Rotationssiebdruckvorrichtung und -verfahren
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Rotationssiebdruckvorrichtung umfassend einen rotierbar um eine Druckzylinderachse gelagerten Druckzylinder, dessen Zylindermantel zumindest bereichsweise durch ein Drucksieb gebildet wird, einen rotierbar um eine Gegendruckzylinderachse gelagerten Gegendruckzylinder und eine relativ zum
Zylindermantel des Druckzylinders bewegliche, zumindest teilweise im Inneren des Druckzylinders angeordnete Rakel zum Drucken von Druckfarbe durch das Drucksieb auf ein zu bedruckendes Substrat. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Verwendung einer Rotationssiebdruckvorrichtung und ein Rotationssiebdruckverfahren.
Bei Rotationssiebdruckmaschinen wird über einen mit einem Drucksieb versehenen rotierenden Druckzylinder in diesen eingefüllte Druckfarbe auf das zu bedruckende Material aufgebracht. Dabei drückt eine im Inneren des Druckzylinders angeordnete, sich üblicherweise nicht mit dem Druckzylinder drehende Rakel die Druckfarbe durch die Rotation des Druckzylinders umlaufend durch die Maschen des Drucksiebes hindurch. Das zu bedruckende Material wird dabei von einer ebenfalls rotierenden Gegendruckwalze aufgenommen. Oftmals liegt das zu bedruckende Material nicht in durchgehenden Bahnen, sondern in einzelnen Blättern vor, die daher während des Druckvorgangs auf dem Gegendruckzylinder festgehalten werden müssen. Dazu werden im Stand der Technik am Gegendruckzylinder vorgesehene Greiferleisten beschrieben (siehe beispielsweise DE 199 49 099 C2).
Eine gattungsgemäße Rotationssiebdruckvorrichtung kann beispielsweise der
DE 199 49 099 C2 oder der DE 102 32 254 B4 entnommen werden.
Die EP 072 38 64 Bl beschreibt eine Rotationssiebdruckmaschine für den Bodendruck mit einem Formzylinder, der eine Siebdruckschablone trägt, einen Druckzylinder, der wenigstens eine Zylindergrube aufweist und mit dem Formzylinder den Druckspalt bildet, und mit einer im Inneren des Formzylinders radial verstellbaren Rakel, die im Bereich des Druckspalts installiert ist und die während eines Druckvorgangs gegen die Innenseite der Siebdruckschablone gedrückt wird. Der Druckzylinder ist in jeder Zylindergrube mit Bogengreifern versehen, die in ihrer Schließstellung die druckende
BESTATIGUNGSKOPIE
Oberfläche des Druckzylinders nicht überragen. Die verstellbare Rakel und ein die Rakel steuernder Stellmechanismus sind dazu eingerichtet, die Rakel in eine von der Innenseite der Rotationssiebschablone abgehobenen Ruhestellung zu verstellen, wenn der offene Bereich einer Zylindergrube des Druckzylinders den Bereich des
Druckspaltes passiert.
Die EP 8 791 45 Bl zeigt eine Rotationssiebdruckmaschine zum Bedrucken von Waren oder bogenartigem Material, wobei die Rotationssiebdruckmaschine ein Hauptgestell umfasst, an dem wenigstens eine Siebdruckeinheit angebracht ist. Diese
Siebdruckeinheit weist eine Schablone, einen Schablonenhalter, eine
Antriebseinrichtung, die die Schablone drehend antreibt und eine Rakel sowie eine Rakelaufhängung, eine Gegendruckwalze und ein Druckpastenzuführsystem auf. Die Schablone, der Schablonenhalter, die Rakel, die Rakelaufhängung und das
Druckpastenzuführsystem sind in einem Untergestell aufgenommen, das in einer Richtung quer zu dem Hauptgestell der Druckmaschine bewegt werden kann.
