Beschreibung Herstellen eines gebogenen Messrohrs für einen Meßaufnehmer vom Vibrationstyp
[001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Biegen von mindestens einem Meßrohr eines Meßaufnehmers vom Nibrationstyp, insb. eines Coriolis- Massedurchflussaufnehmers.
[002] Messaufnehmer vom Nibrationstyp, beispielsweise Coriolis- Massendurchflußaufnehmer, Corioüs-Massendurchfluß-/Dichteaufnehmer und/oder Niskositäts-/Dichteaufnehmer etc., lassen sich anhand der Form des jeweils verwendeten Messrohrs bzw. der jeweils verwendeten Messrohre im wesentlichen in zwei Klassen einteilen, nämlich Messaufnehmer mit mindestens einem geraden Messrohr und solche mit mindestens einem zumindest abschnittsweise bogenförmig gekrümmten Messrohr, wobei die die Erfindung betreffenden Messrohre zu letzterer Klasse gehören. Der Aufbau wie auch die Wirkungsweise und Verwendung solcher Messaufnehmer, die dem Fachmann an und für sich längstens bekannt sind, sind beispielsweise auch in der DE-A 43 27 052, der US-B 67 11 958, der US-A 53 94 758, der US-A 57 96 011, der
[003] US-A 63 08 580 oder der WO-A 03 029 761 ausführlich beschrieben.
[004] Als besonders einfach zu fertigen haben sich bei Messaufnehmern der beschriebenen Art vor allem solche gekrümmten Messrohre erwiesen, die so gebogen sind, daß ihre jeweilige Biegelinie im wesentlichen in einer einzigen gedachten Rohrebene liegt, und deren Biegelinie quer zur Längsachse gesehen im wesentlichen "offen", also frei von Hinterschneidungen ist. Derartig gekrümmte Messrohre können z.B., wie auch in der DE-A 43 27 052, der US-B 67 11 958, der US-A 53 94758, der US-A 57 96 011, der US-B 65 91 656 oder der WO-A 03 029 761 gezeigt, im wesentlichen U-, N- oder S-förmig oder, wie auch in der gezeigt US-A 63 08 580, im wesentlichen trapez- oder rechteck-förmig gebogen sein. In einer Ebene gebogene Messrohre lassen im besonderen deswegen vergleichsweise einfach fertigen, weil sie aus einem als Ausgangsrohr dienenden rohrförmigen Halbzeug u.a. auch mittels einer zweiteiligen Pressform sehr leicht in die gewünschte Form gebracht werden können. Überlicherweise sind die zu biegenden Ausgangsrohre dabei mit einem möglichst in- krompressiblen Formkörper versehen, der sicherstellt, dass die Form des Querschnitts des Ausgangsrohrs, zumeist also ein entsprechender Kreis-Querschnitt, nach dem Biegen möglichst unverändert erhalten geblieben ist.
[005] Ein für die Herstellung solcher Messrohre sehr gut geeignetes Verfahren ist beispielsweise in der US-B 65 91 656 gezeigt. Hierbei handelt es sich speziell um ein
Verfahren zum Press-Biegen eines Messrohrs für einen Coriolis- Massedurchflussaufnehmer in eine gewünschte Messrohrform mittels eines im wesentlichen geraden Ausgangsrohrs von vorgegebener Länge und mittels einer zweiteiligen Pressform, die an das Messrohr und die gewünschte Meßrohrform angepasst ist, bei welchem Verfahren in das Ausgangsrohr eine biegsame metallische Spiralfeder gesteckt und so in einem ersten Ende des Ausgangsrohrs befestigt wird, dass das Ende anschließend verschlossen ist, und von dem ein maximaler Aussen- Durchmesser kleiner als ein Innen-Durchmesser des Ausgangsrohrs ist. Anschließend wird das Ausgangsrohr mit einer Flüssigkeit gefüllt und diese danach vollständig erstarren gelassen, wodurch ein massiver Formkörper im Lumen des Ausgangsrohrs gebildet wird. Danach wird das Ausgangsrohr durch Einleiten einer zumindest abschnittsweise von außen auf das Ausgangsrohr wirkenden Biegekraft verbogen. Schließlich werden die erstarrte Flüssigkeit wieder schmelzen gelassen und danach die praktisch als Stützkörper für die erstarrte Flüssigkeit dienende Spiralfeder sowie die geschmolzene Flüssigkeit aus dem gebogenen Ausgangsrohr entfernt. Beim gezeigten Verfahren erfolgt das Verbiegen des Ausgangsrohrs auf besonders einfache Weise dadurch, daß das Ausgangsrohr mit dem darin befindlichen Formkörper in die geöffnete Pressform gelegt wird und anschließend die Pressform zum Verformen des Ausgangsrohrs geschlossen wird. Ein weiters Verfahren zum Biegen von solchen Messrohren unter Verwendung eines der Stabilisierung des Ausgangsrohrs dienenden, mittels erstarrter Flüssigkeit gebildeten Formkörpers ist beispielsweise auch in der US- A 23 34 661 gezeigt.
