Gehäuse zur Abschirmung magnetischer Felder
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Gehäuse zur Abschirmung magnetischer Felder laut dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , wobei das Gehäuse zumindest zwei Teile, ein Unterteil und ein Oberteil, aufweist, die geeignet sind, ein Uhrwerk einer Uhr zu umspannen und gegen äußere magnetische Felder abzuschirmen, sowie auf eine Uhr mit einem derartigen Gehäuse.
Es ist insbesondere bei Pilotenuhren und anderen sogenannten antimagnetischen Uhren, deren erwünschte Präzision oder deren Einsatzgebiet die Abschirmung bzw. Neutralisierung von außen anliegenden magnetischen Feldern erzwingt, üblich, das Uhrwerk hinreichend vor dem Einfluß dieser Felder zu schützen.
Dies ist im Prinzip durch die Konstruktion eines Uhrwerks möglich, dessen Funktion durch eventuell vorhandene Magnetfelder nicht beeinflußt wird, was zum Beispiel durch Ersetzen der Stahlteile durch Teile aus magnetisch nicht leitendem Material zu erreichen ist.
In der Regel genügt es hierfür jedoch schon, ein eventuell außen anliegendes Magnetfeld im Inneren des Uhrwerks auf weniger als 4800 A/m zu begrenzen, was den Normen NIHS90-10 bzw. SN ISO764 entspricht. Daher wird aus Kostengründen normalerweise eine Abschirmvorrichtung aus Weicheisen bevorzugt, um am Ort des Uhrwerks einen Raum fast ohne störende magnetische Felder zu erzielen. Selbst wenn diese Lösung die Größe der Uhr erhöht, bleibt ein Abschirmgehäuse ein einfaches und wirksames Mittel zum Schutz von Uhrwerken, vor allem von mechanischen Uhren mit klassischem Regulierorgan aus Unruh und Feder.
Es existieren dabei seit geraumer Zeit zahlreiche Varianten solcher Gehäuse, wie etwa den Dokumenten CH 25 165 (1902), CH 122 391 (1926), FR 1 029 181 (1950), CH 317 198 (1954), CH 516 835 (1967), US 3 919 836 (1973) und DE 2 918 373 (1979) zu entnehmen ist, wobei die dort beschriebenen
Vorrichtungen zumeist aus zumindest zwei Teilen bestehen, die nach deren
Zusammenfügen das Uhrwerk weitgehend umspannen und dieses gegen äußere Magnetfelder schützen.
Allerdings treten hierbei verschiedene Schwierigkeiten auf, denen durch die bisher bekannten Vorrichtungen keineswegs allen abgeholfen wird.
So ist zum einen die magnetische Abschirmwirkung des Gehäuses abhängig von der Form der in der Praxis immer nötigen Öffnungen im Gehäuse, etwa für die Durchgänge der Bedienungselemente, Zeigerwellen, Anzeigescheiben und anderer Anzeigestränge oder wegen des Auf baus des Gehäuses aus mehreren Teilen, was einen hermetischen Einschluß des Uhrwerks verhindert. Dabei verhalten sich etwa mehrere kleinere, nebeneinanderliegende Öffnungen im Gehäuse zum Teil wie eine einzige große Öffnung, die ein großes magnetisches Störfeld bewirkt. Insbesondere gilt dies auch für sich auf 360° erstreckende, ringförmige Öffnungen selbst kleinerer Ausmaße, so wie sie normalerweise zumindest an der Trennfuge zwischen dem Unterteil und dem Oberteil des Gehäuses auftreten.
