Beschreibung
Titel
Schaltung zum Betreiben eines Hilfsaqqreqat für den Start von
Verbrennunqsmaschinen
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft eine Schaltung zum Betreiben eines Hilfsaggregates für den Start von Verbrennungsmaschinen über eine Starterbatterie, wobei die Schaltung zum Empfang eines state-of-function Signals, eines state-of-charge Signals und/oder eines state-of-health Signals aus einem Batteriemanagementsystem vorgesehen ist, die entsprechend anzeigen, ob die Starterbatterie fähig ist, das Hilfsaggregat zu betreiben, welchen Ladezustand die Starterbatterie aufweist und ob die Starterbatterie beschädigt ist und ein Verfahren zum Empfangen einer elektrischen Energie, die zum Betreiben eines Hilfsaggregates für den Start von
Verbrennungsmaschinen über eine Starterbatterie geeignet ist.
Da die meisten Verbrennungsmotoren für Fahrzeuge im Stillstand kein
Drehmoment erzeugen können, kann er auch nicht von selbst anlaufen. Zum Start des Verbrennungsmotors muss daher meist ein Ansaug- und ein
Verdichtungstakt ausgelöst werden. Diese Aufgabe erfüllt herkömmlicherweise ein Hilfsaggregat, welches umgangssprachlich Starter oder Anlasser genannt wird. Dabei handelt es sich im Fahrzeug um einen von einer 12V-Batterie betriebenen Elektromotor.
Aus der Druckschrift EP 1 15 18 92 A2 ist bekannt, vor dem Start des
Verbrennungsmotors die 12V-Batterie aus einer Hochvoltbatterie nachzuladen, falls die Ausgabespannung der 12V-Batterie zu niedrig ist. Aus der
Druckschrift US 2001 041 952 ist bekannt, die der Hochvoltbatterie entnommene Leistung basierend auf einem Vergleich der Ausgabespannung der 12V-Batterie mit verschiedenen Referenzspannungen anzupassen. Aus den
Drucksch ritten JP 2001 320 807 A, US 6522960 B2 und JP 33 81708 B2 ist bekannt, bei erkannter zu niedriger Ausgabespannung der 12V-Batterie diese zu laden und gleichzeitig zu prüfen, ob die aktuelle Ausgabespannung der 12V- Batterie ausreicht, um sofort einen Start des Verbrennungsmotors
durchzuführen.
Für den Betrieb eines AxIeSplit-Hybrids oder eines sonstigen Hybridfahrzeugs, bei welchem das Hilfsaggregat zum Start des Verbrennungsmotors aus einer 12V-Batterie betrieben wird, ist dieses Vorgehen sehr geschickt. Ist die
Ruhespannung der 12V-Batterie beispielsweise aufgrund einer zu langen
Parkdauer oder aufgrund eines hohen Ruhestromes und somit einer zu starken Entladung zu gering, so wird zuerst die Batterie nachgeladen, bevor ein
Verbrennungsmotorstart durchgeführt wird. Hierdurch wird ein vermutlich scheiternder Verbrennungsmotorstartversuch vermieden, da dieser vermutlich nur zu einer noch stärkeren Entladung der Batterie führen würde.
Es zeigt sich jedoch häufig, dass Verbrennungsmotorstartversuche trotzdem scheitern obgleich das zuvor beschriebene System eine ausreichend hohe Ausgabespannung der 12V-Batterie für den Betrieb des Hilfsaggregat zum Start des Verbrennungsmotors erkennt.
Offenbarung der Erfindung
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Schaltung zum Betreiben eines Hilfsaggregates für den Start von Verbrennungsmaschinen über eine
Starterbatterie anzugeben, mit der scheiternde Verbrennungsmotorstartversuche zuverlässiger vermieden werden können.
