XLR-Kabelsteckverbinder
Die Erfindung betrifft einen XLR-Kabelsteckverbinder.
XLR- Steckverbinder zur Herstellung von elektrischen Steckverbindungen, insbesondere zur Übertragung von Audio-Signalen, sind bekannt und werden von unterschiedlichen Herstellern angeboten. Bei Steckverbindern unterscheidet man ganz generell Stecker (male), die als eiekt- rische Kontaktelemente Kontaktstifte aufweisen, und Steckerbuchsen (female), die Kontaktbuchsen besitzen, in welche die Kontaktstifte eines Steckers einsteckbar sind. Weiters unterscheidet man bei Steckverbindern zwischen Kabelsteckverbindern, auch freie Steckverbinder genannt, die zur Anbringung an einem elektrischen Kabel dienen, und Geräte-Steckverbindern, die in ein eiektrisches Gerät eingebaut werden können und auch als Chassis- oder Einbau-Steckverbinder bezeichnet werden. Sowohl Kabelsteckverbinder als auch Gerätesteckverbinder können als Stecker oder als Steckerbuchsen ausgebildet werden. Bei XLR- Steckverbindern sind alle diese Ausbildungen bekannt. Als Stecker ausgebildete XLR- Kabelsteckverbinder können mit als Steckerbuchsen ausgebildeten XLR-Gerätesteck- verbindem oder mit als Steckerbuchsen ausgebildeten XLR-Kabelsteckverbindern zusammen- gesteckt werden. Als Steckerbuchsen ausgebildete XLR-Kabelsteckverbinder können mit als Stecker ausgebildeten XLR-Kabelsteckverbindern und mit als Stecker ausgebildeten XLR- Gerätesteckverbindem zusammengesteckt werden.
XLR-Steckverbinder sind in der Norm I EC 61076-2-103 normiert. Neben 3-poligen XLR-Steck- verbindem sind auch XLR-Steckverbinder mit anderen Polzahlen, insbesondere 4- 7 Polen, bekannt
In der Praxis kann das Problem auftreten, dass zwei als Stecker ausgebildete XLR- Steckverbinder oder zwei als Steckerbuchsen ausgebildete XLR-Steckverbinder miteinander verbunden werden sollen. Hierzu sind als "Gender-Changer" bezeichnete Adapter erhältlich, die auf den entsprechenden Steckverbinder aufgesteckt werden können. Nachteilig ist es hierbei, dass es sich um separate Teile handelt, die jeweils besorgt werden müssen und die verlorengehen können.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen XLR-Kabelsteckverbinder bereitzustellen, durch den die Flexibilität bei der Herstellung von XLR-Steckverbindungen erhöht wird. Erfindungsgemäß gelingt dies durch einen XLR-Kabelsteckverbinder mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Ein erfindungsgemäßer XLR-Kabelsteckverbinder ist somit zwischen einem dreipoligen Stecker (male) und einer dreipoligen Steckerbuchse (female) umwandelbar, indem ein Verschiebeteil zwischen einer zurückgezogenen und einer vorgeschobenen Endstellung verschoben wird. In der zurückgezogenen Endstellung des Verschiebeteils stellt der XLR-Kabelsteckverbinder einen Stecker dar, wobei die Kontaktstifte zum Einstecken in einen als Steckerbuchse ausgebil-
deten XLR-Steckverbinder aus Kanälen des Verschiebeteils herausragen. In der vorgeschobenen Endstellung bildet der XLR-Kabelsteckverbinder eine Steckerbuchse. Die Steckerstifte sind hierbei in die
Kanäle des Verschiebeteils zurückgezogen, wobei zwei dieser die Kontaktstifte aufnehmenden Kanäle zusammen mit in diesen Kanälen angeordneten Buchsenkontakten als Kontaktbuchsen der Steckerbuchse dienen. Zudem weist das Verschiebeteil einen weiteren Kanal mit einem darin angeordneten Buchsenkontakt auf, der die dritte Kontaktbuchse der Steckerbuchse bildet In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ragt in diesen weiteren Kanal ein parallel zu den Kontaktstiften liegender, aber eine kürzere Länge als diese aufweisender Ver- bindungsstift, der zur elektrischen Kontaktierung des in diesem Kanal angeordneten Buchsenkontakts dient.
