DE102008054957A1 - Verfahren zur beidseitigen Behandlung einer laufenden Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn - Google Patents

Verfahren zur beidseitigen Behandlung einer laufenden Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn Download PDF

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    • D21H23/52Addition to the formed paper by contacting paper with a device carrying the material
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur beidseitigen Behandlung einer laufenden Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn während ihres Herstellungs- und/oder Veredelungsprozesses, bei dem die Faserstoffbahn (1) mit einem flüssigen bis pastösen Auftragsmedium (M1, M2), insbesondere Leim oder Stärke, auf indirekte Weise versehen wird, wobei ein erstes drehendes Übertragselement (3), dem ein erstes Auftragsaggregat (6) zugeordnet ist, und ein zweites gegensinnig drehendes Übertragselement (4), dem ein zweites Auftragsaggregat (7) zugeordnet ist, verwendet wird und wobei beide Übertragselemente (3, 4) miteinander einen Pressspalt (5) bilden, durch den die zu beschichtende Faserstoffbahn (1) hindurchgeführt wird, und wobei die Übertragselemente (3, 4) das Auftragsmedium (M1, M2) auf jeweils eine Seite (1a, 1b) der sich in Richtung (L) bewegenden Faserstoffbahn (1) übertragen. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Faserstoffbahn (1) S-förmig um die beiden Übertragselemente (3, 4) derart geführt wird, dass das auf das erste Übertragselement (3) aufgebrachte Auftragsmedium (M1) zunächst mit einer Verweilzeit auf die betreffende Bahnseite (1a) einwirkt und danach im Pressspalt (5) in diese Bahnseite eingepresst wird und das auf das zweite Übertragselement (4) aufgebrachte Auftragsmedium (M2) zuerst im Pressspalt (5) in die andere Bahnseite (1b) eingepresst wird und danach mit einer Verweilzeit beaufschlagt wird, bevor die beidseitig beschichtete Faserstoffbahn (1) ...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur beidseitigen Behandlung einer laufenden Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn während ihres Herstellungs- und/oder Veredelungsprozesses, bei dem die Faserstoffbahn mit einem flüssigen bis pastösen Auftragsmedium, insbesondere Leim oder Stärke auf indirekte Weise versehen wird, wobei ein erstes drehendes Übertragselement, dem ein erstes Auftragsaggregat zugeordnet ist und ein zweites gegensinnig drehendes Übertragselement, dem ein zweites Auftragsaggregat zugeordnet ist, verwendet wird und wobei beide Übertragselemente miteinander einen Pressspalt bilden durch den die zu beschichtende Faserstoffbahn hindurchgeführt wird und wobei die Übertragselemente das Auftragsmedium auf jeweils eine Seite der sich bewegenden Faserstoffbahn übertragen.
  • Faserstoffbahnen aus Papier- oder Karton werden in der Regel mit Leim- oder Stärkedispersionen oder mit pigmenthaltigen Streichmedien behandelt, um deren Festigkeitseigenschaften und/oder optische Eigenschaften sowie deren Bedruckbarkeit zu verbessern.
  • Gattungsgemäße Verfahren, so genannte Leimpress- bzw. Filmpress- Verfahren sind seit langem bekannt. Beispielsweise soll auf den Voith-Druck p 2865 Nr.11/1992, 17 verwiesen werden, in dem eine das gattungsgemäße Verfahren durchführende Vorrichtung gezeigt ist.
  • Das Aufbringen des Auftragsmediums auf die Faserstoffbahn erfolgt dabei ausschließlich im Pressspalt. Die Faserstoffbahn durchläuft dabei in der Regel den Pressspalt zwischen beiden Übertragselementen auf im Wesentlichen geradlinigem Weg, beispielsweise von oben nach unten, oder von unten nach oben, oder auch in horizontaler Richtung. Die Verweilzeit des zuvor auf die Übertragselemente aufgebrachten Mediums und auch im Pressspalt ist umso kürzer, je höher die Bahngeschwindigkeit ist, so dass oftmals die Penetration des Auftragsmediums in die Faserstoffbahn ungenügend ist. Oftmals ist eine deutlich stärke Immobilisierungswirkung erwünscht.