Die Erfindung gibt daher eine Schaltung zum Betreiben eines Hilfsaggregates für den Start von Verbrennungsmaschinen über eine Starterbatterie an. Die
Schaltung ist zum Empfang eines state-of-function Signals, eines state-of-charge Signals und/oder eines state-of-health Signals aus einem
Batteriemanagementsystem vorgesehen. Die einzelnen Signale zeigen entsprechend an, ob die Starterbatterie fähig ist, das Hilfsaggregat zu betreiben, welchen Ladezustand die Starterbatterie aufweist und ob die Starterbatterie beschädigt ist. Erfindungsgemäß ist die Schaltung zur Aufnahme elektrischer
Energie aus einer an die Schaltung angeschlossenen Hochvoltbatterie vorgesehen, wenn das state-of-function-Signal anzeigt, dass ein Betreiben des Hilfsaggregates mit der Starterbatterie nicht möglich ist, wenn das state-of- charge Signal anzeigt, dass die Starterbatterie einen zu geringen Ladezustand zum Betreiben der des Hilfsaggregates aufweist und/oder wenn das state-of- health Signal anzeigt, dass die Batterie beschädigt ist. Es hat sich gezeigt, dass bei der Verwendung der Ruhespannung, bzw. Batteriespannung als Indiz für die Fähigkeit einer Starterbatterie, einen Verbrennungsmotor erfolgreich zu starten, nur sehr grob auf die Ladung und überhaupt nicht auf die Leistungsfähigkeit der Batterie geschlossen werden kann. Diese Eigenschaften der Starterbatterie sind für einen erfolgreichen Motorstart jedoch wichtiger als die Batteriespannung. Da erfindungsgemäß anhand wenigstens einer dieser Eigenschaften die
Leistungsfähigkeit der Starterbatterie abgeschätzt wird, werden erfolglose Verbrennungsmotorstartversuch erfolgreicher vermieden, was ein zu starkes Entladen der Starterbatterie vermeidet und ihre Lebensdauer spürbar steigert.
Grundgedanke der Erfindung ist es daher, den voraussichtlichen Erfolg eines Verbrennungsmotorstartversuchs mit einer Starterbatterie nicht anhand deren Spannung sondern anhand der vom Batteriemanagementsystem bereitgestellten Werte über den Ladungszustand der Starterbatterie, über die Fähigkeit, eine bestimmte Funktion auszuführen und/oder über den Alterungszustand der Batterie abzuschätzen. Der große Vorteil der Erfindung ist nun, dass diese Werte zur Abschätzung des voraussichtlichen Erfolgs des
Verbrennungsmotorstartversuchs mit der Starterbatterie deutlich
aussagekräftiger sind, als die Batteriespannung. Idealerweise kann hierzu zunächst der state of function Wert herangezogen werden, der anzeigt, ob die Starterbatterie überhaupt dazu fähig ist, einen Verbrennungsmotorstart durchzuführen. Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
In einer besonderen Ausführung der Erfindung ist die Schaltung mit der aufgenommenen elektrischen zum Laden der Starterbatterie vorgesehen, wenn das state-of-charge-Signal aus dem Batteriemanagementsystem einen zu geringen Ladezustand der Starterbatterie zum Betreiben des Hilfsaggregates anzeigt. Das heißt, dass die Starterbatterie nun wenigstens basierend auf der
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Fähigkeit den Verbrennungsmotorstartversuch durchzuführen und basierend auf ihrem Ladezustand nachgeladen wird, was den großen Vorteil mit sich bringt, dass diese Werte zur Ermittlung des Nachladebedarfs der Starterbatterie bezüglich der Verbrennungsmotorstartfähigkeit deutlich aussagekräftiger sind, als die herkömmlich verwendete Batteriespannung.
Vorzugsweise kann in der Schaltung eine Anzeige zum Anzeigen der verbleibenden Ladezeit, bis die Starterbatterie ausreichend geladen ist vorgesehen sein, um das Hilfsaggregat zu betreiben. Diese Anzeige kann einem Fahrer beispielsweise als Orientierung dienen.
Alternativ oder zusätzlich kann die Schaltung mit der aufgenommenen elektrischen Energie zum Laden der Starterbatterie vorgesehen sein, wenn das state-of-health-Signal aus dem Batteriemanagementsystem einen ausreichend intakten Funktionszustand der Starterbatterie anzeigt, in dem die Starterbatterie zur Aufnahme einer ausreichenden elektrischen Energie fähig ist, um das Hilfsaggregat zu betreiben. Auf diese Weise kann entschieden werden, ob sich trotz einer Starterbatterieschädigung ein Nachladen lohnt, da hiermit der Verbrennungsmotor noch gestartet werden kann, oder ob dies nicht möglich ist und dann auch keine Nachladung stattfinden braucht.