Die DE 102 322 54 B4 beschreibt eine Rotationssiebdruckmaschine mit einem um eine Druckzylinderachse rotierbar gelagerten Druckzylinder, dessen Zylindermantel wenigstens teilweise durch ein Drucksieb gebildet wird. Eine im Inneren des
Druckzylinders angeordnete,- an einem Rakelhalter befestigte, sich parallel zu der Druckzylinderachse erstreckende Rakel drückt auf einen Farbbehälter in
Rotationsrichtung des Druckzylinders vor dem Rakel zugeführte Druckfarbe aus dem Inneren des Druckzylinders durch das Drucksieb hindurch auf ein zu bedruckendes Material. In Rotationsrichtung vor der Rakel ist eine mit dem Farbbehälter
verbundene, sich parallel zu der Rakel erstreckende Farbzuführung mit einer Mehrzahl von Farbabgabeöffnungen angeordnet, wobei sich die Farbabgabeöffnungen
unmittelbar vor einer dem Drucksieb zugewandten Rakelspitze befinden und über wenigstens ein Steuerungsventil in Abhängigkeit von einer jeweiligen
Rotationsposition des Drucksiebes gesteuert die Druckfarbe im Wesentlichen punktuell vor der Rakel freisetzen.
Die Rotationssiebdruckvorrichtungen gemäß dem Stand der Technik sind für
komplizierte, insbesondere unterschiedlich strukturierte Druckbilder vergleichsweise schlecht geeignet. Auch die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der
Rotationssiebdruckvorrichtungen gemäß dem Stand der Technik wird als
unbefriedigend empfunden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rotationssiebdruckvorrichtung vorzuschlagen, bei der komplizierte und gegebenenfalls unterschiedlich strukturierte Druckbilder mit hoher Genauigkeit und/oder vergleichsweise hoher Reproduzierbarkeit herstellbar sind. Vorzugsweise soll auch ein Drucken mit hoher Geschwindigkeit und/oder Mehrfachdrucke ermöglicht werden. Weiter vorzugsweise sollen
Sicherheitsmerkmale druckbar sein.
Diese Aufgabe wird durch eine Rotationssiebdruckvorrichtung gemäß Anspruch 1 bzw. eine Verwendung gemäß Anspruch 18 bzw. ein Verfahren gemäß Anspruch 20 und/oder 21 gelöst.
Insbesondere wird die Aufgabe durch eine Rotationssiebdruckvorrichtung gelöst, die einen rotierbar um eine Druckzylinderachse gelagerten Druckzylinder, dessen
Zylindermantel zumindest bereichsweise durch ein Drucksieb gebildet wird, einen rotierbar um eine Gegendruckzylinderachse gelagerten Gegendruckzylinder und eine relativ zum Zylindermantel des Druckzylinders bewegliche, zumindest teilweise im Inneren des Druckzylinders angeordnete Rakel zum Drucken von Druckfarbe durch das Drucksieb auf ein zu bedruckendes Substrat umfasst.
Gemäß einem ersten Aspekt ist eine Verstelleinrichtung zur Verstellung eines
Abstandes zwischen der Druckzylinderachse und der Gegendruckzylinderachse und/oder zur Verstellung eines Radius des Druckzylinders und/oder
Gegendruckzylinders vorgesehen. Dadurch kann beispielsweise das Druckbild an variierende Eigenschaften des Substrats, wie beispielsweise ein bereits zuvor gedrucktes Druckbild angepasst werden. Durch eine Verstellbarkeit des Abstandes zwischen Druckzylinderachse und Gegendruckzylinderachse bzw. des Radius des Druckzylinders und/oder Gegendruckzylinders kann der effektive Umfang von
Druckzylinder und/oder Gegendruckzylinder und auf diese Weise die Drucklänge variiert werden. Dadurch kann das Druckbild variiert werden, wodurch komplexere Strukturen ermöglicht werden. Vorzugsweise wird der Abstand zwischen
Druckzylinderachse und Gegendruckzylinderachse radial variiert. Alternativ oder zusätzlich kann jedoch der Abstand auch tangential variiert werden. Die Verstellung des Abstandes oder der Radien kann vorzugsweise kontinuierlich und/oder in diskreten Schritten erfolgen. Es ist vorteilhaft, wenn die Verstelleinrichtung(en) durch eine Arretiereinrichtung arretierbar ist (sind).
