Beschreibung
Langsamwirkende Insulinzubereitungen Die Erfindung betrifft eine wässrige pharmazeutische Formulierungen mit einem
Insulinanalogon, die
0,001 bis 0,2 mg/ml Zink,
0,1 bis 5,0 mg/ml eines Konservierungsmittels und
5,0 bis 100 mg/ml eines Isotonisierungsmittels enthält und
deren pH-Wert 5 oder kleiner ist; sowie deren Herstellung, Verwendung zur
Behandlung von Diabetes mellitus und ein Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes Mellitus.
Weltweit leidet eine zunehmende Zahl an Menschen an Diabetes mellitus. Darunter sind viele sogenannte Typ I-Diabetiker, für die die Substitution der fehlenden
endokrinen Insulinsekretion die einzige derzeit mögliche Therapie darstellt. Die
Betroffenen sind lebenslang, in der Regel mehrmals täglich, auf Insulininjektionen angewiesen. Im Gegensatz zum Typ I-Diabetes besteht beim Typ Il-Diabetes nicht grundsätzlich ein Mangel an Insulin, jedoch wird in einer Vielzahl von Fällen, vor allem im fortgeschrittenen Stadium, die Behandlung mit Insulin, gegebenenfalls in
Kombination mit einem oralen Antidiabetikum, als günstigste Therapieform angesehen. Beim Gesunden ist die Insulinfreisetzung durch den Pankreas strikt an die
Konzentration der Blutglucose gekoppelt. Erhöhte Blutglucosespiegel, wie sie nach Mahlzeiten auftreten, werden durch eine entsprechende Steigerung der
Insulinsekretion rasch kompensiert. Im nüchternen Zustand sinkt der
Plasmainsulinspiegel auf einen basalen Wert ab, der ausreicht, eine kontinuierliche Versorgung insulinsensitiver Organe und Gewebe mit Glucose zu gewährleisten und die hepatische Glucoseproduktion in der Nacht niedrig zu halten. Der Ersatz der körpereigenen Insulinsekretion durch exogene, meist subkutane Applikation von Insulin erreicht in der Regel die oben beschriebene Qualität der physiologischen Regulation der Blutglucose nicht annähernd. Häufig kommt es zu Entgleisungen der Blutglucose nach oben oder unten, die in ihren schwersten Formen lebensbedrohlich
sein können. Daneben stellen jedoch auch über Jahre erhöhte Blutglucosespiegel ohne anfängliche Symptome ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Die großangelegte DCCT-Studie in den USA (The Diabetes Control and Compiications Trial Research Group (1993) N. Engl. J. Med. 329, 977-986) wies eindeutig nach, daß chronisch erhöhte Blutglucosespiegel wesentlich für die Entwicklung diabetischer Spätschäden verantwortlich sind. Diabetische Spätschäden sind mikro- und makrovaskuläre
Schädigungen, die sich u.U. als Retino-, Nephro-, oder Neuropathie manifestieren und zu Erblindung, Nierenversagen sowie dem Verlust von Extremitäten führen und darüber hinaus mit einem erhöhten Risiko für Herz/Kreislauferkrankungen
einhergehen. Daraus ist abzuleiten, daß eine verbesserte Therapie des Diabetes in erster Linie darauf abzielen muß, die Blutglucose möglichst eng im physiologischen Bereich zu halten. Nach dem Konzept der intensivierten Insulintherapie soll dies durch mehrmals tägliche Injektionen von schnell und langsam wirkenden
Insulinzubereitungen erreicht werden. Rasch wirkende Formulierungen werden zu den Mahlzeiten gegeben, um den postprandialen Anstieg der Blutglucose auszugleichen. Langsam wirkende Basalinsuline sollen die Grundversorgung mit Insulin insbesondere während der Nacht sicherstellen, ohne zu einer Hypoglykämie zu führen.
Insulin ist ein Polypeptid aus 51 Aminosäuren, die sich auf 2 Aminosäureketten verteilen: die A Kette mit 21 Aminosäuren und die B-Kette mit 30 Aminosäuren. Die Ketten sind durch 2 Disulfidbrücken miteinander verbunden. Insulinzubereitungen werden seit vielen Jahren zur Diabetestherapie eingesetzt. Dabei werden nicht nur natürlich vorkommende Insuline verwendet, sondern neuerdings auch Insulinderivate und -analoga.
Insulinanaloga sind Analoga von natürlich vorkommenden Insulinen, nämlich
Humaninsulin oder tierischen Insulinen, welche sich durch Substitution wenigstens eines natürlich auftretenden Aminosäurerestes mit anderen Aminosäuren und/oder Addition/Entfernen wenigstens eines Aminosäurerestes von dem entsprechenden, ansonsten gleichen natürlich vorkommenden Insulin unterscheiden. Es kann sich dabei auch um Aminosäuren handeln, die nicht natürlich vorkommen.
Insulinderivate sind Derivate von natürlich vorkommendem Insulin oder einem
Insulinanalogon, welche durch chemische Modifizierung erhalten werden. Die chemische Modifikation kann z.B. in der Addition einer oder mehrerer bestimmter chemischer Gruppen an eine oder mehrere Aminosäuren bestehen. In der Regel haben Insulinderivate und Insulinanaloga gegenüber humanem Insulin eine etwas veränderte Wirkung.
Insulinanaloga mit beschleunigtem Wirkungseintritt werden in EP 0 214 826,
EP 0 375 437 und EP 0 678 522 beschrieben. EP 0 124 826 bezieht sich u.a. auf Substitutionen von B27 und B28. EP 0 678 522 beschreibt Insulinanaloga, die in der Position B29 verschiedene Aminosäuren, vorzugsweise Prolin, aufweisen, jedoch nicht Glutaminsäure.
