Mikrokapseln
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft Mikrokapseln umfassend einen Kapselkern, eine Kapselwand sowie auf der äußeren Oberfläche der Kapselwand angeordnete PoIy- elektrolyte mit einem mittleren Molekulargewicht von 500 g/mol bis 10 Millionen g/mol, wobei die Kapselwand aufgebaut ist aus
10 bis 100 Gew.-% eines oder mehrerer Ci-C24-Alkylester der Acryl- und/oder Methac- rylsäure (Monomere I), 0 bis 80 Gew.-% eines bi- oder polyfunktionellen Monomers (Monomere II), welches in Wasser nicht löslich oder schwer löslich ist und 0 bis 90 Gew.-% sonstige Monomere (Monomer III)
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, wobei die Mikrokapseln eine mittleren Teilchengröße von 1 ,5 - 2,5 μm haben und 90 % der Teilchen eine Teilchengröße < 4 μm haben.
Außerdem betrifft vorliegende Erfindung ein Verfahren zu ihrer Herstellung, ihre Verwendung in Textilien, Bindebaustoffen und Wärmeträgerflüssigkeiten sowie Mikrokapseln als Zwischenprodukt.
In den letzten Jahren sind als neue Materialkombination Textilien mit Latentwärme- speichern untersucht worden. Die Funktionsweise der Latentwärmespeicher, oftmals auch als PCM (phase change material) bezeichnet, beruht auf der beim fest/flüssig- Phasenübergang auftretenden Umwandlungsenthalpie, die eine Energieaufnahme o- der Energieabgabe an die Umgebung bedeutet. Sie können damit zur Temperaturkonstanthaltung in einem festgelegten Temperaturbereich verwendet werden.
Die E P-A- 1 029 018 lehrt die Verwendung von Mikrokapseln mit einer Kapselwand aus einem hochvernetzten Methacrylsäureesterpolymer und einem Latentwärmespeicherkern in Bindebaustoffen wie Beton oder Gips. Die DE-A-101 39 171 beschreibt die Verwendung von mikroverkapselten Latentwärmespeichermaterialien in Gipskarton- platten. Ferner lehrt die WO 2005/1 16559 den Einsatz von mikroverkapselten Latentwärmespeichermaterialien in Spanplatten zusammen mit Melaminformaldehydharzen als Bindemittel.
Im Bausektor ist es oftmals vorteilhaft, größere Mikrokapseln einzusetzen, da diese in der Regel staubärmer sind oder sich vorteilhafter mit anderen Zusätzen verarbeiten lassen. Andere Anforderungen stellt dagegen der Textilsektor. Mikrokapseln, die zu- sammen mit der Fasermasse versponnen werden soll, müssen hinreichend klein sein, damit die Fasern nicht brüchig werden und im Spinnprozess verarbeitbar sind. Das in der EP-A-1 029 018, WO 2005/1 16559, und DE-A-101 39 171 gelehrte Mikro- kapselpulver hat mittlere Teilchengrößen im Bereich von 2 - 25 μm. Dabei entspricht die Größe der Pulverteilchen den Kapselgrößen in den Mikrokapseldispersionen.
Die EP-A 1 321 182 lehrt mikroverkapselte Latentwärmespeichermaterialien mit einer Kapselwand aus einem hochvernetzten Methacrylsäureesterpolymer und nennt auch deren Verwendung in Textilien. Lehre dieser Schrift sind Mikrokapseldispersionen mit einem besonders geringen Anteil an Kapseln der Teilchengröße < 4 μm.
Die EP-A 1 251 954 lehrt Mikrokapseln auf Polymethacrylsäurebasis mit Teilchengrößen von 1 ,2 μm zur Imprägnierung von Fasern. Kleine Kapseln zeigen jedoch oft ungenügende Dichtigkeiten, insbesondere gegenüber Reinigungsmitteln.
Die ältere europäische Anmeldung No. 061 17092.4 lehrt polyelektrolytmodifizierte Mikrokapseln mit mittleren Teilchengrößen von 4,7 μm und größer, die eine verbesserte chemische Reinigungsbeständigkeit im Textilbereich zeigen.
Daher war es ein Aspekt der vorliegenden Erfindung Mikrokapseln mit Latentwärme- Speichermaterialien als Kapselkern zu finden, die sich bei der Herstellung von Textilfa- sern einarbeiten lassen.
Dem gemäß wurden die obengenannten Mikrokapseln gefunden, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung in Textilien, Bindebaustoffen und Wärmeträger- flüssigkeiten. Weiterhin wurden Mikrokapseln als Zwischenprodukt gefunden, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung.
Die erfindungsgemäßen Mikrokapseln umfassen einen Kapselkern und eine Kapselwand. Der Kapselkern besteht überwiegend, zu mehr als 95 Gew.-%, aus lipophiler Substanz.
Die mittlere Teilchengröße der Kapseln (Z-Mittel mittels Lichtstreuung) beträgt 1 ,5 bis 2,5 μm, bevorzugt 1 ,7 bis 2,4 μm. Erfindungsgemäß haben 90 % der Teilchen eine Teilchengröße (Durchmesser) < 4 μm, bevorzugt < 3,5 μm, insbesondere < 3 μm. Die mittlere Halbwertsbreite der Mikrokapselverteilung beträgt 0,2 bis 1 ,5 μm bevorzugt 0,4 bis 1 μm. Das Gewichtsverhältnis von Kapselkern zu Kapselwand beträgt im allgemeinen von 50 : 50 bis 95 : 5. Bevorzugt wird ein Kern/Wand-Verhältnis von 70 : 30 bis 93 : 7.
Erfindungsgemäß sind auf der äußeren Oberfläche der Kapselwand Polyelektrolyte angeordnet. Je nach Menge an Polyelektrolyt handelt es sich um eine punktuelle Anordnung des Polyelektrolyten, um Polyelektrolytbereiche auf der Oberfläche bis hin zu einer gleichmäßigen Anordnung des Polyelektrolyten, die einer Schicht oder Hülle ähnelt.
In der Regel beträgt der Anteil des Polyelektrolyten 0,1 bis 10 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der polyelektrolyttragenden Mikrokapseln. Bevorzugt beträgt der Anteil Polyelektrolyt 0,5 - 5 Gew.-%, insbesondere 1 - 3 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der polyelektrolyttragenden Mikrokapseln.
Je nach Anwendungsgebiet können unterschiedliche Wanddicken erforderlich sein, so dass es ferner sinnvoll sein kann, die Polyelektrolytmenge an der Gesamtmenge der Monomere der Wand zu orientieren.
So beträgt die nach einer Ausführungsform bevorzugte Polyelektrolytmenge 10 bis 30 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge der Monomere des Wandmaterials.
Nach einer anderen Ausführungsform beträgt die bevorzugte Polyelektrolytmenge 5 bis 15 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge der Monomere des Wandmaterials.
Unter Polyelektrolyten werden allgemein Polymere mit ionisierbaren oder ionisch dissoziierbaren Gruppen, die Bestandteil oder Substituent der Polymerkette sein können verstanden. Üblicherweise ist die Zahl dieser ionisierbaren oder ionisch dissoziierbaren Gruppen im Polyelektrolyten so groß, dass die Polymere in der ionischen Form (auch Polyionen genannt) wasserlöslich oder in Wasser quellbar sind. Bevorzugt werden Po- lyelektrolyte, die in Wasser bei 25 0C eine Löslichkeit von > 4 g/l aufweisen, insbeson-
dere Polyelektrolyte mit unbegrenzter Löslichkeit in Wasser. Bevorzugt werden PoIy- elektrolyte, die eine Elektrolytfunktionalität an jeder Wiederholungseinheit tragen.
Im Gegensatz zu Schutzkolloiden haben Polyelektrolyte in der Regel keine oder nur eine gering emulgierende Wirkung und haben häufig eine verdickende Wirkung. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung haben Polyelektrolyte ein mittleres Molekulargewicht von 500 bis 10 000 000 g/mol, bevorzugt 1000 bis 100 000 g/mol, insbesondere 1 000 bis 10 000 g/mol. Es können lineare oder verzweigte Polyelektrolyte eingesetzt werden. Anders als die im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzten Schutz- kolloide, die vor der Polymerisation zur Herstellung der Öl-in-Wasser Emulsion zugegeben werden, sind Polyelektrolyte im Rahmen der vorliegenden Erfindung Polymere mit ionisierbaren oder ionisch dissoziierbaren Gruppen, die mit den Mikrokapseln - also nach erfolgter Polymerisation - in wässrigem Medium, vorzugsweise Wasser, in Kontakt gebracht werden. Unter wässrigem Medium sind dabei wässrige Mischungen zu verstehen, die bis zu 10 Gew.-% bezogen auf das wässrige Medium ein mit Wasser mischbares Lösungsmittel enthalten, welches in der gewünschten Einsatzmenge bei 25°C und 1 bar mit Wasser mischbar ist. Hierzu zählen Alkohole wie Methanol, Etha- nol, Propanol, Isopropanol, Glykol, Glycerin und Methoxyethanol und wasserlösliche Ether wie Tetrahydrofuran und Dioxan sowie aprotische Zusätze wie Dimethylforma- mid oder Dimethylsulfoxid.
Je nach Art der dissoziierbaren Gruppen unterscheidet man kationische und anionische Polyelektrolyte (auch als Polyion bezeichnet). Betrachtet wird dabei die Ladung des Polyions (ohne Gegenion). Kationische Polyelektrolyte entstehen aus basischen Gruppen enthaltende Polymere (Polybasen) durch Anlagerung von Protonen oder Quaternierung.
Anionische Polyelektrolyte entstehen aus saure Gruppen enthaltene Polymere (PoIy- säuren) durch Abspaltung von Protonen.
Die Zuordnung des Polyelektrolyten erfolgt dabei nach der resultierenden Gesamtladung des Polyions (d.h. ohne Gegenion). Weist der Polyelektrolyt überwiegend positiv geladene, dissoziierte Gruppen auf, so handelt es sich um einen kationischen Polyelektrolyten. Weist er dagegen überwiegend negativ geladene Gruppen auf, so handelt es sich um einen anionischen Polyelektrolyten.
Bevorzugt werden ein oder mehrere kationische oder ein oder mehrere anionische Polyelektrolyte eingesetzt. Besonders bevorzugt werden ein oder mehrere kationische Polyelektrolyte gewählt. Man nimmt an, dass bei aufeinanderfolgender Zugabe von mehreren unterschiedlich geladenen Polyelektrolyten der Aufbau mehrerer Schichten erfolgt, sofern die Polyelektrolytmenge jeweils für den Aufbau einer Schicht ausreicht. In der Regel führt eine Polyelektrolytmenge von wenigsten 1 Gew.-% Polyelektrolyt bezogen auf das Gesamtgewicht der polyelektrolyttragenden Mikrokapseln zu einer Beschichtung. Bevorzugt wird jedoch nur eine Polyelektrolytschicht aufgebracht. Bei dieser Schicht kann es sich um einen oder eine Mischung mehrerer gleichgeladener Polyelektrolyte handeln.
