Epilationskopf und Epilationsgerät
Die Erfindung bezieht sich auf einen motorisch angetriebenen Epilationskopf für ein Epilati¬ onsgerät, insbesondere zum Auszupfen von Haaren der menschlichen Haut. Weiterhin be¬ zieht sich die Erfindung auf ein Epilationsgerät.
Epilationsgeräte dienen dazu, Haare möglichst inklusive ihrer Wurzeln zu entfernen. Be¬ kannte Epilationsgeräte sind beispielsweise so ausgebildet, daß die Haare mittels Klemm¬ einrichtungen eingeklemmt und durch eine Bewegung der Klemmeinrichtungen relativ zu der Haut ausgezupft werden. Hierzu ist es erforderlich, daß die Klemmeinrichtungen zum Erfas¬ sen der Haare jeweils in einer vorgegebenen Position geschlossen werden, mit den einge¬ klemmten Haaren bis zu einer weiteren vorgegebenen Position in einem geschlossenen Zu¬ stand bewegt werden und anschließend zur Freigabe der ausgezupften Haare wieder geöff¬ net werden. Zur Realisierung dieses Bewegungsmusters können die Klemmelemente bei¬ spielsweise auf einem Drehzylinder angeordnet sein, der mittels eines Elektromotors in Ro¬ tation versetzt wird. Die Klemmeinrichtungen können mittels Betätigungselementen ge¬ schlossen und geöffnet werden, die in Axialrichtung des Drehzylinders hin- und herbewegt werden und dabei auf die Klemmeinrichtungen einwirken.
Die Axialbewegung der Betätigungselemente wird aus der Drehbewegung des Drehzylinders abgeleitet. Hierzu ist benachbart zu den axialen Endflächen des Drehzylinders je eine Rolle angeordnet, an der die Betätigungselemente durch die Drehbewegung des Drehzylinders vorbeigeführt und dabei axial ausgelenkt werden. Da die Rollen drehbar gelagert sind, tritt beim mechanischen Kontakt mit den Betätigungselementen kaum Reibung auf, so daß der Verschleiß gering gehalten werden kann. Allerdings besteht nur wenig Freiheit bei der Ges¬ taltung der Axialbewegung der Betätigungselemente und damit bzgl. des Öffnens und Schließens der Klemmeinrichtungen. Außerdem benötigen die Rollen relativ viel Bauraum.
Ein gemäß den vorstehenden Ausführungen ausgebildetes Epilationsgerät ist beispielsweise aus der WO 98/05234 A1 bekannt. Das dort offenbarte Epilationsgerät weist außerdem be¬ nachbart zu den beiden axialen Endflächen des Drehzylinders je eine Steuerscheibe mit einer sich in Umfangsrichtung erstreckenden Steuerkurve auf, an der die Betätigungsele¬ mente gleitend anliegen. Im Bereich der Rollen sind die Steuerkurven unterbrochen. Alterna¬ tiv dazu können auch in Umfangsrichtung geschlossene Steuerkurven zum Einsatz kom¬ men. In diesem Fall entfallen die Rollen.
Aus der US-PS 5 196 021 ist ein Epilationsgerät bekannt, das einen Drehzylinder mit einer Vielzahl von Klemmeinrichtungen aufweist, die jeweils durch zwei bewegliche Klemmele¬ mente gebildet werden. Die Klemmelemente weisen axiale Vorsprünge auf, die sich jeweils bis zu einem axialen Ende des Drehzylinders erstrecken und dort von einem Nockenelement betätigt werden.
Die JP 2823316 B2 offenbart ein Epilationsgerät mit einem Drehzylinder, der Klemmeinrich¬ tungen mit je einem feststehenden und einem beweglichen Klemmelement aufweist. Die Schließbewegung der Klemmeinrichtungen wird durch Stangen erzeugt, die auf die bewegli¬ chen Klemmelemente einwirken. Hierzu werden die Stangen mittels Nockenplatten, die be¬ nachbart zu den axialen Endflächen des Drehzylinders angeordnet sind, axial ausgelenkt. Zum Öffnen der Klemmeinrichtungen sind an den beweglichen Klemmelementen Federele¬ mente angeordnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einem möglichst geringen Aufwand eine mög¬ lichst optimale Steuerung der Klemmeinrichtungen eines Epilationsgeräts zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst.