EP 0 375 437 umfaßt Insulinanaloga mit Lysin oder Arginin in B28, die optional zusätzlich in B3 und/oder A21 modifiziert sein können.
In der EP 0 419 504 werden Insulinanaloga offenbart, die gegen chemische
Modifikationen geschützt sind, in dem Asparagin in B3 und wenigstens eine weitere Aminosäure in den Positionen A5, A15, A18 oder A21 verändert sind. In der Regel haben Insulinderivate und Insulinanaloga gegenüber humanem Insulin eine etwas veränderte Wirkung.
In der WO 92/00321 werden Insulinanaloga beschrieben, bei denen wenigstens eine Aminosäure der Positionen B1-B6 durch Lysin oder Arginin ersetzt ist. Derartige Insuline weisen gemäß WO 92/00321 eine verlängerte Wirkung auf. Eine verzögerte Wirkung weisen auch die in der EP-A 0 368 187 beschriebenen Insulinanaloga auf. Das Konzept der intensivierten Insulintherapie versucht das Gesundheitsrisiko abzumindern, indem eine stabile Kontrolle des Blutzuckerspiegels durch frühe Gabe von Basalinsulinen angestrebt wird. Ein Beispiel für ein gängiges Basalinsulin ist das Medikament Lantus® (Wirkstoff: Insulin Glargin = GIy (A21 ), Arg (B31 ), Arg (B32)
Humaninsulin). Generell gilt es, bei der Entwicklung neuer, verbesserter Basalinsuline die Zahl hypoglykämischer Ereignisse zu minimieren. Ein ideales Basalinsulin wirkt
dabei sicher in jedem Patienten mindestens 24 Stunden. Idealerweise setzt die
Insulinwirkung verzögert und mit einem möglichst flachen Zeit- / Wirkungsprofil ein, so dass die Gefahr einer kurzfristigen Unterzuckerung deutlich minimiert ist und die Applikation sogar ohne vorherige Einnahme von Nahrungsmitteln erfolgen kann. Eine gute Versorgung mit Basalinsulin ist dann gegeben, wenn die Insulinwirkung möglichst lange gleichbleibend anhält, d.h. der Körper mit einer konstanten Menge Insulin versorgt wird. Damit ist die Gefahr hypoglykämischer Ereignisse gering und eine patienten- und tagesspezifische Variabilität minimiert. Das pharmakokinetische Profil eines idealen Basalinsulins sollte also durch einen verzögerten Wirkeintritt und durch eine verzögerte, d.h. lang anhaltende und gleichmäßige Wirkung gekennzeichnet sein.
Die auf dem Markt befindlichen Insulinzubereitungen von natürlich vorkommenden Insulinen zur Insulinsubstitution unterscheiden sich in der Herkunft des Insulins (z.B. Rind, Schwein, Humaninsulin), sowie der Zusammensetzung, womit das Wirkprofil (Wirkeintritt und Wirkdauer) beeinflusst werden kann. Durch Kombination
verschiedener Insulinpräparate lassen sich unterschiedlichste Wirkprofile erzielen und möglichst physiologische Blutzuckerwerte einstellen. Die rekombinante DNA
Technologie ermöglicht heutzutage die Herstellung von solchen modifizierten
Insulinen. Hierzu zählt Insulin Glargin (Gly(A21 )-Arg(B31 )-Arg(B32)-Humaninsulin) mit einer verlängerten Wirkdauer. Insulin Glargin wird als saure, klare Lösung injiziert und fällt aufgrund seiner Lösungseigenschaften im physiologischen pH-Bereich des
Subkutangewebes als stabiles Hexamerassoziat aus. Insulin Glargin wird einmal täglich injiziert und zeichnet sich gegenüber anderen langwirksamen Insulinen durch sein flaches Serumprofil und die damit verbundene Reduktion der Gefahr nächtlicher Hypoglykämien aus (Schubert-Zsilavecz et al., 2:125-130(2001 )). Die spezifische Zubereitung des Insulin Glargins, die zur verlängerten Wirkdauer führt, ist im
Gegensatz zu bisher beschriebenen Zubereitungen durch einen klare Lösung mit saurem pH-Wert gekennzeichnet. Gerade bei saurem pH-Wert zeigen Insuline jedoch eine verringerte Stabilität und eine erhöhte Aggregationsneigung bei thermischer und physikalisch-mechanischer Belastung, die sich in Form von Trübungen und
Ausfällungen (Partikelbildungen) bemerkbar machen kann (Brange et al., J. Ph. Sei 86:517-525(1997)).
Der vorliegenden Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, weitere Formulierungen für im Sauren lösliche Insulinanaloga zu finden, die einen verzögerten Wirkeintritt und eine längere Wirkdauer, d.h. einen extrem flachen und lang andauernden,
gleichmäßigen Wirkungsverlauf aufweisen. Damit wird die Gefahr von
hypoglykämischen Ereignissen nochmals deutlich minimiert.
