Zitzenbecher und Verfahren zum in Kontakt bringen eines Fluids mit einer Zitze eines Tieres
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum in Kontakt bringen eines Fluids mit einer Zit¬ ze eines Tieres, insbesondere einer Kuh, sowie einen Zitzenbecher, welcher geeignet ist, ein Fluid in Kontakt mit einer Zitze eines Tieres zu bringen. Obwohl die Erfindung im folgenden im Wesentlichen mit Bezug auf Kühe beschrieben wird, so eignet sich der Einsatz der Erfindung aber insbesondere auch bei Schafen, Ziegen, Büffeln, Lamas, Kamelen, Dromedaren, Yaks und anderen milchabgebenden Tieren. Auch der halbau¬ tomatische, vollautomatische oder robotergesteuerte Einsatz ist möglich, wie z.B. in einem automatischen Robotermelksystem. Es ist aber auch die Verwendung in Milch- viehbetrieben mit einer konventionellen Melkanlage bevorzugt.
In Milchviehbetrieben besteht ein erhebliches Risiko der Übertragung von Infektionser¬ regern an und in die Milchdrüse. Eutererkrankungen gelten daher in zahlreichen Län¬ dern mit einer entwickelten Milchwirtschaft als der bedeutendste Schadensfaktor in der tierischen Produktion.
Die Infektionseinschleusung für die in der Umwelt der Milchtiere weit verbreiteten Er¬ reger ist der Strichkanal. Die Übertragung der Infektionserreger während des Milchent¬ zugs und deren Transport durch den Strichkanal kann durch die Verhinderung eines mit dem kombinierten Auftreten zyklischer und regulärer Vakuumschwankungen in Ver¬ bindung stehenden Rückflusses von Milch reduziert werden. Jedoch verbleibt am Ende des Milchentzuges Milch in Form eines Tropfens oder Films an der Drüsenöffnung haf¬ ten, die bei Mutterkühen vom Kalb mit der Zunge beseitigt wird. Eine solche Situation ist bei Milchkühen, die maschinell gemolken werden, nicht gegeben. Wird dieser Trop¬ fen oder Film nicht entfernt, so bildet die Milch ein Nänrmediurn für die Vermehrung von aus der Umgebung stammenden Bakterien, die somit Gelegenheit haben, den
Strichkanal zu durchdringen und eine Infektion der Drüse auszulösen. Die Haftung der Keime wird durch Zerklüftungen der Haut an der Strichkuppe und partielle Ausstülpun¬ gen der Strichkanalschleimhaut gefördert, so dass dieses Gebiet als ständiges Erregerre¬ servoir dienen kann.
Es ist deshalb ein Ziel vorbeugender Maßnahmen, die Zitzenkuppe von pathogenen Er¬ regern möglichst frei zu halten. Dies kann durch eine antiseptische Behandlung der Zit¬ zen im Anschluss an den Milchentzug erreicht werden. Es sind unterschiedliche Be¬ handlungsmethoden bekannt. Beim Dippen werden die Zitzen z.B. in ein Dippmittel eingetaucht oder damit besprüht. Das Dippmittel kann neben den Desinfektionsbestand- teilen auch pflegende Substanzen, wie Glycerin oder Lanolin enthalten. Durch die pfle¬ genden Substanzen wird eine Rückfettung der Zitzen erreicht, so dass die Zitzenhaut weich und geschmeidig bleibt.
Eine weitere Auftragungsmethode ist das Sprühen. Hierbei wird ein Mittel durch eine Sprüheinrichtung auf die Zitze aufgesprüht. Bei diesem Mittel kann es sich um ein Rei- nigungs- und/oder Desinfektionsmittel bzw. Dippmittel handeln. Eine solche Behand¬ lungsmethode beschreibt die WO 99/66787, durch welche eine Melkeinrichtung be¬ kannt geworden ist, die eine Sprüheinrichtung aufweist, durch die ein Mittel auf die Zitze aufgesprüht wird. Im unteren Bereich des Zitzenbechers ist ein Ventil angeordnet, mit dem der Milchweg verschließbar ist, um sicher zu stellen, dass durch den Chemika- lienauftrag keine Kontamination der ermolkenen Milch erfolgt. Beim Auftragen der Chemikalien befindet sich die Zitze innerhalb des Zitzenbechers und es wird von einer unterhalb der Zitze angeordneten Sprühdüse ein Desinfektionsmittel auf die Zitzenkup¬ pe versprüht. Das Verfahren muss sorgfältig durchgeführt werden, da das Sprühen in Richtung des Strichkanals erfolgt. Ein Sprühen mit hohem Druck kann den Strichkanal der Zitze hohen Belastungen aussetzen. Wird mit zu hohem Druck gesprüht, können im Zitzenraum befindliche Keime in den Strichkanal geraten, die die Hygiene dann eventu¬ ell verschlechtern.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Zielsetzung zugrunde, eine weitere Vorrichtung und ein weiteres Verfahren zum Aufbringen eines Fluids auf die Zitze eines Tieres, vorzugsweise einer Kuh, zur Verfügung zu stellen.
Vorzugsweise ist es ein Ziel, eine Vorrichtung bereit zu stellen, mit der eine einfache und zuverlässige Verfahrensführung möglich ist. Ein Aspekt ist es aber auch, sicherzu¬ stellen, dass ein Kontaminationsrisiko der milchführenden Teile mit dem Fluid mög¬ lichst gering gehalten bzw. ausgeschlossen wird.
Diese Zielsetzung wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch einen Zitzenbecher mit den Merkmalen des Anspruchs 13 ge¬ löst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
Nach einem erfinderischen Gedanken wird ein Verfahren zum in Kontakt bringen, ins- besondere zum Aufbringen eines Fluids an eine Zitze eines Tieres, insbesondere einer Kuh, vorgeschlagen, bei dem wenigstens ein Fluid, insbesondere ein Desinfektionsmit¬ tel, durch wenigstens einen Austrittsbereich in einem oberen Bereich des Zitzenbechers auf die Zitze gerichtet austritt, wobei der Milchweg unterhalb der Zitze mittels eines Ventils verschlossen wird, um eine Kontaminierung zu verhindern. Insbesondere ist eine Kontaminierung des weiteren Milchwegs zu verhindern.
Durch das Verschließen des Milchwegs besteht keine Gefahr einer Verunreinigung des Gemelks oder der Milch im Tank.
Vorzugsweise erfolgt das Auftragen wenigstens teilweise während eines Ansetzvor¬ gangs eines Zitzenbechers auf eine oder wenigstens teilweise während eines Abnahme- Vorgangs von einer Zitze eines Tieres. Es kann auch eine Auftragung erfolgen, während die Zitze noch im Zitzenbecher ist, z.B. kurz vor einem Abnahmevorgang eines Zitzen¬ bechers.
Durch die Erfindung wird in einer einfachen Art und Weise die Möglichkeit gegeben, ein Fluid mit der Zitze in Kontakt zu bringen. Vorzugsweise wird ein Desinfektionsmit- tel und insbesondere wird ein Dippmittel aufgetragen. Vorzugsweise erfolgt das Auftra¬ gen nach einer Behandlung des Tieres, wie zum Beispiel nach dem Melken.
