Gebläse für ein Kraftfahrzeug
B e s c h r e i b u n g
Die Erfindung betrifft ein Gebläse für ein
Kraftfahrzeug, das bezüglich der Anordnung seiner Ansaug- und Ausblasschläuche flexibel handhabbar ist.
Ein Gebläse besitzt eine Ansaug- bzw. Einlassöffnung und eine Ausblas- bzw. Auslassöffnung, die jeweils mit einem Schlauch an weitere Komponenten anzuschließen sind. Unter beengten Platzverhältnissen, wie sie insbesondere bei einem Kraftfahrzeug gegeben sind, lassen sich die Schläuche mitunter nur schwer mit dem Gebläse verbinden. Ein Beispiel für die oben genannten Anschlussprobleme ist der Einbau eines Gebläses in die in Fahrzeuglängsrichtung und fahrzeugmittig angeordnete längliche Mittelkonsole, da diese auch als Ablage dienen soll und insofern teilweise verbaut ist.
Bei einem Kraftfahrzeug, das von einem weltweit operierenden Konzern mit einer breiten Palette an Fahrzeugmodellen hergestellt wird, tritt hinzu, dass im Bestreben, möglichst viele Gleichteile einzusetzen, möglichst wenige und bevorzugt nur ein einziges Gebläsemodell eingesetzt werden soll. Dies schränkt die Möglichkeiten ein, durch Wahl eines anderen Gebläsemodells besser mit dem begrenzt zur Verfügung stehenden Raum auszukommen und hierdurch das oben genannte Anschlussproblem für die Schläuche zu lösen. Das Problem
wird dadurch noch verschärft, dass das Gebläse als ein Gleichteil in möglichst vielen Fahrzeugmodellen Verwendung finden soll, die unter anderem durch eine unterschiedliche Fahrzeugbreite und -länge charakterisiert sind. Unter den genannten Bedingungen sollte daher möglichst nur ein Gebläsemodell in möglichst vielen Fahrzeugmodellen unter sehr beengten Platzverhältnissen einsetzbar sein.
Es ist eine Aufgabe einer Ausführungsform der Erfindung, ein Gebläse zur Verfügung zu stellen, an das sich auch unter beengten Platzverhältnissen Schläuche gut an die Ansaug- und Auslassöffnungen anschließen lassen.
Weitere Aufgaben betreffen die Bereitstellung einer Gebläseanordnung und einer Klimaanlage für ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Gebläse sowie die Bereitstellung eines damit ausgestatteten Kraftfahrzeugs.
Die Lösung dieser Aufgaben erfolgt mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und weitere Ausführungsformen ergeben sich mit den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Gebläse für die Frischluftzufuhr in das Innere eines Kraftfahrzeugs. Das Gebläse besitzt einen Gebläsemotor und ein zugehöriges Gehäuse. Das Gehäuse besitzt mindestens zwei Gehäuseteile, über deren Gehäusetrennungen das Gehäuse nach außen hin abdichtbar ist. Das erste Gehäuseteil besitzt eine erste Ansaug- oder Auslassöffnung und das zweite Gehäuseteil besitzt eine zweite Ansaug- oder
Auslassöffnung. Die Gehäusetrennungen erlauben eine abdichtende Verbindung der beiden Gehäuseteile in einer ersten Relativposition und in mindestens einer weiteren Relativposition
zueinander. Das Gebläse verfügt über Befestigungsmittel zum Verbinden der zwei Gehäuseteile in der ersten Relativposition der Gehäusetrennung. Weiterhin verfügt das Gebläse über zusätzliche Befestigungsmittel zum Verbinden der Gehäusetrennungen in der weiteren Relativposition. Die zusätzlichen Befestigungsmittel bleiben bei einer Verbindung in der ersten Relativposition ungenutzt.