Es wurde überraschend gefunden, dass solche Formulierungen zu dem
beschriebenen wünschenswerten basalen Zeit- / Wirkungsprofil führen, wenn die Insulinanaloga durch die Merkmale charakterisiert sind, dass
• das B- Kettenende aus einem amidierten basischen Aminosäurerest wie Lysin bzw. Argininamid besteht, d.h. bei dem amidierten basischen Aminosäurerest am B- Kettenende liegt die Carboxylgruppe der endständigen Aminosäure in ihrer amidierten Form vor, und
• der N-terminale Aminosäurerest der Insulin A-Kette ein Lysin- oder Argininrest ist, und
• die Aminosäureposition A8 durch einen Histidinrest besetzt wird, und
• die Aminosäureposition A21 durch einen Glycinrest besetzt wird, und
• zwei Substitutionen neutraler Aminosäuren durch saure Aminosäuren, zwei
Additionen negativ geladener Aminosäurereste oder je eine solche Substitution und eine solche Addition jeweils in den Positionen A5, A15, A18, B-1 , BO, B1 , B2, B3 und
B4 erfolgt sind; und
0,001 bis 0,2 mg/ml Zink,
0,1 bis 5,0 mg/ml eines Konservierungsmittels und
5,0 bis 100 mg/ml eines Isotonisierungsmittels enthalten sind und
deren pH-Wert 5 oder kleiner ist.
Ein Gegenstand der Erfindung ist daher eine wässrige pharmazeutische
Formulierungen mit einem Insulinanalogon der Formel I
S S
1 5 | 10j 15 20
AO G I V E A5 C C H S I C S L Y A15 L E A18 Y C G
! (SEQ ID NO: 1) \ A-Kette
B-I BO Bl B2 B3 B4 H L C G S H L V E A L Y L V C G E R G F F Y
1 5 10 15 20 25
T P B29 B30 B31 B32 (SEQ ID NO: 2)
B-Kette
30 wobei
AO Lys oder Arg; A5 Asp, GIn oder GIu;
A15 Asp, GIu oder GIn;
A18 Asp, GIu oder Asn;
B-1 Asp, GIu oder eine Aminogruppe;
BO Asp, GIu oder eine chemische Bindung; B1 Asp, GIu oder Phe;
B2 Asp, GIu oder VaI;
B3 Asp, GIu oder Asn;
B4 Asp, GIu oder GIn;
B29 Lys oder einer chemischen Bindung;
B30 Thr oder einer chemischen Bindung; B31 Arg, Lys oder einer chemischen Bindung;
B32 Arg-Amid, Lys-Amid oder einer Aminogruppe entspricht, wobei zwei Aminosäurereste der Gruppe enthaltend A5, A15, A18, B-1 , BO, B1 , B2, B3 und B4 gleichzeitig und unabhängig voneinander Asp oder GIu
entsprechen, oder ein pharmakologisch tolerierbares Salz davon; und die
0,001 bis 0,2 mg/ml Zink,
0,1 bis 5,0 mg/ml eines Konservierungsmittels und
5,0 bis 100 mg/ml eines Isotonisierungsmittels enthält und
deren pH-Wert 5 oder kleiner ist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, bei der das Insulinanalogon ausgewählt ist aus einer Gruppe enthaltend:
Arg (AO), His (A8), GIu (A5), Asp (A18), GIy (A21 ), Arg (B31), Arg (B32) - NH2 Humaninsuiin, Arg (AO), His (A8), GIu (A5), Asp (A18), GIy (A21 ), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsuiin, Arg (AO), His (A8), GIu (A15), Asp (A18), GIy (A21 ), Arg (B31 ), Arg (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO), His (A8), GIu (A15), Asp (A18), GIy (A21 ), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO), His (A8), Glu(A5), GIu (A15), GIy (A21 ), Arg (B31 ), Arg (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO)1 His (A8), GIu (A5), GIu (A15), GIy (A21 ), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO), His(A8), GIu (A5), GIy (A21 ), Asp (B3), Arg (B31), Arg (B32) - NH2 Humaninsu!in, Arg (AO), His(A8), GIu (A5), GIy (A21 ), Asp (B3), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO), His (A8), GIu (A15), GIy (A21 ), Asp (B3), Arg (B31 ), Arg (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO), His (A8), GIu (A15), GIy (A21 ), Asp (B3), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsuiin, Arg (AO), His (A8), Asp (A18), GIy (A21 ), Asp (B3), Arg (B31 ), Arg (B32) - NH2 Humaninsuiin, Arg (AO), His (A8), Asp (A18), GIy (A21 ), Asp (B3), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO), His(A8), GIy (A21 ), Asp (B3), GIu (B4), Arg (B31 ), Arg (B32) - NH2 Humaninsulin,
Arg (AO), His (A8), GIy (A21), Asp (B3), GIu (B4), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO), His (A8), GIu (A5), GIy (A21 ), GIu (B4), Arg (B31 ), Arg (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO), His (A8), GIu (A5), GIy (A21 ), GIu (B4), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO), His (A8), GIu (A15), GIy (A21 ), GIu (B4), Arg (B31 ), Arg (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO)1 His (A8), GIu (A15), GIy (A21 ), Giu (B4), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsuiin, Arg (AO), His (A8), Asp (A18), GIy (A21), Giu (B4), Arg (B31 ), Arg (B32) - NH2 Humaninsuiin, Arg (AO), His (A8), Asp (A18), GIy (A21), Giu (B4), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsuiin, Arg (AO), His (A8), GIu (A5), GIy (A21 ), GIu (BO)1 Arg (B31 ), Arg (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO)1 His (A8), GIu (A5), GIy (A21 ), GIu (BO)1 Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO)1 His (A8), GIu (A15), GIy (A21 ), Giu (BO), Arg (B31 ), Arg (B32) - NH2 Humaninsuiin, Arg (AO)1 His (A8), GIu (A15), GIy (A21 ), GIu (BO), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO), His (A8), Asp (A18), GIy (A21), GIu (BO), Arg (B31 ), Arg (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO)1 His (A8), Asp (A18) ,GIy (A21 ), Giu (BO)1 Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsuiin, Arg (AO), His (A8), GIu (A5), GIy (A21), Asp (B1 ), Arg (B31 ), Arg (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO), His (A8), GIu (A5), GIy (A21), Asp (B1 ), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO), His (A8), GIu (A15), GIy (A21 ), Asp (B1 ), Arg (B31 ), Arg(B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO)1 His (A8), GIu (A15), GIy (A21 ), Asp (B1 ), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO)1 His (A8), Asp (A18), GIy (A21 ), Asp (B1 ), Arg (B31 ), Arg (B32) - NH2 Humaninsuiin, Arg (AO)1 His (A8), Asp (A18), GIy (A21 ), Asp (B1), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsuiin, Arg (AO)1 His (A8), GIy (A21 ), GIu (BO)1 Asp (B1 ), Arg (B31 ), Arg (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO), His (A8), GIy (A21 ), GIu (BO)1 Asp (B1 ), Arg (B31 ), Lys (B32) - NH2 Humaninsulin, Arg (AO), His (A8), Asp (A18), GIy (A21 ), Asp (B3), Arg (B30), Arg (B31) - NH2 Humaninsuiin, Arg (AO), His (A8), Asp (A18), GIy (A21 ), Asp (B3), Arg (B30), Lys (B31) - NH2 Humaninsuiin. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, wobei das Konservierungsmittel ausgewählt wird aus einer Gruppe enthaltend Phenol, m-Cresol, Chlorkresoi, Benzylalkohoi, Parabene.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, wobei das Isotonisierungsmittel ausgewählt wird aus einer Gruppe enthaltend Mannitol, Sorbitol, Lactose, Dextrose, Trehalose, Natriumchlorid, Glycerol.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, mit einem pH-Wert im Bereich von pH 2,5 - 4,5, bevorzugt im Bereich von pH 3,0 - 4,0, besonders bevorzugt im Bereich von pH 3,75. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, wobei das Insulin, das Insulinanalogon und/oder das Insulinderivat in einer Konzentration von 60 - 6000 nmol/ml vorliegt
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, bei der Glycerol in einer Konzentration von 20 bis 30 mg/ml, bevorzugt in einer Konzentration von 25 mg/ml vorliegt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, bei der m-Cresol in einer Konzentration von 1 bis 3 mg/ml, bevorzugt in einer Konzentration von 2 mg/ml vorliegt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, bei der Zink in einer Konzentration 0,01 oder 0,03 oder 0,08 mg/ml vorliegt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, bei der noch zusätzlich ein Glucagon-Like Peptide-1 (GLP1 ) oder ein Analogon oder Derivat davon, oder Exendin-3 bzw. -4 oder ein Analogon oder Derivat davon enthalten ist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, bei dem zusätzlich Exendin-4 enthalten ist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, bei dem ein Analogon von Exendin-4 ausgewählt wird aus einer Gruppe enthaltend
H-desPro36-Exendin-4-Lys6-NH2,
H-des(Pro3637)-Exendin-4-Lys4-NH2 und
H-des(Pro3637)-Exendin-4-Lys5-NH2,
oder ein pharmakologisch tolerierbares Salz davon. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, bei dem ein Analogon von Exendin-4 ausgewählt wird aus einer Gruppe enthaltend
desPro36 [Asp28jExendin-4 (1-39),
desPro36 [lsoAsp2δjExendin-4 (1-39),
desPro36 [Met(O)14, Asp28jExendin-4 (1-39),
desPro36 [Met(O)14, lsoAsp28]Exendin-4 (1-39),
desPro36 [Trp(O2)25, Asp2δ]Exendin-2 (1-39), desPro36 [Trp(O2)25, lsoAsp28]Exendin-2 (1-39),
desPro36 [Met(O)14Trp(O2)25, Asp28]Exendin-4 (1-39) und
desPro36 [Met(O)14Trp(O2)25, lsoAsp28]Exendin-4 (1-39),
oder ein pharmakologisch tolerierbares Salz davon.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, bei denen an die C-Termini der Analoga von Exendin-4 das Peptid -LySo-NH2 angefügt ist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, bei dem ein Analogon von Exendin-4 ausgewählt wird aus einer Gruppe enthaltend
H-(LyS)6- des Pro36 [Asp28]Exendin-4(1-39)-Lys6-NH2
des Asp28Pro36, Pro37, Pro38 Exendin-4(1-39) -NH2,
H-(LyS)6- des Pro36, Pro37, Pro38 [Asp28]Exendin-4(1-39) -NH2,
H-Asn-(Glu)5 des Pro36, Pro37, Pro38 [Asp28]Exendin-4(1-39) -NH2,
des Pro36, Pro37, Pro38 [Asρ28]Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2,
H-(LyS)6- des Pro36, Pro37, Pro38 [Asp28jExendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2,
H-Asn-(Glu)5- des Pro36, Pro37, Pro38 [Asp28]Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2,
H-(LyS)6- des Pro36 [Trp(O2)25, Asp28]Exendin-4(1-39)-Lys6-NH2,
H- des Asp28 Pro36, Pro37, Pro38 [Trp(O2)25]Exendin-4(1-39) -NH2,
H-(LyS)6- des Pro36, Pro37, Pro38 [Trp(O2)25, Asp28]Exendin-4(1-39) -NH2,
H-ASn-(GIu)5- des Pro36, Pro37, Pro38 [Trp(O2)25, Asp28]Exendin-4(1 -39) -NH2, des Pro36, Pro37, Pro38 [Trp(O2)25, Asp28]Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2,
