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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Wärmetauscher, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus
dem Bau von Kühlmittelkühlern für Verbrennungsmotoren
von Kraftfahrzeugen sind Wärmetauscher
bekannt, bei denen eine Mehrzahl von Flachrohren parallel zueinander
angeordnet ist, die endseitig jeweils in einen Kasten zur Zuführung und Abführung von
Kühlmittel
des Verbrennungsmotors münden.
Zur Kühlung
des Kühlmittels
werden die Flachrohre und Kühlrippen
von einem Luftstrom umströmt.
Hierzu sind solche Wärmetauscher
meist an einem vorderen Ende des Kraftfahrzeugs angeordnet, wobei
der Luftstrom durch Fahrtwind und/oder durch ein Lüftergebläse erzeugt
wird.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, einen Wärmetauscher, insbesondere für ein Kraftfahrzeug,
anzugeben, der bei gegebenem Bauraum eine verbesserte Wärmetauscherleistung
bei geringem Materialbedarf ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird für
einen eingangs genannten Wärmetauscher
erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Durch
den zickzackförmigen
Verlauf der Tauscherrohre im rechten Winkel zu der Längsrichtung wird
die Oberfläche
der Wandungen der Tauscherrohre bei gegebener Bautiefe des Wärmetauschers vergrößert. Zudem
wird durch den zickzackförmigen Verlauf
eine Umlenkung des an der Wandung entlangströmenden zweiten Mediums, beispielsweise Luft,
erreicht, was zu Wirbeln und Turbulenzen und hierdurch zu einer
verbesserten Wärmeübertragung von
den Wandungen der Tauscherrohre auf das zweite Medium führt. In
zweckmäßiger Ausführungsform
ist dabei der zickzackförmige
Verlauf im Wesentlichen in einer Hauptströmungsrichtung des zweiten Mediums
ausgerichtet, wodurch eine weitere Optimierung der Wärmeübertragung
auf das zweite Medium erreicht wird. Durch den zickzackförmigen Verlauf
der Tauscherrohre ergibt sich eine gestreckte Länge der Tauscherrohre, die
größer als
die tatsächliche
Bautiefe des Wärmetauschers
ist. Durch eine erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Tauscherrohre ergibt sich bei gleicher Leistung in Bezug auf
die Wärmeübertragung
eine kleinere Bautiefe oder -breite, wobei sich zudem der innere
Druckabfall verringern lässt.
Alternativ lässt
sich bei entsprechendem Bauraum, d. h. bei entsprechender Bautiefe
und -breite die Leistung in Bezug auf die Wärmeübertragung erhöhen. In
Verbindung hiermit lassen sich dadurch, dass weniger Material für Flach- oder Wellrippen
benötigt
wird, welche die Wärmeübertragungsfläche zwischen
den Tauscherrohren vergrößern, Gewicht
und Herstellungskosten einsparen, d. h. auch in Bezug auf die Umwelt
ergeben sich Vorteile durch den verringerten Materialbedarf und
das verringerte Gewicht des Wärmetauschers.
Derartige zickzackförmige
Tauscherrohre können
sowohl bei gelöteten
als auch bei mechanisch gefertigten und/oder geklebten Wärmetauschern
oder Kühlnetzen
verwendet werden. In Folge der verringerbaren Bau tiefe kann der
Abstand zum Lüfter
optimiert werden, so dass eine verbesserte Luftanströmung des Wärmetauschers
realisiert werden kann.
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Unter
zickzackförmig
wird vorliegend verstanden, dass der Verlauf im Falle von gekrümmten Bereichen
mindestens zwei Wendepunkte und im Falle von geknickten Verläufen mindestens
drei Knickpunkte aufweist. Geknickte Verläufe sind jedoch herstellungsbedingt
und zur Vermeidung von Spannungsspitzen bevorzugt mit abgerundeten Übergängen ausgebildet.
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Insbesondere
bevorzugt weist ein Tauscherrohr mit zickzackförmigem Verlauf, welches eine Bautiefe
T hat, eine Wärmetauschfläche auf,
welche größer oder
zumindest gleich der Wärmetauschfläche eines
gestreckten Tauscherrohres mit doppelter Bautiefe ist.
