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Die
Erfindung betrifft eine Bogendruckmaschine gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In
nach dem Offset-Druckprinzip arbeitenden Bogendruckmaschinen finden
zunehmend druckformlose Druckeinrichtungen Verwendung, die vorzugsweise
der Individualisierung von über den Offsetdruck hergestellten
Druckerzeugnissen mit zum Beispiel Barcodes, Nummerierungen oder
sonstigen Markierungen dient. Derartige druckformlose Druckeinrichtungen
werden auch als Non Impact Print (NIP) Druckeinrichtungen bezeichnet
und können zum Beispiel als Inkjet-Druckeinrichtungen ausgeführt
sein, die über mindestens einen Inkjet-Druckkopf verfügen,
wobei der oder jeder Inkjet-Druckkopf nach dem sogenannten Continuous-Inkjet-Prinzip, dem
Drop-On-Demand-Inkjet-Prinzip, dem Thermal-Inkjet-Prinzip oder jedem
anderem Inkjet-Prinzip arbeiten kann. Die druckformlosen bzw. NIP
Druckeinrichtungen können auch als Laser-Druckeinrichtungen
ausgeführt sein.
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Aus
der
DE 197 04 003
A1 ist eine Bogendruckmaschine bekannt, bei welcher eine
als Inkjet-Druckeinrichtung bzw. als Laser-Druckeinrichtung ausgebildete,
druckformlose Druckeinrichtung in ein Offsetdruckwerk der Bogendruckmaschine
integriert ist. Dabei ist die druckformlose Druckeinrichtung gegenüber
einem bogenführenden Gegendruckzylinder im Bereich nach
dem Durchlauf von Druckbogen durch einen von dem Gegendruckzylinder
und einem Gummizylinder gebildeten Druckspalt angeordnet. Bei der
Druckmaschine gemäß
DE 197 04 003 A1 ist insbesondere
das Bedrucken von Druckbogen mit einer hohen Steifigkeit im Bereich der
Inkjet-Druckeinrichtung bzw. Laser-Druckeinrichtung problematisch.
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Dies
liegt darin begründet, dass solche Druckbogen im Bereich
der Bogenhinterkante nach dem Verlassen des Druckspalts zum Hochschnellen neigen
und sich so der Abstand zwischen der druckformlosen Druckeinrichtung
und dem Druckbogen schlagartig verändern kann, weshalb
die Druckbogen ohne entsprechende Führungselemente gegen
die druckformlose Druckeinrichtung schlagen können und
somit die Druckbogen im Bereich der Bogenhinterkante nicht mit dergleichen
Qualität wie im Bereich einer Bogenvorderkante und/oder
einer Bogenmitte bedruckt werden können.
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Zur
Fixierung der Druckbogen auf der Oberfläche des Gegendruckzylinders
werden in der
DE 197
04 003 A1 Bogenführungsrollen vorgeschlagen, die
jedoch Bereiche der Druckbogen abdecken, weshalb die Druckbogen
bei der Druckmaschine gemäß
DE 197 04 003 A1 von der
druckformlosen Druckeinrichtung nicht über die gesamte
Formatbreite bedruckt werden können. Weiterhin impliziert
die Anordnung der druckformlosen Druckeinrichtung im Bereich des
Druckspalts, dass mit Hilfe der druckformlosen Druckeinrichtung
Eindrucke in frisch bedruckte Druckbogen vorgenommen werden, wodurch
die Gefahr besteht, dass die eingesetzten Bogenführungsrollen
Markierungen auf der Oberfläche der Druckbogen hinterlassen
und somit die erreichbare Druckqualität beeinträchtigen.
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Eine
weitere Bogendruckmaschine mit einer in dieselben integrierten,
druckformlosen Druckeinrichtung ist aus der
DE 195 14 259 A1 bekannt,
wobei nach diesem Stand der Technik die druckformlose Druckeinrichtung
in Transportrichtung der Druckbogen gesehen hinter dem letzten Offset-Druckwerk
sowie in Transportrichtung der Druckbogen gesehen vor einem Ausleger
der Bogendruckmaschine in dieselbe integriert ist.
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Aus
der
DE 10 2006
002 302 A1 ist eine weitere Bogendruckmaschine bekannt.