Anionische Polyelektrolyte sind beispielsweise erhältlich durch radikalische Polymerisation von ethylenisch ungesättigten anionischen Monomeren in wässrigem Medium. Als ethylenisch ungesättigte anionische Monomere kommen beispielsweise mono- ethylenisch ungesättigte C3- bis Cs-Carbonsäuren wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Eth- acrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und Itaconsäure, Sulfonsäuren wie Vinylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure und Acrylamidomethylpropansulfonsäure und Phosphonsäuren wie Vinylphosphonsäure, und/oder jeweils die Alkalimetall-, Erdalkalimetall- und/oder Ammoniumsalze dieser Säuren in Betracht.
Zu den bevorzugt eingesetzten, anionischen Monomeren gehören Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure und Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure. Besonders bevorzugt sind wässrige Dispersionen von Polymerisaten auf Basis von Acrylsäure. Die anionischen Monomere können entweder allein zu Homopolymerisaten oder auch in Mi- schung untereinander zu Copolymerisaten polymerisiert werden. Beispiele hierfür sind die Homopolymerisate der Acrylsäure, Homopolymerisate der Methacrylsäure oder Copolymerisate aus Acrylsäure und Maleinsäure, Copolymerisate aus Acrylsäure und Methacrylsäure sowie Copolymerisate aus Methacrylsäure und Maleinsäure.
Die Polymerisation der anionischen Monomeren kann jedoch auch in Gegenwart mindestens eines anderen ethylenisch ungesättigten Monomeren durchgeführt werden. Diese Monomeren können nichtionisch sein oder aber eine kationische Ladung tragen.
Beispiele für nichtionische Comonomere sind Acrylamid, Methacrylamid, N-Cr bis C3- Alkylacrylamide, N-Vinylformamid, Acrylsäureester von einwertigen Alkoholen mit 1 bis 20 C-Atomen wie insbesondere Methylacrylat, Ethylacrylat, Isobutylacrylat und n-
Butylacrylat, Methacrylsäureester von einwertigen Alkoholen mit 1 bis 20 C-Atomen z. B. Methylmethacrylat und Ethylmethyacrylat, sowie Vinylacetat und Vinylpropionat.
Geeignete kationische Monomere, die mit den anionischen Monomeren copolymeri- sierbar sind, sind Dialkylaminoethylacrylate, Dialkylaminoethylmethacrylate, Dialkyla- minopropylacrylate, Dialkylaminopropylmethacrylate, Dialkylaminoethylacrylamide, Dialkylaminoethylmethacrylamide, Dialkylaminopropylacrylamide, Dialkylaminopropyl- methacrylamide, Diallyldimethylammoniumchlorid, Vinylimidazol sowie die jeweils mit Mineralsäuren neutralisierten und/oder quaternierten kationischen Monomere. Einzelne Beispiele für kationische Monomere sind Dimethylaminoethylacrylat, Dimethylami- noethylmethacrylat, Diethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylmethacrylat, Dimethy- laminopropylacrylat, Dimethylaminopropylmethacrylat, Diethylaminopropylacrylat und Diethylaminopropylmethacrylat, Dimethyaminoethylacrylamid, Dimethylaminoethyl- methacrylamid, Dimethylaminopropylacrylamid, Dimethylaminopropylmethacrylamid, Diethylaminoethylacrylamid und Diethylaminopropylacrylamid.
Die kationischen Monomere können vollständig oder auch nur teilweise neutralisiert bzw. quaterniert sein, z. B. jeweils zu 1 bis 99 %. Bevorzugt eingesetztes Quaternie- rungsmittel für die kationischen Monomere ist Dimethylsulfat. Man kann die Quaternie- rung der Monomere jedoch auch mit Diethylsulfat oder mit Alkylierungsmitteln, insbesondere Alkylhalogeniden wie Methylchlorid, Ethylchlorid oder Benzylchlorid durchführen. Die Comonomere werden bei der Herstellung der anionischen Polyelektrolyte beispielsweise in solchen Mengen eingesetzt, dass die entstehenden Polymerdispersionen beim Verdünnen mit Wasser und bei pH-Werten oberhalb von 7,0 und einer Tem- peratur von 200C wasserlöslich sind und eine anionische Ladung aufweisen. Bezogen auf die bei der Polymerisation insgesamt eingesetzten Monomere beträgt die Menge an nichtionischen und/oder kationischen Comonomeren z. B. 0 bis 99, vorzugsweise 5 bis 75 Gew.-% und liegt meistens in dem Bereich von 5 bis 25 Gew.-%. Die kationischen Monomere werden dabei höchstens in einer Menge eingesetzt, dass die entste- henden Polyelektrolyte insgesamt bei pH-Werten < 6,0 und einer Temperatur von 200C eine anionische Ladung tragen. Die anionische Überschussladung in den entstehenden amphoteren Polymeren beträgt z. B. mindestens 5 Mol-%, vorzugsweise mindestens 10 Mol-%, insbesondere mindestens 30 Mol-%, ganz besonders bevorzugt mindestens 50 Mol-%.
Beispiele für bevorzugte Copolymere sind Copolymerisate aus 25 bis 90 Gew.-% Ac- rylsäure und 75 bis 10 Gew.-% Acrylamid. Vorzugsweise polymerisiert man mindestens eine ethylenisch ungesättigte C3 bis Cs-Carbonsäure in Abwesenheit von anderen monoethylenisch ungesättigten Monomeren. Besonders bevorzugt sind Homopolyme- risate von Acrylsäure, die durch radikalische Polymerisation von Acrylsäure in Abwesenheit von anderen Monomeren erhältlich sind.
Als Vernetzer zur Herstellung verzweigter Polyelektrolyte können alle Verbindungen verwendet werden, die über mindestens zwei ethylenisch ungesättigte Doppelbindun- gen im Molekül verfügen. Solche Verbindungen werden beispielsweise bei der Herstellung vernetzter Polyacrylsäuren wie superabsorbierenden Polymeren eingesetzt, vgl. EP-A 0 858 478, Seite 4, Zeile 30 bis Seite 5, Zeile 43. Beispiele für Vernetzer sind Triallylamin, Pentaerythrittriallether, Pentaerythrittetraallylether, Methylenbisacrylamid, N,N'-Divinylethylenharnstoff, mindestens zwei Allylgruppen enthaltende Allylether oder mindestens zwei Vinylgruppen aufweisende Vinylether von mehrwertigen Alkoholen wie z. B. Sorbitol, 1 ,2-Ethandiol, 1 ,4-Butandiol, Trimethylolpropan, Glycerin, Diethy- lenglykol und von Zuckern wie Saccharose, Glucose, Mannose, vollständig mit Acrylsäure oder Methacrylsäure veresterte zweiwertige Alkohole mit 2 bis 4 C-Atomen wie Ethylenglykoldimethacrylat, Ethylenglykoldiacrylat, Butandioldimethacrylat, Butandiol- diacrylat, Diacrylate oder Dimethacrylate von Polyethylenglykolen mit Molekulargewichten von 300 bis 600, ethoxylierte Trimethylenpropantriacrylate oder ethoxylierte Tri- methylenpropantrimethacrylate, 2,2-Bis(hydroxymethyl)butanoltrimethacrylat, Pentae- rythrittriacrylat, Pentaerythrittetraacrylat und Triallylmethylammoniumchlorid. Falls bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Dispersionen Vernetzer eingesetzt werden, so betragen die jeweils verwendeten Mengen an Vernetzer beispielsweise 0,0005 bis 5,0, vorzugsweise 0,001 bis 1 ,0 Gew.-%, bezogen auf die bei der Polymerisation insgesamt eingesetzten Monomere. Bevorzugt verwendete Vernetzer sind Pentaerythrittrially- lether, Pentaerythrittetraallylether, N,N'-Divinylethylenharnstoff, mindestens zwei Allylgruppen enthaltende Allylether von Zuckern wie Saccharose, Glucose oder Mannose und Triallylamin sowie Mischungen dieser Verbindungen.
Als anionische Polyelektrolyte können weiterhin Polykondensate wie beispielsweise Phenolsulfonsäureharze eingesetzt werden. Geeignet sind Aldehyd-Kondensate, besonders auf Basis von Formaldehyd, Acetaldehyd, Isobutyraldehyd, Propionaldehyd, Glutaraldehyd und Glyoxal, ganz besonders Formaldehyd-Kondensate auf Basis von Phenolsulfonsäuren. Als weitere reagierende Verbindungen können beispielsweise
Amine oder Amide, insbesondere solche der Kohlensäure wie beispielsweise Harnstoff, Melamin oder Dicyandiamid zur Herstellung der Phenolsulfonsäureharze mitverwendet werden.
Die Phenolsulfonsäureharze liegen vorzugsweise als Salze vor. Bevorzugt weisen die erfindungsgemäßen Kondensationsprodukte einen Kondensationsgrad von 1 bis 20 und ein mittleres Molekulargewicht von 500 - 10 000 g/mol auf. Die Herstellung der Phenolsulfonsäureharze erfolgt vorzugsweise analog der in der EP-A 816 406 angegebenen Weise.
Als kationische Polyelektrolyte kommen beispielsweise Polymere aus der Gruppe der
(a) Vinylimidazoliumeinheiten enthaltende Polymere,
(b) Polydiallyldimethylammoniumhalogenide, (c) Vinylamineinheiten enthaltende Polymere,
(d) Ethylenimineinheiten enthaltende Polymere,
(e) Dialkylaminoalkylacrylat- und/oder Dialkylaminoalkylmethacrylateinheiten enthaltende Polymere und
(f) Dialkylaminoalkylacrylamid- und/oder Dialkylaminoalkylmethacrylamideinheiten enthaltende Polymere
in Betracht. Solche Polymere sind bekannt und im Handel erhältlich. Die den kationischen Polyelektrolyten der Gruppen a-f zugrunde liegenden Monomere können dabei in Form der freien Base, vorzugsweise jedoch in Form ihrer Salze mit Mineralsäuren wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure sowie in quaternierter Form zur Polymerisation eingesetzt werden. Als Quaternierungsmittel kommen beispielsweise Dimethylsulfat, Diethylsulfat, Methylchlorid, Ethylchlorid, Cetylchlorid oder Benzylchlo- rid in Betracht.
Beispiele für kationische Polyelektrolyte sind
(a) Homopolymerisate von Vinylimidazoliummethosulfat und/oder Copolymerisate aus Vinylimidazoliummethosulfat und N-Vinylpyrrolidon,
(b) Polydiallyldimethylammoniumchloride, (c) Polyvinylamine sowie teilhydrolysierte Polyvinylformamide, (d) Polyethylenimine
(e) Polydimethylaminoethylacrylat, Polydimethylaminoethylmethacrylat, Copolymeri- sate aus Acrylamid und Dimethylaminoethylacrylat und Copolymerisate aus Ac- rylamid und Dimethylaminoethylmethacrylat, wobei die basischen Monomeren auch in Form der Salze mit Mineralsäuren oder in quaternierter Form vorliegen können, und
(f) Polydimethylaminoethylacrylamid, Polydimethylaminoethylmethacrylamid und Copolymerisate aus Acrylamid und Dimethylaminoethylacrylamid, wobei die kationischen Monomere auch in Form der Salze mit Mineralsäuren oder in quaternierter Form vorliegen können.
