Thermoelektrisches Kühlgerät
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlgerät mit einem doppelwandigen Behälter, von dem eine innere Wand einen Innenraum zum Aufnehmen eines zu kühlenden Gegen¬ standes begrenzt und ein von der inneren und einer äußeren Wand umschlossener Hohl- räum mit einem Wärmeträgerfluid gefüllt ist, sowie mit einem thermoelektrischen Element zum Erzeugen eines Temperaturgefälles von der inneren zur äußeren Wand des Behäl¬ ters. Ein solches Kühlgerät zum Kühlen von Flaschen ist aus WO 2004/044 505, Fig. 3, bekannt.
Bei diesem bekannten Kühlgerät ist der doppelwandige Behälter mit flüssigem Wärmeträ¬ gerfluid wie etwa einer Sole oder einem Alkohol-Wasser-Gemisch gefüllt. Um den Wär¬ meaustausch an einer Grenzfläche zwischen dem Behälter und dem thermoelektrischen Element zu intensivieren, ist eine Pumpe vorgesehen, die die Wärmeträgerflüssigkeit zwi¬ schen einem Teil des Behälters, der mit dem zu kühlenden Gegenstand in Kontakt steht, und einem Teil des Behälters, an dem das thermoelektrische Element montiert ist, um¬ wälzt.
Der komplizierte Aufbau des Behälters und die Pumpe machen das bekannte Kühlgerät kostspielig in der Herstellung. Da die Pumpe einem natürlichen Verschleiß unterliegt, ist das Gerät störungsgefährdet. Außerdem beeinträchtigt die Verlustwärme der Pumpe den Wirkungsgrad des Kühlgerätes. Besonders störend ist diese Verlustwärme, wenn das Kühlgerät im Inneren eines Haushaltskältegerätes eingesetzt wird, um eine Flasche darin besonders schnell abzukühlen, weil die von der Pumpe erzeugte Abwärme ins Innere des Haushaltskältegerätes abgegeben wird und von dessen Kältemaschine nach außen abge- führt werden muss.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Kühlgerät der eingangs angegebenen Art zu schaffen, das eine schnelle Abkühlung eines in seinem Innenraum geladenen Gegenstandes bei mini¬ malem Energieaufwand ermöglicht, preiswert realisierbar und praktisch verschleißfrei ist.
Alle diese Vorteile sind überraschenderweise dadurch erreichbar, dass die Menge an Wärmeträgerfluid, die in den Hohlraum des Kühlgeräts eingefüllt ist, so bemessen ist,
dass ihr Volumen im flüssigen Zustand kleiner ist als das des Hohlraums, so dass dieser zwangsläufig einen Teil aufweist, der das Wärmeträgerfluid im dampfförmigen Zustand enthält, und dass dieser Teil des Hohlraums sich durchgehend von der inneren zur äuße¬ ren Wand erstreckt. Dieser Aufbau ermöglicht die Verdampfung des Wärmeträgerfluids an der inneren, wärmeren Wand des doppelwandigen Behälters, wodurch das Wärmeträ- gerfluid bei minimaler Erwärmung erhebliche Mengen an Wärmeenergie aufnehmen kann, und den schnellen Transport dieser Wärmeenergie in Form von verdampftem Wärmeträ¬ gerfluid zur äußeren Wand des Hohlraums, wo der Dampf rekondensiert und die in ihm gespeicherte Wärmemenge nach außen abgegeben wird.
Um zu gewährleisten, dass an der inneren Wand verdampftes Wärmeträgerfluid zügig die äußere Wand erreicht und nicht an anderen Stellen unerwünscht rekondensiert, ist vor¬ zugsweise der Weg zwischen innerer und äußerer Wand in dem den Wärmeträgerdampf enthaltenden Teil des Hohlraums kürzer bemessen als eine Abmessung dieses Teils in einer quer zu besagtem Weg orientierten Richtung, d.h., der kürzeste Weg, auf dem an der inneren Wand verdampftes Wärmeträgerfluid eine Oberfläche erreichen kann, auf der es rekondensieren kann, ist der zur äußeren Wand.
Einer ersten Ausgestaltung der Erfindung zufolge ist das thermoelektrische Element an der äußeren Wand angebracht, um diese zu kühlen
Vorzugsweise ist das thermoelektrische Element in Höhe des den Wärmeträgerdampf enthaltenden Teils angebracht, um so an der äußeren Wand eine Region zu schaffen, an der verstärkt Kondensation stattfindet.
Das thermoelektrische Element kann hier zweckmäßigerweise in eine Isolationsschicht eingebettet sein, die die äußere Wand von einem durch das thermoelektrische Element erwärmten Wärmetauscher trennt.