[006] Die gemeinsame Verwendung von leicht schmelzbarer Flüssigkeit zusammen mit einem diese stabilisierenden Stützkörper ermöglicht einerseits ein vergleichsweise einfaches wie auch andererseits ein hochgenaues Biegen von Messrohren für Messaufnehmer der beschriebenen Art. Die hohe Genauigkeit dieses Verfahrens lässt sich, wie beispielsweise auch in der US-B 65 91 656 diskutiert, u.a. darauf zurückführen, dass die erstarrte Flüssigkeit zwar als Füllstoff den Hauptanteil zu dieser hohen Genauigkeit beiträgt, dass jedoch der Stützkörper, der ja einen maximalen Durchmesser hat, der kleiner als der Innen-Durchmesser des Messrohrs ist, eine dünne Schicht erstarrter Flüssigkeit trägt, die zwischen der Innenwand des Messrohrs und dem Stützkörper liegt, und dass dies den restlichen Anteil zur hohen Genauigkeit beiträgt.
[007] Allerdings hat es sich ferner gezeigt, daß, obwohl der Stützkörper einen maximalen Durchmesser hat, der kleiner als der Innen-Durchmesser des Messrohrs ist, und somit ein Entfernen des Stützkörpers nach dem Biegen aus dem Messrohr und nachdem die erstarrte Flüssigkeit wieder flüssig geworden ist ohne weiters möglich ist, daß das Herausziehen des Stützkörpers gelegentlich, insb. bei im Vergleich zum Durchmesser des Messrohrs kleinen Biegeradien und/oder langen Bogensegmenten, leichte Be-
Schädigungen der inneren Oberfläche des gebogenen Messrohrs, beispielsweise durch Verkratzen, verursachen kann. Darüber hinaus können, insb. für den Fall, daß der Stützkörper als metallische Spiralfeder ausgebildet ist, gelegentlich auch leichte Abdrücke in der inneren Oberfläche beobachtet werden. Derartige Beschädigungen der Oberfläche fallen in der Regel sehr geringfügig aus und sind daher zumeist tolerierbar. Gleichwohl erfordert aber auch eine Vielzahl von Anwendungen eine sehr glatte, unbeschädigte innere Oberfläche des Messrohrs, beispielsweise in der Lebensmittelindustrie mit den dort üblicherweise sehr hohen hygienischen Anforderungen. Zudem können sich auch bei sehr kleinen Durchmessern erhebliche Schwierigkeiten beim Einfädeln des dann notwendigerweise ebenfalls sehr dünn ausgeführten Stützkörpers in das Ausgangsrohr ergeben.
[008] Eine Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, die Herstellung von Messrohren der beschriebenen Art dahingehend zu verbessern, daß, insb. unter Wahrung der durch das erwähnte Preß-Biegen erlangten hohen Genauigkeit beim Fertigen des Messrohrs, eine Beschädigung oder Verletzung der inneren Oberfläche bei der Verwendung eines in erstarrte Flüssigkeit eingebetteten Stützkörpers, insb. auch bei kleinen Biegeradien und/oder langen Bogensegmenten, weitgehend vermieden werden kann.