In einer anderen oder zusätzlichen Weiterbildung kann die Schaltung mit der aufgenommenen Energie zum unmittelbaren Betreiben des Hilfsaggregates vorgesehen sein. So kann zusammen mit der Starterbatterie versucht werden, mit vereinter Leistung den Verbrennungsmotor zu starten.
Zusätzlich kann ein Energiewandler zum Umwandeln der aus der
Hochvoltbatterie aufgenommenen elektrischen Energie in eine zum Betreiben des Hilfsaggregates geeignete elektrische Energie vorgesehen sein.
Der Energiewandler kann dabei zum Beschränken der an das Hilfsaggregat abgegebenen elektrischen Energie vorgesehen sein. Auf diese Weise wird dem Load-Dump beim Abwurf des Hilfsaggregates nach dem Starten des
Verbrennungsmotors Rechnung getragen und ein allzu starkes Ansteigen der Niedervoltspannung in der Schaltung vermieden.
In einer besonderen Ausführung kann die von der Hochvoltbatterie
aufgenommene Energie basierend auf der an das Hilfsaggregat abgegebenen Energie beschränkt werden, so dass der Niedervoltanstieg im Falle des Load- Dumps ausgeregelt werden kann.
In einer weiteren oder alternativen besonderen Ausführung kann eine
Vorsteuereinheit zum Einstellen der dem mindestens einen Energiewandler zugeführten Energie basierend auf einem vorbestimmten
Motorstartleistungsbedarf vorgesehen sein, was ebenfalls zu einer ausreichend schnellen Beschränkung des Niedervoltanstieges im Falle des Load-Dumps führt.
Die Erfindung gibt auch ein Verfahren zum Empfangen einer elektrischen Energie an, wobei die Energie zum Betreiben eines Hilfsaggregates für den Start von Verbrennungsmaschinen über eine Starterbatterie geeignet ist. Das
Verfahren umfasst den Schritt Empfangen eines state-of-function Signals, eines state-of-charge Signals und/oder eines state-of-health Signals aus einem
Batteriemanagementsystem, die entsprechend anzeigen, ob die Starterbatterie fähig ist, das Hilfsaggregat zu betreiben, welchen Ladezustand die Starterbatterie aufweist und ob die Starterbatterie beschädigt ist und den Schritt Empfangen der elektrischen Energie aus einer Hochvoltbatterie, wenn das state-of-function- Signal anzeigt, dass ein Betreiben des Hilfsaggregates mit der Starterbatterie nicht möglich ist, wenn das state-of-charge Signal anzeigt, dass die
Starterbatterie einen zu geringen Ladezustand zum Betreiben der des
Hilfsaggregates aufweist und/oder wenn das state-of-health Signal anzeigt, dass die Starterbatterie beschädigt ist.
Die Merkmale gemäß den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Schaltung können im erfindungsgemäßen Verfahren entsprechend umgesetzt werden.
Zeichnungen
Nachfolgend wird ein nicht einschränkendes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung zeigt:
Figur 1 ein Schaltbild eines 14V-Start-Stopp-Systems als
Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Schaltung.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figur eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung im Detail beschrieben.
In Figur 1 ist ein Schaltbild eines 14V-Start-Stopp-Systems 2 als
Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Schaltung gezeigt.
Das 14V-Start-Stopp-System 2 verfügt über eine 12V-Batterie 4 zum Betreiben eines Starters 6 als Hilfsaggregat zum Starten des Verbrennungsmotors eines Fahrzeuges. Ein Batteriemanagementsystem 8, nachstehend BMS 8 genannt, erfasst die Klemmenspannung 10 und den Klemmenstrom 12 der 12V-Batterie 4 und bestimmt daraus über die Zeit einen state-of-function Wert, einen state-of- charge Wert und einen state-of-health Wert. Der state-of-function Wert zeigt an, ob die 12V-Batterie 4 überhaupt dazu fähig ist, den Starter 6 zu betreiben. Der state-of-charge Wert gibt Auskunf über den Ladezustand der 12V-Batterie 4. Aus dem state-of-health Wert lässt sich entnehmen, ob die 12V-Batterie 4 beschädigt beziehungsweise gealtert ist.
