Beschreibung
Verfahren und Druckmaschine jeweils zur Produktion eines Druckerzeugnisses mit mehreren Büchern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Produktion eines Druckerzeugnisses mit mehreren Büchern und eine Druckmaschine mit mindestens einem Druckwerk und mit mindestens einem Falzapparat zur Produktion eines Druckerzeugnisses mit mehreren Büchern gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 7.
Im Zeitungsdruck werden Druckmaschinen, insbesondere Rollenrotationsmaschinen, mit vorzugsweise mehreren Druckwerken und mindestens einem Falzapparat mit mindestens einem Falztrichter verwendet. Diese Druckmaschinen können auch z. B. mehrere Sektionen jeweils mit vorzugsweise mehreren Druckwerken aufweisen, wobei in unterschiedlichen Sektionen bedruckte Materialbahnen, z. B. Papierbahnen, in dem mindestens einen Falzapparat zur Herstellung eines gemeinsamen Druckerzeugnisses zusammengeführt werden.
In einer derartigen Druckmaschine können mit deren mindestens einem Druckwerk die Seiten des Druckerzeugnisses in den Produktionsformaten Broadsheet oder Tabloid gedruckt werden, wobei das Druckerzeugnis anschließend an einem Ausgang des zu dieser Druckmaschine gehörenden Falzapparates ausgelegt wird. Im Tabloidformat produzierte Druckerzeugnisse weisen innerhalb ihres Endformates eine bedruckte Seite, z. B. Textseite, vollständig auf, wobei die durch das Endformat des Druckerzeugnisses bestimmende Fläche ungefalzt ist, wohingegen die Seiten eines im Broadsheetformat produzierten Druckerzeugnisses einen zur Formatbreite, d. h. z. B. zu aufgedruckten Textzeilen parallel verlaufenden Querfalz aufweisen, sodass das Druckerzeugnis zum vollständigen Einsehen ihrer bedruckten Seiten an diesem Querfalz aufgeschlagen
werden muss. Unter einem Falz wird eine formstabile Materialumformung verstanden, die an der bedruckten Materialbahn einen sogenannten Falzbruch ausbildet.
Im Zeitungsdruck verwendete Druckmaschinen produzieren Druckerzeugnisse, d. h. hier insbesondere Zeitungen, in einem durch Maschinenelemente festgelegten, festen Produktionsformat, also entweder im Broadsheetformat oder im Tabloidformat, wobei das Tabloidformat bezogen auf die Fläche der Seiten des Druckerzeugnisses kleiner ist als das Broadsheetformat. Eine im Tabloidformat produzierte Zeitung ist von ihrer durch die Breite und Höhe ihrer Seiten festgelegten Fläche z. B. nur halb so groß wie eine im Broadsheetformat produzierte Zeitung. Im Tabloidformat produzierte Druckerzeugnisse können z. B. dadurch hergestellt werden, dass die von mindestens einem Druckwerk der Druckmaschine bedruckte Materialbahn vorzugsweise vor ihrem Passieren eines in Produktionsrichtung dem Druckwerk nachfolgenden Falztrichters der Druckmaschine, d. h. auf oder am Falztrichter, entlang ihrer Transportrichtung z. B. durch eine Schneideinrichtung geschlitzt wird, wobei durch das Schlitzen der Materialbahn entstandene Teilbahnen übereinander gelegt werden. Bei ihrem weiteren Durchlauf durch den Falzapparat werden die übereinander liegenden Teilbahnen mindestens einmal quer zu ihrer Transportrichtung gefalzt.
Ein durch einen gemeinsamen Bund, z. B. einen Querfalz, zusammengefasster Teil des Druckerzeugnisses wird als ein Buch dieses Druckerzeugnisses bezeichnet. Verschiedene Bücher des Druckerzeugnisses können dabei unterschiedliche Segmente des Druckerzeugnisses betreffen, wobei sich die einzelnen Segmente z. B. inhaltlich unterscheiden. Die einzelnen Segmente können z. B. einem oder mehreren der üblicherweise eine Zeitung bildenden Teilen wie z. B. Politik, Wirtschaft, Sport, Feuilleton oder Immobilien zugeordnet sein oder sich durch den redaktionellen Teil und den Anzeigenteil einer Zeitung voneinander unterscheiden. Das Format eines Buches ist durch die Breite und die orthogonal zur Breite gerichtete Höhe seiner Seiten festgelegt, wobei die Breite die parallel zu einem auf der Seite aufgedruckten Text, d. h. parallel zu
dessen Textzeilen, verlaufende Richtung bezeichnet. Bei im Tabloidformat produzierten Druckerzeugnissen ist auf den Seiten seiner Bücher eine der von der Druckmaschine gedruckten Druckseiten vollständig abgebildet, und das Format dieser Bücher stimmt mit dem Endformat des Druckerzeugnisses überein.