Zum anderen sind bekannte Abschirmgehäuse oft aus zwei oder drei Teilen aufgebaut, nämlich einem Werkring, der direkt am Umfang des Uhrwerks befestigt ist, einem Gehäuseboden, der oft durch eine Feder zwischen dem Uhrwerksboden und dem Uhrgehäuseboden gehalten wird und mit dem Werkring ein Teil formen kann, und einem Gehäusedeckel, der an der Anzeigeseite des Uhrwerks befestigt wird und oftmals gleichzeitig als Zifferblatt fungiert. Allerdings ist ein Zifferblatt aus Weicheisen aus mannigfaltigen Gründen von Nachteil, etwa weil dieses Zifferblatt als flaches Bauteil ohne jeglichen Absatz eine sogar eher größere, ringförmige Öffnung mit dem Werkring formt und daher, wie oben erwähnt, ein relativ großes magnetisches Störfeld im Inneren des Abschirmgehäuses zur Folge hat. Größe und Form der ringförmigen Öffnung zwischen Zifferblatt und Werkring sind dabei nur schwer zu kontrollieren, da Unebenheiten des Zifferblatts durch die Herstellungstoleranzen oder ungenaue Positionierung dieser Teile im Laufe des
Zusammenbaus möglich sind. Auch ist die Herstellung eines Zifferblatts aus
Weicheisen schwieriger im Vergleich zu konventionellen Zifferblättern aus dazu geeigneten Legierungen, vor allem bei komplexen Uhren mit mehreren Anzeigen und vielfältigen Funktionen. Zudem verformt sich ein Zifferblatt aus Weicheisen wegen dessen Materialeigenschaften natürlich um einiges einfacher, was während des Zusammenbaus der Uhr durch die nötige Positionierung des Zifferblatts Probleme bereitet und danach erhöhten Nachverkaufsservice bedingt.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Überwindung der vorgenannten Schwierigkeiten und die Realisierung eines Gehäuses zur Abschirmung von Magnetfeldern, das eine kostengünstige, einfache und effiziente Schutzvorrichtung darstellt, während es gleichzeitig die Herstellung und den Zusammenbau sowohl des Gehäuses als auch der Uhr insgesamt vereinfacht und dabei die magnetische Abschirmwirkung verbessert.
Dieses Ziel wird durch die Lehre des Anspruchs 1 gelöst, indem die Erfindung die im Anspruch 1 und/oder in den abhängigen Ansprüchen genannten Kennzeichen aufweist.
Der Erfindungsgegenstand zeichnet sich hierfür insbesondere dadurch aus, daß das Oberteil des Gehäuses derart angebracht ist, daß es im am Uhrwerk angebrachten Zustand in einer zum Uhrwerk parallelen Ebene beweglich ist, während es in der zu dieser Ebene senkrechten Richtung im wesentlichen nicht verschiebbar ist, das heißt in dieser Richtung höchstens ein Höhenspiel im Bereich von etwa 1/100 mm besitzt, das für die parallel zur Uhrwerksebene gegebene Beweglichkeit des Oberteils nötig ist. Da das Oberteil im eingebauten Zustand durch seine Glockenform formschlüssig in das Unterteil des Gehäuses eingreift, hat dies den Vorteil, daß durch die Beweglichkeit des Oberteils die Anforderungen an die Herstellungstoleranzen hinsichtlich der Zentrierung des glockenförmigen Abschnitts des Oberteils und des ringförmigen Abschnitts des Unterteils verringert werden können, während gleichzeitig die Anforderungen an die Toleranzen der Durchmesser dieser beiden Teile erhöht werden können. Dies
bewirkt zum einen eine Vereinfachung der Herstellung dieser Teile und des
Zusammenbaus des Gehäuses, da das Oberteil beweglich ist, und zum anderen eine Verbesserung der Abschirmwirkung, da die Paßform der beiden Teile aufeinander verbessert und daher die ringförmige Öffnung zwischen diesen Teilen sowie damit einhergehend das magnetische Störfeld im Gehäuseinneren verkleinert wird.
Die in der zum Uhrwerk parallelen Ebene bewegliche Befestigung des glockenförmigen Oberteils kann hierbei vorteilhafterweise mittels Schrauben und Unterlagscheiben einer speziellen Form erfolgen, so wie dies aus den abhängigen Ansprüchen hervorgeht.