Einer zweiten Ausgestaltung zufolge kann das thermoelektrische Element auch an der inneren Wand angebracht sein, um diese zu erwärmen und so die Verdunstung des Wärmeträgerfluids zu fördern.
Um bevorzugt das flüssige Wärmeträgerfluid zu erwärmen, kann dieses thermoelektrische Element in Höhe eines mit dem flüssigen Wärmeträgerfluid gefüllten Teils des Hohlraums angebracht sein.
Bei beiden Ausgestaltungen des Kühlgeräts ist es vorteilhaft, wenn die innere Wand hohl- raumseitig eine poröse Schicht aufweist. In dieser porösen Schicht kann flüssiges Wär¬ meträgerfluid durch Kapillareffekt aufsteigen, mit der Folge, dass zu seiner Verdunstung eine Oberfläche zur Verfügung steht, die im Allgemeinen erheblich größer ist als die des Flüssigkeitsspiegels des Wärmeträgerfluids in dem Hohlraum. Ein weiterer Vorteil ist, dass über die innere Wand zufließende Wärme nur in geringem Maße direkt an den be- reits vorhandenen Wärmeträgerdampf abgegeben werden kann, sondern zunächst den flüssigen Wärmeträger in der porösen Schicht erwärmt und so dessen Verdunstung för¬ dert.
Um einen stetigen Zustrom von flüssigem Wärmeträgerfluid in die poröse Schicht zu ge- währleisten, sollte ein Teil der porösen Schicht mit der flüssigen Phase des Wärmeträ¬ gerfluids in Kontakt stehen.
Um eine übermäßige Kühlung eines in dem Kühlgerät aufgenommenen Gegenstandes zu vermeiden, insbesondere, wenn das erfindungsgemäße Kühlgerät im Innern eines Haus- haltskältegerätes eingesetzt wird, ist das Kühlgerät vorzugsweise mit einem Temperatur¬ fühler und einem Schalter zum Unterbrechen oder Invertieren eines Versorgungsstroms des thermoelektrischen Elements in Abhängigkeit von der vom Temperaturfühler erfass- ten Temperatur ausgestattet.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Be¬ schreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch eine erste Ausgestaltung des erfin¬ dungsgemäßen Kühlgeräts;
Fig. 2 einen horizontalen Schnitt durch das Kühlgerät in der Ebene H-Il aus Fig. 1;
Fig. 3 einen schematischen horizontalen Schnitt durch eine zweite Ausgestaltung des Kühlgeräts;
Fig. 4 das Kühlgerät der Fig. 1 in liegender Orientierung;
Fig. 5 eine bevorzugte Weiterentwicklung des Kühlgeräts aus Fig. 1;
Fig. 6 eine vierte Ausgestaltung des Kühlgeräts in einem vertikalen Schnitt; und
Fig. 7 eine fünfte Ausgestaltung des Kühlgeräts im vertikalen Schnitt.
Fig. 1 zeigt einen vertikalen Schnitt durch eine erste Ausgestaltung des erfindungsgemä¬ ßen Kühlgeräts. Ein hohlwandig, becherförmiger Behälter 1 hat einen zylindrischen, stirn¬ seitig offenen Innenraum 2, der so bemessen ist, um eine Getränkeflasche 3 aufzuneh¬ men. Der Behälter 1 besteht aus einem gut wärmeleitenden, formstabilen Material wie etwa Aluminium. Ein von innerer Wand 4 und äußerer Wand 5 des Behälters begrenzter, dicht verschlossener Hohlraum 6 enthält ein Wärmeträgerfluid in einem unteren Teil 7 des Hohlraums 6 in flüssigem, in einem oberen Teil 8 in gasförmigem Zustand. Der Flüssig¬ keitsspiegel 9 zwischen unterem und oberem Teil 7 bzw. 8 kann je nach Temperatur des Behälters 1 geringfügig schwanken; die Menge des Wärmeträgerfluids ist allerdings so bemessen, dass bei jeder Temperatur der das gasförmige Wärmeträgerfluid enthaltende obere Teil 8 einen wesentlichen Anteil am Volumen des Innenraums 2 hat, das aber auch bei realistischen Betriebsbedingungen das Wärmeträgerfluid nie vollständig verdampft, sondern stets ein Kontakt zwischen dem Wärmeträgerfluid und der inneren Wand 4 be¬ stehen bleibt.