[009] Zur Lösung der Aufgabe besteht die Erfindung in einem Verfahren zum Herstellen eines gebogenen Messrohrs für einen Messaufnehmer vom Vibrationstyp, insb. einen Coriohs-Massendurchflußmeßaufnehmer, in eine gewünschte Form mittels eines Ausgangsrohrs von vorgebbarem Querschnitt und Lumen, welches Verfahren folgende Schritte umfaßt:
[010] - Bilden eines aus einem ersten Füllstoff und einem darin eingelagerten zweiten Füllstoff bestehenden, dem Stabilisieren des Querschnitt des Ausgangsrohrs beim Biegen dienenden massiven Formkörpers innerhalb des Lumens des zu biegenden Ausgangsrohrs,
[011] - Verbiegen des Ausgangsrohrs durch Einleiten einer zumindest abschnittsweise von außen auf das Ausgangsrohr wirkenden Biegekraft sowie
[012] - Entfestigen des Formkörpers innerhalb des Lumens des gebogenen Ausgangsrohrs,
[013] - wobei als erster Füllstoff eine erstarrte Flüssigkeit, insb. Wachs, Fett oder Wasser, die eine Schmelztemperatur aufweist, die niedriger ist als eine Schmelztemperatur des Ausgangsrohrs, und als zweiter Füllstoff ein zumindest in einem Normalzustand im wesentlichen als schüttfähiges, insb. körniges und/oder pulvriges, Lockermaterial, insb. Granulat, Sand oder dergleichen, ausgebildetes Material, das eine Schmelztemperatur aufweist, die höher ist als die Schmelztemperatur der Flüssigkeit, dienen, und
[014] - wobei der Schritt des Entfestigens des Formkörpers innerhalb des Lumens des
gebogenen Ausgangsrohrs einen Schritt des Schmelzenlassen von als erstarrte Flüssigkeit ausgebildetem ersten Füllstoff innerhalb des gebogenen Ausgangsrohrs umfaßt.
[015] Nach einer ersten Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Schritt des Bildens des Formkörpers innerhalb des Lumens des Ausgangsrohrs folgende Schritte:
[016] - Einbringen zumindest eines Teils des ersten Füllstoffs inform von geschmolzener Flüssigkeit sowie zumindest eines Teils des zweiten Füllstoff in das Lumen des Ausgangsrohrs und
[017] - Erstarrenlassen von als geschmolzene Flüssigkeit ausgebildetem ersten Füllstoff innerhalb des Lumens des Ausgangsrohrs.
[018] Nach einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung wird zum Bilden des Formkörpers innerhalb des Lumens des Ausgangsrohrs als Flüssigkeit ausgebildeter erster Füllstoff in das Ausgangsrohr eingegossen.
[019] Nach einer dritten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Verfahren weiters einen Schritt des flüssigkeitsdichten Verschließens wenigstens eines Endes des Ausgangsrohrs.
[020] Nach einer vierten Ausgestaltung der Erfindung wird als zweiter Füllstoff ein momentan schüttfähiges Lockermaterial verwendet, und umfasst der Schritt des Einbringens von zweitem Füllstoff einen Schritt des Einfüllens von schüttfähigem, insb. körnigem und/oder pulvrigem, Lockermaterial in das Lumen des Ausgangsrohrs.
[021] Nach einer fünften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Einfüllen zumindest eines Teils des ersten Füllstoffs bevor und/oder während des Einfüllens des zweiten Füllstoffs in das Lumen des Ausgangsrohrs.
[022] Nach einer sechsten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Einfüllen zumindest eines Teils des zweiten Füllstoffs bevor und/oder während des Einfüllens des ersten Füllstoffs in das Lumen des Ausgangsrohrs.
[023] Nach einer siebenten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Verfahren weiters einen Schritt des Verdichtens von eingefülltem zweitem Füllstoff innerhalb des Lumens des Ausgangsrohrs, insb. durch Rütteln und/oder Stopfen.
[024] Nach einer achten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Verfahren weiters einen Schritt des Entfernens von geschmolzenem erstem Füllstoff aus dem Lumen des gebogenen Ausgangsrohrs.
[025] Nach einer neunten Ausgestaltung der Erfindung wird zum Entfernen von geschmolzenem erstem Füllstoff aus dem Lumen des gebogenen Ausgangsrohrs Flüssigkeit aus dem gebogenen Ausgangsrohr ausströmen gelassen.