Weiterhin ist es vorteilhaft, daß bei einer Uhr mit einem erfindungsgemäßen Abschirmgehäuse das Zifferblatt konventionell gewählt werden kann, da das glockenförmige Oberteil des Gehäuses Durchgangslöcher aufweist, durch welche Füße eines Zifferblatts hindurchgreifen, mittels welcher Letzteres am Uhrwerk befestigt ist. Die oben erwähnten Schwierigkeiten des Weicheisens bei dessen Verwendung für das Zifferblatt werden somit durch die Trennung von Gehäuseoberteil und Zifferblatt ausnahmslos vermieden. Dies ist insbesondere auch dadurch gewährleistet, daß die Oberseite der genannten Unterlagscheiben eine Beabstandung des über dem glockenförmigen Oberteil angebrachten Zifferblatts von der Oberfläche des glockenförmigen Oberteils ermöglicht.
Weitere Vorteile ergeben sich aus den in den abhängigen Ansprüchen genannten Merkmalen sowie der im Folgenden die Erfindung mit Hilfe der Abbildungen im Detail darlegenden Beschreibung.
Die beigefügten Abbildungen stellen beispielhaft mehrere Ausführungsformen eines Abschirmgehäuses laut der vorliegenden Erfindung dar.
Die Abbildung 1 illustriert schematisch im Querschnitt das Prinzip einer Uhr, dessen Uhrwerk mittels eines erfindungsgemäßen Abschirmgehäuses geschützt ist.
Die Abbildung 2 ist eine schematische Ansicht der beweglichen Befestigung des Oberteils am Uhrwerk mittels Schrauben und Unterlagscheiben.
Die Abbildung 3 ist eine perspektivische Darstellung des am Uhrwerk befestigten Oberteils. Die Abbildungen 4a und 4b zeigen eine erste Möglichkeit für die
Positionierung des glockenförmigen Oberteils am Uhrwerk; Abbildung 4c stellt eine perspektivische Ansicht des Oberteils mit der Nut an dessen Innenseite dar, und Abbildung 4d zeigt eine darin positionierte, offene Ringfeder.
Die Abbildungen 5a und 5b zeigen eine zweite Möglichkeit für die Positionierung des glockenförmigen Oberteils am Uhrwerk, Abbildung 5c stellt einen entsprechenden Dichtring dar.
Die Abbildungen 6a und 6b zeigen eine dritte Möglichkeit für die Positionierung des glockenförmigen Oberteils am Uhrwerk, Abbildung 6c stellt einen entsprechenden Federknopf dar.
Im Folgenden soll die Erfindung mit Hilfe der erwähnten Abbildungen im Detail beschrieben werden.
