Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn mit mindestens einer Vorrichtung zum Aufbringen eines Auftragsmediums
Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Herstellen einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn mit einer flächenbezogenen Masse von weniger als 125 g/m2 unter Einsatz mindestens einer Vorrichtung zum Auftragen eines fluiden Auftragsmediums, insbesondere von Stärke.
In der DE 100 33 213 A1 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum ein- oder beidseitigen Auftragen eines flüssigen bis pastösen Mediums, vorzugsweise von Stärke, auf eine Materialbahn, vorzugsweise aus Papier oder Karton, insbesondere Wellpappe, beschrieben, wobei die Materialbahn zunächst ein- oder beidseitig mit einem Auftrag versehen wird und anschließend erst einen Pressnip durchläuft. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass vor dem Auftragsaggregat keine geschlossene Bahnführung vorhanden ist. Durch freie Züge und infolge der in der Pressenpartie noch niedrigen Festigkeit der Faserstoffbahn treten insbesondere bei niedriger flächenbezogener Masse, beispielsweise bei weniger als 125 g/cm2, vermehrt Abrisse im Produktionsprozess auf. Außerdem besteht das Risiko von Ablagerungen des aufgetragenen Materials an einem der Vorrichtung zum Auftragen nachgeordneten Aggregat zur Kontakttrocknung.
Aus der WO 99/22067 gehen ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auftragen eines pastösen Auftragsmediums auf eine laufende Materialbahn hervor, wobei zunächst in einer Doppelsiebzone einer Papiermaschine die Materialbahn gebildet wird und mindestens einseitig mittels einer Auftragseinrichtung ein flüssiges oder pastöses Auftragsmedium auf die Materialbahn aufgetragen wird. Dabei ist nach einem Presselement in der Pressenpartie eine weitere Auftragseinrichtung für den
Auftrag eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf die Materialbahn vorhanden.
Aus der WO 00/55423 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Behandlung einer Papier- oder einer Kartonbahn in einer Pressenpartie bekannt. Eine erste
Auftragsvorrichtung sprüht ein Auftragsmedium auf die Bahn, während diese mittels eines Filzes über eine Saugwalze geführt wird. Eine zweite
Auftragsvorrichtung sprüht ein Auftragsmedium auf die Oberfläche eines
Transferbandes, von dem das Auftragsmedium anschließend auf die Bahn übertragen wird. Beide Auftragsvorrichtungen sind vor dem ersten Pressnip angeordnet.
Bei den bekannten Maschinen zur Herstellung einer Faserstoffbahn kommt es, wenn ein Auftragsmedium während des Produktionsprozesses aufgebracht wird, bei hohen Geschwindigkeiten und bei niedrigen Flächengewichten zu vermehrten Abrissen im Bereich der Auftragsaggregate oder nach den Auftragsaggregaten, die durch die erhebliche Rückbefeuchtung und den dadurch bedingten Abfall der Papierfestigkeit hervorgerufen werden.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Maschine zu schaffen, bei der Bahnrisses sicher vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Maschine der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Faserstoffbahn über die gesamte Bahnführung sowohl in der Pressenpartie als auch in der Trockenpartie über Filze und Transferbänder gestützt ist. Über die komplett geschlossene Bahnführung wird verhindert, dass die Bahn ungestützt verläuft. Innerhalb der Bahnführung sind gleichwohl Übergabestellen zwischen verschiedenen Transferbändern oder Filzen vorhanden, so dass die Faserstoffbahn in den einen Maschinenbereichen auf ihrer Oberseite und den anderen Maschinenbereichen auf ihrer Unterseite gestützt ist. Dies erlaubt es, das Auftragsmedium, insbesondere Stärke, auf beide Seiten der Faserstoffbahn aufzubringen.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
Von Vorteil ist insbesondere, dass auf beiden Seiten der Faserstoffbahn Vorrichtungen zum Aufbringen des Auftragsmediums angeordnet sind.
Mit Vorteil ist vorgesehen, dass die mindestens eine Vorrichtung nach der Pressenpartie oder nach der Vortrockenpartie oder zwischen der Vortrockenpartie und einer ersten Nachtrockenpartie oder zwischen der ersten und einer zweiten Nachtrockenpartie angeordnet ist.