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Alternativ
zum zickzackförmigen
Verlauf der Tauscherrohre oder insbesondere in Verbindung hiermit
kann auch der entsprechende Strömungsquerschnitt
für das
erste Medium, beispielsweise ein Kühl- oder Kältemittel, zickzackförmig ausgebildet sein,
wobei der Strömungsquerschnitt
auch Unterbrechungen, beispielsweise durch Stege, aufweisen kann.
Prinzipiell ist auch eine gereihte Anordnung einer Mehrzahl von
einzelnen Rohren möglich,
so dass sich insgesamt ein im Wesentlichen zickzackförmiger Strömungsquerschnitt
ergibt.
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Besonders
bevorzugt ist in Folge des zickzackförmigen Verlaufs der Tauscherrohre
deren (theoretische) gestreckte Länge größer als die Blocktiefe des
Wärmetauschers,
in welchem die Tauscherrohre angeordnet sind.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
endet das Tauscherrohr in einem Endbereich in einen Kasten zur Zuführung und
Abführung
des ersten Mediums, wodurch eine einfache Verteilung des ersten Mediums
auf das Tauscherrohr oder mehrere in den Kasten mündende Tauscherrohre
erreicht ist.
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In
zweckmäßiger Ausgestaltung
ist das Tauscherrohr jeweils als ein um die Längsrichtung gebogenes Blechformteil
(bspw. aus Blech oder Bandmaterial gewalzt, gerollt, gestanzt und
umgeformt oder gefalzt), insbesondere aus Aluminium, ausgebildet. Solche
Tauscherrohre sind einfach und kostengünstig herstellbar. Das Blech
kann dabei mit seinen Kanten aneinanderstoßen oder überlappen und durch stoffschlüssige Verbindung
wie Verlötung
oder Verklebung oder auch durch Falzung dichtend geschlossen sein.
Es kann insbesondere auch durch zwei oder mehr zusammengesetzte
Schalen gebildet sein. Alternativ kann das Tauscherrohr auch als
Strangpressprofil, insbesondere aus Aluminium, oder als extrudiertes
Metallrohrprofil ausgebildet sein. Ebenso kann das Tauscherrohr
als Gussteil, insbesondere als Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet
sein. Grundsätzlich
sind sämtliche
genannte und weitere Herstellungsverfahren für erfindungsgemäß geformte
Tauscherrohre denkbar. Das Tauscherrohr kann auch eine Mehrzahl
von Rohr- oder Kanalsegmenten aufweisen, die miteinander verbunden
und/oder einstückig
ausgebildet sind, wobei das Tauscherrohr einen zickzackförmigen Verlauf
hat.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann das Tauscherrohr als Wandung eines Durchzugs in einem Blechformteil
ausgebildet sein, was häufig
auch als „rohrlos" bezeichnet wird.
Besonders zweckmäßig ist
dabei der Wärmetauscher als
Stapel von mehreren Blechformteilen mit in Längsrichtung aneinander angrenzenden
Durchzügen
ausgebildet. Die aneinander angrenzenden Durchzüge können dabei insbesondere stoffschlüssig und
fluid-/gasdicht miteinander verbunden sein. Zum Beispiel mittels
Verlötung
oder Verklebung. Hierdurch ist eine einfach herstellbare Bauform
eines erfindungsgemäßen Wärmetauschers
ermöglicht, bei
der insbesondere die neben den Durchzügen verbleibenden Bereiche
des Blechformteils als Rippenelemente zur Verbessung einer Wärmeübertragung auf
das zweite Me dium zur Verfügung
stehen. Zudem sind Blechformteile mit Durchzügen einfach und kostengünstig in
einer Massenproduktion herstellbar.
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Zur
Verbesserung des Wärmeübergangs kann
die Außenfläche des
Tauscherrohres auch mit Turbulatoren, beispielsweise in Gestalt
von Oberflächenstrukturen
oder Rippen, versehen sein, welche einstückig mit dem Tauscherrohr ausgebildet
oder an demselben angebracht sein können.