Gemäß einer Verfahrensführung wird bei der Abwärtsbewegung des Zitzenbechers bei der Abnahme desselben von der Zitze des Tieres die Zitze des Tieres mit einem Fluid, insbesondere einem Desinfektionsmittel, benetzt. Durch diese erfindungsgemäße Ver- falirensführung wird erreicht, dass die Zitze im Wesentlichen vollständig benetzt wird. Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass durch ein entsprechendes Mittel die Zitzen¬ kuppe von Erregern freigehalten wird, wodurch eine pathogene Veränderung der Zitze und des Euters wirkungsvoll vermieden werden kann
Auch vor einem Melkvorgang kann das erfindungsgemäße Verfahren Anwendung fin¬ den. Vor dem Melken wird die Zitze eines Tieres in der Regel einem Reinigungsvor- gang unterzogen. Die Reinigungsflüssigkeit bleibt an der Zitze haften, wodurch diese einen Gleitfilm auf der Zitze bilden kann. Es besteht daher die Möglichkeit, dass wäh¬ rend des Melkprozesses der Zitzenbecher nach oben hin wandert und gegen den Fürs- tenbergischen Venenring drückt. Dies kann zur Folge haben, dass die Melkbereitschaft des Tieres sinkt. Um das zu vermeiden, kann auch Luft als aufzutragendes Fluid ver- wendet werden, die während eines Ansetzvorgangs in Kontakt mit der Zitze gebracht wird. So wird hierdurch eine Trocknung der Zitze erreicht. Durch das Trocknen der Zitze wird der Gleitfilm beseitigt und die Gefahr des Hochkletterns des Zitzenbechers bzw. Melkbechers erheblich vermindert.
Vorzugsweise ist wenigstens ein Austrittsbereich für ein Fluid im Kopfbereich des Zit- zenbechers angeordnet. Es ist bevorzugt, dass wenigstens ein Austrittsbereich auf dem inneren Rand des Zitzenbechers angeordnet ist. Vorzugsweise ist ein Austrittsbereich im inneren Kopf bereich vorgesehen, so dass das Mittel von der Seite auf die Zitze auf¬ getragen wird.
Vorzugsweise ist bei der Durchführung des Verfahrens wenigstens ein Austrittsbereich an oder auf dem oberen und/oder äußeren Rand des Zitzenbechers angeordnet. Vor dem Melken kann durch Zufuhr wenigstens eines Reinigungsfluides oder wenigstens einer Reinigungsflüssigkeit durch einen oder mehrere Austrittsbereiche die Zitze gereinigt werden. Dabei oder danach kann durch gezielte Zufuhr von Fluiden eine Stimulation der Zitze erfolgen. Beispielsweise kann durch gezielte Zufuhr von Luft die Zitze ge- trocknet und gleichzeitig stimuliert werden
Bei einer solchen Ausgestaltung kann gemäß ein er weiteren Verfahrensführung vor der Abnahme des Zitzenbechers eine gewisse Menge Desinfektionsmittel auf der Au¬ ßenoberfläche des Zitzenbechers zur Benetzung des Zitzenrandes aufgetragen wer¬ den. Das kann beispielsweise durch am oberen Rand des Zitzenbechers angeordnete Austrittsöffnungen erfolgen, so dass sich das ausgetretene Fluid auf dem oberen Ende des Zitzenbechers um die Zitze herum ansammelt. Wenn im Zitzenbecher noch Vaku¬ um vorherrscht, dann wird durch den Luftdruckunterschied von der Umgebung zum Zitzenraum das Fluid in den Zitzenbecher durch Undichtigkeiten gesaugt und einge¬ führt. Das Fluid fließt durch die Schwerkraft bedingt entlang der Zitze nach unten und verteilt sich auf der Zitzenoberfläche.
Das Einführen und Vert eilen des Fluids kann auch durch eine Bewegung des Zitzen¬ gummis unterstü tzt werden. Dazu kann z.B. die Pulsation eingeschaltet werden und auf den Pulsraum ein alternierendes Vakuum mit einer Frequenz von z.B. zwischen 45 und 75 pro Minute aufgeschaltet werden. Bevorzugt ist eine höhere Frequenz von z.B. zwischen 150 und 400 pro Minute. Geeignet kann z.B. eine Frequenz von etwa 300 Zyklen pro Minute sein, wie sie beim Stimulieren verwendet wird. Die Vakuum¬ höhe kann auch gegenü ber dem Pulsraumvakuum beim Melken reduziert sein, um z.B. ein Einmassieren und eine gute Verteilung des Fluids zu erzielen. Durch die vib¬ rierende Bewegung wird die Zitze so insgesamt benetzt.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass der Volumenstrom des wenigstens einen Fluids in Abhängigkeit von der Länge der Zitze und/oder des Ansetz- bzw. Abnalπnefortschrittes verändert wird. Hierbei kann auch eine Anpassung des Volumenstroms an die Geschwindigkeit, mit der der Zitzenbecher auf die Zitze aufgesetzt bzw. von der Zitze abgenommen wird, erfolgen.
Die Benetzung der Zitze mit wenigstens einem Fluid erfolgt vorzugsweise durch Ver¬ sprühen wenigstens einen Fluids.
Wird beispielsweise zunächst eine hinreichend große Fluidmenge zum Beginn des Ab¬ nahmevorgangs an die Zitze gebracht, so fließt das Fluid, wenn es sich bei dem Fluid
um eine Flüssigkeit handelt, abwärts in Richtung der Zitzenspitze. Der Volumenstrom kann in einer entsprechenden Weise reduziert werden.
Das Fluid kann auch zeitnah zum Beginn des Abnahmevorgangs austreten, so dass auch der Übergangsbereich zwischen der Zitze und dem Euter des Tieres durch das Fluid benetzt wird.
Es können auch zwei, drei oder mehr unterschiedliche Fluida versprüht werden. Vor¬ zugsweise werden wenigstens zwei Fluida durch unterschiedliche Austrittsbereiche ge¬ leitet. Bei den beiden Fluida kann es sich um solche Flüssigkeiten handeln, die erst beim Zusammentreffen ihre Aktivität entwickeln, um zu vermeiden, dass bereits bei der Zuführung des Dippmittels in der Dippmittelleitung eine Zehrung des Dippmittels auf¬ tritt.
Vorzugsweise wird wenigstens ein Dippmittel verwendet. Es kann auch zusätzlich oder anstatt dessen wenigstens ein Pflegemittel verwendet werden.
Bevorzugterweise wird nach Auftrag eines Desinfektions- oder Dipp- oder Pflegemittels der Zitzenbecher gereinigt, gespült und/oder desinfiziert. Es kann auch ein Desinfizie¬ ren des Zitzenbechers nach jedem Melkvorgang vorgenommen werden und ein entspre¬ chender Zulauf für z.B. Wasser zum Nachspülen. Der Zulauf bzw. die Zuläufe können auch für eine Zwischendesinfektion und/oder ein Zwischenspülen des Zitzenbechers zwischen zwei oder mehr Melkvorgängen verwendet werden.
Vorzugsweise wird der Zitzenbecher von dem Ventil aus gespült, indem im Ventil ein entsprechender Zulauf für ein Spül- und/oder Desinfektionsmittel vorgesehen ist.
Der erfmdungsgemäße Zitzenbecher umfasst ein Gehäuse und ein in dem Gehäuse an¬ geordnetes Zitzengummi, das einen Zitzenraum von einem Pulsraum trennt und das einen Kopibereich, einen Schaftbereich und einen Endbereich aufweist, der mit einem Milchschlauch kommuniziert, wobei ein Ventil vorgesehen ist, mit welchem eine strö¬ mungstechnische Verbindung von dem Zitzenraum zu dem Milchschlauch verschlie߬ bar ist. Der Kopibereich weist wenigstens einen Austrittsbereich auf, der so ausgebildet
ist, dass ein den Austrittsbereich verlassendes Fluid, insbesondere ein Desinfektionsmit¬ tel, wenigstens teilweise radial nach innen ausgerichtet ist.