Gemäß einem zweiten Aspekt kann alternativ oder zusätzlich zum Vorsehen einer Verstelleinrichtung zum Verstellen des Abstandes der Gegendruckzylinder zumindest teilweise aus Gummi gefertigt sein. Ein derartiger Zylinder kann beispielsweise analog einem Gummizylinder, wie er aus dem Offsetdruck oder Tiefdruck bekannt ist, ausgebildet sein. In Kombination mit der Verstellung des Abstandes zwischen
Druckzylinderachse und Gegendruckzylinderachse kann damit besonders einfach der effektive Umfang bzw. die Drucklänge variiert werden, wodurch das Druckbild verändert werden kann.
Alternativ oder zusätzlich zum Vorsehen einer Verstelleinrichtung zum Verstellen des Abstandes ist gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung eine Steuervorrichtung zur Steuerung von Position und/oder Orientierung und/oder translatorischer und/oder rotatorischer Geschwindigkeit und/oder geometrischer Form der Rakel vorgesehen. Dadurch können beispielsweise nur kleine Flächen des Drucksiebs berakelt werden oder es können mehrere Flächen pro Umdrehung berakelt werden. Beim Stand der Technik musste dazu jeweils eine Kurvenführung im Druckzylinder ausgetauscht werden, was zu erheblichen Umrüstkosten bzw. zu einem Zeitverlust geführt hat.
Alternativ oder zusätzlich zum Vorsehen einer Verstelleinrichtung zum Verstellen des Abstandes umfasst gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung der Druckzylinder mehrere Farbkammern, insbesondere für verschiedene Farben, wobei die Farbzufuhr mindestens einer oder jeder zuzuführenden Farbe vorzugsweise über eine
elektronische Steuerung regelbar ist. Vorzugsweise sind mindestens zwei Rakel vorgesehen bzw. ist mindestens eine Rakel in entsprechende Teilrakel unterteilt. Dadurch können in einem Druckvorgang nebeneinander angeordnete Druckbilder mit unterschiedlichen Farben gedruckt werden.
Vorzugsweise ist die Farbzufuhr über eine elektronische Steuerung in Abhängigkeit von einem Farbverbrauch regelbar. Dazu können entsprechende
Verbrauchsmessvorrichtungen vorgesehen sein. Die elektronische Steuerung kann separat vorgesehen sein oder durch eine zentrale Steuereinheit der
Rotationssiebdruckvorrichtung umfasst werden. Dadurch können unterschiedliche Druckmotive in Abhängigkeit von einer einzelnen Farbe hergestellt werden.
In einer bevorzugten Weiterbildung ist die Rotationssiebdruckvorrichtung für das Bedrucken von Substraten mit mehreren nebeneinander angeordneten Druckbildern ausgebildet.
Zur Steuerung der Position und/oder Orientierung und/oder translatorischen und/oder rotatorischen Geschwindigkeit und/oder geometrischen Form der Rakel kann mindestens ein steuerbarer Antrieb ausgebildet sein. Dabei kann die
Steuereinrichtung insbesondere in einem Speichermittel, wie einem Speicherchip oder einem Magnetspeicher (z. B. Magnetspeicherkarte), hinterlegte Steuerprogramme zur Steuerung umfassen. Der steuerbare Antrieb ist vorzugsweise ein Linearantrieb.
Weiter vorzugsweise ist der Antrieb über eine zentrale
Rotationssiebdruckvorrichtungssteuerung steuerbar und/oder programmierbar.
