Poröser Niobsäurekatalysator
Die vorliegende Erfindung betrifft einen festen, Poren aufwei¬ senden sauren Katalysator umfassend im wesentlichen Niobsäure, der sich allgemein für die Säure-katalysierte Umlagerung von Kohlenwasserstoffen und daher beispielsweise auch für die Hydroisomerisierung von (höheren) Paraffinen eignet, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Katalysators sowie die Verwendung des Katalysators.
Neben den thermischen Prozessen sind die wichtigsten Raffine¬ rieprozesse die durch Säuren katalysierten Umlagerungen von Kohlenwasserstoffen. Hierzu zählen auf dem Raffineriesektor zum Beispiel das katalytische Spalten schwerer Kohlenwasser- Stofffraktionen, das hydrierende Spalten von schweren Kohlen¬ wasserstoffen, das Entfernen von Wachsen aus Kerosin- und Die¬ sel-Fraktionen, die Alkylierung von C4-Fraktionen und die Hydroisomerisierung von C4 bis C7-Fraktionen sowie im Bereich der Petrochemie beispielsweise die Alkylierung oder die Acy- lierung von Aromaten, oder die Dealkylierung, Transalkylierung und Isomerisierung von Alkylaromaten, und im Bereich der übri¬ gen chemischen Prozesse die Veresterung, die Verätherung, die Aminierung oder die Dehydratisierung von Alkoholen, die Hydra¬ tisierung von Olefinen und die Oligomerisierung von funktiona- lisierten Kohlenwasserstoffen.
Jüngste Beschränkungen durch die Gesetzgeber in Europa, Kali¬ fornien und Japan bei der Verwendung von Aromaten und Methyl-
tert. -Butyl-Ether in Fahrbenzin machen vor allem die beiden Raffinerieprozesse Alkylierung von C4 Fraktionen sowie Isome- risierung höherer Paraffine zu den wichtigsten Alternativen zur Erhöhung der Oktanzahl im Fahrbenzin.
Bisher wurden diese beiden Prozesse vorwiegend mit hoch¬ korrosiven flüssigen Säuren, wie Schwefelsäure oder Flusssäure oder mit festen korrosiven Säuren wie chloriertes Aluminium¬ oxid durchgeführt . Seit einigen Jahrzehnten werden intensive Bemühungen unternommen, besonders diese Prozesse mit festen aber nicht-korrosiven Säuren wie z.B. Zeolithen durchzuführen. Aber nur bei der Isomerisierung von Paraffinen haben umwelt¬ freundliche Zeolith-basierte Prozesse einen gewissen Marktan¬ teil erreichen können, nicht aber bei der Alkylierung von C4 Schnitten.
Als Zeolithkatalysatoren werden für die Hydroisomerisierung von Paraffinen in der Regel Mordenite eingesetzt. Diese Morde- nit-basierten Katalysatoren haben den Nachteil, dass sie zwar bei Temperaturen um 250 0C optimal arbeiten, bei dieser Tempe- ratur aber die Selektivität der gewünschten Isomeren ökono¬ misch nicht optimal ist. Dahingegen werden erheblich höhere Selektivitäten der gewünschten Isomeren nur bei deutlich tie¬ ferer Temperatur erreicht . Bei dieser Temperatur erreicht aber bisher nur der umweitschädliche Katalysator aus chloriertem Aluminiumoxid einen wirtschaftlich sinnvollen Umsatz. Aller¬ dings ist das chlorierte Aluminiumoxid extrem empfindlich ge¬ gen Spuren von Wasser, was einen hohen Aufwand zur Reinigung des industriellen Ausgangsstoffes bedingt.
Ein wesentliches Merkmal der Mordenit basierten Hydroisomeri- sierungskatalysatoren in Form von Extrudaten ist der hierar¬ chische Aufbau der Porosität um den Transport von Edukt und Produkt optimal zu gestalten: die Lücken zwischen den Extruda-
ten liegen im Bereich von Millimetern, die Poren zwischen den Agglomeraten von Zeolithkristalliten innerhalb der Extrudate liegen in der Größenordnung von Mikrometern, die Poren inner¬ halb der Mordenit Mikrokristallite liegen im Bereich von eini¬ gen Nanometern und die Mikroporen innerhalb der Zeolithpri- märkristallite liegen im Bereich von 0,5 nm.
Unabhängig von diesem Porositätsprofil für Zeolithkatalysato- ren die in der Hydroisomerisierung verwendet werden, sind vor kurzem mesoporöse Molekularsiebe hauptsächlich auf der Basis von Siliziumoxid mit unterschiedlichen Topologien syntheti¬ siert worden. Sie zeigen in der Regel keine kurz-reichweitige Ordnung und das katalytische Verhalten ähnelt eher dem einer amorphen Silizium-Tonerde mit einer schmalen Porenradienver- teilung, als einem Zeolith.
