Verfahren zum Verpacken von Gegenständen und Verpackung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken von Gegens¬ tänden, insbesondere von quaderförmigen Gegenständen, in einer Verpackung aus einem faltbaren Material oder aus einem Material mit Faltkanten, insbesondere aus Pappe, und eine entsprechende Verpackung.
Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von verschiedenen Verfahren zum Verpacken und Verpackungen bekannt.
Aus der EP 0 773 168 ist eine Umverpackung aus Karton bekannt, die aus einem in der Abwicklung eine im wesentlichen rechteckige Form aufweisenden Materialbogen durch Knicken oder Falten ent- lang von in dem Materialbogen ausgebildeten Einprägungen gebil¬ det die Form eines Kubus aufweist. Um eine besonders masshaltige und inneren Druckkräften standhaltende Verpackung bereitzustel¬ len, werden zwei sich gegenüberliegende Seitenwände durch an ei¬ nem Bodenteil, an einem Deckelteil und an zwei weiteren, sich gegenüberliegenden Seitenwänden angeordnete Wandsegmente gebil¬ det. Diese Wandsegmente sind als an den Seitenwänden angeordnete vertikale Seitenklappen und am Bodenteil und am Deckelteil ange¬ ordnete horizontale Seitenklappen ausgebildet. Die vertikalen Seitenklappen sind zumindest mit einem Teilbereich ihrer Breite abstützend zwischen dem Deckelteil und dem Bodenteil angeordnet.
Aus der EP 0 557 172 ist eine Umverpackung aus Karton bekannt, die aus einem in der Abwicklung eine im wesentlichen rechteckige Form aufweisenden Materialbogen durch Knicken oder Falten ent- lang von in dem Materialbogen ausgebildeten Einprägungen gebil¬ det die Form des einzupackenden quaderförmigen Gegenstandes auf¬ weist und annimmt.
Aus der EP 1 228 971 ist eine Buchverpackung bekannt, bei der der Materialbogen durch Knicken oder Falten einen quaderförmigen Gegenstand umgibt und einen Hohlraum für eine optionale Beilage definiert.
Die Verpackung aus EP 0 773 168 weist den Nachteil auf, dass die gegenüberliegenden Seitenklappen den eingepackten Gegenstand nur unzureichend schützen. Es ist bei den bekannten Verpackungen auch möglich, dass die Seitenklappen sich öffnen und der einge- packte Gegenstand herausfällt. Um die Verpackung geschlossen zu halten, werden Laschen zumeist mit Klebstoff zusammengehalten.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung der eingangs genannten Art an- zugeben, die einen quaderförmigen zu verpackenden Gegenstand si¬ cher hält .
Diese Aufgabe wird für ein Verfahren erfindungsgemäss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Eine erfindungsgemässe Verpa- ckung ist durch die Merkmale des Anspruchs 5 gekennzeichnet.
Die Vorgehensweise zur Faltung ist abhängig von Material oder Werkstoff, bei denen es sich beispielsweise um Karton, Kunst¬ stoff oder andere Materialien, insbesondere auch kombinierte Ma- terialien (beispielsweise Holz in Leder) handeln kann. Die Ver¬ packung kann aus verschiedenen Materialien (Werkstoffen) beste¬ hen und alle möglichen Farben haben, insbesondere innen und aus¬ sen unterschiedliche Farben. Die Verpackung ist vor der Produk¬ tion flach, und ist somit insbesondere gut stapelbar, raumspa- rend transportierbar, einfach herstellbar etc. Jedes Verpa¬ ckungsteilelement ist gerechtfertigt und wesentlich. Es gibt keine überflüssigen Teile, das heisst sie ist sowohl ökonomisch wie auch ökologisch. Die Verpackung umhüllt praktisch ohne das
Volumen des Inhalts zu vergrössern. Trotzdem ist der Inhalt ein¬ fach zugänglich und herausnehmbar.
Die Verpackung ist von Anfang bis zum Schluss sichtbar bzw. prä- sent . Es handelt sich nicht nur um eine Verpackung. Die Verpa¬ ckung wird zu einem integralen Bestandteil des Inhalts. Im ver¬ schlossenen Zustand weist die Verpackung auf einen verborgenen Inhalt hin. Der verborgene Inhalt wird enthüllt und zur Geltung gebracht. Die Funktionalität des Verschlusses bzw. der Ver- Schlüsse ist spielerisch und unkonventionell. Das Auspacken ist ein prozesshafter Akt zur Präsentation des Inhalts.