Das bedeutet, dass das Fluid in Richtung auf eine zentrale Achse oder einen zentralen Bereich des Zitzenbechers ausgerichtet ist bzw., dass das austretende Fluid eine radiale Komponente aufweist.
Z.B. kann eine konzentrische Anordnung mehrerer Austrittsbereiche vorliegen. Einzel¬ ne Austrittsbereiche oder alle können auch zusätzlich zu einer radialen Komponente eine tangentiale Komponente aufweisen.
In Abkehr von dem bekannten Stand der Technik, wie er in der WO 99/66787 beschrie- ben ist, wird das Fluid nicht von unten auf die Zitzenspitze gesprüht. Das Fluid läuft an der Zitze herunter und benetzt die Zitze. Durch diese Maßnahme wird eine Bildung ei¬ nes Fluidtropfens an der Drüsenöffnung erzielt. Der Strichkanal wird in einer hervorra¬ genden Art und Weise benetzt und versiegelt, so dass die Gefahr einer pathogenen Situ¬ ation an der Zitze in einem erheblichen Maße verringert wird.
Vorzugsweise tritt das den Austrittsbereich verlassende Fluid wenigstens teilweise auch in Richtung einer Längsachse des Zitzenbechers aus. Die Ausströmrichtung des Fluids erhält damit eine axiale Komponente.
Vorteilhafterweise ist wenigstens ein Austrittsbereich auf der Innenseite des Zitzen¬ gummis angeordnet.
Der wenigstens eine Austrittsbereich ist vorzugsweise im Kopfbereich des Zitzengum¬ mis so angeordnet, dass dieser Austrittsbereich, außerhalb eines durch das Zitzengummi begrenzenden Zitzenaufnahmeraums liegt. Durch diese Maßnahme wird auch die Mög¬ lichkeit geschaffen, den Austrittsbereich zu reinigen, ohne dass das Fluid in den Zitzen- raum gelangt. Das kann im Kopfraum innen oder oben auf dem Zitzengummi angeord- net sein.
Der Kopfbereich weist vorzugsweise eine Mehrzahl von Austrittsbereichen auf. Die Anordnungen der Austrittsbereiche sind so gewählt, dass eine vollständige Benetzung der Zitze mit dem Fluid möglich ist, oder z.B. durch anschließende Selbstverteilung erfolgt.
Insbesondere wird vorgeschlagen, dass mehrere auf einem gedachten Umfang des Kopibereichs äquidistant zueinander angeordnete Austrittsbereiche vorgesehen sind. Durch diese Maßnahme kann eine relativ gleichmäßige Verteilung des Fluids über dem Umfang erzielt werden, wenn die Austrittsbereiche gleichartig ausgestaltet sind. Der Vorteil der mehreren auf einem gedachten Umfang des Kopfbereichs äquidistant zuein- ander angeordneten Austrittsbereiche liegt auch darin, dass die Herstellung des Zitzen¬ gummis vereinfacht wird, da dieses insbesondere symmetrisch, vorzugsweise rotations¬ symmetrisch, ausgebildet ist.
Bevorzugt ist eine Ausgestaltung eines Zitzengummis, bei dem mehrere am Umfang und in axialer Richtung des Zitzengummis zueinander versetzte Austrittsbereiche vor- gesehen sind. Hierdurch wird noch eine weitere verbesserte Benetzung einer Zitze er¬ zielt.
Für eine effektive Benetzung der Zitze sowie für eine Reduktion des Verbrauchs des Fluids wird vorgeschlagen, dass wenigstens ein Austrittsbereich düsenförmig ausgebil¬ det ist. Insbesondere wird vorgeschlagen, dass der Austrittsbereich in Form einer Spraydüse ausgebildet ist. Der Spraywinkel, bzw. die Spraykeule der einzelnen Aus¬ trittsbereiche kann unterschiedlich sein. Weist das Zitzengummi eine Mehrzahl von Austrittsbereichen auf, so können einzelne Austrittsbereiche oder Gruppen von Aus¬ trittsbereichen mit unterschiedlichen Spraydüsen ausgebildet sein, so dass die Spray¬ wirkung in einem positiven Maße beeinflusst werden kann. Es besteht auch die Mög- lichkeit, durch Variationen der Austrittsbereiche unterschiedliche Spraymuster zu be¬ wirken.
Gemäß einer noch weiteren vorteilhaften Ausbildung des Zitzengummis wird vorge¬ schlagen, dass wenigstens ein sich über mindestens einen Teil des Umfangs des Kopf¬ bereichs erstreckender Kanal vorgesehen ist, der wenigstens einen Austrittsbereich auf-
weist. Durch diese Maßnahme kann das in den Kanal geleitete Fluid über mehrere Aus¬ trittsbereiche heraustreten. Der Kanal kann in einem separaten Bauteil vorgesehen sein, welches z.B. aus Metall gefertigt ist.
Nach einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Zitzengummis wird vorge- schlagen, dass der Austrittsbereich an einer Stirnseite eines sich im wesentlichen in axi¬ aler Richtung des Zitzengummis erstreckenden Kanals ausgebildet ist. Durch diese Maßnahme kann jeder Austrittsbereich über einen gesonderten Kanal mit einem Fluid versorgt werden. Es besteht daher die Möglichkeit, durch verschiedene Austrittsberei¬ che unterschiedliche Fluida austreten zu lassen. Hierbei kann es sich beispielsweise um zwei verschiedene Flüssigkeiten handeln, die erst durch deren Zusammentreffen ihre gewünschte Eigenschaft entwickeln.
Die Versorgung des Kanals oder der Kanäle erfolgt vorzugsweise über wenigstens einen Versorgungskanal. Der Versorgungskanal kann am Zitzengummi selbst ausgebildet sein. Es besteht die Möglichkeit, dass beispielsweise zwei Versorgungskanäle vorgese- hen sind, wobei der eine Versorgungskanal als Reservekanal dient, der dann zum Ein¬ satz gelangt, wenn der andere Versorgungskanal funktionsunfähig wird.
Nach einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Zitzengummis wird vorge¬ schlagen, dass wenigstens zwei Versorgungskanäle vorgesehen sind, durch die unab¬ hängig voneinander sich unterscheidende Fluida zu den Austrittsbereichen zuführbar sind.
Durch diese Maßnahme besteht beispielsweise die Möglichkeit, dass während eines Ansetzvorgangs eines erfindungsgemäßen Zitzenbechers mit dem Zitzengummi, bei¬ spielsweise Luft durch den Versorgungskanal zu den Austrittsbereichen geleitet wird, wodurch eine Reinigungswirkung und gegebenenfalls eine Trocknungswirkung erzielt wird. Durch die gegen die Zitze strömende Luft können Partikel von der Zitze wegge¬ blasen werden.
Ist die Zitze bzw. das Euter eines Tieres vor dem Melkvorgang einem Reinigungsvor¬ gang unterzogen worden, bei dem noch an der Zitze eine Flüssigkeit anhaftet, so kann
durch die aus den Austrittsbereichen herausströmende Luft eine Trocknung der Flüssig¬ keit erzielt werden, so dass die Flüssigkeit nicht in das Zitzengummi gelangt, was zu einer möglichen Kontamination des Gemelks führen kann.