Unter Verweis auf die Abbildung 1 sei zunächst das Prinzip einer Uhr, dessen Uhrwerk mittels eines erfindungsgemäßen Abschirmgehäuses geschützt ist, erläutert. Ein Gehäuse zur Abschirmung magnetischer Felder gemäß der vorliegenden Erfindung weist zumindest zwei Teile auf, ein Unterteil 4, 5 und ein glockenförmiges Oberteil 3. Das Unterteil 4, 5 und das glockenförmige Oberteil 3 bestehen dabei in der Regel aus Weicheisen oder einem anderen Material mit ähnlichen magnetischen Eigenschaften und besitzen eine Form, die diese Teile dazu eignet, ein Uhrwerk 1 einer Uhr zu umspannen. Das Unterteil besteht vorzugsweise aus zwei separaten, ineinanderfügbaren Teilen, einem Boden 5 und einem ringförmigen Mittelteil 4, kann aber auch einteilig sein. Das ringförmige Mittelteil 4 wird im zusammengebauten Zustand direkt am Umfang des Uhrwerks 1 befestigt, der Boden des Abschirmgehäuses wird normalerweise durch eine Feder
15 zwischen dem Uhrwerksboden und dem Boden des Uhrgehäuses 2 gehalten, wobei beides in konventioneller Art und Weise erfolgen kann. Das Oberteil 3 entspricht einem Gehäusedeckel, wobei die Glockenform dieses Teils ein formschlüssiges Ineinandergreifen von Oberteil 3 und Unterteil 4, 5 erlaubt. Der glockenförmige Abschnitt des Oberteils 3 kann entweder das ringförmige Mittelteil 4 umschließen oder in dieses eingefügt werden. Die Glockenform des Oberteils 3 dient hierbei unter anderem der Reduzierung der radialen Öffnung zwischen Oberteil 3 und ringförmigem Mittelteil 4, um damit das magnetische Störfeld im Gehäuseinneren möglichst gering zu halten. Des weiteren ist das glockenförmige Oberteil 3 im zusammengebauten
Zustand derart am Uhrwerk 1 angebracht, daß es in einer zum Uhrwerk 1 parallelen Ebene beweglich ist, während es in der zu dieser Ebene senkrechten Richtung im wesentlichen nicht verschiebbar ist. In dieser Richtung besitzt das Oberteil 3 höchstens ein Höhenspiel von etwa 1/100 mm, das für seine entlang der Uhrwerksebene vorhandene Beweglichkeit nötig ist. Wie aus Abbildung 2 ersichtlich, kann die in der zum Uhrwerk 1 parallelen Ebene bewegliche Befestigung des glockenförmigen Oberteils 3 zum Beispiel mittels Schrauben 9 und Unterlagscheiben 10 erfolgen, welche dem Oberteil 3 in der obengenannten Ebene in allen Richtungen ein Spiel von zum Beispiel ungefähr 0,1 mm lassen, während es senkrecht dazu beaufschlagt ist und daher in dieser Richtung fast kein Spiel besitzt. Dazu weist das glockenförmige Oberteil 3 zylinderförmige Durchgänge 3.1 auf, durch welche hindurch die Schrauben 9 und Unterlagscheiben 10 am Uhrwerk 1 befestigt werden können.
Insbesondere besitzen sowohl die Unterlagscheiben 10 als auch die Durchgänge 3.1 im Oberteil 3 hierfür eine spezielle Gestalt, um der beweglichen Befestigung des Oberteils 3 am Uhrwerk 1 gerecht zu werden. Diese Gestalt besteht einerseits darin, daß jede Unterlagscheibe 10 in ihrer Längsrichtung zwei Abschnitte 10.1 , 10.2 verschiedenen Durchmessers aufweist, die als zwei übereinanderliegende Kränze verschiedener Größe angesehen werden können,
insofern die Unterlagscheibe 10 im Zentrum ein Loch zur Aufnahme der Schraube
9 besitzt. Die Unterseite 10.3 des oberen, größeren Abschnitts 10.1 der Unterlagscheibe 10 ist, siehe Abbildung 2, geeignet, das glockenförmige Oberteil 3 gegen das Uhrwerk 1 , auf dem dieses aufliegt, zu halten. Andererseits weist jeder Durchgang 3.1 im glockenförmigen Oberteil 3 ebenfalls zwei Abschnitte 3.1.1 , 3.1.2 verschiedenen Durchmessers auf, die jeweils leicht größer dimensioniert sind als der entsprechende, darin zu positionierende Abschnitt 10.1 , 10.2 der Unterlagscheibe 10. Dadurch wird zum einen ein ringförmiger Vorsprung 3.2 im unteren Bereich des Durchgangs 3.1 geschaffen, auf welchem die obengenannte Unterseite 10.3 des oberen, größeren Abschnitts 10.1 der Unterlagscheibe 10 aufliegt. Dies bewirkt, daß das Oberteil 3 in der zur Uhrwerksebene senkrechten Richtung im wesentlichen nicht beweglich ist. Zum anderen wird durch die im Vergleich zu den Außendurchmessern der Unterlagscheibe 10 leicht größeren Innendurchmesser des Durchgangs 3.1 ein Spiel geschaffen, das es dem Oberteil 3 ermöglicht, im auf dem Uhrwerk 1 angebrachten Zustand in horizontaler Richtung, also in der zum Uhrwerk 1 parallelen Ebene, beweglich zu bleiben.