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In
vorteilhafter Detailausführung
weist das Tauscherrohr zumindest einen Steg auf, wobei gegenüberliegende
Wandungen des Tauscherrohres durch den Steg verbunden sind. Hierdurch
ist zum einen eine vergrößerte Druckfestigkeit
des Tauscherrohrs durch die mechanische Stabilisierung durch den
Steg gegeben zum anderen wird die mit dem ersten Medium in Kontakt
stehende Oberfläche
des Tauscherrohrs vergrößert. Sicken
oder ähnliche
Gestalten können
ebenfalls zur Vergrößerung der
Wärmeübertragungsfläche und
zu einer besseren Verwirbelung der Medien dienen.
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Im
Inneren der Tauscherrohre können
insbesondere auch Turbulatoren vorgesehen sein, welche den Wärmeübergang
verbessern. Die Turbulatoren können
einstückig
mit den Tauscherrohren ausgebildet sein, bspw. durch Rippen oder
durch entsprechende Oberflächenstrukturen.
Alternativ können Turbulatoren
auch in die Tauscherrohre eingesetzt und insbesondere bevorzugt
mit denselben verlötet sein.
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Allgemein
vorteilhaft weist ein erfindungsgemäßer Wärmetauscher eine Mehrzahl von
den im Wesentlichen parallelen Tauscherrohren auf, wobei benachbarte
Tauscherrohre zum Durchtritt des zweiten Mediums beabstandet sind.
Hierbei können
die Tauscherrohre parallel oder in Reihe durchströmt werden.
Ferner können
in Tiefenrichtung mehrere Blöcke
vorgesehen sein, wobei nicht notwendigerweise alle Blöcke aus
zickzackförmigen
Tau scherrohren bestehen müssen.
Die Blöcke
können
auf beliebige Weise durchströmt
werden, bspw. im Kreuzgegenstrombetrieb.
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Bevorzugt
sind zur Vergrößerung der
Kontaktfläche
mit dem zweiten Medium Rippenelemente an dem Tauscherrohr vorgesehen.
Solche Rippenelemente können
zum Beispiel im Zwischenraum zwischen benachbarten Tauscherrohren
angeordnet sein. Es kann sich besonders vorteilhaft aber auch um
flächige
Blechteile handeln, die sich im Wesentlichen in einer zu der Längsrichtung
senkrechten Ebene erstrecken. Die Tauscherrohre können dabei zweckmäßig Durchbrechungen
in den Rippenelementen durchgreifen, wobei im Bereich des Durchgriffs
ein thermischer Kontakt zwischen dem Tauscherrohr und dem Rippenelement
vorgesehen ist.
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Im
Falle eines Durchgriffs oder eines Durchzugs weisen die Öffnungen
der Rippenelemente vorzugsweise eine dem Tauscherrohrprofil entsprechende
Gestalt auf, so dass insbesondere bevorzugt eine möglichst
große,
umlaufende Kontakffläche
sichergestellt werden kann.
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Erfindungsgemäße Tauscherrohre
können insbesondere
bei Wärmetauschern
mit die Wärmeübertragungsfläche vergrößerten Rippen
oder Wellrippen vorgesehen sein. Besonders bevorzugt sind im Falle
von Rippen oder Wellrippen Durchzüge in denselben vorgesehen,
die derart ausgebildet sind, dass sie durch die in dieselben eingeführten Tauscherrohre
unter Vorspannung, also federnd, anliegen, d. h. die Wände der
Durchzüge
werden nach außen
gedrückt,
so dass die Rippenelemente durch dieses nach außen Drücken sich an den Tauscherrohren festklemmen.
Hierdurch ergibt sich neben einer vergrößerten Wärmeübertragungsfläche auch
eine verbesserte Festigkeit des Wärmetauschers. Erfolgt ein zusätzliches
Verlöten,
so wird die Wärmeübertragungsfläche weiter
vergrößert. Natürlich können die Tauscherrohre
auch in einem Wärmetauscher
ohne Rippen oder Wellrippen angeordnet sein.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der Wärmetauscher
ein luftumströmter Kühlmittelkühler eines
Kraftfahrzeugs. Dieser ist allgemein bevorzugt in einem vorderen
Endbereich des Kraftfahrzeugs angeordnet. Solche Kühlmittelkühler verlangen,
insbesondere bei Kraftfahrzeugen aufgrund von Vorgaben des Karosseriedesigns
sowie aufgrund der zunehmenden Anzahl von Aggregaten im Motorraum,
nach immer größerer Kühlleistung
bei immer kleiner werdendem verfügbarem
Bauraum. Daher ist ein erfindungsgemäßer Wärmetauscher als Kühlmittelkühler für Kraftfahrzeuge
besonders geeignet.