Der erfmdungsgemäße Epilationskopf für ein Epilationsgerät, insbesondere zum Auszupfen von Haaren der menschlichen Haut, ist motorisch angetrieben und weist einen um eine Drehachse drehbaren Drehzylinder auf. Der Drehzylinder verfügt über Klemmeinrichtungen zum Erfassen und Auszupfen der Haare, Betätigungselemente zum Betätigen der Klemm¬ einrichtungen und wenigstens ein Andruckelement mit einer Steuerfläche, an der die Betäti¬ gungselemente wenigstens zeitweise gleitend anlaufen. Die Besonderheit des erfindungs¬ gemäßen Epilationskopfes besteht darin, daß sowohl die Betätigungselemente als auch das Andruckelement aus Kunststoff gefertigt sind.
Die Erfindung hat den Vorteil daß sie vielfältige Möglichkeiten für die Steuerung der Klemm¬ einrichtungen eines Epilationsgeräts bietet, so daß auch komplexe Steuervorgänge realisiert werden können. Über die Form der Steuerfläche kann der Verlauf der Schließbewegung genau vorgegeben werden und damit ein optimales Verhalten hinsichtlich der Schließzeit, des Laufgeräusches usw. erzielt werden. Insbesondere ist auch ein mehrfaches Schließen jeder Klemmeinrichtung pro Umdrehung des Drehzylinders möglich. Außerdem können meh¬ rere Betätigungselemente gleichzeitig mit der gleichen Kraft betätigt werden. Weiterhin be¬ steht die Möglichkeit, die Schließkraft der Klemmeinrichtungen abhängig vom Drehwinkel
des Drehzylinders zu variieren. Dies kann beispielsweise dazu genutzt werden, ausgezupfte Haare in ein Sammelreservoir zu transportieren. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Andruckelement nur sehr wenig Bauraum in axialer Richtung des Drehzylinders benötigt. Besonders vorteilhaft ist auch, daß durch den Einsatz von Kunststoffteilen für die Betäti¬ gungselemente und das Andruckelement eine einfache und kostengünstige Fertigung er¬ möglicht wird. Außerdem kann über die Eigenschaften des jeweils verwendeten Kunststoffs das Laufgeräusch des Epilationskopfes beeinflußt werden.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Epilationskopfes werden die Steuerfläche des Andruckelements und/oder die an der Steuerfläche anlaufenden Berei¬ che der Betätigungselemente mit einem Schmierstoff versorgt. Dadurch wird der Material¬ verschleiß erheblich reduziert, so daß trotz der Kunststoffteile eine lange Lebensdauer er¬ reichbar ist. In einer besonders einfachen Ausführungsform wird der Schmierstoff in einem Seitenteil des Epilationskopfes bevorratet, in dem auch das Andruckelement angeordnet ist. Als Schmierstoff wird bevorzugt ein Festschmierstoff verwendet, so daß eine Reinigung des erfindungsgemäßen Epilationskopfes mit Wasser und Tensiden möglich ist.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Steuerfläche des Andruckelements und/oder die an der Steuerfläche anlaufenden Bereiche der Betätigungselemente eine Oberflächenstruktur aufweisen, die eine Anlagerung von Schmierstoff erleichtert. Dadurch läßt sich eine beson¬ ders gute Schmierwirkung und damit ein sehr niedriger Materialverschleiß erzielen. Bei¬ spielsweise können die Steuerfläche des Andruckelements und/oder die an der Steuerfläche anlaufenden Bereiche der Betätigungselemente eine offenporige Oberfläche aufweisen. An einer derartigen Oberfläche haftet der Schmierstoff gut an, so daß problemlos ein Schmier¬ film ausreichender Dicke ausgebildet wird. Ebenso können die Steuerfläche des Andruck¬ elements und/oder die an der Steuerfläche anlaufenden Bereiche der Betätigungselemente eine mit wenigstens einer Ausnehmung versehene Oberfläche aufweisen. In die Ausneh¬ mung lagert sich Schmierstoff ein und wird damit unmittelbar dort vorgehalten, wo er benö¬ tigt wird. Insbesondere kann die Steuerfläche des Andruckelements eine in Umfangsrichtung verlaufende Rille aufweisen. In einer Weiterbildung sind das Andruckelement und/oder die Betätigungselemente wenigstens zum Teil aus einem Kunststoff gefertigt, in den ein Schmierstoff eingelagert ist. Wenn kein zusätzlicher Schmierstoff vorgehalten wird, zeichnet sich diese Weiterbildung durch eine hohe Resistenz gegen die Einwirkung von Reinigungs¬ mittel aus und erzeugt praktisch keine schmiermittelbedingte Verunreinigung des Epilati¬ onskopfes. Falls ein zusätzlicher Schmierstoff vorgesehen ist, werden durch den speziellen
Kunststoff die Notlaufeigenschaften bei einem Verlust des zusätzlichen Schmierstoffes er¬ heblich verbessert.