  • In der DE-A1 44 46 308 ist die Anordnung von flexiblem Endlosbändern und Pressschuhen offenbart und ein Verfahren beschrieben, mit dem die Einpressdauer im Pressspalt, d. h. der Pressspalt selbst (siehe u. a. dortige 11) verlängert und damit die Immobilisierungswirkung verstärkt werden kann.
  • Die Qualität der beschichteten Faserstoffbahn ist damit aber noch nicht immer zufriedenstellend. Folge eine stärkeren Immobilisierung und Einpressung kann außerdem beispielsweise bei Faserstoffbahn mit niedrigem Flächengewichte zu unerwünschten Abrissen der Faserstoffbahn und der damit verbundenen höheren Produktionskosten führen. Bei beidseitigem Auftrag, wo eine noch stärkere Rückbefeuchtung im Pressspalt (Nip) erfolgt, ist dieser Negativeffekt noch höher.
  • Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, bei dem die Nachteile des Standes der Technik, insbesondere bei beidseitigem Auftrag, nicht auftreten. Mit dem Verfahren soll eine deutlich längere Stützung der durch die Beschichtung rückbefeuchteten Faserstoffbahn und auch eine längere Verweilzeit des an die Faserstoffbahn beidseitig übertragenen Auftragsmediums möglich sein.
  • Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Faserstoffbahn S-förmig um die beiden Übertragselemente derart geführt wird bzw. geschlungen ist, dass das auf das erste Übertragselement aufgebrachte Auftragsmedium zunächst mit einer Verweilzeit am ersten Übertragselement auf die betreffende Bahnseite einwirkt und danach erst im Pressspalt in diese Bahnseite eingepresst wird. Außerdem wird das auf das zweite Übertragselement aufgebrachte Auftragsmedium zuerst im Pressspalt in die andere Bahnseite eingepresst und danach einer Verweilzeit am zweiten Übertragselement unterworfen, bevor die beidseitig beschichtete Faserstoffbahn einem weiteren Behandlungsort zugeführt wird. Dieser weitere Behandlungsort kann beispielsweise eine Kontakttrocknung mit Trockenzylindern, eine weitere Auftragsstation, Glättung usw. sein.
  • Der Erfinder hat erkannt, dass durch diese Verfahrensführung die Faserstoffbahn weit weniger zum Abriss neigt. Die Bahn wird dabei zwar zunächst über einen Umweg (Weg der Umschlingung der Übertragselemente) in den Pressspalt geführt, anstelle direkt in den Pressspalt einzulaufen, aber dieser ansonsten unerwünschte Umweg stützt die Faserstoffbahn bedeutend länger. Der Umweg erfolgt dabei um einen wesentlichen Teil des Umfangs des ersten Übertragselementes. Bei Verwendung einer zylindrischen Auftragswalze als Übertragselement kann der Umschlingungswinkel annähernd 270° betragen. Nach Durchlaufen des Pressspaltes wird anschließend die auf der anderen Bahnseite mit dem Auftragsmedium versehene Faserstoffbahn über den Umfang des zweiten Übertragselementes geführt. Auch hierbei kann der Umschlingungswindel bis zu 270° betragen. Das jeder Bahnseite zugeordnete Auftragsaggregat, welches beispielsweise jeweils ein Düsenauftragsaggregat sein kann, befindet sich jeweils am nicht umschlungenen Bereich des Übertragselementes.
  • Um die Faserstoffbahn vom zweiten Übertragselement aus zu einem weiteren Behandlungsort, wie beispielsweise der Kontakttrocknung führen zu können, wird sie zweckmäßigerweise über eine Umlenkwalze gelenkt. Diese Umlenkwalze kann dabei zugleich die Größe des besagten Umschlingungswinkels festlegen.