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Insbesondere
bevorzugt sind im Inneren der Tauscherrohre zur Verbesserung der
Leistung Rippen (eingesetzt oder einstückig mit dem Material der Tauscherrohre
ausgebildet) vorgesehen. Die Herstellung kann beispielsweise mittels
entsprechenden Walzens und Biegens von aus Blechen geformten Tauscherrohren
erfolgen.
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In
Längsrichtung
oder gegebenenfalls auch in Querrichtung der Tauscherrohre können auch
Sicken vorgesehen sein. Ebenfalls können die Tauscherrohre in Längs- und/oder
Querrichtung aus mehreren einzelnen Bereichen zusammengesetzt sein,
wobei in Querrichtung der Strömungsquerschnitt
gegebenenfalls auch unterbrochen sein kann.
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Zur
Verbesserung der Festigkeit und Wärmeübertragung unter Berücksichtigung
eines noch ausreichend guten Durchsatzes für das zweite Medium ist es
vorgesehen, dass die Wandung über
ihren zickzackförmigen
Verlauf im Wesentlichen gerade Abschnitte aufweist, worunter im
Folgenden auch Radienübergänge und
Radienübergänge mit
benachbarten geraden Abschnitten verstanden werden, wobei aufeinanderfolgende
gerade Abschnitte einen Winkel von wenigstens etwa 45 Grad und höchstens etwa
100 Grad einschließen.
Aus dem gleichen Grund beträgt
die Anzahl der geraden Ab schnitte vorteilhaft wenigstens 3 und insbesondere
bevorzugt wenigstens 6. Natürlich
sind beliebige andere Ausgestaltungen möglich.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
sind mehrere Tauscherrohre benachbart angeordnet, wobei eine Bautiefe
der Tauscherrohre in einer Hauptströmungsrichtung des zweiten Mediums
zumindest etwa das dreifache, insbesondere zumindest etwa das vierfache
eines mittleren Abstands benachbarter Tauscherrohre des Wärmetauschers
beträgt.
Besonders bevorzugt sind benachbart der Tauscherrohre oder als Teil
der Tauscherrohre ausgebildet auch Kühlrippen vorgesehen.
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Das
erfindungsgemäße Konzept
des zickzackförmigen
Verlaufs der Tauscherrohr-Wandungen lässt sich auf unterschiedliche
Bauformen von Wärmetauschern übertragen.
Besonders bevorzugt ist der Wärmetauscher
dabei entweder ein Rohrbündel-Wärmetauscher,
wie etwa im Fall eines Kühlmittelkühlers eines
Kraftfahrzeugs oder auch ein Stapelscheiben-Wärmetauscher.
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Der
Wärmetauscher
kann sowohl direkt als auch indirekt gekühlt werden.
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Zur
Verbesserung des Wärmeübergangs und
der Festigkeit können
Wärmetauscher-Rippen, Turbulatoren,
Winglets, Kiemen, Trennwände,
Sicken, Mikrostrukturen o. a. vorgesehen sein.
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Der
Wärmetauscher
kann auf an sich beliebige Weise durchströmt werden. So sind Monoblock-Wärmetauscher,
Wärmetauscher
mit parallel oder gekreuzt durchströmten Blöcken oder aber auch zwei oder
mehr hintereinander geschaltete Wärmetauscher mit direkter und/oder
indirekter Kühlung möglich.
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Im
Falle eines Wärmetauschers
mit Wellrippen, können
auch die Seitenteile entsprechend der Zickzackform der Tauscherrohre
ausgebildet sein, wodurch sich die Lötfläche vergrößert und die Festigkeit erhöht.
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Die
Verwendung einer zick-zack-förmigen Kanalform
kann beispielsweise bei Stapelscheiben-Wärmetauschern oder Platten-Wärmetauschern erfolgen.
Die Kanalwandung kann direkt durch einen umgebogenen Bereich einer
Scheibe o. a. gebildet sein, so dass der Wärmetauscher auch „rohrlos" ausgebildet sein
kann.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
beschriebenen Ausführungsbeispielen
sowie aus den abhängigen Ansprüchen.
