Aufnahme zur lösbaren Fixierung eines Dekorelementes sowie ein Schmuckstück mit einer solchen Aufnahme
Die Erfindung betrifft eine zur Anordnung an einem Schmuckstück bestimmte Aufnahme zur lösbaren formschlüssigen Fixierung eines Dekorelementes, insbesondere eines Schmucksteines, mit einer gegen die äußere Oberfläche des Dekorelementes anliegenden Halterung, die entgegen einer Rückstellkraft in eine das Dekorelement freigebende Entnahmeposition beweglich ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Schmuckstück mit einer solchen Aufnahme.
Schmuckstücke dienen seit Menschengedenken der Zier des Trägers. Während in der Vergangenheit Schmuckstücke im Wesentlichen aus wertvollen Materialien wie Edelmetallen und kostbaren Schmucksteinen, wie Edel- oder Halbedelsteinen bestanden, erfreuen sich seit der industriellen Produktion von geschliffenen Kistallglassteinen kostengünstige Modeschmuckstücke zunehmender Beliebtheit.
Die Verwendung preiswerter Schmucksteine zieht aus kalkulatorischer Sicht zwangsläufig den Einsatz einfacher Aufnahmen und Halterungen nach sich. Diese beeinträchtigen jedoch oftmals den optischen Gesamteindruck und die Wertschätzung. Darüber hinaus führt die Oberflächenbeschaffenheit und die Materialeigenschaften minderwertiger Aufnahmen bei ihren Trägern vielfach zu Hautirritationen, wie Rötungen und Pickel.
Um dem vorzubeugen, werden aus hochwertigen Materialien bestehende Aufnahmen zur lösbaren Fixierung des Dekorelementes als Universalsystem angeboten, um auch bei einfachen Dekorelementen nicht auf eine anforderungsgerechte Aufnahme verzichten zu
müssen. Durch den Austausch der Dekorelemente am Schmuckstück entsteht dem Betrachter zudem der Eindruck verschiedener Schmuckstücke. Je nach Wunsch kann der Träger sein Schmuckstück der Kleidung oder dem gesellschaftlichen Anlass anpassen. Die damit verbundenen höheren Anschaffungskosten der Aufnahme amortisieren sich durch die vergleichsweise günstigen Kosten einzelner ungefasster Dekorelemente.
Aus diesem Grunde erfreuen sich Schmuckstücke bestehend aus Grundelementen mit Befestigungssystemen zum einfachen Auswechseln von Dekorelementen zunehmender Beliebtheit.
Ein gattungsgemäßes Schmuckstück mit einer Aufnahme zur lösbaren Fixierung eines Dekorelementes beschreibt bereits die DE 101 16 073 Al Um einen einfachen Austausch des Dekorelementes, wie Schmucksteine und Edelsteinen, an dem Schmuckstück zu ermöglichen ist dieses in der Aufnahme über wenigstens zwei Halteelemente an dem Schmuckstück fixiert. Zumindest eines der Halteelemente ist verschiebbar gelagert und über ein Andruckmittel reversibel in Richtung des einzufassenden Schmucksteins beweglich. Dem Halteelement gegenüberliegend ist ein Stößel angeordnet, welcher über ein Federelement federbelastet ist. Der Stößel und das Federelement sind in einem, an dem Schmuckstück angelöteten Rechteckgehäuse eingesetzt, dessen rückwärtige Endfläche als Abstützfläche für das Federelement dient.
Als nachteilig erweisen sich bei dieser Anordnung die vielen Bauelemente, die zudem im sichtbaren Bereich angeordnet sind. Weiterhin erfordert diese Aufnahme einen zusätzlichen Bauraum, so dass insbesondere die Anordnung an einem Ohrstecker den ästhetischen Eindruck wesentlich verändert. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass die Funktion der Schiebeführung aufgrund von Umwelteinflüssen beeinträchtigt wird und die Fixierung oder die Lösbarkeit des Dekorelements damit nicht zuverlässig sichergestellt werden kann.
Weiterhin beschreibt die DE 203 06 830 U1 ein Schmuckstück mit einem auswechselbaren Dekorelement, wobei dieses durch eine Öffnung an der Hinterseite eingeführt wird und zwischen einem Randwulst an der Vorderseite des Schmuckstücks fixiert wird. Ein das
Schmuckstück rückseitig in der Position fixierendes Sicherungselement wird hierzu in eine
Nut der unbeweglichen Halterung eingesetzt. Dadurch erfordert das Lösen des
Dekorelementes erhebliche Fachkenntnisse und kann nur von Fachleuten mit entsprechenden Werkzeugen durchgeführt werden.