Das Verschiebeteil ist vorzugsweise in einem einen Teil des Steckergehäuses bildenden Hülsenteil zwischen seinen Endstellungen verschiebbar gelagert. Hierbei ist das Verschiebeteil vorteilhafterweise durch eine in die Verschieberichtung des Verschiebeteils sich erstreckende Öffnung im Hülsenteil mit einem Bedienteil mechanisch verbunden, mittels dem die Verschiebung des Verschiebeteils erfolgt. Beispielsweise ist das Bedienteil in Form einer das Hülsenteil umgebenden Hülse ausgebildet.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Verschiebeteil zumindest in seiner vorgeschobenen Endstellung, vorzugsweise auch in seiner zurückgezogenen Endstellung gegenüber dem Hülsenteil verrastet.
Wenn im Rahmen dieser Schrift von vorne und hinten die Rede ist, so ist dies auf das einsteck- seitige Ende des Steckverbinders bezogen, d.h. ein weiter vorne liegendes Teil befindet sich näher beim einsteckseitigen Ende als ein weiter hinten liegendes Teil.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnung erläutert. In dieser zeigen: Fig. 1 und 2 Schrägsichten eines XLR-Kabelsteckverbinders gemäß der Erfindung in der vorgeschobenen Endstellung des Verschiebeteils zusammen mit einem herkömmlichen in Form eines Chassissteckers ausgebildeten XLR-Steckverbinder; Fig. 3 und 4 Schrägsichten analog Fig. 3 und 4 des XLR-Kabelsteckverbinders gemäß der
Erfindung in der zurückgezogenen Endstellung des Verschiebeteils zusammen mit ei- nem herkömmlichen in Form einer Chassissteckerbuchse ausgebildeten XLR-
Steckverbinder;
Fig. 5 den XLR-Kabelsteckverbinder gemäß der Erfindung in der zurückgezogenen Endstellung des Verschiebeteils gegenüber den Fig. 3 und 4 um 180° um seine Längsachse gedreht; Fig. 6 eine stirnseitige Ansicht des erfindungsgemäßen XLR-Kabelsteckverbinders von der
Einsteckseite her;
Fig. 7 einen Querschnitt entlang der Linie A-A von Fig. 8, um 180° um die Längsachse gedreht;
Fig. 8 und 9 Schnitte entlang der Linie B-B von Fig. 6, um 180° um die Längsachse gedreht, in den beiden Endstellungen des Verschiebeteils;
Fig. 10 und 11 Schnitte entlang der Linie C-C von Fig. 6 in den beiden Endstellungen des Verschiebeteils; Fig. 12 eine Schrägsicht des erfindungsgemäßen XLR-Kabelsteckverbinders, 'wobei Teile des
Steckverbinders explosionsartig auseinandergezogen dargestellt sind; Fig. 13 eine Schrägsicht des Verschiebeteils mit den herausgezogenen hülsenförmigen Buchsenkontakten;
Fig. 14 eine Schrägsicht des Kontaktstift-Trägers mit herausgezogenen Kontaktstiften.