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Nachfolgend
werden mehrere bevorzugte Ausführungsbeispiele
eines erfindungsgemäßen Wärmetauschers
beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
eine schematische teilweise Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Wärmetauschers.
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2 zeigt
eine Abwandlung des Wärmetauschers
aus 1.
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3 zeigt
eine räumliche
Darstellung eines Ausschnitts aus einem Tauscherrohr gemäß dem Ausführungsbeispiel
aus 1.
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4 zeigt
eine Abwandlung des Tauscherrohrs aus 3.
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5 zeigt
eine räumliche
Darstellung eines Rippenelements des Wärmetauschers aus 1.
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6 zeigt
eine räumliche
Darstellung eines Tauscherrohrs eines weiteren Ausführungsbeispiels der
Erfindung.
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7 zeigt
eine Abwandlung des Tauscherrohrs aus 6.
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8 zeigt
einen aus mehreren gestapelten Tauscherrohren aus 7 aufgebauten
Wärmetauscher,
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9a–i zeigen
verschiedene Tauscherrohrquerschnitte, und
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10a, 10b zeigen
Ausschnitte zweier Scheibenwärmetauscher.
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Bei
dem in 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wärmetauschers
handelt es sich um den Hauptkühler
oder Kühlmittelkühler eines
Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs. Dargestellt ist in der
Breite des Wärmetauschers
(waagerechte in der Zeichnungsebene) nur ein Ausschnitt, der drei
benachbarte Tauscherrohre 1 zeigt.
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Die
Ansicht gemäß 1 entspricht
einem Querschnitt in einer Ebene, die senkrecht zu einer Längsrichtung
der Tauscherrohre 1 verläuft. Die Tauscherrohre 1 verlaufen
somit senkrecht zu der Zeichnungsebene der 1.
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Die
Tauscherrohre 1 sind Flachrohre, die in einer Tiefenrichtung
A (siehe Pfeil A in 1) des Wärmetauschers eine deutlich
größere Ausdehnung haben
als in Richtung ihrer Breite (Querrichtung in der Zeichnungsebene 1).
Die Tiefenrichtung A ist zugleich die Strömungsrichtung der Kühlluft.
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Die
Flachrohre 1 haben zwei im Wesentlichen parallel zueinander
verlaufende Wandungen 2, 3 sowie kurze stirnseitige
Abschlusswandungen 4. In den Tauscherrohren 1 ist
als erstes Medium des Wärmetauschers
ein flüssiges
Kühlmittel
des Verbrennungsmotors des Kraftfahrzeugs geführt. Die Tauscherrohre 1 münden endseitig
in nicht dargestellte Wasserkästen,
die an sich aus dem Bau von Kühlmittelkühlern bekannt
sind. Über
die Wasserkästen
wird das Kühlmittel
eingangseitig auf die Mehrzahl von Tauscherrohren 1 verteilt
und ausgangsseitig wieder gesammelt.
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Eine
erfindungsgemäße Eigenschaft
der Tauscherrohre 1 besteht in der Formgebung ihrer Wandungen 2, 3.
Die Wandungen 2, 3 verlaufen parallel zueinander
zickzack-förmig.
Dabei weisen die Wandungen 2, 3 in dem vorliegenden,
ersten Ausführungsbeispiel
jeweils gerade Abschnitte 2a, 3a auf, deren Richtung
sich in Biegungsbereichen 2b, 3b, ändert. Aufeinander
folgende gerade Abschnitte 2a, 3a der Wandungen
sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel
um etwa 90 Grad zueinander gewinkelt. Grundsätzlich ist untere einem zickzackförmigen Verlauf
im Sinne der Erfindung auch ein Wandungsverlauf nach Art von vollständig verrundeten
Wellen zu verstehen, bei denen keine geraden Abschnitte im strengen
Sinne identifizierbar sind. Wie sich bereits aus den Größenverhältnissen
der Biegungsbereiche 2b, 3b und der geraden Abschnitte 2a, 3a im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
ergibt, wird der Zweck einer Vergrößerung der Wandfläche in Hauptströmungsrichtung
A des zweiten Mediums, vorliegend Luft, auch bei wellenförmigen Wandungen 2, 3 erreicht.