H-(LyS)6- des Pro36, Pro37, Pro38 [Trp(O2)25, Asp28]Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2, H-Asn-(Glu)5- des Pro36, Pro37, Pro38 [Trp(O2)25, Asp28]Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2, H-(LyS)6- des Pro36 [Met(O)14, Asρ28]Exendin-4(1 -39)-Lys6-NH2,
des Met(O)14 Asp28 Pro 36, Pro37, Pro38 Exendin-4(1-39) -NH2,
H-(LyS)6- des Pro36, Pro 37, Pro38 [Met(O)14, Asp28]Exendin-4(1-39) -NH2,
H-ASn-(GIu)5- des Pro36, Pro37, Pro38 [Met(O)14, Asp28] Exendin-4(1 -39) -NH2, des Pro36, Pro37, Pro38 [Met(O)14, Asp28]Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2,
H-(LyS)6- des Pro36, Pro37, Pro38 [Met(O)14, Asp28jExendin-4(1-39)-Lys6-NH2,
H-Asn-(Glu)5 des Pro36, Pro37, Pro38 [Met(O)14, Asp28] Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2,
H-(LyS)6- des Pro36 [Met(O)14, Trp(O2)25, Asp28jExendin-4(1-39)-Lys6-NH2,
des Asp28 Pro36, Pro37, Pro38 [Met(O)14, Trp(O2)25]Exendin-4(1-39) -NH2,
H-(LyS)6- des Pro36' Pro37, Pro38 [Met(O)14, Trp(O2)25, Asp28]Exendin-4(1-39) -NH2, H-Asn-(Glu)5- des Pro36, Pro37, Pro38 [Met(O)14, Asp28] Exendin-4(1-39) -NH2, des Pro36, Pro37, Pro38 [Met(O)14, Trp(O2)25, Asp28]Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2, H-(LyS)6- des Pro36' Pro37, Pro38 [Met(O)14, Trp(O2)25, Asp28]Exendin-4(1 -39)-(Lys)6- NH2,
H-ASn-(GIu)5- des Pro36, Pro37, Pro38 [Met(O)14, Trp(O2)25, Asp28] Exendin-4(1-39)- (LyS)6-NH2,
oder ein pharmakologisch tolerierbares Salz davon.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, bei dem zusätzlich Arg34, Lys26 (Nε(γ-glutamyl(Nα-hexadecanoyl))) GLP-1 (7-37) [liraglutide] oder ein pharmakologisch tolerierbares Salz davon enthalten ist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, bei der die Aminosäure Methionin vorhanden ist, vorzugsweise im Konzentrationsbereich von bis zu 10 mg/mi, besonders bevorzugt von bis zu 3 mg/ml. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer
Formulierung wie oben beschrieben, bei dem
(a) die Komponenten in eine wässrige Lösung eingebracht werden und
(b) der pH-Wert eingestellt wird. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Verwendung einer Formulierung wie oben beschrieben zur Behandlung von Diabetes Mellitus.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Arzneimittel zur Behandlung von
Diabetes Mellitus bestehend aus einer Formulierung wie oben beschrieben.
Die Zubereitung kann desweiteren Konservierungsmittel (z.B. Phenol, Kresol,
Parabene), Isotonisierungsmittel (z.B. Mannitol, Sorbitoi, Lactose, Dextrose,
Trehalose, Natriumchlorid, Glycerol). Puffersubstanzen, Salze, Säuren und Laugen sowie weitere Hilfstoffe enthalten. Diese Substanzen können jeweils einzeln oder auch als Mischungen vorliegen.
Giycerol, Dextrose, Lactose, Sorbitoi und Mannitol liegen üblicherweise in der pharmazeutischen Zubereitung in einer Konzentration von 100 - 250 mM, NaCI in einer Konzentration bis zu 150 mM vor. Puffersubstanzen, wie z.B. Phosphat-, Acetat-, Citrat, Arginin , Glycylglycin oder TRIS (d.h. 2-Amino-2-Hydroxymethyi-1 ,3,-
Propandiol) Puffer sowie entsprechende Salze, können in einer Konzentration von 5 - 250 mM, bevorzugt 10 - 100 mM vorhanden sein. Weitere Hilfstoffe können unter anderem sein Salze oder Arginin. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben beschrieben, bei der das Insulinanalogon in einer Konzentration von 60 - 6000 nmol/ml (dies entspricht etwa einer Konzentration von 0,35 - 70 mg/ml oder 10 - 1000
Einheiten/ml), vorzugsweise in einer Konzentration von 240 - 3000 nmol/mi vorliegt (dies entspricht etwa einer Konzentration von 1 ,4 - 35 mg/ml oder 40 - 500
Einheiten/ml);
bei der das Tensid in einer Konzentration von 5 - 200 μg/ml, bevorzugt von 5 - 120μg/ml und besonders bevorzugt von 20 - 75 μg/ml vorliegt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben ausgeführt, bei der Glycerol und/oder Mannitol in einer Konzentration von 100 - 250 mM, und/oder NaCI vorzugsweise in einer Konzentration bis zu 150 mM vorliegt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung wie oben ausgeführt, bei der eine Puffersubstanz in einer Konzentration von 5 - 250 mM vorliegt. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Insulinformulierung, die weitere Zusätze wie z.B. Salze enthält, welche die Freigabe von Insulin retardieren. Auch Mischungen aus solchen Retardinsulinen mit oben beschriebenen
Formulierungen sind darin eingeschlossen. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Methode zur Herstellung solcher pharmazeutischer Formulierungen. Ebenso ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung die Verwendung solcher Formulierungen zur Behandlung von Diabetes mellitus.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung bzw. der Zusatz von Tensiden als Stabilisator während des Herstellungsprozesses von Insulin,
Insulinanaloga oder Insulinderivaten oder deren Zubereitungen.