Im Sinne der dort beschriebenen Vorrichtung wird vorgeschlagen, eine
oder jede druckformlose Druckeinrichtung im Bereich eines Anlegers
einer Bogendruckmaschine in dieselbe zu integrieren. Demnach erfolgt
im Sinne dieser Veröffentlichung das Bedrucken von Druckbogen
mit Hilfe einer oder mehrerer druckformlosen Druckeinrichtung zu
einem Zeitpunkt, der vor dem Bedrucken der Druckbogen in den vorzugsweise
als Offset-Druckwerken ausgebildeten Druckwerken der Bo gendruckmaschine
liegt. Da die zu bedruckenden Druckbogen im Bereich des Anlegers
eben und nicht wie im Bereich der Druckwerke der Bogendruckmaschine
gekrümmt verlaufen bzw. ausgerichtet sind, können
die druckformlosen Druckeinrichtungen mit einem geringen Abstand
zu den Druckbogen angeordnet werden, ohne dass auf der zu bedruckenden Seite
der Druckbogen abrollende Bogenführungsrollen erforderlich
sind, welche einerseits die Druckqualität beeinträchtigen
und andererseits die im Bereich der oder jeder druckformlosen Einrichtung
bedruckbare Breite der Druckbogen begrenzen.
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Aus
der
DE 10 2006
002 304 A1 ist einer weitere Bogendruckmaschine bekannt.
Im Sinne der dort beschriebenen Einrichtung wird vorgeschlagen, eine
oder mehrere druckformlose Druckeinrichtungen im Bereich eines Auslegers
einer Bogendruckmaschine in dieselbe zu integrieren. Demnach erfolgt im
Sinne dieser Veröffentlichung das Bedrucken von Druckbogen
mit Hilfe der oder jeder druckformlosen Einrichtung zu einem Zeitpunkt,
der deutlich nach dem Bedrucken der Druckbogen in den vorzugsweise
als Offset-Druckwerken ausgebildeten Druckwerken der Bogendruckmaschine
liegt. Da die zu bedruckenden Druckbogen im Bereich des Auslegers
eben und nicht wie im Bereich der Druckwerke der Bogendruckmaschine
gekrümmt verlaufen bzw. ausgerichtet sind, können
die druckformlosen Druckeinrichtungen mit einem geringen Abstand
zu den Druckbogen angeordnet werden, ohne das auf der zu bedruckenden
Seite der Druckbogen abrollende Bogenführungsrollen erforderlich
sind, welche einerseits die Druckqualität beeinträchtigen
und andererseits die im Bereich der oder jeder druckformlosen Einrichtung bedruckbare
Breite der Druckbogen begrenzen.
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Aus
der
DE 10 2006
002 312 A1 ist einer weitere Bogendruckmaschine bekannt.
Im Sinne der dort beschriebenen Einrichtung sind eine oder mehrere
druckformlose Druckeinrichtungen mobil bzw. versetzbar ausgeführt,
sodass dieselben einerseits innerhalb derselben Bogendruckmaschine
an unterschiedlichen Einbaupositionen sowie andererseits an unterschiedlichen
Bogendruckmaschinen verwendet werden kann. Eine druckformlose Druckeinrichtung ist
demnach dann, wenn mit derselben an einer Einbauposition kein Bedrucken
der Druckbogen erfolgen soll, von dieser Einbauposition demontierbar
und demnach versetzbar. Reinigungs- und Wartungsarbeiten an druckformlosen
Druckeinrichtungen können so unabhängig von der
Bogendruckmaschine durchgeführt werden.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde,
eine neuartige Bogendruckmaschine zu schaffen.
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Dieses
Problem wird durch eine Bogendruckmaschine gemäß Anspruch
1 gelöst. Erfindungsgemäß ist die oder
jede druckformlose Druckeinrichtung im Bereich gegenüber
der Oberfläche eines die Druckbogen mittels Greifern führenden
Zylinders in die Bogendruckmaschine integriert. Weiterhin sind an
oder in Verbindung dem die Druckbogen führenden Zylinder
Einrichtungen vorgesehen, mittels derer der Abstand der oder jeder
druckformlosen Druckeinrichtung von der Oberfläche des
Druckbogens minimiert wird.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein,
an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
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1:
eine erfindungsgemäße Bogendruckmaschine nach
einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2:
eine erfindungsgemäße Bogendruckmaschine nach
einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
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3:
ein Detail der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Nachfolgend
wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf 1 bis 3 in
größerem Detail beschrieben.