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Die
Bautiefe T der Tauscherrohre 1 entspricht im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
in etwa dem vierfachen des Abstands d benachbarter Tauscherrohre 1.
Die Dicke eines Tauscherrohres 1 beziehungsweise der äußere Abstand
der parallelen Wandungen 2, 3 beträgt vorliegend
etwa ein Viertel der Beabstandung d benachbarter Tauscherrohre. Durch
diese Maßverhältnisse
ist eine gute Optimierung des Bauraums des Wärmetauschers bei gegebener
Tauscherleistung erzielt, insbesondere unter Berücksichtigung des den Druckabfalls
der zwischen den Flachrohren 1 strömenden Luft.
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Eine
typische Bautiefe T eines Kühlmittelkühlers für Kraftwagen
beträgt
im Falle von herkömmlichen
Flachrohren mit gerade verlaufenden Wandungen z. B. etwa 52 mm.
Mit der Formgebung der Flachrohre gemäß der vorliegenden Erfindung kann
bei gleicher Tauscherleistung die Bautiefe T des Kühlmittelkühlers auf
etwa 40 mm reduziert werden. Dies kann insbesondere ohne eine Verschlechterung des
Innendruckabfalls erfolgen, wobei vorliegend der Innendruckabfall
dem eines herkömmlichen
Kühlmittelkühlers mit
52 mm Bautiefe entspricht.
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Zur
weiteren Verbesserung der Wärmeübertragung
von dem ersten Medium auf das zweite Medium sind eine Anzahl von
Rippenelemente 5 vorgesehen, die sich senkrecht zu der
Längsrichtung
der Taucherrohre erstrecken und in Längsrichtung der Tauscherrohre 1 übereinander
angeordnet sind. Die Rippenelemente 5 werden jeweils von
den Tauscherrohren 1 durchgriffen werden. 5 zeigt
einen Ausschnitt aus einem solchen Rippenelement. Das Rippenelement 5 ist
aus einem dünnen
Blech- oder Bandmaterial geformt, wobei in dem Blech ein dem Außenumfang
eines Tauscherrohres 1 entsprechender Durchzug 6 vorgesehen
ist. Der Durchzug 6 hat mehrere Wandsegmente 6a,
zwischen denen Einschnitte 6b vorgesehen sind, so dass
die Segmente 6a als federnde Haltezungen an der Wandung 2, 3 des
Tauscherrohrs 1 anliegen. Somit können die Rippenelemente 5 im
Zuge der Montage des Wärmetauschers
einfach eines nach dem anderen über
die positionierten oder vormontierten Tauscherrohre geschoben werden.
Eine Verlötung
der Rippenelemente 5 mit den Tauscherrohren 1 ist
möglich,
zum Beispiel mittels Lotplattierung und Verlötung des mechanisch vormontierten
Wärmetauschers
in einem Lötofen.
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Zudem
können
in den Blechen Wärmetauscher-Rippen,
Turbulatoren und/oder Kiemen 7 ausgestellt sein (siehe 1),
um die Wärmeabgabe
an das zweite Medium weiter zu verbessern. Die Rippenelemente können anstelle
von mit Kiemen auch mit Winglets bestückt werden. Diese sind insbesondere
dann vorteilhaft, wenn zwei Kühlmedien-Kanäle dicht
beieinander angeordnet sein müssen.
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2 zeigt
eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels
aus 1. Die Tauscherrohre 1 weisen zusätzliche
Stege 8 auf, die sich zwischen den Wandungen 2, 3 erstrecken.
Die Stege können
wie in 2 dargestellt nur von einer der Wandungen ausgehen
und mit der anderen der Wandungen nicht fest verbunden sein, was
z. B. bei Herstellung des Rohrs aus einem gebogenen Blechteil auf
einfache Weise ermöglicht
ist. Hierdurch ist die Berühr fläche mit
dem in dem Tauscherrohr geführten
ersten Medium vergrößert. Die
Stege 8 können
aber auch mit beiden gegenüberliegenden
Wandungen 2, 3 fest verbunden sein, so dass sie
zusätzlich
die mechanische Stabilität
und Druckfestigkeit des Tauscherrohrs erhöhen. Eine solche Ausformung
ist besonders einfach herstellbar, wenn die Tauscherrohre als Strangpressprofile
ausgebildet sind.