Im folgenden wird die Anmeldung anhand einiger Beispiele beschrieben, die
keinesfalls beschränkend wirken sollen.
Beispiele:
Die folgenden Beispiele sollen den Erfindungsgedanken näher erläutern, ohne beschränkend zu wirken.
Figurenlegende:
Fig. 1 : Blutzuckersenkende Wirkung von neuen Insulinanaloga gemäß Formel I in
Ratten
Fig. 2: Blutzuckersenkende Wirkung von neuen Insulinanaloga gemäß Formel I im
Hund
Fig. 3: Blutzuckersenkende Wirkung von YKL205 im Hund
Fig. 4: Zinkabhängigkeit der hypoglykämischen Wirkung von YKL205 im Hund
Beispiel 1 : Studien zur Evaluierung des optimalen pH Werts
Die Herstellung der Lösung erfolgt indem ca. 25 % Wasser für Injektionszwecke vorgelegt werden. Nacheinander werden SAR161271 und die Zinkchlorid
Stammlösung hinzugefügt und gerührt. Durch Zugabe von 1 M HCl bei einem pH Wert von pH 2 wird SAR161271 gelöst. Die Lösung wird gerührt, dann erfolgt die Zugabe von 1 M NaOH zur Einstellung des pH Werts auf pH 3.75 (3.8). Mit Wasser für
Injektionszwecke wird auf 90 % der Ansatzgröße aufgefüllt. Zu der Lösung
nacheinander Glycerol 85 % und m-Cresol unter Rühren dazugeben. Mit Wasser für Injektionszwecke auf das gewünschte Endgewicht auffüllen. Lösung mittels
Spritzenvorsatzfilter filtrieren. Mittels dieser Art der Lösungsherstellung wurden Formulierungen hergestellt, die auf folgende pH Werte eingestellt wurden: pH 3.0, 3.25, 3.5, 3.75, 4.0 und 4.5. Mit diesen Formulierungen wurde eine 3 Monats
Stabilitäts-Studie durchgeführt. Im Folgenden werden die 2 Monats Stabilitäts-Studien Ergebnisse der Formulierungen von pH 3.0, 4.0 und 4.5 aufgeführt.
t o τ2 Monate; 5°C t 2 Monate: 25°C 60% rH pH 3.5 pH 4.0 pH 4.5 pH 3.5 pH 4.0 pH 4.5 pH 3.5 pH 4.0 pH 4.5 pH 3.5 4.0 4.5 3.5 4.0 4.5 3.5 4.0 4.5
Λssay 3.87 3.81 3.68 3.71 3.80 3.69 3.76 3.72 3.53
SΛR 171271
[mg/ml]
Andere älinlichc 0.6 / 2.8 0.6 / 2.8 0.6 / 2.9 0.7 / 2.7 0.7 / 2.9 1.0 / 3.4 1.0 / 3.1 1.1 / 4. 1 1.8 /
Verunreinigungc 7.2 n / älinlichc
Veranreiniguiigc
ii gesamt [%]
Assay m-Crcsol 2.8 2.5 2.9 2.7 2.5 2.8 2.7 2.4 2.8
[mg/ml]
HMWP [%] 0.2 0.2 0.2 0.3 0.3 0.3 0.3 0.4 1.0
Trübung klar klar klar klar klar klar klar klar klar
Die Ergebnisse zeigen, dass je aeider der pH Wert der Lösung ist, umso stabiler ist diese.
Beispiel 2: Studien zur Wahl des Tonizitäts Agens
Die Herstellung der Lösung wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt. Die Ergebnisse der 2 Monats Stabilitäts-Studie 2.5 % Glycerol vs. 0.8 % NaCI sind wie folgt.
2.5 % Glycerol
Gehalt SAR161271
2 M + 5° C: 3.56 mg/ml
2 M + 25° C: 3.46 mg/ml
Verunreinigungen
2 M + 5° C: 2.6 %
2 M + 25° C: 3.8 %
Höher molekulargewichtige Proteine
2 M + 5° C: 0.2 %
2 M + 25° C: 0.4 %
0.8 % NaCI
Gehalt SAR161271
2 M + 5° C: 3.52 mg/ml
2 M + 25° C: 3.49 mg/ml
Verunreinigungen
2 M + 5° C: 2.7 %
2 M + 25° C: 4.8 %
Höher molekulargewichtige Protein
2 M + 5° C: 0.2 %
2 M + 25° C: 1.1 %
Mit Hiife der Ergebnisse dieser Studie wurde das Tonizitätsagens Glyceroi in der Konzentration 2.5 % ausgewählt. Die Formulierung ist stabiler verglichen mit 0.8 % NaCI als Tonizitätsagens. Zusätzlich wurde eine Präzipitation bei Verwendung von NaCI während der Herstellung festgestellt, die unlöslich war. Die Osmolarität betrug bei beiden Substanzen 290 ± 30 mθsmol/kg.