Dieses Konzept ist ausgedehnt worden auf den Aufbau von meso- porösen Zeolithen aus delaminierten und dann lose und unregel¬ mäßig re-aggregierten ausschließlich mikroporösen Zeolithen. Durch das Delaminieren gelangen die katalytisch aktiven Zent- ren im Inneren der mikroporösen Zeolithe an die Oberfläche der
Schichten und werden im re-aggregierten Produkt damit auch für Moleküle zugänglich, die an sich nicht durch die Poren der mikroporösen Zeolithe passen.
Als allgemeines Verfahren werden die schichtförmigen Vorläufer der Zeolithe, bei einem geeigneten pH Wert mit einem Alkylam- moniumbromid oder sogar einem Amin oder einem Alkohol aufge¬ quollen um die Schichten zu trennen. Danach wird das gequolle¬ ne Material mittels Ultraschall oder durch kräftiges Rühren delaminiert. Das in situ delaminierte Material kann eine Schmiere oder eine Paste mit einem Matrixbestandteil und einem Binder bilden, und das abschließende Produkt kann sprühge¬ trocknet oder extrudiert sein. Die Aktivierung wird durchge-
führt, indem man die organischen Produkte in der flüssigen Phase extrahiert oder indem man sie durch Brennen in Luft bei 5000C zersetzt. Es muss beachtet werden, dass diese Materia¬ lien nach Brennen bei 7000C beständig sind.
Das Konzept der Delaminierung und Re-Organisierung wurde auch auf schichtförmige Nioboxide angewandt (K. Domen et al . , Cata- lysis Today 28 (1996) 167-174) . Die so hergestellten Katalysa¬ toren wurden aber nur hinsichtlich ihrer photokatalytischen Eigenschaften untersucht, aber nicht bezüglich ihrer Funktio- nen als feste saure Katalysatoren.
In neuerer Zeit sind Katalysatoren zur Hydroisomerisierung auf der Basis von nicht-zeolithischen festen Säuren entwickelt worden, die ebenfalls wesentlich umweltschonender sind als chloriertes Aluminiumoxid aber bei der Hydroisomerisierung von
Paraffinen schon bei 180 0C wirtschaftlich sinnvolle Umsätze zeigen, wobei die Selektivitäten zu den gewünschten Isomeren wegen der Gleichgewichtslage bei der niedrigeren Arbeitstempe¬ ratur denen von Zeolith-basierten Katalysatoren überlegen sind. Diese neuen Katalysatoren bestehen im Wesentlichen aus Zirkonoxid, das mit Schwefeloxid oder Wolframoxid oder Eisen¬ oxid promotiert ist. Der Nachteil der neuen Katalysatoren ist aber ebenfalls eine relativ hohe Empfindlichkeit gegenüber Verunreinigungen von Wasser in dem Ausgangsmaterial, so dass eine aufwendige Trocknung des Einsatzmaterials erforderlich ist .
Niobsäure ist sogar auch ohne weitere Promotierung durch Sul¬ fat oder ähnliche Ionen eine nicht-zeolithische feste Säure. In der Literatur über die Katalyse ist wohl die häufigste Er¬ wähnung von Niobsäure die als Vorläufer von Nioboxid, welches als Katalysator-Träger verwendet werden kann. Aber Niobsäure selbst, Niobsäure-Phosphorsäure Gemische und Niobphosphat sind
in der Katalyse schon seit vielen Jahren als Katalysatoren für Säure-katalysierte Reaktionen bekannt, obwohl die Berichte darüber nicht zahlreich sind.
Teilweise hydratisierte Niobsäure-Phosphorsäure Festkörper zählen nach Busca (Phys. Chem. Chem. Phys . , 1999, 1, 723-736) zu den Oberflächen-Hydroxylionen enthaltenden Mischoxiden, die aus einem mehr oder weniger ionischen und einem mehr oder we¬ niger kovalenten Oxid bestehen. Die Oberflächenazidität dieser Verbindungen kann formal aufgefasst werden als das Produkt ei- ner Neutralisierung eines sauren Oxids mit einem basischeren Oxid, wobei die Oberflächenchemie bestimmt wird durch die Stoichiometrie der resultierenden Mischung (und natürlich auch durch den Hydratationsgrad) . Andererseits kann auch die eine oder andere Eigenschaft einer der Komponenten verstärkt wer- den. Magnesium Vanadat ist z.b. sicher weniger sauer als Vana¬ diumoxid, behält aber die Lewissäure Eigenschaften von Vanadi¬ umoxid. Niobium Phosphat behält die Lewis-Säure Eigenschaften des ionischen Bestandteils, ein bisschen verstärkt durch die geringere Basizität des Anions (Phosphat-Spezies statt Oxidi- on) . Zusätzlich zeigen sie die Azidität des Brönstedt-Anteils Nb2O5.