An der äußeren Wand 5 ist oberhalb des Flüssigkeitsspiegels 9 über einen Verteilerkörper 10 aus massivem Metall ein Peltier-Element 11 befestigt. Unter normalen Betriebsbedin¬ gungen ist das Peltier-Element 11 von einer nicht dargestellten Stromversorgung mit einer solchen Polarität versorgt, dass die dem Verteilerkörper 10 zugewandte Seite die kalte Seite des Peltier-Elements 11 ist. Seine warme Seite steht in Kontakt mit einem Wärme¬ tauscher 12 zum Abführen von Wärmeenergie von der warmen Seite des Peltier-Ele¬ ments 11 an die umgebende Atmosphäre. Der hier als einfache ebene Platte dargestellte
Wärmetauscher 12 kann natürlich in an sich bekannter Weise mit Kühlrippen zur Intensi¬ vierung der Wärmeabgabe an die Luft versehen sein.
Wenn das Peltier-Element 11 in Betrieb ist, kühlt es über den Verteilerkörper 10 den dar¬ an angrenzenden Bereich der äußeren Wand 5, so dass die äußere Wand 5 in Höhe des Verteilerkörpers 10 den kältesten Ort des Behälters 1 darstellt. Das dampfförmige Wär- meträgerfluid des oberen Teils 8 kondensiert bevorzugt an dieser Stelle und fließt von dort in den unteren Teil 7 ab. Daraus resultiert eine Verminderung des Dampfdrucks im oberen Teil 8 unter den Sättigungsdampfdruck, mit der Folge, dass am Flüssigkeitsspiegel 9 ver¬ stärkt Verdampfung stattfindet und so der flüssigen Phase Wärme entzogen wird. Die dadurch abgekühlte Wärmeträgerflüssigkeit kühlt den Innenraum 2 und die daran befindli¬ che Flasche.
Bei der in Fig. 3 im horizontalen Schnitt gezeigten zweiten Ausgestaltung des Kühlgerätes sind drei Peitier-Elemente 11 und Verteilerkörper 10 über den Umfang der äußeren Wand 5 verteilt angeordnet, und ihre Wärmetauscher sind zu einer zylindrischen Hülse 12' ver¬ schmolzen. Der Zwischenraum zwischen benachbarten Peltier-Elementen ist mit einem Isolierschaum 13 verfüllt.
Fig. 4 zeigt das Kühlgerät der Fig. 1 in liegender Stellung mit oben liegendem Peltier- Element 11. Das flüssige Wärmeträgerfluid berührt die zylindrischen inneren und äußeren Wände 4, 5 auf ihrer gesamten Länge und auf einem Teil ihres Umfangs. Da die Flasche 3 auf dem vom flüssigen Wärmeträgerfluid berührten Umfangsabschnitt der Innenwand 4 aufliegt, ergibt sich ein enger thermischer Kontakt zwischen der Flasche und dem flüssi¬ gen Wärmeträgerfluid und damit eine besonders effiziente Kühlung. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist in der liegenden Orientierung der Fig. 4 die gleiche wie in der stehen¬ den Orientierung der Fig. 1.
Fig. 5 zeigt eine bevorzugte Weiterentwicklung des Kühlgeräts aus Fig. 1 , wieder in ste¬ hender Orientierung. Die innere Wand 4 ist auf ihrer gesamten Höhe von einer porösen Schicht 14 bedeckt. Die Poren der Schicht 14 sind so fein, dass das flüssige Kältemit- telfluid sich darin durch Kapillareffekt ausbreitet. Die Einfüllmenge des Wärmeträgerfluids ist kleiner als bei der Ausgestaltung der Fig. 1 , der Flüssigkeitsspiegel 9 liegt nur so weit über dem Boden 15 der inneren Wand 4, dass gewährleistet ist, dass der sich über die
gesamte Höhe des zylindrischen Teils der inneren Wand 4 erstreckende Schicht 14 stets an ihrem unteren Rand in die flüssige Phase eintaucht.
Die poröse Schicht kann aus einem Keramikmaterial wie etwa Aluminiumoxid oder einem Gemisch auf Aluminiumoxidgrundlage oder aus Kieselgel bestehen, das z.B. als Suspen- sion zusammen mit einem Bindemittel auf die innere Wand 4 aufgebracht und durch Ver¬ dampfen der Trägerflüssigkeit der Suspension an der Wand 4 verfestigt sein kann. Die poröse Schicht kann aber auch eine Schicht aus Glasfaser, Kohlefaser, natürlicher oder - Beständigkeit gegen das Wärmeträgerfluid vorausgesetzt - synthetischer Textilfaser sein, die mit Hilfe von herumgeschlungenen Drähten oder Fäden an der inneren Wand 4 befes- tigt ist. Auch eine Schicht aus einem offenporigen polymeren Schaumstoffmaterial kommt bei entsprechender Beständigkeit in Betracht.