  • Im Rahmen der Erfindung ist vorgesehen, dass als Übertragselemente Auftragswalzen verwendet werden deren Walzenbezugshärte zwischen 20 und 90 P&J, vorzugsweise gleich/größer 40 P&J beträgt.
  • Als Durchmesser der Auftragswalzen sind Größen zwischen 800 und 1800 mm vorgesehen.
  • Die als Übertragselemente vorgesehenen Auftragswalzen werden derart aneinander gepresst, so dass sie zwischen sich eine Niplast von 20–80 kN/m, vorzugsweise gleich/größer 15 kN/m bilden.
  • Vorzugsweise beträgt die Verweilzeit des aufgebrachten Mediums auf die Übertragselemente zwischen 1 und 100 msec.
  • Die mit den Übertragselementen aufgebrachten Auftragsmedien werden in einer Auftragsmenge von 5 bis 100 ml/Bahnseite an diese abgegeben.
  • Besonders zweckmäßig ist es, wenn die von der Umlenkwalze ablaufende Faserstoffbahn auf ihrem weiteren Bahnweg durch die Herstellungs- oder Veredelungsmaschine auf wenigstens einer Bahnseite in einem geradlinigen Abschnitt von einem kontinuierlich umlaufenden und unter Zug stehenden flexiblen Endlosband gestützt wird. Der Abrissneigung kann damit weiter entgegengewirkt werden.
  • Die Abstützung mit dem wenigstens einen Endlosband (also einem Band an einer Bahnseite oder je einem Band an jeder Bahnseite) ist dabei besonders effektiv, wenn sie bis hin zum nächsten Behandlungsort der Faserstoffbahn, beispielsweise einer Kontakttrocknung vorgenommen wird.
  • Dieses Endlos- bzw. Förderband kann beheizt sein. Dadurch werden Glanz- und Glätteeffekte der an die Faserstoffbahn abgegebenen Auftragsschicht erreicht.
  • Die Geschwindigkeit der nassgestrichenen Bahn und dem wenigstens einen Band sollte gleich groß sein, weil dadurch kein Schlupf zwischen dem bzw. den Bändern und der Faserstoffbahn entsteht. Besonders wirkungsvoll ist es, wenn auf jeder Bahnseite ein solches Endlosband eingesetzt wird.
  • Bevorzugt sind diese Endlosbänder aus einem Luft- und Wasserdampfdurchlässigem Material gefertigt, welche aber undurchdringlich für das Auftragsmedium sind. Damit wird eine Entfernung von Wasserdampf, der während der Trocknung des Strichfilmes entsteht, möglich. Außerdem erlaubt diese Durchlässigkeit ein Durchblasen eines Fluids, insbesondere Luft mit Hilfe von Glaselementen durch das Band, wodurch eine einwandfreie Ablösung der beschichteten Bahn kurz vor dem Abgabepunkt zur nachfolgenden Kontakttrocknung möglich ist.
  • Darüber hinaus sollte die Fläche, des Endlosbandes bzw. der Bänder, das bzw. die mit der nassgestrichenen Faserstoffbahn in Berührung kommt/kommen, eine mittlere Rauhigkeit von ca. kleiner als 10 um, bevorzugt kleiner als 2 um aufweisen und darüber hinaus auch schmutzabweisend sein. Das bedeutet, dass ein Anhaften von Auftragsmediumsrückständen vermieden wird. Teflon kann deshalb als ein geeignetes Material für das Endlosband verwendet werden.
  • Zweckmäßig ist es auch, wenn während der Abstützung eine Zwischentrocknung vorgenommen wird.