Das Gehäuse lässt sich wegen der zusätzlichen Befestigungsmittel flexibler einsetzen. Über die zusätzlichen Befestigungsmittel lässt sich die Lage der Ansaug- oder Auslassöffnung des ersten Gehäuseteils relativ zur Lage der Ansaug- oder Auslassöffnung des zweiten Gehäuseteils einstellen bzw. variieren, wodurch sich beim Anschließen der Schläuche mehr Freiheitsgrade ergeben. Ist beispielsweise die Lage der
Ansaugöffnung vorgegeben, so lässt sich mit der genannten Ausführungsform die Lage der Ausblasöffnung verstellen. Umgekehrt lässt sich bei vorgegebener Lage der Ausblasöffnung die Lage der Ansaugöffnung variieren.
Die an die Öffnungen befestigten Schläuche können bei dieser Wahl, angepasst auf die jeweiligen Platzverhältnis im Fahrzeug, bei gleicher Lage des Gebläses auch in eine andere Richtung abragen, wobei ihnen nicht mehr andere Komponenten im Wege stehen. Es ergeben sich somit durch die zusätzlichen Befestigungsmittel zusätzliche Anschlussmöglichkeiten.
In einer zweiten Ausführungsform sind bei den Gehäusetrennungen die Relativpositionen über Verrastungen festgelegt. Dadurch besteht zwar einerseits die Möglichkeit, für die Gehäuseteile unterschiedliche Orientierungen zueinander zu wählen, andererseits ist aber die dann gewählte Orientierung fest und kann sich durch Rüttelbewegungen des Fahrzeugs nicht ändern.
Ein Beispiel hierfür sind radiale Gehäusetrennungen mit Verrastungen, die ein Verdrehen der Gehäuseteile zueinander verhindern.
In einer weiteren Ausführungsform sind als zusätzliche
Befestigungsmittel überzählige Schraubdome vorgesehen.
Überzählig bedeutet hier, dass die genannten Schraubdome in der ersten Relativposition der Gehäusetrennungen nicht zum Einsatz kommen, sondern erst in der mindestens einen weiteren Relativposition. Bei einer radialen Gehäusetrennung können z. B. bei vier vorhandenen Schraubdomen A, B, C und D die Schraubdome A, B und C für die erste Relativposition Verwendung finden, wohingegen der Schraubdom D ungenutzt bleibt. In der zweiten Relativposition finden dann z. B. die Schraubdome B, C und D Verwendung, wobei der Schraubdom A ungenutzt bleibt. Der Einsatz unterschiedlicher Schraubdome bedingt dann eine andere Lage der Stutzen für die Luftzu- oder abfuhr bei wohl definierter Lage der mindestens zwei Gehäuseteile zueinander, die noch zuverlässiger ist als eine Verrastung. Es versteht sich von selbst, dass auch andere Arten von Befestigungen zum Einsatz kommen können, z.B. Klemmen und dergleichen.
In einer weiteren Ausführungsform ist das Gebläse als ein im Stirnwandbereich eines Kraftfahrzeugs anzuordnendes Gebläse ausgebildet, mit dem dem Fahrzeuginnenraum zentral Frischluft, die ggf. erwärmt sein kann, zugeführt wird. Alternativ ist das Gebläse das Kfz-Klimamodul, mit dem dem Fahrzeuginnenraum Frischluft zugeführt wird, die ggf. erwärmt oder gekühlt ist. Als Klimamodul ist es üblicher Bestandteil der Kfz-Klimaanlage . Auch diese Komponenten lassen sich wegen der zusätzlichen Anschlussmöglichkeiten, die sich durch die zusätzlichen Befestigungsmittel ergeben, leichter in
verschiedenen Fahrzeugmodellen einsetzen.
Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Gebläseanordnung zum Einbau in oder eingebaut in die Mittelkonsole eines Kraftfahrzeugs. Diese besitzt ein Gebläse nach einem der oben beschriebenen Ausführungsformen, wobei das Gebläse einen Luftansaugtrakt und einen Luftausblastrakt besitzt. Der Luftansaugtrakt ist an ein weiteres Gebläse des Kraftfahrzeugs oder dessen Klimamodul anschließbar oder ist daran angeschlossen. Der Luftausblastrakt ist mit einer der zweiten oder dritten Sitzreihe zugeordneten Luftaustrittsöffnung verbunden.