Da die poröse Schicht 14 stets mit flüssigem Wärmeträgerfluid getränkt ist, trägt aus dem Innenraum 2 in den Hohlraum fließende Wärme auf der ganzen Fläche der inneren Wand 4 zur Verdunstung von Wärmeträgerfluid bei, so dass in Höhe des Verteilerkörpers 10 an der äußeren Wand 5 kondensierendes Wärmeträgerfluid schnell ersetzt wird und der Druck im oberen Teil 8 des Hohlraums stets nahe am Sättigungsdampfdruck des Wär- meträgerfluids bleibt. Der im Vergleich zur Ausgestaltung der Fig. 1 erhöhte Dampfdruck ermöglicht eine höhere Kondensationsrate und damit eine schnellere Kühlung.
Wie der in Fig. 6 gezeigte Schnitt durch eine vierte Ausgestaltung des erfindungsgemä¬ ßen Kühlgerätes zeigt, kann das Peltier-Element 11 nicht nur an der äußeren Wand, son¬ dern auch an der inneren Wand 4' des Behälters, hier mit 1 ' bezeichnet, angeordnet sein. Fig. 6 zeigt zwei Peltier-Elemente 11, die jeweils unterhalb des Flüssigkeitsspiegels 9 angeordnet sind und so direkt die flüssige Phase des Wärmeträgerfluids erwärmen und so dessen Verdunstung fördern. Eine Kondensation des Kältemittels findet an der äußeren Wand 5 im oberen Teil des Behälters 1 statt. (Eine durch die Peltier-Elemente 11 ge¬ kühlte Hülse 16 aus gut wärmeleitendem Material wie etwa Aluminium umgibt die zu kühlende Flasche 3.
Die fünfte Ausgestaltung der Fig. 7 kombiniert die innenseitige Anordnung der Peltier- Elemente 11 mit der in die flüssige Phase des Wärmeträgerfluids eintauchenden porö¬ sen Schicht 14. Da das flüssige Wärmeträgerfluid in der porösen Schicht 11 aufsteigt,
können hier die Peltier-Elemente 11 an der inneren Wand in beliebiger Höhe angeord¬ net sein und so eine gleichmäßige Kühlung der Flasche 3 auf ihrer gesamten Höhe be¬ wirken.
Selbstverständlich könnten bei den Ausgestaltungen der Figs. 6 und 7 zusätzlich noch Peltier-Elemente an der äußeren Wand 5, wie in den Figs. 1 bis 5 gezeigt, vorgesehen werden, um die Kondensation des Wärmeträgerfluids zu fördern und so den Wärme¬ transport von innen nach außen zu beschleunigen.
Das in den Figs. 1 bis 7 gezeigte Kühlgerät eignet sich aufgrund seiner kompakten Bau- form nicht nur zu frei stehenden Anwendung, sondern auch zur Anwendung im Innern eines Kühlraums eines Haushaltskältegerätes. Wenn das erfindungsgemäße Kältegerät in einer solchen vorgekühlten Umgebung eingesetzt wird, sind in seinem Innenraum 2 Temperaturen unterhalb von O0C leicht erreichbar. Dies kann zum Gefrieren des Inhalts einer Flasche in dem Innenraum 2 und damit zum Platzen der Flasche führen. Um dies zu vermeiden, ist einer nicht gezeichneten Weiterentwicklung zufolge ein Temperatur¬ fühler im Innenraum 2 vorgesehen, der bei Unterschreitung des Gefrierpunktes einen Schalter betätigt, über den jedes Peltier-Element 11 mit Strom versorgt wird. Die Betäti¬ gung des Schalters kann in einer einfachen Unterbrechung des Versorgungsstroms be¬ ruhen, so dass die Vorrichtung zu kühlen aufhört; es kann aber auch vorgesehen wer- den, dass durch den Schalter die Polarität des Versorgungsstroms invertiert wird, so dass sich die Wärmetransportrichtung der Peltier-Elemente 11 umkehrt und der Innen¬ raum 2 erwärmt wird. Es können auch zwei verschiedene Grenztemperaturen vorgese¬ hen werden, bei deren Unterschreitung der Schalter wirksam wird, eine höhere, bei der lediglich der Versorgungsstrom unterbrochen wird und eine tiefere, bei der eine akute Gefahr des Gefrierens des Inhalts des Innenraums 2 besteht und dieser durch Invertie¬ ren des Versorgungsstroms aktiv erwärmt wird.