Der erfindungsgemäße XLR-Kabelsteckverbinder gemäß dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel weist ein in einem Hülsenteil 1 parallel zur Längsachse 28 des XLR-Kabelsteckverbinders bzw. des Hülsenteils 1 verschiebbar gelagertes Verschiebeteil 2 auf. Das aus elektrisch isolierendem Material bestehende Verschiebeteil 2 besitzt einen ersten, einen zwei- ten, einen dritten und einen vierten Kanal 3 - 6, die sich parallel zur Längsachse 28 des XLR- Kabelsteckverbinders erstrecken. An der einsteckseitigen Stirnseite 7 des Verschiebeteils 2 münden diese Kanäle 3 - 6 an den Eckpunkten einer gedachten Raute, wie dies aus der stirnseitigen Ansicht gemäß Fig. 6 ersichtlich ist. Hierbei münden der erste und zweite Kanal 3, 4 an diagonal gegenüberliegenden Eckpunkten und der dritte und vierte Kanal 5, 6 münden an den beiden anderen diagonal gegenüberliegenden Eckpunkten. Die Kanäle 3 - 6 durchsetzen das Verschiebeteil 2, bilden also Durchgangsöffnungen durch das Verschiebeteil 2 und durchsetzen dieses von seiner von der Einsteckseite abgewandten Stirnseite 8 bis zur einsteckseitigen Stirnseite 7.
Der erste, zweite und dritte Kanal 3, 4, 5 nehmen einen ersten, einen zweiten und einen dritten Kontaktstift 9, 10, 11 auf. In der zurückgezogenen Endstellung des Verschiebeteils 2 (Fig. 3 -5, 9, 11) ragen die parallel zur Längsachse 28 des XLR-Kabelsteckverbinders liegenden Kontaktstifte 9, 10, 11 einsteckseitig aus den Kanälen 3, 4, 5 heraus, in der vorgeschobenen Endstellung des Verschiebeteils 2 (Fig. 1, 2, 8, 10) sind die Kontaktstifte 9, 10, 11 dagegen in die Kanä- Ie 3, 4, 5 zurückgezogen, wobei sich einsteckseitig der einsteckseitigen Enden 12 der Kontaktstifte 9, 10, 11 freie Abschnitte der Kanäle 3, 4, 5 befinden. In dieser vorgeschobenen Endstellung des Verschiebeteils ragt ein Abschnitt des Verschiebeteils 2 aus dem einsteckseitigen Ende des Hülsenteils 1 heraus.
In der zurückgezogenen Endstellung des Verschiebeteils 2 ragt ein Abschnitt des Hülsenteils 1 über das einsteckseitige Ende des Verschiebeteils 2 hinaus. Dieser einsteckseitige Endabschnitt des Hülsenteils 1 umgibt die aus den Kanälen 3, 4, 5 ragenden Abschnitte der Kontaktstifte 9, 10, 11.
Die Kontaktstifte 9, 10, 11 sind von einem Kontaktstift-Träger 13 gehalten, der in das Hülsenteil 1 eingesetzt ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich beim Hülsenteil 1, welches hier aus einem leitfähigen Material, insbesondere Metall besteht, und beim Kontaktstift-Träger 13, der aus einem elektrisch isolierenden Material besteht, um separate Teile. Grundsätzlich
könnten diese beiden Teile auch einstückig ausgebildet sein, beispielsweise, aus einem elektrisch isolierenden Kunststoff, der im Bereich des Hülsenteils mit einer Metallbeschichtung versehen sein kann, wenn ein Schirmleiter angeschlossen werden soll.
Das Hülsenteil 1 bildet einen Teil eines Steckergehäuses, welches im gezeigten Ausführungsbeispiel weiters ein hinteres Gehäuseteil 14 umfasst, das mit dem Hülsenteil 1 verbunden werden kann. Beispielsweise können die beiden Teile wie dargestellt über ein Innengewinde am einen Teil und ein Außengewinde am anderen Teil zusammengeschraubt werden. Das hintere Gehäuseteil 14 kann eine insbesondere in Form einer Spannzange ausgebildete Kabelzugent- lastungseinrichtung aufnehmen. Das Steckergehäuse kann auch in anderer Form ausgebildet sein, beispielsweise einteilig ausgebildet sein oder weitere Gehäuseteile umfassen.