Zur Vereinfachung der Herstellung des Zitzengummis wird vorgeschlagen, dass das Zitzengummi zweiteilig ausgebildet ist.
Gemäß einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Zitzengummis befinden sich die Austrittsbereiche und/oder die Kanäle im und/oder am Kopfbereich des Zitzen- gummis. Die Kanäle können aufgespritzt sein. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Kanäle in situ während des Herstellungsvorgangs des Zitzengummis ausgebildet werden. Das Zitzengummi besteht vorzugsweise aus einem elastomeren Werkstoff.
Nach einem weiteren erfinderischen Gedanken wird ein Aufsatz zur Verwendung mit einem Zitzengummi und/oder einem Zitzenbecher vorgeschlagen, wobei der Zitzenbe¬ cher wenigstens ein Ventil zur Absperrung des Milchweges aufweist. Der Aufsatz ist rohrförmig ausgebildet. Er weist im Bereich einer Stirnfläche wenigstens einen Aus- trittsbereich auf, der so ausgebildet ist, dass ein den Austrittsbereich verlassendes Fluid, insbesondere ein Desinfektionsmittel, wenigstens teilweise in Richtung einer Längsach¬ se des Zitzengummis austritt.
Der erfindungsgemäße Aufsatz eröffnet die Möglichkeit, bestehende Zitzengummis oder Zitzenbecher mit Verschlussventil in der Weise nachzurösten, dass eine Behand- hing der Zitze mit einem Fluid ermöglicht wird, wobei gleichzeitig die Qualität der er- molkenen Milch nicht durch das Desinfektionsmittel gefährdet wird, da das Eindringen in den Milchweg zuverlässig verhindert wird. Die Nachrüstung des Zitzengummis oder eines Zitzenbechers erfolgt dabei in der Art und Weise, dass der Aufsatz über das Zit¬ zengummi oder den Zitzenbecher gestülpt wird. Dadurch, dass der Aufsatz rohrförmig ausgebildet ist, bleibt die Öffnung im Zitzengummikopf frei, so dass die Funktionalität des Zitzengummis bzw. des Zitzenbechers beibehalten wird. Der Aufsatz ist dabei so an das Zitzengummi bzw. den Zitzenbecher angepasst, dass eine Lippe des Zitzengummi- kopfes hinsichtlich ihrer Flexibilität durch den Aufsatz unverändert bleibt.
Bevorzugt ist eine Ausgestaltung eines Aufsatzes, bei der mehrere in Umfangsrichtung äquidistant zueinander angeordnete Austrittsbereiche vorgesehen sind. Die Austrittsbe¬ reiche können nicht nur auf den Umfang verteilt, sondern auch in axialer Richtung des Aufsatzes versetzt zueinander ausgebildet sein.
Um eine Sprühwirkung zu erzielen, ist wenigstens ein Austrittsbereich des Aufsatzes düsenförmig, vorzugsweise in Form einer Spraydüse, ausgebildet. Es besteht auch die Möglichkeit, dass Spraydüsen als gesonderte Bauteile in die Austrittsbereiche eingesetzt werden. Diese Möglichkeit besteht nicht nur bei dem Aufsatz, sondern auch bei dem erfindungsgemäßen Zitzengummi.
Über einen quasi ringförmigen Kanal, d.h. einen Kanal, der sich mindestens über einen Teil des Umfangs des Aufsatzes erstreckt, kann die Versorgung des wenigstens einen Austrittsbereichs mit einem Fluid erfolgen. Sind mehrere Austrittsbereiche vorgesehen, so ist es vorteilhaft, wenn jeder Austrittsbereich über einen gesonderten Kanal mit ei¬ nem Fluid versorgt wird. Der in einem separaten Bauteil angeordnete Ringkanal kann als separates Teil auch zur Nachrüstung konventioneller Zitzengummis eingesetzt wer¬ den, wemi das separate Bauteil als Einsatz eingeführt wird und vorzugsweise im Kopf¬ bereich die Zuleitungen von außen zugeführt und angeschlossen werden.
Die einzelnen Kanäle der Austrittsbereiche können mit wenigstens einem Versorgungs¬ kanal verbunden sein.
In Abhängigkeit von der Konstruktion des Zitzengummis bzw. des Zitzenbechers kann es von Vorteil sein, wenn der Aufsatz zweiteilig ausgebildet ist, um so die Anbringung des Aufsatzes am Zitzengummi bzw. auf dem Zitzenbecher zu erleichtern.
Die Austrittsbereiche und/oder die Kanäle sind vorzugsweise in und/oder an einer Wan¬ dung des Aufsatzes ausgebildet. Der Aufsatz besteht vorzugsweise aus einem Kunst- stoff, insbesondere aus einem elastomeren Kunststoff.
Um eine sichere Verbindung des Aufsatzes mit einem Zitzengummi und/oder mit einem Zitzenbecher zu erreichen, wird nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des
Aufsatzes vorgeschlagen, dass dieser Mittel zur form- oder kraftschlüssigen Verbindung im Zitzengummi und/oder einem Zitzenbecher aufweist.
Die Verbindung des Aufsatzes mit dem Zitzengummi und/oder einem Zitzenbecher ist vorzugsweise eine lösbar ausgebildete Verbindung, so dass die Möglichkeit geschaffen wird, beispielsweise das Zitzengummi auszutauschen, wenn dieses verschlissen ist.
Das Gehäuse der erfmdungsgemäßen Zitzenbecher weist vorzugsweise wenigstens ei¬ nen Anschlusskanal auf, der mit wenigstens einem Kanal und/oder Versorgungskanal verbunden ist und mit wenigstens einer Fluidquelle kommuniziert. Insbesondere wird vorgeschlagen, dass der Anschlusskanal einen Stutzen aufweist, der in den Kanal bzw. in den Versorgungskanal hineinragt. Durch diese Maßnahme wird mit einfachen Mitteln eine Verbindung zwischen dem Anschlusskanal und dem Kanal oder dem Versorgungs¬ kanal geschaffen. Die Querschnitte des Anschlusskanals und des Stutzens sind dabei so bemessen, dass eine fluiddichte Verbindung entsteht.
Gemäß einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Zitzenbechers wird vorge- schlagen, dass dieser mit einem Schlauch verbunden ist, der wenigstens zwei Leitkanäle aufweist, wobei mindestens einer der Leitkanäle mit dem wenigstens einem Anschluss¬ kanal verbunden ist. Bevorzugt ist hierbei eine Ausgestaltung eines Schlauchs, bei der eine Leitkanal mit dem Endbereich des Zitzengummis verbunden ist und ein weiterer Kanal mit einem Pulsvakuumstutzen verbunden ist. Der drei Leitkanäle aufweisende Schlauch dient zur Ableitung der ermolkenen Milch, der Versorgung des Pulsraums mit variierenden Unterdruck sowie der Versorgung der Austrittsbereiche mit einem Fluid. Die Leitkanäle innerhalb des Schlauchs können unterschiedliche Querschnittsformen aufweisen. Hierdurch wird bei entsprechender Ausgestaltung der Anschlussstutzen die Möglichkeit der Verwechslung der Anschlüsse vermindert.
Weist der erfindungsgemäße Zitzenbecher einen Aufsatz auf, so ist es von Vorteil, wenn der Zitzenbecher und der Aufsatz Mittel zur form- oder kraftschlüssigen Verbin¬ dung aufweisen. Insbesondere wird vorgeschlagen, dass zwischen dem Zitzenbecher und dem Aufsatz eine Rastverbindung ausgebildet wird.
