System und Verfahren zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine
Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine.
Im Betrieb moderner Verkehrsflugzeuge gewinnen Bestrebungen, die Flugzeuge möglichst optimal auszulasten, immer mehr an Bedeutung. Eine Optimierung der Flugzeugauslastung ist häufig jedoch nur dann möglich, wenn die Flugzeugpassagierkabine zumindest in gewissem Umfang flexibel umrüstbar ist. In diesem Zusammenhang beschreiben beispielsweise die DE 10 2005 007 058 AI und die DE 10 2005 054 890 AI ein System von Leitungsanschlüssen bzw. ein Befestigungssystem, die es ermöglichen, in einer Flugzeugpassagierkabine vorgesehene Einbauten, wie z.B. Bordküchen oder Toiletten an unterschiedlichen Positionen in der Flugzeugpassagierkabine anzuordnen.
Für eine Fluggesellschaft kann es ökonomisch sinnvoll sein, ein Verkehrsflugzeug zu bestimmten Zeiten, z.B. während der Urlaubszeit, mit einer höheren Anzahl Economy Class Sitzen und zu anderen Zeiten, z.B. außerhalb der Urlaubszeit, mit einer höheren Anzahl Business Class Sitzen zu betreiben. Ferner kann es für eine Fluggesellschaft wünschenswert sein, die Gesamtzahl von Sitzen in der Flugzeugpassagierkabine, beispielsweise auslastungsabhängig oder flugstreckenabhängig, zu variieren. Eine Optimierung der Flugzeugauslastung erfordert daher nicht nur eine möglichst flexible Positionierung von in einer Flugzeugpassagierkabine vorgesehenen Monumenten in der Flugzeugpassagierkabine, sondern auch eine möglichst flexible Aufteilung der Flugzeugpassagierkabine in einen Business Class Bereich und einen Economy Class Bereich sowie eine möglichst flexible Anpassung der Abstände zwischen hintereinander in der Flugzeugpassagierkabine angeordneten Sitzreihen.
Derzeit werden Verkehrsflugzeuge herstellerseitig mit einer festgelegten Passagier- kabinenkonfiguration, d.h. mit einer festgelegten Aufteilung der Flugzeugpassagierkabine in einen Business Class Bereich und einen Economy Class Bereich und mit einer festgelegten Anzahl von in einem festgelegten Abstand hintereinander angeordneten Sitzreihen ausgeliefert. Für die festgelegte Passagierkabinenkonfiguration stellt der Flugzeughersteller eine über das Typzertifikat des Flugzeugs hinausgehende
zertifizierte Zusatzdokumentation, die sogenannten Modifikation Approval Sheets bereit.
Eine Umrüstung der herstellerseitig festgelegten Passagierkabinenkonfiguration erfordert daher nicht nur eine Umstrukturierung der Sitzanordnung in der Passagierkabine. Vielmehr ist auch eine entsprechende Dokumentation der Rekonfiguration, ein sogenanntes Service Bulletin, vonnöten, die nur vom Flugzeughersteller bzw. dem Inhaber des Typzertifikats des Flugzeugs erstellt werden kann. Ferner muss die neue Passagierkabinenkonfiguration zum Gegenstand eines zusätzlichen Zertifikats, eines sogenannten Supplemental Type Certificate gemacht werden, das nur von ausgewählten Organisationen erstellt werden kann. Die Umrüstung einer herstellseitig festgelegten Passagierkabinenkonfiguration eines Verkehrsflugzeugs ist folglich sehr zeitaufwändig und kosten intensiv. Eine flexible Gestaltung der Flugzeugpassagierkabine erfordernde Maßnahmen zur Optimierung der Flugzeugauslastung sind daher derzeit häufig nicht oder nur sehr eingeschränkt realisierbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System und ein Verfahren zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine bereitzustellen, die eine einfache und zeitsparende Erstkonfiguration sowie eine einfache und zeitsparende
Modifikation einer bestehenden Passagierkabinenkonfiguration ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch ein System zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
Das erfindungsgemäße System zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine um- fasst eine erste Datenbasis, in der für ausgewählte Kabinenausstattungskomponenten für eine Konfiguration der Flugzeugpassagierkabine unter Einbeziehung dieser Kabinenausstattungskomponenten relevante Kabinenausstattungskomponen- tendaten hinterlegt sind. Die erste Datenbasis erfüllt eine Doppelfunktion. Einerseits definiert die erste Datenbasis der Konfiguration mittels des erfindungsgemäßen Konfigurationssystems überhaupt zugängliche Kabinenausstattungskomponenten, d.h. sie legt fest, welche Kabinenausstattungskomponenten z.B. im Rahmen einer Rekonfiguration der Flugzeugpassagierkabine aus der Flugzeugpassagierkabine entfernt, durch andere Kabinenausstattungskomponenten ersetzt oder zusätzlich in der Flugzeugpassagierkabine installiert werden können. Kabinenausstattungskomponenten, für die die erste Datenbasis keine Kabinenausstattungskomponentendaten enthält,
sind der Konfiguration mittels des erfindungsgemäßen Konfigurationssystems nicht zugänglich, d.h. sie können z.B. im Rahmen einer Rekonfiguration der Flugzeugpassagierkabine nicht aus der Flugzeugpassagierkabine entfernt, durch andere Kabinenausstattungskomponenten ersetzt oder zusätzlich in der Flugzeugpassagierkabine installiert werden. Durch die Auswahl von der Konfiguration mittels des erfindungsgemäßen Konfigurationssystems zugänglichen Kabinenausstattungskomponenten und die Aufnahme entsprechender, die ausgewählten Kabinenausstattungskomponenten betreffender Kabinenausstattungskomponentendaten in die erste Datenbasis wird somit der Umfang festgelegt, in dem Konfigurationsmaßnahmen mittels des erfindungsgemäßen Konfigurationssystems zulässig sind. Sicherheitsrelevante Kabinenausstattungskomponenten können somit z.B. zuverlässig von einer Rekonfiguration ausgeschlossen werden. Ferner ist es möglich, durch eine entsprechende Auswahl von der Konfiguration mittels des erfindungsgemäßen Konfigurationssystems zugänglichen Kabinenausstattungskomponenten den Gesamtumfang der Konfigurationsmaßnahmen mittels des erfindungsgemäßen Konfigurationssystems in der
Flugzeugpassagierkabine zu begrenzen. Auf diese Art und Weise können auch hohe Sicherheitsstandards eingehalten werden.