Durch den Einsatz eines Trockners zur kontaktlosen Trocknung, insbesondere eines in der Nähe der Faserstoffbahn angeordneten Konvektions- oder Strahltungstrockners, wird sichergestellt, dass das Auftragsmedium schnell auf der Faserstoffbahn antrocknet.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 , 2 Trockenpartien einer Papiermaschine mit Vorrichtungen zum Auftragen eines fluiden Auftragsmediums.
Aus einer Pressenpartie oder einer Vortrockenpartie 1 (Fig. 1 ) kommend, wird eine Faserstoffbahn 2 über eine Pick-Up-Walze 3 auf einen Filz oder ein luftdurchlässiges Band 4 überführt. Das Band 4 wird durch eine Spanneinrichtung 5 gespannt. Ferner ist ein Regler 6 für das Band 4 vorhanden. An einer Umlenkwalze 7 ist eine Reinigungseinrichtung 8 zum Reinigen des Bandes 4 angestellt.
Für einen einseitigen Auftrag des Auftragsmediums bringt eine Auftragsvorrichtung 9 dieses auf eine Walze 10 auf. Die Walze 10 überträgt das
Auftragsmedium auf die Faserstoffbahn 2, während eine Walze 11 als Gegenwalze zu der Walze 10 dient. Nach der Walze 10 ist der Faserstoffbahn 2 gegenüberliegend optional ein Trockner 12 zur kontaktlosen Trocknung der Faserstoffbahn 2 angeordnet.
Über eine mit einer Saugzone ausgestattete Walze 13 wird die Faserstoffbahn 2 auf ein Transferband 14 einer hier nur angedeuteten Trockenpartie 15 mit Trockenzylindern überführt.
Aus der Trockenpartie 15 wird die Faserstoffbahn 2 mittels einer Walze 16 mit einer Saugzone auf einen Filz oder Transportband 17 überführt. Auch das Band 17 ist mit einer Spannvorrichtung 18 und mit einem Regler 19 ausgestattet. Auf der Unterseite des Bandes 17 ist eine Auftragsvorrichtung 20 an eine Walze 21 zum Übertragen des Auftragsmediums auf die zweite Seite der Faserstoffbahn 2 angestellt. Auch die Walze 21 wirkt mit einer Gegenwalze 22 zusammen. Das aufgetragene Medium wird anschließend wieder kontaktlos durch einen Trockner 23 getrocknet.
Über eine weitere Walze 24 mit einer Saugzone wird die Faserstoffbahn 2 auf ein weiteres Transferband überführt und in einer Trockenpartie 25 weiter getrocknet.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung (Fig. 2) wird eine Faserstoffbahn 26 aus einer Vortrockenpartie 27 mittels eines Trennsaugers 28 und einer mit einer Saugzone ausgestatteten Walze 29 auf ein Band 30 überführt. Das Band 30 ist mit einer Spannvorrichtung 31 , einem Regler 32 und einer Konditioniereinrichtung 33 ausgestattet. Über eine an eine Walze 34 angestellte Auftragsvorrichtung 35 wird ein Auftragsmedium auf die obere Seite der Faserstoffbahn 26 aufgetragen. Als Gegenwalze dient eine Walze 36. Über einen Trockner 37 findet eine kontaktlose Trocknung statt.
Über eine Saugwalze 38 wird die Faserstoffbahn 26 auf ein Transferband 39 überführt, durch das die Faserstoffbahn 26 durch eine Nachtrockenpartie 40 mit
zwei Trockenzylindern 41 , 42 überführt wird. Von dem Transferband 39 wird die Faserstoffbahn 26 auf ein weiteres Transferband oder einen Filz 43 überführt. An diesen sind eine Spannvorrichtung 44, ein Regler 45 und eine Konditioniereinrichtung 46 angestellt. Durch eine Auftragsvorrichtung 47 wird über eine mit einer Gegenwalze 48 zusammenwirkende Walze 49 Auftragsmedium auf die untere Seite der Faserstoffbahn 26 aufgebracht, das anschließend kontaktlos in einem Trockner 50 kontaktlos getrocknet wird.
Über eine weitere, mit einer Saugzone ausgestattete Walze 51 wird die Faserstoffbahn 26 auf ein weiteres Transferband 52 in eine Nachtrockenzone 53 überführt und dort weiter getrocknet.
Die Bänder und Filze 4, 17; 30, 39, 43, 52 sind jeweils luftdurchlässig.