Zumindest im ersten, zweiten und vierten Kanal 3, 4, 6 des Verschiebeteils 2 sind Buchsenkontakte 15, 16, 17 angeordnet Diese bilden in der vorgeschobenen Endstellung des Verschiebe- teils 2 zusammen mit den einsteckseitigen Endabschnitten der Kanäle 3, 4, 6 Buchsenkontakte zur Kontaktierung von Kontaktstiften 18 eines XLR-Steckers 19, der in der vorgeschobenen Endstellung des Verschiebeteils 2 in den ersten, zweiten und vierten Kanal 3, 4, 6 des Verschiebeteils 2 einsteckbar ist. Ein Beispiel eines mit dem erfindungsgemäßen XLR- Kabelsteckverbinder zusammensteckbaren herkömmlichen XLR- Steckverbinders, der als Ste- cker 19, hier in Form eines Chassissteckers, ausgebildet ist, ist in den Fig. 1 und 2 dargestellt.
In der zurückgezogenen Endstellung des Verschiebeteils 2 können die aus dem ersten, zweiten und dritten Kanal 3, 4, 5 herausragenden Kontaktstifte 9, 10, 11 in Kontaktbuchsen 20 eines in Form einer Steckerbuchse 21 ausgebildeten herkömmlichen XLR-Steckverbinders eingesteckt werden. Eine solche in Form eines Chassisteckverbinders ausgebildete Steckerbuchse 21 ist beispielhaft in den Fig. 3 und 4 dargestellt.
Die Buchsenkontakte 15, 16, 17 sind vorzugsweise hülsenförmig ausgebildet; wie insbesondere aus Fig. 13 ersichtlich. Hierbei dienen die in den ersten und zweiten Kanälen 3, 4 angeordne- ten ersten und zweiten Buchsenkontakte 15, 16 auch zur Führung der ersten und zweiten Kontaktstifte 9, 10, wobei diese Kontaktstifte 9, 10 auch in der vorgeschobenen Endstellung des Verschiebeteils 2 in hintere Abschnitte der ersten und zweiten Buchsenkontakte 15, 16 ragen und diese elektrisch kontaktieren. Die elektrische Kontaktierung der ersten und zweiten Buchsenkontakte 15, 16 erfolgt somit über die ersten und zweiten Kontaktstifte 9, 10.
Eine einfache Kontaktierung des dritten Buchsenkontakts 17 kann wie gezeigt durch einen Verbindungsstift 22 erreicht werden, der parallel zu den Kontaktstiften 9, 10, 11 ausgerichtet ist und in den vierten Kanal ό des Verschiebeteils 2 ragt. Hierbei weist er eine kürzere Erstreckung in Richtung zur Einsteckseite hin auf, so dass er auch in der zurückgezogenen Endstellung des " Verschiebeteils 2 nicht aus dem einsteckseitigen Ende des vierten Kanals 6 herausragt. In der vorgeschobenen Endstellung des Verschiebeteils 2 ragt er aber noch in den hülsenförmigen dritten Buchsenkontakt 17 und kontaktiert diesen elektrisch. Statt dessen könnte die Kontaktie-
rung des dritten Buchsenkontakts 17 auch in anderer Weise erfolgen, beispielsweise über eine Litze oder einen Gleitkontakt an der äußeren Umfangsfläche des Verschiebeteils 2. Der vierte Kanal 6 könnte dann auch als von der Einsteckseite des Verschiebeteils 2 ausgehende Sacklochbohrung ausgebildet sein, sich also nicht bis zur Stirnseite 8 des Verschiebeteils 2 erstre- cken.
Der dritte Kontaktstift 11 ist mit dem dritten Buchsenkontakt 17 elektrisch verbunden, im gezeigten Ausführungsbeispiel über ein Verbindungsteil 26, welches einerseits den dritten Kontaktstift 11, andererseits den Verbindungsstift 22 kontaktiert und welches beispielsweise in Form eines Plättchens mit zwei Löchern zum Aufstecken auf den Kontaktstift 11 und Verbindungsstift 22 ausgebildet ist
Im dritten Kanal 5 befindet sich eine Führungsbuchse 23 für den dritten Kontaktstift 11. Diese besitzt der Einfachheit halber dieselbe Ausbildung wie die Buchsenkontakte 15, 16, 17. Statt dessen könnte auch eine in anderer Weise ausgebildete Führungsbuchse für den Kontaktstift 3 • vorgesehen sein oder eine solche separate Führungsbuchse auch entfallen.