Andererseits liefert die erste Datenbasis alle für eine Konfiguration der Flugzeugpassagierkabine unter Einbeziehung einer ausgewählten Kabinenausstattungskomponente erforderlichen Kabinenausstattungskomponentendaten. Die in der ersten
Datenbasis für die ausgewählten Kabinenausstattungskomponenten hinterlegten Ka- binenausstattungskomponentendaten können für die Dimensionen und/oder die Funktionseigenschaften der ausgewählten Kabinenausstattungskomponenten charakteristische Daten sein. Beispielsweise kann die erste Datenbasis Abmessungen der ausgewählten Kabinenausstattungskomponenten, Informationen zum Anschluss der ausgewählten Kabinenausstattungskomponenten an übergeordnete Flugzeugsysteme sowie Energieverbrauchs- und/oder Leistungsdaten der ausgewählten Kabinenausstattungskomponenten enthalten. Vorzugsweise enthält die erste Datenbasis für alle ausgewählten Kabinenausstattungskomponenten eine umfassende Dokumentation der für eine Konfiguration der Flugzeugpassagierkabine unter Einbeziehung der ausgewählten Kabinenausstattungskomponenten relevanten Kabinenausstattungskom- ponentendaten.
Ferner umfasst das erfindungsgemäße System zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine eine zweite Datenbasis, in der für eine Konfiguration der Flugzeugpassagierkabine relevante Konfigurationsregeln hinterlegt sind. Mit anderen Worten, die
zweite Datenbasis definiert die Rahmenbedingungen für die Konfiguration der Flugzeugpassagierkabine. Insbesondere kann die zweite Datenbasis behördlich und/oder herstellerseitig festgelegte Bestimmungen für das Layout einer Flugzeugpassagierkabine enthalten. Die Bestimmungen können allgemein gültige Bestimmungen sowie flugzeugtypabhängige Bestimmungen sein. Beispielsweise können in der zweiten Datenbasis eine zulässige Maximalpassagieranzahl, zulässige Gangbreiten, zulässige Minimal- und/oder Maximalabstände zwischen bestimmten
Kabinenausstattungskomponenten, wie z.B. hintereinander angeordneten Sitzreihen, oder Zuordnungsregeln von Serviceeinrichtungen und Notfallausrüstungskomponenten, wie z.B. Sauerstoffversorgungssystemen zu in der Flugzeugpassagierkabine angeordneten Passagiersitzen hinterlegt sein.
Die zweite Datenbasis kann ferner allgemeine, für eine Konfiguration der Flugzeugpassagierkabine wesentliche Informationen enthalten. Beispielsweise können in der zweiten Datenbasis allgemeine oder flugzeugtypspezifische Daten betreffend die Flugzeugpassagierkabine, wie z.B. deren Dimensionen oder Informationen über in der Flugzeugpassagierkabine eingesetzten Materialien gespeichert sein. Schließlich kann die zweite Datenbank Zusatzinformationen, wie z.B. Montage oder Wartungsan leitungen enthalten. Beispielsweise können in der zweiten Datenbank umfassende In formationen betreffend die Deinstallation und/oder die Installation von
Kabinenausstattungskomponenten, insbesondere von in der ersten Datenbasis definierten, ausgewählten Kabinenausstattungskomponenten gespeichert sein.
Schließlich umfasst das erfindungsgemäße System zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine eine Dokumentationserstellungseinheit, die in Form von Hardware oder Software implementiert sein kann. Die Dokumentationserstellungseinheit ist dazu eingerichtet, auf der Grundlage mindestens eines anwenderdefinierten Konfigurationsparameters sowie auf der Grundlage der in der ersten Datenbasis hinterlegten Kabinenausstattungskomponentendaten und der in der zweiten Datenbasis hinterleg ten Konfigurationsregeln eine Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine zu erstellen. Die von der Dokumentationserstellungseinheit erstellte
Dokumentation enthält folglich neben dem anwenderdefinierten Konfigurationsparameter ausgewählte Daten aus der ersten Datenbasis sowie der zweiten Datenbasis. Insbesondere ist die Dokumentationserstellungseinheit dazu eingerichtet, für einen anwenderdefinierten Konfigurationsparameter alle mit diesem anwenderdefinierten Konfigurationsparameter in Verbindung stehenden relevanten Kabinenausstattungs- komponentendaten aus der ersten Datenbasis und Konfigurationsregeln aus der
zweiten Datenbasis in die Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine aufzunehmen. Dadurch wird eine vollständige und korrekte, automatische Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine gewährleistet.
Als anwenderdefinierten Konfigurationsparameter kann die Dokumentationserstel- lungseinheit beispielsweise die Gesamtanzahl von Sitzreihen in der Flugzeugpassagierkabine, einen Abstand von hintereinander angeordneten Sitzreihen, eine
Aufteilung der Flugzeugpassagierkabinen in einen Business Class Bereich und einen Economy Class Bereich, etc. verarbeiten. Die Dokumentationserstellungseinheit ermöglicht somit eine "dynamische" Dokumentationserstellung in Abhängigkeit des anwenderdefinierten Konfigurationsparameters und damit eine beträchtliche Vereinfachung des zur Erstellung der Dokumentation erforderlichen Aufwands. Zur Konfiguration und insbesondere zur Rekonfiguration der Flugzeugpassagierkabine
erforderliche Rüst- und Stillstandzeiten des Flugzeugs können dadurch signifikant verkürzt werden.