Es besteht nun das Bedürfnis, Druckerzeugnisse mit mehreren Büchern zu produzieren, wobei die zu einem bestimmten Druckerzeugnis gehörenden Bücher nicht durch ein Ineinanderstecken zusammengeführt werden. Für im Tabloidformat produzierte Druckerzeugnisse, z. B. eine Zeitung, ist es jedoch mit bekannten Falzapparaten derzeit nicht möglich, andere Druckerzeugnisse mit mehreren Büchern zu produzieren als solche mit ineinander gesteckten Büchern, weil im Falzapparat alle zu einem bestimmten Druckerzeugnis gehörenden Teilbahnen zunächst gesammelt und dann gemeinsam quergefalzt werden. Bislang werden aus mehreren einzelnen Büchern bestehende, Tabloidformat aufweisende Druckerzeugnisse z. B. in einem der Druckmaschine nachgeordneten Versandraum durch dort eigens dafür vorgesehene Einrichtungen zusammengestellt, nicht aber noch innerhalb der Druckmaschine produziert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Produktion eines Druckerzeugnisses mit mehreren Büchern zu schaffen, bei dem das Druckerzeugnis in einer Druckmaschine gedruckt und an einem Ausgang eines zu der Druckmaschine gehörenden Falzapparates im Tabloidformat ausgelegt wird, bei dem also die die Druckerzeugnisse druckende Druckmaschine derartige Druckerzeugnisse verkaufsfertig produziert. Des Weiteren besteht die Aufgabe, eine Druckmaschine mit mindestens einem Druckwerk und mit mindestens einem Falzapparat zur Produktion eines Druckerzeugnisses mit mehreren Büchern zu schaffen, wobei die Druckmaschine das herzustellende Druckerzeugnis verkaufsfertig produziert. Eine üblicherweise von der Druckmaschine getrennt durchgeführte Druckweiterverarbeitung soll aufgabengemäß in die Druckmaschine integriert werden, sodass die Druckmaschine am Ausgang ihrer Falzauslage aus mehreren Büchern bestehende, Tabloidformat aufweisende
Druckerzeugnisse bereitstellt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 oder 7 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass sie es ermöglicht, „inline", d. h. im laufenden Produktionsprozess Druckerzeugnisse mit mehreren Büchern zu produzieren, wobei ein Tabloidformat aufweisende Druckerzeugnisse aus gleich oder unterschiedlich ausgebildeten Büchern bestehen. Innerhalb der Druckmaschine produzierte Druckerzeugnisse mit mehreren Büchern können unter Nutzung der hohen Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine von z. B. 40.000 oder mehr Exemplaren pro Stunde produziert werden, was gegenüber einer von der Druckmaschine getrennt durchgeführten Druckweiterverarbeitung einen erheblichen Geschwindigkeitsvorteil und damit auch Kostenvorteil bedeutet, weil z. B. im Versandraum vorgesehene Einrichtungen aus mehreren Büchern bestehende Druckerzeugnisse zumindest bislang nicht mit der Produktionsgeschwindigkeit einer Druckmaschine zu produzieren vermögen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass im Zeitungsdruck verwendete Druckmaschinen in ihrem Aufbau vereinfacht werden können. Denn wenn z. B. ein aus mehreren Büchern bestehendes Druckerzeugnis produziert werden soll, bei dem innerhalb der Produktion lediglich ein Übereinanderlegen mehrerer Teilbahnen erforderlich ist, ohne jedoch einen Trichterfalz auszuführen, dann kann das Vorsehen eines oder mehrerer Trichter in der Druckmaschine eingespart werden. Auch mag sich die Gestaltung des den Druckwerken in Transportrichtung der Materialbahn nachgeordneten Oberbaus der Druckmaschine vereinfachen, wodurch die Druckmaschine preisgünstiger gestaltet werden kann.