Der Abstand zwischen Druckzylinderachse und Gegendruckzylinderachse kann beispielsweise manuell verstellbar sein. Alternativ kann der Abschnitt auch
automatisch, beispielsweise über eine Steuerung, insbesondere die zentrale
Rotationssiebdruckvorrichtungssteuerung, verstellbar sein. Auch diesbezüglich können auf einem Speichermittel vorgesehene Steuerungsprogramme zum Einsatz kommen.
In einer konkreten Ausbildung der Erfindung ist eine Greiferleiste beim
Gegendruckzylinder vorgesehen, um das zu bedruckende Substrat zu fixieren und/oder zu positionieren. Weiterhin kann mindestens ein elektronisch ansteuerbarer Aktuator, insbesondere Mikroaktuator ausgebildet sein, um die Positionierung des Substrats zur Einstellung der Registrierung und/oder Positionierung des Druckbildes auf dem Substrat, insbesondere während des Druckvorgangs, zu verstellen. Die Positionierung kann manuell oder automatisch erfolgen. Durch eine Betätigung der Mikroaktuatoren während des Druckbetriebes kann die Registrierung und
Positionierung des Druckbildes mit besonders einfachen Mitteln ebenfalls während des Druckbetriebes erfolgen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Einstellung der Registrierung und/oder Positionierung des Druckbildes auf dem Substrat relativ zu einer vorgegebenen Substratkante und/oder zu bereits gedruckten Druckbildern und/oder zu insbesondere optoelektronischen Referenzmarken elektronisch, insbesondere mittels vorgesehenen optoelektronischen Bauteilen, wie Fotodioden und/oder CCD-Kameras und/oder MOS- Kameras durchführbar.
Vorzugsweise ist (sind) das (die) optoelektronische(n) Bauteil(e) zur Analyse des Druckbilds am Substrat in einem Auslauf der Rotationssiebdruckvorrichtung
ausgebildet.
Die Aufgabe wird unabhängig gelöst durch die Verwendung einer
Rotationssiebdruckvorrichtung, insbesondere der vorbeschriebenen Art, für den Druck von Substratbögen und/oder rollenförmigen Substraten, wobei die
Substratbögen/Substrate mittels Offsetdruck und/oder Tiefdruck und/oder Flexodruck bedruckte Substratbögen/Substrate sind. Alternativ oder zusätzlich kann eine
Rotationssiebdruckvorrichtung erfindungsgemäß auch für das Bedrucken mit mehreren nebeneinander angeordneten Seiten verwendet werden.
Die Aufgabe wird unabhängig gelöst durch ein Verfahren zum Bedrucken von
Substratbögen und/oder rollenförmigen Substraten unter Verwendung einer
Rotationssiebdruckmaschine, insbesondere der vorbeschriebenen Art, wobei die Substratbögen/Substrate mittels Offsetdruck und/oder Tiefdruck und/oder Flexodruck bedruckte Substratbögen sind und wobei eine Positionierung des Rotationssiebdruck- Bildes, insbesondere während des Druckvorgangs, im Verhältnis zu dem bereits zuvor aufgedruckten Bild des Offsetdrucks und/oder Tiefdrucks und/oder Flexodrucks erfolgt.
Vorzugsweise kann auch bei diesem Verfahren die Positionierung mittels der oben beschriebenen optoelektronischen Bauteile erfolgen.
Die Aufgabe wird gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt gelöst durch ein Verfahren umfassend die Schritte: Bereitstellen einer Rotationssiebdruckvorrichtung, umfassend einen rotierbar um eine Druckzylinderachse gelagerten Druckzylinder, dessen Zylindermantel zumindest bereichsweise durch ein Drucksieb gebildet wird, einen rotierbar um eine Gegendruckzylinderachse gelagerten Gegendruckzylinder und eine relativ zum Zylindermantel des Druckzylinders bewegliche, zumindest teilweise im Inneren des Druckzylinders angeordnete Rakel zum Drücken von Druckfarbe durch das Drucksieb auf ein zu bedruckendes Substrat; und Verstellen eines Abstandes zwischen der Druckzylinderachse und der Gegendruckzylinderachse, insbesondere während des Betriebs. Ein derartiges Verfahren weist im Prinzip dieselben Vorteile auf, wie die oben beschriebene Rotationssiebdruckvorrichtung.