[026] Nach einer zehnten Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Schritt des Entfestigens des Formkörpers innerhalb des Lumens des gebogenen Ausgangsrohrs einen Schritt des Lockerns von im Lumen des gebogenen Ausgangsrohrs enthaltenem
zweiten Füllstoff. [027] Nach einer elften Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Verfahren weiters einen Schritt des Entfernens von lockerem, insb. schütt- oder gießfähigem, zweitem Füllstoff aus dem gebogenen Ausgangsrohr. [028] Nach einer zwölften Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Schritt des Entfernens von zweitem Füllstoff aus dem gebogenen Ausgangsrohr einen Schritt des Ausströmenlassens von Lockermaterial aus dem gebogenen Ausgangsrohr. [029] Nach einer dreizehnten Ausgestaltung der Erfindung wird der zweite Füllstoff in einem Verhältnis zum ersten Füllstoff von 9: 1 oder darüber verwendet. [030] Nach einer vierzehnten Ausgestaltung der Erfindung wird als erster Füllstoff eine Flüssigkeit verwendet, die bei einer Temperatur kleiner 100°C, insb. aber bei einer Temperatur um 0°C, erstarrt. [031] Nach einer fünfzehnten Ausgestaltung der Erfindung besteht der zweite Füllstoff zumindest anteilig aus einem, insb. kugelförmige Partikel aufweisendem, Granulat. [032] Nach einer sechzehnten Ausgestaltung der Erfindung besteht der zweite Füllstoff zumindest anteilig aus einem Pulver. [033] Nach einer siebzehnten Ausgestaltung der Erfindung ist der zweite Füllstoff zumindest teilweise mineralisch. [034] Nach einer achtzehnten Ausgestaltung der Erfindung ist der zweite Füllstoff zumindest teilweise organisch. [035] Nach einer neunzehnten Ausgestaltung "der Erfindung ist der zweite Füllstoff zumindest teilweise metallisch. [036] Nach einer zwanzigsten Ausgestaltung der Erfindung besteht der erste Füllstoff zumindest anteilig aus Wasser. [037] Nach einer einundzwanzigsten Ausgestaltung der Erfindung besteht der erste Füllstoff zumindest anteilig aus Wachs, Öl oder Fett. [038] Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird das Verfahren unter Verwendung einer einen Stempel und ein Gesenk aufweisenden Pressform durchgeführt, die an die gewünschte Form des zu fertigenden Messrohrs angepasst ist, wobei der Schritt des Verbiegens des Ausgangsrohrs durch Einleiten einer zumindest abschnittsweise von außen auf das Ausgangsrohr wirkenden Biegekraft folgende Schritte umfaßt: [039] - Einlegen des mit dem Stützkörper bestückten Ausgangsrohrs in die geöffnete Pressform und Positionieren desselben zwischen Stempel und Gesenk, [040] - Schließen der Pressform und Verbiegen des Ausgangsrohrs mittels einer Relativbewegung von Stempel und Gesenk gegeneinander. [041] Nach einer Ausgestaltung dieser Weiterbildung der Erfindung umfasst das Verfahren folgende weiteren Schritte: [042] - Öffnen der Pressform nach dem Verbiegen des Ausgangsrohrs und
[043] - Entnehmen des gebogenen Ausgangsrohrs aus der wieder geöffneten Pressform.
[044] Ein Grandgedanke der Erfindung besteht darin, innerhalb des Lumens des zu biegenden Ausgangsrohrs einen optimal angepassten, aber auch wieder leicht entfernbaren Formkörper dadurch zu schaffen, daß nicht nur die Flüssigkeit sondern auch das die erstarrte Flüssigkeit während des Biegens stabiüsierende Füllstoff vor und nach dem Biegen strömungsfähig, insb. gießfähig, ausgebildet sind, während beide während des Biegens einen sehr festen Verbund bilden.
[045] Ein Vorteil der Erfindung besteht u.a. darin, daß der in-situ gebildete Formkörper zwar sehr massiv ausgebildet ist. Gleichermaßen kann er aber sowohl leicht in das Ausgangsrohr eingebracht als auch aus dem fertig gebogenen Messrohr leicht und ohne Gefährdung der inneren Oberfläche wieder entfernt werden. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist zudem auch darin zu sehen, daß durch das der Unterstützung der erstarrten Flüssigkeit dienende Füllstoff ein Formkörper geschaffen werden kann, der auch bei der Verwendung von durchaus in erheblichem Maße zum Fließen neigendem Eis als erstarrte Flüssigkeit einen auch während des Biegens eine sehr formstabilen Querschnitt aufweist.