Mit dem vorgeschlagenen Verfahren können z. B. kleinformatigere Zeitungen hergestellt werden, als es konventionell üblich ist, was jedoch einem aufkommenden Trend entspricht, weil kleinformatigere Zeitungen für ihre Leser leichter zu handhaben sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Die das Druckerzeugnis druckende Druckmaschine ist jeweils nicht dargestellt, sondern nur der zu der Druckmaschine gehörende Falzapparat.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Falzapparat zur Produktion eines Druckerzeugnisses im Tabloidformat mit mehreren Büchern;
Fig. 2 einen Doppelfalzapparat;
Fig. 3 einen Doppelfalzapparat mit zusätzlichen Sammelzylindern;
Fig. 4 einen Falzapparat mit der Möglichkeit zur Verarbeitung mehrerer Nutzen in Umfangsrichtung;
Fig. 5 Formzylinder mit im Broadsheetformat druckenden Druckformen;
Fig. 6 Formzylinder mit im Tabloidformat druckenden Druckformen.
Konventionell wird eine Druckmaschine mit mindestens einem Falzapparat eingesetzt, der eine Produktformung durch eine Formung mindestens einer in einem Druckwerk der Druckmaschine bedruckten Materialbahn oder mindestens eines Stranges dieser Materialbahn zu einzelnen Büchern des herzustellenden Druckerzeugnisses vornimmt, in Doppel- oder Sammelproduktion produziert und die gefalzten Bücher auslegt. Das verkaufsfertige aus mehreren aufeinanderliegenden Büchern bestehende Druckerzeugnis wird erst in einer der Druckmaschine nachgelagerten Weiterverarbeitung hergestellt. Dabei können unterschiedliche Sektionen der Druckmaschine zu demselben
Druckerzeugnis gehörende Bücher mit einer unterschiedlichen Seitenzahl produzieren. Ein in der Weiterverarbeitung eingesetzter Stranghefter heftet und fixiert dann gegebenenfalls Bücher unterschiedlicher Seitenzahlen. Nach dem Strangheften der einzelnen zu demselben Druckerzeugnis gehörenden Bücher folgt deren Sammeln und ein Auslegen des komplettierten Druckerzeugnisses, gegebenenfalls auch ein nochmaliges Falzen, z. B. ein Längsfalzen.
Zur Herstellung eines aus mehreren Büchern bestehenden Druckerzeugnisses innerhalb der Druckmaschine, insbesondere innerhalb einer Rollendruckmaschine, vorzugsweise einer in einem Offsetdruckverfahren arbeitenden Druckmaschine, - und nicht erst in einer der Druckmaschine nachgelagerten Weiterverarbeitung - bestehen unterschiedliche Ausführungsformen der gefundenen Lösung, denen gemeinsam ist, dass vor der Auslage des verkaufsfertigen Druckerzeugnisses an einem Ausgang eines zur Druckmaschine gehörenden Falzapparates, z. B. eines Klappenfalzapparates oder eines Trommelfalzapparates, zu demselben Druckerzeugnis gehörende Bücher in dem Falzapparat durch ein Aufeinanderlegen dieser Bücher mittels einer Sammeleinrichtung gesammelt werden, wobei der Falzapparat mindestens eine in dem Druckwerk bedruckte Materialbahn oder mindestens einen Strang dieser Materialbahn durch Schneiden und Falzen zu einzelnen Falzprodukten oder zu einzelnen aus einem oder mehreren Falzprodukten bestehenden Büchern formt.
Fig. 1 zeigt als eine erste Ausführungsform einen Falzapparat zur Produktion eines im Tabloidformat produzierten Druckerzeugnisses mit mehreren Büchern. Der Einlauf der in der Druckmaschine bedruckten Materialbahn(en) in den Falzapparat ist in den Fig. 1 bis 4 jeweils durch einen Richtungspfeil angedeutet. Dem Falzapparat vorzugsweise von mindestens einem ihm vorgelagerten Druckwerk der Druckmaschine zugeführte Teilbahnen können mit einer in Produktionsrichtung z. B. vor dem Falztrichters angeordneten Schneideinrichtung, z. B. mit einem Kreismesser, durch einen zuvor ausgeführten symmetrischen oder auch asymmetrischen Schnitt der Materialbahn
hergestellt worden sein. Die aus diesem Längsschnitt der Materialbahn gewonnenen, dem Falzapparat zugeführten Teilbahnen oder auch Stränge können mit einem wellenförmigen Beschnitt oder auch mit einer von einer Stanzeinrichtung ausgeführten seitlichen Stanzung versehen sein, wobei durch den wellenförmigen Beschnitt oder die seitliche Stanzung in die Materialbahn oder deren Teilbahnen eingebrachte Ausnehmungen am fertigen Druckerzeugnis z. B. Griffmulden zum leichteren Aufblättern von einzelnen Seiten des Druckerzeugnisses ausbilden.