Die Verpackung bringt den Geschenkcharakter des Inhalts zum Aus¬ druck. Sie verleiht ihm Wert und Bedeutung. Geschenkpapier oder Vergleichbares erübrigen sich. Die Schutzfunktion, die Darstel¬ lung und die Ästhetik sind drei sich vereinigende Funktionen und ermöglichen eine nachhaltige Verwendung. Die Verpackung schützt den Inhalt. Die Falten schützen und sind gleichzeitig Bestand¬ teil eines Verschlusssystems.
Es handelt sich auch um eine ästhetische Funktion der Darstel¬ lung oder Repräsentation des Inhalts.
Die Verpackung bleibt ein unabhängiges Objekt, das man immer wieder unbeschädigt verwenden kann.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprü¬ chen gekennzeichnet .
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielhaft erläutert . Es zeigen: Fig. l eine Draufsicht auf die Innenseite eines Materialbogen-
Zuschnitts gemäss einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer zum Schliessen gefal¬ teten Verpackung nach Fig. 1, Fig. 3 eine nur teilweise dargestellte, etwas vergrösserte per¬ spektivische Ansicht einer mehr als in der Fig. 2 ge¬ schlossene Verpackung nach Fig. 1,
Fig. 4 eine nur teilweise dargestellte, etwas vergrösserte per¬ spektivische Ansicht einer mehr als Fig. 3 geschlossene Verpackung nach Fig. 1 aus einer anderen Perspektive,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer mehr als in Fig. 4 geschlossene Verpackung nach Fig. 1, Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer mehr als in Fig. 5 geschlossene Verpackung nach Fig. 1, Fig. 7 eine Draufsicht auf die Innenseite eines Materialbogen- zuschnitts gemäss einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht einer zum Schliessen gefal¬ teten Verpackung nach Fig. 7.
Die Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf die Innenseite eines Mate- rialbogenzuschnitts 1. Der Materialbogen 1 besitzt vier quadra¬ tische Seitenwände 2, die miteinander über ein ebenfalls quadra¬ tisch ausgebildetes Bodenteil 3 verbunden sind. Das Bodenteil 3 ist vorzugsweise im wesentlichen quadratisch. Die Seitenwände 2 können auch in der von dem Bodenteil 3 abgewandten Seite kürzer oder länger sein und somit Rechtecke mit ungleichen Seitenlängen bilden. An zwei nicht gegenüberliegenden Seitenwänden 2 sind je¬ weils ein weiteres Deckelteil 4 ausgebildet. Die Form der De- ckelteile 4 entspricht der Form des Bodenteils 3.
Zur Bildung der Verpackung können die einzelnen Teile des Mate- rialbogens 1 entlang der gestrichelt dargestellten Einprägungen
5 geknickt und/oder gefaltet werden. Der Materialbogen 1 kann aus Kunststoff sein und die gestrichelten Bereiche entsprechen beispielsweise Pilmscharnieren oder dünneren Bereichen des Mate- rialbogens 1. Der Materialbogen 1 kann auch beispielsweise aus Karton sein und die Linien 5 sind dann Falzlinien.
In den Bereichen zwischen jeweils zwei Seitenwänden 2 sind hier vier Wandsegmente 6 angeordnet, die durch Knicken und/oder Fal¬ ten entlang der Einprägungen 5 Verstärkungswände und Haltela- sehen 8 beziehungsweise 9 bilden, wie dies besser in der Fig. 2 zu erkennen sein wird. Die Wandsegmente 8 und 9 sind jeweils voneinander mit radialen Einprägungen 5 getrennt, die aus jedem Eckpunkt 10 des Bodenteils 3 abstrahlen. Die gegenüberliegende Begrenzungslinie 7 der Wandsegmente 6 bildet einen Polygonzug von der Höhe der jeweiligen Seitenwand 2 und erstreckt sich über einen Winkel von jeweils 90 Grad.