[046] Die Erfindung wird nun anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert, in der aufeinander folgende Stufen eines Verfahrens nach der Erfindung als Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Funktionsgleiche Teile sind in unterschiedlichen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen, jedoch in nachfolgenden Figuren nur dann wiederholt, wenn es sinnvoll erscheint.
[047] Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht ein zu biegendes Ausgangsrohr,
[048] Fig. 2 zeigt in einer Seitenansicht das Ausgangsrohr von Fig. 1 an einem Ende fluiddicht verschlossen,
[049] Fig. 3 zeigt in einer Seitenansicht das Ausgangsrohr von Fig. 1, in das ein als schüttfähiges Lockermaterial ausgebildeter Füllstoff eingefüllt wird,
[050] Fig. 4 zeigt in einer Seitenansicht das Ausgangsrohr von Fig. 3, in das ein als Flüssigkeit ausgebildeter weiterer Füllstoff eingefüllt wird,
[051] Fig. 5 zeigt in einer Seitenansicht das Ausgangsrohr von Fig. 4, in dessen Lumen ein massiver aus dem Füllstoffen von Fig. 3 und 4 bestehender Formkörper gebildet worden ist,
[052] Fig. 6 zeigt in einer Seitenansicht ein aus dem Ausgangsrohr von Fig. 1 hergestelltes gebogenes Ausgangsrohr, aus dem der wieder entfestigte Formkörper von Fig. 5 durch Ausströmenlassen der Füllstoffe von Fig. 3 und 4 entfernt wird,
[053] Fig. 7 zeigt in einer Seitenansicht schematisch eine geöffnete Pressform,
[054] Fig. 8 zeigt in einer Seitenansicht schematisch die geöffnete Pressform von Fig. 7, in die ein Ausgangsrohr gemäß Fig. 5 eingelegt worden ist,
[055] Fig. 9 zeigt in einer Seitenansicht schematisch die geschlossene Pressform von Fig.
8, mit einem durch das durch das Schließen derselben hergestellten Ausgangsrohr gemäß Fig. 6, und
[056] Fig. 10 zeigt in einer Seitenansicht schematisch die zum Herausnehmen des gebogenen Ausgangsrohrs wieder geöffnete Pressform.
[057] Fig. 11 einen Messaufnehmer vom Vibrationstyp mit einem als Messrohr dienenden gebogene Ausgangsrohr gemäß Fig. 6.
[058] In den Fig. 1 bis 5 ist jeweils in geschnittener Seitenansicht ein, insb. gerades, Ausgangsrohr 1' von vorgegebenem, insb. kreisförmigen, Querschnitt und Lumen schematisch dargestellt. Das Ausgangsrohr 1' ist dazu bestimmt, durch geeignetes Einleiten einer zumindest abschnittsweise von außen darauf einwirkenden Biegekraft in ein gebogenes Ausgangsrohr 1" von vorgebbarer Raumform umgeformt zu werden. Das gebogene Ausgangsrohr 1" wiederum dient später, wie auch in Fig. 11 dargestellt, als ein Messrohr 1 eines Messaufnehmers 10 vom Vibrationstyp, beispielsweise eines Coriolis-Massendurchfluß-Meßaufnehmers.
[059] Vor dem Beginn des eigentlichen Verformungsprozesses kann das Ausgangsrohr 1' beispielsweise von einer nicht gezeigten Rohrstange mit einer gewünschten Länge L abgeschnitten werden. Die Länge L des Ausgangsrohrs 1' ergibt sich aus der nach dem Biegen gewünschten Länge des gebogenen Ausgangsrohrs 1" in einfacher Weise. Das Ausgangsrohr 1' hat einen vorgegebenen Innen-Durchmesser dl und kann aus einem für Messrohre der beschriebenen Art üblicherweise verwendeten Material, wie z.B. Edelstahl, Titan, Tantal, Zirkonium oder dergleichen, hergestellt sein.