  • Die Zwischentrocknung kann in an sich bekannter Weise mittel Luft- und/oder Infrarottrocknung erfolgen. Da ein solches Material für das Endlosband gewählt wird, welches Temperaturen bis zu ca. 450°C ohne Beschädigung oder ohne Änderung seiner Eigenschaften aushält, kann die Trocknung der beidseitig beschichteten Faserstoffbahn solange durchgeführt werden bis eine Klebrigkeit der auf die Faserstoffbahn aufgebrachten Schicht abgebaut ist. Es wurde gefunden, dass das dann der Fall ist, wenn die Restfeuchte der beschichteten Faserstoffbahn unter 20% liegt bzw. wenn die Temperatur des Strichfilmes unter dem Erweichungspunkt bzw. Schmelzpunkt liegt.
  • Zu erwähnen ist, dass es selbstverständlich möglich ist, nur ein einseitiges Beschichten mit Unbenutzlassen des zweiten Auftragsaggregates vorzunehmen. In diesem Falle braucht dann auf dieser unbeschichteten Bahnseite kein Endlosband vorhanden sein.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ergibt sich dadurch, dass während der Abstützung der Faserstoffbahn das auf die Faserstoffbahn aufgebrachte Auftragsmedium in an sich bekannter Weise mittels Presskörpern weiter in die Faserstoffbahn eingepresst wird.
  • Es kann in Weiterbildung des Verfahrens auch eine Doppelbeschichtung der Faserstoffbahn vorgesehen sein. Dabei ist es möglich, dass das für die zweite Auftragsschicht vorgesehene Auftragsmedium mit einem weiteren Auftragsaggregat auf das wenigstens eine Endlosband, welches ja unter Zug steht, aufgebracht wird. Im Stützabschnitt wird dann vom jeweiligen Endlosband das Auftragsmedium an die Faserstoffbahn übertragen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet zum Behandeln einer Rohpapierbahn mit hohem Altpapieranteil. Das verwendete Auftragsmedium ist vorzugsweise Stärke.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
  • 1: in schematischer Darstellung eine erste Variante der erfindungsgemäßen Behandlung einer Faserstoffbahn,
  • 2: eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • In der 1 ist erkennbar, dass eine Faserstoffbahn 1 von oben her über eine erste Umlenkwalze 2 einem ersten drehenden Übertragselement 3 zuläuft. Das erste Übertragselement 1 bildet mit einem zweiten drehenden, parallel und nach oben hin versetzt angeordneten Umlenkelement 4 ein Paar bzw. beide Übertragselemente 3 und 4, die im Beispiel als Auftragswalzen ausgebildet sind, definieren zwischen sich einen Pressspalt 5. Das erste Übertragselement 3 dreht entgegen dem Uhrzeigersinn, wie Pfeil D1 zeigt und das zweite Übertragselement 4 dreht in Uhrzeigerrichtung, wie Pfeil D2 zeigt. Jedem Übertragselement 3 und 4 ist auch ein Auftragsaggregat zur Abgabe eines ersten und zweiten Auftragsmediums M1 und M2 an den Außenumfang der Übertragselemente 3 und 4 zugeordnet. Dem Übertragselement 3 ist Auftragsaggregat 6 und dem Übertragselement 4 ist Auftragsaggregat 7 zugeordnet. Das Auftragsaggregat 6 ist in etwa der 12.00 Uhr-Position und das Auftragsaggregat 7 in etwa der 6.00 Uhr-Position angeordnet. Die Drehachsen der Übertragselemente 3 und 4 bzw. der verwendeten Auftragswalzen sind mit A1 und A2 bezeichnet.