Grundsätzlich ist es denkbar, dass die Dokumentationserstellungseinheit die Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine ausschließlich auf der Grundlage des anwenderdefinierten Konfigurationsparameters sowie auf der Grundlage der in der ersten Datenbasis hinterlegten Kabinenausstattungskomponenten und der in der zweiten Datenbasis hinterlegten Konfigurationsregeln erstellt. Beispielsweise kann eine von der Dokumentationserstellungseinheit erstellte Dokumentation eine Gesamtanzahl von Sitzreihen in der Flugzeugpassagierkabine als anwenderdefinierten Konfigurationsparameter enthalten. Mit diesem anwenderdefinierten Konfigurationsparametern in Zusammenhang stehende Kabinenausstattungskomponentendaten aus der ersten Datenbasis können dann beispielsweise Daten betreffend die Anzahl und die Konfiguration von den einzelnen Sitzreihen bzw. Sitzen zugeordneten Kabinenausstattungskomponenten, wie z.B. Individualluftzuführungen, Personal Service Einheiten, Anzeigeelemente, Notfall-Sauerstoffversorgungssystemkomponenten,
Beleuchtungselemente, Unterhaltungselektronikkomponenten oder dergleichen sein. Schließlich können aus der zweiten Datenbasis Konfigurationsregeln betreffend eine maximale Sitzreihenanzahl in der Flugzeugpassagierkabine, Zuordnungsregeln von Kabinenausstattungskomponenten zu einzelnen Sitzreihen, etc. in die Dokumentation aufgenommen werden.
Vorzugsweise ist die Dokumentationserstellungseinheit jedoch ferner dazu eingerichtet, auf der Grundlage mindestens eines anwenderdefinierten Konfigurationsparame-
ters mindestens einen dokumentationsrelevanten Konfigurationsparameter zu ermitteln und in die Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine aufzunehmen. Dokumentationsrelevante Konfigurationsparameter können beispielsweise Daten betreffend die Position sowie die Eigenschaften von Kabinenausstattungskomponenten in der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine sein. Falls möglich und/oder erforderlich, kann die Dokumentationserstellungseinheit zur Ermittlung eines dokumentationsrelevanten Konfigurationsparameters auf die erste und/oder die zweite Datenbasis zurückgreifen.
Ferner kann die Dokumentationserstellungseinheit dazu eingerichtet sein, zur Ermittlung eines dokumentationsrelevanten Konfigurationsparameters auf der Grundlage eines anwenderdefinierten Konfigurationsparameters auf eine Gleichungsdatenbasis zuzugreifen. Die Gleichungsdatenbasis kann z.B. Gleichungen enthalten, die die Ermittlung der exakten Position einer Kabinenausstattungskomponente in der Flugzeugpassagierkabine in Abhängigkeit eines oder mehrerer anwenderdefinierten Konfigurationsparameter(s) ermöglicht. Beispielsweise kann die Gleichungsdatenbasis eine Gleichung enthalten, die es ermöglicht, die exakte Position eines Sitzes in der Flugzeugpassagierkabine aus einer Startposition, einem anwenderdefinierten Sitzabstand sowie der Sitzreihennummer zu ermitteln. In ähnlicher Weise ist es denkbar, in der Gleichungsdatenbasis eine Gleichung vorzusehen, die beispielsweise die Ermittlung des Gewichts von einzelnen Sitzen oder Sitzreihen zugeordneten Servicesystemen, wie z.B. Individualluftzuführungen, Personal Service Einheiten,
Anzeigeelementen, Sauerstoffversorgungssystemen, Beleuchtungselementen oder Unterhaltungselektronikkomponenten, aus einer anwenderdefinierten Anzahl von Sitzreihen und/oder eines anwenderdefinierten Sitzabstands sowie in der ersten Datenbasis gespeicherten Kabinenausstattungskomponentendaten für die den einzelnen Sitzen oder Sitzreihen zugeordneten Kabinenausstattungskomponenten ermöglicht.
Die Gleichungsdatenbasis, auf die die Dokumentationserstellungseinheit zur Ermittlung eines dokumentationsrelevanten Konfigurationsparameters zugreifen kann, bil¬ det somit eine Art para metrisches Grundgerüst für die von der
Dokumentationserstellungseinheit erstellte Dokumentation. In der Gleichungsdaten¬ basis können Gleichungen für die Ermittlung aller gewünschten dokumentationsrelevanten Konfigurationsparameter enthalten sein, so dass durch die Ausgestaltung der Gleichungsdatenbasis der Umfang und der Inhalt der von der Dokumentationserstel- lungseinheit erstellten Dokumentation wie gewünscht gesteuert werden kann. Durch entsprechend umfassende Gestaltung der Gleichungsdatenbasis kann somit eine Do-
kumentation erstellt werden, die gleichwertig zu bisher verwendeten Dokumentationen mit einer festgelegten Konfigurationsbeschreibung ist.
Die Dokumentationserstellungseinheit des erfindungsgemäßen Systems zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine kann ferner dazu eingerichtet sein, zur Ermittlung eines dokumentationsrelevanten Konfigurationsparameters mindestens einen zusätzlichen anwenderdefinierten Konfigurationsparameter abzufragen. Beispielsweise kann die Dokumentationserstellungseinheit für die Ermittlung eines dokumentationsrelevanten Konfigurationsparameters anhand einer in der Gleichungsdatenbasis gespeicherten Gleichung alle die zur Ermittlung des dokumentationsrelevaten Konfigurationsparameters anhand der Gleichung erforderlichen anwenderdefinierten Konfigurationsparameter von einem Anwender abfragen. Dadurch wird einerseits eine umfassende Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine ermöglicht. Dennoch ist die Erstellung der Dokumentation mit Hilfe der Dokumentationserstel- lungseinheit für einen Anwender sehr komfortabel.