Schon das US Patent Nr. 4,652,544 offenbart einen Festkörper¬ katalysator, der im wesentlichen aus einem hydratisierten Nio- biumoxid besteht, das eine phosphorige Säure auf seiner Ober¬ fläche in einer Menge enthält, die ausreicht, die Säurestärke der Oberflächen zu erhöhen, sowie Kristallisation des Niobium¬ oxids zu hemmen und Verlust in der katalytischen Aktivität nach Behandlung bei hoher Temperatur zu verzögern. Der Kataly- sator kann hergestellt werden, indem man hydratisiertes Niobi¬ umoxid (Nb2O5-XH2O) oder ein Anhydrid davon mit einer phospho¬ rigen Säure behandelt. Der Katalysator hydratisiert Ethylen zu Ethanol .
Über eine ähnliche Hydratisierungsreaktion berichten Li et al . in Catalysis Letters, June 2004, vol. 95, no. 3-4, pp. 163- 166(4) : Ethylenglykol wurde durch Hydratisierung von Ethylen- oxid über einem geträgerten Nioboxid Katalysators hergestellt, wobei die Niobschicht durch Chemical Vapor Deposition erzeugt wurde. Der Katalysator zeigt bessere Aktivität und Selektivi¬ tät als andere feste saure Katalysatoren. Die Ausbeute von E- thylenglykol betrug unter optimalen Bedingungen 91%.
Reguera et al . berichten in Mat . Res. vol .7 no.2 Säo Carlos Apr. /June 2004 über "The use of niobium based catalysts for liquid fuel production" , speziell über die katalytischen Ei¬ genschaften von Niobium basierten Katalysatoren bei der Um¬ wandlung von Ölsäure zu Flüssigkraftstoffen unter atmosphäri¬ schem Druck und bei 623 K. Besondere katalytische Aktivität und Selektivität für Dieselkraftstoff wurden für die Katalysa¬ toren NbOPO4 (mittlerer Porendurchmesser 7,1 nm) und H3PO4ZNb2O5 (mittlerer Porendurchmesser 5,1 nm) beobacht, welche durch ho¬ he Azidität und hohe Oberfläche gekennzeichnet sind.
Weitere Anwendungen von Niobionen und Niobverbindungen als Katalysator oder Katalysatorkomponente werden in Übersichtsar¬ tikeln wie „Niobium oxide based materials as catalysts for a- cidic and partial Oxydation type reactions" (J.C. Vedrine, Ca¬ talysis Today 28, (1996) 3-15) , „Niobic acid - a new heteroge- neous catalyst for processes in petrochemical and organic syn- theses" von F. A.Chernyshkova, Russian Chemical Review, Volume 62 (1993) Number 8 Pages 743-749 und von M. Ziolek (Book of Abstracts, 4th International Symposium on Groupe Five Compo- nents, April 2002, Eds. M.A. Banares, I.E. Wachs, R.M. Martin- Aranda) zusammengefasst. Niobverbindungen sind in der Katalyse bisher hauptsächlich bekannt als Komponenten von Katalysatoren für die partielle Oxidation von Kohlenwasserstoffen.
In der Regel wird Niob nur als Nebenbestandteil eines Kataly¬ sators verwendet .
Zum Beispiel kann Niobchlorid oder Niobfluorid als Lewis Säure sowohl als solches als auch auf einem Träger viele Reaktionen katalysieren. Der Nachteil ist natürlich der gleiche wie bei Katalysatoren basierend auf Aluminiumchlorid oder chloriertem Aluminiumoxid, nämlich die Korrosionsgefahr der Behälter und Leitungen sowie die Umweltbelastung.
Ein umweltschädlicher Lewis-saurer Niobkatalysator ist auch in dem US Patent Nr. 5,668,074 offenbart. Dort wird ein Katalysa¬ tor für die Isomerisierung von Alkanen bzw. Cycloalkanen be¬ schrieben, der durch Aufbringen von Niob- oder Tantalverbin¬ dungen auf ein bereits ein reduziertes Vorprodukt von Pt bzw. Pd auf Tonerde hergestellt wird. Dieser Niob-enthaltende Vor¬ läufer wird in einem nicht-reduziernden Gas und mindestens ei¬ nem Fluoroalkan bzw. Chlorofluroalkan (vorzugsweise CClF3) er¬ hitzt.
Das US Patent Nr. 5,198,403 offenbart einen Katalysator für die selektive Reduktion des Distickstoffoxids mit Ammoniak, der zusätzlich zu Titanoxid als Hauptbestandteil, mindestens ein Oxid des Wolframs, Silikons, Bors, Aluminiums, Phosphors, Zirkoniums, Bariums, Yttriums, Lanthans, Cers als zweiten Be- standteil und mindestens ein Oxid des Vanadiums, Niobiums, Mo¬ lybdäns, Eisens oder Kupfers als dritte Komponente enthält. Niob ist in diesem Katalysator also ein Nebenbestandteil.
Niobsäure als Katalysatorhauptkomponente ist außer als Hydra- tisierungs- bzw. Dehydratisierungskatalysator vorwiegend be¬ kannt aus der Anwendung des Sumitomo Chemical Co. Ltd. Prozes¬ ses zur Produktion vom Methyl-Isobutyl-Keton aus Aceton an Palladium auf Niobsäure (Y. Higashio, Catalysis Today 28
(1996) 127-131) und aus dem Bereich der photokatalytischen Er¬ zeugung von Wasserstoff .