  • Erkennbar in der Figur ist auch, dass die Faserstoffbahn 1 S-förmig um die beiden Übertragselemente 3 und 4 derart geführt wird, dass das auf das erste Übertragselement 3 vom Auftragsaggregat 6 aufgebrachte Auftragsmedium M1 zunächst mit einer Verweilzeit innerhalb eines Umschlingungswinkels α von ca. 270° am ersten Übertragselement 3 auf die Bahnseite 1a einwirkt und danach im Pressspalt 5 in diese Bahnseite eingepresst wird. Das auf das zweite Übertragselement 4 mittels Auftragsaggregat 7 aufgebrachte Auftragsmedium M2 wird dagegen zuerst im Pressspalt 5 in die andere Bahnseite 1b eingepresst und danach einer Verweilzeit innerhalb eines zweiten Umschlingungswinkels β am zweiten Übertragselement 4 unterworfen. Beide Auftragsmedien M1 und M2 haben daher ausreichende Möglichkeiten für eine möglichst vollständige Immobilisierung. Dabei können die verwendeten Auftragsmedien M1 und M2 von derselben Art bzw. selbe rheologische Eigenschaften, Zusammensetzung usw. aufweisen, aber auch von unterschiedlicher Art sein. Insgesamt wird durch diese Ausbildung ein deutlich längerer Stützweg erreicht, wodurch weniger Bahnabrisse erzielt werden.
  • Die verwendeten Auftragsaggregate 6 und 7 sind im Beispiel Düsenauftragsaggregate.
  • Nach dem Auftrag wird mit Hilfe einer weiteren Umlenkwalze 8 die nun beidseitig indirekt beschichtete Faserstoffbahn einem weiteren Behandlungsort, wie einer im Beispiel dargestellten Kontakttrocknung 9 mit Trockenzylindern 10 zugeführt.
  • Erkennbar ist in der Figur auch, dass die von der Umlenkwalze 8 ablaufende Faserstoffbahn 1 auf ihrem weiteren Bahnweg durch die Herstellungs- oder Veredelungsmaschine auf wenigstens einer Bahnseite – hier sind es beide Bahnseiten 1a und 1b in einem geradlinigen Abschnitt 11 von je einem kontinuierlich umlaufenden und unter Zug stehenden, flexiblen Endlosband (Stützband) 12 und 13 gestützt wird. Der Abrissneigung kann damit weiter entgegengewirkt werden.
  • Die Abstützung mit den vorhandenen Bändern 12 und 13 erfolgt dabei besonders effektiv bis hin zum nächsten Behandlungsort, also der hier gezeigten Kontakttrocknung 9.
  • Die Endlosbänder 12 und 13 können beheizt sein, so dass sogar eine besonders gute Glätte und auch Glanz der Faserstoffbahn 1 – ohne dass hiezu an sich bekannte Glätteinrichtungen notwendig sind – erreicht wird. Dabei sollte die Geschwindigkeit der vorher nassgestrichenen Bahn 1 und den Endlosbändern 12 und 13 gleich groß sein, damit kein Schlupf zwischen dem bzw. den Bändern und der Faserstoffbahn entsteht.
  • Die besagten Endlosbänder 12 und 13 sind aus einem Luft- und Wasserdampfdurchlässigem, aber auftragsmediumdurchlässigen Material gefertigt. Dadurch kann Wasserdampf, der während der Trocknung des Strichfilmes entsteht entweichen. Außerdem kann man z. B. Luft durch das Band 12 bzw. 13 blasen, um die nassbeschichtete Faserstoffbahn 1 einwandfreie kurz vor dem Abgabepunkt zur nachfolgenden Kontakttrocknung 9 ablösen zu können. Überdies ist die Porosität für Reinigungszwecke sinnvoll.
  • Im Beispiel ist vorgesehen, dass die Fläche der Endlosbänder 12, 13 die mit der nassgestrichenen Faserstoffbahn 1 in Berührung kommen, eine mittlere Rauhigkeit von ca. kleiner als 2 um aufweist. Darüber hinaus bestehen die Endlosbänder aus dem Material Teflon welches einen so genannten Lotusblatt-Effekt aufweist, der abperlend und daher schmutzabweisend wirkt. Das bedeutet, dass ein Anhaften von Auftragsmediumsrückständen vermieden wird.
  • Das gewählte Material für die Endlosbänder 12 und 13 halten Temperaturen bis zu ca. 450°C aus, ohne dass Beschädigungen oder ohne Änderungen seiner Eigenschaften eintreten.
  • Im Übrigen sind die Endlosbänder um den notwenigen Zug für die Endlosbänder aufbringen zu können um weitere Umlenkwalzen 14 geführt.