Bevorzugt wird ein Gegendruckzylinder bereitgestellt, der zumindest teilweise aus Gummi gefertigt ist. Der Anteil von Gummi kann beispielsweise 10 % bzw.
vorzugsweise 30 %, weiter vorzugsweise 70 %, insbesondere 90 % betragen.
In einer konkreten Ausführungsform des Verfahrens wird die Position und/oder Orientierung und/oder translatorische und/oder rotatorische Geschwindigkeit und/oder geometrische Form der Rakel in Abhängigkeit von Vorgaben und/oder zuvor gemessenen Parametern des Substrats, gesteuert. Eine Steuerung in Abängigkeit von einem bereits zuvor aufgebrachten Druckbild auf das Substrat ist ebenfalls denkbar. Durch ein derartiges Verfahren wird in Form der Rakel ein Bauteil zur Variation des Druckbildes eingesetzt, das bereits elementarer Bestandteil einer
Rotationssiebdruckmaschine ist. Dadurch kann die Variabilität des Verfahrens ohne weitere Bauteile mit einfachen Mitteln erhöht werden.
Vorzugsweise wird eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Position und/oder Orientierung und/oder translatorischen und/oder rotatorischen Geschwindigkeit und/oder geometrische Form der Rakel programmiert. In einer bevorzugten
Ausgestaltung wird die Farbzufuhr mindestens einer oder jeder zuzuführenden Farbe elektronisch gesteuert und gegebenenfalls eine elektronische Steuerung entsprechend programmiert.
In einer konkreten Ausgestaltung wird die Farbzufuhr in Abhängigkeit von einem Farbverbrauch geregelt.
Vorzugsweise wird der Abstand zwischen Druckzylinderachse und
Gegendruckzylinderachse, insbesondere während des Betriebs bzw. Drucks, manuell verstellt. Alternativ kann der Abstand auch automatisch, insbesondere durch eine Steuereinrichtung bzw. die zentrale Rotationssiebdrucksteuereinrichtung verstellt werden.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nachfolgend wird die Erfindung auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die anhand der Abbildungen näher erläutert werden.
Hierbei zeigen:
- Fig. 1 eine Rotationssiebdruckmaschine in schematischer Seitenansicht gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 2 einen Druckzylinder und einen Gegendruckzylinder der
Rotationssiebdruckvorrichtung gemäß dem Stand der Technik in schematischer Ansicht;
- Fig. 3 einen Druckzylinder und Gegendruckzylinder einer erfindungsgemäßen
Rotationssiebdruckmaschine in einer ersten Stellung in schematischer Ansicht;
- Fig. 4 einen Druckzylinder und Gegendruckzylinder gemäß Fig. 3 in einer zweiten Stellung in schematischer Ansicht;
- Fig. 5 einen Druckzylinder gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in schematischer Ansicht; und
- Fig. 6 einen Schnitt des Druckzylinders aus Fig. 5 entlang der Schnittlinie
VI-VI in schematischer Ansicht.
In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
Die durch die Figuren 1 und 2 beschriebene Rotationssiebdruckvorrichtung aus dem Stand der Technik kann prinzipiell Grundlage der erfindungsgemäßen
Rotationssiebdruckvorrichtung sein, wobei Ergänzungen und Abweichungen im
Folgenden erläutert werden.