Die mittleren Molmassen Mw der kationischen Polyelektrolyte betragen mindestens 500 g/mol. Sie liegen beispielsweise in dem Bereich von 500 g/mol bis 10 Millionen g/mol, vorzugsweise in dem Bereich von 1 000 bis 500 000 g/mol und meistens bei 1 000 bis 5 000 g/mol.
Vorzugsweise verwendet man als kationische Polymere
(a) Homopolymerisate von Vinylimidazoliummethosulfat und/oder Copolymerisaten aus Vinylimidazoliummethosulfat und N-Vinylpyrrolidon mit einer mittleren MoI- masse Mw von jeweils 500 bis 10 000 g/mol,
(b) Polydiallyldimethylammoniumchloride mit einer mittleren Molmasse Mw von 1000 bis 10 000 g/mol,
(c) Polyvinylamine und teilhydrolysierte Polyvinylformamide mit einer mittleren Molmasse Mw von 500 bis 10 000 g/mol und (d) Polyethylenimine mit einer mittleren Molmasse Mw von 500 bis 10 000 g/mol.
Die unter (a) aufgeführten Copolymerisate aus Vinylimidazoliummethosulfat und N- Vinylpyrrolidon enthalten beispielsweise 10 bis 90 Gew.-% N-Vinylpyrrolidon einpoly- merisiert. Anstelle von N-Vinylpyrrolidon kann man als Comonomer mindestens eine Verbindung aus der Gruppe der ethylenisch ungesättigten C3- bis Cs-Carbonsäuren wie insbesondere Acrylsäure oder Methacrylsäure oder die Ester dieser Carbonsäuren mit 1 bis 18 C-Atome enthaltenden einwertigen Alkoholen wie Methylacrylat, Ethylacry- lat, Isopropylacrylat, n-Butylacrylat, Isobutylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylmethacry- lat oder n-Butylmethacrylat einsetzen.
Als Polymere der Gruppe (b) kommt vorzugsweise Polydiallyldimethylammoniumchlo- rid in Betracht. Außerdem eignen sich Copolymerisate aus Diallyldimethylammoni- umchlorid und Dimethylaminoethylacrylat, Copolymerisate aus Diallyldimethylammoni- umchlorid und Dimethylaminoethylmethacrylat, Copolymerisate aus Diallyldimethy- lammoniumchlorid und Diethylaminoethylacrylat, Copolymerisate aus Diallyldimethy- lammoniumchlorid und Dimethylaminopropylacrylat, Copolymerisate aus Diallyldi- methylammoniumchlorid und Dimethylaminoethylacrylamid und Copolymerisate aus Diallyldimethylammoniumchlorid und Dimethylaminopropylacrylamid. Die Copoylmeri- sate von Diallyldimethylammoniumchlorid enthalten beispielsweise 1 bis 50, meistens 2 bis 30 Mol-% mindestens eines der genannten Comonomeren einpolymerisiert.
Vinylamineinheiten enthaltende Polymere (c) sind erhältlich durch Polymerisieren von N-Vinylformamid gegebenenfalls in Gegenwart von Comonomeren und Hydrolyse der Polyvinylformamide unter Abspaltung von Formylgruppen unter Bildung von Ami- nogruppen. Der Hydrolysegrad der Polymeren kann beispielsweise 1 bis 100 % betragen und liegt bevorzugt in dem Bereich von 60 bis 100 %. Unter teilhydrolysierten Po- lyvinylformamiden ist im Rahmen dieser Anmeldung ein Hydrolysegrad von > 50% bevorzugt von > 90% zu verstehen. Die Herstellung von Homo- und Copolymerisaten von N-Vinylformamid sowie die Hydrolyse dieser Polymerisate unter Bildung von Vinylami- neinheiten enthaltenden Polymeren wird beispielsweise in der US 6,132,558, Spalte 2, Zeile 36 bis Spalte 5, Zeile 25 ausführlich beschrieben. Die dort gemachten Ausführungen werden hiermit durch Bezugnahme zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung gemacht. Vinylamineinheiten enthaltende Polymere werden beispielsweise als Catiofast® und Polymin® Marken von BASF Aktiengesellschaft vertrieben.
Ethylenimineinheiten enthaltende Polymere der Gruppe (d) wie Polyethylenimine sind ebenfalls Handelsprodukte. Sie werden beispielsweise unter der Bezeichnung Polymin® von BASF Aktiengesellschaft verkauft z.B. Polymin® SK. Bei diesen kationischen Polymeren handelt es sich um Polymere von Ethylenimin, die durch Polymerisieren von Ethylenimin in wässrigem Medium in Gegenwart geringer Mengen an Säuren oder säurebildenden Verbindungen wie halogenierten Kohlenwasserstoffen z. B. Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachlorethan oder Ethylchlorid hergestellt werden oder um Kondensationsprodukte aus Epichlorhydrin und Aminogruppen enthaltenden Verbindungen wie Mono- und Polyaminen z. B. Dimethylamin, Diethylamin, Ethylendiamin, Diethylentriamin und Triethylentetramin oder Ammoniak. Sie haben beispielsweise Molmassen Mw von 500 bis 1 Million, vorzugsweise 1000 bis 500 000 g/mol.
Zu dieser Gruppe von kationischen Polymeren gehören auch Pfropfpolymerisate von Ethylenimin auf Verbindungen, die eine primäre oder sekundäre Aminogruppe aufweisen, z. B. Polyamidoamine aus Dicarbonsäuren und Polyaminen. Die mit Ethylenimin gepfropften Polyamidoamine können gegebenenfalls noch mit bifunktionellen Vernetzern umgesetzt werden, beispielsweise mit Epichlorhydrin oder Bis-chlorhydrinethern von Polyalkylenglykolen.
Als kationische Polymere der Gruppe (e) kommen Dialkylaminoalkylacrylat- und/oder Dialkylaminoalkylmethacrylateinheiten enthaltende Polymere in Betracht. Diese Monomeren können in Form der freien Basen, vorzugsweise jedoch in Form der Salze mit Mineralsäuren wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure sowie in quaternier- ter Form bei der Polymerisation eingesetzt werden. Als Quaternierungsmittel kommen beispielsweise Dimethylsulfat, Diethylsulfat, Methylchlorid, Ethylchlorid, Cetylchlorid oder Benzylchlorid in Betracht. Aus diesen Monomeren können sowohl Homopolymeri- sate als auch Copolymerisate hergestellt werden. Als Comonomere eignen sich beispielsweise Acrylamid, Methacrylamid, N-Vinylformamid, N-Vinylpyrrolidon, Methyl- acrylat, Ethylacrylat, Methyl methacrylat und Mischungen der genannten Monomeren.
Kationische Polymere der Gruppe (f) sind Dimethylaminoethylacrylamid- oder Dimethy- laminoethylmethacrylamid-Einheiten enthaltende Polymerisate, die die kationischen Monomere vorzugsweise in Form der Salze mit Mineralsäuren oder in quaternierter Form enthalten. Hierbei kann es sich um Homopolymerisate und um Copolymerisate handeln. Beispiele sind Homopolymere von Dimethylaminoethylacrylamid, das mit Di- methylsulfat oder mit Benzylchlorid vollständig quaterniert ist, Homopolymere von Di- methylaminoethylmethacrylamid, das mit Dimethylsulfat, Methylchlorid, Ethylchlorid oder Benzylchlorid vollständig quaterniert ist sowie Copolymerisate aus Acrylamid und mit Dimethylsulfat quaterniertes Dimethylaminoethylacrylamid.
Außer solchen Polykationen, die allein aus kationischen Monomeren aufgebaut sind, können auch amphotere Polymere als kationische Polymere unter der Voraussetzung eingesetzt werden, dass sie insgesamt eine kationische Ladung tragen. Die kationische Überschussladung in den amphoteren Polymerisaten beträgt beispielsweise mindestens 5 Mol-%, vorzugsweise mindestens 10 Mol-% und liegt meistens in dem Be- reich von 15 bis 95 Mol-%. Beispiele für amphotere Polymere mit einer kationischen Überschussladung sind
Copolymerisate aus Acrylamid, Dimethylaminoethylacrylat und Acrylsäure, die mindestens 5 Mol-% mehr Dimethylaminoethylacrylat als Acrylsäure einpolyme- risiert enthalten, - Copolymerisate aus Vinylimidazoliummethosulfat, N-Vinylpyrrolidon und Acrylsäure, die mindestens 5 Mol-% mehr Vinylimidazoliummethosulfat als Acrylsäure einpolymerisiert enthalten, hydrolysierte Copolymerisate aus N-Vinylformamid und einer ethylenisch ungesättigten C3- bis Cδ-Carbonsäure, vorzugsweise Acrylsäure oder Methacrylsäure, mit einem um mindestens 5 Mol-% höheren Gehalt an Vinylamineinheiten als
Einheiten an ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren
Copolymerisate aus Vinylimidazol, Acrylamid und Acrylsäure, wobei der pH-Wert so gewählt ist, dass mindestens 5 Mol% mehr Vinylimidazol kationisch geladen ist als Acrylsäure einpolymerisiert ist.
Erfindungsgemäß geeignete Polyelektrolyte können ferner Biopolymere, wie Alginsäu- re, Gummi arabicum, Nucleinsäuren, Pektine, Proteine, sowie chemisch modifizierte Biopolymere, wie ionische oder ionisierbare Polysaccharide, z. B. Carboxymethylcellu- lose, Chitosan, Chitosansulfat, und Ligninsulfonat sein.
Bevorzugt wird der Polyelektrolyt ausgewählt aus der Gruppe umfassend Polyacrylsäu- ren, Phenolsulfonsäurepräkondensate, Polydiallyldimethylammoniumchloride, Polyvi- nylamine, teilhydrolysierte Polyvinylformamide und Polyethylenimin.
Nach einer Ausführungsform werden anionische Polyelektrolyte bevorzugt, insbesondere der Polyacrylsäuren und Phenolsulfonsäureharze.
Nach einer Ausführungsform werden kationische Polyelektrolyte bevorzugt, insbesondere der Gruppen (b), (c) und (d), also Polydiallyldimethylammoniumchloride, PoIy- vinylamine und teilhydrolysierte Polyvinylformamide und Polyethylenimine. Besonders bevorzugt werden als kationische Polyelektrolyte Polydiallyldimethylammoniumchloride eingesetzt.
Es wird angenommen, dass sich die Polyelektrolyte an der elektrostatisch geladenen Mikrokapselwand aufgrund elektrostatischer Wechselwirkungen anlagern. Dabei konnte jedoch beobachtet werden, dass nicht nur kationische Polyelektrolyte zu dichteren
Mikrokapselwänden führen sondern auch der Zusatz von anionischen Polyelektrolyten die Dichtigkeit der Kapselwände erhöht. Es wird angenommen, dass diese über Wasserstoffbrückenbindungen oder über Gegenionen mit der Mikrokapselwand wechselwirken.