  • In 1 ist außerdem dargestellt, dass während der Abstützung im geradlinigen Stützabschnitt 11 das auf die Faserstoffbahn 1 aufgebrachte Auftragsmedium M1 und M2 mittels an beiden Bahnseiten vorhandenen Presskörpern 15 und 16 zusätzlich in die Faserstoffbahnseiten 1a und 1b eingepresst wird. Die Presskörper entsprechen annähernd der Länge des geradlinigen Stützabschnittes 11.
  • 2 zeigt eine weitere Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens innerhalb des Bereiches der Abstützung der Faserstoffbahn 1 im geradlinigen Abschnitt 11.
  • Beide Bahnseiten 1a und 1b werden hier zwischengetrocknet.
  • Die Zwischentrocknung 17 erfolgt mittels Luft- und/oder Infrarottrocknern. Diese Zwischentrocknung der beidseitig beschichteten Faserstoffbahn wird solange durchgeführt, bis eine Klebrigkeit der auf die Faserstoffbahn aufgebrachten Schicht abgebaut ist. Dies ist bei Erreichung einer Restfeuchte der beschichteten Faserstoffbahn von unter 20% der Fall.
  • Da auch eine Doppelbeschichtung der Faserstoffbahn 1 vorgesehen sein kann, ist im Beispiel für eine zweite, also doppelte Auftragsschicht mit Auftragsmedien M3 und M4 jeweils ein weiteres Auftragsaggregat 18 und 19 gestrichelt in 2 mit eingezeichnet. Diese Möglichkeit ist ebenso bei der in 1 gezeigten Variante möglich, aber eben nur in 2 angedeutet. Im Stützabschnitt 11 wird dann vom jeweiligen Endlosband 12, 13 das Auftragsmedium M3, M4 an die Faserstoffbahn 1 übertragen.
  • Nachzutragen ist, dass -obwohl nicht in den Figuren dargestellt- es möglich wäre, auch eine einseitige Beschichtung durchzuführen. Hierbei würde das Auftragsmedium auf die Oberfläche des Übertragselementes 3 aufgebracht. Das Element 3 könnte dann anstelle des zweiten Übertragselementes 4 mit einem Kontakttrockenzylinder einen Nip bilden. Die auf indirekte Weise einseitig beschichtete Bahn würde dann von unten her kommend die Auftragswalze, d. h. das Übertragselement 3, umschlingen, danach den Nip durchlaufen und anschließend den Trockenzylinder umschlingen und nach oben hin weiterlaufen. Die Faserstoffbahn 1 umschlingt bei dieser Variante ebenso S-förmig die Auftragswalze und den Trockenzylinder.
  • 1
    Faserstoffbahn
    1a, 1b
    Bahnseite
    2
    Umlenkwalze
    3
    erstes Übertragselement
    4
    zweites Übertragselement
    5
    Pressspalt
    6
    Auftragsaggregat
    7
    Auftragsaggregat
    8
    Umlenkwalze
    9
    Kontakttrocknung
    10
    Trockenzylinder
    11
    geradliniger Stützabschnitt
    12
    Endlos- bzw. Stützband
    13
    Endlos- bzw. Stützband
    14
    Umlenkwalze
    15
    Presskörper
    16
    Presskörper
    17
    Zwischentrocknung
    18
    Auftragsaggregat
    19
    Auftragsaggregat
    α
    Umschlingungswinkel
    β
    Umschlingungswinkel
    A1, A2
    Drehachse
    D1, D2
    Drehrichtung
    L
    Laufrichtung
    M1, M2, M3, M4
    Auftragsmedium
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 4446308 A1 [0005]

Claims (16)

  1. Verfahren zur beidseitigen Behandlung einer laufenden Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn während ihres Herstellungs- und/oder Veredelungsprozesses, bei dem die Faserstoffbahn (1) mit einem flüssigen bis pastösen Auftragsmedium (M1, M2), insbesondere Leim oder Stärke auf indirekte Weise versehen wird, wobei ein erstes drehendes Übertragselement (3), dem ein erstes Auftragsaggregat (6) zugeordnet ist und ein zweites gegensinnig drehendes Übertragselement (4), dem ein zweites Auftragsaggregat (7) zugeordnet ist, verwendet wird und wobei beide Übertragselemente (3, 4) miteinander einen Pressspalt (5) bilden durch den