[060] Um beim Biegen des Ausgangsrohrs 1' ein unerwünschtes Deformieren auch des Querschnitts möglichst zu verhindern, wird ein dem Stabilisieren des Querschnitt dienender, das Lumen des Ausgangsrohrs 1' im wesentlichen ausfüllender Formkörper 2 verwendet, der vor dem Biegen direkt innerhalb des Lumens, also in-situ, gebildet, zumindest aber endgefertigt worden ist. Der Formkörper 2 besteht aus einem ersten Füllstoff 21 und einem darin eingelagerten zweiten Füllstoff 22. Erfϊndungsgemäß dient dabei als erster Füllstoff 21 eine erstarrte Flüssigkeit, insb. Wachs, Fett oder Wasser, die eine Schmelztemperatur aufweist, die niedriger ist als eine Schmelztemperatur des Ausgangsrohrs 1'. Des weiteren wird als zweiter Füllstoff 22 ein Material verwendet, das zumindest in einem Normalzustand als im wesentlichen schüttfähiges, insb. kömiges und/oder pulvriges, Lockermaterial 22' ausgebildet ist, und das eine Schmelztemperatur aufweist, die höher ist als die Schmelztemperatur der als erster Füllstoff 21 verwendeten Flüssigkeit. Als Füllstoff 22 kann beispielsweise ein, insb. kugelförmige Partikel aufweisendes Granulat, Sand, insb. Kies, und/oder dergleichen dienen. Dabei kann der Füllstoff 22 aus mineralischem, organischem und/ oder metallischem Material bestehen. Infolge der Verwendung von kann der Formkörper 2 somit auf sehr einfache Weise dadurch gebildet werden, daß der
Füllstoff 21 zumindest teilweise in einem flüssigen Zustand in das Lumen des Ausgangsrohrs eingebracht und dort nach dem Einbringen einer ausreichenden Menge auch des zweiten Füllstoffs 22 durch entsprechendes Abkühlen, beispielsweise innerhalb eines geeigneten Gefrierschranks oder einer Gefriertruhe, möglichst vollständig erstarren gelassen wird. Der Füllstoff 21 und der Füllstoff 22 können beispielsweise gleichzeitig, nacheinander wie auch abwechselnd in das Lumen eingebracht werden. In letzterem Fall kann dabei auch ein Teil der als Füllstoff 21 verwendeten Flüssigkeit bereits vor dem Einbringen weiterer Anteile davon und/oder weiterer Anteile des zweiten Füllstoffs 22 erstarren gelassen werden. Falls erforderlich kann der in das Ausgangsrohr 1' eingefüllte, auch momentan als Lockermaterial 22' ausgebildete Füllstoff 22 zur Erhöhung der Festigkeit des zu fertigenden Formkörpers 2, beispielsweise durch entsprechendes Stopfen und/oder maschinelles Rütteln, noch weiter verdichtet werden. Die für die Ausbildung des jeweiligen Formkörpers 2 vom ersten und zweiten Füllstoff 21, 22 tatsächlich erforderlichen Mengen lassen sich unter Berücksichtung allfällig mit dem Abkühlen derselben einhergehenden Volumenschwankungen z.B. experimentell leicht ermitteln. Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung wird der zweite Füllstoff 22 in einem Verhältnis zum ersten Füllstoff 21 von 9:1 oder darüber verwendet.
[061] Zum Bilden des Formkörpers 2 wird das Ausgangsrohr 1' im hier gezeigten Ausführungsbeispiel zunächst an einem Ende mittels eines Verschlusses, beispielsweise einem einfachen Stopfen 4, flüssigkeitsdicht verschlossen und anschließend mit dem nunmehr verschlossenen Ende nach unten aufgestellt und/oder aufgehängt, vgl. auch Fig. 2.
[062] Danach werden gemäß einer Ausgestaltung des Verfahrens der Erfindung zum einen der momentan als eine geschmolzene, insb. niedrigviskose, Flüssigkeit 21' ausgebildete Füllstoff 21 in das Lumen des Ausgangsrohrs 1' und zum anderen der momentan zumindest anteilig als schüttfähiges, insb. körniges und/oder pul- verförmiges, Lockermaterial 22' ausgebildete zweite Füllstoff 22 in das Lumen des zu biegenden Ausgangsrohrs 1' eingebracht. Das Einbringen der beiden Füllstoffe 21, 22 kann, wie in den Fig. 3 und 4 angedeutet, in einfacher Weise durch Einfüllen der gieß- oder schüttfähigen Materiahen 21', 22' durch das oberer, nicht verschlossene Ende des aufgestellten Ausgangsrohrs 1' erfolgen.