Um möglichst kontinuierliche Bewegungsabläufe zu erzeugen, kann die Steuerfläche des Andruckelements bereichsweise als eine Rampe ausgebildet sein. Die Betätigungselemente sind bevorzugt so ausgebildet, daß ihr Querschnitt sich jeweils zu dem Bereich hin vergrö¬ ßert, der an der Steuerfläche des Andruckelements anläuft. Dadurch ergibt sich eine größe¬ re Auflagefläche und somit eine reduzierte Flächenpressung. Dies erleichtert die Ausbildung eines Schmierfilms und reduziert den Verschleiß. Beispielsweise sind die Betätigungsele¬ mente stangenförmig ausgebildet.
Die Klemmeinrichtungen weisen vorzugsweise jeweils ein relativ zum Drehzylinder bewegli¬ ches Klemmelement und ein am Drehzylinder fest angeordnetes Klemmelement auf. Da¬ durch vereinfacht sich die Montage verglichen mit zwei beweglichen Klemmelementen. Die beweglichen Klemmelemente sind bevorzugt als Einzelbauteile ausgebildet. Dies ist bei¬ spielsweise im Hinblick auf den benötigten Bauraum von Vorteil. Weitere Vorteile im Hinblick auf die Montage und den benötigten Bauraum lassen sich dadurch erzielen, daß mehrere feste Klemmelemente einteilig miteinander ausgebildet sind. Die beweglichen Klemmele¬ mente sind insbesondere aus Metall, die festen Klemmelemente insbesondere aus Kunst¬ stoff gefertigt. Zum Öffnen der Klemmeinrichtungen können Federelemente vorgesehen sein. Dadurch läßt sich die Öffnungsmechanik relativ einfach ausbilden und ein sehr schnel¬ les Öffnen der Klemmeinrichtungen erreichen.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Epilationsgerät, insbesondere zum Auszupfen von Haaren der menschlichen Haut, mit einem in der Hand haltbaren Gehäuse und einem erfindungsgemäß ausgebildeten Epilationskopf.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungs¬ beispiels und weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten Epilationsgeräts in Seitenansicht,
Fig. 2 das Epilationsgerät im Bereich des Epilationskopfes in Schnittdarstellung,
Fig. 3 den Drehzylinder in einer perspektivischen Explosionsdarstellung,
Fig. 4 eine Anordnung aus einem Seitenteil und einigen Komponenten des Drehzylinders in einer perspektivischen Darstellung und
Fig. 5 die Anordnung aus Fig. 4 in einer weiteren perspektivischen Darstellung.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten Epilationsgeräts 1 in Seitenansicht. Das Epilationsgerät 1 weist ein Gehäuse 2 und einen abnehmbar am Gehäuse 2 befestigten Epilationskopf 3 auf. Das Gehäuse 2 ist so geformt, daß es bequem in der Hand gehalten werden kann. Am Gehäuse 2 ist ein Schalter 4 zum Ein- und Ausschal¬ ten des Epilationsgeräts 1 angeordnet. Im Epilationskopf 3 ist ein Drehzylinder 5 drehbar aufgehängt.