In der Regel wird bei Katalysatoren Niob nur als ein Nebenbe¬ standteil verwendet. Das gilt insbesondere im Bereich der par- tiellen Oxidation von Paraffinen oder Olefinen.
In neuerer Zeit sind auch Niob-haltige Molekularsiebe bekannt geworden. So berichten Nyman et al . über Natrium-Zirkonium- Titan-Niobat-Molekularsiebe (J. Am. Chem. Soc . 123, (2001) , 1529) . Informationen über die katalytischen Eigenschaften und insbesondere über die Morphologie und Meso- und Makroporosität des Feststoffes werden nicht angegeben.
Über ein katalytisch aktives Niob-haltiges Siliziumoxid- Molekularsieb, genannt AM-Il, das überwiegend aus Siliziumdi¬ oxid besteht, berichten Joao Rocha, Paula Brandäo, Andreas Phillippou and Michael W. Anderson (Chem. Commun. , (1998) , 2687-2688) . Die katalytischen Eigenschaften von AM-Il wurden bei der Dehydratisierung von tert-Butanol zu Isobuten getes- tet. Weiterhin wurde die Umwandlung von Isopropanol zu Propen und Azeton untersucht. AM-Il beschleunigt, offensichtlich so¬ wohl Säure-katalysierte als auch Basen-katalysierte Reaktio¬ nen.
Diese Niob-haltigen Molekularsiebe sind weder auf ihre Aktivi¬ tät im bezüglich der Hydroisomerisierung von Paraffinen getes¬ tet worden, noch weisen sie die für den Stofftransport zum ak¬ tiven Zentrum günstige Mesoporosität von kommerziellen Moleku¬ larsieben auf.
Da die Umwandlungen von Kohlenwasserstoffen an der Oberfläche des Katalysators ablaufen, ist eine große Oberfläche des Kata¬ lysators vorteilhaft. Die große Oberfläche beruht in der Regel
auf einer hohen Porosität des Katalysators, welche entweder durch die Lücken zwischen Primärkristalliten und/oder durch die Lücken zwischen Agglomeraten von Primärkristalliten gebil¬ det wird oder welche durch die innere Struktur der Pri- märkristallite gegeben ist. In jedem Falle muss die Porosität so gestaltet sein, dass die Ausgangsstoffe schnell zum kataly- tisch aktiven Zentrum auf der Oberfläche des Katalysators ge¬ langen und die Produkte zur Vermeidung von unerwünschten Fol¬ gereaktionen sich schnell von dem aktiven Zentrum entfernen können. Das bedeutet, dass ein hinreichend großer Radius und eine möglichst kleine Länge der Transportporen vorteilhaft ist. Kommerzielle mesoporöse Niobsäure wie sie beispielsweise im US Patent Nr. 4, 652,544 offenbart ist erfüllt diese Bedin¬ gungen trotz hoher Oberfläche und mesoporöser Struktur nicht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Kataly¬ sator zur Verfügung zu stellen, welcher auf einer porösen fes¬ ten Säure basiert und die für eine optimale katalytische Reak¬ tion optimale Porenstruktur aufweist und sich insbesondere für die katalytische Umsetzung von Kohlenwasserstoffen, wie bei- spielsweise die Hydroisomerisierung von Paraffinen, eignet.
Die vorliegende Aufgabe wird gelöst durch einen festen, Poren aufweisenden sauren Katalysator umfassend im wesentlichen Ni¬ obsäure (Nb2O5 XH2O) , bestehend aus einer Mehrzahl von unregel- mäßig angeordneten Schichten aus Primärkristall-Agglomeraten wobei die Primärkristall Agglomerate eine Größe von weniger als 0,5 μm aufweisen.
Es wurde überraschend gefunden, dass durch die gezielte Wahl der Größe der Primärkristall Agglomerate eine Porosität des Katalysators erhalten werden kann, bei der die Ausgangsstoffe schnell zum katalytisch aktiven Zentrum auf der Oberfläche des Katalysators gelangen und die Produkte zur Vermeidung von un-
erwünschten Folgereaktionen sich schnell von dem aktiven Zent¬ rum entfernen können
Der erfindungsgemäße Katalysator ist insbesondere für die Um¬ wandlung von Kohlenwasserstoffen, wie beispielsweise die Hydroisomerisierung von Paraffinen, geeignet, wobei insbeson¬ dere diese Reaktion bei verhältnismäßig geringen Temperaturen mit hohem Umsatz und sehr guten Selektivitäten zu den ge¬ wünschten Isomeren durchgeführt werden kann.
In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform des erfin¬ dungsgemäßen Katalysators weisen die Primärkristall- Agglomerate eine Größe von weniger als 0,1 μm auf, was die o- ben erwähnten Eigenschaften noch weiter verbessert.