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1 zeigt
eine schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen
Bogendruckmaschine 10, wobei die Bogendruckmaschine 10 einen
Anleger 11, mehrere als Offset-Druckwerke ausgebildete
Druckwerke 12, ein den Druckwerken 12 nachgeschaltetes Lackwerk 13 sowie
einen dem Lackwerk 13 nachgeschalteten Ausleger 14 umfasst.
Der Anleger 11 dient dem Einschleusen zu bedruckender Druckbogen
in die Bogendruckmaschine 10, wobei die Druckbogen durch
die Druckwerke 12 sowie das Lackwerk 13 bewegt
und in denselben mit einem für alle Druckbogen gleichen
bzw. unveränderlichem und damit statischen Druckbild bedruckt
werden. Im Bereich des Auslegers 14 werden bedruckte Druckbogen
aus der Bogendruckmaschine unter Bildung eines Auslegerstapels 15 ausgeschleust.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel der 1 ist
die Bogendruckmaschine 10 als sogenannte Wendemaschine
ausgebildet, die dem beidseitigen Bedrucken von Druckbogen im sogenannten
Schön- und Widerdruck dient. Ein zwischen den beiden ersten
Druckwerken 12 angeordneter Transferzylinder ist hierzu
als Wendezylinder 16 ausgebildet.
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In
die Bogendruckmaschine 10 ist mindestens eine druckformlose
Druckeinrichtung integriert, die vorzugsweise dem Bedrucken der
Druckbogen mit einem dynamischen bzw. veränderlichen Druckbild
dient. Die oder jede druckformlose Druckeinrichtung kann im Bereich
des Anlegers 11 in die Bogendruckmaschine 10 integriert
sein, wobei in 1 mögliche Einbaupositionen 17 und 18 für
die oder jede druckformlose Druckeinrichtung schematisiert dargestellt
sind. In beiden Einbaupositionen 17 und 18 werden
die Druckbogen im Bereich des Anlegers 11 über
die oder jede druckformlose Druckeinrichtung von oben bedruckt.
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In
dem Fall, in welchem der Anleger 11 als sogenannter Einzelbogenanleger
ausgebildet ist, ist die Einbauposition 18 für
jede druckformlose Druckeinrichtung bevorzugt, nämlich
oberhalb eines Anlagetisches 19, über welchen
von einem Anlegerstapel 20 abgehobene Druckbogen dem ersten
Druckwerk 12 der Druckmaschine zugeführt werden.
Im Bereich des Anlagetisches 19 werden die Druckbogen an
ihre Unterseite durch mindestens ein Saugband geführt, sodass
die Druckbogen von der oder jeder druckformlosen Druckeinrichtung
an einer Oberseite derselben bedruckbar sind, nämlich über
die gesamte Formatbreite sowie Formatlänge derselben. Beim Transport
der Druckbogen entlang des Anlageti sches 19 sind die Druckbogen
eben bzw. plan ausgerichtet. Es kann ein geringer Abstand zwischen
der oder jeder druckformlosen Druckeinrichtung und dem Druckbogen
eingehalten und somit eine hohe Druckqualität bereitgestellt
werden.
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Ist
bei einem als Einzelbogenanleger ausgebildeten Anleger 11 eine
druckformlose Druckeinrichtung in der Einbauposition 18 oberhalb
eines Anlagetisches 19 in den Anleger 11 integriert,
so ist die Einbauposition entlang des Anlagetisches 19 frei
wählbar. Zur Steuerung der druckformlosen Druckeinrichtung
müssen dann zumindest eine Vorderkante und eine Seitenkante
der Druckbogen erfasst und ausgewertet werden, um die Druckbogen
in den gewünschten Zonen derselben zu bedrucken. Die zur
Erfassung der Vorderkante und Seitenkante erforderliche Sensorik
kann über Infrarot- oder Ultraschall-Sensoren oder kapazitive
Sensoren bereitgestellt werden.
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In
dem Fall, in welchem der Anleger 11 als sogenannter Schuppenanleger
ausgebildet ist, ist die Einbauposition 17 für
die oder jede druckformlose Druckeinrichtung bevorzugt, nämlich
oberhalb eines in 1 nicht dargestellten Anlageblechs
des Schuppenanlegers, wobei im Bereich des Anlageblechs die Druckbogen
vereinzelt und von einem sogenannten Vorgreifer 21 erfasst
und dem ersten Druckwerk 12 der Bogendruckmaschine 10 zugeführt werden.