[063] Gemäß einer anderen Ausgestaltung des Verfahrens der Erfindung werden zumindest ein Teil des Füllstoffs 21 zusammen mit einem Teil der verwendeten Flüssigkeit 22 außerhalb des Ausgangsrohrs 1' bereits vorab zu wenigstens einem festen Formkörperkern vorgefertigt, der erst nach seiner Fertigstellung zur Bildung des eigentlichen Formkörpers 2 in das Lumen des Ausgangsrohrs 1' eingesteckt wird. Zur Vorfertigung des Formkörperkerns kann eine in entsprechender Weise an das Lumen des Ausgangsrohrs 1' angepasste, beispielsweise aus zwei Halbschalen zusam-
mengesetzte, Gießform verwendet werden, die nach dem Befüllen mit den beiden Ausgangsmaterialien Füllstoff 21 und Flüssigkeit 22 wiederum einer die Flüssigkeit entsprechend erstarren lassenden Umgebungstemperatur ausgesetzt wird.
[064] Nachdem das Lumen des Ausgangsrohrs 1', wie in Fig. 5 schematisch dargestellt, in ausreichendem Maße mit zumindest teilweise flüssigem Füllstoff 21 und mit Füllstoff 22 aufgefüllt worden ist, wird schließlich auch der noch flüssige Füllstoff 21 im Lumen des Ausgangsrohrs 1' erstarren gelassen. Anschließend wird das Ausgangsrohr 1' durch entsprechendes Verbiegen in der gewünschten Weise umgeformt.
[065] Um ein einfaches Entnehmen des Formkörpers 2 aus dem Lumen des schließlich gebogenen Ausgangsrohrs 1" zu ermöglichen, wird dieser erfindungsgemäß bereits innerhalb des Lumens des gebogenen Ausgangsrohres 1" weitestgehend, insb. im wesentlichen vollständig, entfestigt, und zwar dadurch, daß ein überwiegender Teil des ersten Füllstoffs 21 wieder schmelzen gelassen wird. Infolgedessen wird gleichermaßen auch der darin zuvor eingebettete Füllstoff 22 wieder gelockert, insb. wieder gieß- oder schüttfähig gemacht, wodurch der Formkörper 2 nicht nur entfestigt, sondern auch weitgehend fließfähig gemacht wird.
[066] Nach dem Verflüssigen des Füllstoffs 21 können, wie auch in Fig. 6 angedeutet, dieser sowie auch der wieder locker gewordenen, insb. wieder als schüttfähiges Lockermaterial ausgebildete, Füllstoff 22 somit in einfacher Weise durch Ausströmenlassen, insb. Ausschütten oder Ausgießen, aus dem Lumen des nunmehr gebogenen Ausgangsrohrs 1" entfernt werden. Als erster Füllstoff 21 eignet sich insoweit praktisch jede Flüssigkeit, deren Erstarrungs-Temperatur einige 100°C niedriger ist als die Schmelztemperatur des Materials des Ausgangsrohrs 1' wie auch des Material des Füllstoffes 21. Es können dementsprechend Metalle mit in diesem Sinne niederem Schmelzpunkt, wie z.B. das Wismut oder das Wood-Metall, aber auch niedrigvisköse wässrige Lösungen, die bei einer Temperatur kleiner 100°C, insb. aber bei einer Temperatur um 0°C, erstarren, beispielsweise Wasser selbst, oder organische Verbindungen, wie z.B. Wachse, Öle, Fette oder dergleichen, als Füllstoff 21 verwendet werden. Die Verwendung besonders von Wasser zur Fertigung des Formkörpers 2 birgt zum einen den Vorteil, daß dieser dann sehr einfach und gleichermaßen kostengünstig zu beschaffen ist. Neben seiner hohen Verfügbarkeit vermindert das als Füllstoff 21 verwendete Wasser außerdem den zur Reinigung der inneren Oberfläche des gebogenen Ausgangsrohres erforderlichen Aufwand in erheblichem Maße.