die zu beschichtende Faserstoffbahn (1) hindurchgeführt wird und wobei die Übertragselemente (3, 4) das Auftragsmedium (M1, M2) auf jeweils eine Seite (1a, 1b) der sich in Richtung (L) bewegenden Faserstoffbahn (1) übertragen, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn (1) S-förmig um die beiden Übertragselemente (3, 4) derart geführt wird, dass das auf das erste Übertragselement (3) aufgebrachte Auftragsmedium (M1) zunächst mit einer Verweilzeit auf die betreffende Bahnseite (1a) einwirkt und danach im Pressspalt (5) in diese Bahnseite eingepresst wird und das auf das zweite Übertragselement (4) aufgebrachte Auftragsmedium (M2) zuerst im Pressspalt (5) in die andere Bahnseite (1b) eingepresst wird und danach mit einer Verweilzeit beaufschlagt wird, bevor die beidseitig beschichtete Faserstoffbahn (1) einem weiteren Behandlungsort, wie beispielsweise einer Kontakttrocknung (9) mit Trockenzylindern (10) zugeführt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn (1) die Übertragselemente (3, 4) jeweils in einem Winkelbereich von bis zu 270° umschlingt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Übertragselemente (3, 4) Auftragswalzen verwendet werden deren Walzenbezugshärte zwischen 20 und 90 P&J, vorzugsweise gleich/größer 40 P&J beträgt.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Auftragswalzen zwischen 800 und 1800 mm beträgt
  5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragswalzen zwischen sich eine Niplast bilden von 20–80 kN/m, vorzugsweise gleich/größer 15 kN/m.
  6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verweilzeit zwischen 1 und 100 msec beträgt.
  7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mit den Übertragselementen (3, 4) aufgebrachten Auftragsmedien in einer Auftragsmenge von 5 bis 100 ml/Bahnseite abgegeben werden.
  8. Verfahren nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn (1) vom zweiten Übertragselement (4) über eine Umlenkwalze (8) zu einem weiteren Behandlungsort, wie beispielsweise der Kontakttrocknung (9) geführt wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass die von der Umlenkwalze (8) ablaufende Faserstoffbahn (1) auf wenigstens einer Bahnseite (1a oder 1b) in einem geradlinigen Abschnitt (11) von einem umlaufenden Endlosband (12 oder 13) gestützt wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung mittels Endlosband (12, 13) bis hin zum nächsten Behandlungsort, beispielsweise der Kontakttrocknung (9) vorgenommen wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass während der Abstützung mit dem wenigstens einen Endlosband (12, 13) eine Zwischentrocknung (17) vorgenommen wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischentrocknung (17) in Form einer Luft- und/oder Infrarottrocknung oder einer Kontakttrocknung erfolgt.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass während der Abstützung mit dem wenigstens einen Endlosband (12, 13) das auf die Faserstoffbahn (1) aufgebrachte Auftragsmedium (M1, M2) mittels zusätzlicher Presskörper (15) in die Faserstoffbahn (1) eingepresst wird.
  14. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Auftragsmedium (M1, M2) Stärke verwendet wird.
  15. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Doppelschicht des Auftragsmediums auf wenigstens eine Bahnseite (1a, 1b) mit einem weiteren Auftragsaggregat (18, 19), welches dem wenigstens einen Endlosband (12, 13) zugeordnet ist, aufgebracht wird.
  16. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn (1) in Form einer Rohpapierbahn mit hohem Altpapieranteil behandelt wird.
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