Die Dokumentationserstellungseinheit kann ferner dazu eingerichtet sein, einen gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameter mit den in der ersten Datenbasis hinterlegten Kabinenausstattungskomponenten und/oder den in der zweiten Datenbasis hinterlegten Konfigurationsregeln abzugleichen. Bei einer derart gestalteten Dokumentationserstellungseinheit kann ein Anwender einen bestimmten anwenderdefinierten Konfigurationsparameter, beispielsweise einen gewünschten
Sitzabstand in die Dokumentationserstellungseinheit eingeben. Die Dokumentations- erstellungseinheit prüft dann, ob der anwenderdefinierte Konfigurationsparameter mit Hilfe von Kabinenausstattungskomponenten realisiert werden kann, für die in der ersten Datenbasis entsprechende Kabinenausstattungskomponentendaten hinterlegt sind. Beispielsweise prüft die Dokumentationserstellungseinheit, ob der anwenderde¬ finierte gewünschte Sitzabstand durch entsprechende ausgewählte Kabinenausstat¬ tungskomponenten realisiert werden kann, für die die erste Datenbasis
entsprechende Kabinenausstattungskomponentendaten enthält. Ferner prüft die Do- kumentationserstellungseinheit, ob der anwenderdefinierte Konfigurationsparameter in Einklang mit den in der zweiten Datenbasis hinterlegten Konfigurationsregeln steht, d.h. beispielsweise ob der gewünschte anwenderdefinierte Sitzabstand mindes¬ tens einem minimal zulässigen Sitzabstand entspricht.
Vorzugsweise ist die Dokumentationserstellungseinheit ferner dazu eingerichtet, nur dann eine Dokumentation der bezüglich des gewünschten anwenderdefinierten Kon-
figurationsparameters konfigurierten Passagierkabine zu erstellen, wenn der gewünschte anwenderdefinierte Konfigurationsparameter vor dem Hintergrund der in der ersten Datenbasis hinterlegten Kabinenausstattungskomponentendaten und/oder der in der zweiten Datenbasis hinterlegten Konfigurationsregeln zulässig ist. Mit anderen Worten, die Dokumentationserstellungseinheit erstellt nur dann eine Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine, wenn der anwenderdefinierte Konfigurationsparameter im Lichte der in der ersten Datenbasis sowie der zweiten Datenbasis gespeicherten Daten zulässig ist. Die Erstellung einer Dokumentation für unzulässige Konfigurationsmaßnahmen wird somit zuverlässig verhindert.
Die in der ersten Datenbasis hinterlegten Kabinenausstattungskomponentendaten, die in der zweiten Datenbasis hinterlegten Konfigurationsregeln und/oder die von der Dokumentationserstellungseinheit erstellte Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine entspricht/entsprechen vorzugsweise herstellerseitig und/oder behördlich festgelegten Zertifizierungsregeln. Wenn die in der ersten Datenbasis hinterlegten Kabinenausstattungskomponentendaten, die in der zweiten Datenbasis hinterlegten Konfigurationsregeln und die von der Dokumentationserstellungseinheit erstellte Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine entsprechenden Zertifizierungsregeln genügen, kann eine automatische Zertifizierung erfolgen, d.h. auf eine zusätzliche Zertifizierung der von der Dokumentationserstellungseinheit erstellten Dokumentation kann verzichtet werden. Dadurch wird die Erstellung der Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine und folglich die
Konfiguration der Flugzeugpassagierkabine selbst deutlich vereinfacht.
Die Dokumentationserstellungseinheit kann eine Eingabeeinheit zur Einheit eines gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameters durch einen Anwender umfassen. Ferner kann die Dokumentationserstellungseinheit eine Verarbeitungseinheit umfassen, die dazu eingerichtet ist, zur Erstellung der Dokumentation der konfigurierten Passagierkabine den gewünschten anwenderdefinierten
Konfigurationsparameter zu verarbeiten. Schließlich kann die Dokumentationserstel- lungseinheit eine Ausgabeeinheit umfassen, die dazu eingerichtet ist, die Dokumen¬ tation der bezüglich des gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameters konfigurierten Flugzeugpassagierkabine oder eine Meldung auszugeben, dass der gewünschte anwenderdefinierte Konfigurationsparameter vor dem Hintergrund der in der ersten Datenbasis hinterlegten Kabinenausstattungskomponentendaten und/oder in der zweiten Datenbasis hinterlegten Konfigurationsregel nicht zulässig ist.
Die Verarbeitungseinheit der Dokumentationserstellungseinheit ist vorzugsweise auf einem ersten Rechner implementiert. Die Eingabeeinheit und/oder die Ausgabeeinheit der Dokumentationserstellungseinheit sind dagegen vorzugsweise auf einem zweiten Rechner implementiert. Der zweite Rechner kann ein von dem ersten Rechner räumlich getrennter Rechner sein. Eine derartige Systemarchitektur ermöglicht es, alle zur Erstellung der Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine relevanten Funktionen der Dokumentationserstellungseinheit von anwenderzugängli- chen Funktionen der Dokumentationserstellungseinheit zu trennen. Beispielsweise kann die Verarbeitungseinheit auf einem Rechner implementiert sein, der nur dem Flugzeughersteller zugänglich ist, während die Eingabeeinheit und/oder die Ausgabeeinheit auf einem dem Anwender selbst zugänglichen Rechner implementiert sein können. Der Flugzeughersteller erhält dadurch beispielsweise die Möglichkeit, die Verarbeitungseinheit der Dokumentationserstellungseinheit in dem erforderlichen Umfang zu warten und zu aktualisieren. Ferner werden dadurch Sicherheitsrisiken durch eine unbeabsichtigte Manipulation der Verarbeitungseinheit minimiert.