Der Falzapparat arbeitet in Doppelproduktion, wobei die beiden dadurch entstandenen Falzprodukte A und B nach einem im Falzapparat angeordneten Falzklappenzylinder FKZ durch einen Sammelzylinder SAZ auf einer Fördereinrichtung, z. B. einem Transportband, aufeinandergelegt und so gesammelt werden. Es folgt anschließend eine Auslage der gesammelten Falzprodukte A und B am Ausgang AUS des Falzapparates, z. B. in Schuppenform mit gleichbleibenden oder in verschiedenen Abständen, wobei die gesammelten Falzprodukte A und B z. B. durch Verwendung eines Schaufelrades schuppenförmig gestaffelt ausgelegt werden. Optional können die gesammelten Falzprodukte A und B noch im Falzapparat vor ihrer Auslage an dessen Ausgang AUS gegebenenfalls mittels eines dritten Falzes F3, d. h. eines längs zur Transportrichtung des Druckerzeugnisses durchgeführten Falzes, zu einem Produkt vereint werden. In dieser Ausführungsform werden nur Bücher gleicher Seitenzahl verarbeitet, die geheftet oder ungeheftet sein können. Die Heftung erfolgt gegebenenfalls in einem im Falzapparat angeordneten Hefter H, wobei der Hefter H in Transportrichtung des Druckerzeugnisses noch vor dem Falzklappenzylinder FKZ an einem mit dem Falzklappenzylinder FKZ zusammenwirkenden Falzmesserzylinder FMZ angeordnet ist. Ein mit dem Falzmesserzylinder FMZ zusammenwirkender Schneidmesserzylinder SMZ ist in den Fig. 1 bis 4 jeweils nur angedeutet. Eine Druckmaschine, deren druckende Rotationskörper, z. B. deren Formzylinder, an ihrem Umfang jeweils mehrere Nutzen, z. B. drei Nutzen aufweisen, kann auf diese Weise ein Druckerzeugnis, z. B. eine Zeitung,
mit mehreren, z. B. drei Büchern produzieren, wobei jedes dieser Bücher z. B. aus einem der Falzprodukte A und B besteht.
Der dritte Falz F3 führt am aus mehreren Büchern bestehenden Druckerzeugnis einen weiteren, z. B. zweiten Längsfalz aus. Dieser Längsfalz kann durch einen Schwertfalz erreicht werden, bei dem ein mit seiner Schneide längs zur Transportrichtung des Druckerzeugnisses angeordnetes, vorzugsweise vertikal bewegliches Messer (oder auch Schwert genannt) ein Exemplar des horizontal geförderten aus mehreren Büchern bestehenden Druckerzeugnisses zwischen zwei horizontal benachbart nebeneinander angeordnete, mit ihrer jeweiligen Achse gleichfalls längs zur Transportrichtung des Druckerzeugnisses ausgerichtete Falzrollen oder Falzwalzen FW drückt, wobei die beiden Falzrollen oder Falzwalzen FW eine gegensinnige Drehbewegung aufweisen, wobei die Drehrichtung der beiden Falzrollen oder Falzwalzen FW derart eingestellt ist, dass ein mit dem vertikal beweglichen Messer in den aufgrund der Drehrichtung der beiden Falzrollen oder Falzwalzen FW einlaufenden Walzenspalt zwischen den beiden Falzrollen oder Falzwalzen FW eingedrücktes, aus mehreren Büchern bestehendes Druckerzeugnis zwischen den beiden Falzrollen oder Falzwalzen FW hindurchbefördert wird (strichliert dargestellt). Die Vertikalbewegung des Messers des dritten Falzes F3 ist in den Fig. 1 bis 4 jeweils durch einen vertikalen Doppelpfeil angedeutet. Nachdem das aus mehreren Büchern bestehende Druckerzeugnis den dritten Falz F3 passiert hat, wird es dann z. B. mit einer Fördereinrichtung zur Auslage am Ausgang AUS des Falzapparates befördert.