Nach einer weiteren erfinderischen Verfahrensvariante wird vorgeschlagen, dass we¬ nigstens ein Zitzenbecher an eine Zitze des Tieres angesetzt wird. An den Ansetzvor¬ gang schließt sich ein Melkvorgang an. Wird der Melkvorgang als abgeschlossen ange¬ sehen, so wird ein Signal erzeugt. Es erfolgt eine Abnahme des Zitzenbechers, wenn das Signal erzeugt wurde, wobei wenigstens während der Abnahme des Zitzenbechers min¬ destens ein Fluid durch wenigstens einen im Kopfbereich eines Zitzengummis vorgese¬ henen Austrittsbereich auf die Zitze oberhalb des Kopfbereichs austritt. Der Austrittsbe¬ reich kann in dem Zitzengummis selbst und/oder in einem Aufsatz, wie er vorstehend beschrieben ist, ausgebildet sein.
Der Zitzenbecher kann eine Kombination des erfindungsgemäßen Zitzengummis sowie des erfindungsgemäßen Aufsatzes umfassen. Durch diese erfinderische Kombination kann eine Variation der Austrittsbereiche hinsichtlich ihrer Anzahl und Ausgestaltung erzielt werden.
Der Zitzenbecher kann in allen zuvor beschriebenen Ausgestaltungen ein Mehrwege- ventil umfassen. Insbesondere kann das Ventil zum Verschluss des Milchweges des Zitzenbechers als Mehrwegeventil ausgeführt sein. Mittels des Ventils ist der Milchweg von dem Zitzenbecher aus verschließbar, um eine Kontamination der Milch durch das Dippmittel zu verhindern.
Vorzugsweise ist das Ventil in einem unteren Bereich, insbesondere in dem Endbereich des Zitzenbechers oder dem Milchschlauch angeordnet. Vorteilhafterweise umfasst das Ventil wenigstens eine Sprühdüse. Besonders bevorzugt ist die Sprühdüse des Ventils in der Verschlussstellung in Betriebsstellung. Vorzugsweise weist das Ventil einen Ablauf auf, der in der Betriebsstellung aktiv ist und durch den herabgelaufenes Fluid aus dem Zitzenbecher nach außen ablaufen kann.
Des Weiteren können an dem Ventil unterschiedliche Ableitungen vorgesehen sein. Z.B. kann neben der Leitung für das Hauptgemelk auch eine Ableitung für das Vorge- melk vorgesehen sein, die z.B. zu einem Sensor zur Untersuchung des Vorgemelks führt, der das Vorgemelk auf Flocken oder die Zellzahl oder andere Parameter unter¬ sucht. Es kann auch eine Ableitung für „schlechte Milch" vorgesehen sein, durch die
nicht verwertbare Milch direkt abgeleitet wird. Es können auch eine oder mehrere Ab¬ leitungen für Milch unterschiedlicher Qualität vorgesehen sein, z.B. eine für Milch mit besonders hohem Fettgehalt etc., um Milch verschiedener Qualitätsstufen in unter¬ schiedlichen Behältern zu sammeln.
Das Ventil ist vorzugsweise am Übergang vom Zitzengummi zum kurzen Milch¬ schlauch oder im Schauglas angeordnet. An dem Ventil oder dem Mehrwegeventil kann eine Zufuhrleitung vorgesehen sein, um ein Desinfektionsmittel und/oder ein Dippmittel und/oder ein Pflegemittel und/oder ein Zitzen- oder Hautpflegemittel von unten auf die Zitze aufzutragen. Es kann zusätzlich oder an Stelle dieser Leitung auch eine Leitung zur Zufuhr eines Reinigungsfluids angeordnet sein, mittels der z.B. Spülwasser zuführ¬ bar ist, nachdem das Melkzeug abgenommen wurde, um Rückstände auszuspülen und zuverlässig zu entfernen. Auch nach einer Zwischendesinfektion kann durch eine solche Leitung Wasser oder dergleichen zugeführt werden.
Das bzw. ein Ventil zum Absperren des Milchwegs kann auch im langen Milchschlauch und/oder im oder am Milchsammeistück und/oder im langen Milchschlauch vorgesehen sein.
m dem Zitzenbecher oder im Anschluss daran, z.B. im kurzen oder langen Milch¬ schlauch kann eine Sensoreinrichtung oder es können mehrere Sensoreinrichtungen vorgesehen sein. Z.B. kann damit die Temperatur und die Leitfähigkeit der Milch be- stimmt werden. Damit kann ein charakteristisches Maß für z.B. die Temperatur und/oder den Leitwert bzw. die Leitfähigkeit ermittelt werden. Außerdem kann ein Milchflusssensor integriert oder separat vorhanden sein. Weiterhin kann ein Drucksen¬ sor vorgesehen sein. Auch ein Neigungssensor kann am Zitzenbecher angeordnet sein, der z.B. beim Abfallen eines Zitzenbechers ein Signal ausgibt. Außerdem kann am Zit- zenbecher ein Zitzensensor vorgesehen sein, der das Vorhandensein einer Zitze detek- tiert. Der Sensor kann als kapazitiver, induktiver oder sonstiger Sensor ausgeführt sein. Die Signale werden zur Steuerung des Ablaufes verwendet.
Bevorzugt ist wenigstens eine kombinierte Sensoreinrichtung vorgesehen, mittels derer wenigstens eine Temperatur und ein Maß für die Leitfähigkeit der Milch bestimmbar ist.
Die einzelnen Sensoren bzw. die Sensoreinrichtung kann drahtgebunden oder auch drahtlos mit einer Steuereinrichtung verbunden sein. Dazu ist vorzugsweise eine Sig¬ nalübertragungseinrichtung zur drahtlos Übertragung von Signalen vorgesehen. Es ist möglich, dass ein Sensor eine Batterie oder eine andere Art von Energiespeicher um- fasst. Möglich ist auch der Einsatz der RFID-Technik, wobei dann Elemente mit wie- derbeschreibbarem Speicher eingesetzt werden. Eine Energiezufuhr kann dann auch durch das Auslesefeld erfolgen. Insgesamt kann der Aufbau modular sein.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausfuhrungsbeispiele erläutert, ohne dass der Gegenstand der Anmeldung auf diese konkreten Ausführungsbeispiele beschränkt wird.
In den Figuren zeigen:
F Fiigg.. 1 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfmdungs gemäßen Zitzengummis in einer Aufsicht,
Fig. 2 das Zitzengummi nach Fig. 1 im Schnitt entlang der Schnittlinie A-A nach
Fig. 1,
Fig. 3a vergrößert eine Einzelheit X des Kopfbereichs des Zitzengummis, F Fiigg.. 3 3bb vergrößert eine weitere Einzelheit X des Kopfbereichs des Zitzengummis,
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Zitzengummis in einer Aufsicht,
Fig. 5 eine Seitenansicht des zweiten Ausführungsbeispiels des Zitzengummis,
Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel eines Aufsatzes in einer Seitenansicht,
Fig. 7 den Aufsatz in einer Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A nach Fig. 6, F Fiigg.. 8 8 den Aufsatz in einer Aufsicht,
Fig. 9 einen Zitzenbecher in einer Seitenansicht,
Fig. 10 den Zitzenbecher in einer Seitenansicht, und
Fig. 11 den Zitzenbecher in einer perspektivischen Ansicht.