Die erste Datenbasis und/oder die zweite Datenbasis können auf dem ersten Rechner implementiert sein, auf dem auch die Verarbeitungseinheit der Dokumentationser- stellungseinheit implementiert ist. Alternativ dazu ist es jedoch auch denkbar, die erste und/oder die zweite Datenbasis auf einem dritten Rechner zu implementieren, wobei der dritte Rechner jedoch wiederum ein von dem zweiten Rechner räumlich getrennter Rechner sein kann. Durch diese Systemarchitektur wird auch eine unbeabsichtigte Modifikation der ersten Datenbasis und/oder der zweiten Datenbasis durch einen Anwender verhindert und eine ungehinderte Wartung und Aktualisierung der. ersten Datenbasis und/oder der zweiten Datenbasis beispielsweise durch den Flugzeughersteller ermöglicht.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine enthält die Schritte: Bereistellen einer ersten Datenbasis, in der für ausgewählte Kabinenausstattungskomponenten für eine Konfiguration der Flugzeugpassagierkabine unter Einbeziehung dieser Kabinenausstattungskomponenten relevante Kabinenaus- stattungskomponentendaten hinterlegt sind, und Bereitstellen einer zweiten Datenbasis, in der für eine Konfiguration der Flugzeugpassagierkabine relevante
Konfigurationsregeln hinterlegt sind. Ferner umfasst das erfindungsgemäße Verfahren das Erstellen einer Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine auf der Grundlage mindestens eines anwenderdefinierten Konfigurationsparameters sowie auf der Grundlage der in der ersten Datenbasis hinterlegten Kabinenausstat-
tungskomponentendaten und der in der zweiten Datenbasis hinterlegten Konfigurationsregeln mittels einer Dokumentationserstellungseinheit.
Die Dokumentationserstellungseinheit ermittelt vorzugsweise auf der Grundlage mindestens eines anwenderdefinierten Konfigurationsparameters mindestens einen dokumentationsrelevanten Konfigurationsparameter, wobei die
Dokumentationserstellungseinheit zur Ermittlung eines dokumentationsrelevanten Konfigurationsparameters auf eine Gleichungsdatenbasis zugreifen kann.
Vorzugsweise fragt die Dokumentationserstellungseinheit zur Ermittlung eines dokumentationsrelevanten Konfigurationsparameters mindestens einen zusätzlichen anwenderdefinierten Konfigurationsparameter ab.
Die Dokumentationserstellungseinheit kann einen gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameter mit den in der ersten Datenbasis hinterlegten Kabinenaus- stattungskomponentendaten und/oder den in der zweiten Datenbasis hinterlegten Konfigurationsregeln abgleichen. Vorzugsweise erstellt die Dokumentationserstel- lungseinheit nur dann eine Dokumentation der bezüglich des gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameters konfigurierten Flugzeugpassagierkabine, wenn der gewünschte anwenderdefinierte Konfigurationsparameter vor dem Hintergrund der in der ersten Datenbasis hinterlegten Kabinenausstattungskomponenten- daten und/oder der in der zweiten Datenbasis hinterlegten Konfigurationsregeln zulässig ist.
Die in der ersten Datenbasis hinterlegten Kabinenausstattungskomponentendaten, die in der zweiten Datenbasis hinterlegten Konfigurationsregeln und/oder die von der Dokumentationserstellungseinheit erstellte Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine entspricht/entsprechen vorzugsweise herstellerseitig und/oder behördlich festgelegten Zertifizierungsregeln.
Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine ein gewünschter anwenderdefinierter Konfigurationsparameter in eine Eingageeinheit der Dokumentationserstellungseinheit eingegeben. Eine Verarbeitungseinheit der Dokumentationserstellungseinheit zur Erstellung der Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine verarbeitet den gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameter. Schließlich wird die Dokumentation der bezüglich des gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameter konfi-
gurierten Flugzeugpassagierkabine oder eine Meldung, dass der gewünschte anwenderdefinierte Konfigurationsparameter vor dem Hintergrund der in der ersten Datenbasis hinterlegten Kabinenausstattungskomponentendaten und/oder der in der zweiten Datenbasis hinterlegten Konfigurationsregeln nicht zulässig ist, von einer Ausgabeeinheit ausgegeben.
Die Verarbeitungseinheit der Dokumentationserstellungseinheit ist vorzugsweise auf einem ersten Rechner implementiert. Die Eingabeeinheit und/oder die Ausgabeeinheit der Dokumentationserstellungseinheit ist/sind vorzugsweise auf einem zweiten Rechner implementiert, wobei der zweite Rechner vorzugsweise ein von dem ersten Rechner räumlich getrennter Rechner ist.
Das erfindungsgemäße System und das erfindungsgemäße Verfahren zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine können sowohl zur Erstkonfiguration einer Flugzeugpassagierkabine als auch zur Rekonfiguration einer Flugzeugpassagierkabine eingesetzt werden.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der beigefügten, schematischen Figuren näher erläutert, von denen
Figur 1 eine Prinzipdarstellung eines Systems zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine zeigt, und
Figur 2 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Konfiguration einer
Flugzeugpassagierkabine unter Verwendung des Systems gemäß Fig. 1 zeigt.
Ein in Fig. 1 gezeigtes System 10 zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine umfasst eine erste Datenbasis 12, in der für ausgewählte Kabinenausstattungskomponenten für eine Konfiguration der Flugzeugpassagierkabine unter Einbeziehung dieser Kabinenausstattungskomponenten relevante Kabinenausstattungskomponen- tendaten hinterlegt sind. Ausgewählte Kabinenausstattungskomponenten, für die in der ersten Datenbasis 12 Kabinenausstattungskomponentendaten hinterlegt sind, sind beispielsweise in der Flugzeugpassagierkabine angeordnete Sitze bzw. Sitzreihen sowie diesen Sitzen bzw. Sitzreihen zugeordnete Komponenten, wie z.B. Verkleidungselemente oder Gepäckfächer sowie Servicekomponenten, wie z.B. Individual- luftzuführungen, Personal Service Einheiten, Anzeigeelemente, Teile eines Notfall-
Sauerstoffversorgungssystems, Beleuchtungselemente oder Unterhaltungselektronikkomponenten. Die in der ersten Datenbasis für diese Kabinenausstattungskomponenten gespeicherten Kabinenausstattungskomponentendaten können für die
Dimensionen sowie die Funktionseigenschaften der Komponenten charakteristische Daten sein.