Der dritte Falz F3 dient dem Zweck, die mehreren Bücher des aus mehreren Büchern bestehenden Druckerzeugnisses zu einer transportfähigen Verkaufseinheit zu vereinen, sodass die Bücher dieses Druckerzeugnisses auf ihrem Weg bis zu ihrer Verkaufsstelle zuverlässig vereint bleiben und somit möglichst keine unvollständigen Exemplare dieses Druckerzeugnisses entstehen, bei denen einzelne zu diesem Druckerzeugnis gehörende Bücher z. B. durch eine fehlerhafte Sortierung abhanden gekommen sind.
Der Einsatz des dritten Falzes F3 erfordert, dass ein vorangegangener, an den einzelnen Büchern angebrachter Querfalz gebrochen wird, was bei Druckerzeugnissen mit mehreren Büchern zu Problemen führen kann, insbesondere wenn die einzelnen Bücher jeweils eine größere Seitenzahl aufweisen. Als Alternative zum dritten Falz F3 kann daher vorgesehen sein, dass die zu einem Druckerzeugnis gehörenden Bücher z. B. mittels einer die Bücher umschließenden Banderole oder einer taschenförmigen Mappe zusammengefasst werden, in welche die zu dem Druckerzeugnis gehörenden Bücher eingesteckt werden. Auch kann eine die mehreren Bücher des Druckerzeugnisses zusammenhaltende Klammer angebracht werden. Eine weitere Alternative kann vorsehen, dass die zu einem Druckerzeugnis gehörenden Bücher stoffschlüssig, z. B. durch eine Leimung oder Klebung, miteinander verbunden werden, sodass ein Verbund von zu einem Druckerzeugnis gehörenden Büchern bis zur Verkaufsstelle dieses Druckerzeugnisses sichergestellt ist. Eine z. B. (nur) am oder nahe am Bund der Bücher angebrachte stoffschlüssige Verbindung der die zu einem Druckerzeugnis gehörenden Bücher kann durchaus ausreichend sein.
In der Fig. 2 ist als eine zweite Ausführungsform eine Druckmaschine mit einem Doppelfalzapparat dargestellt, wobei die beiden Falzapparate FA „A" und FA „B" in einer ersten Variante jeweils ungesammelt produzieren, wobei die einzelnen Bücher geheftet oder ungeheftet sein können. Die Heftung erfolgt gegebenenfalls in den Falzapparaten FA „A" und FA „B" jeweils zugeordneten Heftern H. Der Falzapparat FA „A" produziert z. B. Falzprodukte A1 und B1 und der Falzapparat FA „B" z. B. Falzprodukte A2 und B2. Die Falzprodukte A1 und B1 sowie A2 und B2 werden mithilfe einer Sammeleinrichtung, z. B. durch eine Zusammenführung ihrer Transportwege, aufeinandergelegt und erhalten z. B. einen dritten Falz F3 in der zuvor beschriebenen Weise oder werden als ein Tabloidprodukt ausgelegt. In dieser Ausführungsform ist die Herstellung von Druckerzeugnissen mit einer unterschiedlichen Buchstruktur, d. h. insbesondere mit unterschiedlichen Seitenzahlen, möglich. Falls die beiden Falzapparate FA „A" und FA „B" in einer zweiten Variante jeweils gesammelt produzieren, wobei die einzelnen Bücher
geheftet oder ungeheftet sein können, werden die Sammelprodukte A1 ; A2 sowie B1 ; B2 aufeinandergelegt und erhalten z. B. einen dritten Falz F3 oder werden als ein Tabloidprodukt ausgelegt, wie zuvor in Verbindung mit der Fig. 1 beschrieben. Auch bei dieser zweiten Variante ist die Herstellung von Druckerzeugnissen mit einer unterschiedlichen Buchstruktur bzw. mit unterschiedlichen Seitenzahlen möglich.