Fig. 2 zeigt das Epilationsgerät 1 im Bereich des Epilationskopfes 3 in Schnittdarstellung. Eine perspektivische Explosionsdarstellung des Drehzylinders 5 zeigt Fig. 3. Der Drehzylin¬ der 5 ist mittels einer Welle 6 drehbar im Epilationskopf 3 gelagert, so daß durch die Welle 6 eine Drehachse 7 des Drehzylinders 5 festgelegt wird. Im Bereich der axialen Enden des Drehzylinders 5 ist je ein Zahnrad 8 drehfest mit dem Drehzylinder 5 verbunden. Eines der Zahnräder 8 greift in ein Antriebsritzel 9 ein, das über ein nicht figürlich dargestelltes Getrie¬ be von einem ebenfalls nicht dargestellten Elektromotor im Inneren des Gehäuses 2 ange¬ trieben wird. Der Drehzylinder 5 ist in Axialrichtung aus einer Vielzahl von Komponenten sta¬ peiförmig zusammengesetzt. Insbesondere weist der Drehzylinder 5 mehrere Trägerschei¬ ben 10 auf. Auf jeder Trägerscheibe 10 sind vier bewegliche Klemmelemente 11 angeord¬ net. Außerdem sind pro Trägerscheibe 10 jeweils vier feste Klemmelemente 12 vorgesehen, die im Bereich des äußeren Radius der Trägerscheibe 10 gleichmäßig über deren Umfang verteilt und geringfügig axial gegeneinander versetzt sind. Die festen Klemmelemente 12 sind einteilig mit der Trägerscheibe 10 ausgeführt und vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt. Je ein bewegliches Klemmelement 11 und ein festes Klemmelement 12 sind jeweils axial benachbart zueinander angeordnet und bilden zusammen eine Klemmeinrichtung 13. Die beweglichen Klemmelemente 11 sind jeweils als Einzelbauteile ausgebildet und vorzugswei¬ se aus Metall gefertigt. Beginnend bei einem Radius, der größer als der Radius der Welle 6 des Drehzylinders 5 ist, erstrecken sich die beweglichen Klemmelemente 11 radial nach au¬ ßen. Aufgrund ihrer relativ geringen Erstreckung in Radialrichtung weisen die beweglichen
Klemmelemente 11 eine relativ geringe Masse auf und können dadurch leicht in Bewegung versetzt und wieder gestoppt werden.
Die beweglichen Klemmelemente 11 sind in der Nähe ihrer inneren radialen Enden so gela¬ gert, daß sie relativ zur Drehachse 7 des Drehzylinders 5 gekippt werden können und da¬ durch dem jeweils benachbarten festen Klemmelement 12 angenähert bzw. von diesem ent¬ fernt werden können. Auf diese Weise können die Klemmeinrichtungen 13 geöffnet oder geschlossen werden. Radial außerhalb seiner Lagerstelle weist jedes bewegliche Klemm¬ element 11 einen senkrecht zur Hauptfläche des beweglichen Klemmelements 11 orientier¬ ten Zapfen 14 auf, auf den ein als eine Schraubenfeder ausgebildetes Federelement 15 auf¬ gefädelt ist. Der Zapfen 14 ist bereichsweise tonnenförmig ausgebildet, um das Federele¬ ment 15 am Zapfen 14 zu fixieren. Das Federelement 15 stützt sich einerseits auf dem ton- nenförmigen Bereich des Zapfens 14 und andererseits auf dem Boden einer Aussparung 16 der Trägerscheibe 10 ab. Der Zapfen 14 durchdringt das bewegliche Klemmelement 11 voll¬ ständig und taucht auf der Rückseite des beweglichen Klemmelements 11 , d. h. auf der vom Federelement 15 abgewandten Seite, in eine Vertiefung 17 der dort angeordneten Träger¬ scheibe 10 ein. Die Federelemente 15 spannen die beweglichen Klemmelemente 11 so vor, daß sich diese von ihren korrespondierenden festen Klemmelementen 12 entfernen. Da es sich um separate Federelemente 15 handelt, bleibt die Vorspannung jedes einzelnen be¬ weglichen Klemmelements 11 unabhängig vom Zustand der anderen beweglichen Klemm¬ elemente 11 unverändert erhalten.
