BEHR GmbH & Co. KG Mauserstraße 3, 70469 Stuttgart
Einstückige Turbulenzeinlage
Die Erfindung betrifft eine einstückige Turbulenzeinlage für einen Wärme¬ tauscher, insbesondere einen Kühler eines Kraftfahrzeugs, mit einem im Wesentlichen wellenförmigen Profil, wobei die Turbulenzeinlage mehrere Abschnitte mit sich in der gleichen Wellenausbreitungsrichtung ausbreiten¬ den Wellenprofilen aufweist, die quer zu der Wellenausbreitungsrichtung versetzt zueinander angeordnet sind.
Herkömmliche Turbulenzeinlagen werden durch Walzen hergestellt. Aus der deutschen Patentschrift DE 197 09 601 C2 ist ein Öl/Kühlmittel-Kühler be¬ kannt, der aus mehreren parallel übereinander angeordneten Platten be¬ steht. Jede der Platten weist an zwei gegenüberliegenden Rändern jeweils eine Zu- und eine Abflussöffnung für ein Wärmetauschmedium auf. Die Plat- ten bilden zwischen sich jeweils Hohlkammern, in denen gewellte Turbu¬ lenzbleche zur Erhöhung der Wärmeübertragung vorgesehen sind und die von je einem der an der Wärmeübertragung beteiligten Medien durchflössen sind. Die Turbulenzbleche sind in Abschnitte unterteilt, in denen eine unter¬ schiedliche Ausrichtung des Verlaufs der Wellungen vorliegt. Die Abschnitte sind durch schräg verlaufende Trennschnitte gegeneinander abgesetzt. Die Turbulenzbleche sind gewalzt, wobei die Walzrichtung in benachbarten Ab¬ schnitten jeweils um einen vorgebbaren Winkel verdreht zu jener des be¬ nachbarten Abschnitts ist . Die jeweiligen Zu- oder Abflussöffnungen eines der Wärmetauschmedien sind so in den Abschnitten angeordnet, dass einer Strömung von der Zuflussöffnung unmittelbar in Richtung zu der Abflussöff-
nung ein größerer Widerstand als in einer Richtung quer dazu entgegenge¬ setzt wird, so dass eine gleichmäßige Verteilung der Strömung in der zuge¬ ordneten Hohlkammer bewirkt ist. Die bekannten Turbulenzbleche sind aus mehreren gewalzten Teilen zusammengesetzt, um Abschnitte mit unter- schiedlichen Wellenausbreitungsrichtungen zu schaffen. Quer zur Walzrich¬ tung entstehen torartige Öffnungen, die aber in benachbarten Reihen unter¬ schiedlich weit sind, so dass zwischen benachbarten Toren in bekannter Weise jeweils schlitzartige Öffnungen entstehen, die eine Durchströmung nicht nur quer durch die Tore, sondern auch in einer Richtung senkrecht zu ermöglichen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine einstückige Turbulenzeinlage für einen Wärmetauscher, insbesondere einen Kühler eines Kraftfahrzeugs, mit einem im Wesentlichen wellenförmigen Profil, wobei die Turbulenzeinlage mehrere Abschnitte mit sich in der gleichen Wellenausbreitungsrichtung ausbreiten¬ den Wellenprofilen aufweist, die quer zu der Wellenausbreitungsrichtung versetzt zueinander angeordnet sind, zu schaffen, die einen besseren ther- modynamischen Wirkungsgrad ermöglicht.