Die Agglomeratgröße kann aus rasterelektronenmikroskopisehen
Aufnahmen ermittelt werden, indem eine Anzahl von Agglomeraten im Hinblick auf Länge und Breite vermessen wird. Über die ge¬ messenen Werte der Agglomeratgröße wird dann der arithmetische Mittelwert gebildet. Gegebenenfalls wird bei ungleichmäßigen Agglomeratformen der größte und der kleinste Durchmesser eines Agglomerates gemessen und der Mittelwert aus beiden Größen wird weiter verwendet.
Im Einzelnen wird so vorgegangen, dass rasterelektronenmikro- skopische Aufnahmen der gewaschenen und getrockneten aber un- kalzinierten Niobsäure bei einer Vergrößerung von ca. 68 000 bis ca. 100 000 angefertigt werden. Auf den Aufnahmen werden 50 Agglomerate ausgewählt, welche klar abgegrenzt sind und de¬ ren Ausdehnung in der Länge und Breite gemessen und daraus der Mittelwert bestimmt. Aus den so bestimmten Durchmessern wird dann der arithmetische Mittelwert gebildet. Gegebenenfalls wird bei ungleichmäßigen Agglomeratformen der größte und der kleinste Durchmesser eines Agglomerates gemessen und der Mit-
telwert aus beiden Größen wird weiter verwendet. Die Agglome- ratgröße wird durch ein eventuelles Kalzinieren des Katalysa¬ tormaterials nicht wesentlich beeinflusst.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt die Poren- große des Katalysators in einem Bereich von 4-10 nm und das spezifische Porenvolumen beträgt 30-250 mm3/g gemessen durch Quecksilberporosimetrie bei einem maximalen Druck von 4000 bar.
Bevorzugt enthält der Katalysator noch eine weitere kataly- tisch aktive Komponente, die die katalytischen Eigenschaften des Katalysators wie Selektivität, Geschwindigkeit, Reaktions¬ verlauf u.a. synergistisch beeinflusst bzw. optimiert. Diese Komponente ist vorteilhafterweise in einer Menge von 0,01-40 Gew% bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysators enthalten.
Insbesondere auch beim Einsatz für Hydrierungen, Dehydrierun¬ gen, Reformieren, Hydroisomerisieren und anderen Reaktionen der Petrochemie und Raffinerieindustrie bei denen Wasserstoff- atome involviert sind, enthält der Katalysator noch diese wei¬ tere katalytisch aktive Komponente.
Insbesondere für die zuvor genannten Reaktionen, jedoch nicht nur beschränkt darauf, ist diese weitere katalytisch aktive Komponente ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Übergangs- metallen, deren Legierungen und deren gemischten oder nicht- gemischten Oxiden. Ganz besonders bevorzugt sind dabei die E- delmetalle wie Gold, Silber, Ruthenium, Rhodium, Palladium, Iridium und Platin sowie deren Mischungen und Legierungen. Platin ist für Hydroisomerisierungen besonders bevorzugt. Wird ein Edelmetall als katalytisch aktive Zusatzkomponente verwen¬ det, ist dieses bevorzugt in einem Anteil von 0,01 bis 2 Gew.- % im Katalysator enthalten.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform enthält der erfindungsgemäße Katalysator weiter ein Bindemittel, die in einer besonders bevorzugten Ausführungsform eine Aluminium enthaltende Verbindung, wie Aluminimdioxid, Böhmit, Steatit oder ein Aluminat ist. In einer weiteren bevorzugten Ausfüh- rungsform ist das Bindemittel eine Silizium enthaltende Ver¬ bindung, wie z.B. Siliziumdioxid. In noch einer weiteren be¬ vorzugten Ausführungsform ist das Bindemittel eine Zirkonium enthaltende Verbindung, wie Zirkoniumoxid.
Der Katalysator kann zwar auch in Pulverform verwendet werden, die Zugabe des Bindemittels führt jedoch bei einer gewünschten und eigentlich bevorzugten Verarbeitung zu Formkörpern, zu ei¬ ner Erhöhung der mechanischen Stabilität und zu einer besseren Handhabung als beim Pressen zu Formkörpern ohne Bindemittel. Die Bindemittel können auch einen synergistischen Effekt (z.B. Erhöhung der Acidität etc.) haben und wirken daher nicht nur als Binder.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird weiter durch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Katalysators gelöst Ansprüche umfassend die Schritte des
a) Lösens einer Niob-SauerstoffVerbindung
b) Zugebens einer Tempiatverbindung zu der Lösung der Niob-
SauerstoffVerbindung
c) anschließendem Zugebens einer verdünnten Säure bis zur Ausfällung von Niobsäure
d) des Trocknens der Niobsäure.
Die Zugabe der Templatverbindung, insbesondere einer quartären Ammoniumverbindung führt zu einer gezielten Delaminierung und damit zu der gewünschten Größe der Primärkristallit- Agglomerate und folglich zur optimalen Größe der Poren zwi¬ schen den Primärkristallit-Agglomeraten des erfindungsgemäßen Katalysators.