DE 19750613 A1 beschreibt ein Schmuckstück mit einem auswechselbaren Schmuckelement, wie etwa einen Ring oder eine Brosche, wobei das Schmuckstück ein abnehmbares Schmuckelement, etwa einen Edelstein oder eine Perle trägt. Zur Fixierung des Schmuckelementes sind am Trägerteil elastisch bewegbare Haltestifte zum Eingriff in Ausnehmungen des Schmuckelementes angeordnet. Das Schmuckelement lässt sich dadurch austauschen.
Ein ähnliches Schmuckstück mit auswechselbarem Schmuckelement beschreibt auch die DE 296 23 815 U1 welches aus einem Trägerelement, einem Schmuckelement und einem Haltestift, welcher durch eine Durchgangsbohrung in dem Schmuckelement geschoben wird und in Vertiefungen im Trägerelement arretiert wird.
Der Haltestift gemäß der DE 196 53 163 A 1 weist wenigstens ein elastisch verschiebbares Endteil auf, wodurch das Schmuckelement vom Trägerteil abnehmbar ist, ein unerwünschtes, unbeabsichtigtes Lösen der Verbindung jedoch verhindert wird.
Als nachteilig erweist sich bei diesen Lösungsvorschlägen die erforderliche Ausnehmung bzw. Durchgangsbohrung in dem Schmuckelement, wodurch sich die Anschaffungskosten für das Schmuckelement erhöhen. Zudem wird durch den Haltstift der Eindruck transmissiver Dekorelemente beeinträchtigt.
Die DE 196 35 585 A1 beschreibt ein Schmuckstück mit einem auswechselbaren Schmuckelement, bestehend aus einem Trägerelement, mindestens einem Schmuckelement und einem Befestigungselement, wobei dieses an der Unterseite mit einem Haltestift versehen ist, welcher durch eine Bohrungen des Schmuckelements und eine Bohrung des Trägerelements geschoben und hinter der Unterseite des Trägerelements durch ein Sicherungselement gegen Herausrutschen fixiert wird. Aufgrund der Bohrungen eignet sich dieses Befestigungselement nicht für Dekorelemente, deren Sichtfläche nicht seitlich, sondern im Wesentlichen vorderseitig vorgesehen ist und dadurch von der Erweiterung des Befestigungselementes verdeckt wird.
Ferner beschreibt die DE 94 00 701 U1 ein Schmuckstück mit auswechselbarem Schmuckelement, bestehend aus einem Dekorelement und einem Trägerelement, welcher an der Oberseite einen Haltestift aufweist, der in eine formschlüssige Öffnung im Dekorelement geschoben wird und dort druckknopfartig einrastet. Hierzu erfordert das Dekorelement jedoch elastische Eigenschaften.
Durch die DE 202 10 344 U1 ist auch ein Befestigungssystem zur Befestigung eines Schmuckelements an einem Schmuckstück bekannt, wobei das Schmuckelement eine Vertiefung aufweist, in die ein Rastelement verschoben werden kann, um das Schmuckelement mit dem Schmuckstück zu verbinden. Das Rastelement ist seinerseits durch eine Blattfeder in dieser Position gehalten. Das Schmuckelement hat dabei eine Aufnahme, in welcher das Dekorelement unlösbar fixiert ist.
Bei der US 053 57 770 A ist ein Schmuckelement an einem Schmuckstück auswechselbar angeordnet. Das Schmuckelement besteht aus einer Aufnahme und einem Dekorelement, die untrennbar verbunden sind. Das Schmuckelement ist an seiner Unterseite mit einem klappbaren Bügel versehen ist, welcher durch eine Öffnung in einem Trägerelement des Schmuckstückes geschoben und hinter dem Trägerelement seitlich abgeklappt wird, wodurch das Schmuckelement mit dem Trägerelement verbunden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Aufnahme für ein Dekorelement die lösbare Fixierung dieses Dekorelementes wesentlich zu vereinfachen. Zugleich soll ein verbessertes optisches Erscheinungsbild erreicht und die Zuverlässigkeit der Fixierung erhöht werden. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schmuckstück mit einer verbesserten Aufnahme zu schaffen.
Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Aufnahme gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen zu entnehmen.
Erfindungsgemäß ist also eine Aufnahme vorgesehen, bei der die Halterung zumindest einen die Rückstellkraft erzeugenden und mit der Halterung einteilig verbundenen elastisch verformbaren Abschnitt aufweist. Hierdurch wird es erstmals möglich, auf zusätzliche Bauelemente bei der formschlüssigen und lediglich entgegen der Rückstellkraft in die Entnahmeposition beweglichen Halterung zu verzichten. Vielmehr werden erfindungsgemäß die Halterung sowie die elastisch verformbaren Eigenschaften in einem einzigen Bauelement vereinigt. Auf zusätzliche Bauteile, insbesondere auf Gelenke oder Schiebeführungen kann dabei verzichtet werden, so dass zugleich die Zuverlässigkeit der Verbindung zwischen dem Dekorelement und der Halterung wie auch der ästhetische Eindruck wesentlich verbessert ist. Zugleich ist der erforderliche Bauraum reduziert und das bedarfsweise Entnehmen des Dekorelements vereinfacht.
Die Halterung könnte das Dekorelement über den gesamten Umfang einschließen, wobei die Entnahmeposition durch eine elastische Dehnung, beispielsweise auch in Verbindung mit einer vorhergehenden Erwärmung der Halterung erreicht wird. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wird auch dadurch erreicht, dass die Halterung zwei zumindest abschnittsweise elastische Haltearme aufweist. Hierdurch wird die elastische Verformung der Halterung wesentlich vereinfacht und dadurch die Entnahme des Dekorelements auch für den Laien wesentlich vereinfacht. Insbesondere kann das Dekorelement dadurch auch ohne Werkzeug entnommen werden, indem die Haltearme entgegen der Rückstellkraft elastisch aufgebogen werden, so dass das Dekorelement herausfällt oder durch einen leichten Druck auf das Dekorelement eine Aufweitung des Haltearmes erreicht werden.
Dabei wird eine besonders praxisgerechte Abwandlung der vorliegenden Erfindung dadurch erreicht, dass die Haltearme als Segmente ausgeführt sind, welche durch schlitzartige Durchbrechungen einer Wandfläche eines Hohlkörpers gebildet sind. Hierdurch wird eine zugleich einfache und zuverlässige Bauform der Halterung erreicht, indem in eine an sich bekannte hohlkörperförmige Aufnahme lediglich Schlitze eingebracht werden. Das optische Erscheinungsbild der Aufnahme unterscheidet sich dadurch von den gebräuchlichen Dekorelement-Aufnahmen nur geringfügig.
Die Haltearme können neben ihrer Fixierfunktion zugleich auch als Gestaltungselement eingesetzt werden und daher in nahezu beliebiger Anzahl an dem Umfang des Dekorelement insbesondere gleichverteilt angeordnet sein. Beispielsweise könnte die Halterung genau drei Haltarme aufweisen, um das Dekorelement nicht nur zuverlässig zu fixieren, sondern zugleich auch zu zentrieren. Besonders Erfolg versprechend ist hingegen eine Halterung die genau vier Haltarme aufweist, um so die flexiblen Eigenschaften zu verbessern und einen hochwertigen Gesamteindruck mit geringem Aufwand zu erreichen.
Die Halterung könnte in eine umlaufende Ausnehmung, insbesondere Nut des Dekorelements eingreifen, um den sichtbaren Bereich des Dekorelements nicht einzuschränken. Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird hingegen dadurch erreicht, dass die Halterung eine Sichtfläche des Dekorelements randseitig umschließt, um so ein handelsübliches Dekorelement ohne eine zusätzliche
Nachbearbeitung universell durch die Halterung fassen zu können. Der Herstellungsaufwand wird dadurch wesentlich verringert und der Einsatzbereich der Aufnahme erweitert.
Dabei erweist es sich zudem als besonders sinnvoll, wenn die Halterung trichterförmig ausgeführt ist und eine eine Öffnung begrenzende Abwinkelung aufweist. Die Abwinkelung umgreift dabei eine vordere Sichtfläche des Dekorelementes und fixiert dieses dadurch formschlüssig. Die Abwinkelung kann dabei sehr schmal ausgeführt sein, so dass die Sichtfläche lediglich unwesentlich eingeschränkt wird.