Die erfindungsgemäßen Mikrokapseln werden erhalten, indem man Mikrokapseln umfassend einen Kapselkern und eine Kapselwand aufgebaut aus
10 bis 100 Gew.-% eines oder mehrerer Ci-C24-Alkylester der Acryl- und/oder Methac- rylsäure (Monomere I),
0 bis 80 Gew.-% eines bi- oder polyfunktionellen Monomers (Monomere II), welches in Wasser nicht löslich oder schwer löslich ist und 0 bis 90 Gew.-% sonstige Monomere (Monomer III)
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, wobei die Mikrokapseln eine mittleren Teilchengröße von 1 ,5 - 2,5 μm haben und 90 % der Teilchen eine Teilchengröße < 4 μm haben, mit einem oder mehreren Polyelektrolyten in Wasser oder einem wässrigem Medium in Kontakt bringt. Vorzugsweise bringt man eine Mikrokapseldis- persion mit einem oder mehreren Polyelektrolyten in Kontakt.
Vorzugsweise werden sie erhalten, indem man a) eine ÖI-in-Wasser-Emulsion, enthaltend die Monomere, die lipophile Substanz und Polyvinylalkohol und/oder teilhydrolysiertes Polyvinylacetat herstellt, wobei die mittlere Größe der Öltröpfchen 1 ,5 - 2,5 μm beträgt, b) die Monomere der nach a) erhaltenen ÖI-in-Wasser-Emulsion radikalisch po- lymerisiert und die Mikrokapseln gegebenenfalls isoliert c) die nach b) erhaltenen Mikrokapseln oder Mikrokapseldispersion mit einem oder mehreren Polyelektrolyten gegebenenfalls in Wasser oder einem wäss- rigen Medium in Kontakt bringt.
Die erfindungsgemäße Mikrokapseln können gegebenenfalls anschließend durch Sprühtrocknung isoliert werden. Durch den Verfahrensschritt der radikalischen Polymerisation b) entsteht eine Ausgangsmikrokapseldispersion als Zwischenprodukt, die in Schritt c) mit dem Polyelektrolyt in Kontakt gebracht wird. Die Teilchengrößenverteilung der polyelektrolyt-modifizierten Mikrokapseldispersion ist dabei unverändert zur Ausgangsmikrokapseldispersion. Bevorzugt wird die aus Verfahrensschritt b) erhaltene
Mikrokapseldispersion mit einem oder mehreren Polyelektrolyten in Kontakt gebracht, also ohne Zwischenisolierung der Mikrokapseln. Da in diesem Fall eine wässrige Dispersion vorliegt, hat man bereits das gewünschte Medium, in dem die Mikrokapseln und der Polyelektrolyt in Kontakt gebracht werden können. Unter in Kontakt bringen ist beispielsweise Mischen mit üblichen Rührern oder Mischern zu verstehen.
Der Polyelektrolyt wird dabei der Ausgangsmikrokapseldispersion in Substanz oder in Lösung vorzugsweise als wässrige Lösung zudosiert. Die Polyelektrolytmenge beträgt dabei 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,25 bis 1 ,5 Gew.-% bezogen auf die Ausgangsmik- rokapselmenge.
Die Kapselwand der Mikrokapseln ist aus 10 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 99 Gew.-% eines oder mehrerer Ci-C24-Alkylester der Acryl- und/oder Methacrylsäure als Monomere I aufgebaut. Außerdem können die Polymere bis zu 80 Gew.-%, vor- zugsweise 1 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis 60 Gew.-%, insbesondere 10 bis 50 Gew.-%, eines bi- oder polyfunktionellen Monomers als Monomere II, welches in Wasser nicht löslich oder schwer löslich ist, einpolymerisiert enthalten. Daneben können die Polymere bis zu 90 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 50 Gew.-%, insbesondere 1 bis 30 Gew.-% sonstige Monomere III einpolymerisiert enthalten.
Als Monomere I eignen sich Ci-C24-Alkylester der Acryl- und/oder Methacrylsäure. Besonders bevorzugte Monomere I sind Methyl-, Ethyl-, n-Propyl- und n-Butylacrylat und/oder die entsprechenden Methacrylate. Bevorzugt sind iso-Propyl-, iso-Butyl-, sec.-Butyl- und tert.-Butylacrylat und die entsprechenden Methacrylate. Ferner ist Methacrylnitril zu nennen. Generell werden die Methacrylate bevorzugt.
Geeignete Monomere Il sind bi- oder polyfunktionelle Monomere, welche in Wasser nicht löslich oder schwer löslich sind, aber eine gute bis begrenzte Löslichkeit in der lipophilen Substanz haben. Unter Schwerlöslichkeit ist eine Löslichkeit kleiner 60 g/l bei 200C zu verstehen. Unter bi- oder polyfunktionellen Monomeren versteht man Verbindungen, die wenigstens 2 nichtkonjugierte ethylenische Doppelbindungen haben. Vornehmlich kommen Divinyl- und Polyvinylmonomere in Betracht, die eine Vernetzung der Kapselwand während der Polymerisation bewirken.
Bevorzugte bifunktionelle Monomere sind die Diester von Diolen mit Acrylsäure oder Methacrylsäure, ferner die Diallyl- und Divinylether dieser Diole. Beispielhaft seien
Ethandioldiacrylat, Divinylbenzol, Ethylenglykoldimethacrylat, 1 ,3- Butylenglykoldimethacrylat, Methallylmethacrylamid und Allylmethacrylat genannt. Besonders bevorzugt sind Propandiol-, Butandiol-, Pentandiol- und Hexandioldiacrylat oder die entsprechenden Methacrylate.
Bevorzugte Polyvinylmonomere sind Trimethylolpropantriacrylat und -methacrylat, Pentaerythrittriallylether und Pentaerythrittetraacrylat.
Als Monomere III kommen sonstige Monomere III, die von den Monomeren I und Il verschieden sind wie Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylpyridin und Styrol in Betracht. Besonders bevorzugt werden Ladung tragende oder ionisierbare Gruppen tragende Monomere lila, die von den Monomeren I und Il verschieden sind, wie Acrylsäure, Me- thacrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, 2-Hydroxyethylacrylat und -methacrylat, Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, Acrylnitril, Methacrylamid, N-Vinylpyrrolidon, N-Methylolacrylamid, N-Methylolmethacrylamid, Dimethylami- noethylmethacrylat und Diethylaminoethylmethacrylat.
Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform, bei der die Kapselwand der Mikro- kapseln aufgebaut ist aus
30 bis 99 Gew.-% eines oder mehrerer Ci-C24-Alkylester der Acryl- und/oder Me- thacrylsäure als Monomere I 1 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 60 Gew.-%, insbesondere 10 bis 50 Gew.-%, eines bi- oder polyfunktionellen Monomers als Monomere II, wel- ches in Wasser nicht löslich oder schwer löslich ist,
0,5 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.-% sonstige Monomere lila
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Wand-bildenden Polymere aus 30 bis 90 Gew.-% Methacrylsäure, 10 bis 70 Gew.-% eines Alkylesters der (Meth)acrylsäure, bevorzugt Methylmethacrylat, tert-Butylmethacrylat, Phenylmethacry- lat und Cyclohexylmethacrylat, und 0 bis 40 Gew.-% weitere ethylenisch ungesättigter Monomeren gebildet. Diese weiteren ethylenisch ungesättigten Monomere können die für diese Ausführungsform bisher nicht erwähnten Monomere I, Il und/oder III sein. Da sie in der Regel keinen wesentlichen Einfluss auf die gebildeten Mikrokapseln dieser
Ausführungsform haben, ist ihr Anteil bevorzugt < 20 Gew.-% insbesondere < 10 Gew.- %. Derartige Monomerzusammensetzungen sowie die Herstellung von Mikrokapsel- dispersionen EP-A 1 251 954 beschrieben, auf die ausdrücklich Bezug genommen wird.
Die erfindungsgemäßen Mikrokapseln lassen sich durch eine sogenannte in— situ— Polymerisation herstellen. Das Prinzip der Mikrokapselbildung basiert darauf, dass man aus den Monomeren, einem Radikalstarter, einem Schutzkolloid und der einzukapselnden lipophilen Substanz eine stabile ÖI-in-Wasser-Emulsion herstellt. An- schließend löst man die Polymerisation der Monomeren durch Erwärmung aus und steuert sie gegebenenfalls durch weitere Temperaturerhöhung, wobei die entstehenden Polymere die Kapselwand bilden, welche die lipophile Substanz umschließt. Dieses allgemeine Prinzip wird beispielsweise in der DE-A-10 139 171 beschrieben auf deren Inhalt ausdrücklich Bezug genommen wird.
Erfindungsgemäß wird eine ÖI-in-Wasser-Emulsion hergestellt, enthaltend die Monomere, die lipophile Substanz und Polyvinylalkohol und/oder teilhydrolysiertes Polyvinyl- acetat, wobei die mittlere Größe der Öltröpfchen 1 ,5 - 2,5 μm beträgt (Schritt a). Dabei entspricht die Größe der Öltröpfchen nahezu der Größe der nach der Polymerisation vorliegenden Mikrokapseln.
Es wurde gefunden, dass Polyvinylalkohol und/oder teilhydrolysiertes Polyvinylacetat als Schutzkolloide zu den erfindungsgemäßen Mikrokapselverteilungen führt. Im allgemeinen werden Polyvinylalkohol oder teilhydrolysiertes Polyvinylacetat in einer Ge- samtmenge von mindestens 3 Gew.-%, vorzugsweise von 6 bis 8 Gew.-% eingesetzt, bezogen auf die Mikrokapseln (ohne Schutzkolloid). Dabei ist es möglich, übliche Schutzkolloide wie in der WO 2005/1 16559 genannt zusätzlich zu der erfindungsgemäß bevorzugte Mengen Polyvinylalkohol oder teilhydrolysiertem Polyvinylacetat zuzusetzen.
Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Mikrokapseln nur mit Polyvinylalkohol und/oder teilhydrolysiertem Polyvinylacetat und ohne Zusatz weiterer Schutzkolloide hergestellt.
Polyvinylalkohol ist erhältlich durch Polymerisieren von Vinylacetat, gegebenenfalls in Gegenwart von Comonomeren, und Hydrolyse des Polyvinylacetats unter Abspaltung
der Acetylgruppen unter Bildung von Hydroxylgruppen. Der Hydrolysegrad der Polymeren kann beispielsweise 1 bis 100 % betragen und liegt bevorzugt in dem Bereich von 50 bis 100 % insbesondere von 65 bis 95 %. Unter teilhydrolysierten Polyvinylacetaten ist im Rahmen dieser Anmeldung ein Hydrolysegrad von < 50% und unter Polyvinylal- kohol von > 50 bis 100 % zu verstehen. Die Herstellung von Homo- und Copolymerisa- ten von Vinylacetat sowie die Hydrolyse dieser Polymerisate unter Bildung von Vinylal- koholeinheiten enthaltenden Polymeren ist allgemein bekannt. Vinylalkoholeinheiten enthaltende Polymere werden beispielsweise als Mowiol® Marken von Kuraray Specia- lities Europe (KSE) vertrieben.
Bevorzugt werden Polyvinylalkohole oder teilhydrolysierte Polyvinylacetate, deren- Viskosität einer 4 gew.-%igen wässrigen Lösung bei 20 0C nach DIN 53015 einen Wert im Bereich von 3 bis 56 mPa*s aufweist, bevorzugt einem Wert von 14 bis 45 mPa*s, insbesondere von 22 bis 41 mPa*s. Bevorzugt werden Polyvinylalkohole mit einem Hydrolysegrad von > 65%, bevorzugt > 70% insbesondere > 75%.