Die Fig. 3 zeigt als eine dritte Ausführungsform eine Druckmaschine mit einem Doppelfalzapparat, in dem Druckerzeugnisse mit mehreren Büchern in mehreren Varianten produziert werden können. In einer ersten Variante produzieren die beiden Falzapparate FA „A" und FA "B" ungesammelt, wobei die einzelnen Bücher geheftet oder ungeheftet sein können. Es sind z. B. für jeden der beiden Falzapparate FA „A" und FA "B" jeweils ein zusätzlicher Sammelzylinder SAZ vorgesehen, wobei die Sammelzylinder SAZ die in ihrem Falzapparat FA „A" oder FA "B" gefalzten Bücher aufeinanderlegen. Die als Tabloidprodukt produzierten, aufeinandergelegten Bücher werden, nachdem sie z. B. einen dritten Falz F3 erhalten haben, ausgelegt, wie zuvor in Verbindung mit der Fig. 1 beschrieben. Es entsteht ein Produkt P1 mit vier aufeinander liegenden Büchern, wobei die Buchstrukturen der vom Falzapparat FA „A" und FA „B" zugeführten Bücher unterschiedlich sein können.
In einer zweiten Variante produziert der Falzapparat FA "A" gesammelt, geheftet oder ungeheftet, und der Falzapparat FA "B" ungesammelt, geheftet, ungeheftet oder teilgeheftet. Die vom Falzapparat FA „B" gefalzten Bücher werden durch den zusätzlichen Sammelzylinder SAZ aufeinandergelegt und anschließend auf das vom Falzapparat FA "A" bereitgestellte Sammelprodukt gelegt. Die aufeinandergelegten Bücher erhalten z. B. einen dritten Falz F3 oder werden als Tabloidprodukt ausgelegt, wie zuvor in Verbindung mit der Fig. 1 beschrieben. Es entsteht ein Produkt P2 mit drei aufeinander liegenden Büchern, wobei die Buchstruktur der vom Falzapparat FA „B" bereitgestellten Bücher immer gleich ist. Das vom Falzapparat FA "A" bereitgestellte Sammelprodukt kann die gleiche Anzahl Seiten haben wie die vom Falzapparat FA „B" bereitgestellten Bücher oder
eine andere, insbesondere eine höhere Seitenzahl aufweisen. Zur Erstellung der Produkte P2 ist der Sammelzylinder SAZ im Falzapparat FA „A" nicht in Produktion.
In einer dritten Variante produzieren die Falzapparate FA „A" und FA „B" gesammelt, geheftet oder ungeheftet. Die gefalzten Sammelprodukte werden durch die zusätzlichen Sammelzylinder SAZ nicht mehr behandelt. Sie erhalten nur noch z. B. einen dritten Falz F3 oder werden als Tabloidprodukt ausgelegt, wie zuvor in Verbindung mit der Fig. 1 beschrieben. Es entsteht das Produkt P3, bei dem zwei Sammelprodukte aufeinander liegen, wobei die Buchstrukturen der vom Falzapparat FA „A" und FA „B" bereitgestellten Sammelprodukte unterschiedlich sein können.
In einer vierten Variante produziert der Falzapparat FA "A" ungesammelt, geheftet, ungeheftet oder teilgeheftet, und der Falzapparat "B" produziert gesammelt, geheftet oder ungeheftet. Die gefalzten Bücher vom Falzapparat FA „A" werden durch den zusätzlichen Sammelzylinder SAZ aufeinandergelegt und anschließend unter das vom Falzapparat FA "B" bereitgestellte Sammelprodukt gelegt. Die aufeinandergelegten Bücher erhalten z. B. einen dritten Falz F3 oder werden als Tabloidprodukt ausgelegt, wie zuvor in Verbindung mit der Fig. 1 beschrieben. Es entsteht das Produkt P4 mit drei aufeinander liegenden Bücher, wobei die Buchstruktur der vom Falzapparat FA „A" bereitgestellten Bücher immer gleich ist. Das vom Falzapparat FA "B" bereitgestellte Sammelprodukt kann die gleiche Anzahl Seiten haben wie die Bücher vom Falzapparat FA „A" oder eine andere, insbesondere eine höhere Seitenzahl aufweisen. Zur Erstellung der Produkte P4 ist der Sammelzylinder SAZ im Falzapparat FA „B" nicht in Produktion.
Wenn der Falzapparat FA "A" über einen eigenen Ausgang AUS nach dem dritten Falz F3 in Form einer Querfalzauslage verfügt (Fig. 3), sind als eine fünfte Variante der dritten Ausführungsform auch alle Produktionen der zuvor beschriebenen ersten Ausführungsform verfügbar.