Beispielhaft kann das erfindungsgemäße Verfahren als Ionenaus- tauschverfahren eines Alkaliniobats, beispielsweise Kaliumnio- bat K4Nb6Oi7 mit 0,5 M HNO3 oder Schwefelsäure in wässriger Lö- sung bei Raumtemperatur zu H4Nb6O17 mit einem atomaren Verhält¬ nis von H:Nb=2:3 durchgeführt werden, oder eines Niobats wie z.B. KCa2Nb3O10 zu HCa2Nb3Oi6 mit einem Verhältnis von H:Nb=l:3. Natürlich können ebenso andere Erdalkali- und/oder Lanthanid- modifizierte Verbindungen, deren Protonengehalt (Verhältnis von H:Nb) und Säurestärke (abhängig von der chemischen Zusam¬ mensetzung) dem zu katalysierenden Prozess angepasst ist. Der Ionenaustausch ist gegebenenfalls gefolgt von Delaminierung mit Hilfe von insbesondere quartären Ammoniumsalzen oder ande¬ ren Templaten und anschließender Fällung mit verdünnten Säuren gefolgt von Trocknung und ggf. Kalzinierung.
Ebenso kann aus kommerziell erhältlicher Niobsäure, die gege¬ benenfalls durch Quellung mit Hilfe von organischen Templaten und anschließender Fällung mit verdünnten Säuren modifiziert wird, das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden.
Gegebenenfalls wird die getrocknete Niobsäure weiter kalzi¬ niert und vor oder nach dem Kalzinieren ein Bindemittel zuge¬ geben, das die oben erwähnten Effekte zeitigt .
Das Bindemittel ist vorzugsweise eine Aluminium, Zirkonium o- der Silizium enthaltende Verbindung, die nicht nur zur Verbes-
serung der Formgebung verwendet werden kann sondern auch ggf. synergistische Effekte hat.
Die Formgebung kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen, wie Pressen oder beispielsweise durch Extrudieren. Dabei wird das Pulver der Niobsäure oder deren delaminierter Form oder deren delaminierter und dann gefällter Form nach Zusatz eines Bindemittels oder Bindemittelvorläufern, beispielsweise Pseu- do-Böhmith, und gegebenenfalls weiterer Peptisierungsmittel und/oder anderer Extrudierhilfsstoffe extrudiert. Die Extruda- te können anschließend getrocknet werden, beispielsweise bei Temperaturen von 900C bis 13O0C. Gegebenenfalls können die Formkörper noch kalziniert werden, wobei im Allgemeinen Tempe¬ raturen im Bereich von 3500C bis 6000C verwendet werden.
Im Anschluss an das Trocknen und oder Kalzinieren wird bevor¬ zugt eine weitere katalytisch aktive Komponente zugegeben, wie beispielsweise katalytisch aktive Metalle, bevorzugt Edelme¬ talle. Die Zugabe der weiteren katalytisch aktiven Komponente kann dabei auf jede dem Fachmann geläufige Art erfolgen, z.B. durch intensives Vermischen, Bedampfen, Tränken oder Impräg¬ nieren mit einer Lösung. Bevorzugt erfolgt eine Beladung des Katalysators mit zumindest einem Nebengruppenmetall, insbeson¬ dere bevorzugt mit einem Edelmetall . Dazu wird der Katalysator beispielsweise mit einer entsprechenden Lösung eines Neben- gruppenmetalls bzw. eines Edelmetalls getränkt. Für die Bela¬ dung mit Platin eignet sich beispielsweise eine wässrige Lö¬ sung von H2PtCl6. Die Tränklösung wird dabei vorzugsweise so eingestellt, dass die Tränklösung vollständig vom Katalysator aufgenommen wird. Die Katalysatoren werden anschließend bei- spielsweise bei Temperaturen von etwa 900C bis 13O0C für 5 h bis 20 h getrocknet und anschließend beispielsweise bei 3500C is 4000C für 5 bis 10 h kalziniert.
Der so hergestellte erfindungsgemäße Katalysator eignet sich für alle Säure-katalysierte Reaktionen wie zum Beispiel die Hydroisomerisierung von Paraffinen das katalytische Spalten schwerer Kohlenwasserstofffraktionen, das hydrierende Spalten von schweren Kohlenwasserstoffen, das Entfernen von Wachsen aus Kerosin- und Diesel-Fraktionen, die Alkylierung von C4- Fraktionen sowie im Bereich der Petrochemie beispielsweise die Alkylierung oder die Acylierung von Aromaten, oder die Dealky- lierung, Transalkylierung und Isomerisierung von Alkylaroma- ten, und im Bereich der übrigen chemischen Prozesse die Ver- esterung, die Veretherung, die Aminierung oder die Dehydrati- sierung von Alkoholen, die Hydratisierung von Olefinen, die Dimerisierung von Olefinen und die Oligomerisierung von funk- tionalisierten Kohlenwasserstoffen, das milde Cracken von Koh¬ lenwasserstoffen, Entwachsen („dewaxing") und die Hydroisome- risierung von Fischer-Tropsch Fraktionen.
