Verfahren zur Verbesserung der Laufruhe einer Brennkraftmaschine, Steuervorrichtung und Brennkraftmaschine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Laufruhe einer Brennkraftmaschine, eine Steuervorrichtung, welche derart ausgebildet ist, dass sie ein solches Verfahren ausführen kann, sowie eine Brennkraftmaschine, welche eine derartige Steuervorrichtung umfasst.
Aus der EP 0 576 705 Al ist ein Verfahren zur Erkennung von Verbrennungsaussetzern in einer Brennkraftmaschine bekannt. Danach wird die Zeitspanne gemessen, während der sich die Kurbelwelle um einen definierten Winkelbetrag dreht. Die Messung der Winkelgeschwindigkeit erfolgt mithilfe von definier- ten Markierungen an einem mit der Kurbelwelle gekoppelten Rad. Die Differenz gemessener, aufeinander folgender Zeitspannen wird mit einem Grenzwert verglichen. Verbrennungsaussetzer führen zu einer vorübergehenden Verlangsamung der Winkelgeschwindigkeit der Kurbelwelle, da der Drehmomentanteil des aussetzenden Zylinders zum Antrieb der Kurbelwelle fehlt. Bei einer Verlangsamung der Winkelgeschwindigkeit erhöht sich die Differenz gemessener aufeinander folgender Zeitspannen. Bei Überschreiten eines vorgegebenen Grenzwertes wird ein Verbrennungsaussetzer erkannt und der entsprechende Zylinder abgeschaltet. Unterhalb des vorgegebenen Grenzwertes werden keine Maßnahmen ergriffen. Trotzdem kann eine Laufunruhe unterhalb des Grenzwertes zu einem unkomfortablen Fahrverhalten führen .
Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren, eine Steuervorrichtung und eine Brennkraftmaschine bereitzustellen, mit welchen eine verbesserte Laufruhe der Brennkraftmaschine erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren, die Steuervorrichtung und die Brennkraftmaschine gemäß den unabhängigen Ansprüchen
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Das Verfahren zur Verbesserung der Laufruhe gemäß dem An- spruch 1 bezieht sich auf eine Brennkraftmaschine, welche zumindest einen Brennraum und zumindest einen verstellbaren bzw. steuerbaren Aktuator aufweist, dessen Stellung einen Einfluss auf die Verbrennung in dem mindestens einen Brennraum hat. Gemäß dem Verfahren wird ein Laufunruhewert der Brennkraftmaschine bestimmt und mit einem vorgegebenen ersten Laufunruhegrenzwert verglichen. In dem Fall, dass der Laufunruhewert den ersten Laufunruhegrenzwert übersteigt, wird der Aktuator unter Fortführung der Verbrennung in allen Brennräumen der Brennkraftmaschine von einer aktuellen Ausgangsstel- lung in eine Endstellung gebracht. In dem Fall, dass der Laufunruhewert einen vorgegebenen zweiten Laufunruhegrenzwert, welcher größer ist als der erste Laufunruhegrenzwert, übersteigt, wird die Verbrennung in mindestens einem Zylinder unterbunden .
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass neben einem Defekt in der Zündungs- oder Einspritzanlage der Brennkraftmaschine auch andere Aktuatoren, welche beispielsweise im Ansaugtrakt oder im Abgastrakt der Brennkraftmaschine angeord- net sind, Fehlzündungen und daher eine verschlechterte Laufruhe verursachen können. Bei einer Fehlstellung bzw. Fehlpositionierung dieser Aktuatoren kann es beispielsweise zu einem Falschlufteintrag in den Brennraum oder zu einer erheblichen Beeinflussung des Strömungsverhaltens der in die Brenn- kraftmaschine geleiteten Gase kommen. In beiden Fällen kann es zu Fehlzündungen kommen. Im Unterschied zum Stand der Technik, bei dem beim Überschreiten eines Grenzwertes für die Laufunruhe einzelne Zylinder durch Abschalten der Einspritzung oder der Zündung vollständig deaktiviert werden, wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Verbesserung der Laufruhe durch Veränderung der aktuellen Stellung des Aktua- tors unter Fortführung der Verbrennung in allen Zylindern er-
reicht. Dadurch steht die Leistung aller Zylinder der Brennkraftmaschine bei gleichzeitig verbesserter Laufruhe zur Verfügung. Ferner ist zu bedenken, dass eine Abschaltung eines Zylinders bei Fehlzündungen zwar den Schadstoffausstoß redu- ziert, jedoch die Laufruhe einer Brennkraftmaschine insgesamt negativ beeinflusst. Neben dem ersten Laufunruhegrenzwert ist ein größerer zweiter Laufunruhegrenzwert vorgegeben, ab dessen Überschreitung die Verbrennung in dem betroffenen Brennraum unterbunden wird. Dies kann beispielsweise durch Deakti- vierung der Zündung und/oder der Einspritzung in dem jeweiligen Brennraum geschehen. Der zweite Laufunruhegrenzwert kann dabei derart bemessen sein, dass bei dessen Überschreitung ein Fehler in der Einspritzung oder der Zündung angenommen werden kann oder der Schadstoffausstoß nur durch Abschalten des einen Brennraums ausreichend reduzierbar ist.
In einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 2 ist die Endstellung dadurch gekennzeichnet, dass der Einfluss des Ak- tuators auf die Verbrennung in der Endstellung minimal ist.
Bei dieser Ausgestaltung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Wahrscheinlichkeit zur Verbesserung der Laufruhe dann am größten ist, wenn der Aktuator in eine Stellung gebracht wird, in der sein Einfluss auf die Verbrennung am geringsten ist.
In einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 3 verbleibt der Aktuator in der Endstellung, falls nach Einnahme der Endstellung durch den Aktuator eine Verbesserung der Laufruhe erkannt wird.
Durch diese Fixierung des Aktuators in der Endstellung wird erreicht, dass die Laufruhe der Brennkraftmaschine dauerhaft verbessert bleibt. Ein weiterer negativer Einfluss des Aktua- tors auf die Laufruhe wird dadurch vermieden.
In einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 4 wird in dem Fall, dass es aufgrund der Einnahme der Endstellung durch den Aktuator zu einer Verbesserung der Laufruhe kommt, ein Eintrag in eine der Brennkraftmaschine zugeordnete Speicher- Vorrichtung vorgenommen.
Ein derartiger Eintrag in der Speichereinrichtung kann beispielsweise beim nächsten Service ausgelesen werden und entsprechende Maßnahmen zur Behebung des Defektes vorgenommen werden.
In einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 5 weist die Brennkraftmaschine mehrere Aktuatoren auf, deren Stellung jeweils einen Einfluss auf die Verbrennung in dem mindestens einen Brennraum hat, wobei für zumindest einen Teil der Aktuatoren die Verfahrensschritte gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 individuell durchgeführt werden.
Bei dieser Ausgestaltung des Verfahrens ist es möglich, den Einfluss eines jeden Aktuators auf die Laufruhe individuell zu bestimmen. Dadurch ist es möglich, unter einer Vielzahl von Aktuatoren denjenigen Aktuator zu identifizieren, welcher die Laufruhe der Brennkraftmaschine eventuell negativ beein- flusst. Dies erleichtert später, beispielsweise bei einer In- spektion, die Identifizierung der Fehlerquelle, wodurch eine Behebung des Fehlers schneller und kostengünstiger durchgeführt werden kann. Ferner können die Aktuatoren, welche die Laufunruhe nicht verursachen, weiterhin voll eingesetzt werden .
In der Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 6 handelt es sich bei einem der Aktuatoren um ein Tankentlüftungsventil, welches in einer Entlüftungsleitung zwischen einem Kraftstoffdämpfespeicher und einem Saugrohr der Brennkraftma- schine angeordnet ist, und welches in einer offenen Stellung den Kraftstoffdämpfespeicher mit dem Saugrohr pneumatisch verbindet und in einer geschlossenen Stellung den Kraftstoff-
dämpfespeicher von dem Saugrohr pneumatisch trennt, wobei in dem Fall, dass der Laufunruhewert den vorgegebenen ersten Laufunruhegrenzwert übersteigt, das Tankentlüftungsventil geschlossen wird.
In der Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 7 handelt es sich bei einem der Aktuatoren um ein Abgasrückführventil, welches in einer Abgasrückführleitung zwischen einem Abgastrakt und einem Saugrohr der Brennkraftmaschine angeordnet ist, und welches in einer offenen Stellung den Abgastrakt mit dem Saugrohr pneumatisch verbindet und in einer geschlossenen Stellung den Abgastrakt von dem Saugrohr pneumatisch trennt, wobei in dem Fall, dass der Laufunruhewert den vorgegebenen ersten Laufunruhegrenzwert übersteigt, das Abgasrückführven- til geschlossen wird.