Auch in diesem Fall können die Druckbogen von der oder
jeder druckformlosen Druckeinrichtung über die gesamte
Formatbreite sowie Formatlänge mit einem dynamischen bzw.
veränderlichen Druckbild bedruckt werden.
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Ist
bei einem als Schuppenanleger ausgebildeten Anleger 11 eine
druckformlose Druckeinrichtung in der Einbauposition 17 benachbart
zum Vorgreifer 21 in den Anleger 11 integriert,
so muss zur Steuerung der druckformlosen Druckeinrichtung zumindest
eine Vorderkante der Druckbogen erfasst und ausgewertet werden,
um die Druckbogen in den gewünschten Zonen derselben zu
bedrucken. Die zur Erfassung der Vorderkante erforderliche Sensorik kann
wiederum über Infrarot- oder Ultraschall-Sensoren oder
kapazitive Sensoren bereitgestellt werden. Zwischen der druckformlosen
Druckeinrichtung 17 und dem Vorgreifer 21 ist
vorzugsweise eine Bogenführungseinrichtung positioniert,
die in von der druckformlosen Druckeinrichtung nicht zu bedruckende Bereiche
bzw. Zonen der Druckbogen verschoben werden kann.
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Verändert
sich beim Einziehen der Druckbogen in die Bogendruckmaschine über
den Vorgreifer 21 die Transportgeschwindigkeit der Druckbogen,
so ist vorzugsweise in einer Steuerungseinrichtung der druckformlosen
Druckeinrichtung mindestens eine Kennlinie hinterlegt, die abhängig
von Bedruckstoffkenngrößen wie der Grammatur und/oder
der Faserrichtung und/oder der Steifigkeit der Druckbogen ist. Die
druckformlose Druckeinrichtung wird dann auf Basis einer dieser
Kennlinien angesteuert. Die Kennlinien werden vorab für
Druckbogen aus unterschiedlichen Bedruckstoffen ermittelt.
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Die
oder jede in die Bogendruckmaschine 10 integrierte druckformlose
Druckeinrichtung ist vorzugsweise als Inkjet-Druckeinrichtung ausgebildet, wobei
solche Druckeinrichtungen quer zur Transportrichtung der Druckbogen
gesehen mehrere nebeneinander angeordnete Inkjet-Druckköpfe
sowie in Transportrichtung der Druckbogen gesehen mehrere hintereinander
angeordnete Inkjet-Druckköpfe aufweisen, die arrayartig
bzw. matrixartig zueinander angeordnet und vorzugsweise untereinander
steuerungsseitig verschaltet sind.
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Die
Anzahl der quer zur Druckrichtung benötigten Druckköpfe
wird in erster Linie durch die gewünschte Gesamtdruckbreite
bezogen auf die gegebene Druckbreite des verwendeten Druckkopfs
definiert.
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Die
benötigte Anzahl an Druckköpfen in Transportrichtung
der Druckbogen wird hingegen dadurch bestimmt, dass die gewünschte
Druckgeschwindigkeit größer ist als die gegebene
Druckgeschwindigkeit eines Druckkopfs sowie dadurch, dass mehrere
Druckfarben auf die Druckbogen mit Hilfe der druckformlosen Druckeinrichtung
aufgetragen werden sollen. Weiterhin wird die Anzahl an Druckköpfen
in Transportrichtung der Druckbogen durch die gewünschte
Druckauflösung in Relation zur gegebenen Druckauflösung
des verwendeten Druckkopfs definiert.
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Wie
bereits oben erwähnt, dienen die Druckwerke 12 sowie
das Lackwerk 13 der erfindungsgemäßen
Bogendruckmaschine 10 des Ausführungsbeispiels
der 1 dem Bedrucken der Druckbogen mit einem statischen,
für alle Druckbogen identischen Druckbild. Die oder jede
im Bereich des Anlegers 11 in die Bogendruckmaschine 10 integrierte druckformlose
Einrichtung dient hingegen dem Bedrucken der Druckbogen mit einem
dynamischen bzw. variablen Druckbild, wobei das Bedrucken mit dem
dynamischen bzw. variablen Druckbild inline zum Bedrucken der Druckbogen
mit dem statischen Druckbild erfolgt, und zwar zeitlich vor dem
Bedrucken der Druckbogen in den Druckwerken 12 sowie dem
Lackwerk 13.