Ganz besonders gut eignet sich der derart hergestellte erfin¬ dungsgemäße Katalysator für die Hydroisomerisierung von C4 bis C7-Fraktionen und von Wachsen.
Weitere bevorzugte Anwendungsgebiete des erfindungsgemäßen Ka¬ talysators sind die Umwandlung von Kohlenwasserstoffen. So eignet sich der erfindungsgemäße Katalysator besonders gut zum Reformieren von Schnitten der Erdöldestillation, zum Erhöhen der Fließfähigkeit von Gasölen, zur Isomerisierung von Olefi¬ nen oder aromatischen Verbindungen, zum katalytischen oder hydrierenden Spalten wie auch zur Oligomerisierung oder Poly¬ merisation von olefinischen oder actetylenischen Kohlenwasser¬ stoffen. Weiter Anwendungen sind Alkylierungsreaktionen, Transalkylierung und Isomerisierung oder Disproportionierung von Aromaten und alkylsubstituierten Aromaten, Dehydrierungen und Hydrierungen, Hydratisierung und Dehydratisierung, Alky¬ lierung und Isomerisierung von Olefinen, Entschwefelung, Um-
satz von Alkoholen und Ethern zu Kohlenwasserstoffen und Um¬ satz von Paraffinen oder Olefinen zu Aromaten.
Insbesondere eignet sich der Katalysator auch zu Hydroisomeri- sierung von Naphtenen. Gegenstand der Erfindung ist daher auch die Verwendung des erfindungsgemäßen Katalysators für die Hydroisomerisierung höherer Paraffine. Unter höheren Paraffi¬ nen werden dabei gesättigte lineare Kohlenwasserstoffe mit ei¬ ner Kohlenstoffanzahl von mehr als 5 Kohlenstoffatomen ver¬ standen.
Die Hydroisomerisierung wird in Gegenwart von Wasserstoff vor¬ zugsweise bei Temperaturen unterhalb von 2900C, vorzugsweise bei etwa 800C bis 2600C durchgeführt. Der Druck wird bei der Hydroisomerisierung vorzugsweise in einem Bereich von 1 bis 50 bar bei einer Flüssig-Raumgeschwindigkeit (LHSV) von etwa 0,1 bis 10 Liter pro Stunde des zugeführten Kohlenwasserstoffes bzw. des kohlenwasserstoffhaltigen Gemisches je Liter Kataly¬ sator durchgeführt .
Ausführungsbeispiele
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläu¬ tert.
Beispiel 1:
Erfindungsgemäße Herstellung von porösen Formkörpern der schichtförmigen Niobsäure H4Nb6017 durch Extrudieren der dela¬ minierten Säure mit Pseudo-Böhmith als Bindemittel
13,82 kg (15 mol) K4Nb6Oi7 (CBMM, Handelsname) werden in einem Kessel mit 200 Liter Fassungsvermögen in welchem 120 Liter 0,25 molare Schwefelsäure vorgelegt ist suspendiert und die
Suspension 4 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Der Feststoff wird von der Lösung abfiltriert und anschließend solange mit 0,25 molarer Schwefelsäure gewaschen, bis die Konzentration von Alkali oder Erdalkali Ionen im Filträt kleiner als 1 ppm ist. Der Filterkuchen wird bei 12O0C unter Luftzutritt während 16 Stunden getrocknet und danach mit einer Mühle auf eine mittlere Teilchengröße von 500 μm gemahlen.
Der gesamte getrocknete und gemahlene Filterkuchen wird darauf in einem Kessel mit 100 Liter Fassungsvermögen in welchem sich 5 kg (60 mol) Tetra-Butyl-Ammonium Hydroxid in 30 Liter demi- neralisiertem Wasser befinden überführt und 12 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Für den ersten Teil der Formgebung werden 2 kg eines handels- üblichen peptisierbaren Aluminiumoxidhydrates als Bindemittel mit 0,5 molarer Salpetersäure bei Raumtemperatur solange pep- tisiert bis eine klare Lösung entsteht. In diese Lösung wird die Lösung des mit Alkyl-Ammonium delamminierten Niobats bei Raumtemperatur portionsweise hinzugefügt und bei Raumtempera- tur einen Tag lang gerührt. Danach wird der Feststoff durch Filtration abgetrennt und nach Waschen mit 0,05 molarer Salpe¬ tersäure zur Entfernung von Alkyl-Ammonium- und Sulfationen oder Nitrat Ionen bei 1200C 10 Stunden getrocknet.
Für den zweiten Teil der Formgebung wird der Aluminiumoxidhyd¬ rat enthaltende getrocknete Filterkuchen mit einer Mühle auf eine mittlere Teilchengröße von 500 μm gemahlen und dann mit 2 kg eines handelsüblichen peptisierbaren Aluminiumoxidhydrates in einem Knetwerk 15 Minuten lang trocken gemischt. Zu dieser Mischung wird langsam 5 kg einer 1,5%-igen wässrigen Salpeter¬ säurelösung 500 ml Steatitöl gegeben und bis zur Bildung einer plastischen, formbaren Masse geknetet und dann in einem han¬ delsüblichen Extruder zu Formkörpern mit einem Durchmesser von
etwa 1,6 mm und einer Länge von etwa 5 mm extrudiert. Die Extrudate werden bei 12O0C 5 Stunden getrocknet und dann bei 35O0C 5 Stunden kalziniert.