Anstelle von hülsenförmigen Buchsenkontakten 15, 16, 17 könnten diese auch in anderer Weise ausgebildet sein, beispielsweise in Form von Gabeln oder Plättchen. Evtl. könnten hierbei separate Führungsbuchsen zur Führung der Kontaktstifte 9, 10 und/oder des Verbindungsstifts 22 vorgesehen sein. Auch in diesem Fall kann die elektrische Kontaktierung der ersten und zweiten Buchsenkontakte 15, 1.6 durch die Kontaktstifte 9, 10 und/oder die Kontaktierung des dritten Buchsenkontakts 17 über einen Verbindungsstift 22 erfolgen.
Der im Ausführungsbeispiel dargestellte XLR-Kabelsteckverbinder dient zum Anschluss an ein elektrisches Kabel, es handelt sich also um einen Kabelsteckverbinder bzw. freien Steckverbinder. Hierzu wird das Kabel durch die hintere Öffnung 24 im hinteren Gehäuseteil 14 eingeführt und die Kabeladern werden mit den Kontaktstiften 9, 10, 11 verbunden. Die Kontaktstifte 9, 10, 11 weisen. hierbei an ihren von der Einsteckseite abgelegenen Enden Anlötelemente 25 auf. Da der dritte Kontaktstift 11 über das Verbindungsteil 26 mit dem Verbindungsstift 22 verbunden ist, kann die Verbindung der entsprechenden Kabelader wahlweise mit dem Kontaktstift 11 oder dem Verbindungsstift 22 erfolgen, der zu diesem Zweck ebenfalls ein Anlötelement 25 aufweist. Das Anlötelement 25 entweder des Kontaktstifts 11 oder des Verbindungsstifts 22 könnte auch entfallen.
Anstelle der Anlötelemente 25 könnten auch andere Verbindungselemente, beispielsweise Crimpteile vorhanden sein.
Zum Verschieben des Verschiebeteüs 2 dient ein außerhalb des Hülsenteils 1 gelegenes Be- dienteil 27, welches mit dem Verschiebeteil 2 mechanisch verbunden ist. Die Verbindung erfolgt durch eine in Richtung der Längsachse 28 sich erstreckende Öffnung 29 im Hülsenteil 1 hindurch. Im gezeigten Ausführungsbeispiel greift nach außen abstehende Arme 30 des Verschiebeteils 2, die die Öffnung 29 durchsetzen, in Ausnehmungen 31 des Bedienteils 27 ein.
Das beispielsweise aus Kunststoff bestehende Bedienteil 27 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel hülsenförmig ausgebildet und umgibt das Hülsenteil 1. Andere Ausbildungen sind ebenso denkbar und möglich.
Bei XLR-Steckverbindem weist die Steckerbuchse üblicherweise einen Riegel mit Rastnasen auf, die in eine Ausnehmung des vorspringenden Abschnitts des Gehäuses des Steckers einrastet Zu diesem Zweck ist am Verschiebeteil 2 ein Riegel 32 mit Rastnasen 33 angeordnet, die in der vorgeschobenen Endstellung des Verschiebeteils 2 im Bereich des über das Hülsenteil 1 hinausragenden Abschnitts des Verschiebeteils 2 liegen und über dieses radial nach außen vorstehen. Im in den Stecker 19 eingesteckten Zustand greifen diese in die Ausnehmung des Steckers 19 ein. Das Verschiebeteil 2 ist im Bereich des Riegels 32 mit einer Ausnehmung versehen.