Mit dieser Gebläseanordnung wird der Einsatz ein und desselben (Zusatz-) Gebläses in unterschiedlich bemaßten Mittelkonsolen in verschiedenen Fahrzeugmodellen, z. B. Mittelklassefahrzeug oder VAN, möglich. Bei einer Mittelkonsole müssen bei der Verlegung der Schläuche die in der Mittelkonsole integrierten Ablagen, die jeweilige Länge der Mittelkonsole und die Höhe der Luftaustrittsöffnung relativ zur Bodenfläche berücksichtigt werden. Je nach Fahrzeugmodell sind diese Parameter unterschiedlich. Die vorgeschlagene Gebläseanordnung bietet zusätzliche Möglichkeiten, diese Parameter für unterschiedliche Fahrzeugmodelle leichter unter den beengten Verhältnissen in der Mittelkonsole zu befriedigen. Weiterhin fallen Halter zur Montage der Gebläseanordnung innerhalb der Mittelkonsole einfacher aus.
Weitere Merkmale und Vorteile der beanspruchten Erfindung werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen erkennbar, die nachfolgend als nicht beschränkende Beispiele angegeben sind. Hierbei soll die Benutzung von Bezugszeichen in den Figuren nicht
dahingehend verstanden werden, dass die Bezugszeichen den Schutzumfang der beanspruchten Erfindung einschränken sollen. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Seitenansicht einer
Gebläseanordnung für eine Mittelkonsole eines Pkws,
Fig. 2 eine Detailansicht der Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht dreier Relativpositionen A, B, C,
Fig. 4 ein Gehäuse, dessen Gehäusetrennungen Verrastungen besitzt,
Fig. 5 ein Hauptklimamodul.
Bei den Figuren, die allgemein mit gleichen Bezugszeichen gleiche Gegenstände bezeichnen, zeigt Figur 1 eine Gebläseanordnung 1 für eine Mittelkonsole eines Pkws. Die Gebläseanordnung 1 besitzt zwei Luftansaugöffnungen 2, die an das Gebläse bzw. an das Klimamodul (nicht gezeigt) angeschlossen werden kann. Die Luftansaugöffnungen 2 führen über einen sich gabelnden Luftführungsschlauch 3 zum Ansaugtrakt 4 des Gebläses 5. Vom Ausblastrakt 6 gelangt die Luft dann über einen Luftführungsschlauch 7 zur Luftaustrittsöffnung 8, die der zweiten oder dritten Sitzreihe zugeordnet sind.
Man erkennt, dass die Luftführungsschläuche 3 und 7 unter einem Winkel zueinander angeordnet sind. Dieser Winkel ist abhängig vom jeweiligen Fahrzeugmodell, sodass im Stand der Technik je nach Fahrzeugmodell unterschiedliche Gebläse zum
Einsatz kommen, um den Platzverhältnissen in der jeweiligen Mittelkonsole Rechnung zu tragen.
Figur 2 zeigt eine Detailansicht der Figur 1. Das Gebläse 5 besteht aus drei Gehäuseteilen, nämlich den
Gehäuseteilen 9 und 10, sowie dem Ansaugtrakt 4. Die Gehäuseteile 9 und 10 haben jeweils kreisrunde Gehäusetrennungen 11, 12 und 13.
In der in Figur 2 gezeigten Konfiguration werden die beiden Gehäuseteile 4 und 9 miteinander verschraubt, und zwar mit drei Schraubdomen 14, 15 und 16, denen jeweils eine Halteöse 17 des Ansaugtrakts 4 zugeordnet ist. Weiterhin besitzt das mittlere Gehäuseteil 9 überzählige Schraubdome 18 und 19, die in der gezeigten Konfiguration nicht benutzt werden, da ihnen keine Halteösen zugeordnet sind. Mit den überzähligen Schraubdomen 18 und 19 wird die Position des Ansaugtrakts 4 relativ zur Position des Ausblastrakts 6 verändert.