Der erfindungsgemäße Einsatz von Polyvinylalkohol oder teilhydrolysiertem Polyvinyl- acetat führt zu stabilen Emulsion. Dies ermöglich die Polymerisation, also die Wandbildung nur unter Rühren durchzuführen, welches lediglich dem besseren Temperatur- ausgleich gilt. Vorzugsweise wählt man die Dispergierbedingungen zur Herstellung der stabilen Öl-in-Wasser Emulsion wie in der DE-A-10230581 beschrieben. Generell muss so lange dispergiert werden, bis die Öltröpfchen die Größe der gewünschten Mikrokapseln haben, da es während des Wandbildungsprozesses allenfalls zu unwesentlichen Größenänderungen kommt.
Als Radikalstarter für die radikalisch ablaufende Polymerisationsreaktion können die üblichen Peroxo- und Azoverbindungen, zweckmäßigerweise in Mengen von 0,2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Monomere, eingesetzt werden.
Je nach Aggregatzustand des Radikalstarters und seinem Löslichkeitsverhalten kann er als solcher, bevorzugt jedoch als Lösung, Emulsion oder Suspension zugeführt werden, wodurch sich insbesondere kleine Stoffmengen Radikalstarter präziser dosieren lassen.
Als bevorzugte Radikalstarter sind tert.-Butylperoxoneodecanoat, tert-
Amylperoxypivalat, Dilauroylperoxid, tert.-Amylperoxy-2-ethylhexanoat, 2,2'-Azobis-
(2,4-dimethyl)valeronitril, 2,2'-Azobis-(2-methylbutyronitril), Dibenzoylperoxid, tert- Butylper-2-ethylhexanoat, Di-tert.-butylperoxid, tert.-Butylhydroperoxid, 2,5- Dimethyl-2,5-di-(tert.-butylperoxy)hexan und Cumolhydroperoxid zu nennen.
Besonders bevorzugte Radikalstarter sind Di-(3,5,5-trimethylhexanoyl)-peroxid, 4,4'- Azobisisobutyronitril, tert.-Butylperpivalat und Dimethyl-2,2-azobisisobutyrat. Diese weisen eine Halbwertzeit von 10 Stunden in einem Temperaturbereich von 30 bis 1000C auf.
Weiterhin ist es möglich zur Polymerisation dem Fachmann bekannte Regler in üblichen Mengen zuzusetzen wie tert-Dodecylmercaptan oder Ethylhexylthioglycolat.
In der Regel führt man die Polymerisation bei 20 bis 1000C, vorzugsweise bei 40 bis 95°C durch. Abhängig von der gewünschten lipophilen Substanz ist die Öl-in-Wasser- Emulsion bei einer Temperatur zu bilden, bei der das Kernmaterial flüssig/ölig ist. Entsprechend muss ein Radikalstarter gewählt werden, dessen Zerfallstemperatur oberhalb dieser Temperatur und die Polymerisation ebenfalls 2 bis 500C oberhalb dieser Temperatur durchgeführt werden, so dass man gegebenenfalls Radikalstarter wählt, deren Zerfallstemperatur oberhalb des Schmelzpunkts der lipophilen Substanz liegt.
Eine gängige Verfahrensvariante für lipophile Substanzen mit einem Schmelzpunkt bis etwa 60°C ist eine Reaktionstemperatur beginnend bei 60°C, die im Verlauf der Reaktion auf 85°C erhöht wird. Vorteilhafte Radikalstarter haben eine 10-Stunden Halbwertszeit im Bereich von 45 bis 65°C wie t-Butylperpivalat.
Nach einer weiteren Verfahrensvariante für lipophile Substanzen mit einem Schmelzpunkt oberhalb 600C wählt man wählt man ein Temperaturprogramm, welches bei entsprechend höheren Reaktionstemperaturen startet. Für Anfangstemperaturen um die 85°C werden Radikalstarter mit einer 10-Stunden Halbwertszeit im Bereich von 70 bis 900C bevorzugt wie t-Butylper-2-ethylhexanoat.
Zweckmäßigerweise wird die Polymerisation bei Normaldruck vorgenommen, jedoch kann man auch bei vermindertem oder leicht erhöhtem Druck z. B. bei einer Polymerisationstemperatur oberhalb 100°C, arbeiten, also etwa im Bereich von 0,5 bis 5 bar.
Die Reaktionszeiten der Polymerisation betragen normalerweise 1 bis 10 Stunden, meistens 2 bis 5 Stunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren unter Einsatz von Polyvinylalkohol und/oder teil- hydrolysiertem Polyvinylacetat ermöglicht eine vereinfachte Verfahrensweise. So ist es nicht erforderlich - jedoch möglich - bei Raumtemperatur zu dispergieren, sondern es kann direkt bei erhöhter Temperatur dispergiert und polymerisiert werden, so dass auf die sonst übliche kontrollierte erste Aufheizphase nach der Dispergierung verzichtet werden kann.
Im Anschluss an die eigentliche Polymerisationsreaktion bei einem Umsatz von 90 bis 99 Gew.-% ist es in der Regel vorteilhaft, die wässrigen Mikrokapseldispersionen weitgehend frei von Geruchsträgern, wie Restmonomere und anderen flüchtigen organischen Bestandteilen zu gestalten. Dies kann in an sich bekannter Weise physikalisch durch destillative Entfernung (insbesondere über Wasserdampfdestillation) oder durch Abstreifen mit einem inerten Gas erreicht werden. Ferner kann es chemisch geschehen, wie in der WO 99/24525 beschrieben, vorteilhaft durch redoxinitiierte Polymerisation, wie in der DE-A 44 35 423, DE-A 44 19 518 und DE-A 44 35 422 beschrieben.
Die erfindungsgemäßen Mikrokapseln sind je nach lipophiler Substanz für Durchschreibepapier, in der Kosmetik, zur Verkapselung von Duftstoffen, Aromastoffen oder Klebstoff oder im Pflanzenschutz geeignet. Besonders eignen sich die erfindungsgemäßen Mikrokapseln für Latentwärmespeichermaterialien.
Latentwärmespeichermaterialien sind definitionsgemäß Substanzen, die in dem Temperaturbereich, in welchem eine Wärmeübertragung vorgenommen werden soll, einen Phasenübergang aufweisen. Vorzugsweise weist die lipophile Substanz einen fest/flüssig Phasenübergang im Temperaturbereich von -20 bis 1200C auf.
Als geeignete Substanzen sind beispielhaft zu nennen:
aliphatische Kohlenwasserstoffverbindungen wie gesättigte oder ungesättigte Cio-C4o-Kohlenwasserstoffe, die verzweigt oder bevorzugt linear sind, wie n- Tetradecan, n-Pentadecan, n-Hexadecan, n-Heptadecan, n-Octadecan, n- Nonadecan, n-Eicosan, n-Heneicosan, n-Docosan, n-Tricosan, n-Tetracosan,
n-Pentacosan, n-Hexacosan, n-Heptacosan, n-Octacosan sowie cyclische Kohlenwasserstoffe, z.B. Cyclohexan, Cyclooctan, Cyclodecan; aromatische Kohlenwasserstoffverbindungen wie Benzol, Naphthalin, Biphenyl, o- oder n-Terphenyl, Ci-C4o-alkylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffe wie Dodecylbenzol, Tetradecylbenzol, Hexadecylbenzol, Hexylnaphthalin oder
Decylnaphthalin; gesättigte oder ungesättigte Cβ-Cso-Fettsäuren wie Laurin-, Stearin-, Öl- oder Behensäure, bevorzugt eutektische Gemische aus Decansäure mit z.B. Myristin- , Palmitin- oder Laurinsäure; - Fettalkohole wie Lauryl-, Stearyl-, Oleyl-, Myristyl-, Cetylalkohol, Gemische wie Kokosfettalkohol sowie die sogenannten Oxoalkohole, die man durch Hydrofor- mylierung von α-Olefinen und weiteren Umsetzungen erhält; C6-C3o-Fettamine, wie Decylamin, Dodecylamin, Tetradecylamin oder Hexade- cylamin; - Ester wie Ci-Cio-Alkylester von Fettsäuren wie Propylpalmitat, Methylstearat oder M ethylpa Imitat sowie bevorzugt ihre eutektischen Gemische oder Methyl- cinnamat; natürliche und synthetische Wachse wie Montansäurewachse, Montan esterwachse, Carnaubawachs, Polyethylenwachs, oxidierte Wachse, Polyvinylether- wachs, Ethylenvinylacetatwachs oder Hartwachse nach Fischer-Tropsch-
Verfahren; halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Chlorparaffin, Bromoctadecan, Brompenta- decan, Bromnonadecan, Bromeicosan, Bromdocosan.
Weiterhin sind Mischungen dieser Substanzen geeignet, solange es nicht zu einer Schmelzpunkterniedrigung außerhalb des gewünschten Bereichs kommt, oder die Schmelzwärme der Mischung für eine sinnvolle Anwendung zu gering wird.
Vorteilhaft ist beispielsweise die Verwendung von reinen n-Alkanen, n-Alkanen mit ei- ner Reinheit von größer als 80% oder von Alkangemischen, wie sie als technisches Destillat anfallen und als solche handelsüblich sind.
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, den lipophilen Substanzen in ihnen lösliche Verbindungen zuzugeben, um so die zum Teil bei den unpolaren Substanzen auftretende Gefrierpunktserniedrigung zu verhindern. Vorteilhaft verwendet man, wie in der US- A 5 456 852 beschrieben, Verbindungen mit einem 20 bis 120 K höheren Schmelz-
punkt als die eigentliche Kernsubstanz. Geeignete Verbindungen sind die oben als lipophile Substanzen erwähnten Fettsäuren, Fettalkohole, Fettamide sowie aliphatische Kohlenwasserstoffverbindungen. Sie werden in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-% bezogen auf den Kapselkern zugesetzt.
Je nach Temperaturbereich, in dem die Wärmespeicher gewünscht sind, werden die Latentwärmespeichermaterialien gewählt. Beispielsweise verwendet man für Wärmespeicher in Baustoffen in gemäßigtem Klima bevorzugt Latentwärmespeichermaterialien, deren fest/flüssig Phasenübergang im Temperaturbereich von 0 bis 600C liegt. So wählt man in der Regel für Innenraumanwendungen Einzelstoffe oder Mischungen mit Umwandlungstemperaturen von 15 bis 300C. Bei Solaranwendungen als Speichermedium oder zur Überhitzungsvermeidung von transparenter Wärmedämmung, wie in der EP-A-333 145 beschrieben, sind vor allem Umwandlungstemperaturen von 30-60°C geeignet. Für Anwendungen im Textilsektor sind vor allem Umwandlungstemperaturen von 0 bis 40 0C vorteilhaft, für Wärmeträgerflüssigkeiten von -10 bis 1200C.
