ist der zugeordnete Verfahrweg des Beschickungsgestells 14 in Abhängigkeit von der Drehung des Mitnehmers bzw. in Abhängigkeit von der Hub-/ Senkbewegung des Mitnehmers dargestellt.

Ist ein mit Lebensmittelprodukten auf Produktträgern beladenes Beschickungsgestell 14 einmal in den Ofenraum 1 1 eingeführt und anschließend die Tür 22 wieder geschlossen, was durch einen Türendschalter 25 (Fig. 2) überwacht werden kann, so kann eine zentrale Steuerung 21 nachfolgend automatisch ein Backprogramm starten.

Je nach Ausgestaltung der zentralen Steuerung 21 kann auch ein Ladevorgang bzw. Entladevorgang durch Bewegung des Beschickungsgestells 14 zwischen dem Beschickungswagen 13 und dem Backofen 1 1 und ein zugeordnetes Öffnen bzw. Schließen der Tür 22 automatisch gesteuert werden.

Je nach Ausbaustufe kann also die zentrale Steuerung 21 so ausgebildet sein, dass nach Verfahren eines Beschickungswagens 13 in eine Arbeitsposition, in der eine Arretierung erfolgt ist, ein Lade- bzw. Entladevorgang durch Verschiebung des Beschickungsgestells von der Handlingeinrichtung 24 automatisch durchgeführt wird und das zugeordnete Öffnen bzw. Schließen der Tür gleichfalls automatisch erfolgt und nach Beladung mit einem gefüllten Beschickungsgestell 14 und Schließen der Tür 22 auch ein automatischer Programmstart für ein geeignetes Backprogramm eingeleitet wird.

Claims

Patentansprüche

1 . Vorrichtung zur Wärmebehandlung von Lebensmittelprodukten, mit einem Backofen (1 1 , 12) mit einem Garraum (26), der zur Aufnahme von Produktträgern mit Lebensmittelprodukten ausgebildet ist, und mit mindestens einem Beschickungswagen (13) zur Aufnahme eines Beschickungsgestells (14) für eine Mehrzahl von Produktträgern, der mit dem Backofen (1 1 , 12) koppelbar ist, um das Beschickungsgestell (14) mit Produktträgern zwischen dem Backofen (1 1 , 12) und dem Beschickungswagen (13) hin und her zu bewegen, dadurch gekennzeichnet, dass am Backofen (1 1 , 12) oder am Beschickungswagen (13) eine integrierte Handlingeinrichtung (24) ) mit einer Hubeinrichtung (36) und einer damit gekoppelten Schwenkeinrichtung (34) vorgesehen ist, die ein Verfahren des Beschickungsgestells (14) zwischen dem Backofen (1 1 , 12) und dem Beschickungswagen (13) erlaubt, wenn der Beschickungswagen (13) mit dem Backofen (1 1 , 12) gekoppelt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Handlingeinrichtung (24) eine Hubeinrichtung (36) und eine Verfahreinrichtung (37) zum Verfahren des Beschickungsgestells (14) zwischen dem Backofen (1 1 , 12) und dem Beschickungswagen (13) aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Handlingeinrichtung (24) einen Mitnehmer aufweist (27), der am Beschickungsgestell (14) ankoppelbar ist, um dieses zwischen dem Backofen (1 1 , 12) und dem Beschickungsgestell (14) hin und her zu bewegen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (27) mittels einer Bewegung in Vertikalrichtung und in Horizontalrichtung am Beschickungsgestell (14) ankoppelbar oder von diesem lösbar ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer vorzugsweise mittels einer Rolle (19) an einer Querstrebe (30) des Beschickungsgestells (14) ankoppelbar ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (27) als Hebel ausgebildet ist, der mittels der Schwenkeinrichtung (39) verschwenkbar ist und an dessen freiem Ende eine Rolle (19) angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschickungsgestell (14) mittels Radachsen (15) entlang von Führungsschienen (16) innerhalb des Beschickungswagens (13) und entlang von Einfahrschienen des Backofens (1 1 , 12) verfahrbar ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschickungsgestell (14) einen Rahmen (24) aufweist, der vorzugsweise rechteckförmig ausgebildet ist, mit mindestens einer vorderen (30) und einer hinteren (43) Querstrebe, die durch Längsstreben (31 ) miteinander verbunden sind, wobei an den Querstrebe (30, 43) jeweils Radachsen (15) mit Laufrädern (45) an den äußeren Enden gelagert sind, und mit mindestens einer durchgehenden Radachse (15) in der Mitte zwischen den beiden Längsstreben (31), die an den äußeren Enden mit Laufrädern (45) fest verbunden ist.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Backofen (1 1 , 12) eine Tür (22, 23) aufweist, die zumindest teilweise im Gehäuse versenkbar ist, wobei der Tür (22, 23) vorzugsweise mindestens ein Sensor zur Erfassung einer Offenstellung und einer Schließstellung zugeordnet ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Handlingeinrichtung (24) mindestens einen Sensor (33) zur Positionserfassung für den Mitnehmer (27) umfasst.

1 1 . Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Handlingeinrichtung (24) Servomotorantriebe umfasst.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Positioniereinrichtung (18) zur korrekten Positionierung eines Beschickungswagens (13) am Backofen (1 1 , 12) in einer Arbeitsposition vorgesehen ist, die eine Übergabe eines Beschickungsgestells (14) zwischen Backofen (1 1 , 12) und Beschickungswagen (13) erlaubt.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Positioniereinrichtung (18) eine Arretiereinrichtung (20) für eine Arretierung des Beschickungswagens (13) in der Arbeitsposition zugeordnet ist.

14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinrichtung (18) zumindest einen Sensor zur Überwachung einer korrekten Positionierung eines Beschickungswagens (13) am Backofen (1 1 , 12) in der Arbeitsposition umfasst.

15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine zentrale Steuerung (21 ) vorgesehen ist, die vorzugsweise für einen automatischen Start eines Backprogramms nach Beladung des Backofens (1 1 , 12) mit einem Beschickungsgestell (14) ausgebildet ist.

16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Steuerung (21 ) nach korrekter Positionierung eines Beschickungswagens (13) in der Arbeitsposition zum automatischen Steuern eines Öffnens und Schließens einer Tür (22, 23) des Backofens (1 1 , 12), zum Be- oder Entladen des Backofens (1 1 , 12) durch Bewegung des Beschickungsgestells (14) zwischen Backofen (1 1 , 12) und Beschickungswagen (13) und zur automatischen Steuerung eines Garprozesses nach Beladung des Backofens (1 1 , 12) ausgebildet ist.

17. Verfahren zur Wärmebehandlung von Lebensmittelprodukten, bei dem Lebensmittelprodukte auf Produktträgern in ein Beschickungsgestell (14) eines Beschickungswagens (13) eingebracht werden, das Beschickungsgestell (14) an einem Backofen (1 1 , 12) in einer Arbeitsposition positioniert wird, das Beschickungsgestell (14) mit Hilfe einer kombinierten Hub- und Schwenkbewegung eines Mitnehmers (27) zwischen dem Beschickungswagen (13) und dem Backofen (1 1 , 12) automatisch übergeben wird, und die Lebensmittelprodukte nach Überführung in einen Garraum (26) des Backofens (1 1 , 12) programmgesteuert wärmebehandelt werden.