Beispiel 3: Studien zur Auswahl des Konservierungsmittels
Die im Folgenden beschriebenen Formulierungen wurden, wie in Beispiel 1
Beschrieben, hergestellt. Formulierungen mit verschiedenen Konservierungsmitteln wurden zur mikrobiellen Qualitätskontrolle gegeben und dort einem
Konservierungsmittelbelastungstest unterzogen (entsprechend Ph. Eur. 5.5 Kriterium A und USP 29).
m-Cresol: 1.5, 1.8, 2.1 und 2.7 mg/ml
Phenol: 2.7 mg/ml
m-Cresol: 1.5 mg/ml and Phenol: 0.6 mg/ml I
Benzyl alcohol: 15 mg/ml
m-Cresol wurde als Konservierungsmittel ausgewählt. Die Konzentration von 2 mg/ml wurde gewählt, obwohl bereits 1.5 mg/ml zur Konservierung ausreichend gewesen wären. Dennoch wurde die höhere m-Cresol Konzentration gewählt aufgrund mikrobiologischer Sicherheitsaspekte und der Spezifikationfestlegung. Zusätzlich wurden die Formulierungen (außer 2.1 mg/ml m-Cresol) auf Stabilität (3 Monate) gelegt.
Beispiel 4: Formulierung der amidierten Insulinderivate
Die Beispiele 4 bis 8 dienen nur zur Bestimmung der biologischen, pharmakologischen und physikalisch-chemischen Eigenschaften von Insulinanaloga gemäß Formel I indem zunächst Formulierungen davon bereitgestellt wurden (Beispiel 4) und dann entsprechende Tests vorgenommen wurden (Beispiele 5 bis 8). Es wurde von den Verbindungen wie folgt eine Lösung hergestellt: Das erfindungsgemäße Insulinanalog wurde mit einer Zielkonzentration von 240 ± 5 μM in 1 mM Salzsäure mit 80 μg/mL Zink (als Zinkchlorid) aufgelöst.
Als Lösungsmedium wurden folgende Zusammensetzungen verwendet:
a) 1 mM Salzsäure
b) 1 mM Salzsäure, 5 μg/mL Zink (als Zinkchlorid oder Salzsäure zugesetzt) c) 1 mM Salzsäure, 10 μg/mL Zink (als Zinkchlorid oder Salzsäure zugesetzt) d) 1 mM Salzsäure, 15 μg/mL Zink (als Zinkchlorid oder Salzsäure zugesetzt) e) 1 mM Salzsäure, 30 μg/mL Zink (als Zinkchlorid oder Salzsäure zugesetzt) f) 1 mM Salzsäure, 80 μg/mL Zink (als Zinkchlorid oder Salzsäure zugesetzt) g) 1 mM Salzsäure, 120 μg/mL Zink (als Zinkchlorid oder Salzsäure zugesetzt)
Hierzu wurde von dem gefriergetrockneten Material zunächst eine um etwa 30% höhere Menge als aufgrund des Molekulargewichts und der angestrebten
Konzentration benötigt eingewogen. Danach wurde die vorliegende Konzentration mittels analytischer HPLC bestimmt und die Lösung anschließend auf das zur
Erreichung der Zielkonzentration erforderliche Volumen mit 5 mM Salzsäure mit 80 μg/mL Zink aufgefüllt. Falls erforderlich, wurde dabei der pH-Wert auf 3,5 ± 0,1 nachjustiert. Nach der endgültigen Analyse durch HPLC zur Absicherung der
Zielkonzentration von 240 ± 5 μM wurde die fertige Lösung mittels einer Spritze mit einem 0,2 μm Filtervorsatz in ein mit einem Septum und einer Bördelkappe
verschlossenes steriles Fläschchen überführt. Für die kurzfristige, einmalige Testung der erfindungsgemäßen Insulinderivate wurde keine Optimierung der Formulierungen,
z.B. hinsichtlich eines Zusatzes isotonischer Agentien, Konservierungsmittel oder Puffersubstanzen, vorgenommen.
Beispiel 5: Evaluierung der blutzuckersenkenden Wirkung von neuen Insulinanaloga in der Ratte
Die blutzuckersenkende Wirkung von ausgewählten neuen Insulinanaloga wird in männlichen, gesunden, normoglykämischen Wistarratten geprüft. Männlichen Ratten wird eine Dosis von 9 nmol/kg eines Insulinanalogons subkutan injiziert. Unmittelbar vor der Injektion des Insulinanalogons und in regelmäßigen Abständen bis zu acht Stunden nach der Injektion werden den Tieren Blutproben entnommen und darin der Blutzuckergehalt bestimmt. Das Experiment zeigt deutlich (vgl. Fig. 1 ), dass das eingesetzte erfindungsgemäße Insulinanalogon zu einem deutlich verzögerten
Wirkeintritt und einer längeren, gleichmäßigen Wirkdauer führt.
Beispiel 6: Evaluierung der blutzuckersenkenden Wirkung von neuen Insulinanaloga im Hund
Die blutzuckersenkende Wirkung von ausgewählten neuen Insulinanaloga wird in männlichen, gesunden, normoglykämischen Beaglehunden geprüft. Männlichen Tieren wird eine Dosis von 6 nmol/kg eines Insulinanalogons subkutan injiziert. Unmittelbar vor der Injektion des Insulinanalogons und in regelmäßigen Abständen bis zu achtundvierzig Stunden nach der Injektion werden den Tieren Blutproben entnommen und darin der Blutzuckergehalt bestimmt. Das Experiment zeigt deutlich (vgl. Fig. 2), dass das eingesetzte erfindungsgemäße Insulinanalogon zu einem deutlich
verzögerten Wirkeintritt und einer längeren, gleichmäßigen Wirkdauer führt.