In einer offenen Stellung des Tankentlüftungsventils können Kraftstoffdämpfe aus dem Kraftstoffdämpfespeicher in das Saugrohr gelangen und an der Verbrennung teilnehmen. Analog können in einer offenen Stellung des Abgasrückführventils Abgase aus dem Abgastrakt in das Saugrohr und den Brennraum gelangen. Bei einer fehlerhaften Positionierung des Tankentlüftungsventils bzw. des Abgasrückführventils kann daher Falschluft in den Brennraum gelangen, was zu Fehlzündungen und da- mit zu einer Beeinträchtigung der Laufruhe der Brennkraftmaschine führen kann. Die Laufruhe der Brennkraftmaschine wird gemäß diesen Ausgestaltungen dadurch verbessert, dass das Tankentlüftungsventil bzw. das Abgasrückführventil geschlossen und somit der Fremdlufteintrag unterbunden wird.
In Ausgestaltungen des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 8 und 9 kann es sich bei einem der Aktuatoren um eine Drallplatte, welche in dem Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine angeordnet ist, und/oder um einen Verstellmechanismus für ein Ventil, mittels dem der Gasfluss durch den Brennraum gesteuert wird, handeln .
Die Drallklappe hat einen erheblichen Einfluss auf das Strömungsverhalten der in den Brennraum einströmenden Gase. Der Verstellmechanismus, mittels dem sowohl der Hub als auch die Öffnungs- und Schließzeitpunkte eines Einlass- oder eines Auslassventils der Brennkraftmaschine einstellbar sind, be- einflusst ebenfalls je nach Stellung die Verbrennung im Brennraum.
Eine Steuervorrichtung gemäß dem Anspruch 10 ist derart aus- gebildet, dass es das Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 9 ausführen kann. Eine Brennkraftmaschine gemäß dem Anspruch 12 umfasst eine derartige Steuervorrichtung.
Bezüglich der Vorteile der Steuervorrichtung und der Brenn- kraftmaschine wird auf die Ausführungen zu Anspruch 1 verwiesen .
Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläu- tert. In den Figuren sind:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine mit einem Kraftstoffversorgungssystem;
Figur 2A,
Figur 2B ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zur Verbesserung der Laufruhe einer Brennkraftmaschine .
In Figur 1 ist schematisch eine Brennkraftmaschine 1 mit
Kraftstoffdirekteinspritzung und mit einem Kraftstoffversorgungssystem dargestellt. Die Brennkraftmaschine 1 weist mindestens einen Zylinder 2 und einen in dem Zylinder 2 auf und ab beweglichen Kolben 3 auf. Die zur Verbrennung nötige Frischluft wird über einen Ansaugtrakt 4 in einen von dem Zylinder 2 und dem Kolben 3 begrenzten Brennraum eingeleitet. Stromabwärts einer Ansaugöffnung 5 befindet sich in dem An-
saugtrakt 4 ein Luftmassensensor 6 zur Erfassung des Luftdurchsatzes im Ansaugtrakt 4, eine Drosselklappe 7 zur Steuerung des Luftdurchsatzes im Ansaugtrakt 4, ein Saugrohr 8, eine Drallklappe 9 zur Beeinflussung des Einströmverhaltens des Gasstroms in den Brennraum und ein Einlassventil 10, mittels dem der Brennraum mit dem Ansaugtrakt 4 wahlweise verbunden oder getrennt werden.
Die Verbrennungsabgase werden über einen Abgastrakt 11 der Brennkraftmaschine 1 abgeführt. Der Brennraum wird mittels eines Auslassventils 12 mit dem Abgastrakt 11 wahlweise verbunden oder von diesem getrennt. Die Abgase werden in einem Abgasreinigungskatalysator 13 gereinigt. Im Abgastrakt 11 befindet sich ferner ein so genannter Lambda-Sensor 14 zur Mes- sung des Sauerstoffgehalts im Abgas. Der Abgastrakt 11 und das Saugrohr 8 im Ansaugtrakt 4 sind über eine Abgasrückführ- leitung 15 und ein in der Abgasrückführleitung 15 angeordnetes, steuerbares Abgasrückführventil 16 verbindbar.