Durch die Hinterlegung entsprechender Kabinenausstattungskomponentendaten in der ersten Datenbasis 12 werden ausgewählte Kabinenausstattungskomponenten als einer Konfiguration mittels des Konfigurationssystems 10 zugängliche Kabinenausstattungskomponenten definiert. Mit anderen Worten, Kabinenausstattungskomponenten, für die in der ersten Datenbasis 12 entsprechende Kabinenausstattungs- komponentendaten hinterlegt sind, können z.B. im Rahmen einer Rekonfiguration der Flugzeugpassagierkabine aus der Flugzeugpassagierkabine entfernt, durch andere Kabinenausstattungskomponenten ersetzt oder zusätzlich in der Flugzeugpassagierkabine installiert werden. Umgekehrt sind Kabinenausstattungskomponenten, für die in der ersten Datenbasis 12 keine Kabinenausstattungskomponentendaten hinterlegt sind, z.B. von Rekonfigurationsmaßnahmen ausgeschlossen. Dadurch wird es beispielsweise ermöglicht, sicherheitsrelevante Kabinenausstattungskomponenten gezielt von einer Rekonfiguration der Flugzeugpassagierkabine auszunehmen.
Das System 10 zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine umfasst ferner eine zweiten Datenbasis 14. In der zweiten Datenbasis 14 sind für eine Konfiguration der Flugzeugpassagierkabine relevante Konfigurationsregeln hinterlegt. In der zweiten Datenbasis 14 hinterlegte Konfigurationsregeln können beispielsweise behördlich und/oder herstellerseitig festgelegte Bestimmungen für das Layout einer Flugzeugpassagierkabine enthalten. Beispielsweise können in der zweiten Datenbasis 14 Regeln betreffend bestimmte Grenzwerte, wie z.B. eine zulässige Maximalpassagieranzahl, zulässige Gangbreitenbereiche, zulässige Minimal- und/oder Maximalabstände zwischen bestimmten Kabinenausstattungskomponenten, wie z.B. hintereinander angeordneten Sitzreihen, oder Zuordnungsregeln von Serviceeinrichtungen und Notfallausrüstungskomponenten zu den in der Flugzeugpassagierkabine angeordneten Passagiersitzen gespeichert sein. Ferner kann die zweite Datenbasis 14 allgemeine, für eine Konfiguration der Flugzeugpassagierkabine wesentliche Informationen, wie z.B. Informationen über die Abmessungen der Flugzeugpassagierkabine oder Informationen über in der Flugzeugpassagierkabine verarbeitete Materialien enthalten. Schließlich können in der zweiten Datenbasis 14 Zusatzinformationen, wie z.B. Mon-
tage- oder Wartungsanleitungen für bestimmte Kabinenausstattungskomponenten enthalten sein.
Schließlich umfasst das System 10 eine Dokumentationserstellungseinheit 16. Die Dokumentationserstellungseinheit 16 umfasst ihrerseits eine Eingabeeinheit 18, eine Verarbeitungseinheit 20 sowie eine Ausgabeeinheit 22. Über die Eingabeeinheit 18 kann ein Anwender einen gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameter in die Dokumentationserstellungseinheit 16 eingeben. Als anwenderdefinierter Konfigurationsparameter kann beispielsweise eine gewünschte Sitzreihenanzahl, ein gewünschter Sitzreihenabstand oder eine gewünschte Aufteilung der Flugzeugpassagierkabine in einen Business Class Bereich und einen Economy Class Bereich in die Eingabeeinheit 18 der Dokumentationserstellungseinheit 16 eingegeben werden. Weitere Beispiele für über die Eingabeeinheit 18 in die Dokumentationserstellungs- einheit 16 eingebbare anwenderdefinierte Konfigurationsparameter umfassen einzelnen Kabinenausstattungskomponenten zugeordnete Parameter. Beispielsweise kann über die Eingabeeinheit 18 in die Dokumentationserstellungseinheit 16 eingegeben werden, dass die Ausstattung der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine mit einer bestimmte Kabinenausstattungskomponentendaten aufweisenden Kabinenausstattungskomponente, wie z.B. einem bestimmten Serviceelementtyp gewünscht ist.
Die über die Eingabeeinheit 18 eingegebenen anwenderdefinierten Konfigurationsparameter werden in der Verarbeitungseinheit 20 der Dokumentationserstellungseinheit 16 verarbeitet. Insbesondere ist die Verarbeitungseinheit 20 der Dokumentationserstellungsein heit 16 dazu eingerichtet, einen über die Eingabeeinheit 18 eingegebenen gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameter mit den in der ersten Datenbasis 12 hinterlegten Kabinenausstattungskomponentendaten sowie den in der zweiten Datenbasis 14 hinterlegten Konfigurationsregeln abzugleichen. Mit anderen Worten, die Verarbeitungseinheit 20 prüft, ob ein über die Eingabeeinheit 18 in die Dokumentationserstellungseinheit 16 eingegebener gewünschter anwenderdefinierter Konfigurationsparameter unter Berücksichtigung der in der ersten Datenbasis 12 gespeicherten Kabinenausstattungskomponentendaten für ausgewählte Kabinenausstattungskomponenten sowie unter Berücksichtigung der in der zweiten Datenbasis 14 hinterlegten Konfigurationsregeln realisierbar und zulässig ist. Beispielsweise kann die Verarbeitungseinheit 20 der Dokumentationserstellungseinheit 16 prüfen, ob ein über die Eingabeeinheit 18 als anwenderdefinierter Konfigurationsparameter eingegebener gewünschter Sitzreihenabstand durch entsprechende Auswahl und Gestaltung von ausgewählten Kabinenausstattungskomponenten realisierbar ist, für
die in der ersten Datenbasis 12 entsprechende Kabinenausstattungskomponentenda- ten hinterlegt sind. Ferner kann die Verarbeitungseinheit 20 prüfen, ob der als anwenderdefinierter Konfigurationsparameter über die Eingabeeinheit 18 eingegebene gewünschte Sitzreihenabstand einem als Konfigurationsregeln in der zweiten Datenbasis 14 hinterlegten minimalen Sitzreihenabstand entspricht.