Radial außerhalb der Aussparungen 16 bzw. der Vertiefungen 17 weisen die Trägerscheiben
10 mehrere axiale Durchgangsbohrungen 18 auf, die jeweils auf einem gemeinsamen Teil¬ kreis angeordnet sind und bereichsweise bei axial benachbarten Trägerscheiben 10 mitein¬ ander fluchten. In den Durchgangsbohrungen 18 sind Stangen 19 geführt, die aus Kunststoff gefertigt sind und zum Teil eine unterschiedliche Länge aufweisen. Je ein Satz Stangen 19 erstreckt sich von je einem axialen Ende des Drehzylinders 5 aus durch die Durchgangsboh¬ rungen 18 bis maximal zur axialen Mitte des Drehzylinders 5, wobei jede Stange 19 an ei¬ nem anderen beweglichen Klemmelement 11 endet und jedem beweglichen Klemmelement
11 eine Stange 19 zugeordnet ist. Im Bereich der axialen Enden des Drehzylinders 5 weisen die Stangen 19 jeweils einen Stangenkopf 20 auf, der ebenfalls aus Kunststoff gefertigt ist und gegenüber dem Stangenquerschnitt verbreitert ist. Vorzugsweise sind die Stangen 19 mit den jeweils zugehörigen Stangenköpfen 20 einteilig ausgebildet. Die Querschnittsform der Stangenköpfe 20 ist jeweils so ausgebildet, daß in Umfangsrichtung benachbarte Stan¬ genköpfe 20 abwechselnd radial nach innen und radial nach außen verlängert sind.
Benachbart zu beiden axialen Endbereichen des Drehzylinders 5 ist je ein Seitenteil 21 an¬ geordnet. Die Seitenteile 21 drehen sich nicht mit dem Drehzylinder 5 mit und weisen jeweils auf ihrer dem Drehzylinder 5 zugewanden Seite im Bereich des Teilkreises, auf dem die Durchgangsbohrungen 18 angeordnet sind, ein Andruckelement 22 mit einer Steuerfläche 23 auf. Die Andruckelemente 22 sind aus Kunststoff gefertigt. Auf der vom Drehzylinder 5 abgewandeten Seite ist in den Seitenteilen 21 jeweils eine Nut 24 ausgebildet, in die eine Bügelfeder 25 eingreift. Die Bügelfeder 25 preßt die beiden Seitenteile 21 axial gegen den Drehzylinder 5.
Fig. 4 zeigt eine Anordnung aus einem Seitenteil 21 und einigen Komponenten des Drehzy¬ linders 5 in einer perspektivischen Darstellung. In Fig. 5 ist die Anordnung nochmals in einer anderen Perspektive als in Fig. 4 dargestellt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist in den Fig. 4 und 5 jeweils nur eine Stange 19 dargestellt. Im Bereich des Andruckelements 22 ist auf der vom Drehzylinder 5 abgewandten Seite des Seitenteils 21 eine Halterung 26 für die Bügelfeder 25 angeordnet. Dort wird die Bügelfeder 25 gegen das Seitenteil 21 gepreßt. Das Andruckelement 22 ist so geformt, daß durch die Steuerfläche 23 eine Erhebung ausgebildet wird, die in Umfangsrichtung des Seitenteils 21 durch eine langsam ansteigende Rampe eingeleitet wird und über eine langsam abfallende Rampe ausläuft. Radial mittig zur Steuer¬ fläche 23 weist das Andruckelement 22 eine in Umfangsrichtung verlaufende Rille 27 auf, die als ein Schmierstoffdepot dient. In den Fig. 4 und 5 ist die Drehposition des Drehzylin¬ ders 5 relativ zum Seitenteil 21 so gewählt, daß die dargestellte Stange 19 mit ihrem Stan¬ genkopf 20 in der Nähe des höchsten Punktes der Steuerfläche 23 des Andruckelements 22 berührend an der Steuerfläche 23 anliegt. Die Klemmeinrichtung 13, an deren bewegliches Klemmelement 11 die dargestellte Stange 19 mit ihrem anderen Ende anliegt, ist nahezu vollständig geschlossen.