Das Einlassventil 10 und das Auslassventil 12 weisen jeweils einen steuerbaren Verstellmechanismus 17 auf, mittels dem der Ventilhub und/oder die Ventilöffnungszeiten und Ventilschließzeiten verstellt werden können.
Der Kraftstoff wird mittels eines in den Brennraum ragenden
Einspritzventils 18 direkt in den Brennraum eingespritzt. Die Zündung der Verbrennung geschieht mittels einer Zündkerze 19. Die durch die Verbrennung erzeugte Antriebsenergie wird über eine Kurbelwelle 20 an den Antriebsstrang des Kraftfahrzeuges (nicht dargestellt) übertragen. Dabei erfasst ein Drehzahlsensor 21 die Drehzahl der Kurbelwelle 20. Dies kann bekanntermaßen dadurch geschehen, dass die Drehung eines mit der Kurbelwelle 20 gekoppelten Geberrads 22 durch den Drehzahlsensor 21 erfasst wird. Bei einer Mehrzylinder- Brennkraftmaschine 1 ist dabei jedem Segment bzw. jedem Sektor des Geberrades 22 ein bestimmter Zylinder 2 zugeordnet. Die Brennkraftmaschine 1 weist ferner pro Brennraum einen
Drucksensor 23 zur Erfassung des Verbrennungsdrucks in jedem Brennraum auf.
Das Kraftstoffversorgungssystem der Brennkraftmaschine 1 um- fasst einen Kraftstofftank 24, dem über einen verschließbaren Einfüllstutzen 25 Kraftstoff zuführbar ist. Der Kraftstoff wird mittels einer Kraftstoffpumpe 26 über eine Kraftstoffversorgungsleitung 27 den Einspritzventilen zugeführt. Dabei sind in der Kraftstoffversorgungsleitung 27 eine Hochdruck- pumpe 28 und ein Druckspeicher 29 angeordnet. Die Hochdruckpumpe 28 hat die Aufgabe, dem Druckspeicher 29 den Kraftstoff mit hohem Druck zuzuführen. Der Druckspeicher 29 ist dabei als gemeinsamer Druckspeicher 29 für alle Einspritzventile 18 ausgebildet. Von ihm aus werden alle Einspritzventile 18 mit druckbeaufschlagtem Kraftstoff versorgt.
Das KraftstoffVersorgungssystem der Brennkraftmaschine 1 weist ferner eine Tankentlüftungsvorrichtung auf. Zu der Tankentlüftungsvorrichtung gehört ein Kraftstoffdämpfespei- eher 30, welcher beispielsweise als Aktivkohlebehälter ausgebildet ist und über eine Verbindungsleitung 31 mit dem Kraftstofftank 24 verbunden ist. Die in dem Kraftstofftank 24 entstehenden Kraftstoffdämpfe werden so in den Kraftstoffdämpfespeicher 30 geleitet und dort von der Aktivkohle adsor- biert. Der Kraftstoffdämpfespeicher 30 ist über eine Entlüftungsleitung 32 mit dem Saugrohr 8 der Brennkraftmaschine 1 verbunden. In der Entlüftungsleitung 32 befindet sich ein steuerbares Tankentlüftungsventil 33. Ferner kann dem Kraftstoffdämpfespeicher 30 über eine Belüftungsleitung 34 und ein optional darin angeordnetes steuerbares Belüftungsventil 35 Frischluft zugeführt werden. Bei Betrieb der Brennkraftmaschine 1 kommt in bestimmten Betriebsbereichen, beispielsweise Leerlauf oder Teillast, durch Öffnen des Tankentlüftungsventils 33 und des Belüftungsventils 34 zu einem Spüleffekt, bei dem die in dem Kraftstoffdämpfespeicher 30 gespeicherten Kraftstoffdämpfe in das Saugrohr 8 geleitet werden und an der Verbrennung teilnehmen.
Der Brennkraftmaschine 1 ist eine Steuervorrichtung 36 zugeordnet, in welcher kennfeidgesteuerte Motorsteuerungsfunktionen (KFl bis KF5) softwaremäßig implementiert sind. Die Steu- ervorrichtung 36 ist mit sämtlichen Aktuatoren und Sensoren der Brennkraftmaschine 1 über Signal- und Datenleitungen verbunden. Konkret ist die Steuervorrichtung 36 unter anderem mit dem steuerbaren Belüftungsventil 35, dem steuerbaren Tankentlüftungsventil 33, dem Luftmassensensor 6, der steuer- baren Drosselklappe 7, dem steuerbaren Abgasrückführventil
16, dem steuerbaren Einspritzventil 18, der Zündkerze 19, den steuerbaren Ventilverstellmechanismen 17, der steuerbaren Drallklappe 9, dem Drucksensor 23, dem Lambda-Sensor 14 und dem Drehzahlsensor 21 verbunden.