Nur dann, wenn der gewünschte, über die Eingabeeinheit 18 in die Dokumentations- erstellungseinheit 16 eingegebene anwenderdefinierte Konfigurationsparameter vor dem Hintergrund der in der ersten Datenbasis 12 hinterlegten Kabinenausstattungs- komponentendaten sowie der in der zweiten Datenbasis 14 hinterlegten Konfigurationsregeln zulässig ist, erstellt die Verarbeitungseinheit 20 eine Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine. Die von der Verarbeitungseinheit 20 erstellte Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine enthält den über die Eingabeeinheit 18 in die Dokumentationserstellungseinheit eingegebenen anwenderdefinierten Konfigurationsparameter bzw. alle über die Eingabeeinheit 18 in die Do- kumentationserstellungseinheit 16 eingegebenen anwenderdefinierten
Konfigurationsparameter. Ferner enthält die Dokumentation für die Realisierung des gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameters bzw. der gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameter erforderliche Kabinenausstattungs- komponentendaten, die der ersten Datenbasis 12 entnommen sind. Schließlich sind auch die bei der Realisierung des gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameters bzw. der gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameter berücksichtigten, in der zweiten Datenbasis 14 enthaltenen Konfigurationsregeln
Gegenstand der von der Verarbeitungseinheit 20 erstellten Dokumentation. Die von der Verarbeitungseinheit 20 erstellte Dokumentation wird über die Anzeigeeinheit 22 der Dokumentationserstellungseinheit 16 ausgegeben.
Wenn die Verarbeitungseinheit 20 beim Abgleich eines gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameters mit den in der ersten Datenbasis 12 hinterlegten Kabinenausstattungskomponentendaten oder den in der zweiten Datenbasis 14 hinterlegten Konfigurationsregeln feststellt, dass der gewünschte anwenderdefinierte Konfigurationsparameter vor dem Hintergrund der in der ersten Datenbasis 12 hinterlegten Kabinenausstattungskomponentendaten oder der in der zweiten Datenbasis 14 hinterlegten Konfigurationsregeln nicht zulässig ist, erstellt die Verarbeitungseinheit 20 dagegen keine Dokumentation, sondern gibt über die Anzeigeeinheit 22 eine Meldung aus, die anzeigt, dass der gewünschte anwenderdefinierte Konfigurationsparameter vor dem Hintergrund der in der ersten Datenbasis 12 hinterlegten Kabinen-
ausstattungskomponentendaten oder der in der zweiten Datenbasis 14 hinterlegten Konfigurationsregeln nicht zulässig ist.
Grundsätzlich ist es möglich, dass die Verarbeitungseinheit 20 der Dokumentations- erstellungseinheit 16 eine Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine lediglich auf der Grundlage von über die Eingabeeinheit 18 in die
Dokumentationserstellungseinheit 16 eingegebenen anwenderdefinierten Konfigurationsparametern sowie auf der Grundlage der in der ersten Datenbasis 12 hinterlegten Kabinenausstattungskomponentendaten und der in der zweiten Datenbasis 14 hinterlegten Konfigurationsregeln erstellt. Alternativ dazu kann die Verarbeitungseinheit 20 jedoch auch eine Gleichungsdatenbasis umfassen, die Gleichungen zur Ermittlung zusätzlicher dokumentationsrelevanter Konfigurationsparameter auf der Grundlage von anwenderdefinierten Konfigurationsparametern enthält.
Beispielsweise kann die Gleichungsdatenbasis eine Gleichung enthalten, die es ermöglicht, auf der Grundlage einer Startposition, eines als anwenderdefinierten Konfigurationsparameter in die Eingabeeinheit 18 der Dokumentationserstellungseinheit 16 eingegebenen Sitzreihenabstands und einer Sitzreihennummer eine exakte Position eines Sitzes in der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine zu ermitteln. Die auf diese Art und Weise ermittelten dokumentationsrelevanten Konfigurationsparameter können neben den anwenderdefinierten Konfigurationsparametern oder statt den anwenderdefinierten Konfigurationsparametern in die von der Verarbeitungseinheit 20 der Dokumentationserstellungseinheit 16 erstellte Dokumentation aufgenommen werden. Um eine Aufnahme aller relevanten Parameter in die von der Verarbeitungseinheit 20 erstellte Dokumentation sicherzustellen, ist die Verarbeitungseinheit 20 dazu eingerichtet, alle zur Ermittlung eines dokumentationsrelevanten Konfigurationsparameters erforderliche anwenderdefinierte Konfigurationsparameter
abzufragen. Die Abfrage wird über die Anzeigeeinheit 20 der Dokumentationserstel- lungseinheit 16 ausgegeben, wodurch ein Anwender aufgefordert wird, zusätzliche anwenderdefinierte Konfigurationsparameter über die Eingabeeinheit 18 in die Do- kumentationserstellungseinheit 16 einzugeben.
Die in der ersten Datenbasis 12 hinterlegten Kabinenausstattungskomponentendaten, die in der zweiten Datenbasis 14 hinterlegten Konfigurationsregeln und die von der Dokumentationserstellungseinheit 16 erstellte Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine entsprechen sowohl herstellerseitig als auch behördlich festgelegten Zertifizierungsregeln. Eine zusätzliche Zertifizierung der von der Doku-
mentationserstellungseinheit 16 erstellten Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine ist daher nicht mehr erforderlich.