Im Betriebszustand des Epilationsgeräts 1 wird das Zahnrad 8 des Drehzylinders 5 vom An¬ triebsritzel 9 angetrieben und dadurch der Drehzylinder 5 in Rotation versetzt. Durch die Ro¬ tationsbewegung gleiten die Stangen 19 mit ihren Köpfen 20 der Reihe nach über die Steu¬ erfläche 23 eines der Andruckelemente 22. Dabei verhindert die Bügelfeder 25, daß die Sei¬ tenteile 21 der Einwirkung der Stangen 19 in nennenswertem Umfang nachgeben und in Axialrichtung ausweichen. Statt dessen werden die Stangen 19 jeweils durch den Kontakt mit der Steuerfläche 23 einer der Andruckelemente 22 der Reihe nach in Richtung zur axia¬ len Mitte des Drehzylinders 5 hin verschoben. Dies bedeutet, daß die in der linken Hälfte des Drehzylinders 5 angeordneten Stangen 19 jeweils nach rechts verschoben werden und die in
der rechten Hälfte des Drehzylinders 5 angeordneten Stangen 19 jeweils nach links ver¬ schoben werden. Die Dynamik und das Ausmaß dieser Verschiebungen hängen von der Form der Steuerflächen 23 der Andruckelemente 22 ab, die auch vom dargestellten Ausfüh¬ rungsbeispiel abweichen kann. Die Bewegungen der Stangen 19 werden auf die bewegli¬ chen Klemmelemente 11 übertragen, an denen die Stangen 19 jeweils anliegen. Dies führt dazu, daß die bewegliche Klemmelemente 11 unter Überwindung der Rückstellkraft der Fe¬ derelemente 15 den jeweils benachbarten festen Klemmelementen 12 angenähert und schließlich gegen diese gepreßt werden und dadurch die Klemmeinrichtungen 13 der Reihe nach geschlossen werden. Der geschlossene Zustand wird bei den Klemmeinrichtungen 13 jeweils dann erreicht, wenn der Stangenkopf 20 der zugehörigen Stange 19 am höchsten Punkt der Steuerfläche 23 eines der Andruckelemente 22 anliegt. Zu diesem Zeitpunkt ist die jeweilige Klemmeinrichtung 13 in einer vom Gehäuse 2 des Epilationsgeräts 1 abge¬ wandten Position angeordnet und befindet sich somit in der Nähe der Hautoberfläche. Wenn kurz zuvor ein Haar zwischen dem beweglichen Klemmelement 11 und dem festen Klemm¬ element 12 dieser Klemmeinrichtung 13 angeordnet ist, wird das Haar beim Schließen der Klemmeinrichtung 13 eingeklemmt. Die Klemmeinrichtung 13 wird durch die Rotationsbewe¬ gung des Drehzylinders 5 weiter bewegt, so daß das eingeklemmte Haar aus der Haut aus¬ gezupft wird.
Die Rotationsbewegung des Drehzylinders 5 führt außerdem dazu, daß der jeweilige Stan¬ genkopf 20 seine Gleitbewegung auf der Steuerfläche 23 des Andruckelements 22 fortsetzt und sich dabei wieder vom höchsten Punkt der Steuerfläche 23 entfernt. Dies hat zur Folge, daß das bewegliche Klemmelement 11 durch die Rückstellkraft des Federelements 15 je¬ weils so weit vom benachbarten festen Klemmelement 12 entfernt wird, wie durch die Form der Steuerfläche 23 des Andruckelements 22 vorgegeben ist und die Klemmeinrichtung 13 dadurch geöffnet wird. Durch das Öffnen der Klemmeinrichtung 13 wird das ausgezupfte Haar freigegeben.
Die Öffnungsbewegungen der Klemmeinrichtungen 13 werden somit ebenso wie deren Schließbewegungen durch die Form der Steuerflächen 23 der Andruckelemente 22 festge¬ legt. Außerdem wird durch die Form der Steuerflächen 23 der Andruckelemente 22 festge¬ legt, in welchen Drehwinkelbereichen die Klemmeinrichtungen 13 jeweils geöffnet bzw. ge¬ schlossen sind und wie stark die beweglichen Klemmelemente 11 jeweils gegen die festen Klemmelemente 12 gepreßt werden. Dabei ist es prinzipiell auch möglich, die Steuerflächen 23 so auszubilden, daß mittels einer Steuerfläche 23 mehrere Klemmeinrichtungen 13 gleichzeitig geschlossen gehalten werden, wobei die mit den Klemmeinrichtungen 13 er-
zeugten Klemmkräfte gleich groß gewählt werden können. Außerdem können die Steuerflä¬ chen 23 so ausgebildet werden, daß die Klemmeinrichtungen 13 pro Umdrehung des Dreh¬ zylinders 5 jeweils mehrfach geöffnet und geschlossen werden.