Jeweils eine entlang der freien Längsseite des Deckelteils 4 an¬ geordnete Lasche 11 dient zum Verbinden des Deckelteils 4 mit der entsprechenden gegenüberliegenden Seitenwand 2 in der zusam¬ mengefalteten Form der Verpackung. Mit dem Bezugszeichen 12 ist eine Öffnungslasche bezeichnet, das heisst ein ausgestanzte Li¬ nie als Ausschnitt in der Lasche 11, so dass dieser Bereich in Verlängerung des Deckteils 4 übersteht. Vorteilhafterweise sind die Seitenkanten 13 der. Laschen 11 tailliert ausgestanzt, so dass diese Seitenkanten 13 nicht seitlich über die Seitenkanten 14 der Seitenwände 2 oder Deckelteile 4 überstehen.
Die Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer halb ge~ schlossenen Verpackung nach Fig. 1. Gleiche Merkmale sind je¬ weils in allen Figuren mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Beim Falten der Linien 5 zwischen den einzelnen Wandsegmenten 8 und 9 bewegt sich die Falzkante 5 zwischen den beiden Wandseg-
menten 5 nach aussen, während sich jeweils Paare von benachbar¬ ten Wandsegmenten 8 und 9 aufeinander zu und in Richtung der Seitenwände 2 bewegen. Dies geschieht um so besser, falls ein die Ausmasse der Seitenflächen 2 und Boden- beziehungsweise De- ekelflächen 3 und 4 aufweisender Innenkörper in der Verpackung eingesetzt ist.
Die Fig. 3 zeigt eine nur teilweise dargestellte, etwas vergrös- serte perspektivische Ansicht einer mehr als halb geschlossenen Verpackung nach Fig. 1. Die Verpackung nach Fig. 3 ist mehr ge¬ schlossen als die nach Fig. 2. Der Deckelteil 4 ohne den Aus¬ schnitt 12, hier der erste Deckelteil 4 wird herabgefalzt und die sich anschliessende Seitenwand 2 wird fast senkrecht aufge¬ richtet, damit kommt die Lasche 11 in den Bereich der gegenüber- liegenden Seitenwand 2, die ebenfalls fast senkrecht aufgerich¬ tet ist. Dabei versteht man unter senkrecht die vertikale bezüg¬ lich der Bodenfläche 3. Die Lasche 11 wird nach unten umgefalzt und in den Einklemmbereich 21 eingedrückt, der sich auf jeder Seite der Seitenwand 2 erstreckt. In der Fig. 3 sind gut die beiden seitlichen Einklemmbereiche 22 zu erkennen, in die nach den Fig. 5 und 6 die zweite Lasche 11 des anderen Deckelteils 4 mit dem Ausschnitt 12 einsteckbar ist. Durch das Schliessen al¬ ler vier Seitenwände 2 in die Vertikale legen sich die Aussen- seiten der beiden mittleren Wandsegmente 9 an einen eingesetzten passgenauen Gegenstand an, so dass sich die Einklemmbereiche 21 und 22 zeigen.
Die Fig. 4 zeigt eine nur teilweise dargestellte, etwas vergrös- serte perspektivische Ansicht einer mehr als in der Fig. 3 ge- schlossenen Verpackung nach Fig. 1 aus einer etwas anderen Per¬ spektive.
Die Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer mehr als in
Fig. 4 geschlossenen Verpackung nach Fig. 1. Das eine Deckelteil 4 ist fast vollständig eingedrückt, so dass die eine Deckelflä¬ che 4 im wesentlichen parallel zur Bodenfläche 3 ist. Diese Lage der Verpackung ist bereits stabil. Es wird nun die an einer Sei- tenwand 2 befestigte zweite Deckelfläche 4 mit der zweiten La¬ sche 11 umgebogen, wobei sich gleich die Wandsegmente 8 und 9 in der richtigen Art und Weise falten. Auf der gegenüberliegenden Seite wird die Seitenwand 2 um die mit dem Bodenteil 3 verbunde¬ ne Achse 5 gefalzt und erzeugt damit die beiden seitlichen Ein- klemmbereiche 22.