Die Tatsache, daß das Oberteil 3 in vertikaler Richtung, also in der zu obengenannter Ebene senkrechten Richtung, im wesentlichen nicht verschiebbar ist, kann dadurch erreicht werden, daß das Uhrwerk 1 gegenüberliegend den zylinderförmigen Durchgängen 3.1 des glockenförmigen Oberteils 3 vorzugsweise Ausfräsungen 1.1 aufweist, deren Durchmesser leicht größer dimensioniert ist als derjenige des unteren Abschnitts 10.2 der Unterlagscheibe 10. Die Höhe der Ausfräsungen 1.1 ist so gewählt, daß sie zusammen mit der Dicke des Vorsprungs 3.2 des Oberteils 3 bzw. des unteren Abschnitts 3.1.2 des zylinderförmigen Durchgangs 3.1 der Höhe des unteren Abschnitts 10.2 der Unterlagscheibe 10 entspricht. Die Ausfräsungen 1.1 können natürlich unter Anpassung der Höhe des unteren Abschnitts 10.2 der Unterlagscheibe 10 auch weggelassen werden.
Es ist selbstverständlich, daß die Schrauben 9 und Unterlagscheiben 10 durch jede äquivalente Vorrichtung ersetzt werden können, zum Beispiel durch ein Teil aus einem Stück, etwa einer Schraube mit entsprechend geformtem Kopf, oder daß die Befestigung durch andere Mittel als Verschraubung im Uhrwerk 1 erfolgen könnte, etwa durch einen Bajonettverschluß oder auch durch Kleben, Schweißen, etc. .
Wie in den Abbildungen 4a bis 4d skizziert, weist die Innenseite des glockenförmigen Oberteils 3 weiterhin eine ringförmige Nut 3.4 auf, in welche ein an der Außenseite des Uhrwerks 1 sitzendes elastisches Element 12, 13, 14 eingreifen kann, um das glockenförmige Oberteil 3 auf dem Uhrwerk 1 zu positionieren. Wie insbesondere in Abbildung 4d perspektivisch dargestellt, kann das elastische Element aus einer offenen Ringfeder 12 bestehen. Diese Ringfeder 12 kann in einer ringförmigen Nut 1.2 an der Außenseite des Uhrwerks 1 angebracht sein, siehe Abbildung 4a, und nach der Positionierung des Oberteils 3 auf dem Uhrwerk 1 in die ringförmige Nut 3.4 des Oberteils 3 einrasten. Letztere ist insbesondere in Abbildung 4c sichtbar. Die umgekehrte Konstellation, d. h. Positionierung der Ringfeder auf dem Gehäuseoberteil 3 und Einrasten der Feder in eine Nut 1.2 des Uhrwerks, ist natürlich eine der möglichen Varianten, so wie in Abbildung 4b skizziert. Das elastische Element kann auch als Dichtring 13, siehe Abbildung 5c, der in einer ringförmigen Nut 1.2 an der Außenseite des Uhrwerks 1 angebracht ist, ausgeführt werden, wie dies in Abbildung 5a dargestellt ist. Statt das elastische Element ohne Druck zu positionieren, wie in den voranstehend geschilderten Fällen, kann es auch unter Druck angebracht werden, indem es entsprechend der Abbildung 5b zwischen dem Uhrwerk 1 und dem Oberteil 3 zusammengepreßt wird. Eine weitere Ausführungsform für die Positionierung des Oberteils 3 am Uhrwerk 1 ist laut den Abbildungen 6a bis 6c die Möglichkeit, das elastische Element als Federknopf 14 zu wählen. In diesem Falle werden einige Federknöpfe 14 bevorzugt an der Außenseite des Uhrwerks 1 gelagert, welche
dann, laut den Abbildungen 6a bzw. 6b mit bzw. ohne zusätzlichen Druck, in die
Nut 3.4 des Gehäuseoberteils 3 einrasten können.