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Weiterhin
können druckformlose Druckeinrichtungen in Einbaupositionen 30, 31 an
Druckzylindern 40 in Druckwerken 12 vorgesehen
sein. Hierbei sind die druckformlosen Druckeinrichtungen einem dem
Farbübertrag auf die Druckbogen dienenden Druckspalt in
Bogenlaufrichtung nachgeordnet.
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Weiterhin
kann auch für eine Einbauposition 32 an einem
Druckzylinder 40 in einem Lackwerk 13 eine druckformlose
Druckeinrichtung vorgesehen sein. Weiterhin können druckformlose
Druckeinrichtungen in Einbaupositionen 33, 34 an
Bogenführungen 41 im Ausleger 14 vorgesehen
sein, so dass diese von der Unterseite die Druckbogen beaufschlagen.
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Die
druckformlosen Druckeinrichtungen sind nicht auf die Verwendung
bei der in 1 dargestellte Konfiguration
einer Bogendruckmaschine beschränkt, vielmehr können
sie bei beliebigen Bogendruckmaschinen zum Einsatz kommen. So zeigt 2 eine
Anwendung bei einer Bogendruckmaschine 22, bei der in Transportrichtung
der Druckbogen gesehen nach dem Anleger 11 ein als Flexodruckwerk
ausgebildetes Druckwerk 23 und in Transportrichtung der
Druckbogen gesehen vor dem Ausleger 14 ein Lackwerk 24 angeordnet
ist, und wobei zwischen dem Flexodruckwerk 23 und dem Lackwerk 24 zwei
Trocknungseinrichtungen 25 positioniert sind.
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Auch
im Ausführungsbeispiel der 2 ist in die
Bogendruckmaschine 22 mindestens eine druckformlose Druckeinrichtung
im Bereich des Anlegers 11 integriert, nämlich
entweder im Bereich der Einbauposition 17 oder im Bereich
der Einbauposition 18, sodass auf die Ausführungen
zum Ausführungsbeispiel der 1 verwiesen
werden kann. Wie bereits im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel
der 1 erwähnt, ist die Einbauposition 17 bei einem
als Schuppenanleger ausgebildeten Anleger und die Einbauposition 18 bei
einem als Einzelbogenanleger ausgebildeten Anleger bevorzugt.
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Weiterhin
können druckformlose Druckeinrichtungen auch dieser Bogendruckmaschine 22 in Einbaupositionen 32 an
Druckzylindern 40 in den Druckwerken (Flexodruckwerk, Lackwerk) 23, 24 vorgesehen
sein.
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Weiterhin
können druckformlose Druckeinrichtungen in einer Einbauposition 35 an
Bogenführungen 42 im Ausleger 14 vorgesehen
sein, so dass diese die Druckbogen von der Oberseite her beaufschlagen.
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Die
Varianten zur Anordnung von druckformlosen Druckeinrichtungen im
Ausleger 14 nach 1 und 2 sind
jeweils auch in der anderen hier jeweils dargestellten Ausführungsform
in allen Maschinenkonfigurationen möglich.
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Ebenso
können druckformlose Druckeinrichtungen bei Bogendruckmaschinen
zum Einsatz kommen, bei denen der Anleger als Rollen-Bogen-Anleger
ausgebildet ist. Der Rollen-Bogen-Anleger umfasst eine Bogen-Schneideinrichtung
und wird auch als Inline-Sheeter bezeichnet. In der Bogen-Schneideinrichtung
werden von einem bahnförmigen Bedruckstoff Druckbogen abgeschnitten,
die dann über einen Anlagetisch dem ersten Druckwerk der
folgenden Bogendruckmaschine zugeführt werden. In dem Rolle-Bogen-Anleger
ist die oder jede druckformlose Druckeinrichtung vorzugsweise an
der einer Einbauposition in den Anleger integriert, wo die Bogen
horizontal über eine Förderfläche geführt
werden und dabei weitgehend von oben zugänglich sind.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der hier vorliegenden Erfindung
ist die oder jede druckformlose Druckeinrichtung von der Bogendruckmaschine
demontierbar, und zwar derart, dass die oder jede druckformlose
Druckeinrichtung an einer an deren Bogendruckmaschine oder innerhalb
derselben Bogendruckmaschine an unterschiedlichen Einbaupositionen
verwendet werden kann.