In den Figuren 1, 2 und 3 ist ein erstes Ausfuhrungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Zitzenbechers stark schematisch dargestellt. Das Zitzengummi 1 des Zitzenbechers 30 weist einen Kopfbereich 2 auf. Das Gehäuse 31 des Zitzenbechers 30 ist hier in Figuren 1, 2und 3 nicht abgebildet, sondern in Figur 11. An den Kopfbereich 2 des Zitzengum- mis 1 schließt sich ein Schaftbereich 3 an, der in einen Endbereich 4 übergeht. Der Endbereich 4 ist so ausgestaltet, dass dieser mit dem Gehäuse 31 des Zitzenbechers 30 verbindbar ist.
Der Endbereich 4 ist nach unten hin offen ausgebildet, um die ermolkene Milch abzu¬ transportieren. Der Endbereich 4 wird in einer Melkanlage strömungstechnisch mit ei- nem Milchschlauch zum Abtransport des Gemelks verbunden. An den Endbereich 4 des Zitzengummis schließt sich im Zitzen- bzw. Zitzenbecher 30 ein Ventil 40 an, das hier in diesem Ausfuhrungsbeispiel als ein Mehrwegeventil 50 ausgebildet ist bzw. ein sol¬ ches umfasst. Mittels des Ventils wird der Milchweg verschlossen, wenn Dippmittel auf die Zitze aufgebracht wird, um eine Verunreinigung der ermolkenen Milch zu verhin- dem. Ein dichter Verschluss des Milchwegs beim Dippen einer Zitze ist ein wesentli¬ cher Aspekt bei der Konstruktion des Zitzenbechers, um eine Verunreinigung des Ge¬ melks sicher zu verhindern.
Der Kopfbereich 2 weist eine Öffnung 5 auf, durch die eine Zitze eines Tieres (nicht dargestellt) in den Zitzenbecher bzw. in das Zitzengummi einbringbar ist. Die Öffnung 5 ist durch eine Lippe 6 begrenzt. Die Lippe 6 ist flexibel, so dass sie sich an die Ober¬ fläche einer Zitze anschmiegt. Der der Öffnung 5 gegenüberliegende Abschnitt des Kopfbereichs 2 ist doppelwandig mit einer sich zum Endbereich 4 hin öffnenden Ringnut 7 ausgebildet. In die Ringnut 7 ragt ein oberer Endbereich des Gehäuses 31 des Zitzenbechers 30 hinein.
Der Zitzenbecher umfasst im dargestellten Ausfuhrungsbeispiel vier unterschiedliche Typen von Austrittsbereichen 8, 8a, 8b und 8c. Die drei Austrittsbereichstypen 8a, 8b und 8c dienen jeweils zur Austragung von Fluid und insbesondere von Desinfektions-, Dipp- und/oder Pflegemittel auf die Zitze. Durch den Austrittsbereich 8c kann der Zit¬ zenbecher oder auch die Zitze gespült werden, um die Zitze vor dem Melken zu reini- gen oder den Zitzenbecher nach dem Melken zu spülen.
Der Kopfbereich 2 weist in dem dargestellten Ausfuhrungsbeispiel vier Austrittsberei¬ che 8 und vier Austrittsbereiche 8a auf. Die Austrittsbereiche 8 und 8a sind jeweils so ausgebildet, dass ein den Austrittsbereich 8 bzw. 8a verlassendes Fluid, insbesondere ein Desinfektionsmittel, wenigstens teilweise radial nach innen ausgerichtet austritt. In der Figur 2 ist das aus den Austrittsbereichen 8 austretende Fluid schematisch durch gestrichelte Linien 61 und das aus den Austrittsbereichen 8a austretende Fluid schema¬ tisch durch gestrichelte Linien 62 dargestellt.
Aus den Austrittsbereichen 8 tritt das Fluid im Wesentlichen nur in einer Ebene aus, axiale Komponenten der Strömungsrichtung in Richtung der Zitzenbechererstreckung liegen nur im geringen Maße vor. Die sich im Zitzenbecher befindende Zitze wird di¬ rekt mit dem Dippmittel besprüht. Das Dippmittel läuft an der Zitze hinab. Durch eine entsprechende Anzahl an Austrittsbereichen 8 bzw. Austrittsöffnungen wird sicherge¬ stellt, dass die Zitze insgesamt sicher benetzt wird. Zur Unterstützung des Verteilens des Dippmittels kann die Pulsation angestellt werden, um das Zitzengummi massierend auf die Zitze einwirken zu lassen. Vorzugsweise wird dabei eine hohe Frequenz einge¬ stellt, wie sie sonst zu Melkbeginn bei der Stimulation gewählt wird. Das Pulsationsva- kuum zur Verteilung des Dippmittels wird ebenfalls geringer gewählt, als das Pulsva¬ kuum beim Melken. Vorzugsweise wird das Pulsvakuum so gewählt, dass das Zitzen¬ gummi die ganze Zeit im Wesentlichen an der Zitze anliegt und nicht oder nur wenig abhebt.
Die Austrittsbereiche 8a sind hingegen jeweils so ausgebildet, dass ein die Austrittsbe¬ reiche 8 a verlassendes Fluid nicht nur in radialer Richtung nach innen, sondern auch axial nach oben in Richtung des Euters gerichtet austritt. Mittels der Austrittsbereiche 8a wird Dippmittel auf die oberhalb des Zitzenbechers angeordnete Zitze gesprüht. Das Dippmittel wird an der Zitze außen hinablaufen und sich auf der Oberseite des Zitzen¬ gummis ansammeln, wenn sich die Zitze noch im Zitzenbecher befindet. Durch den Druckunterschied und undichtes Anliegen des Zitzengummis an der Zitze gelangt das Dippmittel in den Innenraum hinein und verteilt sich auf der Zitze. Die Verteilung kann durch eine Zitzengummibewegung, wie im vorigen Absatz beschrieben, unterstützt werden.
Es kann aber mit den Austrittsbereichen 8a auch genau dann Dippmittel versprüht wer¬ den, wenn das Vakuum abgeschaltet wird und die Abnahme des Zitzenbechers erfolgt. Bei Wahl eines geeigneten Zeitpunktes wird beim Abnehmen die Zitze über der gesam¬ ten äußeren Fläche besprüht, insbesondere wenn auch gleichzeitig aus den innen liegen- den Austrittsbereichen 8 Dippmittel versprüht wird.
Die Austrittsbereiche 8 und 8a sind in dem dargestellten Beispiel jeweils auf einem ge¬ dachten Umfang des Kopfbereichs äquidistant zueinander angeordnet. Die Austrittsbe¬ reiche 8 bzw. 8a sind vorzugsweise in Form von Spraydüsen ausgebildet.
Zur Zuführung des Fluids zu den einzelnen Austrittsbereichen 8 bzw. 8a sind Kanäle 10 im Kopfbereich 2 ausgebildet. Einem jeden Austrittsbereich 8 bzw. 8a ist jeweils ein Kanal 10 zugeordnet. Die Kanäle 10 erstrecken sich im Wesentlichen in axialer Rich¬ tung des Kopfbereichs 2 bzw. des Zitzengummis, wie dies aus den Figuren 2, 3a und 3b ersichtlich ist. Dadurch, dass die Austrittsbereiche mit individuellen Kanälen verbunden sind, können zu einzelnen oder mehreren Austrittsbereiche 8 und 8a unterschiedliche Fluida zugeführt werden.