Bevorzugte Latentwärmespeichermaterialien sind aliphatische Kohlenwasserstoffe besonders bevorzugt die oben beispielhaft aufgezählten. Insbesondere werden aliphatische Kohlenwasserstoffe mit 14 bis 20 Kohlenstoffatomen sowie deren Gemische bevorzugt.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Mikrokapseln umfassend einen Kapselkern und eine Kapselwand aufgebaut aus
10 bis 100 Gew.-% eines oder mehrerer Ci-C24-Alkylester der Acryl- und/oder Methac- rylsäure (Monomere I), 5 bis 60 Gew.-% eines bi- oder polyfunktionellen Monomers (Monomere II), welches in Wasser nicht löslich oder schwer löslich ist und 0 bis 85 Gew.-% sonstige Monomere (Monomer III)
wobei die Mikrokapseln eine mittleren Teilchengröße von 1 ,5 - 2,5 μm haben und 90 % der Teilchen eine Teilchengröße < 4 μm, bevorzugt < 3,5 μm, insbesondere < 3 μm haben als Zwischenprodukt. Die Halbwertsbreite der Mikrokapselverteilung beträgt 0,2 bis 1 ,5 μm bevorzugt 0,4 bis 1 μm. Das Zwischenprodukt erhält man gemäß dem oben beschriebenen Verfahren. Die hiernach erhaltenen erfindungsgemäßen wässrigen Dispersionen der Mikrokapseln ermöglichen eine Umsetzung ohne weitere Zwischenisolie-
rung der Mikrokapseln zu den erfindungsgemäßen elektrolyttragenden Mikrokapseln. Darüber hinaus weist es auch selber in einigen Anwendungen von mikroverkapselten Latentwärmespeichermaterialien vorteilhafte Eigenschaften auf.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Mikrokapselpulver ist vielfältig. So lässt es sich vorteilhaft zur Modifizierung von Fasern und Textilerzeugnissen beispielsweise von Textilgeweben und Nonwovens (z.B. Vliesstoffe) usw. einsetzen. Als Applikationsformen sind hierbei insbesondere Mikrokapselbeschichtungen, Schäume mit Mikrokapseln und mikrokapselmodifizierte Textilfasern zu nennen. Für Beschichtungen wer- den die Mikrokapseln zusammen mit einem polymeren Bindemittel und gegebenenfalls anderen Hilfsstoffen, in der Regel als Dispersion, auf ein Textilerzeugnis aufgebracht. Übliche Textilbindemittel sind filmformende Polymere mit einer Glasübergangstemperatur im Bereich von -45 bis 45°C vorzugsweise -30 bis 12°C. Die Herstellung solcher Mikrokapselbeschichtungen wird beispielsweise in der WO 95/34609 beschrieben auf die ausdrücklich Bezug genommen wird. Die Modifizierung von Schäumen mit Mikrokapseln erfolgt in ähnlicher Weise, wie in der DE 981576T und der US 5,955,188 beschrieben. Das vorgeschäumte Substrat, vorzugsweise ein Polyurethan oder PoIy- ether, wird mit einer bindemittelhaltigen Mikrokapseldispersion oberflächenbehandelt. Anschließend gelangt die Bindemittel-Mikrokapsel-Mischung durch Anlegen von Vaku- um in die offenporige Schaumstruktur, in der das Bindemittel aushärtet und die Mikrokapseln an das Substrat bindet. Eine weitere Verarbeitungsmöglichkeit ist die Modifizierung der Textilfasern selbst, z.B. durch Verspinnen aus einer Schmelze oder einer wässrigen Dispersion wie in der US 2002/0054964 beschrieben. Schmelzspinnverfahren werden dabei für Nylon-, Polyester-, Polypropylenfasern und ähnliche Fasern ein- gesetzt während das Nassspinnverfahren vor allem zur Herstellung von Acrylfasern dient.
Das erfindungsgemäße Mikrokapselpulver weist eine gute chemische Reinigungsbeständigkeit auf.
Ein weiteres breites Anwendungsfeld sind Bindebaustoffen mit mineralischen, silikatischen oder polymeren Bindemitteln. Man unterscheidet dabei zwischen Formkörpern und Beschichtungsmassen. So zeichnen sie sich durch ihre Hydrolysestabilität gegenüber den wässrigen und oft alkalisch wässrigen Materialien aus.
Unter einem mineralischen Formkörper wird ein Formkörper verstanden, der aus einem Gemisch aus einem mineralischen Bindemittel, Wasser, Zuschlägen sowie gegebenenfalls Hilfsmitteln nach Formgebung dadurch entsteht, dass das mineralische Bindemittel-Wasser-Gemisch als Funktion der Zeit, gegebenenfalls unter Einwirkung erhöhter Temperatur, erhärtet. Mineralische Bindemittel sind allgemein bekannt. Es handelt sich um feinteilige anorganische Stoffe wie Kalk, Gips, Ton, Lehm und/oder Zement, die durch Anrühren mit Wasser in ihre gebrauchsfertige Form überführt werden, wobei letztere beim sich selbst überlassen, an der Luft oder auch unter Wasser, gegebenenfalls unter Einwirkung erhöhter Temperatur, als Funktion der Zeit steinartig verfestigen.
Die Zuschläge bestehen in der Regel aus körnigem oder faserförmigem natürlichem oder künstlichem Gestein (Kies, Sand, Glas- oder Mineralfasern), in Sonderfällen auch aus Metallen oder organischen Zuschlägen oder aus Gemischen der genannten Zuschläge, mit Korngrößen oder Faserlängen, die dem jeweiligen Verwendungszweck in an sich bekannter Weise angepasst sind. Häufig werden zum Zweck der Farbgebung auch Buntpigmente als Zuschläge mitverwendet.
Als Hilfsmittel kommen insbesondere solche Substanzen in Betracht, die das Erhärten beschleunigen oder verzögern oder die die Elastizität oder Porosität des verfestigten mineralischen Formkörpers beeinflussen. Hierbei handelt es sich insbesondere um Polymerisate, wie sie z. B. aus der US-A 4,340,510, der GB-PS 1 505 558, der US-A 3,196,122, der US-A 3,043,790, der US-A 3,239,479, der DE-A 43 17 035, der DE-A 43 17 036, der JP-A 91/131 533 und anderen Schriften bekannt sind.
Die erfindungsgemäßen polyelektrolytmodifizierten Mikrokapseln sowie ihr unmodifi- ziertes Zwischenprodukt eignen sich zur Modifikation von mineralischen Bindebaustoffen (mörtelartige Zubereitungen), die ein mineralisches Bindemittel enthalten, das aus 70 bis 100 Gew.-% Zement und 0 bis 30 Gew.-% Gips besteht. Dies gilt insbesondere dann, wenn Zement das alleinige mineralische Bindemittel ist. Die erfindungsgemäße Wirkung ist dabei von der Zementart im wesentlichen unabhängig. Je nach Vorhaben können also Hochofenzement, Ölschieferzement, Portlandzement, hydrophobierter Portlandzement, Schnellzement, Quellzement oder Tonerdezement verwendet werden, wobei sich die Verwendung von Portlandzement als besonders günstig erweist. Bezüglich weiterer Details sei auf die DE-A 196 23 413 verwiesen. In typischer Weise enthal- ten die Trockenzusammensetzungen mineralischer Bindebaustoffe, bezogen auf die Menge an mineralischem Bindemittel, 0,1 bis 20 Gew.-% Mikrokapseln.
Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen polyelektrolytmodifizierten Mikrokapseln sowie ihr unmodifiziertes Zwischenprodukt als Zusatz in mineralischen Beschich- tungsmassen wie Putz angewendet. Ein solcher Putz für den Innenbereich setzt sich üblicherweise aus Gips als Bindemittel zusammen. In der Regel beträgt das Gewichtsverhältnis Gips/Mikrokapsel von 95 : 5 bis 70 : 30. Höhere Mikrokapselanteile sind natürlich möglich.
Beschichtungen für den Außenbereich wie Außenfassaden oder Feuchträume können Zement (zementöse Putze), Kalk oder Wasserglas (mineralische oder Silikat-Putze) oder Kunststoffdispersionen (Kunstharzputze) als Bindemittel zusammen mit Füllstoffen und gegebenenfalls Pigmenten zur Farbgebung enthalten. Der Anteil der Mikrokapseln am Gesamtfeststoff entspricht den Gewichtsverhältnissen für Gipsputze.
Ferner eignen sich die erfindungsgemäßen polyelektrolytmodifizierten Mikrokapseln sowie ihr unmodifiziertes Zwischenprodukt als Zusatz in polymeren Formkörpern oder polymeren Beschichtungsmassen. Hierunter sind thermoplastische und duroplastische Kunststoffe zu verstehen, bei deren Verarbeitung die Mikrokapseln nicht zerstört werden. Beispiele sind Epoxy-, Harnstoff-, Melamin-, Polyurethan und Silikonharze und auch Lacke sowohl auf Lösungsmittelbasis, High-Solid-Basis, Pulverlack oder Wasserbasislack und Dispersionsfilme. Geeignet ist das Mikrokapselpulver auch zur Einarbeitung in Kunststoffschäume und Fasern. Beispiele für Schäume sind Polyurethanschaum, Polystyrolschaum, Latexschaum und Melaminharzschaum.
Ferner eignen sich die erfindungsgemäßen polyelektrolytmodifizierten Mikrokapseln sowie ihr unmodifiziertes Zwischenprodukt als Zusatz in lignocellulosehaltigen Formkörpern, wie Spanplatten.
Vorteilhafte Effekte können ferner erzielt werden, wenn die erfindungsgemäßen poly- elektrolytmodifizierten Mikrokapseln sowie ihr unmodifiziertes Zwischenprodukt in mineralischen Formkörpern verarbeitet werden, die geschäumt werden.
Ferner eignet sich die erfindungsgemäßen polyelektrolytmodifizierten Mikrokapseln sowie ihr unmodifiziertes Zwischenprodukt zur Modifizierung von Gipskartonplatten. Dabei werden bevorzugt 5 bis 40 Gew.-%, insbesondere 20 bis 35 Gew.-%, Mikrokapselpulver bezogen auf das Gesamtgewicht der Gipskartonplatte (Trockensubstanz)
eingearbeitet. Die Herstellung von Gipskartonplatten mit mikroverkapselten Latentwärmespeichern ist allgemein bekannt und in der EP-A 1 421 243 beschrieben auf die ausdrücklich Bezug genommen wird. Dabei können anstelle von Karton aus Cellulose- basis auch alternative, faserartige Gebilde als beidseitige Abdeckungen für die „Gips- kartonplatte" verwendet werden. Alternative Materialien sind Polymerfasern aus z. B. Polypropylen, Polyester, Polyamid, Polyacrylaten, Polyacrylnitril und dergleichen. Auch Glasfasern sind geeignet. Die alternativen Materialien können als Gewebe und als sogenannte „nonwovens", also als vliesartige Gebilde eingesetzt werden. Derartige Bauplatten sind beispielsweise aus der US 4,810,569, US 4,195,110 und US 4,394,411 bekannt.