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Grundsätzlich können die
Tauscherrohre 1 auch eingeschobene Turbulenzeinlagen, z.
B. in Form von Well- oder Stegrippenblechen, aufweisen.
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3 zeigt
eine räumliche
Darstellung eines Tauscherrohrs 1 gemäß der Ausführung aus 1.
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4 zeigt
eine räumliche
Darstellung der gemäß 2 abgewandelten
Tauscherrohre mit Stegen 8. Die Stege 8 sind dabei
als senkrecht zur Längsrichtung
des Tauscherrohrs 1 gerichtete scharfe Einfaltungen des
Tauscherrohrblechs ausgebildet. Die Einfaltungen können z.
B. mittels Lotplattierung der Blechoberfläche mit der jeweils gegenüberliegenden
Wand 2, 3 verlötet
sein, so dass sie auch eine Druckstabilisierung des Tauscherrohrs 1 bewirken.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Wärmetauschers
ist in 6 bis 8 dargestellt. Das Tauscherrohr 1 ist
dabei als Durchzug in einem Blechteil 9 ausgebildet (siehe 6).
Der Durchzug hat einen zickzackförmigen Verlauf
seiner Wandungen 2, 3 sowie stirnseitige kurze
Wandungen 4, so dass die Querschnittsform des Tauscherrohres 1 derjenigen
des ersten Ausführungsbeispiels
nach 1 ähnlich
ist. Aufgrund der Herstellung des Tauscherrohrs 1 als Durchzug
ist die Länge
des Tauscherrohrs 1 begrenzt.
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Wenn
dennoch ein Wärmetauscher
von großer
Bauhöhe
gewünscht
ist, so können
mehrere der in 6 dargestellten einzelnen Tauscherrohre 1 zu einem
langen Tauscherrohr 1 übereinander
gestapelt werden (siehe 8). Die Wandungen 2, 3, 4 der Durchzüge können dabei
eine leichte Neigung nach innen aufweisen, so dass sie auf einfache
Weise ineinander stapelbar sind. Der umlaufende Rand eines der Durchzüge liegt
dabei an der Innenwandung des nachfolgenden Durchzugs an. An dieser
Stelle können
die einzelnen Durchzüge
dichtend miteinander verbunden werden, z. B. durch Verklebung oder durch
Verlötung
mittels lotplattierter Bleche in einem Lötofen. Eine entsprechende Ausgestaltung
ist auch für
Stapelscheiben-Wärmetauscher
geeignet.
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7 zeigt
eine Abwandlung des Tauscherrohrs 1 aus 6.
Dabei sind zwischen den zickzackförmigen parallelen Wandungen 2, 3 schmale Stege 8 vorgesehen.
Diese dienen insbesondere als Turbulatoren für den Strom des ersten Mediums durch
die Tauscherrohre 1. Zudem bewirken sie eine mechanische
Verstärkung
der Tauscherrohre 1 zur Verbesserung der Druckfestigkeit.
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In
den 9a bis 9i sind
verschiedene, beispielhaft dargestellte Tauscherrohre 1 teilweise nur
ausschnittsweise dargestellt, um verschiedene Biegemöglichkeiten
der Bleche im Rahmen der Herstellung von Tauscherrohren 1 als
verlötete
Blechbiegeteile zu veranschaulichen. So sind wellenförmig gebogene
Bleche mit Stegen 8 (9a–9f, 9h, 9i)
oder ohne Stege (9g) möglich. Die Stege 8 können durch
ein oder mehrere Enden und/oder durch gebogene oder zusammengefaltete Bereiche
des Blechs gebildet sein. Hierbei können die Enden zur Vergrößerung der
Kontaktfläche
an der gegenüberliegenden
Wandung des Tauscherrohres 1 nochmals umgebogen sein. Prinzipiell
können
auf der Innenfläche
der Wandung auch Elemente zur Positionierung des Steges 8 vorgesehen
sein. Ebenso können
getrennt ausgebildete Stege verwendet werden, die mit den Wandungen verlötet werden.
Die äußeren Enden
des Blechs können
miteinander überlappend
verbunden sein, wie in 9d dargestellt. Alternativ
können
sie einen Steg 8 bilden, wie in 9e und 9f dargestellt.