Die Aufgabe ist bei einer einstückigen Turbulenzeinlage für einen Wärme¬ tauscher, insbesondere einen Kühler eines Kraftfahrzeugs, mit einem im Wesentlichen wellenförmigen Profil, wobei die Turbulenzeinlage mehrere Abschnitte mit sich in der gleichen Wellenausbreitungsrichtung ausbreiten¬ den Wellenprofilen aufweist, die quer zu der Wellenausbreitungsrichtung versetzt zueinander angeordnet sind, dadurch gelöst, dass die Turbulenzein¬ lage mehrere Abschnitte mit sich in unterschiedlichen Wellenausbreitungs¬ richtungen ausbreitenden Wellenprofilen aufweist. Durch die erfindungsge¬ mäße Turbulenzeinlage wird eine gezielte Verteilung eines Mediums inner¬ halb eines Strömungskanals und/oder eine gezielte Versteifung eines Wär- metauschers bei lokal unterschiedlichen Lastzuständen entsprechend den lokalen Lasttensoren und/oder eine Optimierung der thermodynamischen Leistung durch eine geeignet ausgeformte Rippenstruktur in einzelnen oder allen Strömungskanälen eines Wärmetauschers ermöglicht. Die erfindungs¬ gemäße Turbulenzeinlage wird in einem kombinierten Stanz- und Tiefzieh- prozess entweder ganz oder segmentweise ausgeformt. Die Struktur der
Turbulenzeinlage kann auch als geschlossene Struktur ausgeformt sein. Dann kann der Stanzprozess entfallen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Turbulenzeinlage ist dadurch ge- kennzeichnet, dass die Turbulenzeinlage mehrere rechteckförmige Abschnit¬ te mit sich in unterschiedlichen Wellenausbreitungsrichtungen ausbreitenden Wellenprofilen aufweist. Dadurch wird eine Durchströmung eines Strö¬ mungskanals in unterschiedlichen Richtungen ermöglicht.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Turbulenzeinlage ist da¬ durch gekennzeichnet, dass die Turbulenzeinlage von einer im Wesentlichen rechteckförmigen Platte gebildet wird, die einen mittleren Bereich mit mehre¬ ren Abschnitten mit Wellenprofilen, die sich quer zur Plattenlängsrichtung ausbreiten, und zwei äußere Bereiche mit mehreren Abschnitten mit Wellen- profilen umfasst, die sich in einem Winkel zwischen 0 und 90 Grad zu einer Längsseite der Platte ausbreiten. Die äußeren Bereiche sind vorzugsweise an einem Mediumeinlass beziehungsweise an einem Mediumauslass ange¬ ordnet. Daher werden die äußeren Bereiche auch als Einlass- beziehungs¬ weise Auslassbereich bezeichnet. Vorzugsweise verläuft die Strömung am Einlass und am Auslass quer zur Plattenlängsrichtung. Durch die erfin¬ dungsgemäße Gestaltung der Ein- und Auslassbereiche wird eine strö- mungs- und wärmetechnisch optimierte Lenkung der Strömung zwischen Ein- beziehungsweise Auslassbereich und dem mittleren Bereich ermöglicht.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Turbulenzeinlage ist da¬ durch gekennzeichnet, dass sich die Wellenprofile in den näher an dem mitt¬ leren Bereich angeordneten Abschnitten der äußeren Bereiche in einem größeren Winkel zu einer Längsseite der Platte ausbreiten als in den weiter außen angeordneten Abschnitten. An den Enden der Platte sind die Wellen- profile vorzugsweise in einem Winkel von zwischen 50 und 80 Grad zu der zugehörigen Längsseite der Platte angeordnet. In der Nähe des mittleren Bereichs sind die Wellenprofile vorzugsweise in einem Winkel von 10 bis 40 Grad zu der zugehörigen Längsseite der Platte angeordnet. Dadurch wird eine sanfte Umlenkung der Strömung von der Längsseite der Platte zu dem mittleren Bereich hin ermöglicht.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Turbulenzeinlage ist da¬ durch gekennzeichnet, dass der Winkel zu einer Längsseite der Platte, in dem sich die Wellenprofile in den äußeren Bereichen der Platte ausbreiten, von dem mittleren Bereich nach außen hin abnimmt. Dadurch wird eine sanf- te Umlenkung der Strömung von der Längsseite der Platte zu dem mittleren Bereich hin ermöglicht.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Turbulenzeinlage ist da¬ durch gekennzeichnet, dass die Turbulenzeinlage von einer im Wesentlichen rechteckförmigen Platte gebildet wird, die einen mittleren Bereich mit mehre¬ ren Abschnitten mit Wellenprofilen, die sich quer zur Plattenlängsrichtung ausbreiten, und zwei äußere Bereiche mit mehreren Abschnitten mit Wellen¬ profilen umfasst, die sich in Plattenlängsrichtung ausbreiten. Quer zur Wel¬ lenlängsausrichtung sind torartige Öffnungen ausgebildet, die in benachbar- ten Bereichen unterschiedlich weit sind, so dass zwischen benachbarten To¬ ren jeweils schlitzartige Öffnungen entstehen, die eine Durchströmung nicht nur quer durch die Tore, sondern auch in einer Richtung senkrecht dazu er¬ möglichen.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Turbulenzeinlage ist da¬ durch gekennzeichnet, dass zwischen den sich quer und längs ausbreiten¬ den Wellenprofilabschnitten Umlenkabschnitte ausgebildet sind. In den Um¬ lenkabschnitten wird die Strömung um 90 Grad umgelenkt.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Turbulenzeinlage ist da¬ durch gekennzeichnet, dass die Umlenkabschnitte in den äußeren Bereichen der Platte diagonal angeordnet sind. Dadurch wird die Bildung von Totwas¬ sergebieten verringert.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Turbulenzeinlage ist da¬ durch gekennzeichnet, dass sich die Wellenausbreitungsrichtung in den Um¬ lenkabschnitten um 90 Grad ändert. Der Übergangsbereich ist vorzugsweise gerundet ausgebildet.