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Hierzu
verfügt die oder jede druckformlose Druckeinrichtung über
eine versorgungsseitige, nämlich mechanische bzw. druckfarbeseitige,
sowie eine steuerungsseitige, nämlich elektrische bzw.
elektronische, Schnittstelle, über welche die oder jede druckformlose
Druckeinrichtung an ein Druckfarbeversorgungssystem bzw. an eine
Steuerungseinrichtung der jeweiligen Druckmaschine angeschlossen werden
kann.
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Sind
an mehreren Einbaupositionen druckformlose Druckeinrichtungen in
eine Bogendruckmaschine integriert, so können die elektrischen
und mechanischen Schnittstellen für diese Druckeinrichtungen
zentralisiert sein. Zu der oder jeder druckformlosen Druckeinrichtung
führende Versorgungsleitungen, sei es elektrische Versorgungsleitungen
oder mechanische bzw. druckfarbeseitige Versorgungsleitungen, können
entweder an der erfindungsgemäßen Bogendruckmaschine
fest installiert sein oder auch mobil an die Bogendruckmaschine
herangeführt werden. Durch die Demontierbarkeit der oder
jeder druckformlosen Druckeinrichtung von der erfindungsgemäßen
Bogendruckmaschine können Wartungsarbeiten sowie Reinigungsarbeiten
an den druckformlosen Druckeinrichtungen außerhalb des
Bereichs der Bogendruckmaschine durchgeführt werden.
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In
Transportrichtung der Druckbogen gesehen ist der druckformlosen
Druckeinrichtung vorzugsweise eine Trocknungseinrichtung bzw. Härtungseinrichtung
und/oder eine Absaugeinrichtung nachgeordnet, wobei die Trocknungseinrichtung
dem Trocknen der über die druckformlose Druckeinrichtung
aufgetragenen Druckfarbe und die Absaugeinrichtung dem Absaugen
von Lösungsmitteldämpfen der über die
druckformlose Druckeinrichtung aufgetragenen Druckfarbe dient.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht den Einsatz hochwertiger
Digitaldrucksysteme, insbesondere Inkjet im Umfeld einer Bogendruckmaschine. Der
zu bedruckende Bogen kann sehr unterschiedliche mechanische Eigenschaften
haben, je nach Prozessbedingungen (Druckgeschwindigkeit, Farbbelegung)
wird sich der üblicherweise nur an der Vorderkante geführte
Bogen beim Transport nicht auf der Druckzylinderoberfläche
halten, sonder abheben, flattern oder das Bogenende wird ausschlagen.
Die in der Erfindung beschriebenen Maßnahmen dienen nun
dazu, dass der Bogen auf dem Zylinderdurchmesser bzw. in einem definierten
Abstand zum Inkjet-System gehalten wird.
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Der
Mindestabstand eines Inkjet-Druckkopfes bzw. mehrerer Inkjet-Druckköpfe
zur Bedruckstoffoberfläche kann durch eine Modifikation
der Zylinderkonstruktion deutlich reduziert bzw. minimiert werden:
- 1. Im Gegensatz zum Offset-Verfahren, bei dem eine
Farbübertragung durch direkten Kontakt von Platten-, Gummi-
und Druckzylinder erfolgt, ist die Farbübertragung beim
Inkjet-System berührungslos. Dies erlaubt einen beliebigen
Außendurchmesser des Druckzylinders. Lediglich der Übergabepunkt
vom und zum benachbarten Transferzylinder muss ortsfest sein.
Daher
kann der Bedruckstoff auf dem Druckzylinder derart unterbaut werden,
dass seine Oberfläche auf dem Radius des höchsten
Punktes der Greiferelemente liegt – damit kann ein Druckkopf so
eng wie nötig über dem Substrat installiert werden.
Die
Ausbildung der Druckzylinderoberfläche bzw. des DZ-Radius
sollte derart erfolgen, dass der Bedruckstoff möglichst „weich” auf
den vergrößerten Druckmesser gebracht wird (um
de mech. Beanspruchung zu minimieren), zugleich aber so schnell
wie möglich der Arbeitsdurchmesser erzielt wird, um das
bedruckbare Format optimal zu nutzen.