Diese Maßnahmen haben zur Folge, daß das Oberteil 3 im am Uhrwerk 1 angebrachten Zustand in einer zum Uhrwerk 1 parallelen Ebene beweglich ist, während es in der dazu senkrechten Richtung quasi festsitzt. Durch diese horizontale Beweglichkeit des Oberteils können die Anforderungen an die Toleranzen der Zentrierung des glockenförmigen Abschnitts des Oberteils 3 und des ringförmigen Abschnitts des Unterteils 4, 5 verringert werden, da dies beim Zusammenbau durch die Beweglichkeit dieser beiden Teile kompensiert wird. Gleichzeitig können die Anforderungen an die Toleranzen der Durchmesser dieser beiden Teile erhöht werden. Dies hat zum einen eine offensichtliche Vereinfachung der Herstellung dieser Teile und des Zusammenbaus des Gehäuses zur Folge. Zum anderen wird die Abschirmwirkung verbessert, da Unter- und Oberteil somit besser aufeinander passen, was die ringförmige Öffnung zwischen diesen Teilen sowie damit einhergehend das magnetische Störfeld im Gehäuseinneren verkleinert.
Ein weiterer Vorteil geht auf die Tatsache zurück, daß die Oberseite 10.4 der Unterlagscheiben 10 eine Beabstandung eines über dem glockenförmigen Oberteil 3 angebrachten Zifferblatts 6 von der Oberfläche des glockenförmigen Oberteils 3 gewährleistet, etwa in der Größenordnung von einigen hundertste! Millimetern. Dies wird erreicht, indem die Höhe des oberen Abschnitts 10.1 der Unterlagscheiben 10 etwas größer als die Höhe des oberen Abschnitts 3.1.1 des zylinderförmigen Durchgangs 3.1 gewählt wird, so daß die Oberseite 10.4 der Unterlagscheiben 10 die Oberfläche des glockenförmigen Oberteils 3 überragt. Insofern das Oberteil 3 in der Regel durch zumindest drei Schrauben 9 mit zugehörigen Unterlagscheiben 10 am Uhrwerk 1 befestigt wird, bildet deren Oberfläche eine zur Ebene des Uhrwerks 1 exakt parallele Auflagefläche für das Zifferblatt 6. Jeder Kontakt des Zifferblatts 6 mit dem Oberteil 3 wird somit vermieden. Zudem können um die Anzeigewelien und anderen Anzeigestränge
des Uhrwerks 1 , die das glockenförmige Oberteil 3 durchdringen, Halterohre 11 angebracht sein. In diesem Falle wird die Oberfläche des zum Zifferblatt 6 gerichteten Endes des Halterohres leicht unter der Ebene, die von den Oberseiten 10.4 der Unterlagscheiben 10 geformt wird, angebracht, etwa wenige 1/100 mm. Durch dieses Ende der Halterohre 11 wird somit eine Abstützung des über dem glockenförmigen Oberteil 3 angebrachten Zifferblatts 6 und dessen Beabstandung von der Oberfläche des glockenförmigen Oberteils 3 sichergestellt. Im Falle zum Beispiel des Abnehmens eines Zeigers wird dadurch eine Verformung des Zifferblatts 6 ausgeschlossen, etwa wegen eines notwendigen Aufdrückens mit einem Werkzeug auf das Zifferblatt 6, da die Zifferblattunterseite gleich nach wenigen 1/100 mm federnden Nachgebens durch das Halterohr 11 gestützt wird. In der Abbildung 3 sind zwei solcher Halterohre 11a, 11 b für die Haupt- und eine Nebenanzeige angedeutet. Diese Rohre können beispielsweise jeweils auf einer entsprechenden Brücke des Uhrwerks angebracht sein. Das glockenförmige Oberteil 3 weist ferner kleine Durchgangslöcher 3.3a,