Um ein zuverlässiges Auszupfen der Haare aus der Haut zu ermöglichen, müssen die Klemmeinrichtungen 13 die Haare so fest einklemmen, daß diese beim Zupfvorgang nicht herausrutschen. Hierfür ist es erforderlich, daß die Klemmelemente 11 und 12 jeweils mit einem ausreichend hohen Druck gegeneinander gepreßt werden. Diese bedeutet wiederum, daß über die Stangen 19 eine ausreichend hohe Kraft auf die beweglichen Klemmelemente 11 einwirken muß. Da die Stangen 19 dabei mit ihren Stangenköpfen 20 über die Steuerflä¬ che 23 einer der Andruckelemente 22 gleiten und sich auf diese Steuerfläche 23 abstützen, werden die Kontaktbereiche zwischen den Stangenköpfen 20 und den Steuerflächen 23 stark beansprucht. Es sind daher im Rahmen der Erfindung Maßnahmen vorgesehen, die es trotz dieser starken Beanspruchung ermöglichen, sowohl die Andruckelemente 22 als auch die Stangen 19 inklusive der Stangenköpfe 20 als Kunststoffteile auszubilden.
Eine Maßnahme besteht darin, daß die Stangenköpfe 20 einen größeren Querschnitt als die Stangen 19 aufweisen und dadurch die Flächenpressung reduziert wird. Als eine weitere Maßnahme, die zusätzlich oder alternativ vorgesehen werden kann, werden die Kontaktbe¬ reiche zwischen den Stangenköpfen 20 und den Steuerflächen 23 der Andruckelemente 22 mit einem Schmierstoff versorgt. Durch den Schmierstoff kann die Reibung zwischen den Stangenköpfen 20 und den Andruckelementen 22 erheblich reduziert werden und dadurch der Materialverschleiß gering gehalten werden. Vorzugsweise wird in den Kontaktbereichen zwischen den Stangenköpfen 20 und den Steuerflächen 23 der Andruckelemente 22 ein Schmierfilm ausgebildet, der eine direkte Berührung der Stangenköpfe 20 und der Steuer¬ flächen 23 der Andruckelemente 22 zumindest weitgehend verhindert, so daß ein besonders gutes Verschleißverhalten erzielt wird.
Bei den Maßnahmen zur Schmierung ist jeweils zu beachten, daß es insbesondere auch bei der Reinigung des Epilationsgeräts 1 nicht zu einem übermäßigen Schmierstoffaustrag kommt. Es wird daher bevorzugt ein Festschmierstoff verwendet, der bis zu einem gewissen Grad auch der Einwirkung von Wasser oder Tensiden stand hält. Eine ausreichende Versor¬ gung der Kontaktbereiche zwischen den Stangenköpfen 20 und den Steuerflächen 23 der Andruckelemente 22 mit Schmierstoff kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die Seitenteile 21 mit einer Schmierfettfüllung versehen werden. Dabei wird sich das Schmierfett bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zum Teil in die Rinne 27 der Steuerfläche 23 ein-
lagern und wird dadurch in unmittelbarer Nähe zum Kontaktbereich vorgehalten. Ebenso ist es zur Erzielung einer guten Schmierwirkung auch möglich, die Steuerflächen 23 der An¬ druckelemente 22 und/oder die daran anlaufenden Flächen der Stangenköpfe 20 offenporig zu gestalten, so daß sich der Schmierstoff dort gut anlagern kann. Eine ähnliche Wirkung kann auch mit Hilfe von Ausnehmungen erzielt werden, die in die Stangenköpfe 20 und/oder in die Steuerflächen 23 der Andruckelemente 22 eingearbeitet werden. Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, für die Herstellung der Stangenköpfe 20 und /oder der Andruckele¬ mente 22 Kunststoffe einzusetzen, in die ein Schmierstoff eingelagert ist, so daß auf eine externe Schmierstoffzufuhr verzichtet werden kann oder diese ergänzend zum eingelagerten Schmierstoff erfolgt.