Fig. 4 geht für eine vierte Ausführungsform der gefundenen Lösung von einer Druckmaschine aus, deren druckende Rotationskörper, z. B. Formzylinder, an ihrem Umfang jeweils mehrere Nutzen, z. B. drei Nutzen aufweisen. Der zu dieser Druckmaschine zugehörige Falzapparat soll folgende Produktionsmöglichkeiten aufweisen: a) eine Mehrfachproduktion, z. B. Dreifachproduktion, wobei jedes Falzprodukt separat gefalzt wird (Produkt P1 ); b) eine Sammelproduktion, wobei die mehreren, z. B. alle drei Falzprodukte als ein gemeinsames Buch gesammelt werden und c) eine Teilsammelproduktion, wobei eine erste Teilmenge der Falzprodukte gefalzt und eine andere zweite Teilmenge gesammelt und abgefalzt wird (Produkt P2), wobei sich beide Teilmengen zur Gesamtproduktion ergänzen. Im Fall von insgesamt drei Falzprodukten wird ein Falzprodukt gefalzt und zwei Falzprodukte werden gesammelt und abgefalzt. Im Falzapparat kann z. B. einen fünffach unterteilten Falzmesserzylinder FMZ, einen sechsfach unterteilten Falzklappenzylinder FKZ und einen vierfach unterteilten Sammelzylinder SAZ aufweisen.
Wenn der Falzapparat z. B. in der Dreifachproduktion produziert, werden die aufeinander folgenden Falzprodukte A, B und C nach dem Falzklappenzylinder FKZ aufeinandergelegt und so auf dem Sammelzylinder SAZ gesammelt. Anschließend erfolgt die Auslage der gesammelten Bücher oder sie werden z. B. mittels des dritten Falzes F3 zu einem Produkt vereint. Es entsteht das Produkt P1 , bei dem nur Bücher gleicher Seitenzahl möglich sind, die ihrerseits geheftet oder ungeheftet sein können.
Wenn der Falzapparat hingegen in Teilsammelproduktion arbeitet, werden z. B. die Falzprodukte A und B auf dem Punktur- und Sammelzylinder gesammelt und abgefalzt, wohingegen das Produkt C ungesammelt weggefalzt wird. Danach werden diese Bücher nach dem Falzklappenzylinder FKZ aufeinandergelegt und auf dem Sammelzylinder SAZ gesammelt. Anschließend erfolgt ihre Auslage oder sie werden z. B. mittels des dritten Falzes F3 zu einem Produkt vereint. Es entsteht das Produkt P2. Mit einem dreiteiligen
Hefter H können entweder das gesammelte oder das ungesammelte Produkt geheftet werden.
Die zuvor beschriebenen Ausführungsformen können bedarfsweise dahingehend erweitert werden, dass eine oder mehrere weitere Falzungen des Druckerzeugnisses, z. B. auch noch ein dritter Längsfalz parallel zu einer Längsseite des Druckerzeugnisses, vorgesehen werden.
Allen beschriebenen Ausführungsformen der gefundenen Lösung ist gemeinsam, dass zu demselben Druckerzeugnis gehörende Bücher, und nicht lediglich zu demselben Druckerzeugnis gehörende Teilbahnen, in dem Falzapparat gesammelt werden, bevor das aus mehreren Büchern bestehende Druckerzeugnis am Ausgang AUS des Falzapparates, der zu der das Druckerzeugnis druckenden Druckmaschine gehört, in dessen Auslage ausgelegt wird, wobei die zu demselben Druckerzeugnis zusammengeführten Bücher bereits vor ihrer Zusammenführung zum Zweck ihrer Herstellung in dem Falzapparat ihren ersten Querfalz erhalten haben. Der dritte Falz F3 wirkt als eine optionale Ausgestaltung jeweils auf bereits zu demselben Druckerzeugnis zusammengeführte Bücher.
Die Fig. 5 und 6 verdeutlichen die Produktionsformate Broadsheet oder Tabloid. Die Fig. 5 zeigt schematisch einen Formzylinder 51 , auf dessen abgewickelt dargestellter Mantelfläche 52 mehrere, z. B. acht Druckformen 53 angeordnet sind, und zwar vier Druckformen 53 in Axialrichtung 57 des Formzylinders 51 und zwei Druckformen 53 in dessen Umfangsrichtung. Auf den Druckformen 53 aufgebrachte Druckbilder 54 bilden z. B. unter Zuhilfenahme eines mit dem Formzylinder 51 zusammenwirkenden Übertragungszylinders (nicht dargestellt) jeweils eine Druckseite auf einer zu bedruckenden, die Druckmaschine durchlaufenden Materialbahn ab. Bei im Broadsheetformat gedruckten Druckerzeugnissen, wie in der Fig. 5 dargestellt, sind die Druckformen 53 samt ihren Druckbildern 54 auf der Mantelfläche 52 des Formzylinders 51
stehend angeordnet, d. h. Textzeilen 56 der Druckbilder 54 sind im Wesentlichen parallel zur Axialrichtung 57 des Formzylinders 51 gerichtet.