Ferner eignen sich die erfindungsgemäßen polyelektrolytmodifizierten Mikrokapseln sowie ihr unmodifiziertes Zwischenprodukt zur Herstellung von Wärmeträgerflüssigkeit. Unter dem Begriff Wärmeträgerflüssigkeit sind im Rahmen dieser Anmeldung sowohl Flüssigkeiten für den Wärmetransport als auch Flüssigkeiten für den Kältetransport, also Kühlflüssigkeiten, gemeint. Das Prinzip der Übertragung von Wärmeenergie ist in beiden Fällen gleich und unterscheidet sich lediglich in der Übertragungsrichtung.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. Bei den Prozentan- gaben in den Beispielen handelt es sich um Gewichtsprozent sofern nicht anders angegeben.
Die Teilchengröße des Mikrokapselpulvers wurde mit einem Malvern Particle Sizer Typ 3600E gemäß einer Standardmessmethode bestimmt, die in der Literatur dokumentiert ist. Die Halbwertsbreite ist die Breite der Verteilung in halber Höhe des Maximums. Der D(0, 9) Wert besagt, dass 90 % der Teilchen eine Teilchengröße (nach dem Volumenmittel) kleiner/gleich diesem Wert haben. Der D(0, 1) Wert besagt, dass 10 % der Teilchen eine Teilchengröße (nach dem Volumenmittel) bis zu diesem Wert haben. Entsprechend bedeutet D(0, 5), dass 50 % der Teilchen eine Teilchengröße (nach dem Volumenmittel) kleiner/gleich diesem Wert haben. Der Span -Wert ergibt sich aus dem Quotienten aus der Differenz (D(0, 9) - D(0, 1)) und D(0, 5).
Bestimmung der Abdampf rate
Zur Vorbehandlung wurden 2 g der Mikrokapseldispersion in einem Metallschälchen zwei Stunden lang bei 1050C getrocknet, um etwaiges Restwasser zu entfernen. Dann
wurde das Gewicht (m0) ermittelt. Nach einstündigem Erhitzen auf 1800C wird nach abkühlen erneut das Gewicht (m-i) ermittelt. Die Gewichtsdifferenz (mo - m-i) bezogen auf mθ gibt die Abdampfrate an.
Herstellung der Mikrokapseldispersion
Beispiel 1 (ohne Polyelektrolyt)
Wasserphase 330 g Wasser
220 g einer 10 gew.-%igen wässrigen Lösung von Polyvinylalkohol (mit einer Viskosität einer 4 gew.-%igen Lösung bei 200C von 40 mPa*s nach DIN 53015 und einem Verseifungsgrad von 88%; Mowiol 40-88 der Firma Kuraray Specialities Europe (KSE)), 4,4 g Decansäure
Ölphase
440 g Paraffin mit Schmelzpunkt 62 bis 64 °C
58,2 g Methylmethacrylat 19,4 g Butandioldiacrylat
0,8 g Ethylhexylthioglycolat
Zugabe 1
0,92 g einer 75 gew.-%igen Lösung von tert-Butylperpivalat in aliphatischen Koh- lenwasserstoffen,
Zugabe 2
7,63 g einer 10 gew.-%igen wässrigen Lösung von tert-Butylhydroperoxid
Zulauf 1
28,34 g einer 1 ,1 gew.-%igen wässrigen Lösung von Ascorbinsäure
a) Bei 70 0C wurde die obige Wasserphase vorgelegt und nach Zugabe der Ölphase wurde mit einem schnelllaufenden Dissolverrührer bei 6000 Upm dispergiert. Nach 40 Minuten Dispergierung wurde eine stabile Emulsion der mittlerenTeil- chengröße D[4,3] = 1 ,9 μm erhalten.
b) Zugabe 1 wurde zugegeben und die Emulsion unter Rühren bei 2500 Upm 60 Minuten bei einer Temperatur von 700C gehalten. Anschließend wurde über einen Zeitraum von 60 Minuten auf eine Temperatur von 85 0C erwärmt und die Emulsion für eine weitere Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Es wurde Zugabe 2 zugegeben und die entstandene Mikrokapseldispersion unter Rühren innerhalb von 30 Minuten auf 200C gekühlt, während Zulauf 1 dazugegeben wurde.
Die entstandene Mikrokapseldispersion besaß einen Feststoffgehalt von 49 % und eine mittlere Teilchengröße D[4,3] = 1 ,94 μm (gemessen mit Fraunhoferbeugung). Die Halbwertsbreite der Verteilung betrug 0,65 μm, der D(0, 9) = 2,26 und die Abdampfrate 4,2%.
Beispiel 2 (ohne Polyelektrolyt)
a) Es wurde eine Mischung aus 309 g einer 10 gew.-%igen wässrigen Polyvinylal- kohollösung (Mowiol 40-88), 2,1 g einer 2,5 gew.-%igen wässrigen Lösung von Natriumnitrit und 250 g Wasser vorgelegt. Zu dieser Wasserphase wurde eine Mischung aus 431 g techn. Octadecan, (91 %iger Reinheit), 9 g Sasolwax 6805
(höherschmelzendes Paraffin der Firma Sasol Wax), 50,4 g Methylmethacrylat, 19,4 g Butandioldiacrylat, 7,8 g Methacrylsäure, 0,76 g Ethylhexylthioglycolat und 0,7 g einer 75 gew.-%igen Lösung von tert-Butylperpivalat in aliphatischen Kohlenwasserstoffen zudosiert und die Mischung mit einem schnelllaufenden Dissolverrührer bei 4000 Upm dispergiert. Nach 40 Minuten Dispergieren wurde eine stabile Emulsion der mittlerenTeilchengröße D [4,3]=2,36 μm (Durchmesser) erhalten.
b) Anschließend wurden 250 g Wasser zugegeben und die Emulsion unter Rühren mit einem Ankerrüher über einen Zeitraum von 60 Minuten auf 700C und über einen Zeitraum von 60 Minuten auf 85 0C erwärmt und bei dieser Temperatur eine Stunde gehalten. Es wurden 5,38 g einer 10 gew.-%igen wässrigen tert- Butylhydroperoxidlösung zugegeben und die entstandene Mikrokapseldispersion innerhalb von 30 Minuten unter Rühren auf 20°C gekühlt, während 28,3 g einer 1 ,1 gew.-%igen wässrigen Ascorbinsäurelösung dazugegeben wurden. Außerdem wurden 2,00 g 25 %-ige Natronlauge, 1 ,43 g Wasser und 5,03 g einer 30
gew.-%igen wässrigen Verdickerlösung (Viscalex HV 30), zugegeben um ein Aufrahmen der Dispersion zu verhindern.
Die entstandene Mikrokapseldispersion besaß einen Feststoffgehalt von 40 % und eine mittlere Teilchengröße D[4,3] = 2,36 μm (gemessen mit Fraunhoferbeugung), D(0, 9) = 2,88 μm die Halbwertsbreite der Verteilung betrug 0,68 μm, der Span 0,39, die Abdampfrate betrug 7,0%.
Beispiel 3 (ohne Polyelektrolyt)
a) Es wurde eine Mischung aus 206 g einer 10 gew.-%igen wässrigen Polyvinylal- kohollösung (Mowiol 15-79), 2,1 g einer 2,5 gew.-%igen wässrigen Lösung von Natriumnitrit und 350 g Wasser vorgelegt. Zu dieser Wasserphase wurde eine Mischung aus 431 g techn. Octadecan, (Reinheitsgrad 91 %ig), 9 g Sasolwax 6805 (höherschmelzendes Paraffin, 31 ,9 g) Methylmethacrylat, 12,3 g Butandiol- diacrylat, 4,9 g Methacrylsäure, 0,76 g Ethylhexylthioglycolat, 0,7 g einer 75 gew.-%igen Lösung von tert-Butylperpivalat in aliphatischen Kohlenwasserstoffen zudosiert und die Mischung mit einem schnelllaufenden Dissolverrührer bei 6000 Upm dispergiert. Nach 60 Minuten Dispergieren wurde eine stabile Emulsi- on der mittlerenTeilchengröße D[4,3]=2,57 μm erhalten.
b) Anschließend wurden 150 g Wasser und 103 g einer 10 gew.-%igen wässrigen Polyvinylalkohollösung (Mowiol 15-79) zugegeben. Die Emulsion 'wurde nun unter Rühren mit einem Ankerrüher über einen Zeitraum von 60 Minuten auf 700C und über einen Zeitraum von 60 Minuten auf 85 0C erwärmt und bei dieser Temperatur eine Stunde gehalten. Es wurden 5,38 g einer 10 gew.-%igen wässrigen tert-Butylhydroperoxidlösung zugegeben und die entstandene Mikrokapseldispersion innerhalb von 30 Minuten unter Rühren auf 200C gekühlt, während 28,3 g einer 1 ,1 gew.-%igen wässrigen Ascorbinsäurelösung dazugegeben wurden, um den pH-Wert auf 7 einzustellen.
Die entstandene Mikrokapseldispersion besaß einen Feststoffgehalt von 39 % und eine mittlere Teilchengröße D[4,3] = 1 ,98 μm (gemessen mit Fraunhoferbeugung), D(0, 9) = 2,34 μm, die Halbwertsbreite der Verteilung betrug 0,55 μm, der Span 0,35, die Ab- dampfrate betrug 35,7%.
Beispiel 4 (ohne Polyelektrolyt)
Wasserphase
425 g Wasser 412 g einer 10 gew.-%igen wässrigen Polyvinylalkohollösung (Mowiol 40-88)
2,1 g einer 2,5 gew.-%igen wässrigen Natriumnitritlösung
Ölphase
431 g techn. Octadecan, (Reinheitsgrad 91 %) 9 g Sasolwax 6805 (höherschmelzendes Paraffin
50,4 g Methylmethacrylat
19,4 g Butandioldiacrylat
7,8 g Methacrylsäure
0,76 g Ethylhexylthioglycolat 0,7 g einer 75 gew.-%igen Lösung von tert-Butylperpivalat in aliphatischen Kohlenwasserstoffen
Zugabe 1
5,38 g einer 10 gew.-%igen wässrigen tert-Butylhydroperoxidlösung
Zulauf 1
28,3 g einer 1 ,1 gew.-%igen wässrigen Ascorbinsäurelösung
Zugabe 2 1 ,00 g einer 25 %igen Natronlauge
1 ,43 g Wasser
a) Bei 40 0C wurde die obige Wasserphase vorgelegt und nach Zugabe der Ölphase wurde mit einem schnelllaufenden Dissolverrührer bei 6000 Upm dispergiert. Nach 40 Minuten Dispergierung wurde eine stabile Emulsion der mittleren Teilchengröße D[4,3]=1 ,96 μm Durchmesser erhalten.
b) Die Emulsion wurde unter Rühren mit einem Ankerrüher über einen Zeitraum von 60 Minuten auf eine Temperatur von 700C erwärmt und über weitere 60 Minuten auf eine Temperatur von 85 0C erwärmt. Anschließend wurde die Mischung eine Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Es wurde Zugabe 1 zuge-
geben und die entstandene Mikrokapseldispersion innerhalb von 30 Minuten unter Rühren auf 200C gekühlt, während Zulauf 1 dazugegeben wurde. Es wurde Zugabe 2 zugegeben, um den pH-Wert auf pH = 7 einzustellen.