Beispiel 7: Evaluierung der blutzuckersenkenden Wirkung am Hund bei
zweifach erhöhter Dosis
Die blutzuckersenkende Wirkung von ausgewählten neuen Insulinanaloga wird in männlichen, gesunden, normoglykämischen Beaglehunden geprüft. Männlichen Tieren wird eine Dosis von 6 nmol/kg und 12nmol/kg eines Insulinanalogons subkutan injiziert. Unmittelbar vor der Injektion des Insulinanalogons und in regelmäßigen Abständen bis zu achtundvierzig Stunden nach der Injektion werden den Tieren Blutproben entnommen und darin der Blutzuckergehalt bestimmt.
Das Experiment zeigt deutlich (vgl. Fig. 3), dass das eingesetzte erfindungsgemäße Insulinanalogon dosisabhängig wirkt, dass aber trotz zweifach erhöhter Dosis der Wirkungsverlauf flach verläuft, d.h. kein ausgeprägter Tiefpunkt (Nadir) beobachtet wird. Daraus lässt sich ableiten, dass die erfindungsgemäßen Insuline im Vergleich zu bekannten Verzögerungsinsulinen zu deutlich weniger hypoglykämischen Ereignissen führen.
Beispiel 8: Evaluierung der blutzuckersenkenden Wirkung am Hund bei verschiedenen Zinkkonzentrationen in der Formulierung
Die Experimente wurden, wie in Beispiel 35 beschrieben, durchgeführt. Figur 4 zeigt das Ergebnis. Danach lässt sich die Zeit - Wirkungskurve des erfindungsgemäßen Insulinanalogons durch den Gehalt an Zinkionen in der Formulierung bei gleicher Insulinkonzentration in der Weise beeinflussen, dass man bei null oder geringem Zinkgehalt einen schnellen Wirkungseintritt beobachtet und die Wirkung über 24 Stunden anhält, während bei höherem Zinkgehalt ein flacher Wirkungseintritt beobachtet wird und die Insulinwirkung deutlich länger als 24 Stunden anhält.
Beispiel 9: Formulierung der amidierten Insulinderivate
Die Beispiele 9 bis 11 dienen nur zur Bestimmung der biologischen,
pharmakologischen und physikalisch-chemischen Eigenschaften von Insulinanaloga gemäß Formel Il indem zunächst Formulierungen davon bereitgestellt wurden
(Beispiel 9) und dann entsprechende Tests vorgenommen wurden (Beispiele 10 und
11 ). Das erfindungsgemäße Insulinanalog wurde mit einer Zielkonzentration von 240 + 5 μM in 1 mM Salzsäure mit 80 μg/mL Zink (als Zinkchlorid) aufgelöst. Hierzu wurde von dem gefriergetrockneten Material zunächst eine um etwa 30% höhere Menge als aufgrund des Molekulargewichts und der angestrebten Konzentration benötigt eingewogen. Danach wurde die vorliegende Konzentration mittels analytischer HPLC bestimmt und die Lösung anschließend auf das zur Erreichung der Zielkonzentration erforderliche Volumen mit 5 mM Salzsäure mit 80 μg/mL Zink aufgefüllt. Falls erforderlich, wurde dabei der pH-Wert auf 3,5 + 0,1 nachjustiert. Nach der endgültigen Analyse durch HPLC zur Absicherung der Zielkonzentration von 240 ± 5 μM wurde die fertige Lösung mittels einer Spritze mit einem 0,2 μm Filtervorsatz in ein mit einem Septum und einer Bördelkappe verschlossenes steriles Fläschchen überführt. Für die kurzfristige, einmalige Testung der erfindungsgemäßen Insulinderivate wurde keine Optimierung der Formulierungen, z.B. hinsichtlich eines Zusatzes isotonischer Agentien, Konservierungsmittel oder Puffersubstanzen, vorgenommen.
Beispiel 10: Evaluierung der blutzuckersenkenden Wirkung von neuen Insulinanaloga in der Ratte Die blutzuckersenkende Wirkung von ausgewählten neuen Insulinanaloga wird in männlichen, gesunden, normoglykämischen Wistarratten geprüft. Männlichen Ratten wird eine Dosis von 9 nmol/kg eines Insulinanalogons subkutan injiziert. Unmittelbar vor der Injektion des Insulinanalogons und in regelmäßigen Abständen bis zu acht Stunden nach der Injektion werden den Tieren Blutproben entnommen und darin der Blutzuckergehalt bestimmt. Das Experiment zeigt deutlich (vgl. Fig. 4), dass das erfindungsgemäße Insulinanalogon zu einem deutlich verzögerten Wirkeintritt und einer längeren, gleichmäßigen Wirkdauer führt.
Beispiel 11 : Evaluierung der blutzuckersenkenden Wirkung von neuen Insulinanaloga im Hund
Die blutzuckersenkende Wirkung von ausgewählten neuen Insulinanaloga wird in männlichen, gesunden, normoglykämischen Beaglehunden geprüft. Männlichen Tieren wird eine Dosis von 6 nmol/kg eines Insulinanalogons subkutan injiziert. Unmittelbar vor der Injektion des Insulinanalogons und in regelmäßigen Abständen bis zu achtundvierzig Stunden nach der Injektion werden den Tieren Blutproben entnommen und darin der Blutzuckergehalt bestimmt. Das Experiment zeigt deutlich, dass das erfindungsgemäße Insulinanalogon zu einem deutlich verzögerten, flachen Wirkeintritt und einer längeren, gleichmäßigen Wirkdauer führt.