Das Bedienteil 27 weist einen durch in Richtung der Längsachse 28 verlaufende Schlitze 34, 35 freigestellten Betätigungsarm 36 mit einem Betätigungsstück 37 auf. Durch Eindrücken des Betätigungsstücks 37, welches hierbei durch die Öffnung 29 im Hülsenteil 1 wirkt, können die Rastnasen 33 radial nach innen verschoben werden, so dass sie außer Eingriff mit der Ausnehmung im Stecker 19 gelangen und der XLR-Kabelsteckverbinder aus dem Stecker 19 herausge- zogen werden kann.
Zum Verriegeln des in der zurückgezogenen Endstellung des Verschiebeteils 2 in eine Steckerbuchse 21 eingesteckten XLR-Kabelsteckverbinders dient eine Ausnehmung 38 in der inneren Mantelfläche des über das Verschiebeteil 2 vorragenden Abschnitts des Hülsenteils 1. In diese Ausnehmung 38 greifen im zusammengesteckten Zustand der beiden Steckverbinder Rastnasen eines Riegels der Steckerbuchse 21 ein (nicht dargestellt in den Fig. 3 und 4).
An der äußeren Mantelfläche des aus dem Hülsenteil 1 herausragenden Abschnitts des Verschiebeteils 2 in dessen vorgeschobener Endstellung befindet sich eine in achsialer Richtung des XLR-Kabelsteckverbinders verlaufende Zentrierrippe 39, die beim Einstecken in den Stecker 19 in eine Nut 40 des Steckers 19 eingeführt wird, wodurch die richtige Winkelstellung der beiden Steckerteile vorgegeben wird.
Die Zentrierrippe 39 ist in einer in achsialer Richtung verlaufenden Nut 41 an der inneren Man- telfläche des Hülsenteils 1 geführt, wodurch das Verschiebeteil 2 gegenüber dem Hülsenteil 1 verdrehgesichert ist.
Zur Montage des XLR-Kabelsteckverbinders wird das Verschiebeteil 2 in einer zur Längsachse des Hülsenteils 1 geneigten Ausrichtung mit seinen Armen 30 in die Öffnung 29 des Hülsen- teils 1 eingesetzt. Um die Arme 30 in die Ausnehmungen 31 des Bedienteils 27 einzuführen, weist das Bedienteil 27 entlang seiner inneren Mantelfläche verlaufende Einführkanäle auf und wird das etwas elastisch ausgebildete Material des Bedienteils 27 etwas verformt (auf eine ovale Querschnittskonturdes Bedienteils 27).
Die Umwandlung eines erfindungsgemäßen XLR-Kabelsteckverbinders zwischen einem Stecker und einer Steckerbuchse erfolgt somit wie bereits erwähnt durch eine achsiale Verschiebung des Verschiebeteils 2 mittels des Bedienteils 27. Hierbei erfolgt in den beiden Endstellungen des Verschiebeteils 2 vorzugsweise eine Verrastung des Verschiebeteils 2 gegenüber dem Hülsenteil 1. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist zu diesem Zweck die Ausnehmung 31 an zwei Stellen ihrer achsialen Erstreckung Verbreiterungen 42, 43 auf. In diese ragen im unbetä- tigten Zustand des Betätigungsstücks 37 Vorsprünge 44, die sich an radial nach innen abstehenden Armen des Betätigungsstücks 37 befinden, wenn sich das Verschiebeteil 2 in einer seiner Endstellungen befindet. Um die Vorsprünge 44 außer Eingriff der jeweiligen Verbreiterung 42, 43 zu bringen, wird das Betätigungsstück 37 ausgehend von seiner Neutralstellung (die es ohne Einwirkung von äußeren Kräften aufgrund der Elastizität des Betätigungsarms 36 einnimmt) leicht eingedrückt. Die Verschiebung der Rastnasen 33 erfolgt demgegenüber erst bei einem stärkeren Eindrücken des Betätigungsstücks 37.