Durch Benutzung der überzähligen Schraubdome 18, 19 ergeben sich für die Gebläseanordnung 1 zwei weitere Konfigurationen. Der Ausblasbereich, der den Ausblastrakt 6, den Luftführungsschlauch 7 sowie die Ausblasöffnung 8 umfasst, der insgesamt drei Konfigurationen ist schematisch in Figur 3 gezeigt. Die drei Konfigurationen definieren jeweils
Relativpositionen A, B, C der Gehäusetrennungen zueinander. Die drei Relativpositionen erleichtern die Nutzung eines einzigen Gebläses 5 bei verschiedenen Fahrzeugmodellen, indem die Anpassung an das Fahrzeugmodell nicht durch Wahl eines weiteren Gebläsemodells, sondern durch eine Wahl der vorhandenen
Schraubdome vorgenommen wird. Weiterhin wird die Konstruktion von Haltern für die Gebläseanordnung 1 innerhalb der Mittelkonsole vereinfacht.
Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Gehäuses 5 mit Blick auf dessen Gehäuseteil 9, das eine radiale Gehäusetrennung 13 besitzt und dessen zweites Gehäuseteil 10, das ebenfalls über eine radiale Gehäusetrennung 12 verfügt. Die Gehäusetrennungen 12 und 13 werden über eine Verrastung gegen Verdrehung gesichert, und zwar durch Erhebungen 20, die in korrespondierende Vertiefungen 21 der Gehäusetrennung 13 eingreifen, was deren Lage zueinander definiert. Die Einrastposition wird durch eine Schraube (nicht gezeigt) , die durch die Halteösen 17 und die Langlöcher 22 geführt ist, fixiert. An diesem Beispiel erkennt man, dass auch andere Arten von Befestigungsmitteln benutzt werden können, um die beiden Gehäuseteile 9 und 10 zu verbinden, wobei z.B. Verrastungen die Relativposition fixieren.
Figur 5 zeigt ein Klimamodul 23 einer Kfz-Klimaanlage, das über eine zentrale Luftansaugöffnung 2 und mehrere Luftaustrittsöffnungen 6 verfügt. Die Gehäusetrennungen im Bereich B, die auf eine der oben beschriebenen Weisen verbunden sein können, können genutzt werden, um die Luftansaugöffnung 2 in Richtung des Pfeils zu verschwenken. Durch das Verschwenken des Luftansaugtrakts 2 ist es leichter möglich, das Klimamodul 23 in möglichst vielen Fahrzeugmodellen einzusetzen. Außerdem wird der Einbau des Klimamoduls 23 im Fahrzeug erleichtert.
Obwohl vorstehend konkrete Ausführungsformen beschrieben wurden, wird der Fachmann erkennen, dass die Beschreibung dieser Ausführungsformen nicht zum Zweck hat, die Erfindung in der angegebenen Form zu beschränken. Die Erfindung soll vielmehr alle Modifikationen, Äquivalente und Alternativen umfassen, die in den Schutzumfang der beanspruchten Erfindung fallen.
B e z u g s z e i c h e n l i s t e
Ol Gebläseanordnung
02 Luftansaugöffnung
03 Luftführungsschlauch
04 Luftansaugtrakt
05 Gebläse
06 Luftausblastrakt
07 Luftführungsschlauch
08 Luftausblasöffnung
09 Gehäuseteil
10 Gehäuseteil
11 Gehäusetrennung
12 Gehäusetrennung
13 Gehäusetrennung
14 Schraubdom
15 Schraubdom
16 Schraubdom
17 Halteöse
18 Schraubdom
19 Schraubdom
20 Erhebung
21 Vertiefung
22 Langlöcher
23 Klimamodul
A Relativposition
B Relativposition C Relativposition