Um dabei einen möglichen Spalt zwischen der Halterung, insbesondere den elastischen Haltearmen und dem Dekorelement zu vermeiden, ist gemäß einer weiteren besonders Praxis gerechten Abwandlung das Dekorelement in der Aufnahme zugleich formschlüssig als auch kraftschlüssig fixierbar, so dass die Rückstellkraft auch in der Fixierposition des Dekorelementes auf dessen äußere Oberfläche wirkt und die Ausbildung eines Spaltes dadurch vermieden wird. Das Eindringen von Schmutzpartikeln ist dadurch ausgeschlossen.
Hierbei besteht gemäß einer weiteren besonders sinnvollen Ausführungsform die Halterung im Wesentlichen aus Metall, insbesondere Edelmetall oder Edelstahl und gestattet dadurch einen hohen Tragekomfort bei zugleich inertem Verhalten gegenüber der menschlichen Haut.
Die zweitgenannte Aufgabe, ein Schmuckstück mit einer Aufnahme zur lösbaren Fixierung eines Dekorelementes, insbesondere eines Schmucksteines, mit einer gegen die äußere
Oberfläche des Dekorelementes anliegenden Halterung, die entgegen der Rückstellkraft in eine das Dekorelement freigebende Entnahmeposition beweglich ist, zu schaffen, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Halterung zumindest einen die Rückstellkraft erzeugenden und mit der Halterung einteilig verbundenen elastisch verformbaren Abschnitt aufweist. Hierdurch wird eine gegenüber den äußeren Abmessungen des Dekorelementes nur geringfügig hervortretende und damit den optischen Eindruck nur unwesentlich verändernde Gestaltung des Schmuckstückes erreicht und dennoch eine zuverlässige formschlüssige und leicht zu lösende Fassung realisiert. Das Schmuckstück kann dabei grundsätzlich unterschiedliche Formen aufweisen und aus verschiedenen Materialien bestehen. Zudem ist es möglich, mit derselben Aufnahme ein Dekorelement unterschiedlicher Form und Abmessungen zuverlässig zu fixieren.
Dabei kann nach einer besonders praxisgerechten Abwandlung das Schmuckstück als Ohrstecker oder Ring ausgeführt sein, indem der Ohrstecker eine trichterförmige Aufnahme und einen mit der Aufnahme einteilig verbunden Vorsprung mit einer Sicherungsnut für ein Sicherungselement hat, so dass mit Ausnahme des Sicherungselementes und des Dekorelementes alle Bauteile des Schmuckstückes einteilig verbunden sind.
Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt jeweils in einer perspektivischen Darstellung in
Fig.1 eine Aufnahme sowie ein Dekorelement in einer Entnahmeposition;
Fig.2 die in Figur 1 gezeigte, das Dekorelement fixierende Aufnahme.
Figur 1 zeigt eine Aufnahme 1 zur lösbaren Fixierung eines Dekorelementes 2, insbesondere eines Schmucksteines, in einer perspektivischen Darstellung. Die Aufnahme 1 hat eine Halterung 3 mit einem elastisch verformbaren Abschnitt 4, welcher entgegen seiner Rückstellkraft in die das Dekorelement 2 freigebende Entnahmeposition beweglich ist. Die Halterung 3 hat dabei drei elastische Haltearme 5, die durch von drei schlitzartigen Durchbrechungen 6 unterteilte Segmente einer Wandfläche 7 eines trichterförmigen Hohlkörpers 8 gebildet sind. Zu Erzielung der formschlüssigen Fixierung sind die Haltearme 5 jeweils mit einer eine Öffnung 9 begrenzenden Abwinkelung 10 ausgestattet.
Figur 2 zeigt das in Figur 1 gezeigte Dekorelement 2 in einer durch die Aufnahme 1 eines Schmuckstücks 13 fixierten Position. Dabei liegen die drei elastischen Haltearme 5 gegen die äußere Oberfläche des Dekorelementes 2 an, die durch die in Pfeilrichtung 11 wirkende
Rückstellkraft vorgespannt sind. Zur Entnahme genügt eine einfache Verschiebung des
Dekorelementes 2, mittels eines spitzen oder flachen Gegenstandes durch die
Durchbrechungen 6 der Halterung 3 hindurch. Die eine Sichtfläche 12 des Dekorelementes 2 randseitig umschließende Abwinkelung 10 wird dadurch in Pfeilrichtung 11 nach außen bewegt und gibt dann die maximale Öffnung 9 vorübergehend frei.