Die Fig. 6 zeigt eine perspektivische Ansicht einer mehr als in Fig. 5 geschlossenen Verpackung nach Fig. 1. Man erkennt, dass das Einschieben der Lasche 11 um so einfacher ist, um so tail- lierter diese ist, also um so ausgeschnittener die seitlichen Kanten. Allerdings sollte der weggenommene Bereich nicht grösser als circa 10 bis 25 Prozent der Breite der Deckelfläche 4 sein. Die Laschen 11 sind dabei so ausgebildet, dass sie zumindest mit einem Teilbereich ihrer Breite zwischen dem Deckelteil 4 und der Seitenwand 2 zu liegen kommen, um so den Wert des von der Verpa¬ ckung aufnehmbaren Stauchdrucks zu erhöhen.
Die Fig. 7 zeigt eine Draufsicht auf die Innenseite eines Mate- rialbogenzuschnitts 1 gemäss einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und Fig. 8 zeigt eine perspektivische Ansicht der halb geschlossenen Verpackung nach Fig. 7. Der wesentliche Un¬ terschied zwischen dem ersten und dem zweiten Ausführungsbei¬ spiel liegt darin, dass hier nur eine Deckelfläche 4 vorgesehen ist. Diese verfügt neben der Endlasche 11 auch über zwei seitli- che Laschen 31, wobei alle drei Laschen 11 und 31 mit gerunde¬ ten, insbesondere elliptischen Formen ausgestaltet sind. Die drei Laschen 11, 31 können beispielsweise auch eckig sein. Prinzipiell sind diese Laschen 31 auch bei einem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 einsetzbar. Hier greifen die
nach Fig. 1 einsetzbar. Hier greifen die seitlichen Laschen 31 in die Einklemπibereiche 22 ein, während die Hauptendlasche 11 in den Einklemmbereich 21 eingreift.
Zusammenfassend kann herausgestellt werden, dass die Verpackung vorzugsweise aus einem einzigen Stück Materialausschnitt 1 be¬ steht . In diesem Zusammenhang wird von aneinander angrenzenden Seitenflächen 2 an 3, 4 an 2 und 11 an 4 gesprochen. Im Prinzip können dies auch einzelne Elemente sein, die beispielsweise durch Klebefilmscharniere zusammengehalten werden. Natürlich ist die Verwendung eines einstückigen Materialausschnitts 1 bevor¬ zugt, da dann die Verpackung ohne zusätzliche Hilfsmittel, wie Klebestoffe etc. gebildet wird; sie ist dann nur ausgeschnitten und wird an entsprechenden Stellen 5 eingeschnitten oder einge- ritzt und dann gefaltet.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 6 läuft das erfindungsgemäs- se Verpackungsverfahren wie folgt ab: Der (nicht dargestellte) zu verpackende Gegenstand, vorzugsweise ein einziger Gegenstand mit der Aussenform eines Quaders oder hier Würfels wird zunächst auf dem Bodenteil 3 angeordnet und anschliessend durch Knicken des Materialbogens 1 entlang der Einprägungen 5 vertikal durch die Seitenwände 2 umhüllt. Anschliessend werden ein oder zwei Deckelteile 4, gegebenenfalls nacheinander, umgebogen und decken den Gegenstand ab. Dabei wird die jeweils einzige Lasche 11 oder werden die Laschen 11 und 31 nach unten umgeknickt und zwischen die Innenseite der Seitenwand 2 und den Wandsegmenten 8 einge¬ steckt. Dieser Bereich bildet jeweils links und rechts von jeder seitlichen Kante einer Seitenwand 2 ausgehend die Einklemmberei- che 21 oder 22. Hierbei sorgen die auf dem Bodenteil 3 angeord¬ neten Gegenstände für den ausreichenden Anpressdruck der Wand¬ segmente 9 gegen die Innenseite der Seitenwand 2.
Eine solchermassen ausgebildete Verpackung aus faltbarem Materi¬ al, insbesondere Pappe oder Karton, zum Transportieren, Verpa¬ cken und/oder Präsentieren von Gegenständen, zeichnet sich somit dadurch aus, dass sie einfach und schnell aus dem Materialbogen 1 durch Knicken bzw. Falten entlang der Einprägungen 5 herstell¬ bar ist . Darüber hinaus ist die Verpackung aufgrund ihrer aus mehreren Wandsegmenten 6 gebildeten Einklemmbereiche 21 und 22 zu den Seitenwänden 2 besonders formstabil, wodurch ein Lagern dieser Verpackungen vereinfacht wird.