Die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zitzengummis, wie sie in der Figur 3 a und 3b dargestellt ist, zeigt, dass die Kanäle im Kopfbereich 2 ausgebildet sind. Die Aus¬ trittsbereiche 8 mit den zugehörigen Kanälen 10 können auch an einem separaten Bau¬ teil ausgebildet sein, welches in das Zitzengummi 1 bzw. in den Zitzenbecher 30 einge- setzt wird.
Der Austrittsbereich 8b ist am Mehrwegeventil 50 vorgesehen, das hier nur schematisch in Fig. 2 dargestellt ist. Durch die Zufuhrleitung 42 kann ein Dipp- oder Pflegemittel oder ein Desinfektionsmittel dem Innenraum des Zitzenbechers zugeführt werden. Die Strahlen 63 zeigen schematisch, wie das Fluid in den Zitzenbecher eintritt. Der Aus- trittsbereich 8b kann zusätzlich zu einem oder beiden Austrittsbereichen 8 und 8a ver¬ wendet werden, um Fluid in Kontakt mit einer Zitze zu bringen. Dabei kann aus den Austrittsbereichen 8, 8a und 8b jeweils das gleiche Dippmittel ausgebracht werden.
Es können von den verschiedenen Typen der Austrittsbereiche unterschiedliche Dipp- mittel in das Innere des Zitzenbechers gebracht werden, um die unterschiedlichen Posi¬ tionen in Bezug auf die Zitze zu berücksichtigen.
hi anderen Verfahrensfuhrungen wird Dippmittel nur aus den Austrittsbereichen 8 oder 8a aufgebracht, während nach erfolgtem Dippen und Abnahme des Zitzenbechers der Zitzenbecher desinfiziert wird, indem ein Desinfektionsmittel aus dem Austrittsbereich 8b in den Innenraum des Zitzenbechers gebracht wird. Durch z.B. den Austrittsbereich 8c (oder einen anderen) kann dann Spülwasser in den Zitzenbecher geleitet werden.
Es ist aber auch möglich, dass über die Zufuhrleitung 41 des Austrittsbereich 8c zu- nächst ein Desinfektionsmittel zur Desinfizierung des Zitzenbechers geleitet wird, und dass anschließend Spülwasser durch die Zufuhrleitung 41 geführt wird.
Es besteht die Möglichkeit, dass mehrere Kanäle mit wenigstens einem Versorgungska¬ nal verbunden werden.
Im Zitzenbecher oder im anschließenden Schlauch können verschiedene Sensoren vor- gesehen sein, deren Sensorsignale mittels einer Signalübertragungseinrichtung 55 draht¬ los oder drahtgebunden übertragbar sind.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist ein Flusssensor 43 vorhanden, der zur Be¬ stimmung des Milchflusses dient. Je nach Genauigkeit des Messergebnisses kann der Melkprozess insgesamt gesteuert werden. Ein Temperatur- und Leitfähigkeitssensor 44 dient zur Erfassung der Milchtemperatur und des Leitwerts, um daraus die Leitfähigkeit der Milch zu ermitteln. Beide Parameter können zu einer Abschätzung des Gesundheits¬ status verwendet werden. Um Blindmelken zu vermeiden, ist ein Milchflusssensor 43 vorgesehen. Zur Überprüfung des Vakuums dient ein Drucksensor 47, dessen Signale verwendet werden können, um z.B. eine im Melkbecher abgeknickte Zitze zu detektie- ren.
Ein Neigungssensor 46, wie er im Stand der Technik bekannt ist, dient zur Lagekontrol¬ le des Zitzenbechers 30. Ab einer gewissen Neigung wird ein Warnsignal ausgegeben,
da der Zitzenbecher abgefallen oder abgeschlagen sein kann. Aufgrund dieses Warnsig¬ nals kann der Melkbecher beispielsweise von der Vakuumversorgung getrennt werden, indem das entsprechende Ventil geschlossen wird.
Mittels eines kapazitiven Zitzensensors 48 wird vor Melkbeginn überprüft, ob die Zitze sich in dem Zitzenbecher befindet, ansonsten wird ein Signal ausgegeben. Der Zitzen¬ sensor 48 wird weiterhin eingesetzt, um vor dem Auftragen des Dippmittels zu überprü¬ fen, ob die Zitze sich noch im Zitzenbecher befindet. Vor einem Spülvorgang oder Des¬ infektionsvorgang des Zitzenbechers wird ebenfalls zunächst das Vorhandensein einer Zitze überprüft, wobei in diesen Fällen aber ein Spülen oder ein Desinfizieren bei vor- handener Zitze unterbleibt, da insbesondere das Desinfektionsmittel für den Zitzenbe¬ cher nicht für den direkten Kontakt mit der Zitze geeignet ist oder dazu vorgesehen sein muss.
Ein weiterer Sensor (nicht dargestellt) kann vorgesehen sein, um zu überprüfen, ob der Milchweg abgeblockt ist. Mit Hilfe des Sensors kann sicher gestellt werden, dass keine Chemikalien oder dgl. in den Milchweg bzw. in den Milchtank gelangen.
Mit dem Mehrwegeventil 50 kann beim Melken das Vorgemelk in eine Leitung 51 für das Vorgemelk abgeleitet werden, die zu einem (nicht dargestelltem) Sensor zur Unter¬ suchung des Vorgemelks z.B. auf Flocken führt. Das Hauptgemelk wird in die Leitung 52 für gute Milch abgeleitet, sofern die Steuerung nicht eine Absonderung des Gemelks in eine Leitung 53 für schlechte Milch veranlasst. Das kann auf der Basis von Messda¬ ten geschehen, oder aber wenn das Tier z.B. medikamentös behandelt wird und die Milch verworfen werden muss. Es ist auch möglich, dass verschiedene Leitungen für unterschiedliche Milchqualitäten vorhanden sind, um Milch besonders hoher Qualität oder mit besonders hohem Fettgehalt in einen besonderen Tank abzuleiten.
Beim Verschließen des Milchwegs durch das Ventil 40 bzw. 50 kann ein Abflusskanal 54 geöffnet werden, der mit der Umgebung oder einem besonderen Abfluss oder der Leitung für schlechte Milch in Verbindung steht. Durch den Abflusskanal 54 können dann beim Dippen herabgelaufene Dippmittelreste ungehindert abfließen.
Figuren 4 und 5 zeigen ein zweites Ausfuhrungsbeispiel eines Zitzengummis für den erfindungsgemäßen Zitzeribecher. Das Zitzengummi 11 weist einen Kopfbereich 12 auf, der in einen Schaftbereich 13 übergeht. Er weist auch einen nicht dargestellten Endbe¬ reich 5 auf. Der prinzipielle Aufbau des Zitzengummis 11 entspricht dem Aufbau des in den Figuren 1, 2 und 3a und 3b dargestellten Ausführungsbeispiel eines Zitzengummis.
Wie aus der Figur 4 und der Figur 5 ersichtlich ist, weist der Kopfbereich 12 vier Aus¬ trittsbereiche 14 auf, die zueinander um jeweils 90 Grad versetzt sind. Die Austrittsbe¬ reiche 14 sind mit Kanälen 15 verbunden. Die Kanäle 15 sind in dem dargestellten Aus¬ führungsbeispiel auf der Oberfläche 16 des Kopfbereichs 12 ausgeformt. Sie können an den Kopfbereich 12 angespritzt sein. Weiterhin können auch innenliegende Austrittsbe¬ reiche 8 vorgesehen sein, die ein Besprühen der Zitze im Kopfraum ermöglichen.