Bei einem Kraftfahrzeugkühler, insbesondere einem Abgaskühler eines Nutzkraftfahrzeugs, ist die oben angegebene Aufgabe durch die Verwen¬ dung einer vorab beschriebenen Turbulenzeinlage gelöst.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeich¬ nung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungs- wesentlich sein. Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Darstellung eines Abgaskühlers eines Nutzkraftfahrzeugs;
Figur 2 eine perspektivische Darstellung einer Turbulenzeinlage gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
Figur 3 die Ansicht eines Schnitts durch die Turbulenzeinlage aus Figur 1 in halber Höhe;
Figur 4 eine Turbulenzeinlage in der Draufsicht gemäß einem weiteren Aus¬ führungsbeispiel und
Figur 5 die Ansicht eines Schnitts durch die Turbulenzeinlage aus Figur 4 in halber Höhe.
In Figur 1 ist ein Abgaskühler 1 eines Nutzkraftfahrzeugs perspektivisch dar¬ gestellt. Der Abgaskühler 1 umfasst ein Kühlergehäuse 2, das im Wesentli¬ chen die Gestalt eines länglichen Quaders aufweist. An der Oberseite des Kühlergehäuses 2 sind ein Kühlmitteleinlassstutzen 3 und ein Kühlmittelaus¬ lassstutzen 4 angebracht. An den Stirnseiten des Kühlergehäuses 2 sind ein Abgaseinlassstutzen 6 und ein Abgasauslassstutzen 7 angebracht. Durch den Abgasseinlassstutzen 6 kann Abgas in das Kühlergehäuse 2 eintreten, das durch eine Vielzahl von Abgasströmungskanälen in Längsrichtung des Kühlergehäuses 2 zu dem Abgasauslassstutzen 7 geführt wird. Zwischen
zwei im Wesentlichen plattenförmigen Abgasströmungskanälen ist jeweils ein im Wesentlichen plattenförmiger Kühlmittelströmungskanal angeordnet. Der Verlauf der Kühlmittelströmungskanäle in dem Kühlergehäuse 2 ist durch Pfeile 11 bis 14 angedeutet. Das Kühlmittel dient dazu, das durch das Kühlergehäuse 2 hindurch geleitete Abgas des Nutzkraftfahrzeugs abzuküh¬ len. Der Bereich, in dem die Strömung im Wesentlichen in Längsrichtung durch das Kühlergehäuse 2 verläuft, wird auch als mittlerer Bereich bezeich¬ net. Der mittlere Bereich wird nach außen hin durch einen Einlassbereich und einen Auslassbereich begrenzt. In dem Einlassbereich muss die Strö- mung, wie durch Pfeile 18 angedeutet ist, um 90 Grad umgelenkt werden. In ähnlicher Weise muss die Strömung in dem Auslassbereich um 90 Grad umgelenkt werden, wie durch Pfeile 19 angedeutet ist. In Figur 1 besteht an zwei Stellen 22 eine erhöhte Gefahr, dass sich Totwassergebiete bilden. Un¬ ter anderem um die Bildung solcher Totwassergebiete zu verhindern, sind in den Strömungskanälen Turbulenzeinlagen angeordnet.
In den Figuren 2 und 3 ist eine erfindungsgemäße Turbulenzeinlage 24 ge¬ mäß einem ersten Ausführungsbeispiel perspektivisch und im Schnitt darge¬ stellt. Die Turbulenzeinlage 24 ist aus einer rechteckförmigen Platte in einem Stück aus Aluminiumblech gebildet. An einem Ende der Turbulenzeinlage 24 ist ein im Wesentlichen dreieckiger Einlassbereich 25 ausgebildet. In dem Einlassbereich 25 sind sechs rechteckige Wellenprofilabschnitte 27 bis 32 nebeneinander angeordnet. Die Wellenprofilabschnitte 34 bis 38 sind in Längsrichtung der Turbulenzeinlage 24 gewellt. Der Wellenprofilabschnitt 27 umfasst fünf Wellenberge 34 bis 38, die im gleichen Abstand zueinander angeordnet sind. Der Wellenprofilabschnitt 28 umfasst fünf Wellenberge, die gegenüber den Wellenbergen des Wellenprofilabschnitts 27 versetzt ange¬ ordnet sind. Der Wellenprofilabschnitt 29 umfasst drei Wellenberge, die ge¬ genüber den Wellenbergen des Wellenprofilabschnitts 28 versetzt angeord- net sind. Der Wellenprofilabschnitt 30 umfasst drei Wellenberge, die gegen¬ über den Wellenbergen des Wellenprofilabschnitts 29 versetzt angeordnet sind. Die Wellenprofilabschnitte 31 und 32 umfassen jeweils einen Wellen¬ berg, der versetzt zu dem oder den benachbarten Wellenbergen angeordnet ist. Die Wellenprofile der Wellenprofilabschnitte 27 bis 32 sind an beiden
Seiten offen, so dass sie quer zur Plattenlängsrichtung durchströmt werden können.