Die in Fig. 1 dargestellte Rotationssiebdruckvorrichtung ist zum Bedrucken von in einem Magazin 1 vorgehaltenen einzelblattförmigen zu bedruckenden Substrat 2 ausgelegt. Der Weg der Substrate 2 (im vorliegenden Fall ist das Substrat konkret in Form von einzelnen Blättern ausgebildet) durch die Rotationssiebdruckvorrichtung ist mit Pfeilen gekennzeichnet. Zunächst gelangen die Substrate 2 einzeln nacheinander über eine Zuführeinrichtung 3 zu einem rotierenden Gegendruckzylinder 4. Dieser verfügt über eine in Fig. 2 dargestellte Greiferleiste 5, mit der das Substrat 2 am Gegendruckzylinder 4 festgeklemmt wird. Während der Rotation wirkt auf das
Substrat 2 ein ebenfalls rotierender Druckzylinder 6 ein, der an einem
Maschinenrahmen 7 gelagert ist. Nach dem Druckvorgang gibt die Greiferleiste 5 das nun bedruckte Substrat 2 wieder frei und dieses wird während seines weiteren
Transports durch die Rotationssiebdruckvorrichtung getrocknet und schließlich einer Weiterbearbeitung oder Sortierung zugeführt.
Fig. 2 zeigt, wie ein Drucksieb 8 unter Einwirkung der Greiferleiste 5 des
Gegendruckzylinders 4 während des aufeinander Abrollens von Druckzylinder 6 und Gegendruckzylinder 4 verformt wird. Die Darstellung in Fig. 2 ist lediglich schematisch und entspricht auch hisichtlich der Anordnung des Druckzylinders 6 und des
Gegendruckzylinders 4 nicht Fig. 1.
Eine Rakel kann vorzugsweise wie in der DE 199 49 099 C2 ausgebildet sein und mit der entsprechenden Rotationssiebdruckvorrichtung, wie insbesondere anhand der Fig. 3 bis 5 der DE 199 49 099 C2 beschrieben, zusammenwirken.
Fig. 3 zeigt einen Druckzylinder 6, der um eine Druckzylinderachse 10 rotierbar gelagert ist, und einen Gegendruckzylinder 4, der um eine Gegendruckzylinderachse 11 rotierbar gelagert ist. Der Druckzylinder 6 und der Gegendruckzylinder 4 rotieren gegenläufig in Richtung der Pfeile 12 und 13.
Es ist eine Verstelleinrichtung 14 vorgesehen, die es ermöglicht, einen Abstand 15 zwischen Druckzylinderachse 10 und Gegendruckzylinderachse 11 einzustellen. Nur beispielsweise kann die Verstelleinrichtung 14 teleskopartig aufgebaut sein. Eine Verstellung kann manuell, hydraulisch oder mittels elektrischen Antriebs erfolgen. Vorzugsweise ist eine Verstellung elektronisch steuerbar, wobei eine (nicht gezeigte) Steuereinrichtung entsprechend programmiert werden kann. Vorzugsweise ist dazu eine zentrale Steuereinheit vorgesehen, die eine oder mehrere
Rotationssiebdruckvorrichtungen entsprechend steuert. Beispielsweise kann dies auch über ein Netzwerk, wie das Internet oder ein Intranet erfolgen. Die Steuerung kann drahtgebunden oder auch drahtlos, beispielsweise mittels Infrarot oder Funk erfolgen.
Fig. 4 zeigt den Druckzylinder 6 und Gegendruckzylinder 4 aus Fig. 3, wobei jedoch der entsprechende Abstand 15 zwischen Druckzylinderachse 10 und
Gegendruckzylinderachse 11 verkürzt ist. Dadurch werden Druckzylinder 6 und/oder Gegendruckzylinder 4 entsprechend verformt, so dass sich die Drucklänge vergrößert. Außerdem ändert sich der Anpressdruck von Druckzylinder 6 und Gegendruckzylinder
4 auf das (nicht gezeigte) Substrat. Es wird hier also eine Möglichkeit geschaffen, mit einfachen Mitteln eine Variation des Druckbildes zu erreichen.