Bei den Blechen handelt es sich um ein- oder doppelseitig lotplattierte
Bleche, die nach erfolgtem Biegen entweder direkt oder nach erfolgtem
Zusammensetzen des Wärmetauschers
im Rahmen des Verlötens
des Wärmetauschers
verlötet
werden.
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Insbesondere
bei den in den 9g–9i dargestellten
Tauscherrohren 1 ist ersichtlich, dass der Anströmbereich
und der Abströmbereich
durch gerade Bereiche gebildet sind, die besonders bevorzugt, wie
vorliegend dargestellt, miteinander fluchten. Dies verbessert die
An- und Abströmung
des die Tauscherrohre 1 umströmenden Mediums und somit auch
den Strömungsverlauf
zwischen den Tauscherrohren 1.
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Die
dargestellten und vorstehend beschriebenen Beispiele sind nicht
beschränkend.
Ebenso sind neben der beschriebenen Herstellungsart beliebige andere
Herstellungsarten für
die Tauscherrohre 1 möglich,
wie beispielsweise Extrudieren, Fließpressen, Hochdruckumformen,
ggf. auch Spritzgießen. Die
Tauscherrohre können
auch aus Halbschalen gebildet sein, die anschließend bei Bedarf mit Turbulatoren
o. a. gefüllt
und fest miteinander verbunden werden, wobei vorzugsweise ein Rand
vorgesehen ist, der nach außen
oder innen steht und die Kontaktfläche an den Enden vergrößert. Die
Tauscherrohre müssen
zudem nicht notwendigerweise aus einem Metall bestehen, sondern
es sind auch Tauscherrohre aus Metall-Kombinationen, Verbundmaterialien, Kunststoff-Tauscherrohre
oder Rohre aus entsprechend formstabilen Kunststoff- oder Verbundmaterial-Folien
oder anderen, löt-,
schweiß-
oder klebbaren Materialien mit ausreichender Festigkeit möglich. Die Tauscherrohre
können
vorzugsweise gelötet,
geschweißt,
mechanisch (ggf. unter Einlage von Dichtelementen) verpresst oder
verklebt sein, wobei diese Aufzählung
nicht abschließend
ist.
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Bleche
für Tauscherrohre,
Rippen, Winglets, Scheiben usw. oder extrudierte Tauscherrohre können ganz
oder nur in Teilbereichen – in
Verbindung mit einer Lotplattierung oder ohne eine solche – mit einer
Schutzplattierung und/oder einer Schutzlackierung und/oder einer
Oberflächenpassivierungsschicht
o. a. zum Schutz vor Korrosion versehen sein.
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Die 10a und 10b zeigen
zwei Beispiele von Scheibenwärmetauschern.
Hierbei strömt ein
erstes Medium in der Ebene der Scheiben, d. h. der Bildebene, und
ein zweites Medium in den durch die Scheiben gebildeten, zickzackförmigen Tauscherrohrkanälen, d.
h. senkrecht zur Bildebene. Im Falle der Darstellung von 10a können
zudem noch Umlenkwände
in einer Richtung parallel zu der Breitenerstreckung der zickzackförmigen Kanäle vorgesehen
sein, um ein Umströmen
der Kanäle
mit Umlenkungen vorzusehen. Im Falle von Scheibenwärmetauschern
können
die Tauscherrohre durch eine entsprechende Gestalt der Scheiben
gebildet sein. Alternativ ist ein Einsetzen von getrennt ausgebildeten
Tauscherrohren in die entsprechenden Öffnungen der Scheiben möglich. Durch
die zickzackförmige
Ausgestaltung der Tauscherrohrkanäle lässt sich beispielsweise im
Falle des Wärmetauschers von 10a die Bautiefe und im Falle des Wärmetauschers
von 10b die Baubreite verringern.
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- 1
- Tauscherrohr
- 2,
3
- Wandung
- 2a,
3a
- gerader
Abschnitt
- 2b,
3b
- Biegungsbereich
- 4
- Abschlusswandung,
kurze Wandung
- 5
- Rippenelement
- 6
- Durchzug
- 6a
- Wandsegment
- 6b
- Einschnitt
- 7
- Kieme
- 8
- Steg
- d
- Abstand
- T
- Bautiefe