In den Figuren 6, 7 und 8 ist ein Aufsatz zur Verwendung mit einem Zitzengummi oder einem Zitzenbecher dargestellt. Der Aufsatz 20 weist einen Grundkörper 21 auf. Der Grundkörper 21 ist im wesentlichen rohrförmig ausgebildet. Er weist einen Innenmantel 22 auf, der zur Anlage an die Oberfläche eines Zitzenbechers bringbar ist. Hierzu wird der Aufsatz über einen vorderen Endabschnitt des Zitzenbechers bzw. über den Kopfbe¬ reich eines Zitzengummis geschoben. Der Innenmantel 22 des Aufsatzes 20 kann Mittel zur form- oder kraftschlüssigen Verbindung mit einem Zitzengummi oder einem Zit¬ zenbecher aufweisen. Vorzugsweise handelt es sich bei den Mitteln um Rastmittel. Zum Austausch des Aufsatzes bzw. eines Zitzengummis aus einem Zitzenbecher ist die Ver¬ bindung zwischen dem Aufsatz und dem Zitzengummi bzw. dem Aufsatz und dem Zit¬ zenbecher lösbar ausgestaltet.
Der Aufsatz 20 weist im Bereich einer Stirnfläche 24 Austrittsbereiche 25 auf, die so ausgebildet sind, dass ein den Austrittsbereich 25 verlassendes Fluid, insbesondere ein Desinfektionsmittel, wenigstens teilweise in radialer Richtung und teilweise in einer Längsachse 26 und oberhalb der Stirnfläche 24 austritt. Das aus den Austrittsbereichen 25 heraustretende Fluid ist schematisch durch die gestrichelte Linie in der Figur 7 dar¬ gestellt. Die Zuführung des Fluids zu den Austrittsbereichen 25 erfolgt über Kanäle 27, die sich im wesentlichen in axialer Richtung des Aufsatzes erstrecken. In dem darge- stellten Ausführungsbeispiel sind die Kanäle 27 an einer Wandung 23 des Aufsatzes
ausgebildet. Dies ist nicht zwingend notwendig. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Kanäle in der Wandung 23 integriert sind. Der Aufsatz 20 ist vorzugsweise aus ei¬ nem elastischen Material, insbesondere aus einem elastoberen Kunststoff hergestellt.
Ein Zitzenbecher 30 ist in den Figuren 9 bis 11 dargestellt. Der Zitzenbecher 30 weist ein Gehäuse 31 auf. Das Gehäuse 31 ist im wesentlichen zylinderförmig ausgebildet.
Der Zitzenbecher weist des weiteren ein Zitzengummi 32 auf, der einen Kopfbereich 33 aufweist. An den Kopfbereich 33 schließt sich ein Schaftbereich an, der in das Gehäuse
31 hineinragt. Ein Ventil 40 oder ein Mehrwegeventil 50 ist zum Verschließen des
Milchweges vorgesehen. Der Endbereich des Zitzengummis kommuniziert mit einem nicht dargestellten Milchschlauch.
hi dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Kopfbereich 33 Austrittsbereiche 34 auf. Die Austrittsbereiche 34 sind derart ausgebildet, dass ein den Austrittsbereich 34 verlassendes Fluid, insbesondere ein Desinfektionsmittel bzw. ein Dippmittel, wenigs¬ tens teilweise radial nach innen und auch in Richtung einer Längsachse und oberhalb des Kopfbereichs 33 austritt.
Die Zuführung eines Fluids erfolgt über Kanäle 35. Die Kanäle 35 können mit nicht dargestellten Schläuchen verbunden sein, durch die ein Fluid aus einer Fluidquelle zu den Austrittsbereichen transportiert wird. Es besteht auch die Möglichkeit, dass ein Schlauch vorgesehen ist, der mehrere Leitkanäle aufweist. Dieser Schlauch weist z. B. einen Leitkanal auf, der mit dem Endbereich des Zitzengummis verbindbar ist, wobei dieser Leitkanal zum Transport der Milch dient. Ein weiterer Leitkanal kann mit einem Pulsvakuumstutzen 36 verbunden sein. Ein weiterer Leitkanal dient zur Versorgung der Austrittsbereiche mit einem Fluid.
Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass in dem Gehäuse selbst Versorgungskanäle ausgebildet sind. Diese können beispielsweise in der Wand des Gehäuses integriert sein.
Durch die Erfindung wird die Möglichkeit gegeben, ein Fluid mit der Zitze in Kontakt zu bringen. Wird beispielsweise Luft als Fluid während eines Ansetzvorgangs in Kon¬ takt mit der Zitze gebracht, wird eine Trocknung der Zitze erreicht. Vor dem Melken
kann die Zitze eines Tieres gereinigt werden. Die Reinigungsflüssigkeit bleibt an der Zitze haften, wodurch diese einen Gleitfilm bilden kann. Dadurch bedingt könnte der Zitzenbecher während des Melkprozesses nach oben hin wandern und gegen den Fürs- tenbergischen Venenring drücken, wodurch u.a. die Melkbereitschaft des Tieres sinken kann. Durch das Trocknen der Zitze vor dem Melken wird der Gleitfilm beseitigt.
In allen Ausgestaltungen können die Austrittsbereiche 8a und 8b etc. miteinander ver¬ bunden sein oder voneinander getrennt sein. Es ist dann ein gleichzeitiger oder abwech¬ selnder Betrieb möglich.
Durch einen pulsierenden Luft- oder Wasserstrom kann vor Beginn des Hauptmelkvor- gangs die Zitze stimuliert werden, so dass gegebenenfalls auf eine separate Stimulati¬ onsphase verzichtet werden kann, insbesondere wenn mit dem erfindungsgemäßen Zit¬ zenbecher auch gereinigt und vorgemolken wird.
In allen Fällen kann das Fluid bzw. es können die Fluide aus den einzelnen Austrittsbe¬ reichen über eine oder mehrere Pumpen ausgebracht werden. Auch die Verwendung von Druckluft ist möglich, um Fluide auszubringen. Dabei kann die erzeugte Ge¬ schwindigkeit des austretenden Fluids je nach Anordnung des Austrittsbereiches und/oder Art des Fluids variieren. Beispielsweise kann beim Sprühen von unten auf die Zitze mit einem geringeren Druck gesprüht werden, als wenn von der Seite gesprüht wird. Durch den geringeren Druck beim Sprühen wird eine geringere Austrittsge- schwindigkeit erzeugt.
Bezugszeichenliste
Zitzengummi 32 Zitzengummi
Kopfbereich 33 Kopibereich
Schaftbereich 34 Austrittsbereich
Endbereich 35 Kanal
Öffnung 36 Pulsvakuumstutzen
Lippe 40 Ventil
Ringnut 41 Zufuhrleitung
Austrittsbereich 42 Zufuhrleitung
Längsachse 43 Flusssensor
Kanal 44 Temperatur- und Leitwert¬
Zitzengummi sensor
Kopfbereich 45 Ableitung
Schaftbereich 46 Neigungssensor
Austrittsbereich 47 Drucksensor
Kanal 48 Zitzensensor
Oberfläche 50 Mehrwegeventil
Aufsatz 51 Leitung für das Vorgemelk
Grundkörper 52 Leitung für gute Milch
Innenmantel 53 Leitung für schlechte Milch
Wandung 54 Abfluss
Stirnfläche 55 Signalübertragungseinrich¬
Austrittsbereich tung
Längsachse 61 Linien
Kanal 62 Linien
Zitzenbecher 63 Strahlen
Gehäuse