3.3b auf, durch welche Füße des Zifferblatts 6, mittels welcher das Zifferblatt 6 am Uhrwerk 1 befestigt ist, hindurchgreifen können, so wie dies ebenfalls in Abbildung 3 angedeutet ist. Durch die Trennung von Gehäuseoberteil 3 und Zifferblatt 6 sowie durch die Auflageflächen an den Unterlagscheiben 10 sowie an den Halte- röhren 11 ist es möglich, wie erwähnt ein konventionelles Zifferblatt aus einer geeigneten Legierung zu wählen. Die eingangs erwähnten Schwierigkeiten bei der Verwendung von Weicheisen für das Zifferblatt entfallen somit.
Der Zusammenbau des Schutzgehäuses um das Uhrwerk 1 erfolgt bis auf die Positionierung des Oberteils 3 auf bekannte Art und Weise. Zuerst wird das Gehäuseoberteil 3 mittels der Schrauben 9 und Unterlagscheiben 10 bzw. äquivalenten Mitteln am Uhrwerk 1 befestigt. Danach kann das Zifferblatt 6 am Uhrwerk 1 befestigt werden. Vor Einführung der Kronenwelle und anderer seitlich zugeführter Teile wird sodann das ringförmige Mittelteil 4 am Uhrwerk 1 angebracht. Das Oberteil 3 positioniert sich dabei mit Hilfe des elastischen
Elements 12, 13, 14 und kann zudem durch das Spiel von etwa einigen Zehntel Millimetern in horizontaler Richtung bewegt werden, um sich bestmöglich an das Mittelteil 4 zu schmiegen. Trotz Festsitzen der Schrauben 9 kann sich daher beim Anbringen des Mittelteils 4 an das Uhrwerk 1 das Oberteil 3 parallel zum Uhrwerk 1 bewegen, um mit dem Mittelteil 4 einzurasten und eventuelle Toleranzen zu kompensieren, dies ohne das Zifferblatt 6 zu berühren. Danach wird das Ganze im Uhrgehäuse 2 samt dem darauf angebrachten Uhrglas 8 verstaut und schließlich der Boden 5 des Abschirmgehäuses und die Feder 15 angebracht sowie die Uhr mit dem Boden des Uhrgehäuses 2 verschlossen. Das Funktionsprinzip des erfindungsgemäßen Abschirmgehäuses ist dabei, aus zwei oder drei auf dem Uhrwerk montierten Teilen zu bestehen, welche relativ zueinander bewegt werden können, wobei das Zifferblatt funktional und strukturell von den Teilen des Abschirmgehäuses getrennt ist. Dies hat die oben erwähnten Vorteile hinsichtlich der Herstellung, der Handhabung und der Schutzwirkung des magnetisch abschirmend wirkenden Innengehäuses.
Ein erfindungsgemäßes Schutzgehäuse mag insbesondere in Uhren Anwendung finden, die selbst Quellen magnetischer Felder beinhalten, etwa eine magnetische Kupplung zwischen einem drehbaren Außenring und einer magnetisch an diesen Ring gekuppelten Innenlunette 7, so wie dies vielfach in Weltzeit- uhren, Taucheruhren oder dergleichen der Fall ist. Das Uhrwerk wird durch eine derartige Einrichtung wirkungsvoll von einem außerhalb desselben am Uhrgehäuse anliegenden, relativ starken Magnetfeld abgeschirmt.