Günstigerweise ist eine Verrastung des Verschiebeteils 2 gegenüber dem Hülsenteil 1 zumindest in der vorgeschobenen Endstellung des Schiebeteils 2 vorhanden, um ein Zurückschieben des Verschiebeteils 2 beim Einstecken in einen Stecker zu verhindern.
Die vor den einsteckseitigen Enden 12 der Kontaktstifte 9, 10 liegenden Abschnitte des ersten und zweiten Kanals 3, 4 und der entsprechende Abschnitt des vierten Kanals 6 bilden zusammen mit den Buchsenkontakten 15, 16, 17 wie beschrieben Kontaktbuchsen, um den XLR- Kabelsteckverbinder in der vorgeschobenen Endstellung des Verschiebeteils 2 mit einem Stecker elektrisch zu verbinden. Diese Kontaktbuchsen befinden sich hierbei in einer stirnseitigen Ansicht des Steckverbinders gesehen an den Eckpunkten eines gedachten gleichschenkligen rechtwinkligen Dreiecks. In der zurückgezogenen Endstellung des Verschiebeteils 2 befinden sich die einsteckseitigen Enden 12 der Kontaktstifte 9, 10, 1 1 ebenfalls an den Eckpunkten eines gedachten gleichschenkligen Dreiecks, wobei diese beiden Dreiecke in Bezug auf dieO Längsachse 28 des Steckverbinders um 180° gegeneinander verdreht sind. Um den XLR- Kabelsteckverbinder zunächst in einen Stecker 19 (bei vorgeschobenem Verschiebeteil 2) und anschließend in eine Steckerbuchse 21 (bei zurückgezogenem Verschiebeteil 2) einzustecken, welche die gleiche geometrische Kontaktanordnung wie der Stecker 19 aufweist, muss der XLR-Kabelsteckverbinder gemäß der Erfindung somit um 180° um seine Längsachse 28 rotiert werden, wie dies am besten aus den Fig. 1 bis 4 ersichtlich ist.
Ein erfindungsgemäßer XLR-Kabelsteckverbinder kann somit sowohl als dreipoliger XLR- Stecker als auch als dreipolige XLR-Steckerbuchse eingesetzt werden, wobei ohne Änderungen der Verbindungen der Kabeladern mit den Kontaktstiften 9, 10, 11 bzw. den Buchsenkontakten 15, 16, 17 jeweils eine korrekte Belegung der Kontaktstifte 9, 10, 11 bzw. Buchsenkon- takte 15, 16, 17 vorliegt. Ein Kabel, an dem ein erfindungsgemäßer XLR-Kabelsteckverbinder angeschlossen ist, kann somit sowohl mit einem Stecker als mit einer Steckerbuchse gemäß dem XLR-Standard zusammengesteckt werden.
L e g e n d e zu den Hinweisziffern:
1 Hülsenteil 24 Öffnung
2 Verschiebeteil 25 Anlötelement
3 erster Kanal 26 Verbindungsteil
4 zweiter Kanal 27 Bedienteil
5 dritter Kanal 28 Längsachse
6 vierter Kanal 29 Öffnung
7 einsteckseitige Stirnseite 30 Arm
8 Stirnseite 31 Ausnehmung
9 erster Kontaktstift 32 Riegel
10 zweiter Kontaktstift 33 Rastnase
11 dritter Kontaktstift 34 Schlitz
12 einsteckseitiges Ende 35 Schlitz
13 Kontaktstift-Träger 36 Betätigungsarm
14 hinteres Gehäuseteil 37 Betätigungsstück
15 erster Buchsenkontakt 38 Ausnehmung
16 zweiter Buchsenkontakt 39 Zentrierrippe
17 dritter Buchsenkontakt 40 Nut
18 Kontaktstift 41 Nut
19 Stecker 42 Verbreiterung
20 Kontaktbuchse 43 Verbreiterung
21 Steckerbuchse 44 Vorsprung
22 Verbindungsstift
23 Führungsbuchse