[067] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung, wird das Ausgangsrohr 1' mittels einer Pressform 3, die an die gewünschte Form des zu fertigenden Messrohrs 1 angepasst ist, gebogen; eine für diese Weiterbildung der Erfindung geeignete Pressform 3 ist in Fig. 7 bis 10 schematisch in verschiedenen Situationen des Verfahrens schematisch
dargestellt. Die in Fig. 7 geöffnet dargestellte Pressform 3 umfaßt ein Oberteil 31 mit einem Stempel 311 und ein Unterteil 32 mit einem als Pendant zum Stempel 311 ausgebildeten Gesenk 321. Stempel 311 und Gesenk 321 sind an die gewünschte Form des fertig gebogenen Ausgangsrohrs 1" wie auch den Aussen-Durchmesser angepasst. Dazu ist im Stempel 311 wie auch im Gesenk 321 jeweils eine Hohlkehle eingeformt, wobei die Hohlkehle des Stempels 311 eine mit einer Oberseite des fertig gebogenen Ausgangsrohr 1" im wesentlichen korrespondierende Kontur und die Hohlkehle des Gesenks 321 eine mit einer Unterseite des fertig gebogenen Ausgangsrohr 1" im wesentlichen korrespondierende Kontur aufweisen. Dementsprechend haben beide Hohlkehlen einen Querschnitt in der Form einer Halbkreisfläche, deren Durchmesser gleich dem Aussen-Durchmesser des Ausgangsrohrs 1 ist. Somit ergänzt der Querschnitt der Hohlkehle des Stempels 311, wenn die Pressform 3 vollständig geschlossen ist, den Querschnitt der Hohlkehle des Gesenks 321 zu einer Vollkreisfläche. Am Unterteil ist femer ein Anschlag 33 für die zu biegenden Ausgangsrohre 1' angebracht.
[068] Im in den Fig. 7 bis 10 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Konturen von Stempel 311 und Gesenk 321 wie auch die der beiden Hohlkehlen derart geformt, daß das fertig gebogene Ausgangsrohr 1" im wesentlichen U- oder auch V-förmig gekrümmt ist. Darüber hinaus sind die Hohlkehlen von Stempel 311 und Gesenk 321 so geformt und zueinander ausgerichtet, daß sowohl eine gedachte Biegelinie des fertig gebogenen Ausgangsrohrs 1 " wie auch eine dessen beiden Enden imaginär verbindende Längsachse im wesentlichen in einer gemeinsamen Ebene verlaufen.
[069] Bei dieser Weiterbildung des Verfahrens wird zum Verbiegen des Ausgangsrohrs 1' selbiges nach dem Bestücken mit dem Stützkörper 2, wie in Fig. 8 schematisch dargestellt, in die geöffnete Pressform 3 eingelegt und so zwischen Stempel 311 und Gesenk 321 positioniert. Danach wird die Pressform 3 durch eine geeignete Relativbewegung von Stempel 321 und Gesenk 311 gegeneinander - hier durch Verfahren allein des Stempels 311 - soweit geschlossen und anschließend solange geschlossen gehalten, bis das Ausgangsrohr 1' in der gewünschten Weise verformt worden ist. In Fig. 9 ist die geschlossene Pressform 3 der Fig. 8 mit dem durch das Schließen derselben gebogenen Ausgangsrohr 1" entsprechend dargestellt. Es ist ersichtlich, dass, wie bereits erwähnt, das gebogene Ausgangsrohr 1" durch das Biegen kürzer als die Länge L des geraden Ausgangsrohrs 1 geworden ist.
[070] In Fig. 10 ist schließlich die wieder geöffnete Pressform 3 schematisch dargestellt, aus der das gebogene Ausgangsrohr 1" im Begriff ist entnommen zu werden. Der darin enthaltene, ggf. durch das Biegen bereits teilweise zerbrochene, Formkörper 2 wird entfernt, was durch den eingezeichneten Pfeil angedeutet ist. Das gebogene Ausgangsrohr 1" kann nach dem Entnehmen aus der Pressform 3 praktisch sofort, insb.
auch ohne aufwendige Nachbearbeitung, als Messrohr 1 für einen Messaufnehmer 10 vom Vibrationstyp weiterverwendet werden.