- 2. Um diesen Kompromiss zu optimieren, kann in Verbindung mit
o. g. Maßnahme eine bezüglich ihrer Bauhöhe
minimierte Greiferspitzenkonstruktion zum Einsatz kommen. Dies ist
insbesondere dann denkbar, wenn die digitale Druckeinheit hinter
den passgenau abgestimmten Offset-Druckwerken angeordnet ist.
Der
Genauigkeitsanforderungen an die Übergabegenauigkeit des
Passer systems sind in diesem Fall ggf. nur reduziert aufrecht zu
erhalten.
- 3. Ebenfalls möglich ist der Einsatz minimierter Greiferspitzenkonstruktionen
an Stellen teilbreiter Inkjet-Druckköpfe, d. h. die Genauigkeit
der Bogenführung wird durch die „normal” ausgeführten Greifer
an nicht von Inkjet-Druckköpfen belegten Stellen gewährleistet.
Die bogennahe Installation der Inkjet-Druckköpfe wird durch
die in deren Bereich eingesetzten minimierten Konstruktionen ermöglicht.
- 4. Als weitere Ausführungsvariante ist der gänzliche
Entfall eines oder mehrerer Greifer im Bereich teilbreiter Inkjet-Druckköpfe.
Dies muss jedoch derart ausgeführt werden, dass eine hinreichende Bogenführung
möglich ist. Zur Optimierung dieser Situation ist auch
die Verschiebung der Greifer auf der Greiferwelle in den (auftragsabhängig)
zulässigen Bereichen, so dass die notwendige Zahl von Greifern
im Bereich ohne Inkjetdruck wirksam ist.
Die Handhabung zur
Abstimmung von Greiferanzahl, -position und -auswahl (flache oder
normale Ausführung) wird durch Spannhilfen auf der Greiferwelle
und leichte Montage/Demontage der Greiferspitzen bzw. über
dem Zylinderaußendurchmesser liegender Bauteile erleichtert.
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Die
im Umfeld des Druckkopfes notwendige Bogenführung kann
mit Hilfe mech. Elemente (z. B. farbabweisend beschichtete Führungsrollen)
oder pneumatischer Elemente (z. B. Blasrohre) erfolgen. Eine weitere
Option ist die Ausstattung der Zylinderoberfläche mit Saugelementen,
die die Haftung des Druckbogens unterstützen.
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Mit
dem erhöhten Druckzylinder-Durchmesser und der Anordnung
der Greiferaufschlagleiste auf dem nominellen Arbeitsdurchmesser
wird die passgenaue Positionierung des digitalen Druckbildes erschwert.
Bei bekannten Abwicklungsverhältnissen ist eine maschinenwinkel-gesteuerte
Druckbilderzeugung denkbar, ggf. auch bedruckstoffspezifisch. Ebenfalls
denkbar ist eine Kombination des Druckkopfes mit einer vorgelagerten
Druckbilderfassung (hier genügt ein Druckanfang- Kennzeichen),
die dann den positionsgenauen Druck aus Maschinengeschwindigkeit
und Bogenposition bestimmt.
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In 4 ist eine entsprechende erfindungsgemäße
Anordnung an einem Bogen führenden Zylinder dargestellt.
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Auf
einem Druckzylinder 60 ist eine Aufbauelement 61 aufgebracht
(gespannt, geklebt, magnetisch gehaltert). Dieses Aufbauelement 61 ist
im Bereich eines Greifers 62, der an dem Druckzylinder 60 zur
Führung der Druckbogen angeordnet ist, bis auf die nominelle
Druckzylinderoberfläche 63 ausgenommen. Ein Inkjet-Druckkopf 64 ist
in seinem Abstand zum Druckzylinder 60 in Bezug auf die
Oberfläche des Aufbauelementes 61 positioniert.
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Die
Dicke des Aufbauelementes 61 kann bedruckstoffstärkenabhängig
gewählt werden. Es wird dann je nach Bedruckstoffstärke
so dick gewählt, dass die Substratoberfläche (Druckbogen)
ausreichend nah an dem Inkjet-Druckkopf 64 angeordnet ist,
um eine gut Druckqualität zu gewährleisten. Der Inkjet-Druckkopf 64 wiederum
muss dabei einen Mindestabstand zur Rückenfläche
des Greifers 62 einhalten. Die Befestigung des Aufbauelementes 61 auf dem
Druckzylinder 60 kann formschlüssig erfolgen aber
auch durch Klemmung oder z. B. magnetische Kräfte bzw.
eine Kombination daraus.