Beispiel 2 :
Erfindungsgemäße Herstellung des Pt-haltigen Katalysators
25 g des frischen extrudierten Katalysators wird bei 1200C 12 Stunden lang getrocknet, danach kalziniert mit einer Rampe von 100°/h auf 3500C, bei 35O0C für 4 h konstant gehalten (4500C) und mit 10O0CZh, abgekühlt.
Eine Lösung 0.35 g der Hexachloroplatin-sauren Lösung in 10 ml Wasser, die 30 wt.-% Pt enthält, wird zu den kalzinierten Extrudaten hinzugefügt. Die Mischung wurde mechanisch bei der Raumtemperatur gemischt und bei 1200C 12 Stunden lang getrock¬ net. Der trockene Formkörper wird in Luft kalziniert mit 100°C/h bis 3500C aufgeheizt und dort für 3 h gehalten und dann mit 100°C/h abgekühlt.
Beispiel 3 Vergleichsbeispiel :
0.8 Kilogramm hydratisierte Niobsäure Nb2O5 nH20 (CBMM Marke HY-340®) wird in einer Kugel-Mühle zu einer durchschnittlichen Teilchengröße von μm 500 gemahlen. Für das Formen des Kataly¬ sators werden 0.4 Kilogramm eines kommerziellen peptisierbaren Tonerdehydrats als Abbindemittel mit 0,8 Kilogramm der gemah¬ lenen Niob Säure in einem Kneter für 15 Minuten trocken ge¬ mischt. Zu dieser Mischung wird langsam 0,1 Kilogramm einer 1.5 wt.-%-igen wässrigen Salpetersäurelösung und 10 ml Stea- titöl bis zur Plastifizierung gegeben und geknetet . Danach wird die Masse durch eine Extrudierplatte gepresst, die Boh¬ rungen enthält, so dass nach dem Trocknen die Extrudate einen
Durchmesser von 1,5 mm haben. Die Extrudate werden bei 12O0C 5 Stunden getrocknet und kalziniert dann bei 3500C 5 Stunden mit einer Rampe von 100°/h zu 35O0C, bei 3500C (5500C, 4500C) für 4 h gehalten und dann abgekühlt mit 100°C/h.
Eine Lösung von 0.35 g der Hexachloroplatin-sauren Lösung in 10 ml Wasser, die 30 wt.-% Pt enthält, wird den kalzinierten Extrudaten hinzugefügt . Die Mischung wird mechanisch bei Raum¬ temperatur gemischt und bei 12O0C 12 Stunden lang getrocknet. Der trockene Formkörper wird in Luft kalziniert mit 100°C/h bis 35O0C (55O0C, 4500C) dort für 3 h gehalten und mit 100°C/h abgekühlt.
Beispiel 4
Die gemäß Beispiel 2 und 3 erhaltenen Pt-haltigen Katalysato¬ ren werden in einem Mikroreaktor mit reinem n-Pentan getestet. Die Testbedingungen sind wie folgt:
Reaktordurchmesser: 8 mm Katalysatorgewicht: 2, 0 g
Katalysatorkorngröße/
Siebfraktion des granulierten Materials von 0,5 bis 1 mm
Druck: 30 bar
Temperatur: 18 0c 3C bis 250 0C LHSV: 1 - 2 h-1
H2:n-Pentan (molar) 1: 1
Der Reaktor wird wie folgt eingefahren: zuerst wurde Luft mit einer Geschwindigkeit von 33,33 ml/min eingeleitet, worauf der Reaktor von Raumtemperatur auf 35O0C aufgeheizt wird. Diese Temperatur wird 1 Stunde gehalten und anschließend die Tempe¬ ratur von 35O0C auf 2500C abgesenkt. Dann wird der Luftstrom unterbrochen und für 30 min durch einen Stickstoffström (33,33
ml/min) ersetzt. Der Stickstoffström wird anschließend durch einen Wasserstoffström (33,33 ml/min) ersetzt. Dann wird der Druck auf 30 bar H2 erhöht und reines n-Pentan eingeleitet. Der Produktström wird alle 30 Minuten gaschromatographisch a- nalysiert. Nach 8 Stunden wird die Temperatur auf 200°C ge- senkt und der Katalysator 8 Stunden lang getestet, gefolgt von einer weiteren Abnahme der Temperatur auf 1500C und entspre¬ chendem Test für 8 Stunden und schließlich wird die Temperatur auf 2500C angehoben und der Katalysator 8 Stunden lang getes¬ tet, um Katalysator Deaktivierung im Verlauf der Zeit auf zu erklären.