Einige der Aktuatoren der Brennkraftmaschine 1 haben einen Einfluss auf die Verbrennung in den Brennräumen. Als Beispiel sind hier insbesondere das Tankentlüftungsventil 33, das Abgasrückführventil 16, die Drallklappe 9 und der Ventilver- Stellmechanismus 17 zu nennen. Je nach ihrer Stellung ist der Einfluss auf die Verbrennung unterschiedlich ausgeprägt. Während beispielsweise bei geöffnetem Tankentlüftungsventil 33 Kraftstoffdämpfe in das Saugrohr 8 eingeleitet werden und an der Verbrennung teilnehmen, ist der Zustrom von Kraftstoff- dämpfen in das Saugrohr 8 bei geschlossenem Tankentlüftungsventil 33 unterbunden. Analog wird bei geöffnetem Abgasrückführventil 16 ein Teil der Abgase in das Saugrohr 8 eingeleitet und beeinflussen auch hier die Verbrennung, wogegen dies bei geschlossenem Abgasrückführventil nicht der Fall ist. Die Drallklappe 9 beeinflusst je nach ihrem Anstellwinkel das
Einströmverhalten der Frischluft in den Brennraum und damit die Verbrennung im Brennraum in unterschiedlichem Maße. Je nach Stellung der Verstellmechanismen 17 für die Ventile 10, 12 ergeben sich für die Ventile 10, 12 unterschiedliche Ven- tilhübe sowie unterschiedliche Öffnungs- und Schließzeiten. Auch dies hat einen Einfluss auf die Verbrennung im Brennraum. Aufgrund dieser Beeinflussung der Verbrennung durch die
Aktuatoren kann es bei Vorliegen eines Defekts oder einer fehlerhaften Positionierung einer der Aktuatoren zu einer schlechten Verbrennung oder gar zu Fehlzündungen kommen, was eine Laufunruhe der Brennkraftmaschine 1 hervorruft.
Die Laufunruhe der Brennkraftmaschine 1 wird von der Steuervorrichtung 36 mittels des Drehzahlsensors 21 und/oder des Drucksensors 23 überwacht. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass die Steuervorrichtung 36 durch Auswertung der Signale des Drehzahlsensors 21 bzw. des Drucksensors 23 einen Laufunruhewert φ ermittelt, welcher ein Maß für die Laufunruhe darstellt. Die Steuervorrichtung kann daher als Mittel zur Bestimmung des Laufunruhewertes φ angesehen werden. Bei der Verwendung des Signals des Drucksensors 23 kann beispielswei- se der Druckverlauf in einem der Brennräume mit dem Druckverlauf in den anderen Brennräumen verglichen und entsprechende Abweichungen als Laufunruhe interpretiert werden. Wie weiter oben schon erwähnt wurde, tastet der Drehzahlsensor 21 das mit der Kurbelwelle 20 gekoppelte Geberrad 22 ab. Dabei ist jedem Brennraum ein bestimmter Sektor auf dem Geberrad 22 zugeordnet. Mittels des Drehzahlsensors 21 berechnet die Steuervorrichtung 36 die Drehgeschwindigkeit des Geberrades 22 und wertet diese individuell für die brennraumspezifischen Sektoren aus. Die Geschwindigkeit, mit welcher sich die Sek- toren an dem Drehzahlsensor 21 vorbeibewegen, stellt ein Maß für den Drehmomentbeitrag und damit für die Güte der Verbrennung für jeden Brennraum dar. Stellt die Steuervorrichtung 36 daher, beispielsweise in einem stationären Betriebszustand, bei einem bestimmten Sektor eine Abweichung im Vergleich zu den anderen Sektoren fest, so kann daraus ein Laufunruhewert φ berechnet werden. An dieser Stelle wird auch auf die Offen- legungsschrift EP 0 576 705 Al verwiesen, in der ein Verfahren zur Bestimmung der Laufunruhe detailliert beschrieben ist .
Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens zur Verbesserung der Laufruhe der Brennkraftmaschine 1 wird anhand des Ablaufdiagramms in Figur 2 näher erläutert.
Nach dem Start des Verfahrens in Schritt 100 bestimmt die
Steuervorrichtung 36 in Schritt 101 durch Auswertung der Signale des Drehszahlsensors 21 und/oder des Drucksensors 23 kontinuierlich den Laufunruhewert φ der Brennkraftmaschine 1. Weiter wird in Schritt 102 geprüft, ob der Laufunruhewert φ einen vorgegebenen ersten Laufunruhegrenzwert φlthres übersteigt. Ist dies nicht der Fall, so wird diese Abfrage wiederholt. Wird der Laufunruhegrenzwert φlthres jedoch überstie¬ gen, so identifiziert die Steuervorrichtung 36 in Schritt 103 den Brennraum, durch welchen die erhöhte Laufunruhe verur- sacht wird. Dies ist durch die eindeutige Zuordnung der Segmente bzw. Sektoren auf dem Geberrad 22 möglich.
Anschließend wird in Schritt 104 geprüft, ob der Laufunruhewert φ einen vorgegebenen zweiten Laufunruhegrenzwert φ2thres übersteigt. Ist dies der Fall, so wird der Brennraum, welcher für die erhöhte Laufunruhe verantwortlich ist, in Schritt 105 durch Abschalten des zugehörigen Einspritzventils 18 oder der zugehörigen Zündkerze 19 deaktiviert. Ist dies jedoch nicht der Fall, d.h., dass der Laufunruhewert φ zwischen dem ersten Laufunruhegrenzwert φlthres und dem zweiten Laufunru¬ hegrenzwert φ2thres liegt, so wird in Schritt 106 ein erster der Aktuatoren von seiner aktuelle Ausgangsstellung in eine Endstellung gebracht. Die Endstellung ist dabei vorteilhafterweise so gewählt, dass der Einfluss des Aktuators in der Endstellung auf die Verbrennung minimal ist oder die Verbrennung stabilisiert wird.
Die Steuervorrichtung 36 prüft daraufhin in Schritt 107, ob sich durch die Veränderung der Stellung des ersten Aktuators eine Verringerung der Laufunruhe ergibt. Ist dies der Fall, so wird in Schritt 108 der erste Aktuator in der Endstellung fixiert und ein Eintrag in einer Speichervorrichtung (nicht
dargestellt) vorgenommen, welcher beim nächsten Service e- lektronisch ausgelesen und ausgewertet werden kann. Wird in Schritt 107 jedoch keine Reduzierung der Laufunruhe festgestellt, so wird in Schritt 109 der erste Aktuator wieder in die Ausgangsstellung versetzt.
Anschließend wird in Schritt 110 ein zweiter der Aktuatoren von seiner aktuellen Ausgangsstellung in eine Endstellung gebracht. Anschließend wird in Schritt 111 geprüft, ob sich durch diese Veränderung der Stellung die Laufunruhe verringert hat. Ist dies der Fall, so wird in Schritt 112 der zweite Aktuator in dieser Endstellung fixiert und auch hier ein Eintrag in der Speichervorrichtung vorgenommen. Falls keine Reduzierung der Laufunruhe festgestellt werden kann, wird in Schritt 113 der zweite Aktuator in die Ausgangsstellung zurückversetzt .
Auch wenn im Ausführungsbeispiel des Verfahrens gemäß Figur 4 das Verfahren an dieser Stelle mit Schritt 114 beendet wird, so ist darauf hinzuweisen, dass Verfahrensschritte 106 bis
109 bzw. 110 bis 113 analog auch noch auf weitere Aktuatoren angewendet werden können.
Es wird ferner darauf hingewiesen, dass das erfindungsgemäße Verfahren insofern nicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß der Figur 2 beschränkt ist, dass eine brennraumindividuelle Laufunruhe ermittelt wird. Das Verfahren ist auch dann anwendbar, wenn eine allgemeine Laufunruhe der Brennkraftmaschine erfasst wird, welche nicht speziellen Brennräumen zu- geordnet wird. Die Zuordnung der Laufunruhe zu individuellen Brennräumen erlaubt jedoch die Identifizierung und das gezielte Abschalten derjenigen Brennräume, welche die Laufunruhe verursachen.