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Eine
weitere Möglichkeit ist die Verwendung eines Druckzylinders 60 mit
einem schon den genannte Parametern (Bedruckstoffstärke,
Greiferhöhe, Druckkopfanordnung) entsprechenden Außendurchmesser,
d. h. es erfolgt dann keine Durchmesseranpassung durch ein separates
Element.
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Die
Anordnung eines derartigen digital betreibbaren Druckwerkes kann
als Einzeldruckwerk zwischen einem Anleger und einem Ausleger vorgesehen
sein.
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Ebenso
ist es aber denkbar, dass das digital betreibbare Druckwerk in einer
Bogendruckmaschine in Hybrid-Anwendung angeordnet wird. Dann sind
innerhalb der Bogendruckmaschine die Druckwerke und Druckverfahrensweisen
in einer beliebigen Reihenfolge miteinander kombiniert und können
jeweils mit einem oder mehreren Druckwerken vorgesehen sein. Diese
Druckwerke können mit den gleichen Druckverfahren ausgestattet
sein oder beliebigen anderen Verfahren, z. B. Offset-, Flexodruck
oder auch für Inline-Bearbeitungsverfahren wie Prägen,
Stanzen, Kalandrieren, Kaschieren o. ä. geeignet sein.
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Eine
weitere Möglichkeit ist die Nutzung dieses Druckwerkes
für die Bearbeitung des Bogens mit einer Präge-,
Rill-, Stanzwalze. Eine derartige Bearbeitungswalze kann als Vollwalze
oder als Tragwalze mit einem als Hülse (Sleeve) ausgebildeten
Arbeitselement ausgeführt werden (in Verbindung mit der
Position des Druckkopfes 64). Die so genannte Abwicklung
(Umfangslängeverhältnis) zwischen der Bearbeitungswalze
und dem damit zusammenarbeitenden Zylinder muss nicht als ganzzahliges
Verhältnis zum Zylinder ausgebildet sein, da an der Bearbeitungswalze
kein Kanal beachtet werden muss.
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Wenn
die Bearbeitungswalze als Prägewalze ausgeführt
ist, kann sie als Patrize oder Matrize gegen eine nachgiebige Zylindermantelfläche
arbeiten. Hierzu kann das Aufbauelement 61 als getrenntes
Element vorgesehen und so fakultativ montiert werden. Alternativ
ist es möglich, das Prägeelement (Matrize oder
Patrize) auf dem Druckzylinder auszuführen und gegen einen
weichen Aufzug der Arbeitswalze den Bedruckstoff zu verformen.
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Die
erste Variante hat den Vorteil, dass eine Prägeform auf
einer Arbeitswalze beliebiger Abmessungen (Durchmesser, Länge)
verwendet werden kann.
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- 10
- Bogendruckmaschine
- 11
- Anleger
- 12
- Druckwerk
- 13
- Lackwerk
- 14
- Ausleger
- 15
- Auslegerstapel
- 16
- Wendezylinder
- 17
- druckformlose
Druckeinrichtung/Einbauposition
- 18
- druckformlose
Druckeinrichtung/Einbauposition
- 19
- Anlagetisch
- 20
- Anlegerstapel
- 21
- Vorgreifer
- 22
- Bogendruckmaschine
- 23
- Druckwerk
- 24
- Lackwerk
- 25
- Trocknungseinrichtung
- 26
- Bogendruckmaschine
- 27
- Bogen-Rolle-Schneieinrichtung
- 28
- Rolle
- 29,
30
- druckformlose
Druckeinrichtung/Einbauposition
- 31,
32
- druckformlose
Druckeinrichtung/Einbauposition
- 33,
34
- druckformlose
Druckeinrichtung/Einbauposition
- 35
- druckformlose
Druckeinrichtung/Einbauposition
- 40
- Druckzylinder
- 41
- Bogenführungseinrichtung
- 42
- Bogenführungseinrichtung
- 60
- Druckzylinder
- 61
- Aufbauelement
- 62
- Greifer
- 63
- Druckzylinderoberfläche
- 64
- Inkjet-Druckkopf
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19704003
A1 [0003, 0003, 0005, 0005]
- - DE 19514259 A1 [0006]
- - DE 102006002302 A1 [0007]
- - DE 102006002304 A1 [0008]
- - DE 102006002312 A1 [0009]