Die entstandene Mikrokapseldispersion besaß einen Feststoffgehalt von 40 % und eine mittlere Teilchengröße D[4,3] = 2,17 μm (gemessen mit Fraunhoferbeugung), D(0, 9) = 2,64 μm, die Halbwertsbreite der Verteilung betrug 0,58 μm, der Span 0,42, die Abdampfrate betrug 21 ,4%.
Beispiel 5 (mit Polyelektrolyt)
100 g der nach Beispiel 4 erhaltenen Mikrokapseldispersion (Feststoffgehalt 40 Gew.- %) wurde anschließend unter Rühren mit 2 g einer 20 gew.-%igen wässrigen Lösung eines Phenolsulfonsäure-Polykondensats (Tamol® DN, Firma BASF Aktiengesellschaft) versetzt. Die Abdampfrate betrug nur noch 3,6%, bei unveränderter Teilchengrößen- Verteilung im Vergleich zu Beispiel 4.
Beispiel 6 (mit Polyelektrolyt)
100 g der nach Beispiel 4 erhaltenen Mikrokapseldispersion (Feststoffgehalt 40 Gew.- %)wurde anschließend unter Rühren mit 1 ,33 g einer 30%igen wässrigen Lösung eines PoIy(N, N-diallyl-N,N-dimethylammoniumchlorid) basierten kationischen Polymers mit einer Viskosität von 500 mPa*s nach ISO 2555 (Catiofast® CS, Firma BASF Aktiengesellschaft) versetzt. Die Abdampfrate betrug nur noch 5,8%, bei im Vergleich zu Beispiel 4 unveränderter Teilchengrößeverteilung.
Beispiel 7 (ohne Polyelektrolyt)
Wasserphase 425 g Wasser
412 g einer 10 gew.-%igen wässrigen Polyvinylalkohollösung (Mowiol 40-88) 2,1 g einer 2,5 gew.-%igen wässrigen Natriumnitritlösung
Ölphase
431 g techn. Octadecan, (Reinheitsgrad 91 %)
9 g Sasolwax 6805 (höherschmelzendes Paraffin 50,4 g Methylmethacrylat
19,4 g Butandioldiacrylat
7,8 g Methacrylasäure
0,76 g Ethylhexylthioglycolat
0,7 g einer 75 gew.-%igen Lösung von tert-Butylperpivalat in aliphatischen Kohlenwasserstoffen
Zugabe 1
5,38 g einer 10 gew.-%igen wässrigen tert-Butylhydroperoxidlösung,
Zulauf 1 28,3 g einer 1 ,1 gew.-%igen wässrigen Ascorbinsäurelösung
Zugabe 2
1 ,00 g 25 %ige Natronlauge 1 ,43 g Wasser
a) Bei 70 0C wurde die obige Wasserphase vorgelegt und nach Zugabe der Ölpha- se wurde mit einem schnelllaufenden Dissolverrührer bei 6000 Upm dispergiert. Nach 40 Minuten Dispergierung wurde eine stabile Emulsion der mittlerenTeil- chengröße D[4,3]=2,3 μm Durchmesser erhalten.
b) Die Emulsion wurde unter Rühren mit einem Ankerrüher 60 Minuten auf 700C gehalten, innerhalb von weiteren 60 Minuten auf 85 0C erwärmt und bei dieser Temperatur eine Stunde gehalten. Es wurde Zugabe 1 zugegeben und die entstandene Mikrokapseldispersion innerhalb von 30 Minuten unter Rühren auf 200C gekühlt, während Zulauf 1 dazugegeben wurde. Es wurde Zugabe 2 zugegeben, um den pH-Wert auf 7 einzustellen.
Die entstandene Mikrokapseldispersion besaß einen Feststoffgehalt von 40 % und eine mittlere Teilchengröße D[4,3] = 2,25 μm (gemessen mit Fraunhoferbeugung), D(0, 9) = 2,55 μm, die Halbwertsbreite der Verteilung betrug 0,68 μm, der Span 0,26, die Abdampfrate betrug 9,6%.
Beispiel 8 (ohne Polyelektrolyt) Wasserphase 437 g Wasser
12 g eines 32 gew.-%igen ionischen Emulgators (Disponil® FES77, der Firma Cognis)
412 g einer 10 gew.-%igen wässrigen Polyvinylalkohollösung (Mowiol 40-88), 10% in Wasser
2,1 g einer 2,5 gew.-%igen wässrigen Natriumnitritlösung
Ölphase
431 g techn. Octadecan, (Reinheitsgrad 91 %)
9 g Sasolwax 6805 (höherschmelzendes Paraffin
50,4 g Methylmethacrylat 19,4 g Butandioldiacrylat
7,8 g Methacrylsäure
0,76g Ethylhexylthioglycolat
0,7 g einer 75 gew.-%igen Lösung von tert-Butylperpivalat in aliphatischen Kohlenwasserstoffen
Zugabe 1
5,38 g einer 10 gew.-%igen wässrigen tert-Butylhydroperoxidlösung
Zulauf 1 28,3 g einer 1 ,1 gew.-%igen wässrigen Ascorbinsäurelösung
Zugabe 2
1 ,50 g 25 gew.-%ige Natronlauge 1 ,43 g Wasser
a) Bei 40 0C wurde die obige Wasserphase vorgelegt und nach Zugabe der Ölphase wurde mit einem schnelllaufenden Dissolverrührer bei 6000 Upm dispergiert. Nach 40 Minuten Dispergierung wurde eine stabile Emulsion der mittlerenTeil- chengröße D[4,3]=1 ,81 μm Durchmesser erhalten.
b) Die Emulsion wurde unter Rühren mit einem Ankerrüher innerhalb von 60 Minuten auf 700C gebracht, innerhalb von weiteren 60 Minuten auf 85 0C erwärmt und bei dieser Temperatur eine Stunde gehalten. Es wurde Zugabe 1 zugegeben und die entstandene Mikrokapseldispersion innerhalb von 30 Minuten unter Rühren auf 200C gekühlt, während Zulauf 1 dazugegeben wurde. Es wurde Zugabe 2 zugegeben, um den pH-Wert auf pH = 7 einzustellen.
Die entstandene Mikrokapseldispersion besaß einen Feststoffgehalt von 40 % und eine mittlere Teilchengröße D[4,3] = 1 ,88 μm (gemessen mit Fraunhoferbeugung), D(0, 9) = 2,15 μm, die Halbwertsbreite der Verteilung betrug 0,65 μm, der Span 0,28, die Abdampfrate betrug 15,3%.
Beispiel 9 (ohne Polyelektrolyt)
Wasserphase
437 g Wasser
1 g eines ionischen Emulgators (Tween 20)
412 g einer 10 gew.-%igen wässrigen Polyvinylalkohollösung (Mowiol 40-88),
2,1 g einer 2,5 gew.-%igen wässrigen Natriumnitritlösung
Ölphase
431 g techn. Octadecan, (91 %iger Reinheit)
9 g Sasolwax 6805 (höherschmelzendes Paraffin
50,4 g Methylmethacrylat 19,4 g Butandioldiacrylat
7,8 g Methacrylsäure
0,76 g Ethylhexylthioglycolat
0,7 g einer 75 gew.-%igen Lösung von tert-Butylperpivalat in aliphatischen Kohlenwasserstoffen
Zugabe 1
5,38 g einer 10 gew.-%igen wässrigen tert-Butylhydroperoxidlösung,
Zulauf 1 28,3 g einer 1 ,1 gew.-%igen wässrigen Ascorbinsäurelösung
Zugabe 2
. ,00 g 25 %ige Natronlauge 1 ,43 g Wasser
a) Bei 40 0C wurde die obige Wasserphase vorgelegt und nach Zugabe der Ölpha- se wurde mit einem schnelllaufenden Dissolverrührer bei 6000 Upm dispergiert. Nach 40 Minuten Dispergierung wurde eine stabile Emulsion der mittlerenTeil- chengröße D[4,3]=2,09 μm Durchmesser erhalten.
b) Die Emulsion wurde unter Rühren mit einem Ankerrüher innerhalb von 60 Minuten auf 700C gebracht, innerhalb von weiteren 60 Minuten auf 85 0C erwärmt und bei dieser Temperatur eine Stunde gehalten. Es wurde Zugabe 1 zugegeben und die entstandene Mikrokapseldispersion innerhalb von 30 Minuten unter Rühren auf 200C gekühlt, während Zulauf 1 dazugegeben wurde. Es wurde Zugabe 2 zugegeben, um den pH-Wert auf pH = 7 einzustellen.
Die entstandene Mikrokapseldispersion besaß einen Feststoffgehalt von 40 % und eine mittlere Teilchengröße D[4,3] = 2,08 μm (gemessen mit Fraunhoferbeugung), D(0, 9) = 2,45 μm, die Halbwertsbreite der Verteilung betrug 0,71 μm, der Span 0,36, die Ab- dampfrate betrug 12,2%.
Beispiel 10 (ohne Polyelektrolyt, nicht erfindungsgemäß)
Wasserphase 380 g Wasser
190 g einer 5 gew.-%igen wässrigen Dispersion von Methylhydroxypropylcellulose
(Culminal® MHPC 100) 47,5 g einer 10 gew.-%igen wässrigen Polyvinylalkohollösung (Mowiol 15-79)
2.1 g einer 2,5 gew.-%igen wässrigen Na-Nitritlösung
Ölphase
431 g techn. Octadecan, (91 %iger Reinheit)
9 g Sasolwax 6805 (höherschmelzendes Paraffin)
19,6 g Methylmethacrylat 19,6 g Butandioldiacrylat
9,8 g Methacrylsäure
0,7 g einer 75 gew.-%igen Lösung von tert-Butylperpivalat in aliphatischen Kohlenwasserstoffen
Zugabe 1 5,38 g einer 10 gew.-%igen wässrigen Lösung von tert-Butylhydroperoxid
Zulauf 1
28,3 g einer 1 ,1 gew.-%igen wässrigen Lösung von Ascorbinsäure
a) Bei 40 0C wurde die obige Wasserphase vorgelegt und nach Zugabe der Ölpha- se wurde mit einem schnelllaufenden Dissolverrührer bei 6000 Upm dispergiert. Nach 40 Minuten Dispergierung wurde eine stabile Emulsion der mittlerenTeil- chengröße D[4,3]=3,6 μm Durchmesser erhalten.
b) Die Emulsion wurde unter Rühren mit einem Ankerrüher über einen Zeitraum von 60 Minuten auf 700C erwärmt, innerhalb von weiteren 60 Minuten auf eine Temperatur von 85 0C erwärmt und bei dieser Temperatur eine Stunde gehalten. Es wurde Zugabe 1 zugegeben und die entstandene Mikrokapseldispersion innerhalb von 30 Minuten unter Rühren auf 200C gekühlt, während Zulauf 1 dazu- gegeben wurde.
Die entstandene Mikrokapseldispersion besaß einen Feststoffgehalt von 44 % und eine mittlere Teilchengröße D[4,3] = 3,5 μm (gemessen mit Fraunhoferbeugung), D(0, 9) = 5,67 μm, die Halbwertsbreite der Verteilung betrug 2,8 μm, der Span 1 ,33, die Ab- dampfrate betrug 3,8%.