Fig. 6 zeigt einen gleichfalls auf seiner Mantelfläche 52 mit mehreren, z. B. mit acht Druckformen 53 belegten Formzylinder 51 , wobei jede dieser Druckformen 53 jeweils z. B. zwei Druckbilder 54 aufweist, wobei diese Druckbilder 54 jeweils liegend angeordnet sind, d. h. Textzeilen 56 der Druckbilder 54 sind im Wesentlichen parallel zur Umfangsrichtung des Formzylinders 51 gerichtet. Ein solcher Formzylinder 51 produziert auf eine Materialbahn gedruckte Druckseiten im Tabloidformat.
Aus einem Vergleich der Fig. 5 und 6 ist ersichtlich, dass gleich große Formzylinder 51 , die mit jeweils gleich großen Druckformen 53 belegt sind, je nach ihrem Produktionsformat in unterschiedlicher Anzahl unterschiedlich große Druckseiten erzeugen. Im Tabloidformat gedruckte Druckseiten sind in ihrem Format kleiner, jedoch wird mit jeder Umdrehung des Formzylinders 51 eine im Vergleich zum Broadsheetformat größere Anzahl von Druckseiten produziert. Wenn die im Tabloidformat gedruckten Druckseiten der Größe von im Broadsheetformat gedruckten Druckseiten entsprechen sollen, müssen der Formzylinder 51 und/oder die auf ihm angeordneten Druckformen 53 anders dimensioniert werden. Ein weiterer sich aus den unterschiedlichen Produktionsformaten ergebender Unterschied ist, dass die Produktionsgeschwindigkeit eines im Broadsheetformat druckenden Formzylinders 51 erhöht werden muss, wenn mit ihm dieselbe Anzahl von Druckseiten zu produzieren ist wie im Produktionsformat Tabloid.
Jedes der genannten Produktionsformate führt auch zu einer unterschiedlichen Weiterverarbeitung der bedruckten Materialbahn bis zu einem verkaufsfertigen Druckerzeugnis. Insbesondere ergeben sich unterschiedliche Falzschemata. Für in ihrem Endformat das Tabloidformat aufweisende Bücher wird die Materialbahn vorzugsweise im oder in Verbindung mit dem Falzapparat derart gefalzt, dass das Endformat jeden Buches eine der zuvor in einem Druckwerk der Druckmaschine auf die Materialbahn gedruckten
Druckseiten vollständig abbildet, wobei ein verschiedene Teile des Buches, d. h. insbesondere dessen Seiten zusammenfassender Bund vorzugsweise entlang der Höhe dieses Buches angeordnet ist. Die Formate von dem Buch und der Druckseite entsprechen demnach vorzugsweise zumindest annähernd einander. Anschließend wird ein das Tabloidformat aufweisendes Druckerzeugnis aus mehreren dieser Bücher zusammengesetzt, indem vor der Auslage dieses Druckerzeugnisses an dem Ausgang des Falzapparates zu demselben Exemplar dieses Druckerzeugnisses gehörende Bücher im Falzapparat durch ein Aufeinanderlegen dieser zugehörigen, im Tabloidformat produzierten Bücher gesammelt werden.
Bezugszeichenhste
A Falzprodukt
B Falzprodukt
C Falzprodukt
A1 Falzprodukt
B1 Falzprodukt
A2 Falzprodukt
B2 Falzprodukt
AUS Ausgang
FA „A" Falzapparat
FA nB" Falzapparat
FKZ Falzklappenzylinder
FMZ Falzmesserzylinder
FW Falzwalze
F3 dritter Falz
H Hefter
P1 Produkt
P2 Produkt
P3 Produkt
P4 Produkt
SAZ Sammelzylinder
SMZ Schneidmesserzylinder
51 Formzylinder
52 Mantelfläche
53 Druckform
54 Druckbild
Textzeile Axialrichtung