In der Mitte der Platte erstreckt sich ein mittlerer Bereich 40, in dem eine Vielzahl von rechteckigen Wellenprofilabschnitten 41 bis 45 quer zur Platten¬ längsrichtung angeordnet sind. Die Wellenprofile der Wellenprofilabschnitte 41 bis 45 breiten sich quer zur Plattenlängsrichtung aus und sind versetzt zueinander angeordnet. Durch eine Schnittlinie 47 ist angedeutet, dass der mittlere Bereich 40 deutlich größer ist als es in den Figuren 2 und 3 darge- stellt ist. Der mittlere Bereich 40 hat im Wesentlichen die Gestalt eines gleichschenkligen Trapezes.
Zwischen dem Einlassbereich 25 und dem mittleren Bereich 40 ist ein im Wesentlichen diagonal angeordneter Umlenkbereich 50 vorgesehen. Der Umlenkbereich 50 umfasst eine Vielzahl von Umlenkabschnitten 52 bis 55, in denen die Strömung von dem Einlassbereich 25 zu dem mittleren Bereich 40 um 90 Grad umgelenkt wird.
An dem dem Einlassbereich 25 entgegengesetzen Ende der Turbulenzeinla- ge 24 ist ein Auslassbereich 60 vorgesehen, der symmetrisch zu dem Ein¬ lassbereich 25 ausgebildet ist. Zwischen dem Auslassbereich 60 und dem mittleren Bereich 40 ist ein Umlenkbereich 65 vorgesehen, der eine Vielzahl von Umlenkabschnitten 66 bis 68 aufweist, und symmetrisch zu dem Um¬ lenkbereich 50 ausgebildet ist. Die zugehörige Symmetrieachse verläuft quer durch die Mitte der Turbulenzeinlage 24.
In den Figuren 4 und 5 ist eine Turbulenzeinlage 70 in zwei verschiedenen Ansichten dargestellt. Die Turbulenzeinlage 70 ist aus einem Stück Alumini¬ umblech gebildet und hat die Form eines Rechtecks. Die Turbulenzeinlage 70 ist in einen Einlassbereich 71 , einen mittleren Bereich 72 und einen Aus¬ lassbereich 73 unterteilt. Der Einlassbereich 71 umfasst eine Vielzahl von Wellenprofilabschnitten 75 bis 80, welche die Form von Rechtecken aufwei¬ sen. Die Wellenprofilabschnitte 75 bis 80 umfassen jeweils zwei Wellenber¬ ge, die in einem Abstand 82 zueinander angeordnet sind. Die Wellen in dem Wellenprofilabschnitt 75 breiten sich etwa in einem Winkel von 65 Grad zu
einer Längsseite der Turbulenzeinlage 70 aus. Die Wellen des Wellenpro- filabschnitts 80 breiten sich etwa in einem Winkel von 30 Grad zu der zuge¬ hörigen Längsseite der Turbulenzeinlage 70 aus. Dazwischen verringert sich der Winkel der Wellenausbreitungsrichtung zu der Längsseite der Turbu- lenzeinlage 70 von außen zu dem mittleren Bereich 72 hin.
Der mittlere Bereich 72 umfasst drei Wellenprofilabschnitte 84 bis 86, die rechteckig ausgebildet sind. Die Wellen breiten sich in den Wellenprofilab- schnitten 84 bis 86 quer zur Plattenlängsrichtung aus. Die Wellenberge der Wellenprofilabschnitte 84 bis 86 sind versetzt zueinander angeordnet. Die Turbulenzeinlage 70 ist, bezogen auf eine Symmetrieachse quer durch die Mitte der Turbulenzeinlage 70, symmetrisch ausgebildet.