In herkömmlichen Fahrzeugen, welche über ein gezeigtes MV-Start-Stopp- System 2 verfügen, dient das BMS 8 dazu, zu vermeiden, dass der
Verbrennungsmotor aufgrund einer leistungsschwachen 12V-Batterie 4 nicht mehr gestartet werden kann. Falls also die 12V-Batterie 4 zu stark entladen oder aus einem anderen Grund nicht leistungsfähig genug ist, was das BMS 8 detektiert, so wird der Verbrennungsmotor nicht mehr abgeschaltet. Falls sich allerdings die 12V-Batterie 4 über eine zu lange Parkdauer oder einen zu hohen Ruhestrombedarf zu stark entladen hat, greift dieser Mechanismus nicht mehr.
Bei einem Fahrzeug, bei welchem das 14V-Start-Stopp-System 2 über einen DC/DC-Wandler 14 versorgt wird, kann vor dem Start des Verbrennungsmotors die 12V-Batterie 4 über den DC/DC-Wandler 14 aus einer Hochvoltbatterie 16 nachgeladen werden. Hierzu muss die leistungsschwache 12V-Batterie 4 lediglich eine Leistung zur Versorgung der Hochvoltbatterie-Steuergeräte
bereitstellen, die jedoch verglichen mit der benötigten Leistung zum Betreiben des Starters 6 wesentlich geringer ist. Wird die 12V-Batterie 4 auf diese Weise nachgeladen kann der Verbrennungsmotorstart problemlos durchgeführt werden. Erfindungsgemäß erfolgt die Nachladung der 12V-Batterie 4 nicht anhand deren
Klemmenspannung 10, sondern anhand des oben beschriebenen state-of-charge Wertes, des state-of-health Wertes oder des state-of-function Wertes. Diese Werte werden wie bereits erwähnt vom BMS 8 bereitgestellt. Der große Vorteil der Erfindung ist nun, dass die Werte, die zur Ermittlung des
Nachladebedarfs verwendet werden, bezüglich der
Verbrennungsmotorstartfähigkeit deutlich aussagekräftiger sind, als die
Klemmspannung 10 der 12V-Batterie 4. Idealerweise kann hierzu der state-of- funktion Wert verwendet werden. Falls dieses Kriterium die Startfähigkeit verneint und der state-of-charge Wert auf eine entladene 12V-Batterie 4 deutet, so kann diese nachgeladen werden, bevor ein Verbrennungsmotorstart erfolgt. Falls der state-of-health Wert auf eine Schädigung der 12V-Batterie 4 deutet, so kann anhand des state-of-health Wert entschieden werden, ob sich trotz der
Batterieschädigung ein Nachladen lohnt um den Verbrennungsmotor noch zu starten, oder ob dies nicht möglich ist und dann auch keine Nachladung stattfinden braucht.
Die Zeitverzögerung aufgrund der Nachladung kann dem Fahrer des Fahrzeuges über eine Anzeige mitgeteilt werden.
Falls der DC/DC-Wandler 14 über eine ausreichende Leistungsfähigkeit und Kurzschlussfestigkeit verfügt, so kann der Verbrennungsmotor mit oder ohne vorherigem Nachladen der 12V-Batterie 4 mit vereinter Leistung des DC/DC- Wandlers 14 und der 12V-Batterie 4 gestartet werden. Vorzugsweise wird dabei auf den Load-Dump beim Abwurf des Starters 6 geachtet, damit die
Niedervoltspannung nicht zu stark ansteigt. Dies tritt beispielsweise bei einer kalten oder geschädigten 12V-Batterie 4 auf, da sie dann einen hohen
Innenwiderstand aufweist. In diesem Fall wird bevorzugt eine ausreichend schnelle Regelung und/oder eine Vorsteuerung 18 mit bekannten
Motorleistungsbedarf zum Behandeln des Load-Dumps eingesetzt. Die
Entscheidung, ob der DC/DC-Wandler 14 zu Unterstützung der 12V-Batterie 4
benötigt wird, kann wie oben anhand des state-of-function Wertes, des state-of- charge Wertes und/oder des state-of-health Wertes vorgenommen werden.
Erfindungsgemäß wird zur Abschätzung der Erfolgsaussichten eines
Verbrennungsmotorstarts mit einem Starter 6 der von einem BMS 8
bereitgestellte state-of-function Wert, der state-of-charge Wert und/oder der state-of-health Wert herangezogen.
Neben der obigen Offenbarung wird hier ausdrücklich auf die Offenbarung der Figuren verwiesen.