Die erste Datenbasis 12, die zweite Datenbasis 14 und die Verarbeitungseinheit 20 der Dokumentationserstellungseinheit 16 sind auf einem ersten Rechner implementiert. Die Eingabeeinheit 18 und die Ausgabeeinheit 22 der Dokumentationserstel- lungseinheit 16 sind dagegen auf einem zweiten Rechner implementiert, der räumlich von dem ersten Rechner getrennt sein kann. Auf diese Art und Weise können die erste Datenbasis 12, die zweite Datenbasis 14 sowie die Verarbeitungseinheit 20 auf einem Rechner implementiert sein, der beispielsweise nur einem Flugzeughersteller zugänglich ist. Der Flugzeughersteller kann dann eine ordnungsgemäße Wartung und Pflege der ersten Datenbasis 12, der zweiten Datenbasis 14 sowie der Verarbeitungseinheit 20 der Dokumentationserstellungseinheit 16 gewährleisten. Die Verbindung zwischen der Verarbeitungseinheit 20, der Eingabeeinheit 18 sowie der
Ausgabeeinheit 22 der Dokumentationserstellungseinheit 16 kann beispielsweise durch ein entsprechendes grafisches Interface realisiert sein.
Bei einem in Fig. 2 veranschaulichten Verfahren zur Konfiguration einer Flugzeugpassagierkabine gibt ein Anwender in einem ersten Schritt in die Eingabeeinheit 18 der Dokumentationserstellungseinheit 16 einen gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameter, wie z.B. einen gewünschten Sitzreihenabstand in die Dokumen- tationserstellungseinheit 16 ein. Im nächsten Schritt prüft die Verarbeitungseinheit 20 der Dokumentationserstellungseinheit 16, ob der anwenderdefinierte Konfigurationsparameter vor dem Hintergrund der in der ersten Datenbasis 12 hinterlegten Ka- binenausstattungskomponentendaten zulässig ist oder nicht. Beispielsweise prüft die Verarbeitungseinheit 20, ob der gewünschte Sitzreihenabstand mittels entsprechender Kabinenausstattungskomponenten, für die in der ersten Datenbasis 12 entsprechende Kabinenausstattungskomponentendaten hinterlegt sind, realisierbar ist.
Falls der von der Verarbeitungseinheit 20 durchgeführte Prüfschritt ergibt, dass der gewünschte anwenderdefinierte Konfigurationsparameter vor dem Hintergrund der in der ersten Datenbasis 12 hinterlegten Kabinenausstattungskomponenten zulässig ist, überprüft die Verarbeitungseinheit 20 in einem zweiten Prüfschritt, ob der gewünschte anwenderdefinierte Konfigurationsparameter auch vor dem Hintergrund der in der zweiten Datenbasis 14 hinterlegten Konfigurationsregeln zulässig ist. Wenn nicht, wird über die Ausgabeeinheit 22 der Dokumentationserstellungseinheit 16 eine Meldung ausgegeben, dass der gewünschte anwenderspezifische Konfigurationsparame-
ter den in der ersten Datenbasis 12 hinterlegten Kabinenausstattungskomponenten- daten widerspricht und daher nicht zulässig ist.
In ähnlicher Weise wird über die Ausgabeeinheit 22 eine Meldung ausgegeben, dass der gewünschte anwenderdefinierte Konfigurationsparameter den in der zweiten Datenbasis 14 hinterlegten Konfigurationsregeln widerspricht, wenn die Verarbeitungseinheit 20 in einem zweiten Prüfschritt feststellt, dass Widersprüche zwischen dem gewünschten anwenderdefinierten Konfigurationsparameter und den in der zweiten Datenbasis 14 gespeicherten Konfigurationsregeln bestehen. Beispielsweise wird ü- ber die Ausgabeeinheit 22 eine Fehlermeldung ausgegeben, wenn ein als anwenderdefinierter Konfigurationsparameter über die Eingabeeinheit 18 in die
Dokumentationserstellungseinheit 16 eingegebener gewünschter Sitzreihenabstand geringer ist als ein zulässiger minimaler Sitzreihenabstand.
Wenn die von der Verarbeitungseinheit 20 der Dokumentationserstellungseinheit 16 durchgeführten Prüfschritte ergeben, dass der gewünschte anwenderdefinierte Konfigurationsparameter vor dem Hintergrund der in der ersten Datenbasis 12 hinterlegten Kabinenausstattungskomponentendaten und der in der zweiten Datenbasis 14 hinterlegten Konfigurationsregeln zulässig ist, ermittelt die Verarbeitungseinheit 20 der Dokumentationserstellungseinheit 16 auf der Grundlage des anwenderdefinierten Konfigurationsparameters sowie auf der Grundlage einer Gleichungsdatenbasis zusätzliche dokumentationsrelevante Konfigurationsparameter. Beispielsweise ermittelt die Verarbeitungseinheit 20 auf der Grundlage des über die Eingabeeinheit 18 als anwenderdefinierten Konfigurationsparameter eingegebenen gewünschten Sitzreihenabstands für jeden Sitz die exakte Position der Flugzeugpassagierkabine, wobei die Verarbeitungseinheit 20 hierzu auf eine Startposition des Sitzes sowie eine Sitzreihennummer zurückgreift. Diese Daten können bereits Gegenstand der Gleichungsdatenbasis der Verarbeitungseinheit 20 sein. Nicht in der Gleichungsdatenbasis enthaltene, für die Ermittlung dokumentationsrelevanter Konfigurationsparameter aber erforderliche Konfigurationsparameter werden von der Verarbeitungseinheit 20 in einem entsprechenden Dialog von dem Anwender abgefragt.
Schließlich erstellt die Verarbeitungseinheit 20 der Dokumentationserstellungseinheit 16 eine vollständige Dokumentation der konfigurierten Flugzeugpassagierkabine, die neben den über die Eingabeeinheit 18 eingegebenen anwenderdefinierten Konfigurationsparametern, zusätzliche dokumentationsrelevante Konfigurationsparameter, Ka- binenausstattungskomponentendaten aus der ersten Datenbasis 12 sowie
Konfigurationsregeln aus der zweiten Datenbasis 14 enthält. Die von der Verarbeitungseinheit 20 erstellte Dokumentation wird über die Anzeigeeinheit 22 der Doku- mentationserstellungseinheit 16 ausgegeben.
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