Die Variation des Abstandes 15 kann beispielsweise kontinuierlich oder auch diskret erfolgen. Es ist vorteilhaft, wenn die Verstelleinrichtung entsprechend durch eine Arretiereinrichtung arretierbar ist. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Arretiereinrichtung eine Arretierung in mindestens 10, vorzugsweise mindestens 100 diskreten Arretierpositionen ermöglicht. Vorzugsweise kann der Abstand durch die (nicht in den Figuren gezeigte) Steuereinrichtung gesteuert werden, wobei Parameter des Substrats oder während des Drückens durch entsprechende Messeinrichtungen (nicht gezeigt) gewonnene Messwerte zur Steuerung des Abstandes 15 herangezogen werden.
Fig. 5 zeigt den Druckzylinder 6 in einer bevorzugten Ausführungsform in einer schematischen Ansicht. Im Inneren des Druckzylinders 6 befindet sich eine
zylinderförmige Rakelaufnahme 16, an der eine Rakel 17 angeordnet ist, die (gemäß Fig. 6) in drei Teil-Rakeln 17a, 17b und 17c unterteilt ist. Fig. 6 zeigt hierbei einen Schnitt durch den Druckzylinder 6 aus Fig. 5 entlang der Schnittlinie VI-VI.
In Fig. 5 ist weiterhin eine Farbzuführung 18 zu sehen, die aus einer Farbkammer 19 Druckfarbe auf die Innenwandung des Druckzylinders 6 (bzw. eines nicht gezeigten Drucksiebes) aufbringt. Insgesamt sind vorzugsweise je drei (oder zwei bzw.
allgemein ein Vielzahl von; nicht in den Figuren) separate Farbkammern 19 sowie entsprechende Farbzuführungen 18 vorgesehen (in den Figuren nicht gezeigt). Die Farbzufuhr kann durch eine zentrale Steuerung oder auch eine separate Steuerung elektronisch geregelt sein. Durch das Vorsehen von mehreren Rakeln können mehrere nebeneinander angeordnete Druckbilder mit unterschiedlichen Farben bedruckt werden. Es können entsprechende Messeinheiten (nicht gezeigt) vorgesehen sein, die den Farbverbrauch messen und dementsprechend über eine Steuerung die Farbzufuhr elektronisch steuern.
Vorzugsweise kann die Rakel 17 bzw. gegebenenfalls die Teil-Rakel 17a bis 17c jeweils separat durch eine Steuerung bzw. die zentrale Steuerung translatorisch und/oder radial bewegt werden, wobei dies insbesondere vorteilhaft während des Druckbetriebes erfolgt. Eine derartige Möglichkeit zur Verschiebung ist auch vorteilhaft, wenn eine Rakel 17, die nicht in Teil-Rakel unterteilt ist, vorgesehen ist.
Auch hier ist es denkbar, dass eine Verschiebung kontinuierlich und/oder diskret erfolgt. Es können entsprechende Arretiermittel vorgesehen sein (nicht in den Figuren gezeigt). Durch eine axiale Verschiebung können beispielsweise nur kleine Flächen im Druckzylinder berakelt werden.
Vorzugsweise ist die Rakel 17 bzw. die Rakelaufnahme 16 nicht starr sondern rotierbar gelagert, so dass mehrere Flächen pro Umdrehung des Druckzylinders 6 berakelt werden können.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.
Bezugszeichenliste
Magazin
Substrat
Zuführeinrichtung
Gegendruckzylinder
Greiferleiste
Druckzylinder
Maschinenrahmen
Drucksieb
Druckzylinderachse
Gegendruckzylinderachse
Pfeil
Pfeil
Verstelleinrichtung
Abstand
P.akelauf nähme
Rakel
a-c Teil-Rakel
Farbzuführung
Farbkammer